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Soundtrack Board

Eigener Anspruch und Filmmusik im Wandel der Zeit


Thomas Müthing
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Ich glaube kaum, dass Thomas TRANSFORMERS gerne hört. :)

Aber interessant zu sehen, um welch simplen Problemkern die ganze Diskussion kreist: für viele hier scheint es nahezu unmöglich zu sein, subjektives Gefallen/Nicht-Gefallen und Musik-Bewertung zu trennen. Fairerweise muss man dazu sagen, dass das die meisten Menschen nicht können - selbst Thomas hat damit so seine Schwierigkeiten: er bewertet viele Goldsmith-Spätwerke weniger gut, obgleich sie satztechnisch immer noch gut bis hervorragend gearbeitet sind. Da schwingt dann leider auch eine Emotion mit: nämlich die Enttäuschung, dass in Goldsmiths späten Jahren das Meisterhafte dem Guten gewichen ist. ;)

Ich bin in der glücklichen Lage, dass mir meistens die Musik (subjektiv) gut gefällt, die besonders anspruchsvoll gearbeitet ist. Ein "Mehr" an harmonischer, rhythmischer und allgemein struktureller Komplexität bedeutet für mich auch ein potenzielles "Mehr" an emotionaler Tiefe. Dennoch gibt es auch Ausnahmen, so gefällt mir z.B. vieles von Stockhausen nicht, obgleich es außerordentlich komplexe und damit wertvolle Musik ist. Und genau das ist es, was man aus meinem Mund zu dieser Musik immer hören wird: dass sie gut ist, auch wenn sie mir persönlich nichts gibt.

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Ich habe für mich auch die Erfahrung gemacht, dass mein mir persönlich Liebstes meist eher komplex ist und in einer bestimmten Form eben qualitativer. Längere oder komplexere Stücke leben sehr von Dynamik, sie bauen Spannung auf, lösen die wieder und sind eben dann nicht monoton. Göttliche Momente der Erleuchtung sind mir bisher nur bei solchen Stücken untergekommen.

Obwohl ich einfache Musik zuhauf höre, aber zwischen sehr gut und göttlich liegt eben nochmal ne Ecke.

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Willkommen im Club, Sebastian. Einiges von Stockhausen finde ich sogar lustig. Aber ich kenne den von Dir besprochenen Fall. Bei mir ist's besonders so mit Haydn und Mozart: Was diese Komponisten geleistet haben war außerordentlich und musikhistorisch sehr wichtig und genial. Aber geben tut mir deren Musik (bis auf wenige Ausnahmen) absolut nichts.

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Ich bin in der glücklichen Lage, dass mir meistens die Musik (subjektiv) gut gefällt, die besonders anspruchsvoll gearbeitet ist. Ein "Mehr" an harmonischer, rhythmischer und allgemein struktureller Komplexität bedeutet für mich auch ein potenzielles "Mehr" an emotionaler Tiefe. Dennoch gibt es auch Ausnahmen, so gefällt mir z.B. vieles von Stockhausen nicht, obgleich es außerordentlich komplexe und damit wertvolle Musik ist. Und genau das ist es, was man aus meinem Mund zu dieser Musik immer hören wird: dass sie gut ist, auch wenn sie mir persönlich nichts gibt.

Absolute Zustimmung von mir. Bei mir ist es ähnlich. mag ryhtmische, harmonisch komplexe Musik. Dennoch gefallen mir nicht grundsätzlich alle Kompositionen, die diese Attribute haben. Dennoch kann ich anerkennen, dass es sich um sehr gut gearbeitete Musik handelt, auch wenn sie mir emotional nix gibt.

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Ich glaube kaum, dass Thomas TRANSFORMERS gerne hört. :)

Das glaube ich auch nicht ;)

Aber interessant zu sehen, um welch simplen Problemkern die ganze Diskussion kreist: für viele hier scheint es nahezu unmöglich zu sein, subjektives Gefallen/Nicht-Gefallen und Musik-Bewertung zu trennen. Fairerweise muss man dazu sagen, dass das die meisten Menschen nicht können - selbst Thomas hat damit so seine Schwierigkeiten: er bewertet viele Goldsmith-Spätwerke weniger gut, obgleich sie satztechnisch immer noch gut bis hervorragend gearbeitet sind. Da schwingt dann leider auch eine Emotion mit: nämlich die Enttäuschung, dass in Goldsmiths späten Jahren das Meisterhafte dem Guten gewichen ist. ;)

Ich trenne das sehr wohl ...

Ich bin in der glücklichen Lage, dass mir meistens die Musik (subjektiv) gut gefällt, die besonders anspruchsvoll gearbeitet ist. Ein "Mehr" an harmonischer, rhythmischer und allgemein struktureller Komplexität bedeutet für mich auch ein potenzielles "Mehr" an emotionaler Tiefe. Dennoch gibt es auch Ausnahmen, so gefällt mir z.B. vieles von Stockhausen nicht, obgleich es außerordentlich komplexe und damit wertvolle Musik ist. Und genau das ist es, was man aus meinem Mund zu dieser Musik immer hören wird: dass sie gut ist, auch wenn sie mir persönlich nichts gibt.

... ich betrachte hier zwei Ebenen der Beurteilung:

1) Das emotionale gefällt mir / gefällt mir nicht!

2) Die sachliche Analyse mit der Einschätzung und Bewertung (gut, schlecht, bedeutend, unbedeutend, brilliant, was auch immer)

Ich vermenge die auch nicht. Ich bin nur der Auffassung, daß die Bewertung unter 2) zwar fachlich objektiv nachvollziehbar ist (fachliche Analyse), aber letztendlich immer einen subjektiven Charakter hat. Der Bewertende setzt ja Schwerpunkte und stellt Schlußfolgerungen an, um zu einer abschließenden Aussage zu kommen. Es gibt ja keine Formel der Art: Wenn die Musik eine bestimmte Komplexität und Harmonik hat, ist sie automatisch wertvoll. Es ist ja immer ein große Menge verschiedener Kriterien, die bei jedem Kritiker, Rezensenten verschieden gewichtet sind und folglich auch zu unterschiedlichen Bewertungen kommen können. Darauf wollte ich hinaus. Dieser Punkt hat nichts damit zu tun mit der einfachen Beurteilung: Die Musik ist gut, weil sie mir gefällt. Diese beiden Fälle unterscheide ich sehr genau. Sehr wohl sind in letzter Konsequenz beide Beurteilungen im letzten Schritt subjektiv.

Sonst wären sich Sebastian und Thomas bzgl. Goldsmiths Spätwerk einig. Ich vermute mal das Thomas auf den Vorwurf, daß seine Enttäuschung hier sein Urteilsvermögen eingeschränkt hat, entsprechend Antworten, daß diese Spätwerke im Kontext von Goldsmith Gesamtwerk halt merklich abfallen und das wir er mit Sicherheit auch frei von Emotionen begründen können. ;)

Eine Argumentation auf der Basis ist für eine Diskussion auch nicht wirklich konstruktiv. Dann könnte ich ja jede Bewertung die nicht zu dem selben Schluß kommt wie ich, damit entkräften, daß hier die Emotionen des Kritikers in die Bewertung eingeflossen sind. Das macht der andere dann auch, und schon sind wir auf dem Niveau: Der Soundtrack ist cool, weil er mir gefällt. (Etwas überspitzt).

Gruß Jafar

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Sonst wären sich Sebastian und Thomas bzgl. Goldsmiths Spätwerk einig.

Oh, ich glaube, wir sind uns da einig. Kein Goldsmith-Score der späten Jahre erreicht "absolut" gesehen die Qualität eines der besten Scores vor 1985 (um mit LEGEND ein Stichjahr zu nennen). Ich hatte dieses durch einen Seitenhieb auf die Brillianz z.B. von NIGHT CROSSING bereits erwähnt. Dennoch sind die Alterswerke, gemessen an ihrem Umfeld, z.T. immer noch von hoher Qualität oder besitzen, in einer Zeit der Beliebigkeit, zumindest eindeutig zuzuordnende Charakteristika.

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Nun, in gewisser Weise muss ich meine Aussage dann etwas revidieren: Einigkeit zwischen uns besteht oft (mir ist gerade wieder das Beispiel NEMESIS eingefallen - ein auf motivischer Ebene meisterhaft gearbeiteter Score, das sehen wir beide so), mit einigen Ausnahmen, wie zuletzt bei FIERCE CREATURES. Vielleicht spielt im Falle des Letzteren bei einem von uns beiden tatsächlich etwas der persönliche Geschmack mit hinein...

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