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sami

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  1. Wenn es riecht wie tin whistle und klingt wie tin whistle (und von Tony Hinnigan ebenso vorgetragen wird), ist mir völlig egal, ob Horner es als originär indianische Blasgeige oder afrikanische Zauberflöte verkauft. Es gibt einfach keinen irgendwie ethnisch angehauchten Horner-Score seit Mitte der 90er, der nicht irgendwo das Hauptthema im Zhamfir-Kaufhaus-Kitsch-Stil vorträgt (zuletzt "The Missing", "New World"). Mit einiger Berechtigung sind deshalb wohl auch nur wenige Hörer begeistert von einem weiteren potenziellen Einsatz.
  2. Zumindest kriegen wir dann nicht den üblichen Streichersaft serviert. Wenn dann nur die irischen whistles mal zu Hause bleiben...könnt's sogar was werden!
  3. Abgesehen davon muss man ja immer auch schauen, WER da kritisiert. Diese ganzen albernen Defensivreaktionen seitens der örtlichen Zimmer- oder Horner-Fan-Clubs riechen für mich doch stark nach "sour grapes" und nicht nach irgendwie fundierter Kritik. Ich persönlich empfinde cinemusic-Rezi's auch mitunter etwas "muffig", d. h. ich wünschte sie mir etwas pfiffiger geschrieben, aber ich kann doch letztlich was draus entnehmen. Da weiß ich dann eben, was ich von "Das Parfüm" ungefähr zu erwarten habe. Wohingegen ich im Detail schonmal widersprechen würde (so fand ich "Four Feathers" zwar insgesamt dürftig, aber wie zumeist heutzutage schaffte Horner es wieder, zumindest 10-15 Minuten sehr gute Musik inmitten der Ozeane aus Langeweile zu verstecken).
  4. Das hat weniger etwas mit Gefallen oder Nichtgefallen zu tun... Zum einen steht die Frage, wie viel Sachkenntnis ich von einer Materie besitze. Ist diese nicht oder nur rudimentär vorhanden, sollte ich ÜBERHAUPT keine Rezensionen schreiben (siehe Clemmenson's "Filmtracks"). Des weiteren sollte man, bevor man damit anfängt, sich über einen bestimmten Stil oder Handschrift Gedanken machen. Das hat weniger mit der Materie zu tun, sondern ist vielmehr Service am Leser. Wenn ich also den Stil, sagen wir Pauline Kaels oder von mir aus Tucholsky oder was weiß ich mag, hab ich einen Startpunkt, wie ich das Objekt meiner Begierde angehe. Aus der hohlen Hand schreibt sich sowas eben nicht. Ein wenig Weltläufigkeit gehört dazu, wenn man irgendwie relevante Kritiken schreiben will. Das meiste, was man im Netz zu lesen bekommt hebt sich leider nicht über das Niveau von Amazon-Produktbeschreibungen hinaus. Ein ganz anderes Problem ist allerdings die unbedarfte Lobhudelei geworden. Vor den Zeiten des WWW konnte halt nicht jeder Laffel publizistisch tätig sein....diese Filter fehlen heute und das hat natürlich auch massig positive Begleiterscheinungen (Reduzierung des Meinungsmonopolismus großer Medien etc.), bedeutet aber leider auch dass der 14-jährige Janosch aus Bad Salzuflen, der sich seit April 2006 mit Musik in Filmen beschäftigt, im Brustton der Überzeugung wie der Fisch vom Fahrrad krähen darf. To make a long story short: "Die Musik ist ruhig und träumerisch und wird vom Klavier vorgetragen" is halt nix. Da darf dann schon stehen "die Musik orientiert sich an Satie statt an Chopin und ist hauptsächlich in Mollakkorde gebettet"....von mir aus auch "klingt wie 'Final Conflict' nach der Wurmkur"...
  5. Tja, der "normalgebliebene" Fan ist da tatsächlich etwas anspruchsloser. Gerne werden vielsagende Adjektive wie "träumerisch", "bezaubernd" oder "wunderschön" in die semantische Schlacht geschickt, die neue deutsche Genügsamkeit eben. Leider sind derlei Allgemeinplätze zumeist genauso öde, wie der Großteil zur Zeit produzierter Filmmusik.
  6. Abgesehen davon sind die frühen Williamse voll von mäßigen Mancini-Stilkopien... Aber dafür hat er 1973 auch'n Funk-Kracher wie "Cinderella Liberty" auf's Parkett geschleudert, den ich persönlich wiederum ziemlich geil finde.
  7. Wenn ich nur das "First Listen" gehört hätte, hätte ich nicht "den Großteil" geschrieben. Nein, ich hab die CD nicht...ein Bekannter aus dem gelobten Land hat mir via FTP-Server den Gefallen getan. Natürlich sollte man zu lange CD's kritisieren: wenn eine Komposition sich allzu oft wiederholt bzw. mit ihren Themen nix großes anstellt, darf man's ja wohl erwähnen. Aber mein Hörverhalten ist da eh anders als das von 90% der restlichen Fanschaft. Ich habe weder Zeit noch Lust mich jedesmal durch 70 Minuten CD's zu kämpfen, wenn's auch knackige 45 getan hätten. Und Egoist der ich bin ist mir auch völlig egal, ob andere Hörer keine Note missen möchten. Aber du hast Glück: Horner unterstützt ja eher deine Meinung zu dem Thema.
  8. Nachdem ich vorhin Gelegenheit hatte, den Großteil der in Bälde erscheinenden Hornerschen Erstäußerung für 2006 zu lauschen, werde ich zur Belebung des Forums mal meine gewichtigen Worte dazu hier an die Wand nageln.... Grundsätzlich eine solide Arbeit, die an dem leider im modernen Hollywood-Drama allzu üblichen Hang zur Eintönigkeit leidet. So kriegen wir das zu erwartende Instrumentarium aus ca. 90 Musikern mit besonderer Gewichtung auf Streichern, Klavier und woodwinds (never change a winning team!). Hin und wieder gesellen sich etwas dräuender die Bläser hinzu, aber im großen und ganzen bleibt's Dialogmusik. Recht sauber gearbeitet das Ganze, zur Abwechslung gibt's einen etwas europäischeren Touch in den Hauptthemen (zum Glück, denn durschwadige Americana-Hymnen hat Horner uns inzwischen bis zum Erbrechen serviert). Ein wenig klingt's nach dem harmonisch etwas "abenteuerlustigeren" Williams-Scores der letzten Jahre ("Sean's Theme" usw.). Wie üblich bei diesem Komponisten hätte die CD locker um ein Drittel gekürzt werden können, leider wiederholt sich im Laufe der knapp 60 Minuten doch einiges. Egal, wieviel oder wenig Musik der Mann schreibt, auf der CD ist am Ende IMMER zuviel! Da das "lLegends of the Fall"-Thema ja auf US-Seite schon für "Eklats" gesorgt hat, sag ich mal nur: da gab's schon viel schlimmeres von James ("Bicentennial Man", ""Troy") und das Stück ist nett anzuhören und orchestriert. Keine Großtat, aber zumindest ein routiniert-klangschönes Album für die Freunde getragener Musik.
  9. "Kingdom" ist über weite Strecken eine nette Nebenbeisächlichkeit, viel Ethno-Pop, etwas sakral hier und da, quasi "Herr der Ringe" ohne elbische Gesänge. Thematisch nicht sehr stark, dafür aber mitunter recht klangschön.... Ich bin mir sicher, dass dem ein oder anderen angelsächsische Reviewer das Prädikat "Meisterwerk" schon in der Tastatur zuckt
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