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Mephisto

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Alle Inhalte von Mephisto

  1. Ich befinde mich gerade im letzten Monat meiner pflichtfreien Zeit . Im Frühling hab ich mein Abitur gemacht und im Juni meinen Studienplatz gesichert. Da ich ausgemustert bin und auch schon eine Wohnung habe, in die ich Ende des Monats umziehe, habe ich momentan in den letzten Wochen in meinem Elternhaus drastisch gesagt nichts weiter zu tun, als soziale Kontakte zu pflegen und Musik zu hören .
  2. 31.08.2009 The Exorcist (Der Exorzist) - Lalo Schifrin (abgelehnt) u. A. Die 1998 erschienene Edition zu diesem umstrittenen Film enthält sowohl nahezu alle (teilweise neu eingespielt) im Film verwendeten Werke der historischen Musik (hauptsächlich Krzysztof Penderecki) sowie sämtliches bis zur Ablehnung aufegnommenes Material von Lalo Schifrin. Der Schüler von Messiaens sollte eigentlich einen Score zu diesem Film beisteuern, wurde aber in der Mitte seiner Arbeit entlassen, da die Produzenten der Meinung waren, dass die Musik die Schockmomente des Films nicht unterstützte, sondern schon zu früh ankündige. Schifrin selber bezeichnet die Musik als das Beste, was er je zu Papier gebracht hat. Da er auch noch die Rechte innehat, könnte er die Musik noch einmal komplett neu einspielen lassen. Der Film wurde dann mit bereits vorhandenen Werken von Boeddecker, Bordon, Crumb, Henze, Nietzsche, Oldfield, Penderecki und Webern unterlegt, von denen einige auch die erste Hälfte der CD bestreiten. Ich selbst muss sagen, dass ich mir den Film auch gut ohne Musik vorstellen könnte. Die modernen und experimentellen Werke vermitteln zwar eine geeignete Stimmung, wirken im Film allerdings "aufgesetzt". Hier teile ich Goldsmiths Meinung über Temp-Tracks. Auf der CD (die ja sonst auch ein bisschen kurz wäre) möchte ich diese Stücke jedoch nicht missen. Den Auftakt bietet ein kleiner moderner Einschub von Jack Nietzsche, bevor der Gesang des Muezins erklingt und man auch die Filmgeräusche der Ausgrabungsstätte hören kann. Man ist sofort im Geschehen drin. Dann folgt die Moderne Abteilung der CD. Sie vermittelt eine großartig beklemmende Athmosphäre und besonders Pendereckis Polymorphia für 48 Streichinstrumente ist ein absolut beeindruckendes und hinreißendes Stück. Man muss diese Art von Musik natürlich mögen, aber wie sich in diesem Werk nach einem zweiminütigen Orgelpunkt der Kontrabässe die ersten col legno Schläge, erst kleckernd, dann prasselnd, ergießen, von einer pizzicato-Orgie abgelöst werden um dann in einen Glissando-Rausch münden ist dramaturgisch beeindruckend konzipiert. Besonders drastisch wirkt dann der vollkommen reine Dur-Akkord auf dieses vertsörend-experimentelle Klangerlebnis. Aber Bees "Fantasie für Streichorchester" sowie Webers Stück für Orchester können überzeugen. Lediglich Henzes Anfang aus der "Windharfe" ist ein bisschen dünn. Wahrscheinlich würden da noch einige interessante Takte folgen. So jedoch bleibt einem nur ein elektronisch erzeugter zweiminütiger Ton. So sehr mich auch diese Werke gefangen nahmen, freute ich mich besonders auf Schifrins Beitrag. Ich persönlich kann absolut wenig mit Jazz anfangen und daher üben auch Schifrins Kompositionen, die mir bekannt sind, keinen allzu großen Reiz auf mich aus. Umso mehr freute ich mich schon auf die nicht verwendete Trailermusik, die ja dem Testpublikum gezeigt wurde. Und da passiert es: eine diabolischer Klang eines von Klavier unterstützten Streichorchester rauscht aus meinen Boxen auf mich zu, überrollt mich mit massiven Glissandi und pochenden Schlägen des Flügels. Von der ersten Sekunde bin ich gefangen genommen. Besonders herrlich auch der "dicke" Klang der einzelnen Stimmen. Leider konnte ich nicht in Erfahrung bringen, wie viele Streicher da im Orchester saßen. Wie auch schon die vorigen Kompositionen überwiegend für Streicher geschrieben wurden, so legte auch Schifrin den Fokus auf diese Instrumentengruppe. Denn kein anderes Instrument kann man derart gut klanglich und technisch vergewaltigen, kein anderes Instrument kann so quieken, schreien, kreischen und auch noch als trockenes Perkussionsinstrument dienen. Und Schifrin nutzt das voll aus. Des Weiteren kann man auch noch diverse Holzbläser und eine Harfe hören. In der folgenden elfminütigen Suite zeigt Lalo, was er alles von Messiaens gelernt hat, ohne dass die dissonanten Passagen allzu gewollt oder aufgesetzt klingen. Natürlich wird auch hier wieder mit dem Bogen des Kontrabasses am Tamtam entlang gefahren, sodass dieses metallisch-quietschende Geräusch entsteht. Auch hier rumpelt das Klavier in den tiefsten Registern. Manchmal fühlt man sich ein bisschen an "Coma" erinnert, aber das hier macht Spaß, nimmt gefangen und begeistert (zumindest mich. Natürlich hat mich auch "Coma" begeistert). Was für Yared "Troja" war, für Newman "Air Force One" das ist für Schifrin zweifellos "Der Exorzist". Schade, dass alle drei Werke auch die traurige Gemeinsamkeit teilen, nicht im Film zu Gehör gebracht zu werden. Damit man nach dieser 50 Minuten andauernden Tour de Force wieder etwas zur Ruhe kommt und einem die beklemmende diabolische Stimmung genommen wird, befindet sich am Ende der CD noch eine Rockballade, die auf dem Thema Schifrins abgelehnter Musik aufbaut und einen netten Abschluss oder Bonus bildet. Wahrlich ein nicht immer klangschöner, aber (Hör-)erlebnisreicher Geuss. Danke, Lalo! Des Weiteren heute gehört: - Elektra (Christoph Beck) - Auf Engel schießt man nicht (Martin Böttcher) - Die blaue Hand (Martin Böttcher) - Der Mönch mit der Peitsche (Martin Böttcher) - Das Geheimnis der schwarzen Witwe (Martin Böttcher) - Der Schuh des Manitou (Ralf Wengenmayr)
  3. Vom Waxman habe ich noch dringendere Fälle auf meiner Liste. Außerdem gibt's da ja noch die Varèse-Neueinspielung. Aber "How the West was won" habe gerade ich ebenfalls gerade für 20,00 inkl. Versand beim marketplace (angeblich Neuware) ergattert! Ohne dich hätte ich in ein paar Monaten wahrscheinlich ebenfalls 99,00 dafür zählen müssen. Also, danke für deine deine erste indirekte (-> Erinnerung) und die zweite direkte Hilfe (-> Tipp). Feiern wir unser Glück und Alfred Newman! :(
  4. Herzlichen Glückwunsch! Wo kriegt man denn heute noch "How the west was won" her?
  5. Aus genau diesen Gründen würde ich dazu raten, auf die Bewertung zu verzichten, da es sich ohnehin um den ersten Höreindruck handelt, der hier beschrieben werden soll. Ich habe gestern beispielsweise nochmal "Land of the dead" komplett gehört und da ich nun wusste, worauf ich mich einlasse, konnte mich diese Musik besser überzeugen als beim letzten Mal. Mein Urteil wäre wahrscheinlich nicht ganz so hart ausgefallen. Auf die CD-Präsentationen bin ich ja eingegangen.
  6. Ja, stimmt, den meine ich. Ich hab' das Wort bei der Suche halt nicht zusammen geschrieben. Aber ich hatte das Prinzip auch anders in Erinnerung, da im alten Threas ja noch nach Monat aufgelistet wird. Wie dem auch sei, meine zweite "Mitgift" von Colosseum fand nun nach einiger Zeit ihren Weg das erste Mal in meinen CD-Spieler: 30.08.2009 Elektra - Christopch Beck Wie auch die Bruckheimer- oder die meisten Spielberg-Produktionen haben anscheinend auch die Marvel-Verfilmungen ihren eigenen Klang. Einiges erinnerte mich von der Athmosphäre und der Instrumentierung von diversen Passagen ein bisschen an "Spiderman". Zum Beispiel die Arbeit der Blechbläser in den Actionpassagen oder auch diverse Klaviersoli über Streicherteppichen. Trotzdem handelt es sich bei Becks Arbeit in keinster Weise um eine Stilkopie. Dazu setzt Beck zu unterschiedliche Schwerpunkte als Elfman in "Spiderman". Becks "Electra" ist eine sehr ausgewogene Balance zwischen traditioneller Orchestermusik und elektronischen Elementen. Beide Klangfarben bilden ein synthetisches Hörvergnügen und schneidet im Vergleich mit anderen mit Elektronik angereicherten Filmkompositionen wirklich gut ab. Das lässt sich auch auf den geschickten Umgang mit dem Orchester zurück zu führen. Die Actionpassagen strotzen vor Energie und Gewalt und warten zusätzlich mit einer gehörigen Energie Tempo auf. Beck scheut sich nicht vor dissonanten und furiosen Blechbläserfiguren. Überschaubare Ostinati und melodiöse Action à la RPC werden hier vergeblich gesucht. "Electra" klingt von der ersten bis zur letzten Sekunde frisch und vermag gut zu unterhalten. Die Suspense-Momente werden nicht langweilig, die Action macht Spaß, lediglich die emotionalen Momente klingen zu unterkühlt. Allerdings kenne ich den Film auch nicht und kann daher nicht beurteilen, inwiefern Beck die Stimmung der Liebesszenen einfängt. Die CD ist straff konzipiert und mit einer Dreiviertelstunde weder zu lang noch zu kurz geraten. Was und ob aus dem Film etwas fehlt, kann ich nicht sagen. Zweifellos hat man derartige Musik in den letzten Jahren häufig gehört, aber "Electra" kann mich da mehr überzeugen als zum Beispiel Harry Gregson-Williams' "Déjà vu", mit dem einige Augenblicke in "Electra" eine gewisse Ähnlichkeit aufweisen. Von einigen Einfällen, wie der mit rockigen Elementen unterlegten Kotosolo, hätte ich gerne mehr gehört, aber was nicht ist, das ist nicht. Alles in Allem eine nette Dreiviertelstunde ohne Langeweile. Außerdem heute noch gehört: Land of the dead (Reinhold Heil, Johnny Klimek u. A.)
  7. Die Filmmusik hat mich nach einem rund dreimonatigen Ausflug in die Romantik und Moderne wieder! Jetzt steht's also an, sich durch die in der Zeit angeschafften Filmmusik-CDs zu hören und dafür fiel mir das Prinzip eines alten Threads wieder ein, der einfach nicht mehr aufzufinden ist und folgendermaßen funktioniert: Hier tragt ihr mit Datum und erstem Höreindruck ein, welche CD ihr wann das erste Mal gehört habt. Wenn jetzt meinetwegen gestern "G.I. Joe" bei euch im Briefkasten war, ihr aber erst heute das erste Mal die CD anhören konntet, schreibt ihr hin:
  8. Der Film dazu, "Der Mann ohne Nerven" kommt heute Nacht um 1:40 auf Kabel 1. Auf RTL II läuft zuvor "Poltergeist 2", ebenfalls von Goldsmith unterlegt.
  9. Also, Lars, erstmal danke für deinen ehrlichen und bereichernden Beitrag. Die "Muppet treasure island"-Musik ist mir unbekannt, aber ich glaube gerne, dass es sich dabei um frischere und originellere Piratenmusik handelt, da diese Komposition ja zu seinen frühen Musiken gehören, die ich oftmals als unverbrauchter empfinde. Natürlich hat auch Zimmers Musik seine Daseinsberechtigung. Problematisch an der ganzen Sache ist nur, dass die Musik mittlerweile so übergreifend geworden ist, dass viele andere Komponisten in das Schema von RCP gedrängt werden, was wirklich schade ist. Und da komme ich dann zu deinem Spielberg-Argument: Glaubt der Mann wirklich, dass die Musik besser zu seinen Filmen passt oder glaubt er, dass die Kiddies, die sich "Transformers" ansehen, halt auch Zimmer hören wollen und von einem anspruchsvollen Williams- oder Silvestriscore abgeschreckt werden würen? Ich glaube, dass Letzteres der Fall ist. Zimmer verkauft sich gut und die Leute sind mittlerweile so sehr an diesen Klang gewöhnt, dass sie mit einem Score von Young oder Goldenthal und Beltrami nichts mehr anfangen können. Wie sehr sich Zimmer ein Monopol aufgebaut hat, kann man ja daran erkennen, dass er auch Anteile in Immediate Music hat. Zu "Fluch der Karibik" fiele mir folgendes kleines Experiment ein: [ame=http://www.youtube.com/watch?v=hbEclRkEWYU]YouTube - What if John Debney scored PotC?[/ame] Und hier merkt man deutlich, wie mehr "Mantel und Degen"-Stimmung aufkommt als bei Zimmers behäbiger Walzerversion eines seiner Hauptthemen. Natürlich ist das Desaster der "Fluch der Karibik"-Vertonung hauptsächlich auf Bruckheimer zurück zu führen. Leider macht es das Hör- und Sehvergnügen nicht im Geringsten angenehmer. "Hook" meinethalben war auch kein typischer Piratenfilm, viel weniger noch als "Fluch der Karibik", wurde aber von Williams auch mit einer schönen Piratenmusik in Tradition von Korngold und Waxman unterlegt. An sich habe ich nichts gegen Zimmers Musik. Ärgerlich ist halt nur, dass sie wirklich anspruchsvolle Musik zu unrecht in ihre Schranken weist und Komponisten einengt.
  10. Ob Williams das jetzt macht oder nicht wird man sehen. Ich schätze ihn als teilweise guten Komponisten, hin und wieder überwiegen leider ziemlich offensichtliche "Zitate" was ich eigentlich unnötig und schade finde. Stilkopien sind hin und wieder in Ordnung. Als ich jedoch irgendwann an den Scheideweg kam, an den jeder Filmmusikinteressierter trifft: Goldsmith oder Williams? habe ich mich dann für Goldsmith entschieden. Spielberg mag ja für viele ein Genie sein, allerdings sind mir viele seiner Filme zu süßlich, was auch auf die manchmal regelrecht zuckersüße Untermalung von Williams zutrifft. Den Status eines Hitchcock oder Peckinpahs wird Spielberg in meinem imaginären Regieschrein wahrscheinlich nie erhalten. Was mich aber wirklich glücklich stimmt, ist, dass jemand sich trotzt "Fluch der Karibik" noch an die Mantel- und Degen-Stoffe ranwagt und sogar versucht, etwas realisitscher an die Thematik ranzugehen und somit auch die Möglichkeit offenbahrt, musikalisch das Ruder rumzureißen und den Zimmer-Einheitsbrei, der ja fälschlicherweise als Piratenmusik angesehen wird, zu entkräften. Ich hätte auch mal Lust auf einen folkloristischen Piratenscore und wenn's mal wieder was "Cutthroat island" werden sollte, würde mich das auch nicht stören. Wenn schon der Film realistisch sein soll, kann doch wenigstens die Musik den Geist Hollywoods atmen. Ob das jetzt Williams oder Debney oder wer auch immer macht, ist mir insofern relativ gleich. Es ist wahrscheinlich kein Geheimnis, dass ich Gabriel Yared gerne mal diese Chance gönnen würde, genau so, wie ich Williams gönne, noch viele schöne Filme mit der gesunden Portion Stress zu verfilmen.
  11. Meiner Meinung nach schafft es Zimmr noch nicht mal, die Stimmung jedes Films genau zu treffen. Auf seine Komödien trifft das zu, bei "An everlasting peace" und "Der schmale Grat" auch, aber nehmen wir doch mal "Fluch der Karibik". Hier wurde die abenteuerlich-kecke Athmosphäre des Films überhaupt nicht getroffen. Das Problem liegt auch leider an Bruckheimer, der ja Silvestris Musik mit den Worten "It didn't sound like pirate movie to me" abgelehnt haben soll. Also soll Bruckheimer zufolge Zimmer absolut nach Piratenmusik kingen? Niemals! Zwar kann sich Klaus Badelt den Grundstein für FdK auf die Fahnen schreiben, allerdings sind ja die Themen von Zimmer und so wie das alles klingt hatte er da auch hauptsächlich die Finger im Spiel. Schlimm ist allerdings, dass Zimmer bei vielen Genres nicht nur ausgräbt, was er früher schon gemacht hat, sondern wirklich immer das gleiche Schema austritt: - seine Musik steht meistens in d-moll. - Nahezu alle Themen beginnen erst mit einer großen, dann mit einer kleinen Sekunde (also eigentlich auch immer mit der Tonfolge D,E,F) - durch die immer gleich Orchestrierung mit sehr vielen tiefen Streichern und unglaublich viel Blech, allerdings meistens ohne Trompeten und komplett ohne Holz, sind wenig Klangfacetten möglich. - Harmonisch baut die Musik und besonders die Themen stets auf den nahliegendsten Akkorden auf. Bestes Beispiel die Streicherkadenz am Anfang von "King Arthur": d-moll, B-Dur, F-Dur, C-Dur, B-Dur, A-Dur - durch das "aufmotzen" der Musik durch elektronische Elemente wird der Klang manchmal unglaublich verzerrt (besonders schlimm das Klangbild in "Fluch der Karibik 1") Hin und wieder gelingt ihm halt, dieses Schema auf eine akzeptable Artund Weise in den Film zu pressen oder der Musik durch klischeehafte Einwürfe bestimmter musikalischer Merkmale eine Art eigenständigen Charakter zu geben, wie er es bei "Der letzte Samurai" versucht hat. Hin und wieder schafft Zimmer es ja auch, die Athmosphäre des Films einzufangen und gut zu unterstreichen ("Da Vinci Code" würde mir da jetzt einfallen). Meistens jedoch merkt man schnell, dass Zimmer sich aus seiner festgefahrenen Form nicht mehr oder nur noch schwerlich lösen kann, da seine Musik und sein Stil durch die oben aufgeführten Punkte leider nicht allzu variabel erscheinen. Als ein Goldsmith oder auch Horner anfing, sich selbst zu kopieren, hatten die schon viel interessantere und abwechslungsreichere Werke abgeliefert, von denen sie auch weiterhin gut zehren konnten. Allerdings merkt man auch bei Horner mittlerweile, wie sehr er auf seinen ausgetretenen Pfaden auf und ab wandert. Goldsmith drehte gegen Ende ja wieder auf und verabschiedete sich mit einem hübschen und einem furiosen Score. Hin und wieder weisen diverse Musiken Zimmers ja auch nette Ideen auf, die allerdings schnell auf der Strecke bleiben oder unfertig wirken (wie die misglückte Kombination des zweiten Liebesthemas und des "Davy Jones"-Themas in "Fluch der Karibik 3") Daher bevorzuge ich noch die Werke Zimmers, die frisch und jung klingen wie "Broken Arrow". Dieser Score hat durch seinen fast rein elektronischen Charakter nicht das Problem des vermatschten Orchesterklangs. Der Knabenchor erscheint interessanter als das stetig deplatzierte Chorgebrummel ab "The Rock" (welches nur in "Projekt Peacemaker" richtig angewendet wurde -> Russland) und auch sonst klingt alles noch so "unverbraucht". Mein Favourit ist allerdings "Projekt Peacemaker", der zwar auch mit klischeehaftem Russland-Kolorit und erschlagenden Blechattacken sowie dem Thema in d-moll, beginnend mit D,E,F zu kämpfen hat, aber nicht ganz so glatt und ausgetreten wie "The Rock" ist. Am liebsten jedoch höre ich seine frischen Komödienscores wie "Liebe braucht keine Ferien". Hier zitg sich Zimmer von seiner leichten Seite, die seiner einfachen Kompositionstechnik gut tut. Seine bombastischen Werke klingen zwar beeindruckend aber im Grunde ist das nichts weiter als heiße Luft. Was wirklich schade ist, ist dass jetzt in Hollywood und sogar im europäischen Kino der Zimmerklang gefragt ist. Die Asiaten klauen ja schon wirklich schonungslos, aber auch sonst kann man immer mehr merken, wie die Produzenten oder Regiesseure sagten: "Mach, dass es wie Zimmer klingt." Die Zuschauer von heute verstehen unter "Filmmusik" "Hans Zimmer" und nicht Goldsmith oder Young oder einen der Newmans und wen es da noch so gibt. Und das ist wirklich schade, weil so viele gute Komponisten gezwungen sind, "Musik unter ihrem Niveau" zu schreiben. Das hat man ja schon bei Williams' "Star Wars Episode III" bemerkt. Da wurde anscheinend auch von McCallum gefordert, mehr "Herr der Ringe", Synthsizer und sowieso "Düsteres" einzubauen. Leute glauben tatsächlich, dass "Fluch der Karibik" echte Piratenmusik sei. Das ist nicht richtig. Natrülich wäre es übertrieben, zu erwarten, dass Leute einem ernsthaft "Anne of the indies" oder "Captain Blood" nennen, aber Komponisten haben sich doch stets an die Tradition der "Mantel- und Degen"-Musiken gehalten. Das Erbe Korngolds wurde doch in "Hook" und "Cutthroat island" weitergetragen. Erst Zimmer machte dem ein Ende, indem er seinen Einheitsbrei über die Segelschiffe kleisterte. Hätte er wenigstens noch einen wirklich eigenen Musikstil gemacht, wäre das ja weniger ein Problem, aber einfach seine Militär-Actionthrillermusik da reinpacken war wirklich kein Verdienst. Immerhin scheint der Mensch Hans Zimmer ja um Einiges symphatischer zu sein als das, was der "Komponist" Hans Zimmer so zusammenbastelt...immerhin. Aber ist einem da nicht manchmal ein gehässiger Herrmann oder ein knurriger Goldsmith lieber?
  12. Bei "Breakout" verhält es sich da bei mir genau wie bei dir, Björn: Ich bringe den auch immer sofort mit "High Velocity" in Verbindung. Und für den Rest: Hoffen wir das Beste!
  13. Auf der Varèse war fast alles drauf, aber halt auch zusammengepackt. Auf der Komplettfassung sind halt noch diverse Sachen, die nicht veröffentlicht wurden und alles in der Filmfassung. Insgesamt hat das Stiefelbein eine Laufzeit von 52 Minuten. Aber das Hammerargument auf die Frage "Warum eine Komplettfassung von Chinatwon?" ist: Wenn mir jemand sagt: "Hey, ich hab' hier eine Komplettversion von Chinatown rumliegen. Die schick' ich dir mal umsonst mit, bei mir fängt die nur Staub." dann sage ich natürlich "Her damit!" und gebe die bei ebay gesparten 130,- dann für andere CDs aus. Schließlich sammle ich erst seit drei Jahren Golsmith und da war Chinatown halt schon lange "außer Sichtweite".
  14. Wenn jemand so lieb bittet und klimpert, dem muss man einfach seine Seele lassen... Gut denn, was mir fehlt, ist "Cain's hundred". Den habe ich wirklich in keiner Form. Ansonsten kann ich mich schon über echte Schätze in meiner Sammlung freuen. Von anderen nicht mehr aufzutreibenden CDs sowie von wirklich spärlich bestückten CDs, die aber noch erhältlich sind, habe ich halt diese bösen Langfassungen. Wenn mein Vorhaben, jede CD-R in meiner Sammlung gegen ein Original zu ersetzen, gelingen soll, muss ich mir folgende Silberlinge anschaffen: - Air Force One - Along came a spider - Chain reaction - Chinatown (ich hoffe ja auf eine legale Komplettfassung) - Executive decision - Powder - Link (ebenso wie bei "Chinatown") - Rudy - The Shadow (ebenso wie bei Link, der uns ja sogar mal versprochen wurde) - Timeline (wird bald in der "Last recordings"-Box spätestens zu Weihnachten in meiner Sammlung ein Plätzchen finden
  15. Vielen Dank! Glückwunsch auch zu "Breakout". Hast du schon reingehört? Peter-Anselm, Sie haben Post
  16. Die nahezu letzte Lücke meiner Goldsmith-Sammlung schließt sich: The last castle - Jerry Goldsmith
  17. Ich bin ja kein Freund von sowas, aber was soll's, die Musik scheint ja vollständig zu sein.
  18. Das stimmt! Der ist wirklich klasse. Ich weiß noch, wie ich den Film als Neunjähriger mal sah. Das flotte Liebesthema, wo sie Weihnachten mit dem Morgan durch den Schnee fahren, blieb mir bir in alle Ewigkeit im Gedächtnis und war neben diversen Martin-Böttcher-Themen eine der ersten Filmmusiken, auf die ich richtig aufmerksam wurde. Die CD habe ich zwar schon seit Weihnachten, allerdings habe ich sie noch nicht gehört. Aber anscheinend wurde da der Score zu drei Suiten zusammengemischt. Stimmt das?
  19. Von den von Marcus gelisteten oder von den Bernstein-Club-Veröffentlichungen? "Anna Lucasta" ist ja auch bedroht, "By love possessed" bereits ausverkaut aber bei Colosseum sind ja noch alle zu haben.
  20. Habe mir jetzt mal "Hawaii" gesichert. Restliche Bernstein-Club-Veröffentlichungen folgen.
  21. Rausgefischt wurde meine auch, aber halt von der Post für den Zoll geöffnet und dann durchgewunken, obwohl der Wert über 45 Euro ging. Anscheinend hatte der Zoll keine Ahnung, dass Club-CDs ein kleines bisschen teurer sind und hat sich wahrscheinlich gedacht: "Was kost' so'ne CD? Wenn wir zwölf Euro sagen, dann kommen wir hier auf 36. Rechnung ist nicht drin, egal. Wink' mal durch!" Danke an Alle für die Rückmeldung. Ich versuch's diese Woche nochmal mit einer 3-CD-Lieferung von SAE.
  22. Also bei mir lag letztens in meinem Päckchen ein Zettel der deutschen Post bei, dass Privatsendungen bis zum Wert von 45 Euro zollfrei seien. In dem Päckcehn lag aber keine Rechnung. Heißt das, die gucken sich die CDs an, schätzen den Preis und winken's durch? BigMac erwähnte ja schonmal, dass ab vier CDs das Risiko steigen würde. In meiner Bestellung waren drei CD im Wert von etwas über 45 Euro. Was für Erfahrungen habt ihr gemacht? Waren bei euch schonmal nur drei CDs im Paket und ihr musstet trotzdem zum Zoll?
  23. Gerade verklang zum fünften Mal heute der letzte Ton des Adagios der 10ten. Dazwischen liefen heute - die 7te: Diese Symphonie ist irgendwie ein bisschen untergegangen bei meinen letzten Hördurchgängen. Umso mehr wunderte mich, wie gut ich das Stück eigentlich noch kannte. Besonders der wundervolle filigrane zweite Satz hat es mir hier angetan. - die 2te: Immernoch mein absoluter Favourit. Die Dramaturgie insbesondere der letzten drei Sätze ist wortwörtlich "himmlisch". Der zweite Satz bietet eine wundervolle Parodie auf die Klassik inklusive typisch Beethoven'scher Stilmittel und der erste Satz ist einfach nur spannend bis zum Schluss. Mein absoluter Favourit: der vierte Satz. Herrlich, wie Mahler hier die Gesangspassagen vorwegnimmt, das "Dies irae" einflechtet und Widderhörner erklingen lässt. Die furiose Hymne zum Schluss fegt alles weg und die Gehörgänge durch. - die 8te: Fast so beeindruckend wie die zweite Symphonie, berührt mich jedoch nicht ganz so sehr wie die zweite es vermag. Trotzdem ganz großes Musikkino. - die 4te: ein bisschen untypisch für Mahler und besonders deshalb sehr symphatisch. Ich wähne mich bei diesen wiegenden Melodien immer in der Nähe eines großen Sees. Besonders interessant, dass dieses Werk vom Charakter total zu den Wunderhorn-Symphonien gehört, allerdings schon besonders im Scherzo diverse Stilismen des zweiten Zyklus' vorwegnimmt. Sogar die Fanfare des ersten Satz der fünften Symphonie tritt hier schon einmal kurz auf. Nach diesem Querschnitt durch die Box muss ich im Nachhinein sagen, dass ich doch ziemlich zufrieden bin. Ob du, Waldgeist, schon auf das verwaschene Klangbild aufmerksam gemacht hast, vermag ich nicht mehr zu sagen. Besonders betroffen sind leider gerade die Fünfte und die Achte, zwei meiner absoluten Lieblinge, sodass natürlich ohne Wenn und Aber der Solti und der erste Mahler her müssen. Zu der Neunten kann ich nichts sagen, weil ich keine Vergleichsmöglichkeit habe. Mir gefällt diese Einspielung gut wie das ganze Werk auch. Zu den verschiedenen Fassungen wurde auch schon etwas im Booklet gesagt. Anscheinend sind hier die am häufigsten vertretenen Fassungen enthalten als da wären: - Nr. 0: keine Angabe - Nr. 1: Linzer Fassung - Nr. 2: Fassung 1877 - Nr. 3: Fassung 1888-1889 (ohne Wagner) - Nr. 4: Version Novak - Nr. 5: Fassung 1878 - Nr. 6: Original Version - Nr. 6: Edition Novak - Nr. 7: Edition Novak - Nr. 8: keine Angabe - Nr. 9: Edition Novak
  24. Bei mir neu: die übliche Herrmann-Dosis: - Marnie - Psycho und noch ein bisschen was rund um abgelehnte Musik: - Barbarella (Bob Crewe/Charles Fox) - Barbarella u. A. (Michael Magne) - Robin and Marian (John Barry) Die Neueinspielung von Silva. Auf die Legrand-CD warte ich noch sowie als Dankeschön von Colosseum - Alien vs Predator (Brian Tyler)
  25. Vielen lieben Dank für die ganzen Komplimente! Nächste Rezi+Hörführer ist schon in Arbeit...
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