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Musik à la carte oder der Produzent hat das letzte Wort


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Ein vielleicht etwas merkwürdiger Titel für diesen Beitrag, aber angeregt durch die mittlerweile geschlossene 1. Diskussion über die komplette Veröffentlichung von Michael Giacchinos STAR TREK im Forum von Film Score Monthly (1, 2) und einem etwas älteren Beitrag von Douglass Fake zum Thema "Soundtrack piracy" wollte ich auch hier eine kleine Diskussion anstossen darüber, welche Art von Veröffentlichungen zu bevorzugen sind. C&C (Complete & Chronological) oder in einem musikalisch sinnvollen Schnitt, der die Hightlights der Musik auf angenehme und durchdachte Weise dem Hörer präsentiert?

Im Zeitalter, wo beinahe jeder Haushalt mit einem Computer ausgestattet ist und das Brennen einer CD für viele eine Kleinigkeit ist, stellt sich berechtigterweise die Frage nach der besten Musikpräsentation. Ich denke, wenn ein Label die Möglichkeit hat die komplette Musik, also jeden kleinen Schnippsel, evtl. sogar alternative Fassungen, zu veröffentlichen, dann bitte.

Ich kann dann selber entscheiden wie die für mich optimale Präsentation der Musik aussehen soll. Ich muss mich nicht mit den Entscheidungen des Komponisten oder Produzenten zufrieden geben, sondern bin mein eigener Produzent. Das ist eine wichtige Erkentniss der Möglichkeiten die uns durch die Technik in die Hände gegeben wird. Natürlich möchte ich ungern Einzelkämpfer sein noch so arrogant anzunehmen, dass ich ein besserer Produzent bin.

Als LPs noch das Maß aller Dinge waren was die Menge an zu präsentierender Musik war, mussten sich Komponisten und Produzenten genau überlegen, welche Stücke auf die 20-25 Minuten fassenden Seiten untergebracht werden (siehe Wikipedia). Die nachfolgenden CDs boten mit einerseits mit 74 Minuten natürlich mehr Spielraum was die Musik betrifft, neigten auf der Anderen natürlich zu "Durchhängern", was die Präsentation betrifft. Je nach Score sind Längen kein Problem und Komponisten wie John Williams sind dafür bekannt sehr gute Höralben zu produzieren.

Doch zurück zum Ausgangsthema. Die Möglichkeiten in Sachen Lizensierung der letzten Jahre ermöglichen es vielen Labeln die Musik erweitert oder komplett zu veröffentlichen. Je mehr Musik uns, den Hörern, zur Verfügung steht, desto besser können wir uns ein Bild der kompletten Komposition machen und uns die Musik so zusammenstellen wie wir es möchten. Die Label können uns dabei unterstützen, wenn sie in den Liner Notes eigene empfehlenswerte Tracklisten mit der von ihnen favorisierten Zusammenstellungen schreiben. Oder sie gehen den Weg von FSM mit den Online Liner Notes, wo immer wieder auch die originalen LP-Tracklisten präsentiert wurden.

Doch nicht zuletzt wir als Hörer können unsere eigenen Zusammenstellungen teilen, denn das Medium Internet und besonders Foren oder Blogs bieten den richtigen Platz dafür.

Wie seht ihr die Sache?

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Da hast Du ein interessantes Thema angesprochen.

Erst heute habe ich mir wieder Indiana Jones and the Temple of Doom angehört und mich zwar über die vielen zusätzlichen Stücke gefreut die wir vor fast 2 Jahren veröffentlicht bekommen haben, jedoch haben mir gerade hier viele meiner Lieblingsmomente leider immer noch gefehlt.

Mir wäre es lieber gewesen wenn "The Nightclub Brawl" wie im Film zusammen mit das "Anything Goes" Stück zu finden gewesen wäre ... die Filmversion von "Temple of Doom" so wie die komplette Zeremonie, wie zum Beispiel "Blood of Kali" zu hören gewesen wären und beim "Broken Bridge" Stück auch die Trommeln anwesend gewesen wären ... alles Highlights die ich schmerzlich vermisst habe! Dafür hätte ich gut und gerne auf viele Actionlastige Tracks verzichten können die hintereinander gespielt ermüdend wirken. Hier bleibt nur die Hoffnung auf eine komplette Veröffentlichung.

Um bei Indy zu bleiben, finde ich hingegen, dass die Albumschnitte von John Williams zu Indiana Jones and the Last Crusade und Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Scull oder die Silva Version von Raiders of the lost Ark besonders gut geworden sind. Da vermisse ich nichts, denn Williams hat alle Highlights bestens zusammen geschnitten und gut präsentiert.

David Arnold's Stargate war auch genial produziert und ich bin froh, dass ich die Milan CD besitze, denn die Musik hat einen guten Hörfluss im Gegensatz zu der unnötig verlängerten Varese CD.

Hingegen habe ich eine komplette Veröffentlichung von Independence Day sehr begrüßt.

Born on the Fourth of July oder The Witches of Eastwick haben zwar einen guten Hörfluss und man findet die Highlights auf den Alben, aber eine Komplette Veröffentlichung wäre nicht weniger interessant und würde den Unterhaltungswert mit Sicherheit nicht mindern.

Edward Scissorhands vereint in den 45 Minuten alles wesentliche, eine komplette Veröffentlichung wäre nicht wirklich sinnvoll meiner Meinung nach obwohl es eines der besten Scores von Danny Elfman ist.

Es ist eigentlich von Score zu Score unterschiedlich. Meistens bin ich mit einer guten Präsentation, einem guten Hörfluss zufrieden und ziehe dieses einer kompletten Veröffentlichung vor. Die CDs sollte aber eine Länge von mind. 45 Min. aufweisen! Wenn ein Score kürzer sein sollte, dann müsste der Herausgeber 2 Scores auf eine CD geben, wie das oft bei Henry Mancini Scores bereits der Fall war.

Bearbeitet von Csongor
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Ich persönlich finde es immer schön, wenn eine Musik nach Möglichkeit komplett veröffentlicht wird. Man erhält so einen Eindruck in das gesammte Schaffen. Klar kommt es vor, dass gerade bei längeren Scores Durchhänger entstehen, weil manche Tracks weniger spannend oder ansprechend sind.

Aber mittlerweile kann man mit jedem CD-Player ein Programm mit favorisierten Tracks erstellen, und wer will, kann sich die Musik einfach in der gewünschten Reihenfolge brennen. Ich finde es auch vorzüglich, wenn Alternates oder Pre-Recordings dabei sind (wie z.B. bei vielen Rózsa Scores von FSM). Das ermöglicht einen intensiveren Einblick in die Komposition.

Ob das ganze dan veröffentlichungstechnisch so laufen muss wie gerade bei STAR TREK: THE DELUXE EDITION ist fraglich. Auch wenn es einfacher (und günstiger) gewesen wäre, einfach eine zweite CD (Volume II) zu produzieren, so hat die DELUXE EDITION ja auch ihre Vorteile: man hat die komplette Musik chronologisch zusammengestellt und einheitlich. Ich rege mich darüber gar nicht so sehr auf.

Fakt ist, dass ich komplette Filmmusikveröffentlichungen gut finde. Sollte es ein besonders gutes CD-Album geben, kann man es ja so wie FSM machen und die gesamte Musik und das reguläre Album veröffentlichen. Pas de problème, ou?

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Grundsätzlich ist mir eine möglichst komplette Veröffentlichung auch immer am liebsten. Da kann man sich, wie gesagt, ja selbst ein schönes Höralbum mit seinen Lieblingsstücken zusammenstellen.

Es gibt aber auch schon sehr gut zusammengestellte Alben (z.B. Twilight Zone - the Movie). Da spare ich mir manchmal schon den Kauf des Komplettalbums, wobei da dann allerdings auch finanzielle Gründe eine Rolle für mich spielen.:)

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Meiner Meinung nach ist es von Score zu Score unterschiedlich. Bei vielen 35 Min. Goldsmith-Alben wäre ein Expanded Release sehr wünschenswert, denn da hat der Komponist zahlreiche Tracks aus Re-Use-Fees-Gründen weggelassen und nicht weil die Hälfte seines Scores unbedeutend oder gar uninteressant gewesen wäre.

In fast allen Fällen wäre ein Expanded Album á la Mars Attacks oder The Erraser mit einem guten Hörfluss ausreichend. Ich möchte nicht unbedingt Zahlreiche komplette Veröffentlichungen herumliegen haben von denen ich noch einmal eine von mir zusammengestellte CD-R anfertigen muss, damit die Musik genießbar wird.

In dieser Hinsicht habe ich eigentlich Glück, denn meine Lieblingskomponisten John Williams und James Horner haben in der Vergangenheit immer darauf geachtet, dass ihre Werke dementsprechend veröffentlicht werden ... meistens zumindest :)

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Alben, die im sinne eines hörerlebnisses nicht komplett produziert wurden, bergen stets das risiko von groben schnitzern oder entscheidungen mit denen ich überhaupt nicht übereinstimme. Das beste beispiel ist jurassic park. In meinen augen sind beide alben grottig produziert. Zunächst mal gibts viel zu viele cross-fades zwischen einzelnen tracks (nervt einfach, wenn man einen track anwählt und er statt normal mit stille anzufangen noch ein stück vom ende des vorherigen tracks enthält) während einige tracks zu längeren zusammengestückelt wurden. Beides kann ich garnicht leiden und wenn sich dann noch konzertversionen x-mal wiederholen während einige interessante tracks aus dem film unveröffentlicht bleiben, dann ist das einfach nur schade.

Grundsätzlich tendiere ich also schon zu einem längeren, möglichst kompletten album, denn letztendlich muss man nichtmal ein großer audio-experte sein, um am player die skip track taste zu bedienen. Wenn einem die zusammenstellung durch kombination vieler tracks zu einem großen selbst diese möglichkeit nimmt ist das ebenfalls schade. Egal wie man es dreht, ein höralbum zielt halt vor allem immer auf die zielgruppe der "souvenirhörer" ab, die sich vor allem fürs main theme interessieren und denen der rest ziemlich egal ist.

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Als LPs noch das Maß aller Dinge waren was die Menge an zu präsentierender Musik war, mussten sich Komponisten und Produzenten genau überlegen, welche Stücke auf die 20-25 Minuten fassenden Seiten untergebracht werden (siehe Wikipedia). Die nachfolgenden CDs boten mit einerseits mit 74 Minuten natürlich mehr Spielraum was die Musik betrifft, neigten auf der Anderen natürlich zu "Durchhängern", was die Präsentation betrifft. Je nach Score sind Längen kein Problem und Komponisten wie John Williams sind dafür bekannt sehr gute Höralben zu produzieren.

Doch zurück zum Ausgangsthema. Die Möglichkeiten in Sachen Lizensierung der letzten Jahre ermöglichen es vielen Labeln die Musik erweitert oder komplett zu veröffentlichen. Je mehr Musik uns, den Hörern, zur Verfügung steht, desto besser können wir uns ein Bild der kompletten Komposition machen und uns die Musik so zusammenstellen wie wir es möchten. Die Label können uns dabei unterstützen, wenn sie in den Liner Notes eigene empfehlenswerte Tracklisten mit der von ihnen favorisierten Zusammenstellungen schreiben. Oder sie gehen den Weg von FSM mit den Online Liner Notes, wo immer wieder auch die originalen LP-Tracklisten präsentiert wurden.

Doch nicht zuletzt wir als Hörer können unsere eigenen Zusammenstellungen teilen, denn das Medium Internet und besonders Foren oder Blogs bieten den richtigen Platz dafür.

Wie seht ihr die Sache?

Mir fällt leider wenig Filmmusik ein, die über 60 Minuten (die Zahl ist nicht zu genau zu nehmen) am Stück wirkt.

Letztendlich kommt es mir darauf an, dass ich eine Musikzusammenstellung erhalte, in der nichts Überflüssiges dabei ist und die einen guten Hörfluss hat.

Leider kommt es bei Filmmusik immer wieder vor, dass Passagen doppelt oder noch häufiger auf der CD vorkommen, ohne dass dies aus der Musik heraus verlangt wird.

Leider sind die wenigsten Filmmusikomponisten fähig (was sicherlich auch an ihren Arbeitsumständen liegt), ein schlüssiges Werk für einen Film zu schreiben, meistens handelt es sich eher um gute Fragmente, die durch weniger gelungene Musik verbunden werden.

In diesem Fall sind es die Produzenten dem Hörer meiner Ansicht nach sogar "schuldig", das Album so zu produzieren, dass er sich nicht durch die belanglose Musik quälen muss.

Gerade das Internet bieten ja die Möglichkeit, dass die restliche Musik zum Runterladen zur Verfügung gestellt wird, will man sich selbst ein Album zusammenstellen und einfach nur die restliche Musik hören.

Die beste Möglichkeit wäre wohl, dass beim Kauf des Albums eine Option zum kostenlosen Download der übrigen Musik beiligt.

Im Falle von Musik wie "Das Imperium schlägt zurück" oder "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" bevorzuge ich ebenfalls die komplette Veröffentlichung, weil man bei diesen Werken kein Flickwerk an Musik erhält, sondern die komplette Musik auch in ihrer Dramaturgie als Gesamtwerk betrachtet werden kann.

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