Zum Inhalt springen
Soundtrack Board

Thomas Müthing

Mitglied
  • Gesamte Inhalte

    392
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Alle Inhalte von Thomas Müthing

  1. Stimmt. Auf meinem eigenen Rechner sehe ich es. Also noch mal: The Charge of the Light Brigade / The Treasure of the Sierra Madre - Centaur
  2. Man hört schon noch, dass hier ein Patrick Doyle am Werke war, und nicht ein Steve Jablonsky. Elemente von Doyles 90er Stil sind vor allem in den ruhigen Momenten zu erkennen, die hin und wieder an sein Debut HENRY V denken lassen. Ansonsten adaptiert er die RCP-Stilmittel (Streicherostinatos, monotone Rhythmusschleifen), gewinnt den Vorgaben aber zumindest thematisch etwas mehr ab. Im Rahmen der Möglichkeiten sicher fast das Optimum.
  3. Anspruchsvoll und abwechslungsreich gestaltete Musik zu einer vermutlich buchstäblich grauenhaften Teeny-Horrorkomödie. Schade, dass die Karriere von Mark McKenzie irgendwie nicht gezündet hat.
  4. So etwas wie überkritisch gibt es nicht. Es gibt nur kritisch und unkritisch. A propos auffallen: Wieder anderen ist, außer mir, der unkritische Tonfall vieler "Fans" aufgefallen. LIONHEART ist sicher einer der schwächeren Scores von John Scott aus den späten Achtzigern, v.a. wenn man THE DECEIVERS oder SHOOT TO KILL zum vergleich heranzieht. Da ist es wieder, das "Überkritische".
  5. Mich hatte eher davon abgehalten, mich dort wieder anzumelden, dass da so wenig los ist. Atmosphärisch dichter aber arg bemühter Animationsscore, dessen einzelne Cues etwas abrupt sind/auf CD unfertig wirken. Wenn ich mich richtig entsinne, war die Arbeit an THE BLACK CAULDRON für Bernstein eher ein Mißvergnügen. Irgendwann in den 80ern hätte mal jemand an Elmers Ondes Martenot vorbeigehen und rein zufällig eine Axt darin versenken können ...
  6. Dieser "Wild West im All"-Score von Bernstein erreicht nicht die thematische Dichte von SLIPSTREAM und auch etwas schablonenhafter, bietet aber phasenweise sehr gute Unterhaltung.
  7. Mir geht es nicht so sehr um Klarnamen, sondern darum, dass das Profil IRGENDWAS über den Musik- und sonstigen Geschmack (bzw. Hobbies, Alter) eines Teilnehmers aussagt, damit in etwa weiß, woran (an wem) man ist. Wer nicht mal das, also anonymisiert, angibt, an dessen Ernsthaftigkeit sind Zweifel erlaubt. [Kopfschütteln]
  8. Falsch. Ich weise nur auf einen deutlichen Unterschied zwischen denen hin, die etwas von sich persönlich preisgeben, und denen, die vorziehen, dies nicht zu tun. Und mein Augenmerk gilt nun mal der erstgenannten Gruppe. Umgekehrt könnte man formulieren, dass die, die sich irrational zurückgesetzt fühlen, Minderwertigkeitskomplexe haben. So wird auch ein Schuh daraus. Nur, ich behaupte dieses nicht. In allem, damals wie heute, steht für mich die Musik im Vordergrund. Ihre Form, ihr Inhalt, ihre Entstehung. Und DIES versuche ich objektiv zu betrachten.
  9. Oh, ich glaube, wir sind uns da einig. Kein Goldsmith-Score der späten Jahre erreicht "absolut" gesehen die Qualität eines der besten Scores vor 1985 (um mit LEGEND ein Stichjahr zu nennen). Ich hatte dieses durch einen Seitenhieb auf die Brillianz z.B. von NIGHT CROSSING bereits erwähnt. Dennoch sind die Alterswerke, gemessen an ihrem Umfeld, z.T. immer noch von hoher Qualität oder besitzen, in einer Zeit der Beliebigkeit, zumindest eindeutig zuzuordnende Charakteristika.
  10. Ach Gott! Im Rahmen dieses "Ich höre gerade" ist wohl kaum der Platz dafür, zumal diejenigen, die es beurteilen können, mit ein paar "Insider"-Hinweisen sehr wohl gut bedient sind und entsprechende Hinweise zu deuten wissen. Man kann nicht immer alles ausbuchstabieren --- Wenn ich eine Musik wie z.B. SLIPSTREAM höre, andererseits alle Filmmusiken Bernsteins aus den 80ern gut kenne, dann kann ich es mir erlauben, diesen Score entsprechend einzuordnen. Wenigstens übrigens bin ich eine Person, nur mal so am Rande ...
  11. Das Ganze hat eigentlich v.a. einen Bartók-Klang aus den 30ern. Aber ich finde es schon sehr gelungen, wie Goldsmith in den 4 Minuten ein eigentlich einfaches Motiv weiter entwickelt. Ganze Scores von Tyler, Bates, Zimmer etc. haben nicht soviel Themenentwicklung in 80 Minuten.
  12. Indem ich das Werk eines Komponisten in einer Dekade subsummiere "teile ich" also aus. Aha, sehr interessant ... Und das ist ein Lehrmeister-Tonfall?! Sorry, aber das zeigt, dass du trotz der endlos-Diskussion in dem anderem Thread mit etlichen nachvollziehbaren Argumenten beiderseits dennoch wenig verstanden hast. Und es tut mir auch leid, sagen zu müssen: Sebastian, Jan, Jonas u.a. kann ich Ernst nehmen, weil sie als Personen präsent sind - deshalb muss ich nicht mit Ihnen übereinstimmen oder jedes Detail erörtern wollen. Du gibst weder Namen noch Vorlieben noch sonst etwas an, meinst dir aber anmaßen zu können, über andere Leute urteilen zu können. DAS ist wahre Arroganz.
  13. Tja, wer in den Achtzigern gelebt und Filmmusik begleitet hat, der kann so einen Rundumschlag machen.
  14. Elmer Bernsteins beste Musik aus einem für ihn schwierigen Jahrzehnt mit viel Mittelmaß (Spies Like Us, Ghostbusters, American Werewolf) und einigen wenigen herausragenden Arbeiten (Amazing Grace and Chuck, Marie Ward) und weit Unterdurchschnittlichem (Three Amigos, Legal Eagles).
  15. Kaum. Die Rede war doch von mittelmäßigen oder schlechteren - zählt da bodenlos mit dazu?
  16. Auch wenn die Musik zu der mehrfach preisgekrönten TV-Miniserie etwas allzu offensichtlich auf den Pfaden von THE LAST MOHICAN wandlt (2 Komponisten, der eine mehr für Folk, der andere für die orchestralen Elemente) und die wenigen actionreichen Momente arg simpel konsrtuiert sind, so gefällt immer hin das Hauptthema. Hmmm, klingt alles nach MOHICAN.
  17. Ja. Richard Einhorns SISTER SISTER. Basil Poledouris' FLESH AND BLOOD Jede Menge John Barry. Einiges von Lalo Schifrin.
  18. Aber sicher doch! Auf Bill Wrobels detaillierte Analysen dieses Handwerks hatte ich ja bereits verwiesen.
  19. Wenn man sich mehrere "moderne" Fantasy-Mittelalter Scores anhört, so muss man sich ständig vergewissern, dass man auch wirklich eine andere Musik laufen lässt. Vielleicht arbeiten ja insgesamt alle Komponisten an einer "Mood Music Library", aus der in 5 Jahren nur noch Musik lizensiert werden muss, aber keine neue mehr komponiert zu werden braucht. Austauschbar.
  20. Ein Kritiker ist kein Meinungsforscher. Um "Wirkung" unmittelbar zu bewerten müsste er eine empirische Studie mit einer repräsentativen Zahl geeigneter Probanten durchführen oder beauftragen. Das geht natürlich nicht. Die "Wirkung" wird erst in der Rückschau berücksichtigt, wenn sie Teil des musikhistorischen Kontext geworden ist. Mit Emotionen hat das dann immer noch nichts zu tun. Die "Intention" eines Komponisten wird natürlich berücksichtigt.
  21. Eine Fortsetzung der Diskussion macht keinen Sinn, wenn immer wieder dieselben Punkte vorgebracht werden, auf die bereits reagiert wurde. Zum letzten Mal deshalb: Wissenschaft bemüht sich immer um allgemeingültige, objektiv nachvollziehbare Aussagen. Auch die Kulturwissenschaft. Der Wissenschaftler, auch der populäre solche, ist gehalten, sich selbst als Person zurückzunehmen, einen Schritt weg von seinem Gegenstand zu machen, um ihn "von Außen" zu sehen. Eine so entstandene These über einen beliebigen einzuordnenden Gegenstand ist solange gültig, bis sie von jemand anderem widerlegt wird. Die Methodik wird dem Wissenschaftler von seiner Disziplin vorgegeben, sie ist nicht "subjektiv". Wie jede Sprache verfügt die Musik über Vokabular und Grammatik und kann anhand derer, und zusätzlicher externer Faktoren (Biographie, Entstehungshintergrund), analysiert und eingeordnet werden.
  22. Nur passiert das eben in der Realität nicht. Der Analytiker kann argumentieren, der, der eine Musik rein emtional "toll" findet, kann dies i.d.R. nicht - und ist dann beleidigt, wenn man ihm oder ihr mit Argumenten kommt. Das ist nun mal so. In jedem Kulturbereich gibt es dieses Pseudoargument: Wenn man etwas analytisch durchdringen will, dann macht man es angeblich kaputt, weil man die emotionale "Magie" zerstört. Und in jedem Kulturbereich ist das Gegenteil richtig: Je besser man versteht, WIE UND WARUM etwas funktioniert, desto mehr Achtung hat man vor dem Werk!
  23. Doch, weil beide Definitionen Teil dessen sind, was ich vorhin als Wesen der Kritik bezeichnet habe: Die Bewertung eines Gegenstands in seinem gestalterischen und historischen (= philosophischen) Kontext. Richtig. Nur, dass die, die dem nicht folgen, sich immer in der Sache auf den Schlips getreten fühlen, wenn sich jemand bemüht, aufgrund objektiver Parameter eine Musik als nicht gut bzw. nicht beachtenswert zu charakterisieren (solange die Einordung posiitv ist ist alles OK!). Wie ich schon weit vorher sagte: A: "Der Score ist Klasse. Absolut Spitze!" B: Die Musik ist nicht klasse oder spitze, weil (Klischees, Versatzstücke, Diebstähle, formale Schwächen etc) A, C-Z: Buäääähhh, gemein. Ich liebe die Musik, sie lässt mein herz anschwellen - also ist sie gut! Deine (sic !) Kritik ist subjektiv. Es läuft immer so ab...
  24. Die Einordnung in den historischen Kontext der Musikgeschichte. Die Weiterentwicklung musikalischer Stilmittel. Kritik ist das, was sich sagte. Kein professioneller Kritiker wird das je anders verstehen. Auch wenn natürlich immer der Verriss lockt, ob des Verlockens eines Aphorismus, der um die Ecke lauert.
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir nutzen auf unserer Webseite Cookies, um Ihnen einen optimalen Service zu bieten. Wenn Sie weiter auf unserer Seite surfen, stimmen Sie der Cookie-Verwendung und der Verarbeitung von personenbezogenen Daten über Formulare zu. Zu unserer Datenschutzerklärung: Datenschutzerklärung