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Soundtrack Board

Jerry Goldsmith


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Geschrieben

You Tube? Suche z.B. einmal dort nach "Film Music Masters Jerry Goldsmith". Da findest Du einiges (wenn nicht sogar alles) der DVD.

 

 

Umso öfter ich das sehe, umso mehr komme ich zu dem Schluss das Jerry ein ziemlich ernster Typ war. Mit Witzchen hat ers nicht so beim arbeiten. Er wirkt wirklich wie ein strenger Oberschullehrer, der einfach seine Arbeit macht. Ich erkenne auch wenig Emotionalität in seinem Dirigieren. Das ist natürlich keine Kritik. Kann mir jemand, der sich mit Jerry auskennt, bestätigen das er so ein Mensch war? Oder mir gerne auch das Gegenteil erzählen?

Geschrieben

Umso öfter ich das sehe, umso mehr komme ich zu dem Schluss das Jerry ein ziemlich ernster Typ war. Mit Witzchen hat ers nicht so beim arbeiten. Er wirkt wirklich wie ein strenger Oberschullehrer, der einfach seine Arbeit macht. Ich erkenne auch wenig Emotionalität in seinem Dirigieren. Das ist natürlich keine Kritik. Kann mir jemand, der sich mit Jerry auskennt, bestätigen das er so ein Mensch war? Oder mir gerne auch das Gegenteil erzählen?

 

Wenn ich Jerry so aus den Interviews mir anschaue und hier in Action......sicher war er kein strenger Typ, im Sinne von unfreundlich. Musik ist eine ernste Sache. Seinen Kompositionen nach zu urteilen, war Jerry schon ein Komponist, der seine Aufgaben stets ernst nahm. Es ging eben um jede perfekte Note. ;)

Geschrieben

Wenn wir schon bei Mutmassungen und Bauchgefühl sind: Ich denke, Goldsmith war eine komplexe und auch nicht unproblematische Persönlichkeit. Da ist hartes, konsequentes Arbeiten ebenso drin wie menschliche Wärme.

Geschrieben

Und wie man hört, sind ja gerade hingebungsvolle Fans nicht selten in den Genuss seines mitunter mürrischen und abweisenden Wesens gekommen. Dem Vernehmen nach hat er mal eine Bootlegplatte zerbrochen, die ein Fan bei ihm signieren lassen wollte...und nicht unabsichtlich.  B)

Geschrieben

Sami, wir wissen doch beide, was hier auf dem Board viele nicht wahrhaben wollen: Man muss auch mal Arschloch sein. Sogar Sankt Jerry. :ph34r:

Geschrieben

Wenn ich Jerry so aus den Interviews mir anschaue und hier in Action......sicher war er kein strenger Typ, im Sinne von unfreundlich. Musik ist eine ernste Sache. Seinen Kompositionen nach zu urteilen, war Jerry schon ein Komponist, der seine Aufgaben stets ernst nahm. Es ging eben um jede perfekte Note. ;)

Musik ist eine ernste Sache. Aber vor allem eine Sache die Spaß macht und Freude bereiten soll. Und ich finde das sollte man bei der Arbeit mit Musikern und Filmschaffenden schon ein wenig ausstrahlen. Auch wenn es harte Arbeit ist. Das soll wie gesagt keine Kritik an Jerry sein. Auch John Williams habe ich auf Aufnahmen noch nie mit dem Orchester scherzen sehen. Manche Menschen arbeiten eben lieber "straight on". Deswegen werde ich mich hüten jemandem vorzuwerfen keinen Spaß an der Arbeit mit Musik zu haben.

 

Wenn ich lese das Goldsmith mal eine Bootlegplatte eines Fans zerbrochen hat, dann denke ich schon das er auch ein "kerniger" Typ sein konnte ;) Glaube nicht das man das von Williams sehen würde...der ist viel zu lieb :D

Natürlich ist das alles viel zu oberflächlich. Da bräuchte man schon viele zuverlässige Aussagen von Menschen die ihn gekannt haben um seinen Charakter wirklich "rekonstruieren" zu können. Interessant ist es aber allemal...Den Menschen hinter der Musik auch ein bisschen genauer zu kennen.

Geschrieben
Scoring Sessions und (gelebte) Emotionen passen nicht recht zusammen, dazu fließen Minute für Minute zu viele $$$. In dem speziellen Fall muss man auch bedenken: RIVER WILD war ein replacement score, in Windeseile geschrieben und aufgenommen (merkt man der Musik ja auch an) - da gingen Musiker und Dirigent bei den Suspense- und Actioncues am Ende des Tages sicherlich auch mal auf dem Zahnfleisch. Von dem Goldsmith, den manche Studiomusiker geradezu vergöttert haben, kommt so leider nur eine Facette, die des Routiniers, rüber. In den Ausschnitten, die letzten Endes in der Doku gelandet sind - die Aufnahme des hinsichtlich Faktur und (mutmaßlich) Synchronpunkten eher übersichtlichen Main Title etwa - sieht das schon wieder anders aus, da witzelt Jerry zum Beispiel über das "geklaute" Hauptthema, ist also nicht nur bierernst. Das konnte er auch sein, würde aber seinem in der Tat komplexen Charakter wahrlich nicht gerecht.

 

Generell sind Filmmusikdirigate im Studio, anders als die gepflegten Einspielungen von E-Pultstars, eine recht nüchterne Angelegenheit, bei der nicht viel Raum für extrovertierte Posen bleibt, egal wer da dirigiert. Im Konzert pfleg(t)en Goldsmith oder auch Williams natürlich einen anderen Stil. Das kann man in den beiden nachfolgenden Videos vielleicht ansatzweise nachvollziehen, auch wenn das ebenfalls ein Studiodirigat ist (allerdings ein für die Öffentlichkeit gedachtes) und das zweite (ab 10:50) sehr kurz ausfällt.

 


 


 


 

Wie auch immer, Jerry war kein besonders herausragender Dirigent, weder als Orchesterpädagoge noch in Bezug auf die Schlagtechnik. Anhand von Video 1 kann man evtl. auch nachvollziehen, dass er überwiegend Chor- und nicht Orchesterdirigieren studiert hat. :)

Geschrieben

Und wie man hört, sind ja gerade hingebungsvolle Fans nicht selten in den Genuss seines mitunter mürrischen und abweisenden Wesens gekommen. Dem Vernehmen nach hat er mal eine Bootlegplatte zerbrochen, die ein Fan bei ihm signieren lassen wollte...und nicht unabsichtlich.  B)

 

Durchaus symphatisch (wenn auch nicht grundsätzlich). Ich für meinen Teil frage mich, wer die bessere Grundlage zur Arschgeige im Leben mitbringt: Der Bootlegzerbrecher oder jemand, der sich anderer Leute Namensschrieb abzuholen gedenkt.

 

Ich würde mich auch davor hüten, Spaß alleine mit Dauergrinsen, Witzen oder Lachen gleichzusetzen.

 

Wie auch immer, Jerry war kein besonders herausragender Dirigent, weder als Orchesterpädagoge noch in Bezug auf die Schlagtechnik. Anhand von Video 1 kann man evtl. auch nachvollziehen, dass er überwiegend Chor- und nicht Orchesterdirigieren studiert hat. :)

 

Würdest du anhand dieser Ansicht (die ich nur schlecht beurteilen kann) auch sagen, dass manche Werke, die nicht von ihm eingespielt (gibt es da was original?) oder auch neueingespielt wurden, sich deutlich oder überhaupt von selbst eingespielten Aufnahmen unterscheiden? Also grundsätzlich in der Qualität?

Geschrieben

Die meisten Musiker, mit denen JG gearbeitet hat, brauchten faktisch gar kein Dirigat, weder von ihm noch von Lionel Newman (ALIEN, STAR TREK). Nimmt man seine Einspielungen von Norths 2001 und AGONY AND ECSTASY zum Maßstab, war er auf alle Fälle versiert genug, eine technisch einwandfreie Einspielung auch fremder Werke zu realisieren.

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Geschrieben

Die meisten Musiker, mit denen JG gearbeitet hat, brauchten faktisch gar kein Dirigat, weder von ihm noch von Lionel Newman (ALIEN, STAR TREK).

 

Um den Takt zu halten oder den Einsatz zu treffen, natürlich nicht (schließlich hören auch die Musiker den click track). Zur dynamischen Balance und zur Strukturierung brauchen auch Hollywoods Studiomusiker einen Dirigenten - so wie jedes Orchester auf der Welt. Es ginge natürlich, aber es wäre nicht das gleiche.

 

Nimmt man seine Einspielungen von Norths 2001 und AGONY AND ECSTASY zum Maßstab, war er auf alle Fälle versiert genug, eine technisch einwandfreie Einspielung auch fremder Werke zu realisieren.

 

Da würde ich als zweites Beispiel eher STREETCAR NAMED DESIRE heranziehen - AGONY sehe ich, wie die anderen RSNO-Aufnahmen Goldsmiths, eher als Beispiel dafür, dass er einem nicht jederzeit völlig fehlerlosen Orchester eben nicht immer (völlig) einwandfreie Leistungen abringen konnte. Angreifbarer als die Interpretation ist freilich der Klang dieser Aufnahmen. :)

 

Natürlich war Goldsmith ein kompetenter, vor allem auch sehr erfahrener Dirigent, der eine Beethoven-Sinfonie jederzeit akzeptabel bewältigt hätte - er war aber eben kein Furtwängler.

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Geschrieben

Würdest du anhand dieser Ansicht (die ich nur schlecht beurteilen kann) auch sagen, dass manche Werke, die nicht von ihm eingespielt (gibt es da was original?) oder auch neueingespielt wurden, sich deutlich oder überhaupt von selbst eingespielten Aufnahmen unterscheiden? Also grundsätzlich in der Qualität?

 

Ein optimal disponiertes Orchester vorausgesetzt (Studiomusiker aus L.A. oder Lonson, LSO, Philharmonia Orchestra etc.), sind JGs Interpretationen einwandfrei und verfügen über einen charakteristischen Klang, der sie - zunächst einmal - ähnlich maßstabsetzend macht, wie Originaleinspielungen von Newman, Herrmann und Williams, die allesamt technisch versiertere Dirigenten waren bzw. sind. Der Unterschied kommt erst da zum Tragen, wo die Orchesterqualität sinkt. Den spezifischen Goldsmith-"sound" kriegen aber, ob beabsichtigt oder nicht", trotzdem nur wenige Nach- und Neueinpielungen hin.

Geschrieben

 Den spezifischen Goldsmith-"sound" kriegen aber, ob beabsichtigt oder nicht", trotzdem nur wenige Nach- und Neueinpielungen hin.

 

Da würde mich mal ein Vergleich interessieren? Hast du mal ein Beispiel für zwei unterschiedliche Interpretationen? Also Original Goldsmith-Sound und Neueinspielung?

Geschrieben

Da würde mich mal ein Vergleich interessieren? Hast du mal ein Beispiel für zwei unterschiedliche Interpretationen? Also Original Goldsmith-Sound und Neueinspielung?

 

Star Trek, wäre ein Beispiel. ;)

Geschrieben

Da würde mich mal ein Vergleich interessieren? Hast du mal ein Beispiel für zwei unterschiedliche Interpretationen? Also Original Goldsmith-Sound und Neueinspielung?

Du hast nicht zufällig diese Box?

 

Denn darauf gibt es Neueinspielungen, größtenteils vom City of Prague Orchester wo man direkt vergleichen kann...

Geschrieben

Dann brauch ich mir nur die Titelmusik zu Star Trek-Voyager anhören, vom City of Prague Orchester dirigiert von Nic Raine....dann ist meine Antwort definitiv NEIN. ;)

Banause... ;)

Ich find zum Beispiel deren Einspielung von "Under Fire" fast ein wenig schöner als das Original. Vor allem "Bajo Fuego" (ein wenig flotter und kraftvoller). Und find, die Box ist guter Zusatz einer Sammlung. Vor allem für Scores (bzw. Stücke aus ihnen), von denen ich noch nicht die Originale hab...

Außerdem sieht sie verdammt schick auf dem Regal aus... :D

Geschrieben

Banause... ;)

Ich find zum Beispiel deren Einspielung von "Under Fire" fast ein wenig schöner als das Original. Vor allem "Bajo Fuego" (ein wenig flotter und kraftvoller). Und find, die Box ist guter Zusatz einer Sammlung. Vor allem für Scores (bzw. Stücke aus ihnen), von denen ich noch nicht die Originale hab...

Außerdem sieht sie verdammt schick auf dem Regal aus... :D

 

:blush: Naja, sowas hör ich schon aus einer Probe bei Amazon raus. Ganz abgesehen davon, klingt jede Einspielung von VOAGER gut, leider nicht so perfekt, wie das Original.

UNDER FIRE kenne ich leider noch nicht....ich glaube einfach deinen Worten. ;) Nur: ich stehe mehr auf Original, denn nachmachen kann jeder, oftmals auch nicht befriedigend. :(

 

 

Mal eine Frage in eigener Sache:

 

 

Welch Stück zu welchem Film komponiert Jerry da gerade am Klavier?

Geschrieben

 

 

Mal eine Frage in eigener Sache:

 

 

Welch Stück zu welchem Film komponiert Jerry da gerade am Klavier?

 

 

Definitiv "Under Fire"

Klingt nach dem Stück "Rafael"

Geschrieben

Auch schön: Goldsmith dirigiert UNDER FIRE als 20-Minuten-Suite in der Hollywood Bowl. Einige Alternativfassungen haben es leider nie auf CD geschafft:

 

 

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