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Soundtrack Board

waldgeist

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  1. Ja, Christoph, Rózsa hat neben seinen größten Meisterwerken auch mal totale Gurken abgeliefert. Die von dir genannten Scores würde ich auch im Mittelfeld einkategorieren. Bei All the Brothers were Valiant gebe ich dir Recht: Irgendwie funkt der Score nicht. Er hätte eine Perle sein können, aber es scheinen die Ideen (oder zumindest der Versuch einer Idee) nicht wirklich gut angekommen zu sein. The Seventh Sin kenne ich leider nicht.
  2. @ Thomas Nofz Sehr interessant. Ich wusste auch nicht, dass Young für The Ten Commandments vorgesehen war. Der Score wäre sicherlich interessant gewesen. Zu Schade, dass daraus nichts geworden ist... naja, immerhin haben wir den Bernstein-Score, dennoch brennt es mich tierisch, wie der Young-Score wohl ausgefallen wäre.
  3. RC ist ein Kürzel für RCP und heißt Remote Control Productions. Früher hießen die Media Ventures.
  4. Ja. Soweit ich weiß, sind die Lizenzrechte bei den Tsunami-CD's nur auf Europa beschränkt, daher dürfen keine Kopien auf dem amerikanischen Markt verkauft werden.
  5. Ich gebe zu, dass ich jetzt nach einer kleinen Bedenkzeit und einer Nacht Schlaf die Sachlage mit anderen Augen sehe. Dagegen ist wahrlich nichts einzuwenden! Den freundlichen Usern wird geholfen, den Frechen nicht. Das ist eine perfekte Änderung, bzw. Maßnahme.
  6. Nein, tut mir echt leid. Das stimmt nicht. Ich kenne Ben-Hur sehr gut und da ist keinerlei Inspiration von Bernstein's Ten Commandents drin. Bernstein geht ganz anders an die Dramaturgie heran wie Rózsa. Deswegen wäre es ratsam, sich doch mal die CD's zu holen, anstatt nur den Film zu sehen, denn beide Scores klingen sehr verschieden...Also nix mit Bernstein hat einen Anstoß gegeben; da geht wohl zu sehr der Fanboy mit dir durch. Der Film Ten Commandments war ein Anstoß für den Produzenten, der Ben-Hur machen wollte. So wird erst ein Schuh draus, so stimmt das. Außerdem: Es gibt dort keinen "wichtigsten" Score. Die Bandbreite der Bibelepenscores ist so enorm groß, dass man da keine Vergleiche ziehen kann. Wie sieht's mit Alfred Newman's The Robe (1953) aus? Ein Meilenstein der Filmmusik, sowie der Filmgeschichte. Da könnte ich ja auch argumentieren, dass Bernstein sich bei Newman inspirieren lassen hat, da der Film ja früher war. Oder was ist mit Quo Vadis (1951)? Aber so ist es natürlich nicht.
  7. Wenn es in den Forenregeln bereits verankert ist, dass keine Songanfragen oder dergleichen erlaubt sind, gehe ich davon aus, dass jeder normale (!) User es auch nicht tut. Wie gesagt: Jeder normale User, der lesen kann oder zumindest auch die Regeln gelesen hat.
  8. Endlich mal jemand, der mir aus der Seele spricht. Ich fand dieses Songsuche-Forum schon immer unnütz wie sonst was. Ich habe auch für "ja" gestimmt. Meister Seth hat schon alles erläutert, was mir auch sehr sauer aufgestoßen ist. WEG MIT DEM UNSINNIGEN FORUM!
  9. Nein, ich habe nicht gesagt, dass ich sie nicht mag! Ich finde sie schon ordentlich, aber eben nicht weltklasse. Zwei von dir genannte habe ich vergessen zu erwähnen: Hemingway's Adventure of a young man finde ich gerade auch nicht so rühmend, aber ich kann ja nochmal reinhören. The Spirit of St. Louis habe ich auch schon gehört, der gefällt mir ebenfalls nicht so. Ich probiere mal Cimarron und Prince Valiant. Von Prince Valiant habe ich bislang nur Positives gehört (von Sunset Boulevard auch, daher halte ich nicht viel von), aber ich habe bei FSM schon reingehört und der Score hat mich bis jetzt nicht enttäuscht. Mal sehen, was die ganze FSM-CD so hergibt. Place in the Sun kenne ich nur die Suite und die hat mich nicht umgehauen, daher war nicht das Bedürfnis da, sich diesen zu holen. Ich weiß, Peyton Place hat schöne Themen, aber das war's auch schon. Vielleicht hat der gute Waxman Musik für die falschen Filme komponiert, bzw. Musik, die mich nicht anspricht. Trotzdem danke für deine Empfehlungen. @ Admins + Mods: Sorry wegen Off-Topic.
  10. A Nun's Story ist wirklich gut - der erste und bislang einzige (und hoffentlich nicht der letzte) Waxman, der mir sehr gefällt. Da kann mich so manch anderer Golden Agler wahrlich steinigen, aber ich finde Waxman nicht so besonders, da spricht mich Hugo Friedhofer (der zur damaligen Zeit zu Unrecht als ein Schattendasein über die "Großen" war) mehr an. Ich habe schon Sunset Boulevard, Peyton Place, Return to Peyton Place und Taras Bulba probiert. Das sind zwar schöne Scores, aber so besonders, wie sie hervorgehoben werden, sind sie meines Erachtens nicht. Der nächste Versuch: Objective, Burma! Mal sehen, ob der Score besser punkten kann.
  11. Und wer gewinnt? BABEL natürlich! Ich sehe eigentlich nur Chancen für Pan's Labyrinth und Ratatouille - die sind meines Erachtens kompositorisch am Besten. Zu den Songs und Soundtrack Alben kann ich nichts zu sagen. Aber mal schauen, wer das goldene Grammophon erhalten wird...
  12. Hm, wie ich ja bereits sagte, sind die "Friede, Freude, Eierkuchen"-Scores nicht so mein Metier. Aber es könnte dir durchaus Alfred Newman's How green was my valley gefallen. Wenn es ein Score in Jazz-Richtung sein soll, dann wäre Sunset Boulevard von Franz Waxman etwas für dich. Andere Sachen aus dem Golden Age Bereich, wie z.B. Swashbuckling, sind The Adventures of Robin Hood und The Sea Hawk von Erich Wolfgang Korngold ansprechend. Wenn es ernste, dramaturgische Scores sein sollen, dann kann ich dir vorbehaltlos Ben-Hur von Miklós Rózsa (siehe dazu auch mein Review) oder Vertigo von Bernard Herrmann empfehlen. Bei Rózsa und Herrmann kann man sowieso in Bezug auf Dramaturgie zu fast jedem Score greifen. Zu guter Letzt würde ich dir noch wärmstens den Komponisten Max Steiner ans Herz legen, der mit King Kong, Gone with the Wind und mit noch vielen, anderen Scores wahre Golden Age Perlen in das Licht der Welt gerückt hat. Hör dich da einfach mal durch. Ich weiß nicht, ob ich deine Anfrage richtig verstanden und deine Erwartungshaltung entsprochen habe, hoffe aber, dass ich dir weiterhelfen konnte.
  13. Danke Silas für das tolle Review. Ich selber kann verstehen, warum du dich solcher Musik hingezogen fühlst. Es ist schön, auch mal von jemand anders zu hören, wie genial eigentlich die Golden Age Musik ist. Genauso wie du, gefallen mir die Originalaufnahmen besser. Den Score habe ich selber noch nicht, da ich noch so etliche, andere Scores aus diesem Bereich besorgen muss. Der Score geht in die Richtung "Friede, Freude, Eierkuchen"-Musik, richtig? Nun, ich bin da zwar immer ein wenig skeptisch diesbezüglich, aber auf der Einkaufsliste steht er schon mal.
  14. Aaahhh! Endlich ein anständiges Korngold-Release. Nachdem Varese mit seiner Club-CD es nicht zu Stande gebracht hat, einen ordentlichen Korngold herauszubringen, hat FSM dem nachgeholfen. DANKE FSM!!!
  15. Du triffst den Nagel auf den Kopf! Ich habe nur die wichtigsten Teile des Filmes angeschnitten; dummerweise waren da die beiden Love Themes nicht dabei... Eine Track-by-Track-Analyse wäre unsinnig und zu lang gewesen, daher habe ich mich auf die wesentlichsten Teile des Filmes beschränkt. Aber Imperial und du habt Recht: Eigentlich gehört es in das Review hinein. Aber dann hätte ich alle Kleinigkeiten mit hinein nehmen müssen, worunter auch die Länge des Textes gelitten hätte. Zumal hätte ich dann eine Nacherzählung geschrieben und letztendlich rezensiere ich den Score und nicht den Film. Und hey: Immerhin schreibe ich ein Review für die Filmmusikfreunde hier im Board und keine Doktorarbeit für die Musikwissenschaftler...
  16. Hm, die Person würde mich mal interessieren, warum die so denkt... Ich habe sogar die 56er Fassung, quasi die Originalfassung zum Film. Damit meine ich nicht die Tsunami-Pressung - nein -, sondern die japanische MCA CD! Ich finde es toll, dass die Japaner die Originalfassung auf einer guten MCA CD gepresst haben (Das Land Japan heißt ja nicht umsonst "Das Land der Wiederveröffentlichungen"...). Noch eine Frage Meister Seth: Hast du Ben-Hur auf CD oder schaust du auch nur den Film?
  17. @ Imperial Also, "Mother's Love Theme" habe ich im Text erwähnt. Ich habe zwar keine Ausführung darüber berichtet, ich habe es aber erwähnt; und darauf wolltest du ja hinaus. @ Meister Seth Oh, vielen Dank für die Blumen! Ich weiß nicht, ob es "das Review des Jahres" ist. Ich habe ehrlich gesagt nicht so eine so positive Resonanz erwartet, von daher vielen Dank an euch alle! Ja, ich wünsche mir auch, dass sich mal die ganzen New-Agler dem Score widmen. Positiv hervorzuheben ist ja, dass der Score wirklich die Vorlage für Star Wars war. Da jeder Star Wars kennt (und ich denke, den auch gut findet) wird mit Ben-Hur sicherlich kein Fehlkauf machen! Denn vieles, was man bei Ben-Hur hört, kommt auch in Star Wars vor. Als ich Ben-Hur zum ersten Mal lauschte, sagte ich mir: "Hey! Die Stelle x kennst du doch von Star Wars!" Ich werde mal schauen, ob ich für Ten Commandments die Zeit finde. Den Score habe ich, aber den Film habe ich nicht. Den Film habe ich mal gesehen, aber genau 1:1 kann ich ihn nicht mehr wiedergeben. Von daher braucht das ein wenig Zeit. Ich kann notfalls auch nur über den Score berichten, das würde aber im Kontext nicht so ganz hervorragend werden.
  18. Ich denke, da können wir warten, bis wir schwarz werden, leider.
  19. Vielen Dank an euch alle für das Lob. Es freut mich, dass es euch allen gefallen hat. Ben-Hur ist ein Score, wo sogar die New-Agler zuschlagen können, kein Witz! Wer den "Pre-Star Wars-Score" hören möchte, sollte die Box unbedingt kaufen (ist sowieso ein Must-Have für jeden Filmmusiksammler )! Caiman bietet bereits 12,37 Euro für den Score an, da heißt es nur: "KAUFEN, KAUFEN, KAUFEN!"
  20. Ben-Hur - Miklós Rózsa Ben-Hur - Miklós Rózsa Label: Rhino Movie Music Veröffentlichung: 17. Juni 1996 (Score von 1959) CD 1 1. Overture 2. Anno Domini 3. Star Of Bethlehem (Extended Version) 4. Adoration Of The Magi (Extended Version) 5. Shofar Call 6. Prelude (Main Title) 7. Marcia Romana (Extended Version) 8. Spirit And Sword 9. Friendship (Extended Version) 10. The House Of Hur (Extended Version) 11. The Conflict 12. Esther 13. The Unknown Future (Outtake) 14. Love Theme 15. Ring For Freedom 16. Salute For Gratus (Extended Version) 17. Gratus' Entry To Jerusalem 18. The Arrest (Outtake) 19. Reminiscences 20. Revenge (Outtake) 21. Condemned (Outtake) 22. Escape (Outtake) 23. Vengeance 24. The Prison (Partial Outtake) 25. The Desert (Extended Version) 26. Exhaustion (Extended Version) 27. The Prince Of Peace, Part 1 (Extended Version) 28. The Prince Of Peace, Part 2 (Extended Version) 29. Roman Galley 30. Salute For Arrius (Extended Version) 31. Quintus Arrives (Extended Version) 32. Roman Fleet (Extended Version) 33. The Galley (Rowing Of The Galley Slaves), Parts 1-4 34. Rest (Extended Version) 35. Battle Preparations, Parts 1 & 2 36. The Pirate Fleet 37. Attack! (Extended Version) 38. Ramming Speed! 39. The Battle, Part 1, 2 & 3 40. Rescue 41. Roman Sails 42. The Rowers 43. Victory, Parade, Parts 1 & 2 CD 2 1. Fertility Dance 2. Arrius' Party, Parts 1 & 2 3. Nostalgia (Extended Version) 4. Farewell To Rome (Extended Version) 5. Judea, Part 1 (Outtake) 6. Judea, Part 2 7. A Barren Coast (Outtake) 8. Balthasar (Extended Version) 9. Balthasar's World (Extended Version) 10. Homecoming 11. Memories (Extended Version) 12. Hatred 13. Lepers (Extended Version) 14. Return (Extended Version) 15. Promise 16. Sorrow And Intermission 17. Entr'acte 18. Panem Et Circenses (Bread And Circus) March 19. Circus Fanfares 20. Panen Et Circenses March 1st Reprise 21. Fanfare For Circus Parade 22. Circus Fanfare (Parade Of The Charioteers) 23. Fanfare For Start Of Race 24. Panem Et Circenses March 2nd Reprise 25. Victory March 26. Bitter Triumph 27. Aftermath, No.1 (Extended Version) 28. valley Of Lepers 29. The Search 30. The Uncleans 31. Road Of Sorrow 32. The Mount 33. The Sermon 34. Frustration 35. Valley Of The Dead (Extended Version) 36. Tirzah Saved 37. The Procession To Cavalry (Extended Version) 38. The Bearing Of The Cross (Extended Version) 39. Recognition 40. Aftermath, No.2 41. Golgotha 42. Shadow Of A Storm (Outtake) 43. The Miracle 44. Finale (Extended Choral Track) 45. Star Of Bethlehem (Alternate Choral Track) Laufzeit: 2 Stunden 27 Minuten und 40 Sekunden Wenn man den Begriff Monumentalfilm hört, assoziiert man Filme, die eine aufwendige Geschichte aufgrund einer aufwendigen Produktion erzählen. In dieser Kategorie finden sich oft Meilensteine wieder, die das Gesamtbild des guten Filmemachens präsentieren. Genauso verhält es sich auf der musikalischen Basis solcher Filme. Bei Monumentalfilm-Regisseuren fällt einem sofort Namen wie Cecil B. DeMille wegen The Ten Commandments oder wegen des jüngsten Monumentalwerkes, The Lord of the Rings, Peter Jacksonein. Bei Monumentalfilmmusikkomponisten fällt jedoch immer ein Name, der solche Filme verstärkt als Kronjuwel funkeln lässt: Miklós Rózsa. Miklós Rózsa wurde beauftragt, den Score zu Ben-Hur zu schreiben. Er hatte ein Jahr Zeit, sich diesem Werk zu widmen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Seit dem riesigen Erfolg seiner Komposition zu Quo Vadis, indem er römischen Märsche erfunden hatte und sie gezielt einsetzen konnte, wendete er sich diesen bei Ben-Hur zu. Gleich zu Anfang beginnt die Ouvertüre, die nach dem echten, rauen Rózsa-Stil klingt und eine geistreiche Fanfare ertönt. Hier baut er seine Ouvertüre nach dem Potpourri-Verfahren aus: Er stellte gewichtige Themen des Filmes (Ben-Hur Theme, Love Theme, Mothers Love Theme, Jesus Theme) als Hauptanklang in seiner Ouvertüre ein. Von Anfang an wird bereits deutlich, dass Jesus eine wichtige Rolle im Film einnimmt und auch Judah's wichtigste Hilfsquelle ist. Bei Star of Bethlehem sehen die Heiligen Drei Könige den Abendstern am Himmel, der die Geburt Jesu ankündigt und bei Adoration of the Magi sehen sie das Kind in der Krippe liegen. Freudig erschallen die Fanfaren, die im Prelude das Ben-Hur Thema zeigen. Im Track Marcia Romana kommen schon die ersten römischen Märsche zum Ausdruck; sie sind ausgereifter und origineller als bei seinen Vorgängerscores. Judah Ben-Hur betritt das Regierungsgebäude von Judäa, damit er nach etlichen Jahren seinen römischen Freund Messala, den neuen Oberhaupt von Judäa, wohlwollend treffen möchte. Seit der Kindheit waren sie engste Freunde. Rózsa nutzt diese gefühlvolle Präsenz und entwickelt das Friendship-Thema, welches er im Score immer wieder nuanciert anwendet. Es ist ein simples Thema, welches düster mit Celli gespielt wird und bedrückt wimmern die Violinen hinterher; ein kleiner Geniestreich des Meisters, denn den Cellopart verwendet Rózsa artverwandt in vielen, seiner Scores und Klassikwerken. Judah freut sich Messala wieder zu sehen und führt ihn nach Hause zu seiner Familie. Für Messala ist die Zeit in Judahs häuslichen Anwesen wie stehen geblieben, genauso zeitlos setzt Rózsa mit The House of Hur ein. Ben-Hur ist der gleiche Mensch geblieben wie von früher, jedoch Messala hat sich in der Zeit, in der er in Rom verbrachte, verändert. Sein Herz und Geist schlägt für Rom und sieht das Volk von Judäa (alle in Judäa sind Juden) als Abschaum, welches nach römischen Rechtssystem leben und beherrscht werden muss. Leider fällt darunter auch Judah, doch Messala bietet ihm an, nach Rom zu blicken. Aber es folgt eine Auseinandersetzung, da Judah an sein Volk und an dem, der kommen sollte, um die Juden zu befreien (Jesus), glaubt. In The Conflict fällt wieder das Friendship-Thema, dieses Mal, um eine böswillige Absicht zu verdeutlichen, denn die Freundschaft ist gebrochen. Judäa bekommt einen neuen Statthalter und zugleich auch einen neuen, (variierten) römischen Marsch des Komponisten: Es ist der Quo Vadis-Marsch, der langsam und getragen die Ankunft präsentiert (Rózsa sah in Ben-Hur eine Quo Vadis-Nachfolge, daher der beabsichtigte Trick, eines dieser Märsche in Ben-Hur einzubauen). Als der neue Statthalter von Judäa durch die Stadt zieht, bricht aus dem Hause Hur versehentlich ein Ziegel, der den Statthalter trifft. Die Römer halten es für einen Angriff und stürmen das Haus. Messala, der nun einen Hass auf Judah hat, aber weiß, dass Judah unschuldig ist, schickt seine Familie in den Kerker und Judah auf eine Galeere, wo er bis zu seinem Lebensende rudern soll. Judah verspürt nur noch eins: Rache. Auf seinen Trauermarsch durch die Wüste und Städten (Track The Desert) machen die Gefangenen und die Römer in einem Dorf halt, um Wasser zu tanken. Judah wird die Wassereinnahme verwährt und er bittet Gott zu Hilfe. Da tritt der bereits erwachsene Jesus auf und es erklingt das Jesus Thema bei The Prince of Peace, der ihm Wasser gibt, damit er weiterleben kann. Der Römer sieht zwar dies und wollte Jesus davon abhalten, aber als der Römer Jesus erblickte, wendet er sich ihm ab als ob etwas Heiliges ihn daran hindern würde. Der Komponist setzte hier auf eine heilige Stimmung und entwickelt ein Orgelpfeifen und leichte melodische Anklänge. Auf der Galeere angekommen rudern die Gefangenen für Quintus Arrius, einem alten, römischen Feldherren, der den Glauben zu seinen Göttern bereits verloren hat. Arrius lässt die Gefangenen nun rudern: von langsam zu schnell und somit ist ein Meisterstück aus diesem Score geboren. The Galley (Rowing of the Galley Slaves) ist eine Eskalation der Instrumente, die das Tempo und den Takt der Ruderer sehr genau nachempfinden. Es steigert sich mehr und mehr; Quintus Arrius befiehlt von Angriffs- bis Rammgeschwindigkeit und zuletzt das Ausruhen der rudernden Sklaven. Die Musik verstummt und gibt einen, leisen Klang am Ende an, so dass man meint, dass sich die Musik selbst von Arrius seltsamen Befehlen ausruhen müsste. Kurz vor der Schlacht, werden die Sklaven ans Schiff gekettet, damit sie mit dem Schiff untergehen und nicht fliehen können. Quintus Arrius, der bemerkte, dass Judah Ben-Hur lebte, um Rache zu verüben, gibt einen Wachmann den Befehl, ihn loszuketten, mit den Glauben: Er hat das Herz eines freien Mannes. Die Schlachtmusik, die danach folgt, erstreckt sich von Track 35-39. Hier zeigt Rózsa das extreme Actionscoring deutlich, welches wir heute bei John Williams, vor allem in The Empire Strikes Back, wieder finden. Die römische Flotte kämpft um Barbaren, die zahlreich überlegen sind. Das Schiff scheint unterzugehen. Judah rennt aus dem Schiff und rettet sich mit Quintus Arrius auf Holzreste des Schiffes, die bereits im Wasser schwimmen (Track Rescue). Arrius gefällt das gar nicht, denn bei Niederlage ist seine Ehre verletzt und möchte am liebsten sterben, doch Judah verhindert dies. Judah verdankt ihm sein Leben, daher diese Rettungsaktion. Als eine römische Flotte kommt und beide aufsammelt, erfährt Arrius, dass die Römer einen Sieg errungen haben. Quintus, der seinen leiblichen Sohn seit Jahren verloren hat, nimmmt Ben-Hur als seinen auf. Jahre vergehen und Judah ist bereits ein angesehener Bürger, ein Familienmitglied im Hause Arrius. Doch Judah will immer noch Rache und zieht zu seiner alten Heimatstadt zurück (Track Judea). Auf dem Weg dahin trifft er Balthasar, einer der Drei Heiligen Könige, der Judah fragt, ob er derjenige sei, den er suche: Das Kind von Bethlehem. Beim Track Balthasar greift Rózsa auf das Jesus-Thema zurück, welches leicht umvariiert, speziell für Balthasar, wird. Judah ist in Judäa angekommen und sieht sein verlassenes Haus (Track Homecoming). Dennoch geht er in das Regierungsgebäude von Messala und verlangt, seine Familie zurück. Messala war geschockt, dass Ben-Hur noch lebt und befiehlt den Kerkerwächtern, nachzuschauen. Die Kerkerwächter finden heraus, dass die Mutter und Schwester aufgrund einer schweren, ansteckenden Krankheit Aussätzige geworden sind (Lepers - In diesem Scoretrack ertönt eine boshafte Fanfare, die mit Geigentummeln verstärkt wird - wieder einmal eine williamsche Köstlichkeit in seinem Star Wars, die auf Rózsa's Konto geht). Judah erfährt aber nur, dass sie tot seien und möchte nun Rache an Messala durch einen Pferdewettkampf in der Arena bei Judäa verüben. Circus Fanfare (Parade of the Charioteers) ist wohl das bekannteste Werk aus dem Score. Rózsa entwickelt eine Fanfare, die in perfekter Symbiose mit dem Ben-Hur Thema agiert. Sie ist so bekannt, dass sie immer mit dem Film personifiziert wird (das Werk war zur damaligen Zeit so bekannt, dass es sogar bei sportlichen Veranstaltungen als Fanfare diente). Das Streitwagenrennen gewinnt Judah und durch einen unglücklichen Unfall wird Messala so verstümmelt, dass er kaum Überlebenschancen hat. An dem Sterbebett erzählt Messala, dass seine Familie noch lebt, aber im Tal der Aussätzigen sind (Track Aftermath, No. 1). Judah sucht sie dort auf: Valley of the Dead ist eine originelle Komposition Rózsas. Um eine Atmosphäre des Todes zu schaffen, greift er auf stilistische Mittel von Béla Bartók zurück. Judah wird letztendlich dazu überredet, seine Familie zu Jesus zu schicken, der angeblich heilende Kräfte besitzt. In Judäa angekommen, sieht man, wie Jesus sein Kreuz mit sich trägt und drückende, melodische Einfälle kommen zum Vorschein (Track The Bearing of the Cross). Judah, der den Lebensretter von damals erkannt hat, sieht, dass er hinfällt und gibt ihm, wie Jesus es bei ihm gemacht hat, Wasser. Aufgrund leitmotivtechnische Komposition wirft Rózsa nochmal das Jesus-Thema für kurze Zeit auf. Jesus hat Judah wieder erkannt und wusste genau, wer er ist. Doch die Römer schleppen Jesus an einen Berg. Er wird gekreuzigt und Jesus wird am Ende sagen: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Als Jesus am Kreuz stirbt, gibt es ein heftiges Gewitter (Track Shadow of a Storm). Danach hellt die Sonne auf, Ben-Hurs Familie passiert ein Wunder, denn ihre Krankheit verschwindet im Nichts. Bei The Miracle wird nochmals das Jesus-Thema gefestigt, dass die Macht zeigt, wozu er eigentlich fähig ist. Der Film endet im Track Finale, wo Judah seine Familie sieht, wie sie geheilt sind. Ab diesem Zeitpunkt setzt im Celloakkord das Thema Mothers Love ein, steigert sich in einem schleichenden Chor und artet bis zu einem frohlockendem Hallelujah aus. Sie umarmen sich alle und merken, dass Jesus wirklich die Kraft Gottes in sich hatte. Das Hallelujah zieht sich bis zum Ende hin und wird, wie in einer Messe, mit fröhlichem Glockenlang und lang anhaltendem Chor ausgeklungen. Dieser Score ist wahrlich ein Meilenstein der Filmmusik. Rózsa baute durch verschiedene Themen ein Score auf, der nicht nur für Herzen der Golden Age Fans ist, sondern auch Filmmusikhörer der heutigen Zeit anspricht. Der Meister selbst orchestrierte sogar selbst. Auch die einzelnen Source-Musiken stammen aus der eigenen Feder. Diese Rhino-Box ist ein wunderschönes Sammlerstück, welches man immer noch zu moderaten Preisen (an die 13 Euro!) bekommen kann. Sie ist etwas ganz Besonderes, weil sie ein umfangreiches Buch, sowie ein schönes Hardcover besitzt. Das gesamte Material zum Film sind auf diesen CDs erschienen. Die Outtakes sind allesamt hörenswert; Bonbons zum Film, die nie dargelegt wurden, wie z.B. Escape. Es sind zwar viele Shortcues dabei, tut dem Hörfluss aber keinen Abbruch. Viele Komponisten der heutigen Zeit verdanken durch Rózsas Ben-Hur ihre große Karriere, z.B. John Williams Star Wars hat die gleichen Ideenverwendung und Instrumentierung von Ben-Hur. Einige behaupten sogar, dass Ben-Hur der Score der Scores ist, da soviel thematisches Material bei vielen anderen zu finden ist. Seit Ben-Hur gab es noch keinen anderen zukunftsweisenderen Score. Fazit: Ben-Hur ist ein Meisterwerk der Filmmusik und eines der größten Golden Age Klassiker überhaupt! Bis heute sind die schauspielerischen Charaktere in dem Film unerreicht, genauso verhält es sich bei der Filmmusik. 1960 gewann der Film einen Rekord von 11 Oscars, darunter auch den Oscar zu Die beste Filmmusik. Bewertung: 10/10 Punkte
  21. Danke für das informative Review. Da ich ein kleiner Freund der klassischen Musik bin, hast du mir dadurch das Interesse zu diesem Score geweckt. Ich habe mir Atonement ziemlich langweilig vorgestellt, aber das klingt ja schonmal vielversprechend. Ich werde mal reinhören und schauen, ob er mir gefällt.
  22. Egal, von wem es jetzt komponiert wurde, zumindest ist es ein schönes Review. Hans Zimmer interessiert mich zwar überhaupt nicht, aber du hast mit deinem Review geschafft, dass ich mal zumindest reinhören werde.
  23. Wobei ich bei The Burbs ziemlich überrascht war, dass dort einiges an neuem Material geboten wurde. Ich habe den Film zwar länger nicht mehr gesehen, aber das hätte nicht gedacht. Und ja, ein Re-Release für Link wäre in der Tat für Die-Hard-Goldsmith-Sammler und für Sammler, die das Album noch nicht besitzen, ein Prachtstück!
  24. Da hast du natürlich auch wieder Recht, Alex. Ich weiß nicht, ob das ein gutes Re-Release wäre. Ich besitze ja Link als B**t und da fällt mir auf, dass sich viele Tracks kaum unvariiert (oft sogar 1:1) wiederholen. Das Album ist meines Erachtens schon recht dürftig und langt auch vollkommen aus. Ich weiß nicht, ob uns mehr neues (!) Material bei solch einer Veröffentlichung erwartet. Vielleicht fehlt ja das Ein oder Andere bei meinem "Sonderding"... Zumindest für Goldsmith-Fans, die nicht etliche Euros für das Link-Album ausgeben wollen, wäre ein Expanded Release ein Segen!
  25. Das ist eben jammerschade. Ich wünsche mir schon seit geraumer Zeit einen guten Korngold als anständige Veröffentlichung. The Adventures of Robin Hood... wie gerne hätte ich davon eine Club CD gesehen. Magic Fire ist nur für Leute, die gerne mal in Wagner's Werke hineinschnuppern möchten, empfehlenswert. Nur weil Korngold da ein wenig herumgebastelt hat, ist es noch kein Grund, eine Club CD und ein Vermerk bezüglich des Gedenkens zu machen. Das finde ich schon ziemlich peinlich.
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