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Alexander Grodzinski

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Alle Inhalte von Alexander Grodzinski

  1. "Wenn dein Herr dich entlässt, und dich so zu einem herrenlosen Ronin macht, solltest du ihm nicht grollen, sondern dankbar dafür sein."
  2. Damit du mich nicht falsch verstehst, auch für mich ist Hollow Man nicht der beste Score aller Zeiten (allerdings würde ich bei Leuten wie Jerry nie von schlecht reden, sondern von nicht so gelungen wie es sein Talent ermöglicht hätte) und ich bin auch niemand, der sagt, daß nur die "klassischen" Komponisten wie Goldsmith, Williams, Horner usw. gut sind und alle anderen nicht. Und bevor du mir wieder was von hat-man-von-Goldsmith-schon-alles-mal-und-vor-allem-besser-gehört-und-ist-nichts-Neues erzählst, Haslinger erfindet mit seinem Underworld-Score das Rad auch nicht gerade neu, brodenden Synthiesachen hat John Carpenter schon vor 25 Jahren besser gemacht.
  3. Ich darf ca. 130 Goldsmith-Scores mein eigen nennen und hab damit noch nicht mal die Hälfte seines Schaffens abgedeckt. Du meinst schon den Underworld-Score von Paul Haslinger, oder ? Ja, auch ich darf diesen Score mein eigen nennen und wundere mich darüber, daß du allen Ernstes diesen Score qualitätsmäßig z. B. vor Goldsmiths Holllow Man (um mal bei den letzten von dir so genannten Grütze-Scores von Jerry zu bleiben) einordnen würdest. So darf ich deine Aussage doch verstehen, oder ?
  4. "Ist beeindruckend zu sehen, wie ein Mann seine Fassung verliert..." Morgan Freeman in "Sieben"
  5. Auch das würde ich etwas differenzierter sehen. Die Musik in Filmen der Stummfilmzeit war schon immer dafür gedacht, bestimmte Gefühle beim Zuschauer zu verstärken oder gar erst zu erzeugen, hier war die Musik das einzige Transportmittel für Gefühle, neben der Mimik der Schauspieler. Heutzutage ist die Musik in Filmen oftmals nur Mittel zum Zweck, hier sollen Gefühle auf ein Übermaß angesprochen werden, das schnell auch nach hinten los gehen kann, z. B. wenn du in einem Liebesfilm andauernd nur süssliche Geigen zu hören bekommst, bist du dessen schnell überdrüssig, da es kitschig wirkt. Und selbst, wenn ein Komponist sagen würde, er komponiere nichts für einen Film, weil dieser ohne Musik perfekt ist, dann bekommt er wohl nur zu hören: "Schreiben oder Fliegen...", überspitzt gesprochen...
  6. M. Night Shyamalan hatte das bei The Village vor, doch dann gefiel ihm die Musik von JNH wohl doch zu gut
  7. Da würde ich mir als Regisseur aber meine Gedanken machen, wenn ich eine Szene mit Musik "retten" muß. Außerdem geht dein Gedankengang nicht weit genug, denn es gibt durchaus Filme, die praktisch von Anfang bis Ende mit Filmmusik beschallt sind. Heißt das dann, daß der ganze Film schlecht ist und nur durch die Musik gerettet werden kann ? Ein schönes gegenteiliges Beispiel ist Patton von 1969 mit der Musik von Jerry Goldsmith. Der Film ist knapp 3 Stunden lang, aber Goldsmith komponierte nur ca. 30 Minuten an Filmmusik und ließ den Rest des Films ohne Musik. Die Wirkung des Filmes ist doch wohl trotzdem unbestritten, auch wenn nicht von Anfang bis Ende Jerry´s Patton-Theme erklingt. James Horner beispielsweise komponiert endlos lange Stücke, es gibt viele Filme mit seiner Musik, bei dem man den Eindruck hat, die Musik beginnt mit dem ersten Bild des Studiologos und endet erst, wenn der Abspann vorbei ist. Natürlich machen das auch andere Komponisten, aber Horner ist eben so ein spezieller Vertreter davon. Würdest du deshalb Filme wie Titanic, Braveheart oder A beautiful mind als schlecht bezeichnen, wenn sie ohne Musik auskommen müßten, mal ganz abgesehen von der Qualität der jeweiligen Musik ? Es ist nun mal leider so, daß heutzutage in vielen "großen" Filmen die Musik wirklich nur noch wie ein Klangteppich eingesetzt wird, der immer im Hintergrund dudelt. Schau dir beispielsweise mal Armageddon an, da dröhnen neben den Soundeffekten entweder Trevor Rabin oder diverse Rock-Bands aus den Lautsprechern. Bei Armageddon ist mir das besonders aufgefallen, weil mich nach einer gewissen Zeit dieser lärmende Dauerbeschuß tierisch genervt hat. Wo ich dir allerdings Recht gebe, ist die Tatsache, daß bestimmte Filme eben besser funktionieren, wenn sie entweder nur einen reinen Song-Soundtrack haben, wie Reservoir Dogs oder Pulp Fiction, und umgekehrt andere Filme nur mit Score funktionieren, wie Star Wars, obwohl...ein Star Wars Musical mit Songs, in dem C3PO und R2-D2 "Wir sind die Roboter" singen, das wärs doch...
  8. Laut imdb.com komponieren John Scott und John Murphy die Musik von Basic Instinct 2. Da aber Regisseur Michael Caton-Jones schon des öfteren mit Carter Burwell gearbeitet hat, wäre doch auch eine Verpflichtung von Burwell nicht so abwegig, oder ?
  9. Da stimme ich dir zu. Um es mal mit den Worten von Danny Elfman zu sagen: "Auch nach 55 Filmen, die ich in über 20 Jahren gemacht habe, habe ich immernoch das Gefühl, nur an der Oberfläche der Dinge zu kratzen. Vielleicht brauche ich noch weitere 20 Jahre, bis ich wirklich gut in dem bin, was ich tue."
  10. Das stimmt, denn ich finde "Snow falling on cedars" einfach traumhaft. Den ganzen Score scheint eine magische Aura zu umgeben und auch wenn in einigen Tracks nicht viel passiert, so nimmt einen der Score auf diese Traum-Reise mit und er läßt dich erst wieder los, wenn er vorbei ist...subjektiv gesprochen...
  11. Also gut, einigen wir uns auf ein gerechtes Unentschieden...
  12. Danny Elfman - Corpse Bride Vor allem den "Wedding-Song" finde ich einfach hinreissend...
  13. Das habe ich nie getan, außerdem sind auch Leute wie Danny Elfman und James Newton Howard keine klassisch ausgebildeten Komponisten, beide kommen aus der Popmusik, so wie Zimmer. Danny Elfman hatte 17 Jahre lang seine eigene Band, Oingo Boingo, und JNH war unter anderem mal Keyboarder bei Elton John. Dennoch haben sich diese beiden erheblich besser weiterentwickelt als Zimmer. Ich bin der letzte, der hier laut propagieren würde "Hört bloß keine Hans Zimmer Scores mehr", aber handwerklich gesehen hat Zimmer meines Erachtens weniger drauf als Elfman oder Howard.
  14. Wobei Time Machine von Badelt schon sehr nach The Edge von Goldsmith klingt, aber dennoch ist das im Gegensatz zu POTC ein sehr schön anzuhörender Score. Danke Dimitri, daß mit dem grässlichen Sound habe ich noch vergessen zu erwähnen. Wenn es einen Preis dafür gäbe, ein Orchester möglichst künstlich klingen zu lassen, Hans Zimmer und seine MV wären unbestrittene Sieger
  15. Tarantino ist da ja wohl ein Ausnahmefall, da er die Songs in seinen Filmen sehr bewusst und sogar leitmotivtechnisch einsetzt, wie bei Jackie Brown, wo jeder der Hauptcharaktere ein eigenens Lied hat. Ich spreche aber jedoch von Filmen, bei denen es wirklich nur darauf ankommt, die Songs der momentan angesagtesten Acts dudeln zu hören, um dann ein entsprechendes Song-Album herauszubringen, auch wenn so manche Szene im Film ohne die Songs wohl besser wäre. Tarantino gräbt dagegen immer wieder Songs aus der Vergangenheit aus, von Bands, die teilweise heute niemand mehr kennt oder auch schon damals nicht wirklich kannte, und darin ist Tarantino wirklich ein Meister. Die Song-Compilations zu seinen Filmen stehen jedenfalls qualitativ mehrere Stufen über den meisten so dahingeschluderten Song-Soundtracks anderer Filme. Auch dass es zu Matrix und Underworld ein Song-Album gibt, obwohl nicht mal ein Drittel der Songs im Film zu hören sind, die sogenannten "Music inspired by the motion picture", zeigt doch ganz deutlich, daß es egal ist, ob die Musik im Film vorkommt oder nicht, solange man ein Album mit angesagten Bands herausbringen kann, von dem man dann auch noch einzelne Lieder als Singles auskoppeln kann.
  16. Genauso gut kannst du auch Gladiator mit Fluch der Karibik vergleichen und wenn du mir dann erzählst, die Actionthemen klängen nicht sehr ähnlich, dann weiss ich auch nicht. Die besten Stellen in Gladiator sind für mich sowieso die Sachen von Lisa Gerrad und da du auch Hannibal erwähnt hast, da sind so viele Fremdkompositionen dabei, daß ich hier von keinem eindeutigen Zimmer-Score sprechen würde, das beste Stück aus Hannibal ist für mich "Vide Cor Meum" und das stammt ebenfalls nicht von Zimmer. In meinem Score-Fundus befinden sich ca. 130 Goldsmith-Scores aus allen Dekaden seines Schaffens, deswegen kann ich sagen, daß sich seine Action-Scores eben nicht, zumindest nicht viele, gleich anhören, da Goldsmith immer versucht hat, für jeden Film etwas wirklich Spezifisches zu komponieren, was bei Zimmer eben nicht der Fall ist. Das ist halt meine Meinung, sorry.
  17. Und ich wiederhole mich nocheinmal: Bei leichteren Stoffen oder auch Dramen zeigt Zimmer mehr Interesse beim Komponieren, bei seinen Actionscores macht er im Grunde immer wieder das Gleiche, egal bei welchem Film. Vergleiche doch mal The Rock mit Gladiator bei der Action, der Sound ist fast der selbe und die Themen sind nur Variationen untereinander oder von Wagner und Holst abgeschaut. Die ruhigeren Passagen bei Gladiator stammen oftmals dann auch noch von Lisa Gerrad, wie auch mein persönliches Lieblingsstück aus Gladiator, "Sorrow". Ich habe nichts gegen Zimmer, nur mag ich halt seine ewig gleichen Actionsachen nicht. Mein persönlicher Zimmer-Lieblingsscore ist übrigens "Pacific Heights" von 1990.
  18. Wie bereits oben erwähnt, bei Danny Elfman hat man nicht den Eindruck, als hätte er seine Musik am Computer geschrieben (auch wenn er natürlich Computer zu Hilfe nimmt) und trotz seines Einsatzes von Synthies in den Scores klingen diese nicht so künstlich wie die MV-Scores. Ich will auch niemanden, der ohne technischen Schnickschnack arbeitet, auch Goldsmith hat viel mit Computern gearbeitet und die Scores von John Carpenter, von denen ich die älteren vor allem sehr schätze, sind komplett synthetisch und mir dennoch lieber, als die MV-Sachen, weil sie sich eben nicht alle gleich anhören.
  19. Da stimme ich mit dir überein, Zimmer zeigt beim Komponieren von leichteren Stoffen wie Komödien mehr Lust, als bei seinen Actionpartituren, nur leider wird er eben meistens für die Action geholt. Ich habe auch nicht behauptet, daß keiner außer Zimmer mit Computern arbeitet, aber das Endergebnis ist doch entscheidend. Auch Elfman arbeitet mit Computern, aber seine Scores klingen danach nicht so, als wären sie am Computer entstanden. Mir ging es auch nicht darum zu sagen, daß Zimmers Scores alle zu computerlastig sind, sondern daß seine Scores sich für mich alle ziemlich gleich anhören, was ich eben darauf zurückführe, daß er das Komponieren zu sehr auf sein Baukastensystem stützt. Batman Begins fand ich nicht nur auf CD eine Enttäuschung, im Film wirkt die Musik häufig eher deplaziert, nur James Newton Howards Musik war akzeptabel. Hier wird das Problem auch wieder deutlich, die Musik zu Batman Begins klingt nicht viel anders, als die Musik zu jedem anderen x-beliebigen Actionfilm, für den Zimmer komponiert hat. Aber wenn Zimmer keine Lust hat, sich mit jedem Film individuell zu beschäftigen und stattdessen seine Computer und diverse Ghostwriter einsetzt, dann frage ich mich, warum er es nicht gleich sein lässt, Geld hat der doch wohl genug.
  20. Mir gefällt Timeline auch nicht, nur weil Jerry da schon krank war, mir gefällt er, weil es gute Musik ist, aber das habe ich schon lang und breit erklärt. Ich stimme auch zu, daß sich Score-CD´s nun beileibe nicht millionenfach verkaufen, aber ganz so mies laufen die Geschäfte nun auch nicht. Das Beispiel mit Bruckheimer und Bay war auch eigentlich als Scherz gedacht...obwohl... Du hast Recht, es wird kein Score abgelehnt um dann durch die Musik einer gerade angesagten Band ersetzt zu werden, aber es gibt viele Filme, die überhaupt keinen Score-Soundtrack besitzen, dort besteht die musikalische Untermalung nur aus Popsongs.
  21. Und du hörst ja, was dabei, im Vergleich zu Zimmer, rauskommt...
  22. Es ging ja auch nicht um den River Wild Score, der wie gesagt aus Goldsmiths schwächster Phase stammt, sondern um Timeline, der nicht nur wesentlich besser als River Wild ist, sondern auch wesentlich besser als Tylers Ersatzscore. Aber nenn mir mal auch nur einen einzigen Komponisten, der mit jedem einzelnen neuen Soundtrack, den er komponiert, etwas schreibt, daß vorher noch nie dagewesen ist. Ich glaube, du legst da die Meßlatte ziemlich hoch an und rümpfst schon die Nase, wenn der Score kein Meisterwerk epischen Ausmaßes ist. Auch über den Bekanntheitsgrad von Filmmusik habe ich gar nicht gesprochen, da stimme ich mit dir sogar in soweit überein, daß dem Durchschnittskinogänger ziemlich wurscht ist, wer da die Musik geschrieben hat. Es erfreuen sich nur Melodien größerer Bekanntheit, wenn der dazugehörige Film ein Teil der Popkultur geworden ist, siehe Star Wars, Indiana Jones, Star Trek, Der weisse Hai usw und selbst dann würde ich bezweifeln, daß die breite Masse die Namen John Williams und Jerry Goldsmith damit in Zusammenhang bringt. Deine Aussage " Soundtracks verkaufen sich so gering, ein Wunder, dass Varese überhaupt noch lebt" deutet doch schon an, daß sich Soundtracks doch gar nicht so schlecht verkaufen können, da ja das Label Varesé seit Dekaden hauptsächlich von Soundtracks lebt und ihre nicht gerade billigen limitierten Clubeditionen verschiedener Soundtracks im Nu ausverkauft sind. Fast könnte man meinen, du wärest froh, wenn sich Soundtracks so schlecht verkaufen würden, daß die Labels dichtmachen, dann müßtest du all dieses musikalische Mittelmaß nicht mehr ertragen. "Ausserdem was ist denn das für ein Regisseru oder so, der sich sagt "mir is die Musik vollkommen wurscht in dem Film, hauptsache die CD verkauft sich?"" Wohl noch nie was von Jerry Bruckheimer und Michael Bay gehört...
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