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Grendel - Elliot Goldenthal


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hier mal ne Kritik von nem gestandenen Filmmusik-Kritiker:

Tonight I went to the world premiere of the new opera by composer Elliot Goldenthal and director Julie Taymor, Grendel. The opera is based on the Beowolf legend, told from the perspective of the monster, Grendel. In this version, Grendel isn't just some monster attacking men. Rather, he's a misunderstood creature who just wants to live in peace. Oh well, sucks for him to be a monster then!

The staging of the opera was quite elaborate, and very well done. Taymor, who in the past has done The Lion King on Broadway, Titus and Frida, has a very simple yet versatile centerpiece as the main staging area. The computer controlled set had a malfunction the week before the premiere, so the premiere was delayed until tonight. (Otherwise, I would have gone on May 27.) The performances were all quite good, and the music was definitely the "progressive" type of Goldenthal that he's done in the past with such works as Othello and Fire, Water, Paper. And while the lyrics are in English (with the occasional Old English(?) passages), the music doesn't have any thematic material that returns. At least, none that I oculd hear! The resulting lack of cohesiveness (and sense of meandering) made the whole thing very frustrating. It almost felt as though they were trying to show the audience how modern, progressive, and intellecutal they were being, because it was so "above us".

Prior to the three-hour spectacle, I bumped into Goldenthal and Taymor on the red carpet, which was nice since I hadn't seen him in about three years. I also saw John Williams, who recognized me (yay!) and we spoke briefly about his Oscar nominations and how his year is going so far. That these brief encounters were what I took away from the evening should speak to the quality of the experience as a whole, but if you can handle wandering music that is really well done, Grendel might be the opera for you.

naja, sowas in der Art hatte ich ja erwartet... wird sicher ein paar nette Stellen haben wie FIRE WATER PAPER, aber am Ende nur auf so Dauergedüdel rauslaufen, das ich mir wohl eher selten bis gar nicht auf CD anhören würde. Die Aufführung an sich würd ich aber schon gerne sehen, Julia Taymor ist halt schon toll.

Anbei sei bemerkt, dass Marius Ruhland mitorchestriert hat.

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hier mal ne Kritik von nem gestandenen Filmmusik-Kritiker: ...

Könnte fast von Herrn Clemmensen stammen. Böse, böse intellektuelle Goldenthal-Musik. :D

Naja, klar, mit einem flotten Rumms-Bumms-Actionscore hatte es unser "gestandener Filmmusik(!)-Kritiker" hier sicher nicht zu tun, daher war er wohl etwas überfordert. ;)

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Naja, solche Rezensionen kann man sich getrost auch schenken. Man muss ja nicht alles unnötig loben, aber wenn man nicht viel Konkretes zu einer Musik zu sagen hat, sollte man es gleich lassen.

3/4 seiner Rezi sind Bewerkungen zum Drumherum, also kann man schon fast nicht mehr von einer Musikrezension sprechen. Außerdem scheint er vielmehr hin und weg zu sein, dass ihn Williams wiedererkannt hat - schön, dass er so leicht zu begeistern ist.

Und seine Rechtschreibung tut den Rest, um einen negativen Eindruck zu hinterlassen. Wer nicht einmal den Titel des Werkes, aus dem Grendel entlehnt ist, richtig schreiben kann bzw. sich entsprechend darüber informiert, hat in meinen Augen schon verloren.

Da warte ich lieber auf ernstzunehmende Rezensionen, die gerne auch kritisch sein dürfen.

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ist ein ernstzunehmender Kritiker, der das aber auf seiner privaten Seite nur für Freunde geschrieben hat.. ne ernsthafte Kritik folgt noch.

Aber wieder schön wie alle grundsätzlich maulig sind sobald ne schlechte Kritik gepostet wird. Nein nein, kann ja gar nicht sein, dass sowas schlecht ist. Nein nein.

Er hat schliesslich auch geschrieben, dass die Tatsache, dass er die anderen Sachen so stark erwähnt und im Gedächtnis blieben wohl einiges über die Oper aussagen.

Ich werte diese Kritik nicht als ernsthaften Beitrag, aber denke ich weiss was er meint und kann mir gut vorstellen, dass das ganze Ding hübsch anzusehen ist, ein paar nette Stellen musikalisch hat, insgesamt aber sterbenslangweilig sein wird. Denn nach wie vor kann ich eine Komposition vielleicht für ihre Komplexität und Genialität toll finden, wenn aber bei 3 Stunden nichts hängen bleibt und die Komplexität zu einem Mangel an schönen Melodien führt, dann hör ich's einmal an und weg damit.

Kann mir hier keiner erzählen, dass er sich dieses GREEN BIRD oder JUAN DARIEN gerne und oft anhört. Sorry. Un din dem Stil scheint das eher zu sein als OTHELLO zum Beispiel... und auch VIETNAM ORATORIO ist zu 80 Prozent ganz schön langweilig, wenn man nicht Musik studiert oder so.

Des weiteren schreibt man in USA BEOWULF auch BEOWOLF... falls du dich darüber aufregtest (ich kannte das zwar auch nur als BEOWULF, aber nen flinker Blick ins Internet bestätigte auch BEOWOLF).

ALso wenn würde ich mir die Sache wegen Tymors Inszenierung anschauen, aber dass das mal nach BRD kommt können wir eh vergessen.

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Gast Stefan Jania
ist ein ernstzunehmender Kritiker, der das aber auf seiner privaten Seite nur für Freunde geschrieben hat.. ne ernsthafte Kritik folgt noch.

Achso, dann war die Kritik oben also wirklich nicht ernsthaft. Das Problem, was wohl viele hier haben, ist dass Du da ein Deckmäntelchen des Schweigens verbreitest, wer denn dieser "ernstzunehmende Kritiker" ist. Wenn Du schon mit solchen Prädikaten kommst, solltest Du auch einen realen Namen nennen.

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da das von seiner privaten Seite ist hat er evtl. keine Lust dass ich das hier poste, also verschweige ich den Namen... weil ich eben denke ne offizielle Kritik wird er noch schreiben.

Lasset euch gesagt sein es ist jemand von den gängigen Filmscoreseiten, sei es FSM, Soundtrack oder MFTM... und normalerweise gebt ihr was drauf was der/die Leute sagen von der Seite. Also ruhe... dachte es interessiert nur generell mal ne Meinung zu der Sache zu hören. Ich konnt emir bisher zum Beispiel noch gar nichts drunter vorstellen, jetzt weiss ich zumindest wie die Oper aussieht etc...

aber klar, wenn das über alles gelobt worden wäre würdet ihr jetzt im Quadrat springen und nach ner CD schreien, so wird natürlich wieder gemeckert und ne schlechte Kritik eh wieder nicht ernstgenommen. Man man man, es ist nun mal nicht immer alles super was da so geschrieben wird.

Bsp.: DEATH OF KLINGHOFER von John Adams... interessante Story etc, aber mal ehrlich: Das kann sich keine Sau anhören. Was soll sowas? Da war ich schwer enttäuscht, weil ich sonst fast alles von Adams toll finde, aber die Oper würd ich mir nicht mal live umsonst ansehen. Das kann man gerne anspruchsvoll finden, aber glaub ich keinem, wenn er sagt er hört das gern. Und so kanns mit GRENDEL auch sein... muss nicht, kann... JUAN DARIEN z.B. muss ich auch garantiert nicht sehen.

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Kann mir hier keiner erzählen, dass er sich dieses GREEN BIRD oder JUAN DARIEN gerne und oft anhört. Sorry. Un din dem Stil scheint das eher zu sein als OTHELLO zum Beispiel... und auch VIETNAM ORATORIO ist zu 80 Prozent ganz schön langweilig, wenn man nicht Musik studiert oder so.

Reine Geschmacksurteile fällen und diese dann auf die Allgemeinheit projizieren: ich mag die Musik nicht, also mögen sie alle nicht! Ach ja, und meinen Namen verrate ich euch auch nicht. Ach wie gut, dass niemand weiß... :D

Wenn so etwas einen "ernstzunehmenden Kritiker" auszeichnet, dann Gute Nacht. Ich muss aber schon sagen, ihr beiden passt gut zusammen. ;)

Wie auch immer, die Kritik ist schon allein deswegen nicht ernstzunehmen, weil der "Rezensent" allen Ernstes behaupten will, dass eine Oper, an der fast ein Jahrzehnt gearbeitet wurde, keinerlei thematisch-motivische Bezüge aufweist (Zitat: "... the music doesn't have any thematic material that returns."). Da paart sich der persönliche Geschmack bzw. die grundsätzlich ablehnende Haltung mit der offensichtlichen Überforderung. Eine Mischung, die jeden Funken Objektivität und Sachlichkeit bereits im Keim erstickt.

Ich hoffe, dass bald eine schöne Aufnahme des Werks erscheint, sodass ich mir selbst eine Meinung bilden kann. Auf so ein undifferenziertes Blabla gebe ich nämlich nichts.

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der nennt seinen namen schon, nur ich nenne ihn nicht, weil das eben keine offizielle kritik von ihm ist. JETZT KAPIERT?

Und wenn der geschrieben hätte: "Das war so supergeil!" würdest du jetzt rumujbeln und dich tierisch freuen. Auch wenn so eine Aussage genauso indifferenziert ist.

Immer diese ablehnende Haltung gegenüber einer schlechten Kritik geht mir gehörig auf den Senkel. Kritiken bitte, aber nur positive! Weil wer negatives schreibt hat grundsätzlich keine Ahnung!

Wie wäre denn es mit der Reaktion auf seine Aussage, dass kein thematisches Material vorkommt: Das ist ja interessant. Kann so eine Oper funktionieren? Nein.... muss gleich wieder: Der hat keine Ahnung, kann nicht sein... blablaba. Ausserdem sagt er dazu, dass ihm das zumindest nicht aufgefallen sei.

Und nun mag ja thematisches Material drin sein, aber wenn einem das nun mal nicht auffällt dann spricht das wohl kaum für die Musik. Denn an sich würde ich mal nicht behaupten, Herr Goldenthal geht davon aus, dass die Leute sich seine Oper 10 mal anschauen werden und für ne CD hat er die Musik auch nicht geschrieben.

Schlussendlich sagt er aber auch "wandering music that is very well done!".. also is ja gar nicht mal nur negativ, sondern als kurzen Einblick finde ich diese kritik ganz akzeptabel.

Entschuldigung, dass ich dachte es interessiert hier jemanden was über die Oper geschrieben wurde... denn das Internet ist nicht grade voll von Rezensionen darüber.

Wo ist das Problem ausserdem hinzunehmen, dass der Kritiker jemand ist, den ihr alle sicherlich schätzt, aber weil es keine öffentliche Kritik ist ihr nicht akzeptieren könnt, dass ich den Namen nicht nennen will. Er wird wohl noch ne öffentliche, fein ausgearbeitete schreiben...

ich schreib auch Kumpels einfach mal so nen ersten Eindruck von ner CD oder Film ohne, dass das dann ne Veröffentlichung wert wäre. Und das tust du sicher auch.

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Und nun mag ja thematisches Material drin sein, aber wenn einem das nun mal nicht auffällt dann spricht das wohl kaum für die Musik.

...oder für den Zuhörer, der sich anscheinend eher berieseln lassen als wirklich zuhören will...:D...und dass du den Namen dieses "ernstzunehmenden Kritikers" nicht nennst, stößt vielen warscheinlich deswegen so auf, weil hier schon öfter Leute irgendwelche Kritikien/Rezensionen/Behauptungen/"Insiderinfos" verbreitet haben mit dem Zusatz, den Namen des Urhebers nicht zu nennen, weil das ja privat/unter der Hand etc gesagt wurde. Du kannst dir sicher vorstellen, daß somit erstmal daran gezweifelt wird. Und was, wenn dieser Kritiker keine "ernsthafte" Kritik veröffentlicht? Dann werden wir seinen Namen wohl nie erfahren...;)...irgendwie scheint ihr Leute zu viele Verschwörungsthriller gesehen zu haben, das ist ja schon fast paranoid, wie hier alle unerkannt und ungenannt bleiben wollen...obwohl ich meine, ronins echten Namen mal gelesen zu haben...:D Nicht böse sein...;)

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Gast Stefan Jania

Hier mal was Offizielles von der Los Angeles Times zu Grendel.

Hier was von Bloomberg zu Grendel.

Hier was vom San Francisco Chronicle zu Grendel.

Wer googlet, findet noch mehr... von ernstzunehmenden Seiten, ganz ohne Geheimnisse und Verschwörungstheorien. :D

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Wahllos angeklickt:

Yet with the opera's mostly unmemorable music, it hardly matters. Goldenthal, an Oscar-winning film composer, is technically adept. But this pastiche of Philip Glass, Carl Orff and countless cinematic motifs that he calls ``Grendel'' lacks a unified voice. And without that, no opera can succeed.

Hoppsalla... da ist ja noch eine etwas "zurückhaltende" Kritik!

Es bleibt zu hoffen, daß Goldenthal tatsächlich hält, was sich seine Anhänger herbeisehnen.

Cheers, Tom

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Mein Hauptanstoßpunkt an obiger Rezension ist, dass der Rezensent Inhalt und Form verwechselt, denn der Inhalt ist - ob positiv oder negativ - einfach nicht viel wert. Wenn es eine inoffizielle Rezi war, dann hätte man sie als solche belassen sollen, also wundere Dich nicht, dass jetzt keiner drüber jubelt.

Des weiteren schreibt man in USA BEOWULF auch BEOWOLF... falls du dich darüber aufregtest (ich kannte das zwar auch nur als BEOWULF, aber nen flinker Blick ins Internet bestätigte auch BEOWOLF).

Beowolf bezieht sich dann aber meist auf die neuenglische Version des Ganzen. Das Original heißt trotz allem Beowulf und der Rezensent beweist ja kurz darauf weiter, dass der Originaltitel angebracht wäre, da die Aufführungen altenglische Textpassagen enthalten, die er ja als solche nur fragwürdig erkannt hat, und auch nicht wirklich in der Lage zu sein scheint, die entsprechenden Hintergründe zu recherchieren.

wenn das über alles gelobt worden wäre würdet ihr jetzt im Quadrat springen und nach ner CD schreien

Danach schreien wir ohnehin, nur um nicht auf löchrige Rezis angewiesen zu sein.

Immer diese ablehnende Haltung gegenüber einer schlechten Kritik geht mir gehörig auf den Senkel.

Wie wahr. Die Kritik des Rezenesenten ist wahrlich schlecht.

Wie wäre denn es mit der Reaktion auf seine Aussage, dass kein thematisches Material vorkommt: Das ist ja interessant. Kann so eine Oper funktionieren? Nein.... muss gleich wieder: Der hat keine Ahnung, kann nicht sein... blablaba. Ausserdem sagt er dazu, dass ihm das zumindest nicht aufgefallen sei.

Ist ja auch nicht verwunderlich, nachdem ihn John Williams wiedererkannt hat, wird er sich nicht mehr konzentriert haben können. Oder vielleicht ist er ja auch eingenickt und kann sich deshalb an nichts mehr erinnern :D.

Yet with the opera's mostly unmemorable music, it hardly matters. Goldenthal, an Oscar-winning film composer, is technically adept. But this pastiche of Philip Glass, Carl Orff and countless cinematic motifs that he calls "Grendel'' lacks a unified voice. And without that, no opera can succeed.

Hoppsalla... da ist ja noch eine etwas "zurückhaltende" Kritik!

Es bleibt zu hoffen, daß Goldenthal tatsächlich hält, was sich seine Anhänger herbeisehnen.

Cheers, Tom

Das bringt einen aber ein klareres, fundierteres und akzeptableres Bild vom musikalischen Charakter des Werkes als ein lapidares "the music is wandering".

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Stimmt. Allerdings macht mir die negative Kritik der Bloomberg-Seite durchaus Appetit auf die Musik. Hoffen wir also auf eine baldige CD-Veröffentlichung.

Ich glaub' als Einstimmung werd' ich nachher mal wieder Juan Darien einlegen und mich an Goldis kehligem Gesang ergötzen ;):D .

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Und wenn der geschrieben hätte: "Das war so supergeil!" würdest du jetzt rumujbeln und dich tierisch freuen.

Sicher nicht. Ein "supergeil" wird einem solchen Mammutwerk ebenso wenig gerecht, wie das, was der von dir zitierte Filmmusik-Kritiker geschrieben hat.

Immer diese ablehnende Haltung gegenüber einer schlechten Kritik geht mir gehörig auf den Senkel. Kritiken bitte, aber nur positive! Weil wer negatives schreibt hat grundsätzlich keine Ahnung!

Warum ich diese Kritik nicht allzu ernstnehmen kann, habe ich schon geschrieben. Negative Kritik ist überhaupt gar kein Problem - aber bitte nicht in einer solchen Form. Einfach mal dahergehen, sich nicht konzentrieren, dann behaupten, es gäbe kein "thematic material that returns" und sich mal eben so herausnehmen, in zwei, drei kurzen Sätzen ein riesiges Werk, an dem jahrelang gefeilt wurde, qualitativ einzuordnen. Ich bin mit JUAN DARIÉN auch nicht sofort warm geworden, musste mir die Musik wirklich mehrere Male in Ruhe anhören - vieles erschließt sich dem Hörer beim ersten Anhören überhaupt nicht. Aber dann, wenn man erstmal "drin" ist, entdeckt man all die wunderschönen Themen und Motive, die das Werk in unzähligen farbigen Varianten durchziehen. So oder ähnlich wird es (höchstwahrscheinlich) auch bei GRENDEL sein. Denn ich kann mir kaum vorstellen, dass Goldenthal die ganzen letzten Jahre dafür aufgebracht hat, konzeptlos vor sich hin zu klimpern.

Nun denn, ich warte jetzt auf die CD, die doch hoffentlich erscheinen wird und werde mich dann erst einmal ein paar Wochen intensiv damit auseinandersetzen, bevor ich mich wage, da so etwas wie eine qualitative Einordnung vorzunehmen. Denn ich finde es schon etwas vermessen, ein solches Werk nach einmaligem Hören sofort zu beurteilen. Sicher, man verspürt immer den Drang, sofort etwas zu sagen, sofort zu berichten und schwupp-di-wupp hat man sich dann doch ein (möglicherweise allzu vorschnelles) Urteil gebildet. Ich finde so etwas generell sehr schade. Da hastet man von einem medialen Reiz zum nächsten, da mal eine neue Filmmusik, da mal ein neuer Film - zwischendrin mal eine Oper, egal, einmal kurz ein Ohr hinhalten, zackzack bewerten und weiter. Denn es wartet schon die nächste Filmmusik darauf, gehört zu werden. Fürchterlich, nicht?

Die Alternative lautet: konzentriert das Werk hören, es auf sich wirken lassen (durchaus über die nächsten Tage), drüber nachdenken und vielleicht sogar mal ein paar Tage musikalisch nichts Neues anfangen, sodass man die neugewonnenen Eindrücke vertiefen kann. Bei Bedarf eben noch einmal hören oder, wenn dazu keine Möglichkeit besteht, mit einem Urteil so lange warten, bis man die Gelegenheit hat, sich die Musik auf CD noch ein paar Mal zu Gemüte zu führen. Denn wenn man schon eine Filmmusik mehrere Male hört, bevor man sich ein Urteil bildet, sollte man das auch (bzw. erst recht) bei einer 3-Stunden-Oper so handhaben. Denn: erst mit der Zeit reift´s. :)

Übrigens, die anderen Kritiken, die ich bisher gelesen habe, setzen sich schon eine Spur differenzierter mit dem Werk auseinander - aber da sich die Meinungen momentan wirklich diametral gegenüberstehen, rate ich auch hier zur Vorsicht. Da dürften auf beiden Seiten (!) viele Urteile der Marke "vorschnell" dabei sein.

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  • 3 Wochen später...
Gast Christian

Falls jemand den etwas seltsamen Bericht von Film Score Monthly über Elliot Goldenthals Oper GRENDEL noch nicht gehört haben sollte: Hier ist der Link

Ich finde es übrigens ganz schön erschreckend, dass man die Sprachschwierigkeiten, die von Goldenthals schwerer Kopfverletzung herrühren, noch immer so deutlich wahrnehmen kann. Die Sache hätte übel ausgehen können.

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Ich finde es übrigens ganz schön erschreckend, dass man die Sprachschwierigkeiten, die von Goldenthals schwerer Kopfverletzung herrühren, noch immer so deutlich wahrnehmen kann. Die Sache hätte übel ausgehen können.

Oha, was ist denn da genau passiert?

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Gast Christian

Einen kurzen Bericht gibt es z.B. in diesem Beitrag aus dem FSM-Forum:

LA Times aricle on Goldenthal's GRENDEL

Here's the link:

http://www.calendarlive.com/music/cl-ca-grendel21may21,0,5330079.story?coll=cl-home-more-channels

I didn't realize Goldenthal had an accident last Dec.

A scary accident

One reason for a sort of domino effect of tardiness pervading this production was a freak accident last fall that left Goldenthal with a serious head injury just when his composing talents were most in demand.

He says his traditional working hours are "9 to 5 that's 9 p.m. to 5 a.m." So it was not unusual that he was awake in the wee hours one December night in the couple's New York home. "I was sitting at my table in the kitchen after work. I couldn't fall asleep. I was leaning back in my chair, and the chair tipped over," he says quietly. "And that was it."

When Taymor talks about the incident, tears still pop into her eyes. "It was the most terrible, horrifying thing I've ever been through," she says in a separate conversation. "It was Dec. 13, the day before my birthday. He fell, and he got a double hematoma we have hard ceramic floors. He couldn't speak for a while, but he had to keep composing.

"The funny thing was, when I went to the hospital, the speech therapist would have him write things down. She'd ask: 'What's your name?' and he'd write: 'Elliot.' And then she'd ask: 'Who is the president of the United States?' and he'd write: 'C-H-E-N-E-Y.' That's when I knew I still had him. He still had his humor and quick wit."

The accident slowed the 52-year-old Goldenthal down by a month or so and, unlike Taymor, he believes the trauma left him temporarily humor-impaired. "When I am at my best, I communicate with a lot of irony and wit and that stuff, and I can't communicate that because it relies on rhythm and cadence, which I can't do right now," he complains. "I miss it."

But although the injury continues to trouble his speech, Goldenthal says it never affected his ability to compose. "I didn't lose that capacity in my brain, and the motor skills were there in my hands," he says. "But it was just the luck I had that I was writing an opera, and I prefer to sing through everything, so I can get a sense of how much the voice can sustain, just the human physicality and the endurance." Ironically, though, singing turned out to be his best speech therapy. "I had to wrap my tongue around difficult language, Old English," he says.

Der Link zum Originalartikel funktioniert zwischenzeitlich leider nicht mehr.

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Fire Paper Water ( Vietnam Oratorium ) von Elliot Goldenthal ist meines Erachtens eines der gelungendsten symphonischen Werke des 20. Jahrhunderts. Ich nenne es im selben Atemzug mit Strauss`Alpensymphonie, Schostakowitschs 11. Symphonie, Strawinskys Psalmensymphonie und ...

Wie ich schon des öfteren erwähnt habe halte ich dieses Werk ( insbesondere den letzten Satz daraus ) wegweisend für zukünftige symphonische Musik allgemein.

In diesem Zusammenhang und aufgrund der vielen tollen Scores von EG bin ich mehr als gespannt auf GRENDEL. Hoffentlich wird es bald eine Aufnahme geben.

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