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X-Men III - The Last Stand - John Powell


Büli
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X-Men III - The Last Stand - John Powell

Veröffentlichung: 26. Mai 2006

Label: Colosseum (rough trade)

Spieldauer: 61:40 Minuten

01. 20 Years Ago (1:10)

02. Bathroom Titles (1:09)

03. The Church of Magneto/Raven Is My Slave Name (2:40)

04. Meet Leech, Then Off To the Lake (2:37)

05. Whirlpool of Love (2:04)

06. Examining Jean (1:12)

07. Dark Phoenix (1:28)

08. Angels Cure (2:34)

09. Jean and Logan (1:39)

10. Dark Phoenix Awakes (1:45)

11. Rejection Is Never Easy (1:09)

12. Magneto Plots (2:05)

13. Entering the House (1:18)

14. Dark Phoenixs Tragedy (3:18)

15. Farewell to X (0:30)

16. The Funeral (2:52)

17. Skating On the Pond (1:12)

18. Cure Wars (2:57)

19. Fight in the Woods (3:06)

20. St Lupus Day (3:03)

21. Building Bridges (1:16)

22. Shock and No Oars (1:15)

23. Attack on Alcatraz (4:36)

24. Massacre (0:31)

25. The Battle of the Cure (4:20)

26. Phoenix Rises (6:29)

27. The Last Stand (5:29)

Wenn man von John Powell spricht, dann fallen mir immer zwei besondere Stilismen bei ihm ein. Zum einen treibende Beats und rythmische Streicherpassagen wie in der Bourne Reihe und im besonderen in Bourne Supremacy und zum anderen seine Animationsscores, wobei die nicht unbedingt mein Gusto treffen. Dabei hat John Powell mittlerweile einen unverwechselbaren Stil der sich erkennbar durch all seine Werke zieht (mittlerweile). Aus der MV Fabrik kommend ist er einer der sich am vielversprechendsten aus dieser Fließband Werkstatt entwickelt hat. Zu Beginn waren die MV Sounds nämlich noch sehr dominierend (siehe Face/Off Review). Wo der eigene Stil ausbrach kann ich nicht genau bestimmen, aber es scheint mir das dies zum ersten mal bei der Bourne Identität vollends der Fall ist.

Nun hat John Powell den dritten und wohl auch letzten Teil der Reihe vertont, die mit Kamen startete und zwischendurch John Ottman engagiert wurde. Um eines vorwegzunehmen: Mit John Powell hat man der Reihe zum ersten mal ein prägnantes Gesamtbild, in musikalischer Hinsicht, beschert. Kamen blieb bei mir kaum hängen und Ottman hatte gute Ansätze die aber Leider nicht in ein Gesamtgefüge passten. Powell macht dies dann doch geschickter in dem er sich nicht auf Charakterthemen konzentriert, sondern eher ein Plottheme kreiert das die ganze Musik wie einen roten Faden durchquert.

Aber mal von vorne: 20 Years Ago ist die ruhige Einführung des Powellschen X-Men Themes das mit Flöten und Streichern eine kurze Einfärbung mit sich bringt und dann in die Bathroom Titles übergeht. Dieses Bathroom Titles weist einem den weg für dieses Album. Der irreführende ruhige Beginn wird wie eine vergangene Erinnerung weggewischt und macht dem ausgespielten Heroetheme Platz. Das im Beginn also dem anspielen sehr stark an das Superman Theme erinnert. Rythmische Percussions und schweres Blech blasen einem gehörig den Marsch. Und um auf die Superman Referenz zurückzukommen: Bei Superman ist es ein reduzierteres anspielen , hier fährt Powell gleich das ganze Orchester auf das dann nicht nur für einen Heroe steht, sondern vielmehr für eine ganze Gruppe. Besonders lang ist es allerdings nicht.

Generell musss man sagen ist dies Powells wohl erster Großorchestraler Score der alles auffährt was man so haben kann. Percussions, Bläser, Streicher Chor und alles nicht gerade bescheiden. Besonders die Percussions sind in diesem Score, wie aber im Grunde in vielen Powellscores, sehr dominant. Was weiterhin noch erwähnenswert ist, ist die Tatsache das die Tracks durchgehend ineinander übergehen und so ein fliessendes Gesamtbild entstehen Soll. Sozusagen im Grunde eine große lange Suite. Manch einen mag dies stören, mich persönlich stört es weniger, da ich bei der Musik nicht unbedingt programmiere. Wenn man dies allerdings tun möchte, dann wirkt es in der Tat alles etwas zerhackstückelt.

Die folgenden Tracks nach dem Mainheroetheme sind eher von ruhigerer Art, wobei man sagen muss das in diesem Score nichts wirklich ruhig ist. Underscoring ist es allemal nicht und das macht die ganze Sache imo sehr kurzweilig. Nix waberndes und unprägnantes, sondern immer wieder mal perkussive Einlagen oder andere melodische Einfälle die einen bis zum nächsten Höhepunkt bei Laune halten.

Im Track Whirlpool of Love kommt zum ersten mal das Phoenix Theme zur Geltung. Hier aber noch im reinen Streichergewand und das auch nur kurz. Dieses Phoenixtheme ist das sogenannte Plottheme wenn man so will. Wie ich zu Beginn schon erwähnte ist dies der rote Faden und Gerüst der Musik neben dem Main Theme. Dieses Thema verleiht der kompletten Musik die Prägnanz die mir in den Vorgängern noch fehlte. Eine wunderschöne etwas orientalisch anmutende Melodie (Das war seltsamerweise bei Bourne auch der Fall) die nicht unbedingt wie die Faust aufs Auge passt, aber schön bleibt sie trotzdem. Was einen mit diesem Thema allerdings noch erwartet ist der schiere Wahnsinn;)

Was ich Powell allerdings zum Vorwurf mache, ist die Tatsache das der Gegenpart mit Magneto nie wirklich musikalisch aufgegriffen wird. Interessant wäre es gewesen der Musik noch ein böses Thema zu geben. Das hätte die Musik noch runder gemacht.

Der vorhin angesprochene Chor wird hier und da immer wieder mal dezent eingesetzt bzw. bekommt seine schrillen abgefahrenen Momente aber bekommt seinen Fokus erst richtig zum letzten Drittel. Manche Chorpassagen erinnerten mich seltsamerweise an John Williams und JNH.

Der nächste Höhepunkt ist Dark Phoenix´s Tragedy. Zu Beginn dieses Tracks lässt Powell das schwere blech in übelster Form anspielen was bei mir schon Begeisterungsstürme auslöst. Gefolgt von Percussionabfolgen die dann übergehen in das zum ersten mal voll ausgespielte Phoenixtheme. Und in voller Länge ist das wirklich das reinste Vergnügen. Diesmal wird das von den Streichern gespielte Theme jedoch von den Percussions begleitet. Eine Steigerung die dann am Schluss nochmal gesteigert wird. Aber dazu später.

Vorher möchte ich den Track The Funeral nicht unerwähnt lassen. Nicht wenige haben bei dem Track ein Deja Vu. Ich auch, aber ich kann auch nicht genau bestimmen was. Das Medicine Man drin sein soll kann ich nicht beurteilen, da ich die Musik nicht kenne. John Barry hingegen ist überdeutlich. Zunächst musste ich an OHMSS denken aber das ist es nicht. Aber was auch immer das ist. Powell hat sich da definitiv inspirieren lassen.

So und ab dem Track Cure Wars serviert uns der gute Herr Powell eine Schlachtplatte die wirklich nicht ohne ist. Da wird alles aufgefahren was das Orchester hergibt. ABER nicht im Sinne des gekleisterten a la Armstrong oder des hirnlosen a la Tyler sondern immer mit Struktur. Hier kommt eher das Mainheroetheme wieder etwas mehr zur Geltung. Bis inklusive Battle of the Cure geht das so und wenn man denkt das das bis dahin ganz schön abging, überrollt einen der vorletzte Track Phoenix Rises mit voller Wucht. Dieser Action Track reiht sich ein in die Riege der großartigsten (IMO) Actiontracks der Filmmusik neben zb Fire Dragon von Goldsmith. Wobei man fairerweise sagen muss das er alles andere als Subtil komponiert ist im Vergleich zu zb Fire Dragon mit seiner brachialen Virtuosität. Dieses Phoenix Rises allein reicht schon um jedem ans Herz zu legen sich die Musik zu kaufen. Diesmal wird das Theme mit dem Chor und den Percussions begleitet. Wobei der Chor, bevor das Theme beginnt, erstmal richtig durchgeht wie ein wild gewordener Stier. Und dann wenn die Streicher einsetzen wirds nur noch wahnsinnig. Begleitet vom Chor mündet das ganze in einen Höhepunkt der Gänsehaut verbreitet. Wahnsinn!!!!

Die CD endet dann mit beiden Themes, in The Last Stand nochmal in leicht variierter Form. Ich brauche nicht zu erwähnen das mein Fazit schon sehr positiv ausfällt. Jedoch muss ich trotzdem Abstriche machen. Ein fehlendes Magneto Theme und die nicht immer sehr tiefschürfende Art machen daraus kein Meisterwerk, aber ein über dem durchschnitt liegendes Action Album. Wer´s nicht kennt sollte zugreifen. Und besonders teuer ist die ganze Sache auch nicht.

Bewertung 8,5 von 10

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Wow...wirklich toll! ich mag X-Men III sehr gerne und gerade die letzten Tracks haben es nur so in sich. Die Chöre sind fantastisch :applaus:

Was ich auch klasse finde dass du mit vielen Fachbegriffen á la "Underscoring" arbeitest. Das macht die Rezis echt mehr als seriös und man merkt, dass du ein absoluter Spezi in Sachen Filmmusik und deren Verständnis bist.

*verneig* :applaus:

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x.men the last stand war seit lord of the rings fellowship wieder ein score der unerwartet genial wurde.hatte das powell nicht zugetraut obwohl ich ihn damals schon sehr mochte.und dann dieser kracher.phoenix rises muß über hundert mal gelaufen sein in meinem player.fand s nur schade das er nicht so lang war wie die trackzeiten auf der rückseite uns weißmachen wollen.und das mit dem ineinander übergehen stimmt erst in der zweiten hälfte.im prinzip ist es ab der golden gate sequenz ein langes stück bis zuende.ne halbe stunde bombast der immer heftiger wird, bis manns kaum noch erträgt und in einem ultimativen knall zuendegeht.da war ich sprachlos.film war leider spektakulär aber völlig substanzlos, nicht so wie seine vorgänger.liegt aber am script und brett ratner.pfuscher.:applaus:

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Danke nochmal, aber ich bin alles andere als ein Spezi. Hab mich Autodidaktisch über die Jahre reingehört. Kann kein Instrument spielen, keine Noten lesen und hab nicht soo viel Ahnung von Orchester und Kompositionssprache.

Ich bin ehrlichgesagt überrascht das ihr den alle mögt. Naja gut Marsco und Herr Schwittay werden das bestimmt nicht ausnahmslos unterstreichen:D

Aber schön! Werd mit Powell wohl auch weitermachen, der liegt im Moment sehr gut im Ohr...

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Danke nochmal, aber ich bin alles andere als ein Spezi. Hab mich Autodidaktisch über die Jahre reingehört. Kann kein Instrument spielen, keine Noten lesen und hab nicht soo viel Ahnung von Orchester und Kompositionssprache.

Das merkt man aber wahrhaftig nicht! Autodidakt oder nicht, bei solchen Rezensionen zeigt sich,wer Ahnung von der Materie hat, und wer nicht.

Und deine Arbeiten zeugen, auch für mich als relativen Laien, von einer Menge Fachwissen.

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