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Soundtrack Board

BVBFan

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  1. Da mich dieser kühle Herbsttag auch etwas müde und träge macht, werde ich doch gleich mal überprüfen, ob mich der Soundtrack wieder auf die Straße der guten Laune führt
  2. Aber hier hat doch niemand elektronische Musik als minderwertig bezeichnet oder? Darum geht es ja nicht. Es geht nicht um das niedrige Niveau der elektronischen Filmmusik, sondern der orchestralen Filmmusik. Wobei "niedriges Niveau" vielleicht schon wieder die falsche Wortwahl ist. Ich müsste nachschauen, bin mir aber ziemlich sicher, dass die Initialzündung zum Syntheziserhype von Vangelis ausging. Du sagst es ja selber: Durch den Oscar hat der Score eine extrem hohe Popularität erreicht. Aber natürlich war da vorher schon eine Entwicklung da. Aber entscheidend sind eben immer die auffälligen Produktionen. Wenn Goldsmith in den 60gern einen Synthziser eingesetzt hat, dann ist das vielleicht vergleichbar mit einer Indieproduktion. Eine Art Geheimtipp, aber eben nicht populär genug. Letzten Endes ist es ja egal. Einigen wir uns auf eine Entwicklung, die in den 60ern begann. Wie gesagt, ich denke das war ein Prozess. 1984 war die Technik ja auch noch vergleichsweise teuer. Selbstverständlich war es da natürlich noch nicht. Es dauert ja auch immer etwas bis Produzenten/Regisseure sich trauen etwas Neues auszuprobieren. Das ist ja heute genau das Problem von Blockbustern. Selbstverständlich! Natürlich könnte es wieder in eine ganz andere Richtung gehen. Aber es wird ja immer schwerer, wirklich neue musikalische Dimensionen aufzudecken. Die Filmmusik ist ja schon heute von so vielen Einflüssen geprägt wie nie zuvor. Auch in den 70igern war Star Wars ja sowas wie die Wiederbelebung der Romantik in der Filmmusik, nachdem durch das Fernsehen mehr Pop und Jazz salonfähig wurde. Mein Eindruck ist sowieso, dass in der Musik "retro" im Moment total angesagt ist. Ich könnte mir vorstellen, dass ein "Back to the roots" auch in der Filmmusik Einzug hält. Aber klar - wer weiß. Ich bin offen für alles.
  3. Ich finde das Video noch etwas gelungener als das Erste. Es wirft einen etwas größeren Blick auf diese Komplexe Thematik. Beide Videos setzen an den richtigen Stellen an, bleiben aber oft im Ansatz stecken. Einige Dinge stimmen auch nicht hundertprozentig. So wird im zweiten Video zum Beispiel erwähnt, dass die Syntheziser und die Technologie Einzug in die Filmmusik gehalten haben, weil es billiger war. Das stimmt aber nur zum Teil. Anfang der 90er, nach Vagnelis und Chariots of fire, fanden einfach alle Produzenten den "neuen Sound" total geil. Zu dieser Zeit wurde der Midi-Komponist geboren, weil er einfach gebraucht und gewollt wurde. Mit Hansi fing das dann alles an sich stark in eine bestimmte Richtung zu entwickeln. Nämlich immer mehr in einen Mix aus Orchester und Syntheziser. Wobei sich der Orchesterteil in die Richtung entwickelte, die wir heute so oft kritisieren. Die Technologie macht es einfacher, etwas Brauchbares unter den Film zu zaubern, ohne das man dafür eine besondere Ausbildung oder musikalische Kompetenz benötigt. Das wiederum sorgt für einen mit "Filmkomponisten" überschwemmten Markt, der hauptsächlich Einheitsbrei hervorbringt. Die Nachwuchskomponisten müssen kompetent in Bezug auf Digitale Klangerzeugung, Tontechnik, Mixing und Mastering sein, aber keine Satzlehre beherrschen. Denn das was sie schreiben sollen, geht auch ohne. Die Frage lautet also, könnten die meisten Komponisten heutzutage überhaupt einen Film betreuen unter dem Herrmanns Psycho liegt? Temptracks wird man nicht abschaffen können. Und sie haben auch nicht nur Nachteile. Die Regisseure und natürlich die Komponisten, müssen richtig mit ihnen umgehen können. Dann sind sie sogar eine Hilfe. Es geht aber darum WAS man unter den Film legt und um die Frage OB die meisten Komponisten noch die Kompetenzen besitzen, eine musikalisch komplexere Filmmusik nach dem Vorbild von Williams, Rosza oder Herrmann zu schreiben. Ich muss Sebastian noch in einem Punkt widersprechen: Kleine MOTIVE schreiben kann jeder. Themen nicht. Denn auch hier kommt wieder der Punkt hinzu, dass du dazu etwas mehr können musst, als vier Töne auf dem Klavier zu spielen, die relativ einprägsam sind. Gerade in Punkto Melodieentwicklung und Wandlung, ohne dabei zu schnell in langweiliges Underscoring zu verfallen, sehe ich da viel Nachholbedarf. Eine Frage finde ich noch sehr spannend: Wird sich der Geschmack wieder ändern? Erleben wir bald eine Übersättigung der aktuellen filmmusikalischen Blockbuster Ästhetik?
  4. Schön, dass dort jetzt wieder ein paar Leute aus dem Soundtrackboard mit dabei sind. Als ich vor ein paar Jahren der Redaktion meine Hilfe angeboten habe, wurde diese abgelehnt. Habe mich damals schon gewundert, dass ein Nischenmagazin überhaupt genug Mitarbeiter haben kann. Falls ihr irgendwann also Hilfe braucht, meldet euch gern bei mir. Ich könnte sicher einiges beitragen
  5. Danke für deine ausführliche Kritik Gerrit! Schön, dass sich jemand die Zeit nimmt, um die Musik etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Es ist schön zu lesen, dass du beim Intro genau die Empfindungen hattest, die wir beabsichtigt haben. Die Musik sollte hier etwas nebulös klingen, Ungewissheit ausstrahlen und schlecht zu greifen sein. Das der Cue-Out so früh kommt, hast du dem Regisseur zu verdanken. Wobei wir die Entscheidung natürlich auch mitgetragen haben. Warum wir diesen Musikstil nicht noch weiter aufgegriffen haben hat einen ganz einfachen Grund: Wir haben den Anfang zum Schluss des Projektes geschrieben, da noch nicht wirklich feststand, ob wir den überhaupt vertonen sollen. Aber noch eine Frage: Welche Solooboe? Gangster-Rumba! Was für ein geiler Titel! Du hast vollkommen recht - wir mischen hier sehr viele musikalische Nationalitäten. Der ursprüngliche Plan war, möglichst viele Mafiaklischees zu verwenden. Es ist am Ende dann sehr spanisch geworden. Aber wir haben auch versucht die russische Mafia zu streifen. Ein Beispiel dafür ist der russische Chor am Ende. Hört man eigentlich, dass da nur zwei Leute singen? Wir haben gar nicht wirklich streng darauf geachtet, dass gewisse Instrumente (wie das Cimbalom) gar nicht mafiös vorbelastet sind. Ein Marimba hat ja eigentlich auch nichts in einer klassischen Mafiamusik zu suchen oder? Es ging uns dabei eher um die Klangfarbe. Es war also keine logische Entscheidung, sondern eine aus dem Bauch heraus. Wir haben zum Beispiel auch ein paar kleine Westernanspielungen in der Trompete drin. Die machen ja handlungstechnisch gar keinen Sinn. Sie sind einfach da, weil wir es witzig und geil fanden . Den Hauptteil der Musik haben wir mit einem gewissen Augenzwinkern geschrieben. Das erklärt auch, warum wir die "blutige" Seite des Hauptcharakters nicht deutlich gemacht haben. Für uns stand bei ihm einfach seine arrogante, schnippische und egozentrische Art im Vordergrund. Der gesamte Film hat für uns etwas Ironisches. Das haben wir versucht in dem Motiv des Hauptcharakters und auch in dem des Antagonisten auszudrücken. Die fehlende Mandoline hat auch ganz praktische Gründe - wir hatten kein geeignetes Sample . Cool Idee! Ist für Teil 2 vorgemerkt. Wir wollten hier einfach nur die Szene dramatisch untermalen, um sie mit der für den Hauptcharakter typischen Leichtfüßigkeit "aufzulösen". Insgesamt haben wir einfach auch sehr viel ausprobiert. Dafür sind solche Projekte ja immer eine gute Chance.
  6. Hallöchen zusammen! Mein Kollege und ich durften die Filmmusik für den Kurzfilm "Der Perfektionist" schreiben. Nach der Premiere gestern Abend, veröffentlichen wir heute offiziell den Soundtrack. Der Kurzfilm wird dann ab Mitte August online verfügbar sein. Wir sind gespannt auf euer Feedback. Viel Spaß beim Hören Der Perfektionist - Soundtrack
  7. Okay - Wenn wir es begrifflich so genau halten wollen, dann erweitern wir den Thread auf die Präsentation von Fugen UND Fugati
  8. Kannst du die jeweiligen Tracks die du meinst hier verlinken?
  9. Moin moin Freunde der gepflegten Filmmusik! Der von mir hochverehrte Maestro Williams hat mich mit seinem Soundtrack für Star Wars 7 darauf aufmerksam gemacht, dass es eine wunderbare musikalische Satzform gibt, die in der heutigen Filmmusik viel zu selten Anwendung findet. Die Fuge. Durch ihre komplexen Verschränkungen gehört die Fuge für mich zu den schönsten Formen der musikalischen Mehrstimmigkeit. Ich selbst habe erst in letzter Zeit begonnen, auch bei Filmmusik aktiv nach dem Einsatz dieser Form des Kontrapunktes zu suchen und freue mich deshalb sehr über Anregungen und Meinungsaustausch zu dem Thema. In diesem Sinne: Her mit den schönsten Duxes und Comes der Filmmusik Ich fange mal mit dem Jahr 1968 an, in dem Ron Goowdin nicht nur eine fantastische Auftaktfanfare für White Egales Dare schrieb, sondern im Verlauf des Stückes auch eine tolle Fuge aus dem Hut zaubert. Bei 01:30 gehts los. Es lohnt sich übrigens, sich den ganzen Soundtrack zu geben. Goodwin wartet nicht nur mit einer Fuge auf. Aus zeitgenössischer Filmmusik fällt mir natürlich zu erst Johnnyboys March of Resistance ein. Immer ein Vergnügen! Die kleine Fuge bei 01:14 macht diesen ohnehin schon mitreißenden Marsch zu einem hervorstechenden Erlebnis innerhalb des Soundtracks.
  10. Dann steht wohl bald wieder ein ganzer Karton mit neuen Filmmusik-CD's bei dir rum was? Ich muss dir dann wieder sagen, wie viel du eigentlich dafür ausgegeben hast und du bist dann wieder total überrascht.
  11. Schon witzig wie unterschiedlich die Bewertungsperspektiven sind. Nach deiner Kritik hätte ich eher auf eine 2+ getippt. Eine 2- ist schließlich kurz vor einem befriedigend. So wirklich "gut" fühlt sie sich die Note nicht mehr an. Aber für deine Verhältnisse Sebastian, ist eine 2- bei den meisten hier wahrscheinlich ne 1-.
  12. Genau das Gefühl hatte ich auch. Sie haben ja schon nach dem 2:0 aufgehört Fussball zu spielen und Liverpool immer wieder gefährlich vor das Tor kommen lassen. Da war kein Zugriff, keine Konsequenz im Abwehrverhalten drin. Fast jeder Angriff wurde gefährlich. Es hat sich einfach sehr früh nach einer seltsamen Eigendynamik angefühlt. Ich verstehe einfach nicht, warum Dortmund nicht weiter auf Ballbesitz gespielt hat. Das haben sie die ganze Saison so überragend gemacht. Das hatte mittlerweile das Niveau der typischen "Bayernkälte". Nach dem 3:2 hatte man das Gefühl, dass der BVB selber total fest dran glaubt das Liverpool noch gewinnt. Dann kam eben die Angst dazu.... Eigentlich haben sie in einem Spiel die ganze Saison versaut
  13. Mein Gott...An solchen Abenden wünsche ich mir kein Fussballfan zu sein! Was für eine peinliche Niederlage des BVB gegen Liverpool...
  14. Der Kamera-Oscar für The Revenant war nich verdient? Die Oscars für Brie Larson und Leo? Nicht verdient? Der Regieoscar für The Revenant? Auch von mir noch Glückwunsch an den Maestro Morricone. Ich freue mich für ihn! Finde es auch echt cool, dass der Mann einfach konsequent seine Rede auf Italienisch gehalten hat Weiß da jmd. Genaueres drüber? Kann Morricone kein Englisch? Oder will er nicht...
  15. Der für mich weitgehend unterschätzte Revenant wird wohl in dieser Runde gehen müssen. Sehr schade. Man möge mir einen Soundtrack aus 2015 nennen, der noch atmosphärischer ist...
  16. Ich finde sie ganz hübsch. Schön schlank und übersichtlich. Gute Arbeit Ein paar mehr Galerien könntest du hochladen. Es sieht ein wenig so aus, als ob du seit 2011 nix mehr gemacht hättest.
  17. Also ich hätte spontan sogar dieses Wochenende Zeit. Freitag und Samstag. Nächste Woche nur unter der Woche.
  18. Martin scheint auch zu viel Zeit vor seinem selbstgebastelten Star Wars/John Williams Schrein zu verbringen. Den interessiert das hier alles nicht mehr
  19. Mephisto hatte auch schon sein Interesse bekundet.
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