Das traurige am Film ist, dass alle Puzzelteile für einen unterhaltsamen Horrorfilm vorliegen, Thoroddsen sie aber nicht zusammenzufügen weiß. Hinzu kommt, dass die Schauspieler durch ihre hölzern-theatralische Darstellung oftmals eine Gänsehaut bei mir verursacht haben und damit wohl das gruseligste Element im Film sind, denn Spannungsbögen werden nie richtig aufgebaut und bis auf drei nicht-funktionierende Jumpscares (trotz Young‘s best efforts) ist The Piper sehr langweilig und atmosphärisch eher dünn gesät. Darüber hinaus versucht man verzweifelt 4 Handlungsstränge zusammenzuführen, was aber leider nicht organisch gelingt. Dadurch wirkt vieles abgehackt, sehr konstruiert (warum ist die Tochter einer Musikerin gehörlos? Na damit sie des Pipers Melodie nicht hören kann […]) und einiges ergibt auch einfach keinen Sinn (Hintergrund des Pipers/Musikstückes, uvm). Die Bildsprache ist auch sehr uninspiriert—hier hätte visuell viel mehr herausgeholt werden können—aber sowohl Effekte als auch Kamera wirken eher amateurhaft. Das Finale war auch mega cringe (siehe Spoiler). Und somit bleibt eben auch nur ein positiver Aspekt übrig: die Musik. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sogar behaupten, dass der Großteil des Budgets an die Musik ging. Und eben weil Young kaum noch gute Aufträge bekommt, hat er hier sein ganzes Herzblut hineingesteckt, um sein Talent zu zeigen. Ist es sein Meisterwerk wie einige Quellen es beschreiben? Ich denke eher nicht—aber nichtsdestotrotz hat er sich hier viele Gedanken gemacht, obwohl es weder Film noch Script hergeben.
[Achtung ab hier Spoiler zum Finale!]