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Film Score Spotlights


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Ja, Sebastian, aber auch hier setzt Du voraus, dass Dein Leser weiß, was eine Transkription in 4 Systemen, eine Terz (und die noch alternierend) und das harmonische Auffüllen ist. Ganz ehrlich: da bin ich zu doof für. :) Aber vielleicht bin ich dann auch nicht jemand aus der Zielgruppe für die Spotlights.

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vor 4 Stunden schrieb Stefan Jania:

Wenn es auf Facebook nicht klappt, Du aber Midis hast, ping mich mal an. Das bekommen wir hier hin. Wir sind besser als Facebook! :D 

Hab ich nicht, wobei ich natürlich mal welche dazu ausspielen könnte. Dazu müsste man aber idealerweise Audio und das Spotlight kombinieren, also ein animiertes Notenbild erstellen. Das ist in Sachen Zeitaufwand leider nicht drin bei mir - die Spotlights an sich kosten schon viel Zeit. 

vor 3 Stunden schrieb TheRealNeo:

Ohne Kamen schlecht zu machen, finde das auch gut, aber wo ist hier nun der elementare Unterschied beispielsweise zu diesem Teil von dem hier eher unbeliebterem Michael Giacchino?
Wiederholt er zu sehr eine musikalische Idee bzw. baut zu viel darauf auf? Macht das aber nicht auch Kamen?

Meinst du mit "hier eher unbeliebt" meine Spotlights? Ich hatte hier bislang tatsächlich noch kein Giacchino-Spotlight, da hast du Recht. ;) Ansonsten ist Giacchino aber doch ziemlich beliebt in der Filmmusik-Szene, oder?

Rein handwerklich finde ich den oben verlinkten Ausschnitt aus M:I:III auch nicht unbedingt schlechter als Kamen. Der Unterschied liegt für mich eher in der Qualität der musikalischen Idee: bei Giacchino ist es ein ostinato-haft rhythmisiertes Klein-Sekund-Motiv - das ist teilweise cool instrumentiert und ausgeschmückt (v.a. bei 2:22; schön sind auch die synkopischen Akzente bei 2:42), aber es verharrt halt immer recht statisch auf dieser kleinen Sekunde. Es wird nicht viel aus dem Material gemacht, die Musik bewegt sich nicht. Die Intervalle bleiben die gleichen, es wirkt blockhaft-repetitiv. Bei 3:12 rückt Giacchino das Ganze mal auf eine andere Tonstufe, aber das war's auch schon. 

Kamens McClane-Thema arbeitet allein mit seinen Intervallen schon vielfältiger und expressiver: erst mit der Quarte, die das Geschehen relativ verheißungsvoll aufreißt, gefolgt von der absteigenden kleinen Sekunde, die die Wirkung des Ganzen sofort wieder "einengt" und "anzweifelt". Und dann geht es runter zum h, obwohl die Melodie auf dem b gestartet ist - also wieder eine spannende Sekundreibung. In Takt 6 (siehe Spotlight oben) folgt dann ein expressiver Sprung vom h hoch zum ges - gefolgt wieder von der kleinen Sekunde abwärts zum f (Takt 7). Diese Kombination aus selbstbewussten Sprüngen nach oben, und absteigenden kleinen Sekunden, die die Wirkung "eintrüben" und für Verunsicherung sorgen, ist künstlerisch schon sehr ausdrucksvoll, sowie vor allem: abwechslungsreich und dynamisch!

Ein Faktor, der das Thema außerdem sehr lebendig wirken lässt, ist die im Gegensatz zum Giacchino-Motiv stark ausgeprägte "Skalen-Assoziiertheit" (so nenne ich es jetzt einfach mal ;) ). Das McClane-Thema wuchert ja ständig in der arabischen Tonleiter herum, bzw. nutzt Kamen auch ständig Verzierungstöne dieser Skala, was dem Thema einen stark horizontalen, melodisch beweglichen Charakter verleiht. Bei Giacchino hingegen wirkt es durch das Beharren auf der kleinen Sekunde eher wenig skalenhaft bzw. horizontal-beweglich, sondern blockhafter und auf der Stelle tretend. (Grundsätzlich führt Giacchino damit die Techniken des späteren Goldsmith fort, aber leider eben auch "schwächer", denn Goldsmith hat seine Ostinato-Strukturen auch immer mit skalenhaften, modalen Elementen angereichert.)

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vor einer Stunde schrieb Stefan Jania:

Ja, Sebastian, aber auch hier setzt Du voraus, dass Dein Leser weiß, was eine Transkription in 4 Systemen [...] ist. 

Ein System ist eine "Zeile", bestehend aus fünf* Notenlinien, in denen sich eine oder mehrere Stimmen bewegen. Mehrere Systeme untereinander - die auch gleichzeitig erklingen - ergeben einen Satz. Mein Transkriptions-/Reduktions-Satz hat 4 Systeme. (Die Original-Partitur hat 26, also schlankes Hochformat.)

Die Detail-Info zu den Terzen in der Hornstimme war rein optional und für's Grundverständnis eines Notensatzes irrelevant. ;) 

 

-----------

*Ausnahme: Percussion ohne definierte Tonhöhe wird auf einer einzelnen Linie notiert, siehe zweites System im DIE HARD-Spotlight. 

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Am 2.12.2023 um 00:12 schrieb Sebastian Schwittay:

Und noch ein Klassiker: das McClane-Thema aus Kamens DIE HARD - in der militärisch anmutenden Version aus "Assault on the Tower". :)

diehard-1.jpg

 

Mit WEITEM Abstand ist „Assault on the Tower“ mein absolutes Highlight des Films (und Scores) schon damals bei meiner Erstsichtung des Films im Kino in dessen deutschen Erstaufführungswochen!

Dieser eigentümliche Rhythmus schon zu Beginn bzw. dann auch gewisse Wechsel hat/haben mich schlichtweg ebenso begeistert wie die fetten Posaunen und , ja überhaupt diese rhythmisch-brassige Kombi des Scores. Schon als ich aus dem Kino rauskam, summte ich dies Stück vor mich hin und es ist nie mehr aus meinet Erinnerung verblaßt.

Und WAS HAB Ich DIESES eine Stück und DIESEN Score lange Jahre herbeigesehnt (exakt genauso wie Alan Silvestris „Predator“) bis irgendwann mal jeweils das erste Stiefelbein davon rauskam.

Ja, im Grunde genommen ist „Assault on the tower“ sogar mein absolutes Lieblingsmusikstück von Michael Kamen.

Gleich danach kommen für mich seine „Ode an die Freude“-Variationen im „Die Hard“-Score.

Auf Platz 2 seine Variationen von „Johnny comes marching home“ und die übrige fett-perkussiv-brassige Musik aus „Die Hard 3“.

Auf Platz 3 im Kamen-Olymp landen bei mir diverse Stücke aus „Robin Hood“ gleichauf, wie der lange rhythmische Beginn des Main Themes, aber auch die witzig-brassigen und rhythmischen Momente später im Score. Ein ausgesprochen klangschöner farbiger Score.

Auf Platz 4 landet der Main Title von „101 Dalmatiner“.

Auf Platz 5 der Score zu „Baron Münchhausen“. 

Gleich danach folgen sein „Concert for Saxophone and Orchestra“ und seine Scores zu Licence to kill“, Last Action Hero“, „Lethal Weapon 1&2“, „Suspect“ für mich.

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  • 2 Wochen später...

@Stefan Jania Hat die Erklärung oben denn zu etwas verbessertem Einblick geführt? ;) 

 

Hier noch das letzte Spotlight von 2023 nachgeholt: die ersten 12 Takte des Hauptthemas aus Goldsmiths THE GREAT TRAIN ROBBERY (im Video unten von 0:12 bis 0:31). 

5 Systeme: ganz unten die tiefen rhythmischen Blechbläser bzw. Bassbewegungen, drüber die Melodiestimme der Streicher (das Thema), in der Mitte der Amboss. Das zweite System von oben zeigt die Hörner bzw. Trompeten, die ein durchgängige Band von Ton- bzw. Akkordwiederholungen spielen und die "Maschinerie" am Laufen halten, und ganz oben die Holzbläser, die im Wesentlichen die Melodiestimme der Streicher unterstützen, bzw. ab Takt 7 ein wenig Rolle der Hörner und Trompeten übernehmen. 

Basis war wie immer das Original, in diesem Fall Arthur Mortons vollständig orchestrierte Handschrift. Könnte mir vorstellen, dass Goldsmiths Sketch ziemlich identisch aussieht. 

greattrain.jpg

 

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