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Erich Wolfgang Korngold


Stempel
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Überraschenderweise gibt es für diesen wichtigen Komponisten des "Golden Age"noch keinen eigenen Thread.

 

Deswegen nutze ich seinen heutigen 116. Geburtstag (29. Mai 1897) um einen zu eröffnen.

 

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Wunderkind Korngold

Erich Wolfgang Korngold war der Sohn des jüdischen Musikkritikers Julius Korngold. Sein erster Lehrer war Robert Fuchs. Später wurde er Schüler von Alexander von Zemlinsky und Hermann Graedener.

Erich Wolfgang galt in Wien als Wunderkind. Mit elf Jahren erregte er durch die Komposition des pantomimischen Balletts Der Schneemann Aufsehen. Das ursprüngliche Klavierwerk wurde von Alexander von Zemlinsky orchestriert und 1910 in der Choreografie von Carl Godlewski unter der Leitung von Franz Schalk an der Wiener Hofoper uraufgeführt.[1][2] Danach wurde Korngold von der Wiener Hocharistokratie gefördert. Mit dreizehn Jahren schrieb er Klaviersonaten. Es folgten eine Schauspiel-Ouvertüre und eine Sinfonietta. Seine Jugendwerke wurden häufig durch prominente Musikerpersönlichkeiten des frühen 20. Jahrhunderts aufgeführt, z. B. Bruno Walter, Artur Schnabel, Arthur Nikisch, Wilhelm Furtwängler, Felix Weingartner und Richard Strauss.

Erfolg mit der Toten Stadt

Korngolds Opernkompositionen Der Ring des Polykrates und Violanta (beide 1916), Die tote Stadt (1920), Das Wunder der Heliane (1927) hatten zu seiner Zeit großen Erfolg und ließen ihn – neben Richard Strauss – zum meistgespielten Opernkomponisten Österreichs und Deutschlands werden. Sein wohl bedeutendster Erfolg war die Oper Die tote Stadt.

1924 heiratete Korngold Luzi Sonnenthal, mit der er zwei Söhne hatte. 1926 erhielt er den Kunstpreis der Stadt Wien.[3]

Korngold empfand sich als ein Vertreter der Moderne. Seine G-Dur-Violinsonate op. 6 war am 9. März 1919 in Schönbergs Verein für musikalische Privataufführungen gespielt worden. Allerdings verließ er nie die Tonalität. In den 1920er-Jahren übernahm er mehr und mehr die Ansichten seines Vaters, der ein ausgesprochener Gegner der musikalischen Moderne war. So komponierte er 1931 die Vier kleinen Karikaturen für Kinder op. 19, in denen er die Stile Arnold Schönbergs, Igor Strawinskys, Béla Bartóks und Paul Hindemiths karikierte.[4]

Zwischen 1932 und 1937 vertonte Korngold den Grundstoff des Romans Die Magd von Aachen (Zsolnay Verlag, 1931) von Heinrich Eduard Jacob (1889–1967) zur Oper Die Kathrin. Das Libretto bzw. der Textentwurf stammt von Ernst Decsey (1870–1941). Die Uraufführung erfolgte am 7. Oktober 1939, dem 50. Geburtstag Jacobs, in Stockholm. Erst am 19. Oktober 1950 gelangte die Oper in Wien zur österreichischen Erstaufführung.

Hollywood

1934 folgte Korngold der Einladung Max Reinhardts nach Hollywood, um für dessen Film A Midsummer Night’s Dream (Ein Sommernachtstraum) die Filmmusik anhand Mendelssohns Schauspielmusik zu arrangieren. Korngold hatte mit Reinhardt bereits in Europa bei der Bearbeitung der Operetten Die Fledermaus und La Belle Hélène zusammengearbeitet. Mit der Arbeit am Sommernachtstraum setzte Korngold neue Maßstäbe in der noch jungen Geschichte der Filmmusik: Er vergrößerte das Orchester von Tanzband-Stärke auf Symphonieorchester-Stärke. Er griff teilweise in die Regie ein, um die Sprache der Schauspieler an den Rhythmus der Musik anzupassen. Teilweise schrieb er Dialoge selbst. Korngold passte die Musik Mendelssohns an Reinhardts Dramaturgie an, komponierte im Stil Mendelssohns weite Passagen neu, da Mendelssohns Musik zeitmäßig bei weitem nicht ausreichte, teilweise unter Verwendung von Motiven aus anderen Werken Mendelssohns. Die Kritiken zum Film veranlassten Reinhardt, keinen weiteren Film zu drehen. Die Musik Korngolds wurde einhellig gelobt.[5]

In den nächsten Jahren verbrachte er die Winter in Kalifornien als Filmkomponist der Warner Brothers. Für den 1936 entstandenen Film Anthony Adverse erhielt er im Folgejahr den Oscar, den zweiten 1938 für The Adventures of Robin Hood. Diese und seine anderen Werke wurden prägend für die gesamte Branche.[5] Insgesamt verfasste er zwischen 1935 und 1946 die Musik für 19 Filme (u. a. The Sea Hawk, The Sea Wolf).

Zum Zeitpunkt des Anschlusses von Österreich an Nazi-Deutschland war Korngold gerade in Hollywood mit den Arbeiten an Robin Hood beschäftigt. Seine Kontakte zu Warner Brothers ermöglichten es ihm, seine Familie und seine Eltern in die USA zu holen.[5]

1946 beendete er weitgehend die Arbeit an Filmmusiken und wandte sich wieder der klassischen Orchestermusik zu. 1946 entstand das Cellokonzert op. 37, 1947 das Violinkonzert D-Dur. Zwischen 1949 und 1951 hielt er sich in Österreich auf, wo er vom Publikum, aber nicht von der Musikkritik positiv empfangen wurde. In dieser Zeit wurden die Symphonische Serenade B-Dur op. 39 von den Wiener Philharmonikern unter Wilhelm Furtwängler, sowie die Stumme Serenade op. 36, beide in Wien, uraufgeführt. Während einer zweiten Europareise 1954/55 kam es im Oktober 1954 zur Uraufführung seiner einzigen Symphonie in Fis-Dur op. 40 durch die Wiener Symphoniker im Rahmen eines Rundfunkkonzerts, nachdem die Gesellschaft der Musikfreunde die Aufführung abgelehnt hatte.[3]

Der Versuch, nach 1946 zur absoluten Musik zurückzufinden, blieb weitgehend ohne Erfolg. Sein Spätwerk wurde von der zeitgenössischen Rezeption in den USA und Europa mit starker Kritik und vielfach Nichtbeachtung begleitet. Korngolds Musik geriet in der Folge zunehmend in Vergessenheit. Nach Neuauflage seiner Werke in den USA ab 1972 erlebten Korngolds Kompositionen international eine Renaissance.

 

Quelle: Wikipedia

Bearbeitet von Stempel
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Trifft sich gut, gestern kam ein Paket von Colosseum an, mit dem ich meine Korngold-Bestände nahezu komplettiert habe.

 

Gehe ich recht in der Annahme das du damit nicht nur Filmmusik meinst sondern alle seine Werke?

 

 

Außerdem wird hier in Lübeck seine "Tote Stadt" gegeben. Sonntag wird die fünfte Vorstellung sein, die ich mir ansehen werde :)

 

Bin ja nicht so der Opern-Fan aber vielleicht wird es ja noch.

Hätte vor zwanig Jahren auch nicht gedacht mir mal Violinenkonzerte oder Klaviersonaten anzuhören.

 

Wünsche die auf alle Fälle einen unterhaltsamen Abend in der Oper.

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  • 2 Monate später...

Aufzeichnung des Konzerts vom Samstag, 04.05.2013,  im Funkhaus am Wallrafplatz, Köln.

 

 

Wunderkind – Opernkomponist und Operettenbearbeiter – Legende des Hollywoodfilms, so in etwa lässt sich die Karriere von Erich Wolfgang Korngold (1897-1957) ganz kurz zusammenfassen.

Nicht nur Legende des Hollywoodfilms

Als sein Ballett „Der Schneemann“ im Jahr 1910 an der Wiener Hofoper uraufgeführt wurde, war Korngold gerade dreizehn Jahre alt. Seine Oper „Die tote Stadt“ brachte ihm zehn Jahre später frühen Weltruhm ein. In der Folge zeichnete er sich als versierter Bearbeiter von Johann Strauß-Operetten aus und nach seiner Emigration nach Hollywood wurden seine Filmmusiken (unter anderem für zahlreiche Filme mit Errol Flynn) zu stilprägenden Meisterwerken.

Das Programm „Korngold!“ kontrastiert das Jugendwerk des Komponisten mit Werken aus seiner späten Schaffensphase und wird so zu einem beeindruckenden musikalischen Portrait.

 

Programm

Erich Wolfgang Korngold

Der Schneemann,
Pantomimisches Ballett in zwei Bildern
Straussiana
Konzert D-dur für Violine und Orchester op. 35

 
Mitwirkende

Akiko Suwanai, Violine
WDR Rundfunkorchester Köln
Niklas Willén, Leitung

 

Samstagskonzert am 21.12.2013, 20.00 Uhr auf WDR4; der Sender kann auch über Internet gehört werden! 
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  • 5 Monate später...

Gestern auf ARTE und ab heute in deren Mediathek:

 

http://www.arte.tv/guide/de/051679-000/la-folle-journee-de-nantes-2014?autoplay=1

 

1. Konzert für Violine und Orchester / Erich Wolfgang Korngold

2. Thema aus Schindlers Liste / John Williams

3. Ein Amerikaner in Paris / George Gershwin

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Gestern auf ARTE und ab heute in deren Mediathek:

 

http://www.arte.tv/guide/de/051679-000/la-folle-journee-de-nantes-2014?autoplay=1

 

1. Konzert für Violine und Orchester / Erich Wolfgang Korngold

2. Thema aus Schindlers Liste / John Williams

3. Ein Amerikaner in Paris / George Gershwin

 

Danke für den tollen Tipp.

Und wer es nicht schafft, innerhalb einer Woche diesen sehr schönen Beitrag anzuschauen, der kann sich mit dem kostenlosen Programm "MediathekView-4" diesen runterladen und später schauen. Nur so am Rande.

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So faksimilierte Partituren mit eingebrannten Ascheresten und Glasringen würd ich mir wünschen, wo man so richtig die Schaffenswut des Komponisten ablesen kann. Tolles Bild Martin. Ich persönlich hätte gerne die Originalpartitur von Psycho (nicht die von Elfman/Bartek sondern Bennys own)

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  • 3 Monate später...
  • 4 Monate später...
  • 6 Monate später...

Die tote Stadt, Op. 12: Act I. Glück, das mir verblieb

 

Glück, das mir verblieb,
rück zu mir, mein treues Lieb.
Abend sinkt im Hag
bist mir Licht und Tag.
Bange pochet Herz an Herz
Hoffnung schwingt sich himmelwärts.

Wie wahr, ein traurig Lied.
Das Lied vom treuen Lieb,
das sterben muss.

Ich kenne das Lied.
Ich hört es oft in jungen,
in schöneren Tagen.
Es hat noch eine Strophe
weiß ich sie noch?

Naht auch Sorge trüb,
rück zu mir, mein treues Lieb.
Neig dein blaß Gesicht
Sterben trennt uns nicht.
Mußt du einmal von mir gehn,
glaub, es gibt ein Auferstehn.
 
 
Bin kein Opernfan, aber dieses Lied ist schon ergreifend.
 
Weiß einer was mit "Abend sinkt im Hag" gemeint ist?
Bearbeitet von Stempel
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  • 1 Monat später...
  • 2 Jahre später...
Zitat

ERICH WOLFGANG KORNGOLD: VIOLINKONZERT
Als Erich Wolfgang Korngold mit nur 60 Jahren starb, durfte er sich als ein aus der Mode gekommener Komponist vorgekommen sein. Sein Violinkonzert in D-Dur, op.35 hat dem Vergessen am hartnäckigsten Widerstand geleistet. Andreas Grabner hat mit der Geigerin Anne-Sophie Mutter über dieses Starke Stück gesprochen.

Quelle: https://www.br-klassik.de/themen/klassik-entdecken/starke-stuecke-korngold-violinkonzert-100.html

Schöner kurzer Podcast.

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