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Hat jemand Interesse an einem "How To" zur LP-auf-CDR-Konvertierung


Gast Stefan Jania
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Gast Stefan Jania

Hallo zusammen,

wie ihr wisst bin ich ja immer noch ein LP-Freund und habe den Großteil meiner LP-Sammlung mittlerweile auf CDR gebracht. Ich wollte hier einmal abhören, ob dieses Thema noch jemanden interessiert. Falls ja, dann poste ich einmal ein längliches Elaborat mit Tipps und Vorgehensweise zu Aufnahme, Audiorestauration und Brennen. Falls nicht, dann nicht. :)

Stefan

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  • 2 Wochen später...
  • 2 Wochen später...

Kommt dann da auch noch was in dieser Richtung oder muß man einfach nur woanners gugge ?

Ich würde mich ja für Stefans Methode interessieren, man lernt ja nie aus.

Da ich schon zu einer Zeit Filmmusik erstand zu der es noch lange keine CD's gab, war auch ich gezwungen meine alten Schätze vor dem Nie-mehr-gehört-werden zu retten und sie auf digitale Medien zu verfrachten.

Ich empfehle eine vernünftige Verbindung Endstufe, bzw. Verstärker zu PC, bzw. Soundkarte. Schallplatte von jeglicher mechanischen Beeinträchtigung befreien, abspielen, bzw. "einlesen".

Am besten am Stück. Es gibt zwar inzwischen Programme die anhand der Stille Tracks erkennen, aber wirklich sauber schafft das nur das Auge in Verbindung mit dem Ohr.

Ohne sich jetzt groß in Kosten zu stürzen versuche man die Zusatzfunktion "Wave-Editor" des Nero-Brenn-Programms. Macht zwar ein bißchen Arbeit so 'ne Scheibe zu trennen aber es ist zumindest sauber und ohne künstliche Stille. Ein paar Filter sind wohl auch enthalten, ob die aber gegen professionelles anstinken können wage ich zu bezweifeln. Frage ist ob man sie überhaupt braucht. Wenn nämlich das Original ok ist...

Ich habe keine groberen Kratzer, deshalb brauche ich auch die Filter nicht.

Auf diese Weise kriegt man zumindest seine Platten auf'n Rechner und wenn die Mucke mal drauf ist kann man sich ja mit der Bearbeitung Zeit lassen.

Im Internet gibt's bestimmt den einen oder anderen, der schon mit solchen Programmen gearbeitet hat. Wie gesagt, hab's bisher nicht gebraucht und es klingt bei mir auch nicht viel schlechter als, sagen wir mal AAD.

Für's brennen noch den Tip: Gebt lieber 'n paar Cent pro Rohling mehr aus, sonst ist die ganze Arbeit u.U. für die Katz'. Die Beschichtung von Rohlingen ist bekanntermaßen weit empfindlicher als die von produzierten Audio-CD's.

Das Ganze ist jedenfalls keine Hexerei.

Gruss

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Gast Stefan Jania

Gut Ding will Weile haben. Wenn Du auch Interesse daran gehabt hättest, hättest Du ja in den letzten zwei Wochen ein "Hier, ich auch!" posten können. Also trete jetzt nicht aufs Gaspedel mit "Kommt da jetzt auch noch was?". :music:

Ich habe von einem länglichen Elaborat gesprochen, das sehr detailiert wird. Und ja, es geht insbesondere dabei auch um Audiorestauration (Rauschunterdrückung, Entknistern, Entknacken) oder den korrekten Anschluss (Verhinderung von Brummschleifen etc.). 08/15 Anleitungen bekommt glaube ich jeder hin und die findet man zu Genüge im Netz :D Meines wird mit Parametern nur so wimmeln - aber es geht ja auch um gute Ergebnisse. Wenn es mir Marcus und Thomas erlauben, poste ich sogar einen kompletten Track (von der LP zu Bill Contis F.I.S.T.) als "Vorher - Nachher"-Vergleich, bei dem man nur staunen kann. Da sich in den mehr als 14 Tagen seit meinem Posting aber bisher nur zwei Interessenten gemeldet haben, ist meine Begeisterung verständlicherweise noch nicht allzu groß, da schnell etwas hinzuschreiben. Feedback ist so eine Sache heutzutage.

Eines vorweg: mit Freeware-Mitteln ist besonders die Audiorestauration nicht zu machen. Ich (und viele andere) empfehlen WavePurity. Da reicht die einfachste Version ("Mini"), die allerdings auch schon 35,- kostet.

So, weiter geht's, Bill Contis Harry & Tonto will jetzt von LP auf CD. :music:

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  • 2 Wochen später...
  • 1 Monat später...
Gast Stefan Jania

Nach längerer Wartezeit hier als absolute Rohfassung eine Mail, die ich vor ein paar Tagen einem Freund bezgl. Aufnahme von LPs am Rechner geschrieben habe. Das werde ich demnächst als Basis für das HowTo benutzen, da noch einiges nicht genau beschrieben ist (z.B. das Brennen an sich). Aber wer Interesse hat, kann hier schon einmal reinschauen.

---------------------- hier abbeißen ----------------------------------

Wichtiger als ein guter Rechner ist vor allem die Soundkarte. Ich habe in meinem PIII/450, den ich zum Aufnehmen verwende, eine Creative Soundblaster Live 1024 drin, mit der ich sehr zufrieden bin. Ein Test mit einer älteren Soundblaster 128 lieferte beim Aufnehmen immer nur Monoton, obwohl ich stereo über die Boxen hören konnte. Wie es im Notebook aussieht, muss man ausprobieren. Zur Not gibt es dafür ja auch gute externe Soundkarten.

Auch zweckhaft ist es, die Aufnahme auf eine andere physikalische Festplatte als die Systemfestplatte zu machen, da somit Aussetzer wg. massiver Lesekopf-Bewegungen minimiert werden können, falls sich das Betriebssystem langweilt und irgendwas im Hintergrund macht. Ob das gut über externe USB-Platten klappt: ausprobieren.

Zur Zeit steht meine Anlage in der einen Ecke des oberen Wohnzimmers, der PC auf der anderen Seite. Verbunden habe ich einen Audio-Ausgang des Verstärkers und den Line-In-Eingang des PCs mit einem 5 Meter langen Cinch-Kabel (und am PC ein Adapterkabel von Cinch auf 3.5mm-Klinke), ohne irgendwelche Verluste festzustellen. Wichtig ist: alle Komponenten (PC,

Anlage) vom Antennennetz trennen, sonst brummt es (Brummschleife), auch wenn die Anlage nicht direkt an die Antenne angeschlossen ist. Bei mir hat es gebrummt, weil der Fernseher logischerweise an der Antenne hing, vom TV ein S-Video-Kabel zum DVD-Player führte und der Audio-Ausgang des DVD-Players seinerseits erst zur Anlage führte. Physik halt...

Wie Du merkst, habe ich nicht den Plattenspieler direkt an den PC angeschlossen, sondern über den Verstärker. So spare ich mir einen Entzerrer-Vorverstärker.

Folgende Software verwende ich:

Steinberg Wavelab 3.0

- zum Aufnehmen, Schneiden etc. von WAV-Dateien. Das benutze ich für meine Aufnahmen. Das Programm ist allerdings zugegebenermaßen etwas "instabil". Das einzige, was bei mir hinundwieder unter XP einen Blue Screen produziert, wenn man das Fenster minimiert, ein bißchen weiter am PC arbeitet und dann das Fenster wieder öffnet. Woran's es wirklich liegt, weiß wohl nur Windows. Mein WaveLab ist zwar schon einige Jahre alt, ich verwende es allerdings trotzdem, weil es bei der Aufnahme den aufgetretenen Maximal-Peak immer anzeigt und - wichtigster Grund - ich mich damit sehr gut auskenne.

WavePurity

- Zum Entknackern und Entrauschen der LP-Aufnahmen. Das Programm bewirkt wirklich Wunder. Der alte Plattenfreak lässt seine Knacker natürlich drin. Ich habe mir die "Mini"-Version gekauft, die für meine Zwecke vollends ausreicht. Schon einmal zu Reinschnuppern: http://www.wavepurity.de

Im weiteren ein Roman von mir, wie ich meine LPs aufnehme. Als Tipp vorweg. Wichtig ist vor allem, dass Du mit dem Programm zum Aufnehmen gut umgehen kannst. Da hilft nur üben, üben, üben. Mittlerweile kenne ich die Funktionen, die ich in WaveLab immer verwende, auswendig. Das Brennen auf CD ist auch eine Philosophie für sich...

Generelles Vorgehen bei mir:

1. WaveLab starten, roten Aufnahme-Button drücken. Dann landet man im Aufnahme-Menü. Ich nehme immer eine Plattenseite in einem Stück auf. Dazu stelle ich in WaveLab eine maximale Aufnahmezeit von 30 Minuten ein (praktisch wenn man den Rechner vergisst, so kann er nicht die Platte vollmüllen). Zudem lasse ich gleich das Wavefile beim Aufnehmen speichern und stelle ein automatisches Durchnum(m)erieren der Dateinamen ein, was die Möglichkeit des unbeabsichtigten Überschreibens einer Aufnahme begrenzt.

Den Aufnahmepegel legt man in den Audio-Einstellungen von Windows fest! Normalerweise ist im Systemtray da ein Lautsprecher-Symbol. Dieses Doppelklicken und es erscheinen die Wiedergabe-Einstellungen. Dort Line-In zum Testen ganz aufdrehen. Im gleichen Fenster nun Optionen->Eigenschaften anwählen. Dort dann auf "Aufnahme" anklicken und "okay" drücken. Hier stellt man nun die Aufnahmepegel ein. Nur Line-In auswählen. Den korrekten Aufnahmepegel musst Du wie üblich selbst bestimmen. WaveLab zeigt Dir die Aussteuerung schon an, ohne dass Du eine Aufnahme starten musst. Ich stelle bei mir den Peak-Level immer so ein, dass Maximal-Peaks knapp unter 0db liegen. Bei meiner Kombination Verstärker/Soundkarte heißt das in 99,5% aller Fälle immer vollaufgedreht. Pegel über 0db kann ich irgendwie gar nicht erhalten.

2. Aufnahme in Wavelab starten, zum Plattenspieler laufen, Platte abspielen, warten. (Hier bewege ich ca. alle 10 Minuten einmal die Maus am PC. Damit verhindere ich, dass XP nach ca. 15 Minuten ohne Benutzeraktivität irgendwas im Hintergrund macht und anfängt auf der Platte rumzurödeln, was u.U. Aussetzer in der Aufnahme zur Folge hat). Sonstige Arbeiten am PC während der Aufnahme sind nicht gut!

3. Nach der Aufnahme in WaveLab auf STOP drücken. Bei meiner Einstellung ist die Aufnahme dann gleich schon auf Platte gespeichert, das Fenster mit der aufgenommenen WAV-Datei kann also weggeklickt werden.

Wenn ich dann alle meine LP-Seiten aufgenommen habe, bastele ich jeweils aus A-Seite und B-Seite ein ganz großes WAV-File. Dazu die beiden einzelnen WAVs öffnen. Die Stille am Anfang der ersten Seite schneide ich fast komplett raus (Bereich mit der Maus markieren und löschen) und mache ganz am Anfang (wo noch keine Musik ist) ein minimales Fade-In (so ca. 50 ms). Das verhindert, das später auf CD am Anfang manchmal ein leiser Knacker zu hören ist. Genaueres zum Einblenden und Ausblenden unter WaveLab später einmal. Am Ende der ersten Seite schneide ich alles nicht mehr gebrauchte ab.

Dann kümmere ich mich um die zweite Seite, lasse dort vor dem ersten Musikstück ca. 1-2 Sekunden Platz und schneide auch hinten alles nicht mehr gebrauchte ab. Nun markiere und kopiere ich die gesamte Datei der zweiten Seite (Strg-A Strg-C) und füge sie ans Ende der Datei der ersten Seite ein (diese Datei anwählen, Bearbeiten -> Einfügen spezial -> Hinten). Abspeichern und voila: ich habe ein durchgängiges WAV-File meiner LP.

Das schicke ich jetzt zum Entknistern und Entknackern durch WavePurity. Hier IST ein schneller Rechner ratsam. Auf Nicoles Athlon 3000+ dauert eine 40 minütige LP je nach Zustand (viel Knistern und Knackern = langsamer) zwischen 20 und 40 Minuten. Ich nehme zum Entknistern und Entknackern die Defaultwerte, beim Entrauschen drehe ich den "Rauschverminderungsfilter" auf den Minimalwert runter. Eigentlich braucht man das Entrauschen m.E. gar nicht, aber in dem gleichen Durchgang werden von WavePurity auch noch Rumpelgeräusche des Plattenspielers entfernt, was ganz lohnenswert ist. Eventuell noch verbleibende hartnäckige Knacker kann man in WavePurity auch manuell markieren und mit stärkeren Filtereigenschaften behandeln. Das ist bei mir aber die Ausnahme.

Zum Brennen auf CD verwende ich Feurio. Das Programm hat den Vorteil, dass man dort die Trackmarken, also wo ein Track beginnt, genau setzen kann. Feurio ist Shareware, läuft aber auch ohne Geld ohne funktionelle Einschränkungen, man hat dann allerdings immer mit Shareware-Dialoge zu kämpfen. Normalisieren (also die Lautstärke anpassen) mache ich auch hier erst.

http://www.feurio.de

Auch mit diesem Programm heißt es leider: üben, üben, üben.

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