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Golden Age und New Age


Gast Ramon
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Noch etwas zu dem eingedeutschen Englisch: Ich selber bin ein Feind von diesem. Ich sehe es aber so, dass ich bei einem amerikanischen Film eine CD mit englischen Titeln haben möchte. Wenn es ein deutscher Film ist, deutsche Titel; französischer Film, französische Titel...

Ja, das ist natürlich ein überzuegendes Argument, das ich gut nachvollziehen kann, denn so habe ich die Sache noch nie richtig betrachtet, aber leider ist es ja so, dass man in Deutschland dazu übergeht, auch deutsche Filmmusik einzuenglischen wie beim "Parfum" oder schon alleine bei kompletten Filmtiteln wie "Goodby, Lenin" und das finde ich persönlich irgendwie unnütz...die Franzosen halten es da meiner Meinung nach besser.

Also, wie gesagt, meine Sammlung reicht von Korngold und Rosza über Goldsmith, Bernstein, Morricone bis zu Horner, Zimmer, Elfman und so fort. Ich höre (Filmmusik) nicht nach Epochen. Bei anderer Musik ist das etwas anders, da ich Klassik strikt ablehne, Romantik aber vergöttere (naja, ein wenig übertrieben), wie gesagt...jedes Zeitalter hat seine Perlen

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Ab März oder Oktober 1993? ;)

Scherzkeks. :)

Ich meine damit das gesamte Jahr 1993.

Ja, das ist natürlich ein überzuegendes Argument, das ich gut nachvollziehen kann, denn so habe ich die Sache noch nie richtig betrachtet, aber leider ist es ja so, dass man in Deutschland dazu übergeht, auch deutsche Filmmusik einzuenglischen wie beim "Parfum" oder schon alleine bei kompletten Filmtiteln wie "Goodby, Lenin" und das finde ich persönlich irgendwie unnütz...die Franzosen halten es da meiner Meinung nach besser.

Da hast du natürlich Recht. Bei den Franzosen ist es ja so, dass sie sehr auf ihre eigene Sprache "beharren", daher sind viele französische Produktionen auch auf der Muttersprache.

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Gibt es den außer Golden, Silver und New Age keine

anderen Begriffe, mit denen sich die ganze Vielschichtigkeit

der Filmmusik besser beschreiben lässt ?. Ich finde 3 Begriffe

für ein Jahrhundert zu wenig. Über den Ursprung der Einteilung

weis ich auch noch nicht ganz bescheid: Kommen die Begriffe

nun aus der Mythologie oder aus den Glanzzeiten (auch Goldene-

zeiten Hollywoods-> Golden Age) der Studios ?.

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Gibt es den außer Golden, Silver und New Age keine

anderen Begriffe, mit denen sich die ganze Vielschichtigkeit

der Filmmusik besser beschreiben lässt ?. Ich finde 3 Begriffe

für ein Jahrhundert zu wenig. Über den Ursprung der Einteilung

weis ich auch noch nicht ganz bescheid: Kommen die Begriffe

nun aus der Mythologie oder aus den Glanzzeiten (auch Goldene-

zeiten Hollywoods-> Golden Age) der Studios ?.

Die Begriffe stammen meines Wissens nach aus den Glanzzeiten von Hollywood und nicht aus der griechischen Mythologie. Sicherlich waren die Begriffe auch in der Mythologie vertreten, dennoch sind sie in Bezug auf Filmmusik von Hollywood abgeleitet. Ich kenne allerdings nur diese drei. Falls es noch einen weiteren Begriff gibt, ist der mir jedoch bislang unbekannt geblieben.

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  • 3 Monate später...
Gast FilmmusikOnkel
Wer sagt denn, dass jemand, der nicht orchestriert bzw. dirigiert, es nicht kann.

Auch Zimmer und Elfman würden das beides wohl irgendwie hinbekommen.

DAS wag ich jetzt mal zu bezweifeln. Elfman kann, wenn ich mich recht entsinne und sich daran in den letzten Jahren nix geändert hat, nicht mal Noten lesen (womit wir was gemeinsam hätten, der Danny und ich ;)) und seine Komponiermethode wird kolportiert, als das er Musik summend in ein Diktaphon (womit wir wieder was gemeinsam hätten, abzgl. dem Diktatphon :applaus:) hineinsummt und Steve Bartek oder wer auch immer das Ganze dann als Noten niederschreibt, orchestriert und dirigiert.

Persönlich sehe ich es allerdings längst nicht mehr so verbissen wie früher, wo mir ein Zimmer nie ins Haus gekommen :applaus: wäre.

Manches von Zimmer mag ich sogar (siehe Pirates 3, Miss Daisy, Radio Flyer) und Manches find ich einfach nur abscheulich krawallige Klangtapete (etwa Crimson Tide).

Bei Zimmer weiß ich nicht wie sein wirklich musikalischer Werdegang vor den Synthesizern war.

Persönlich ist mir diese ganze Media-Ventures&Bruckheimer-Soße jedoch irgendwo zu...synthetisch. Manches hört sich zunächst wirklich Klasse an, etwa Powells Evolution oder Shrek, aber bei näherem Reinhören bleibt doch bloß die Ear-Candy-Hülle übrig und Substanz ist keine zu finden.

Grundsätzlich finde ich jedoch nichts Verwerfliches dran, wenn ein richtiger Komponist seine Musik nicht selbst dirigiert oder orchestriert. Grade die Orchestrierung sollte IMO aber schon aus denselben Händen sein wie die Komposition selbst, denn die Orchestrierung macht IMO ja erst die richtige Farbe der Musik aus.

Von den richtigen Komponisten klassischer Prägung die noch aktiv sind, seh ich eigentlich nur noch John Williams und Bruce Broughton, James Horner ja, vielleicht noch, und natürlich Chris Young, der mir mit seinen eigenen Orchestierungen sehr sympathisch ist. Silvestri mag ich sehr, auch wenn er sich wiederholt (aber wer tut das nicht?), aber Silvestri ist ja auch ein "Angelernter". Aber sonst? Wer ist da noch? Vieles wirkt beliebiger, austauschbarer.

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DAS wag ich jetzt mal zu bezweifeln. Elfman kann, wenn ich mich recht entsinne und sich daran in den letzten Jahren nix geändert hat, nicht mal Noten lesen (womit wir was gemeinsam hätten, der Danny und ich ;)) und seine Komponiermethode wird kolportiert, als das er Musik summend in ein Diktaphon (womit wir wieder was gemeinsam hätten, abzgl. dem Diktatphon :applaus:) hineinsummt und Steve Bartek oder wer auch immer das Ganze dann als Noten niederschreibt, orchestriert und dirigiert.

Das stimmt so nicht wirklich. Ab und zu benutzt Elfman tatsächlich ein Diktaphon, aber nur, um spontane Ideen festzuhalten. Im Orchestration-Thread habe ich einmal Auszüge eines Interviews mit Steve Bartek über Elfmans Arbeitsweise gepostet, ebenso wie erste Skizzen von Elfman zu den Scores von BLACK BEAUTY und BATMAN RETURNS.

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  • 1 Monat später...

Da ich dafür keinen neuen Thread aufmachen, eine Gruppe mache ich aber auf :(, ein Hinweis an alle Golden Age- Intressierten. Heute währe Max Steiner 120 Jahre alt geworden, Grund genug um mal seine Scores wieder zu hören :D

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Falls du mich gemeint haben solltest: Ich schimpfe nicht über alles neue herum, mir gefallen nun eben die neuesten Kompositionen ab 1993 aufwärts nicht mehr so. Nach 1993 gibt es natürlich einige Ausnahme. James Horner brachte noch 1995 sehr gute Scores heraus; man erinnere sich nur an Balto! Und Komponisten wie John Williams und Thomas Newman ließen noch kleine Freuden im neuen Jahrtausend aufarten.

Ich finde, du siehst die moderne Filmmusik schon etwas arg negativ. Sicher verwässert alles ein wenig, wird generischer und austauschbarer, aber gute Filmmusik gibt es nach wie vor. Zwischen 1993 und dem heutigen Tag könnte ich dir hunderte gute bis sehr gute Filmscores auflisten - die Werke eines Elliot Goldenthal, John Williams, Christopher Gordon, Howard Shore, viele der späten Goldsmith-Musiken, diverse Elfmans, sowie einiges von Christopher Young und Alan Silvestri...

Ich stehe der modernen Filmmusik ja auch recht kritisch gegenüber, aber zu behaupten, seit 1993 hätte es nichts mehr Gescheites gegeben, halte ich für sehr übertrieben. Damit blendest du einfach viel zu viel aus.

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Ist halt Geschmackssache. Wer auf gewisse Sounds eines bestimmten Zaitalters steht, wird von neueren Sachen nicht ganz so intensiv mitgerissen werden können.

Ich kenne z.B. ein paar Leute, die heftig auf alten Rock, Blues und Jazz abfahren, so etwa späte Fünfziger bis frühe Siebziger Jahre. Für die klingt 99% aller heute aufgenommenen Musik ziemlich öde, egal wie aufgeschlossen sie rangehen.

Ich hatte selber mal eine Phase, da hab ich mehrere Jahre lang fast nur alten Hardrock aus den frühen bis mittleren Siebzigern gehört. Nicht weil ich alles andere aus Prinzip abgelehnt habe, sondern weil es mich einfach mehr begeistert hat als das meiste, was aktuell rauskam. Irgendwann ging das Geschmacksfenster dann wieder etwas weiter auf. :D

Alex

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Also für mich ist es keine Frage der Epoche/Zeit aus der eine Musik stammt. Und schon gar keine Frage des Genres. Die Musik muss mich einfach berühren, egal wer da die Noten aufs Blatt gekritzelt hat. Mir gefällt sowohl sehr viel aus der "Neuen" Zeit (macht, bedingt durch die Zeit in der ich nun mal leben, sicherlich den Großteil meiner Sammlung aus) aber eben so gefallen mir die Klassiker der Herren Steiner, Herrmann und Co.. King Kong von Steiner ist z.B. mein absoluter Lieblingsscore. Aber eben nicht weil er aus einer wesentlich früheren Zeit stammt, sonder weil er mich am meisten berührt, ganz einfach. Es gibt einfach viel zu viel schöne Musik da draussen, um sie nur aus Prinzip zu ignorieren. Alles natürlich nur meiner bescheidenen Meinung nach;)

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Also für mich ist es keine Frage der Epoche/Zeit aus der eine Musik stammt. Und schon gar keine Frage des Genres. Die Musik muss mich einfach berühren, egal wer da die Noten aufs Blatt gekritzelt hat. Mir gefällt sowohl sehr viel aus der "Neuen" Zeit (macht, bedingt durch die Zeit in der ich nun mal leben, sicherlich den Großteil meiner Sammlung aus) aber eben so gefallen mir die Klassiker der Herren Steiner, Herrmann und Co.. King Kong von Steiner ist z.B. mein absoluter Lieblingsscore. Aber eben nicht weil er aus einer wesentlich früheren Zeit stammt, sonder weil er mich am meisten berührt, ganz einfach. Es gibt einfach viel zu viel schöne Musik da draussen, um sie nur aus Prinzip zu ignorieren. Alles natürlich nur meiner bescheidenen Meinung nach;)

Sicherlich ist es nicht zeitabhängig. Heute wird schöne Musik geschrieben, wie damals. Allerdings kann man ziemlich genau sagen, dass in dieser Zeit die qualitativste Musik geschrieben wurde und da ist Steiners King Kong da Paradebeispiel schlechthin :D.

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Ich glaube nicht, dass viele hier irgendwas "aus Prinzip" ignorieren. :(

Alex

Meine Aussage war natürlich nicht konkret auf jemanden in diesem Forum bezogen, sondern viel mehr eine allgemeine Feststellung. Vieles wird nicht aus Qualitätsgründen abgelehnt, sondern nur weil es vlt keinen bestimmten Muster oder Ettikett folgt. Beispielsweise im Bereich der Metal-Musik gibts diese Erscheinung leider noch wesentlich ausgeprägter. Da werden Sachen abgelehnt weil sie nicht "true"(was für ein schreckliches Wort in diesem Zusammenhang) genug sind.:(

@Seth: Was meinst du mit qualitativ? Wenns um die Technik geht, ist das sicherlich wahr. Da heut wirklich viele in das Buisness strömen, die vlt nicht einmal Noten lesen könne, während früher eine gute musikalische Ausbildung zum guten Ton gehört hat.

Wenn es aber um die reine subjektive Empfindung der Qualität geht, finde ich, steht die heutige Musik den "Klassikern" in nichts nach. Auch heute werden noch sehr ideenreiche Sachen produziert, die vlt nicht ausserordentlich kompliziert oder technisch sind, aber dafür auf emotionaler Ebene voll überzeugen können (die zahlreichen Animations-Score sind dafür sehr repräsentativ).:D

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Mein Post bezog sich auf die Breiche: Technik, Qualität, Handwerk, Souveränität, Dramaturgie, Leitmotive etc.

Ich gebe dir vollkommen recht, eine gute Ausbildung gehört erst einmal schon zum guten Grundton.

Ich will kein Zimmer-Bashing oder der Gleichen hervorrufen aber: wer komponiert denn von denen noch vernünftig? Die hauen alle nur ihre Noten in die Synthesizer rein, schreiben kaum thematisch, dramturgisch ist die Musik nicht sehr ausgeklügelt und technisch gesehen ist sie mit ihren einfach C-Dur / d-Moll - Schreibweisen auch nicht sehr positiv.

Wie viele Komponisten entwickeln denn heute noch einen musikalischen Grundaufbau? Welcher Komponist kann denn noch richtig komponieren Nach der Papier-Bleistift (ggf. Klavier) - Methode??? Das sind doch nur noch wenige: Shore, Fenton, Williams, Goldenthal, Silvestri nur um einige Namen in die Runde zu werfen.

Und wer orchestriert heute noch selbst? Wer dirigiert heute noch selbst, die Anzahl werden auch immer weniger. Selbst Dirigenten a la John Debney und Rupert Gregson-Williams drücken immer wieder anderen den Taktstock anderen in die Hand....

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Die hauen alle nur ihre Noten in die Synthesizer rein

Komische Formulierung, wo du doch nicht bashen wolltest!

schreiben kaum thematisch

Sachen wie Pirates of the Caribbean, Gladiator, Simpsons Movie etc. haben aso kein Thema? Meiner Meinung nach sind da Themen vorhanden. Oder verstehst du unter thematischem Schreiben etwas ganz anderes?:eek:

Welcher Komponist kann denn noch richtig komponieren Nach der Papier-Bleistift (ggf. Klavier) - Methode???

Was ist denn für dich daran so wichtig, wie komponiert wird? Ob die Notne jetzt am Klavier aufgeschrieben werden oder am Synthesizer, da ist doch kein Unterschied. Beim Synthesizer kann sich der Komponist gleich anhören, wie es klingen wird; warum sollte man sich die neue Technik nicht zunutzen machen? Selbst Goldsmith hat mit Synthesizern gearbeitet!

Und wer orchestriert heute noch selbst? Wer dirigiert heute noch selbst, die Anzahl werden auch immer weniger. Selbst Dirigenten a la John Debney und Rupert Gregson-Williams drücken immer wieder anderen den Taktstock anderen in die Hand....

Wenn ein Komponist nicht selber dirigiert, hat es für ihn den ganz klaren Vorteil, dass er während das Orchester spielt, gleichzeitig den Bildschirm im Blick hat und somit überprüfen kann, ob Bild und Musik gut aufeinander abgestimmt sind!

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Das mit dem "Selber Orchestrieren" hatten wir ja schon öfter. Das Problem an der Sache ist eben, dass oftmals die Komponisten das nicht selber machen, obwohl sie es könnten, weil es einfach die Umstände nicht zulassen. Warum sollte sich also jemand den Stress machen, bei der Postproduktion eines Filmes, bei dem auch ständig Szenen verändert und die Musik angepasst werden muss, noch alleine zu orchestrieren und dirigieren? Zumal man das in der vorhandenen Zeit wohl auch nicht besser hinbekommt, als wenn man einen Orchestrator an seiner Seite hat. Wie Elfman mal sagte, helfen Orchestrator und Dirigent dem Komponisten in solch einer Drucksituation, seine Energie auf die Sache zu konzentrieren, bei der sie am meisten gebraucht wird, beim Komponieren der Musik selbst.

Schon alleine deshalb kann man die Arbeit der Komponisten des Golden Age nicht mit heutigen Standarts vergleichen, wenig Zeit für die Komposition hatten auch viele Komponisten früher, dennoch waren die Arbeitsbedingungen damals ganz anders als heute. Dazu kommt noch, dass die "alten" Komponisten insgesamt wohl mehr klassisch ausgebildet waren, als die Leute heute. Heutzutage kommen eben viele Quereinesteiger in die Filmmusik, deren Einflüsse daher auch ganz andere sind. Früher waren Beethoven, Mozart, Wagner die Vorbilder der Komponisten, heute sind viele der Filmmusiker selber Vorbilder geworden, Goldsmith, Herrmann, Rosza, Williams. Wenn dann ein Quereinsteiger aus der Popmusik kommt, sind dessen Wurzeln und Einflüsse natürlich auch ganz andere, als bei einem Herrmann oder Goldsmith.

Bearbeitet von Alexander Grodzinski
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@ Ludwig: natürlich gibt es dort Themen, aber wie sieht es mit Seitentehmen, Verarbeitungen u. d. Gl. aus??

Das mit dem "Selber Orchestrieren" hatten wir ja schon öfter. Das Problem an der Sache ist eben, dass oftmals die Komponisten das nicht selber machen, obwohl sie es könnten, weil es einfach die Umstände nicht zulassen. Warum sollte sich also jemand den Stress machen, bei der Postproduktion eines Filmes, bei dem auch ständig Szenen verändert und die Musik angepasst werden muss, noch alleine zu orchestrieren und dirigieren? Zumal man das in der vorhandenen Zeit wohl auch nicht besser hinbekommt, als wenn man einen Orchestrator an seiner Seite hat. Wie Elfman mal sagte, helfen Orchestrator und Dirigent dem Komponisten in solch einer Drucksituation, seine Energie auf die Sache zu konzentrieren, bei der sie am meisten gebraucht wird, beim Komponieren der Musik selbst.

Natürlich ist das Hauptmerkmal die Komposition. Aber Leute wie Howard Shore beispielsweise schaffen es doch auch. Und die Arbeitsbedingungen unter dem Schneideprozess von "Herr der Ringe" waren nicht gerade rosig, wenn du dir mal die Features auf der DVD angeschaut hast. Es geht mir eigentlich darum, dass ein Stückweit an Arbeit verloren geht, die eigentlich der Komponist selber machen müsste.

Aber auch ein Brian Tyler (den ich wahrlich nicht als guten Komponisten bezeichnen würde) kriegt das hin. Oder nehmen wir mal Ennio Morricone. Wenn er einen Film zum Vertonen kriegt, entwickelt er schon einmal Grundgedanken, teilweise schon Themen und kann dann sofort wenn das Bild kommt gut loskomponieren. Und die Komponisten wissen in Hollywood (außer in Ausnahmefällen) was in den nächsten Monaten, teilweise Jahren auf sie zu kommt.

Schon alleine deshalb kann man die Arbeit der Komponisten des Golden Age nicht mit heutigen Standarts vergleichen, wenig Zeit für die Komposition hatten auch viele Komponisten früher, dennoch waren die Arbeitsbedingungen damals ganz anders als heute. Dazu kommt noch, dass die "alten" Komponisten insgesamt wohl mehr klassisch ausgebildet waren, als die Leute heute. Heutzutage kommen eben viele Quereinesteiger in die Filmmusik, deren Einflüsse daher auch ganz andere sind.

Und genau da sehe ich ja das große Problem und den "Abrutsch" der Filmmusik. Es gibt Leute die es anders sehen mögen aber die Jungen von heute können ja gar nicht mehr richtig komponieren. Die "klimpern" sich die Musik auf dem Synthesizer zurecht und die Anpassung übernehmen Arrangeure, Orchestersatz und Orchestrierung das Team von Orchestratoren. Auch Williams und Goldsmith hatten ihre Helfer, aber da war es nicht so, dass diese die Hälfte der Komponistenarbeit übernommen haben.

Danny Elfman ist ein sehr positives Beispiel dafür, dass auch "Quereinsteiger" gut schreiben können. Aber Elfman bildet da auch ein Stückweit eine Ausnahme. Allerdings und das wirst du sicherlich auch bestätigen, währe er ohne Bartek an vielen Stellen sehr aufgeschmissen.

Eine klassiches Ausbildung, ein gewisses Handwerk sollte Fundament eines jeden Komponisten sein. Goldenthal schöpft ja nur aus seinen handwerklichen Vollen, was beweißt ein gutes Handwerk ist die halbe Miete.

Und noch ein Wort zu Arbeit an Synthesizern: James Newton Howard schreibt auch über diese Art seine Musik. Es spricht auch nichts dagegen. Aber er hat ein sehr gutes handwerkliche Gespür und eine gute Ausbildung genossen und das ist der Grund warum er sich so gut abhebt von anderen, die über diese Art Musik schreiben.

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@ Ludwig: natürlich gibt es dort Themen, aber wie sieht es mit Seitentehmen, Verarbeitungen u. d. Gl. aus??

Natürlich ist das Hauptmerkmal die Komposition. Aber Leute wie Howard Shore beispielsweise schaffen es doch auch. Und die Arbeitsbedingungen unter dem Schneideprozess von "Herr der Ringe" waren nicht gerade rosig, wenn du dir mal die Features auf der DVD angeschaut hast. Es geht mir eigentlich darum, dass ein Stückweit an Arbeit verloren geht, die eigentlich der Komponist selber machen müsste.

Aber auch ein Brian Tyler (den ich wahrlich nicht als guten Komponisten bezeichnen würde) kriegt das hin. Oder nehmen wir mal Ennio Morricone. Wenn er einen Film zum Vertonen kriegt, entwickelt er schon einmal Grundgedanken, teilweise schon Themen und kann dann sofort wenn das Bild kommt gut loskomponieren. Und die Komponisten wissen in Hollywood (außer in Ausnahmefällen) was in den nächsten Monaten, teilweise Jahren auf sie zu kommt.

Shore hat auch seine Mitarbeiter, Tyler ebenso, aber selbst Tyler orchestriert nicht jeden seiner Scores selbst, auch ein James Horner orchestriert nicht alle seine Scores selbst bzw alleine. Die Frage ist eben, ob beispielsweise Shores Musik nun besser oder schlechter klingen würde, wenn er einen Orchestrator bei sich hätte und es nicht selber machen würde. Klingen die Horner-Scores anders, bei denen er alles selbst orchestriert hat?

Und genau da sehe ich ja das große Problem und den "Abrutsch" der Filmmusik. Es gibt Leute die es anders sehen mögen aber die Jungen von heute können ja gar nicht mehr richtig komponieren. Die "klimpern" sich die Musik auf dem Synthesizer zurecht und die Anpassung übernehmen Arrangeure, Orchestersatz und Orchestrierung das Team von Orchestratoren. Auch Williams und Goldsmith hatten ihre Helfer, aber da war es nicht so, dass diese die Hälfte der Komponistenarbeit übernommen haben.

Danny Elfman ist ein sehr positives Beispiel dafür, dass auch "Quereinsteiger" gut schreiben können. Aber Elfman bildet da auch ein Stückweit eine Ausnahme. Allerdings und das wirst du sicherlich auch bestätigen, währe er ohne Bartek an vielen Stellen sehr aufgeschmissen.

Das hat Danny auch nie bestritten, aber weder er, noch Bartek, haben eine klassische Ausbildung, wenn man mal davon absieht, dass Bartek in den 70ern Komposition studiert hat. Es war für beide einfach "learning by doing". Elfman hat sich ja einmal sehr wütend geäussert über einen Musikprofessor, im "Orchestrier"-Thread habe ich mal seinen ganzen Brief gepostet. Dieser Professor warf Elfman vor, "musikalische Ignoranz zu glorifizieren", da Elfman eben keine klassische Ausbildung hatte und deshalb ein ganzes Heer von Helfern braucht, damit seine Musik so klingt, wie sie klingt. Elfman ist solche Angriffe zwar gewohnt, aber dieser spezielle Fall hat ihn so wütend gemacht, dass er darauf reagiert hat. Sinngemäss sagte er, dass er sich nicht die Arbeit von 14 Stunden pro Tag, 6 Tage die Woche über mehrere Wochen hinweg absprechen lasse von jemandem, der denkt, nur ein klassisch ausgebildeter Komponist könnte auch wirklich klassiche Musik schreiben.

Was die Arbeit des Orchestrators angeht, so gibt es tatsächlich Unterschiede. Während diese Leute bei Williams oder Goldsmith eher nur die lästige Schreibarbeit übernommen haben, wären viele junge Komponisten heute ohne ihre Armee von Orchestratoren wohl tatsächlich aufgeschmissen. Bartek sagte in einem Interview über die Arbeit mit Elfman einmal, dass Danny viel Wert darauf legt, dass seine Arbeit nicht verwässert wird. Laut Bartek neigen Orchestratoren dazu, eigene Noten und Einfälle in die Komposition einzubauen. Mit diesen Leuten haben er und Elfman dann aber nicht mehr zusammengearbeitet, eben weil Danny das nicht möchte, es gibt, laut seiner Aussage, keine Note in einem seiner Scores, die er nicht selbst geschrieben hat. Ich kann mir schon vorstellen, dass es heute tatsächlich Komponisten gibt, die sozusagen nur einen "Musikrumpf" abliefern und den Rest erledigen dann die Orchestratoren.

Goldsmith hat viele seiner Scores selbst dirigiert, obwohl es bessere Dirigenten gab als ihn. Für ihn war das sehr wichtig. Andere legen eben nicht so viel Wert darauf, die sagen sich "Es gibt bessere Dirigenten und Orchestratoren als mich, warum sollte ich nicht auf die zurückgreifen? Ich will nicht alles selbermachen, nur, damit mein Name dann überall steht, ich will das beste für die Musik".

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@ Ludwig: natürlich gibt es dort Themen, aber wie sieht es mit Seitentehmen, Verarbeitungen u. d. Gl. aus??

Gibt es auch, allerdings ist das nicht immer so stark ausgeprägt wie bei anderen Komponisten. Aber du kannst Zimmer & Co. nicht vorwerfen, sie würden nicht thematisch arbeiten!

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Shore hat auch seine Mitarbeiter, Tyler ebenso, aber selbst Tyler orchestriert nicht jeden seiner Scores selbst, auch ein James Horner orchestriert nicht alle seine Scores selbst bzw alleine. Die Frage ist eben, ob beispielsweise Shores Musik nun besser oder schlechter klingen würde, wenn er einen Orchestrator bei sich hätte und es nicht selber machen würde. Klingen die Horner-Scores anders, bei denen er alles selbst orchestriert hat?

Das hat Danny auch nie bestritten, aber weder er, noch Bartek, haben eine klassische Ausbildung, wenn man mal davon absieht, dass Bartek in den 70ern Komposition studiert hat. Es war für beide einfach "learning by doing". Elfman hat sich ja einmal sehr wütend geäussert über einen Musikprofessor, im "Orchestrier"-Thread habe ich mal seinen ganzen Brief gepostet. Dieser Professor warf Elfman vor, "musikalische Ignoranz zu glorifizieren", da Elfman eben keine klassische Ausbildung hatte und deshalb ein ganzes Heer von Helfern braucht, damit seine Musik so klingt, wie sie klingt. Elfman ist solche Angriffe zwar gewohnt, aber dieser spezielle Fall hat ihn so wütend gemacht, dass er darauf reagiert hat. Sinngemäss sagte er, dass er sich nicht die Arbeit von 14 Stunden pro Tag, 6 Tage die Woche über mehrere Wochen hinweg absprechen lasse von jemandem, der denkt, nur ein klassisch ausgebildeter Komponist könnte auch wirklich klassiche Musik schreiben.

Was die Arbeit des Orchestrators angeht, so gibt es tatsächlich Unterschiede. Während diese Leute bei Williams oder Goldsmith eher nur die lästige Schreibarbeit übernommen haben, wären viele junge Komponisten heute ohne ihre Armee von Orchestratoren wohl tatsächlich aufgeschmissen. Bartek sagte in einem Interview über die Arbeit mit Elfman einmal, dass Danny viel Wert darauf legt, dass seine Arbeit nicht verwässert wird. Laut Bartek neigen Orchestratoren dazu, eigene Noten und Einfälle in die Komposition einzubauen. Mit diesen Leuten haben er und Elfman dann aber nicht mehr zusammengearbeitet, eben weil Danny das nicht möchte, es gibt, laut seiner Aussage, keine Note in einem seiner Scores, die er nicht selbst geschrieben hat. Ich kann mir schon vorstellen, dass es heute tatsächlich Komponisten gibt, die sozusagen nur einen "Musikrumpf" abliefern und den Rest erledigen dann die Orchestratoren.

Goldsmith hat viele seiner Scores selbst dirigiert, obwohl es bessere Dirigenten gab als ihn. Für ihn war das sehr wichtig. Andere legen eben nicht so viel Wert darauf, die sagen sich "Es gibt bessere Dirigenten und Orchestratoren als mich, warum sollte ich nicht auf die zurückgreifen? Ich will nicht alles selbermachen, nur, damit mein Name dann überall steht, ich will das beste für die Musik".

* Danny Elfman: also in diesem Punkt scheinen wir uns ja einig zu sein. Ich glaube Elfman wird von manchen einfach etwas unterschätzt. Es ist sicherlich ein Mangelzeichen das er weder Noten lesen kann noch eine Ausbildung gemacht hat und dies bis heute nicht nachgeholt hat anscheinend, aber Elfman "erstellt" bessere Filmscores als die Jungspunte und andere Komponisten von Brian Tyler über Klaus Badelt bis hin zu Revell.

* Dirigenten: natürlich ist nicht jeder zum dirigieren geeignet. Und bei manchen bin ich sogar ganz froh, dass sie nicht den Taktstock heben. Bei wiederum anderen finde ich es eine Zumutung, dass sie dirigieren. Bei Nick Glennie-Smith zum Beispiel.

Gibt es auch, allerdings ist das nicht immer so stark ausgeprägt wie bei anderen Komponisten. Aber du kannst Zimmer & Co. nicht vorwerfen, sie würden nicht thematisch arbeiten!

Vielleicht Hans Zimmer nicht, aber den meistne seiner Zöglinge. Die schreiben entweder Themenlos oder kupfern Zimmers Themen einfach ab. Aber wir sollten die Diskussion nicht ausweiten, sonst ist der Thread bald dicht :eek:.

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Vielleicht Hans Zimmer nicht, aber den meistne seiner Zöglinge. Die schreiben entweder Themenlos oder kupfern Zimmers Themen einfach ab.

Also Harry Gregson-Williams arbeitet mit Themen, John Powell auch, in Jablonskys TRANSFORMERS dürfte es auch schwer sein, Themen zu überhören. BEE MOVIE von Harrys Bruder Rupert ist auch nicht themenlos. Rabin schreibt auch Themen. Ich weiß nicht, was du hast!

Aber wir sollten die Diskussion nicht ausweiten, sonst ist der Thread bald dicht :eek:.

Ich denke, gegen eine sachliche Diskussion sollte keiner etwas einwenden!

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Na ja gut... ganz wett argumentieren kann man das nicht. Sie haben durchaus thematische Ansätze machen aber nichts daraus, wie man es von Leuten eines Korngold-Kalibers gewohnt ist. Die Themen sind absolut simpel und werden kaum verarbeitet, variiert oder der Gleichen. Manchmal erscheinen mir die Themen so einfach, dass sie sich nicht mal zu Weiterverarbeitung eignen.

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