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Jan Kliemann

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  1. @Sebastian ja, den B-Teil hatte mir auch jemand vorgeschlagen. Mal schauen, ob ich da noch was mache. Was die Wolkenmacher angeht, so haben wir ja die Filmmusik sozusagen zu dritt gemacht. Alina, eine der Regisseurinnen, Steve, ein Tontechniker der Ohm-Hochschule und ich. Ich habe dabei thematisch grundsätzlich eigentlich nicht viel beigetragen. Es gibt nur ein Motiv, welches von mir ist: Das letzte in dem Track. Steve und Alina hatten schon einige Ideen ausgearbeitet. Sie zeigte mir, was sie hatten und wie sie es in den Film eingebaut hatten. Das Problem damals lag dann nicht in der fehlenden Originalität der Motive oder deren harmonischer Ausarbeitung, sonder schlichtweg darin, dass es keine Filmmusik war. Sie hatten Stücke komponiert, die für sich wunderbar standen, aber den Film nicht zusammenhielten. Vom Grunde her habe ich also versucht, aus ihren Stücken eine Filmmusik zu machen, was nicht immer ganz leicht war in der Zusammenarbeit, denn es entstand halt das klassische Temp-Track-Phänomen. Alina wollte so eng wie möglich am Prozess dran sein und nach 2 Monaten relativ intensiver Arbeit hatten wir nur 2 Minuten Musik zusammen, weil sie sehr genaue Vorstellungen hatte. Ich sagte ihr irgendwann, dass sie mir mehr Raum geben müsse, wenn wir die Deadline einhalten wöllten. Sie antwortete, dass es ihr eben sehr schwer fiele, das Baby loszulassen; was ich ehrlich gesagt auch total verstand. Am Ende ließ sie es los und ich komponierte den Rest ziemlich flink. Eine Sache, die ihr besonders schwer fiel zu verstehen, war, dass es sinnvoll ist, erst ein Grundkonzept für eine Filmmusik zu entwickeln und dann in die Details zu gehen. Sie verlief sich sehr schnell in Details, wodurch es schwierig war, einen Gesamtzusammenhang zu schaffen. Ich hatte selbst vorher eine so umfangreiche Filmmusik auch noch nie geschrieben, aber ich merkte instinktiv (und durch das viele Hören von Filmmusik allgemein) sehr schnell, dass wenn das Gesamtmetrum einer Szene stimmte, man Feinheiten immer noch reinbringen konnte. Alina und ich haben insgesamt echt total viel gelernt in dieser Zusammenarbeit. Wir kannten uns bis zur Premiere auch nicht persönlich, sondern haben immer nur geskypt, aber wir haben alles in allem wirklich eine gute Mischung aus Professionalität und freundschaftlichem Zusammenarbeiten hinbekommen. Die Aufnahme hat Alina mit Steve in der Ohm-Hochschule gemacht. Damit hatte ich wirklich nichts weiter zu tun. Anstrengend war nur, alle Unterlagen zu ihr zu bekommen. Alle Noten für jedes Stück (mit XML klappte irgendwas nicht, also musste ich alle Stimmen in PDF ausgeben) und jede Stimme einzeln als Mp3, wie sie aus der Konserve klang, damit die Musiker einen Anhaltspunkt hatten. Der fertige Score unterschied sich auch an einigen Stellen noch einmal von meiner Version - und das absolut zum besten. Nicht grundlegend, aber in den Feinheiten. Dass ich am Ende als Hauptkomponist genannt wurde, liegt daran, dass ich eben aus den Schnipseln ein Ganzes gemacht habe. Aber 4 der 5 Hauptmotive gehen auf die beiden zurück. Ich hätte so etwas wahrscheinlich auch nicht schreiben können. Hausgemachte Gitarrenmusik ist halt nicht so mein Spezialgebiet. Aber es war spannend sich da einzuarbeiten... Ok, deine Frage wäre schneller zu beantworten gewesen. Sorry. Aber ich war so drin...
  2. Heute gibt es mal etwas völlig anderes in meinem Blog. Ich habe mich mit der Frage auseinandergesetzt, inwiefern sich die Wahrnehmung von Filmmusik in den letzten zwei Jahrzehnten verändert haben könnte. Hier der Link: Hat sich die Wahrnehmung von Filmmusik in den letzten 20 Jahren verändert? Ich würde mich über eine schöne Diskussion freuen, da ich mir an dieser Stelle tatsächlich sehr unsicher bin... Viel Freude beim Lesen
  3. Ich war auch sehr überrascht, dass mir die Parallelen überhaupt nicht bewusst waren, als ich das Stück Freunden das erste Mal zeigte. Ich meine, harmonisch ist es schon ein Stück weg vom Auenland-Thema (Shore nutzt zumeist ja wirklich nur Tonica-Subdom-Dominante in Reinform), während bei mir schon der allererste Teil, den Shore normalerweise generell auf der Tonica hält, Tonica, erste Umkehrung der Dominante und Parallel-moll enthält. Aber zusammen mit der Melodie drängt sich das Ganze dann schon doch etwas auf. Die Wolkenmacher sind fast komplett echt. Violine, Cello, Akkordeon, Banjo, Flöte, Gitarre, Drums sind zumeist echt. In einer Stelle ist das Cello elektronisch geblieben, weil die Fähigkeiten der Solistin nicht gereicht haben. Auch das Horn, was zu hören ist, ist synthetisch. Ich war bei den Aufnahmen nicht mit dabei, aber ich vermute, dass es viel Arbeit gemacht hat. Ich denke, dass der Film generell für ein No-Budget-Projekt (eine Abschlussarbeit von zwei Freundinnen war es) sehr ambitioniert ist. Er läuft gerade auf Kurzfilmfestivals around the globe. Deshalb kann ich auch den Score bisher nur auszugsweise darstellen. PS: Eine Frage mal doch noch: Ich hatte selbst das Gefühl, dass das Stück ein wenig zu langatmig ist. Ein Freund von mir empfand das auch so. Jetzt haben allerdings einige andere gesagt, dass sie das überhaupt nicht so empfunden haben. Wie ging es dir damit?
  4. Hallo allerseits. Ich habe einen neuen Track veröffentlicht. Er ist relativ filmmusikähnlich. Ehrlich gesagt, ist mir das erst so richtig nach Feedback von einigen Freunden aufgefallen. Meine Freundin sagte zuerst, es klinge teilweise wie Titanic. Dann fiel die Auenland-Parallele. Die hatte ich tatsächlich auch überhaupt nicht bemerkt. Vielleicht liegt es auch an dem Auenland-Bild, dass diese Assoziation sehr schnell entstand. Wie auch immer, ich wünsche viel Freude beim Hören... Link: Deeply Moved PS: Ich weiß, dass das Stück etwas zu langatmig ist. Ich werde wohl noch eine weitere Version machen, in der der erste Trompetenteil wegfällt. Und klanglich- na ja- ich habe nur die VSL-Special Edition und auch da nur die Basics. Also: Die Instrumente klingen eben nach Konserve. Mit Cubase VST-Expression wäre vielleicht noch mehr herauszuholen gewesen, aber habe ich nunmal nicht...
  5. Ich vermute auch, dass es schwierig werden könnte. Es ist eine große Summe für ein Thema, welches die meisten Menschen nicht beachten. Aber da es international aufgezogen ist, könnte es vielleicht doch klappen.
  6. Ich habe heute mal etwas anderes: Christian Lampert (ist er eigentlich hier im Forum?) hat ein Projekt ins Leben gerufen: Re-Score. Er hat mich gefragt, ob ich etwas in meinem Blog darüber schreiben könnte. Und so habe ich dies getan. Ich denke, dass Re-Score Potenzial hat. Schaut euch vielleicht den Trailer mal an. Viele Grüße, Jan
  7. @Lars vielleicht hätte ich vorher mich mal mit dir kurzschließen sollen; du weißt offensichtlich viel mehr über den Soundtrack als ich. Ich hatte nur mitbekommen, dass Gregson-Williams beteiligt war, aber von den anderen war es mir nicht bekannt, auch wenn man sagen muss, dass es zu vermuten war, da sie ja irgendwie alle im gleichen Boot sitzen. Mir persönlich ist die Launch-Szene tatsächlich ein bisschen zu sehr over the top. An dieser Stelle finde ich die Cinematographie (wunderbare Kamerafahrten) sehr viel imposanter als die Musik. Mein Lieblingsstück habe ich ja mit "Long Distance Farewell" schon preisgegeben. Mal ne andere Frage: Was hälst du vom Staatsfeind Nummer 1 Score? Ich persönlich finde ja die Eröffnung unglaublich toll (als die Main Titles)...
  8. Hallo, nach einigen Wochen mal wieder eine Betrachtung: Armageddon von Trevor Rabin. Ich muss sagen, dass ich am Anfang (vor 15 Jahren ) von dem Soundtrack sehr enttäuscht war, aber sich dies im Laufe der Zeit, als ich ihn anders eingeordnet habe, etwas verändert hat. Wie geht es euch damit?
  9. Soweit ich das gelesen habe, empfanden Lucas und Williams es für sinnvoll, das Motiv aus Episode IV auszubauen. Interessant finde ich hier auch die Gegenfrage: Macht es Sinn, dass man ein Thema für eine Person erst in Teil 2 schreibt, wenn sie in Teil 1 schon vorkam; und das in sehr zentraler Stellung? Dazu heißt die Episode "Das Imperium schlägt zurück", was ein spezifisches Thema für das Imperium durchaus in seiner Einführung rechtfertigt. Ich habe auch keine Antwort darauf, aber ich möchte einfach andeuten, dass die Situation unter Umständen sehr viel unklarer ist, als es auf den ersten Blick scheint.
  10. Mir ist das Thema nicht so wichtig, dass ich mich hier dolle streiten will. Fest steht für mich einfach nur, dass Csongor etwas geschrieben hat, was mir auch schon mal über den Weg gelaufen ist. Und ich wollte das versuchen zu ergründen. Ich behaupte nicht, dass ich hier komplett richtig liege, aber es gibt für mich Anzeichen, die darauf hinweisen, dass ursprünglich mit dem Imperial March in erster Linie das gesamte Imperium beschrieben werden sollte und nicht zwingend Vader. Aber wie gesagt: Ich habe keine Beweise...
  11. Ich habe im Internet ein bisschen dazu recherchiert. Von Williams selbst ist mir keine klare Aussage über den Weg gelaufen. Aber die Autoren der Texte, die ich gerade gelesen habe, sind relativ vorsichtig, den Imperial March allein mit Darth Vader in Verbindung zu bringen; auch wenn es auf der LP so steht. Es ist halt auch merkwürdig, dass es, wenn es von Anfang an als Darth Vaders Thema gedacht war, in Episode IV überhaupt nicht zu hören ist. Man muss nur mal alle Soundtracks hintereinander betrachten: In den Episoden I-III wird es in seiner Frequenz immer stärker. In Episode IV fehlt es komplett. Und in den Episoden V und VI taucht es wieder auf. Schon diese Diskontinuität macht mich etwas stutzig. Und zuletzt fällt extrem auf, dass das Thema für eine einzelne Person zu groß und umfangreich instrumentiert ist. Es klingt einfach nicht danach, dass eine einzige Person marschiert, sondern es klingt nach einer Armee. Ich glaube deshalb nicht, dass Williams es ursprünglich allein für Darth Vader geschrieben hat. Ich vermute tatsächlich, dass diese Überlegung etwas später entstand. Aber ohne klare Quellen bleibt das nur Mutmaßung... Hier habe ich gerade noch was gefunden: Auch hier lese ich heraus, dass Williams das Imperium und Vader etwas vermischt.
  12. Soviel ich weiß stimmt das nicht ganz. Ich habe jetzt keine Quelle, aber ich bilde mir ein, dass in den Complete Recordings von Episode IV steht, dass das Dreitonmotiv, welches nach dem Angriff der Sturmtruppen zu Beginn, beim ersten Erscheinen von Darth Vader, das eigentliche Darth-Vader-Motiv sein sollte. Der Imperial March wahr demnach tatsächlich eher für das Imperium im Allgemeinen gedacht. Mit der Zeit hat sich dies wohl verschoben. Aber ganz sicher bin ich mir da auch nicht mehr. Auf jeden Fall kommt mir dieser Einwand nicht unbekannt vor...
  13. Ehrlich gesagt fand ich Episode III, zwar nicht in ihrem thematischen Umfang, aber in ihrer Grundanlage sehr gelungen. Die Tracks für Mustafar oder "Order 66" empfinde ich beispielsweise als sehr beeindruckend. Ja, das stimmt wohl. Ich fand allerdings das Thema für einen Eulenflug durch Gewitterwolken auch unglaublich passend. Es ist wirklich ein fantastischer Track. Das Problem bei Harry Potter war wohl unter anderem, dass "Harrys Wondrous World", was wohl eher das Harry-Thema werden sollte, einfach nicht diese Präsenz und Einprägsamkeit hatte. Spielt man jemandem dieses Thema vor, so weiß niemand, was es ist. Spielt man dagegen Hedwigs Theme wissen es halt alle.
  14. Heute: Star Wars Episode I (John Williams). In meiner Jugend einer meiner Lieblings-Soundtracks. Hat jemand einen anderen Williams-Soundtrack im Kopf, der thematisch umfangreicher ist? Mir fällt wirklich nur Hook ein. Wie immer bin ich auch sonst für Anmerkungen offen...
  15. Ja, das ist irgendwie eine schwierige Sache. Die Melodie ist von ihm, aber die Harmoniefolge a-F-D kommt in "Good Sign, Bad Sign" noch nicht so vor. Aber vielleicht wäre eine Erwähnung angemessen gewesen.
  16. Ich habe vor kurzem eine interessante Parallele zwischen dem James-Bond-Theme von John Barry und dem Thema aus The Avengers von Alan Silvestri entdeckt. Daraus ist ein neues Analyse-Video entstanden. Hier ist der Link: http://Soundtrack-Vergleich - James Bond vs The Avengers. Ich würde mich sehr über inhaltliche, aber vor allem auch konzeptionelle Kritik freuen. Ich habe das erste Mal mit zwei Kameras gearbeitet. Leider ist die Tastatur-Kamera nicht so toll, weshalb ich eine Menge mit dem Colorgrading rumgespielt habe, damit es halbwegs annehmbar aussieht. Wie findet ihr es? Viele Grüße
  17. Heute: The Amazing Spider-Man 2 von Hans Zimmer. Viel Freude. Und wie immer bin ich offen für Diskussionen... Gruß Jan
  18. So, nach all der Zeit und meinem Examensstress gibt es hier mal wieder einen Blogpost: Die fabelhafte Welt der Amélie von Yann Tiersen. Ich habe mich bei der Frage, warum viele Europäer vielleicht Independent-Filme so gern mögen etwas aus dem Fenster gelehnt. Vielleicht mag mir ja da jemand widersprechen. Ich freue mich auf jeden Fall wie immer über euer Feedback; besonders auch, wenn euch klare inhaltliche Schnitzer auffallen... Jan
  19. Nein, ich habe nichts verändert. Ich hatte nur die 4 Original-Filmmusiken genannt und Fiddler on the Roof von Vornherein rausgelassen. Aber vielen Dank trotzdem, dass du dich damit auseinandergesetzt hast. Ich denke manchmal, wenn ich hier etwas poste, dass das kollektive Gedächtnis dieses Forums so groß sein dürfte, dass irgendjemand immer einen Fehler in meinen Texten finden dürfte. Das Internet ist halt auch so groß, dass man einfach nicht jedes Interview und jeden Hintergrundgedanken wissen kann. Deshalb ist es auch schön, wenn ich solche Hinweise bekomme...
  20. stimmt. ist mir nie aufgefallen. bei Superman hatte ich es bemerkt. ich frage mich nur, was der Text für die restlichen zwei Silben sein sollte. Wir haben ja praktisch: Harry Potter, Harry Potter, Harry Potter, 1, 2 . Weiß du da genaueres?
  21. So, es gibt nun in meiner Examensvorbereitungsphase doch noch eine kurze Analyse: Harry Potter und der Stein der Weisen (John Williams). Natürlich bin ich nicht der erste, der darüber geschrieben hat, aber vielleicht zieht ja doch der eine oder andere etwas neues heraus. Ich werde, wenn ich wieder mehr Zeit habe, wahrscheinlich noch eine Videoanalyse dazu nachlegen, aber mal sehen... Viel Freude in jedem Fall und ich freue mich wie immer über Feedback...
  22. Hallo an alle, ich stelle hiermit einen ersten Ausschnitt des Soundtracks zum Kurzfilm "Die Wolkenmacher" vor, für den ich mich mit verantwortlich zeichnete. Der Film läuft im Moment auf Festivals, weshalb ich noch etwas warten muss, bevor ich die Musik komplett veröffentlichen kann. Ich wünsche trotzdem viel Freude... https://soundcloud.com/jan_kliemann/diewolkenmacher-score-preview
  23. Dies war eine Presseveranstaltung. Es gibt keine öffentlichen Tickets, soviel ich weiß. Ich bin auch nur eingeladen worden, weil ich den Blog führe. Ich war sozusagen mehr oder weniger Pressemitglied. Außer Doldinger und Doyle waren kaum Filmmusikschaffende anwesend.
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