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Elliot Goldenthal: Interview with a Vampire


Gast Prinz
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Beim druchstöbern durch das Forum fiel mir auf, dass wir noch keinen Thread zu "Interview with a Vampire" (VÖ: 1994) von Elliot Goldenthal haben.

Wie ich bereits im "Track der Woche" - Thread geschrieben habe, läuft dieser herrliche Score bei mir rauf und runter, seitdem RTL2 letzens den Film einmal wieder ausgestrahlt hat.

Der Film wird sicherlich in Kürze auch den Weg in meine DVD-Sammlung findet.

Der Film an sich, ist sehr sehenswert und war seinerseits ein großer Erfolg. Auch das Buch von Anne Rice kann ich jedem anvertrauen, es ist ein sehr guter Lesestoff. Oft enden Romanadaptionen auf der großen Leinwand in einer Katastrophe, aber Neil Jordan, der Regisseur des Films, hat es meiner Ansicht nach geschafft, das Buch großartig umzusetzen.

Der Film erhält seine großartige Wirkung nicht zuletzt von einem Mann: Elliot Goldenthal. Goldenthal beweist hier einmal mehr sein Händchen mitreißende Atmosphäre zu erzeugen, jede Note, jeder Ton sitzt. Nicht nur die großartigen Themen machen den Score zu einem Hörerlebnis, auch die vielen "Leckerbissen", wie etwa die Walzer-Einlagen.

Der Film erhielt eine Oscarnominierung: für die beste Musik. Goldenthal konnte sich allerdings nicht gegen Hans Zimmer und seinen "König der Löwen" durchsetzen. Welche der beiden Musiken hier qualitativ die Nase vorn hat, steht denke ich nicht zur Diskussion.

"Interview with a Vampire" dürfte für viele ein guter Einstieg sein, die das Werk Elliot Goldenthals kennen lernen möchten.

Ich kann jedem diesen Score wirklich nur wärmstens ans Herz legen, zumal mal Amazon den Score für schlappe 7,95,- Euro zur Zeit im Angebot hat.

Interview With the Vampire: Elliot Goldenthal: Amazon.de: Musik

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Ich hatte die CD auch mal, fand sie atemberaubend und schön zugleich. Wie der Prinz es schon erwähnte, finde ich es genauso, dass sich der Film und die Musik zusammen in einer wohl selten so perfekten Art zu eins zusammenfügen.

Werde morgen glei nochmal jedes Eck meiner Wohnung durchsuchen und diese CD finden solang ich Horner Fan bin.

Prinz das war eine sehr gute Idee, diesen Thread zu machen. DIese Musik hat es verdient. auch 15 Jahre später. Danke

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Ich denke, dass vielleicht Diskussionen über solche "Perlen" für das Forumsleben besser sind, als die ständigen "Zimmer doof / genial" - Themen und der Score bietet natürlich durchaus potential, sich darüber auszutauschen :lol2:.

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In der Tat ist Interview with a Vampire ein herrlicher wenn auch nicht immer eingängiger Score von Elliot Goldenthal. Es war einer meiner ersten CDs überhaupt und am Anfang war ich nicht sonderlich begeistert, erst im späteren, wo ich mich etwas mehr mit Filmmusik beschäftigt habe, hat er an Reiz gewinnen können.

Zum Einstig in die Klangwelt des Mr. Goldenthal wären hingegen folgende leicht zugängliche und schöne Scores besonders geeignet:

601595m.jpg bei play.com um 7,99

und

152339m.jpg bei amazon.de um 9,95

... jetzt könnte die Liste natürlich mit den genialen Scores zu Titus, Michael Collins, Alien³ und Batman Forever fortgesetzt werden ... doch diese sind leider selten und wenn, dann meist zu hohen Preisen zu finden.

Bearbeitet von Csongor
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Ich denke, dass vielleicht Diskussionen über solche "Perlen" für das Forumsleben besser sind, als die ständigen "Zimmer doof / genial" - Themen und der Score bietet natürlich durchaus potential, sich darüber auszutauschen :applaus:.

Zimmer macht auch doffe musik, :applaus: ne im Ernst. Kompnisten wie Goldenthal die mal anders sind, gehören auch mal in den Mittelpunkt. Auch wenn auch er viele ich nenn sie mal "ich mag seine musik nicht" menshen gibt, aber wo gibt es die nicht.

Ach ja danke Prinz nun hör ich wieder mal öfters interview an, hab sie endlich wieder gefunden :konfused:

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Neben COBB gehört INTERVIEW WITH THE VAMPIRE auch zu meinen absoluten Goldenthal-Favoriten. Die ganz im Sinne von Goldenthals "polystilistischem" Kompositionsprinzip "Composition as collision" vorgenommene, grelle Überblendung barocker, avantgardistischer und (dezent) romantischer Elemente macht einfach ungeheuren Spaß - und artet nicht selten in pure Groteske aus.

Meine Lieblingspassagen des Scores sind dementsprechend auch die fratzenhaften, traditionelle Formen grotesk verzerrenden Momente, etwa "Claudia´s Allegro Agitato", "Lestat´s Tarantella" und vor allem das hysterische Scherzo in "Abduction & Absolution" - letzteres ist wohl mein All-Time-Favorite von Goldenthal. :konfused:

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und vor allem das hysterische Scherzo in "Abduction & Absolution" - letzteres ist wohl mein All-Time-Favorite von Goldenthal. :applaus:

Jetzt hast du es wieder geschafft: Der Track dudelt rauf und runter :applaus:.

Aber ich muss dir durchaus zustimmen, diese Wechsel zwischen den verschiedenen Stillismen sind großartig, vor allem weil sie funktionieren.

Goldenthal hat wirklich ein Gespür dafür, die Töne meisterhaft zu setzen.

Zwar nicht so extravagant wie "Abduction & Absolution", aber dennoch toll, finde ich den Übergang von der 1. zur 2. Szene bzw. 1. Track zum 2. Track. Zuerst wird man vom "Libera Me" nahezu hypnotisiert, bevor dann diese breitausgeschwengte, herrliche Thema in "Born to Darkness" erklingt:music::konfused:,

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Gast Rudi Mentär

Ich freue mich sehr über diesen Threat, denn Interview with the Vampir war auch eines meiner ersten intensiven Scoreerfahrungen. Schon im Alter von gerade mal 11 Jahren habe ich Tracks wie "Abduction & Absolution" rauf und runter gehört. Diese Wucht und das völlige musikalische Auf- und Durchdrehen haben meinen Geist äußerst beflügelt. Seit dem öffnet sich mein Herz bei jedem Film, an dem Goldenthal beteiligt war und ist und ich hoffe sehr sehr stark, dass man noch die Möglichkeit bekommt ein wenig mehr aus seinem neuen Werk zu Public Enemies zu hören als diese popeligen wenigen Tracks.

Im Alter von zwölf saß ich mit meiner Super 8 Kamera und einem CD-Radio im Garten und habe mit Plüschtieren zu Goldenthals Score "Interview mit einem Kuschtierterminator" gedreht. Ja, meine Fantasie ging schon damals mit mir durch und Goldenthal unterstützte und fördert diese Tatsache bis heute noch. Mein erstes wirklich größeres Filmprojekt für den Projektunterriicht im letzten Schuljahr (15 Punkte!) drehte ich zu der Musik von Heat.

Heute muss ich leider aus Copyright- und Gema-rechtlichen Gründen darauf verzichten bereits bestehende Filmmusik zu benutzen, aber immer wieder aufs neue insperieren tut mich seine Musik immer noch. Viele, ja eigentlich die meisten, Ideen entstehen bei mir durch Musik. Elfman und Goldenthal haben bei mir schon immer die ausgefallensten Sachen hervorgebracht. Und so alt ist Goldenthal ja noch nicht und wer weiß, wo mich die Zukunft und zu welchen Gelegenheiten sie mich noch bringen wird.

Goldenthal for life!

Peace Out

Bearbeitet von Rudi Mentär
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@ Sebastian: Welche Stellung misst du dem Score eigentlich im Hinblick auf musiktheoretischer Basis bei? Wie komplex ist das Werk und welche Position nimmt es im Gesamtwerk des Komponisten ein?

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@ Sebastian: Welche Stellung misst du dem Score eigentlich im Hinblick auf musiktheoretischer Basis bei? Wie komplex ist das Werk und welche Position nimmt es im Gesamtwerk des Komponisten ein?

Auf satztechnischer Ebene ist die Musik oft gar nicht allzu komplex, aufgrund der bei Goldenthal häufig vorherrschenden, minimalistischen Kompositionsweise. Da prägen die Struktur nicht selten Dreiklangsbrechungen und Orgelpunkte, was nicht wirklich "komplex" im Sinne einer mehrstimmigen Satzstruktur ist. Sehr virtuose Stellen gibt´s natürlich trotzdem, insbesondere in den Bläserparts des "Abduction"-Scherzos. (Wenn du allerdings nach einer explizit satztechnisch sehr komplexen Goldenthal-Partitur fragst, würde ich ALIEN³ nennen.)

Das wirklich Interessante der Musik ist meines Erachtens viel mehr die Vermischung der verschiedenen Stilebenen und eben das Kollisionskonzept, das in diesem Score (und in COBB) das erste Mal wirklich konsequent angewandt wurde. Die groteske Verzerrung traditioneller Formen und Gattungen wie Tarantella oder Rezitativ (um nur zwei von vielen Beispielen zu nennen) ist eine weitere, sehr interessante Facette dieses Konzepts.

Außerdem wartet der Score mit einer Fülle von (Klang-)Effekten auf, die später prägend sowohl für Goldenthals eigene Musiken, als auch für andere Scores insbesondere des Horror-Genres wurden.

Wenn man so will, wurde INTERVIEW in all diesen Punkten zu einer Art Schablone für viele spätere Goldenthal-Arbeiten.

In Goldenthals Gesamtschaffen würde ich INTERVIEW WITH THE VAMPIRE noch ein kleines Stück hinter seinen Highlights ALIEN³, COBB und seiner großartigen Ballettmusik OTHELLO sehen - zu den sehr guten Goldenthal-Scores gehört er aber trotzdem auf jeden Fall.

Bearbeitet von Sebastian Schwittay
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Übrigens war bei "Interview with a Vampire" George Fenton Music Supervisor ;).

Das wirklich Interessante der Musik ist meines Erachtens viel mehr die Vermischung der verschiedenen Stilebenen und eben das Kollisionskonzept

Bei "Titus" vermischt Goldenthal auch eine Menge Stilebenen. Da gibt es neben dem herrlichen Streicher-Adagio, Swing, Rockeinlagen und sinfonische Einsätze und auch bei "Titus" passt das wie die Faust aufs Auge :).

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