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Soundtrack Board

Alexander Grodzinski

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    14.012
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Alle Inhalte von Alexander Grodzinski

  1. Naja, nichts gegen HGW, aber gemessen am Gesamtwerk kann er es doch bei weitem nicht mit Williams, Steiner, Goldsmith, Conti, Herrmann usw aufnehmen, sowohl quantitativ als auch qualitativ.
  2. Big Trouble in little China ist eine Action-Fantasy-Komödie mit Kurt Russell in der Hauptrolle, deine Beschreibung mit "chinesische Mächte in der Unterwelt" trifft es da schon ganz gut... Die CD von Dark Star lohnt sich wirklich nur für eingefleischte Carpenter-Fans wie mich, die alles brauchen......aber im Grunde kann man genausogut den Ton von der DVD auf eine Musikkassette überspielen, das Ergebnis ist das Gleiche, wobei der Ton hierbei vielleicht noch etwas besser wird als bei der Varese-CD... Ich mag an Morricones Score zu The Thing diese schwebenden Streicher-Teppiche, die ein Gefühl der Einsamkeit, aber auch der Bedrohung vermitteln. Von der CD sind im Grunde nur die Tracks "Humanity (Part 1)", "Solitude" und "Humanity (Part 2)" im Film zu hören, der Rest der Musik erklingt nur auf der CD. Die Fortsetzungen von Halloween sind gemischt, der zweite Teil hat immerhin noch ein Drehbuch von John Carpenter und Debra Hill, die den Film auch produzierten. Regie führte Rick Rosenthal, der auch den achten Teil inszenierte. Teil 2 spielt direkt im Anschluss an Teil 1, also in der selben Halloween-Nacht, ist aber nicht mehr so gut, wie der erste Teil. Teil III wurde von Carpenter nur noch vertont und Co-Produziert, Regie und Drehbuch stammen von Tommy Lee Wallace, einem alten Freund von Carpenter aus Studienzeiten, der auch in seiner Band "Coupe de Villes" spielte. In diesem Film geht es um eine Firma, die Halloween-Masken herstellt, die durch einen Impuls den Träger töten können und aus seinem Kopf Schlangen und Insekten krabbeln lassen. Das Ganze hat irgendwas mit Stonehenge zu tun, der Plot ist etwas verwirrend, der Film aber ein ganz netter, altmodischer Horror-Streifen. Ab Teil 4 hatte Carpenter garnichts mehr mit den Halloween-Filmen zu tun, ausser, daß eben seine Musik in den Filmen zu hören war. Der vierte Teil ist für mich noch der Beste der Fortsetzungen, er bildet mit Teil 5 und 6 eine weiterführende Geschichte, die sogar ins Spirituelle hineinführt, aber Teil 5 und 6 sind ziemlich schlechte Filme, denen man aber einen gewissen Trash-Faktor nicht absprechen kann. Teil 7 dann, H20, läßt die Geschehnisse von Teil 4 bis 6 völlig ausser Acht und knüpft an den zweiten Halloween-Film an. Der Film ist ganz nett, aber ziemlich zahm, ein großer Pluspunkt ist natürlich die Rückkehr von Jamie Lee Curtis. Der bisher letzte Teil, Halloween: Resurrection, ist ähnlich schlecht wie die Teile 5 und 6, ich würde ihn sogar als den bisher schlechtesten Teil bezeichnen. Hier geht es um eine Gruppe Jugendlicher, die in einer Spielshow eine Nacht im legendären Myers-Haus verbringen müssen, an Halloween natürlich, das Haus und die Personen sind mit Kameras ausgestattet, damit der Zuschauer sehen kann, was passiert. Natürlich taucht irgendwann Michael Myers auf und das Morden beginnt nach bewährtem Strickmuster. Der Film hat durch seine verrieselten TV-Bilder, die von den Kameras aus dem Haus kommen, einen leichten "Blair Witch Project"-Touch, ist aber nicht weiter der Rede wert, "Schauspieler" wie Busta Rhymes und Tyra Banks bringen den Film endgültig zum Scheitern.
  3. Von ihm stammt unter anderem der Score zu "The Bridge on the River Kwai", hier findest du eine Liste seiner Werke.
  4. Im amerikanischen Amazon gibt es die CD gebraucht für 69,99 Dollar, falls dir das weiterhilft: 72 Meters
  5. "Prince of Darkness" und "In the Mouth of Madness" kann ich dir auf jeden Fall empfehlen, wie ich einige Posts vorher schon schrieb, höre ich mir besonders "Prince of Darkness" immer wieder gerne an, aber auch "Madness" ist nicht zu verachten, Sebastian gab da eine Seite vorher schon eine gute Beschreibung der Musik ab. Diese beiden Filme, also "Prince" und "Madness", kann ich dir auch empfehlen, sie gehören für mich zu Carpenters Besten, ausserdem solltest du mal einen Blick auf "Assault on Precinct 13" riskieren, sowohl Film, als auch Musik, aber nicht verwechseln mit dem Remake von 2005, "Assault" ist zwar kein Horrorfilm, aber als Thriller durchaus nicht schlecht. Ansonsten natürlich die üblichen Verdächtigen, "The Fog" (bloss nicht das Remake!! ), "Halloween" und "The Thing". Von seinen Nicht-Horrorfilmen sind noch "Starman", "Big trouble in little China", "Dark Star", "They Live!" und "Escape from New York" sehenswert. Jack Nitzsches Musik zu "Starman" ist ebenfalls komplett elektronisch und hat ein wunderschönes Hauptthema, der Film ist ja auch ein romantischer Carpenter, jaja, gibt es auch......Carpenter-Fans kommen bei Nitzsches Starman voll auf ihre Kosten. Bei The Thing von Morricone ist das so eine Sache. Wie ich bereits schrieb, wurde wohl etliches von Morricones Musik aus dem Film geworfen und durch Carpenter selbst neu eingespielt. Auf der Varese-CD befindet sich ausschliesslich Morricones Musik, von der aber im Grunde nur drei Tracks im Film zu hören sind, die komplett elektronischen Passagen aus dem Film sind nicht auf der CD, aber ich würde sagen, daß sich der Score alleine schon wegen dieser drei Tracks lohnt und mit Morricone kann man eigentlich nicht viel falsch machen. Die Varese-CD von "Dark Star" ist eigentlich eine Frechheit. Wie du schon bemerkt hast, ist sie in zwei lange Tracks unterteilt, das ist schonmal Kritikpunkt Nummer Eins. Aber die Hauptkritik besteht darin, daß es sich bei der CD eher um ein Hörspiel, als um einen Score handelt, da Varese einfach die Tonspur des Filmes genommen und auf CD gepresst hat, d. h. es ist alles drin, Dialoge, Soundeffekte und darunter noch die Musik, zudem ist der Klang der CD ziemlich verrauscht und höhenlastig, man könnte fast meinen, einem schlechten Bootleg zuzuhören...
  6. "Ich habe etwas viel Schlimmeres getan, als dich zu töten. Ich habe dich verletzt..."
  7. Das mache ich gerne, Marc... Wenn man die essentiellen Halloween-Scores haben möchte, dann reichen die Scores zu Teil 1, 3 und 4. Die Scores von Alan Howarth zu Teil 5 und 6 bieten eigentlich kaum Neues, nur eben neue Variationen der bekannten Themen. John Carpenter/Alan Howarth - Halloween 2 John Carpenter/Alan Howarth - Halloween 3 Alan Howarth - Halloween 5 Alan Howarth - Halloween 6 Die Musik zum siebten Teil, Halloween H20, stammt von John Ottman und Marco Beltrami. Es gab hierzu nur einmal eine Varese-CD mit dem Titel "John Ottman - Portrait of Terror", da Ottmans Score wohl teilweise rejected und durch Marco Beltrami ersetzt wurde, eine andere Score-Veröffentlichung zu H20 gibt es glaube ich nicht. Auf der CD taucht nur das "Halloween-Theme" auf, der Rest ist ein komplett "neuer" Score von Ottman. John Ottman - Portrait of Terror "Halloween:Resurrection" wurde von Danny Lux komponiert, den fand ich jetzt aber auch nicht so prickelnd, vor allem im Vergleich mit den Carpenter/Howarth-Musiken. Danny Lux - Halloween 8
  8. Schön, daß der Thread auf so viele positive Reaktionen stößt... @waldgeist Wenn du den Film "Ghosts of Mars" schon gesehen hast, dann kannst du dir ja ein ungefähres Bild des Scores machen. Carpenters Synthie-Flächen treten hier sehr in den Hintergrund, die meisten Tracks kann man wohl durchaus als Hard-Rock/Heavy-Metal bezeichnen, also wenn du mit dieser Musikrichtung nicht soviel anfangen kannst, dann wird dir die Musik zu "Ghosts of Mars" erst einmal nicht so zusagen. Bei Halloween stimme ich dir zu, mein Lieblings-Halloween-Score ist auch der zu "Halloween III", weil er wirklich eine so schön-schaurige Atmosphäre verbreitet. "Halloween III" ist der einzige Film aus der Reihe, der nichts mit den anderen Teilen zu tun hat. Carpenters ursprüngliche Idee war es, eine Filmreihe mit dem Titel "Halloween" zu produzieren, die aber aus eigenständigen Filmen bestehen sollte, also jeder Film sollte eine andere Geschichte erzählen, die einzige Gemeinsamkeit sollte sein, daß die Geschichten eben etwas mit Halloween zu tun haben. Aber der große Erfolg der ersten beiden Halloween-Filme um Michael Myers und der im Vergleich Misserfolg von "Halloween III" ohne Michael Myers machte dieses Vorhaben zunichte. Was die Scores betrifft, so diente Carpenters Musik zum ersten "Halloween" als "Blaupause" für die nachfolgenden Scores. "Halloween II", sowie die Teile IV, V und VI, die Alan Howarth dann alleine komponierte, basieren alle auf den Themen des ersten Filmes, hauptsächlich finden die Tracks "Halloween Theme", "Laurie´s Theme", "Haunted House" und "The shape stalks" in allen genannten Teilen Verwendung, sie wurden nur neu "ausgeschmückt". Die einzige Ausnahme ist hier eben "Halloween III", da der Film nichts mit dem Rest der Reihe zu tun hat, finden sich hier auch keine Themen aus den anderen Filmen wieder, selbst das berühmte "Halloween"-Thema taucht nicht auf. Was ich dir neben "Halloween III" noch empfehlen kann, ist natürlich die Musik zum ersten Teil, aber da solltest du dich auf die Suche nach der alten Varese-CD machen, denn die neue 20th-Anniversary-Edition, die Varese 1998 herausbrachte, enthält nicht wirklich mehr Musik, sondern ganz einfach nur die gleichen Tracks der alten CD, die hier nur öfter wiederholt werden und ausserdem sind die Tracks teilweise mit den Dialogen aus dem Film versetzt. Die "pure" Musik gibt es nur auf der alten Varese-CD. Bei Amazon ist sie noch gebraucht erhältlich: John Carpenter - Halloween Was dir auch gefallen könnte, ist Alan Howarths Musik zu "Halloween IV", ich habe dazu auch einmal einen kleinen Bericht geschrieben: Alan Howarth - Halloween 4 Alan Howarth, seines Zeichens eigentlich Sound-Designer (u. a. mal bei Lucasfilm) und musikalischer Kollaborateur von John Carpenter in den 80ern, schuf 1988 die Musik für den vierten Teil der Halloween-Reihe, nachdem er bei Teil 2 und Teil 3 schon mit Carpenter für die Reihe komponieren durfte. Im Grunde komponierte Howarth keine neuen Themen, sondern nahm Carpenters Themen aus dem ersten Film und verband sie mit seinen persönlichen Klangwelten, so erfährt auch das Halloween-Thema einige interessante Variationen, z. B. als begleitende Percussion oder unterlegt mit einem Synthie-Chor. Seltsamerweise wird im Film und auf der CD lediglich "Halloween Theme by John Carpenter" ausgewiesen, obwohl nicht nur dieses Thema von Carpenter aus dem ersten Film in Howarths Musik Einzug fand, besonders das Motiv aus dem Stück "The Haunted House" vom Score des ersten Films wird von Howarth sehr oft benutzt, aber auch das "berühmte" The Shape stalks aus dem Showdown des ersten Halloween. Man könnte also sagen, es handelt sich hier um Carpenters Halloween-Score Reloaded... Die CD ist bei Amazon noch ganz regulär zu erwerben: Alan Howarth - Halloween IV @Nightwalker Dass du das ironisch gemeint hast, war mir schon klar, ich wollte dir nur mal ein Bild zum Vater/Sohn-Vergleich geben......aber Jerry Goldsmith und John Carpenter hätten sich bestimmt gut verstanden, denn Jerry war ja auch Keyboards und Synthies nicht abgeneigt......und das mit Rob Zombie und Halloween 9 habe ich auch gelesen, von Zombie kenne ich bisher nur seinen Film "Haus der 1000 Leichen", der war nicht schlecht, aber auch nicht so besonders toll, seinen zweiten Film "The Devil´s rejects" muss ich mir mal noch besorgen... Das hier ist auch ein schönes Bild vom jungen John Carpenter:
  9. Also der junge John Carpenter hatte auch eine andere Haarfarbe......das hier dürfte so Mitte bis Ende der 70er gewesen sein:
  10. ...und vermutlich auch besser......sorry, nicht gleich wieder hauen...
  11. Die Band heisst nur "Cody Carpenter", aber sein Album scheint sich noch etwas zu verzögern, zumindest ist es noch nirgendwo gelistet. Ich habe noch eine schöne John Carpenter Seite gefunden, die auch etwas aktueller ist. Witzig ist in der "Unfinished Projects"-Sektion der Eintrag, daß John Carpenter angeblich 1979 die Regie für den ersten Star Trek-Film angeboten wurde......das wäre was geworden, Carpenters Synthie-Musik dazu und wir hätten wohl niemals einen Goldsmith-Trek-Score gehört... Nach all den schlechten Remakes von Carpenters Filmen soll nun auch ein Halloween-Remake folgen. Zuerst hatte Michael Bay daran Interesse bekundet, der sich anscheinend auf das Verhunzen von Horrorfilmklassikern spezialisieren will (Texas Chainsaw Massacre, Amityville Horror), aber nun sollen die Rechte an die Weinstein-Brüder gegangen sein. Komisch nur, daß von denen auch ein "Halloween 9" angekündigt wurde...mal sehen, was als nächstes kommt...
  12. Zu Cody schreibt die IMDB folgendes: Birth name John Cody Carpenter Mini biography Cody Carpenter is a third generation musician. His grandfather, Howard Carpenter, is a founding member of the Nashville Strings, his father, John Carpenter, is a director and composer and his mother, Adrienne Barbeau, is a star of film, television and the Broadway stage. Cody was introduced to his first musical instrument around the age of three and has been playing and composing original music since. In addition to contributing music for two of his father's films, "Vampires" and "Ghosts of Mars", Carpenter has just completed his first full-length score for "Cigarette Burns", the eighth episode in Showtime's "Masters of Horror" movie series. Praised by Music Connection for his "spellbinding" musical performance, Cody Carpenter is scheduled to release his debut album in early 2006. Produced by Bruce Robb and recorded at Cherokee Studios, the album features original music written by Carpenter that is receiving early industry acclaim for being the most exciting new music this year. Every so often in the music industry, an act of this caliber with a truly unique sound founded on rare musical genius comes along. Cody Carpenter is unveiling what possibly may be considered the most exciting and inventive new music today. The progressive rock band named after the composer and lyricist himself is comprised of Cody Carpenter, who performs on keys while singing lead vocals, and accompanied by seasoned professional musicians Jimmy Haslip on bass (of The Yellowjackets), Oscar Seaton on drums (of Lionel Richie), Zachary Throne on guitar/back-up vocals and Eliza James on electric violin/back-up vocals. The eclectic five-person line-up produces a complex sound that is garnering tremendous early industry acclaim and recognition for Codys talent with comparisons to music legends such as The Doors, Genesis, The Moody Blues, Yes, and even The Beatles. Cody Carpenter spent most of 2005 at Cherokee Studios with veteran producer Bruce Robb (The Lemonheads, John Cougar Mellencamp, Harry Nilsson) recording his new self-titled debut album releasing this summer, 2006. This new release will offer the best of his extraordinary songwriting and composing abilities, featuring his stellar band in ten original songs including the soon-to-be-released single, Botany. Dieses Bild zeigt Cody mit seiner Band auf dem Sundance-Festival, er singt und spielt Keyboards: Seine Homepage ist momentan noch im Aufbau: Cody Carpenter
  13. Ich habe eben noch dieses schöne Photo gefunden, das dürfte während der Score-Aufnahmen zu Carpenters "Cigarette Burns" gewesen sein, sein Sohn Cody schrieb die Musik: John Carpenter, Cody Carpenter und Produzent Bruce Robb.
  14. Wer sagt denn, dass ein Basil Poledouris beispielsweise einen Bruckheimer-Film nicht genausogut untermalen kann wie Zimmer? Aber wie du schon sagtest, Bruckheimer und MV gehören eben zusammen, denn was einmal funktioniert hat, funktioniert auch wieder, also warum ein Risiko eingehen und mal was Neues ausprobieren?
  15. Einen herzlichen Gruß von der lieben Sayarin an das gesamte Soundtrack-Board darf ich ausrichten, sie befindet sich zur Zeit auf dem Party-San-Festival und hat dort sogar neue Filmmusik-Fans kennengelernt...
  16. The Thing habe ich mir vor langer Zeit einmal aus England auf DVD geholt, mittlerweile gibt es aber eine deutsche DVD, die ungekürzt ist, allerdings fehlen auf ihr die Specials der englischen DVD, ich glaube sogar der Audiokommentar von John Carpenter und Kurt Russell fehlt auf der deutschen DVD. Der Film ist nicht nur FSK 18, sondern auch noch indiziert, was bedeutet, daß er selbst bei Elektrofachgeschäften wie Media Markt, die FSK-18-Titel führen, nicht zu finden sein wird, einzige Chance ist hier wohl das Internet. Und das mit deiner Einschätzung zu Carpenter habe ich schon auch so aufgefasst, denn warum solltest du dir sonst noch weitere Filme von ihm ansehen, wenn dir die meisten davon nicht zusagen? Ich finde das sogar sehr bewundernswert, daß man so unvoreingenommen an das Werk eines Regisseurs herangeht und nicht sagt "Ich kenne zwei Filme von dem, die mag ich nicht, also schau ich mir auch keinen mehr von ihm an", denn so könnte man doch das ein oder andere Juwel verpassen, siehe In the Mouth of Madness...
  17. Danke, danke, es kam so über mich......aber ich dachte mir, wenn schon, denn schon, es gibt ja auch Leute, die sich noch garnicht mit Carpenter beschäftigt haben und auch die sollen einen kleinen Überblick bekommen, wer dieser Mann eigentlich ist... @ Sebastian "Prince of Darkness" gibt es seit einiger Zeit von Kinowelt auf DVD, da der Film aber keine Jugendfreigabe hat, wirst du ihn nur bei speziellen FSK-18-Anbietern bekommen oder eben in der Videothek deines Vertrauens, ich war schon ewig nicht mehr in einer Videothek, werden dort solche "alten" Titel überhaupt noch geführt bzw wieder ins Sortiment genommen? Sehr interessant ist übrigens auch der Audiokommentar mit John Carpenter und Schauspieler Peter Jason, es gibt auch eine Passage, in der sie über die Musik des Films und über Filmmusik allgemein sprechen. Carpenter erklärt den Unterschied zwischen Mickey-Mousing und Underscore und bezeichnet John Williams als den größten Mickey-Mouser unserer Zeit , als Beispiel summt er den Imperial March nach und erklärt, daß Gut und Böse so "heavily scored" sind, daß man als Zuschauer gar keine Chance hat, etwas zu "verpassen". Seine eigene Arbeitsweise ist eben der Underscore und hier führt er Bernard Herrmann an und bezeichnet dessen Score zu Vertigo als ein Paradebeispiel für einen Underscore, Musik, die man nicht hört, sondern fühlt.
  18. Auch dir Sebastian erstmal vielen Dank für das Kompliment. Eine Erklärung dafür zu finden, warum dem einen etwas garnicht zusagt, während es den anderen schier vom Hocker reisst, ist immer schwierig. Bei HALLOWEEN liegt Carpenters Hauptaugenmerk auf der Figur des Michael Myers, der das personifizierte Böse ist. Er trägt immer eine Maske und spricht nie, es geht hier wohl um die Angst vor dem Unbekannten. Ein sehr schöner Einwurf eines Kritikers war einmal, dass jedem, der sich HALLOWEEN heute ansieht, nur eine Aneinanderreihung von Klischees auffällt, die sich durch den ganzen Film zieht. Nur: HALLOWEEN hat die meisten dieser Klischees erst "erfunden", als der Film 1978 ins Kino kam, hat er den Leuten wirklich Angst gemacht und das, obwohl kein einziger Tropfen Blut fliesst. Alleine schon die Anfangssequenz, in der aus der Sicht des Killers und nur durch die beiden Löcher seiner Halloween-Maske sehend der Zuschauer den ersten Mord "miterlebt", wurde sooft kopiert und parodiert, genauso wie das plötzliche Auftauchen und das sofortige Verschwinden des "Bösen", wenn man mal eine Sekunde nicht hinsieht. Insofern beeinflusst dieser Film das Genre noch bis heute, wenngleich er auch die Basis für die danach aufkommenden Slasher-Filme bot. Vielleicht sagt dir die Handlung deswegen nicht so zu, weil sie eben nicht sonderlich komplex ist, es geht im Grunde ja nur um einen Wahnsinnigen, den "Schwarzen Mann", der an Halloween Teenager umbringt. Bei "Christine" geb ich dir recht, denn der liess auch mich ziemlich kalt, was ich aber nicht mal so sehr auf Carpenter selbst schiebe. Es gibt einfach Bücher oder Kurzgeschichten, die kann man garnicht verfilmen, weil sie völlig auf die Fantasie des Leser ausgerichtet sind und sich dadurch erst der Horror einstellt, während bei einer visuellen Präsentation der Effekt verlorengeht, "Christine" gehört für mich in diese Kategorie. "Escape from New York" gehört mit zu den stilprägenden Filmen, wenn es um düstere Zukunftsvisionen geht, ich persönlich finde ihn schon sehr beeindruckend in seiner Trostlosigkeit, die er verbreitet. Die Fortsetzung "Escape from L.A.", die im Grunde eher ein Remake des ersten Teiles ist, hätte sich Carpenter aber getrost schenken können, wie gesagt, in den 90ern gibt es für mich nur einen Carpenter-Film, der mich voll und ganz überzeugte und das war Die Mächte des Wahnsinns. Was die Musik angeht, so ist das bei Carpenter so ein Sonderfall. Er benutzt seine Musik, um Stimmungen und Atmosphäre zu erzeugen, er verglich das mal mit einem Teppich, den er verlegen würde. Man läuft auf dem Teppich, der Teppich "unterstützt" dich, aber irgendwann wirst du den Teppich nicht mehr bewusst wahrnehmen, doch trotzdem ist er immernoch da. Genauso sollte Musik in einem Film wirken, laut Carpenter. Deshalb wirken seine Scores ohne die Filme für das "ungeschulte" Ohr recht blass und öde, wer es aber schafft, über das pure Hören der Musik hinaus sich mit ihr zu beschäftigen, der wird die Welt des John Carpenter entdecken... Ich würde dir auf jeden Fall zu Prince of Darkness raten, Carpenter versah den Film mit viel Quantenmechanik-Gerede (er schrieb das Drehbuch unter dem Pseudonym Martin Quatermass), es geht immerhin um nichts geringeres als um das Ende der Welt, das Carpenter hier fast schon kammerspielartig inszeniert, alles spielt sich an einem Ort ab mit einer Gruppe von Leuten. Auf jeden Fall solltest du dir die ungekürzte Fassung ansehen, wenn es geht, mit der englischen Originaltonspur, Donald Pleasence sorgt im Original für mehr "Atmosphäre". Auch in den Score solltest du mal reinhören, der ist zwar nicht mit In the Mouth of Madness zu vergleichen, bietet aber atmosphärisch wieder einiges, zumal hier Carpenter und da ist doch die Parallele zu Madness, dem Prince of Darkness einen Chor zugesteht. Village of the Damned ist insofern ein missglücktes Remake, als dass es die Invasionsparanoia (Kommunismus), die das Original verbreitete, völlig ausser Acht lassen muss und sich Carpenter so ganz auf seine "Kinder" konzentrierte, so bekommt das Remake einen ganz anderen Schwerpunkt als das Original aus den 50ern. Es gibt zwar einige interessante Momente, aber insgesamt gesehen reiht sich der Film in den gehobenen Durchschnitt von Carpenters Spätwerk ein. Christopher Reeve spielt in dem Film übrigens seine letzte Rolle vor seinem Reitunfall. Die Mächte des Wahnsinns hat auch mich von Anfang an gefesselt, ich glaube, die Faszination und die Angst gehen hier von der Tatsache aus, daß alles, was du glaubst als Realität zu kennen, nur Teil einer Geschichte ist, die jemand erfunden hat und das es keinen Ausweg für dich gibt, da alles was du tust bereits in dieser Geschichte vorweggenommen ist. Ausserdem hat es soetwas Lynch-mäßiges an sich... Was ich dir auch noch empfehlen kann ist The Thing. Der Film ist ähnlich kammerspielartig wie Prince of Darkness und unheimlich klaustrophobisch noch obendrein, eine Gruppe von Wissenschaftlern ist auf einer Station in der Antarktis durch einen Sturm von der Aussenwelt abgeschnitten, während unter ihnen ein formwandelndes Alien einen nach dem anderen "assimiliert" und keiner mehr dem anderen vertraut, da nicht mehr klar ist, wer noch Mensch und wer schon "Ding" ist. Die Monster-Effekte stammen von Rob Bottin, der sich später noch mit RoboCop und Total Recall einen Namen machte. Der Film brachte Carpenter in den Staaten den Beinamen "Pornographer of Violence" ein, ausserdem floppte der Film im Kino, da zu diesem Zeitpunkt, kurz nach E.T., keiner ein böses Alien sehen wollte... Unterschiedliche Auffassungen von ein und derselben Sache sind schon was faszinierendes. Auf der Doppel-DVD von ASSAULT gibt es auch einen kurzen Mitschnitt eines Besuchs von Carpenter an einer amerikanischen Filmschule, er steht den Studenten dort Rede und Antwort. Einer der Studenten fragt Carpenter, warum er in Amerika als akzeptabler Genre-Filmer, in Europa aber als Künstler angesehen wird. Carpenter antwortete nur "Für die Amerikaner bin ich ein Penner..."
  19. Hier ein paar "Beschreibungen" von Carpenters Musik : John Carpenter / Alan Howarth - Christine Minimalistisch bis zum Scheitel, aber Carpenters düster-sphärischer Synthieklangteppich erzeugt eine schön unheimliche Atmossphäre. Natürlich nicht jedermanns Geschmack, Liebhaber großer Melodien und ausgefeilter Orchesterarrangements werden schreiend davonlaufen, aber trotzdem sehr eindringlicher Score, wobei der ein wenig vergleichbare Carpenter-Score zu Halloween III, der ein Jahr vorher entstand, noch einen Tick mehr zu bieten hat. John Carpenter - Ghosts of Mars Eigentlich bin ich ja ein Liebhaber von Carpenters Synthie-Scores der End-70er und Anfang-80er, ich liebe diesen wummernden Sound, aber nach langer Eingewöhnungszeit bin ich nun endlich auch bei Ghosts of Mars angekommen. Kurz zum Film: Carpenters bisher letzter Film von 2001 ist, so muß ich das leider als ein glühender Bewunderer dieses Mannes sagen, der mit Abstand schlechteste Film, den der Meister je vom Stapel gelassen hat. Dabei hätte die Story wesentlich mehr hergegeben, als diese lärmende Schlachtplatte. Das letzte Drittel des Filmes besteht eigentlich nur daraus, daß die Helden ohne Unterlaß mit ständig feuernden Waffen sich einen Weg durch die Zombieherden planieren, begleitet von krachender Metal-Mucke. Und was für eine Überleitung zu Carpenter´s Score. Nach dem ersten Hören stand ich etwas ratlos da, die Musik fetzt, ohne Zweifel, aber irgendwie vermisse ich die Fähigkeit Carpenters, mit seinen minimalistischen Synthieeinsätzen eine unheilvolle und bedrohliche Atmossphäre zu schaffen. Doch läßt man dies außer Acht und hat auch den seltsamen Film im Hinterkopf, hat man am Score-Album unendlich viel Spaß, vorausgesetzt natürlich, man kann mit harter Rock-Musik etwas anfangen. Während Carpenter selbst wieder die Synthies bedient, hauen ganz andere Haudegen in die Gitarrensaiten. Carpenter verpflichtete niemand geringeren als die Band Anthrax, um seine Musik einzuspielen. Dazu kommen noch hochkarätige Solisten wie die Gitarren-Magier Buckethead , Elliot Easton und Steve Vai. Mit dieser Truppe brennt Carpenter ein wahres Feuerwerk an krachend-rockenden Themen ab, seine Synthies bleiben auf vielen Stücken deshalb auch eher im Hintergrund. Absolute Anspieltipps sind die Tracks "Fight Train" und "Kick Ass", bei letzterem ist der Titel wirklich Programm John Carpenter / Jim Lang - In the Mouth of Madness Carpenters Score zu seinem besten Film der letzten 15 Jahre ist gleichzeitig sein letzter "wirklich" ausschliesslich synthetischer Score, mal von den Main Titles abgesehen, denn da rockt Carpenter, was das Zeug hält und gibt damit die Richtung für seine nachgefolgten Scores an. Carpenter tut bei In the Mouth of Madness das, was er am besten kann: Minimalistische Synthieteppiche erzeugen beim Hören eine unwillkürlich gruselige Atmossphäre, wobei Carpenter die Stücke hier und da noch mit von ihm selbst "gesprochenen" und verfremdeten Flüstersätzen zusätzlich verfeinert. Ähnliches tat auch James Newton Howard ein paar Jahre später bei seinem Score zu The Sixth Sense. So hat man als Hörer wirklich das Gefühl, es ist noch jemand im Raum, man hört so ein leises Flüstern und Wispern. Ausserdem benutzt Carpenter hier wieder einmal Synthiechöre, die hauptsächlich der "erfundenen" Stadt Hobb´s End zugeordnet werden, eine Geisterstadt, im wahrsten Sinne des Wortes Der Score ist für jemanden, der Synthieklangcollagen zu schätzen weiß und sich mal gerne nachts wieder gruseln möchte, genau richtig.
  20. Machwerk? Das habe ich jetzt aber mal ganz galant überhört......ausserdem ist er nicht der Meister der simplen Spannungs- und Atmosphärenmusik, sondern der Meister im Erzeugen von Spannung und Atmosphäre mit simplen Mitteln...grosser Unterschied... :D *herum klugscheissert*
  21. Hmm, schwierig. Vom Bekanntheitsgrad her wäre das natürlich Halloween, das Problem ist nur, dass genau dieser Score losgelöst vom Film auf der CD etwas verloren wirkt. Auf jeden Fall lohnt sich aber der Score zu The Fog, den sogar einige Carpenter-Verschmäher als durchaus hörbar einstufen......das wäre so die reine Synthie-Phase von Carpenter, wenn es aber auch knackige Gitarrenriffs sein dürfen, dann kannst du mit Vampires und Ghosts of Mars nichts falsch machen, ein weiterer Tipp wäre von mir noch In the Mouth of Madness, der vorallem durch seine wahrhaft düster-gruselige Atmosphäre besticht. The Fog gibt es in einer expanded Edition, ist aber genau wie Vampires bei Amazon nur noch gebraucht erhältlich, ausser, du willst eine Import-CD haben. Von Halloween gibt es eine 20th Anniversary Edition, die sich aber nicht wirklich lohnt, da es nicht mehr Musik gibt, sondern die Tracks sich öfter wiederholen und ausserdem mit den Dialogen aus dem Film versetzt sind, die alte Varese-CD gibt es aber anscheinend bei Amazon garnicht mehr. Aber mein persönlicher Lieblings-Carpenter ist Prince of Darkness, hab den Film bestimmt schon hundertmal gesehen und mir mindestens genauso oft die Musik angehört, hier findest du eigentlich alles, was Carpenters Synthie-Musik ausmacht: Wabernde Klangteppiche, tiefe rhythmische Bassfiguren und seine immer wieder eingestreuten Motive für Orte oder Personen, einen Chor gibt es noch obendrauf... Prince of Darkness The Fog Expanded Vampires Ghosts of Mars In the Mouth of Madness
  22. Hier geht es ja Schlag auf Schlag... Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Melomanie!!!
  23. Grandios......aber nicht mit dem Remake von 2005 verwechseln...das stinkt gegen das Original genauso ab, wie das Remake von The Fog...
  24. Mir fehlen eigentlich nur seine beiden TV-Filme aus den 70ern, sowie Jagd auf einen Unsichtbaren, Dorf der Verdammten und Body Bags auf DVD, die letzten drei habe ich noch auf VHS und aufgrund der Entbehrlichkeit dieser Titel und der Tatsache, daß die DVDs dazu nicht gerade mit Specials glänzen, wird sich das wohl auch so schnell nicht ändern... @Bommel Du solltest dir unbedingt auch Assault on Precinct 13 in der Neuauflage auf DVD holen, denn da findest du auf der zweiten DVD die tolle Doku "John Carpenter - Angst ist nur der Anfang". Und außerdem ist der Preis dieser Doppel-DVD sehr erschwinglich, bei Amazon nur 12,95 Euro. Keine Angst, der Film ist jetzt als FSK 16 eingestuft, nicht mehr FSK 18, also ist er auf der DVD bei Amazon ungekürzt... Assault on Precinct 13
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