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Alhambra: A.F. Lavagnino´s GLI UOMINI DAL PASSO PESANTE/ZORRO IL RIBELLE


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Das fünfzehnte CD-Album in unserer Alhambra-Serie mit Werken des berühmten italienischen Komponisten Angelo Francesco Lavagnino enthält die hier erstmals überhaupt erhältliche komplette Filmmusik zu dem 1965 entstandenen Italo-Western GLI UOMINI DAL PASSO PESANTE, der in den deutschen Kinos unter dem Titel DIE TRAMPLER gezeigt wurde. Inszeniert wurde der Film von dem Italiener Mario Sequi und dem Amerikaner Albert Band, der gleichzeitig auch als Produzent fungierte. Nebst Hollywood-Legende Joseph Cotten als tyrannischem Rancher agieren in dem äußerst harten  Western der frühere Star mehrerer Sandalenfilme, Gordon Scott, als sein Sohn Lon Cordeen, sowie der ein Jahr später als Django so populär gewordene Franco Nero und Jim Mitchum, der Sohn von Robert Mitchum.
Der stark psychologisch motivierte Western, der thematisch teilweise an bekannte US-Western aus den 1950ern erinnert, erzählt die Geschichte einer unerbittlichen Familienfehde: Direkt nach dem Bürgerkrieg führt der Südstaaten-Viehbaron Temple Cordeen zusammen mit seinen Söhnen ein Schreckensregime über einen großen Teil von Nord-Texas. Der aus dem Krieg heimkehrehrende Sohn Lon Cordeen versucht, seine Angehörigen auf den Weg des Rechts zurückzuführen, löst aber dadurch Mord und Toschlag unter der Familie aus.

In ähnlicher Weise wie der Film selbst greift auch Lavagninos Musik stark auf die traditionelle Sinfonik amerikanischer Western-Scores der 50er und frühen 60er zurück und orientiert sich dagegen weniger an den für die Italo-Western so typischen zeitgemäßen Klangwelten eines Ennio Morricone. Das bereits im Main Title erklingende temporeiche Hauptthema ist ein energiegeladener, mitreißender melodischer Ohrwurm, der im weiteren Verlauf in allen möglichen Varianten verarbeitet wird. Die Liebesszenen hingegen werden umrankt von den für Lavagnino so charakteristischen sinnlichen hohen Streichern, während ein sich breit ausschwingendes Viehtreck-Thema für die nötige epische Grandeur sorgt. Im Ganzen ist eine sehr markante und stimmungsvolle Musik entstanden, die zu Lavagninos besten innerhalb des Western-Genres gezählt werden darf.

Als kleinen Bonus enthält die CD zudem noch die wenigen Traks, die speziell für das Mantel und Degen-B-Picture ZORRO IL RIBELLE (deutscher Titel: DAS FINALE LIEFERT ZORRO) an 1966 komponiert wurden – vor allem ein paar Flamenco-Tänze und Musiken für Degenduelle. 
Die Originalbänder, die hier zu Gehör kommen, stammen aus dem Nachlass des Komponisten und wurden uns freundlicherweise von dessen Töchtern zur Verfügung gestellt.

Tracklisting:

GLI UOMINI DAL PASSO PESANTE (1965)
1 The Stagecoach – Main Title 2:12
2 After the Lynching - Lon and Edith 0:45
3 Lon Comes Home 2:55
4 The Cordeen Family 2:40
5 Lon and Hoby – Temple's Plan 2:15
6 Riding Away – Lon and His Mother 2:48
7 Lon and Hoby Meet Charlie Garvey and Bess – Charlie Marries Bess 2:37
8 Surprise Visitors 1:56
9 Leaving Town – Pardners 2:28
10 Lon and Charlie Build a Wooden Cabin 1:45
11 Hired Killers 2:09
12 Lon Rides Back 1:59
13 Meeting Edith Again – On to the Family Ranch 2:44
14 The Cordeen Family Breaks Apart 2:45
15 Hoby`s Disillusionment 1:46
16 Roundup 2:13
17 Cattle Drive 2:17
18 Plans for the Future – Family Feud 2:46
19 Edith Returns 3:12
20 Riding into Town – Edith Confronts Temple 2:26
21 Temple's Descent into Madness 2:16
22 Back Home 1:52
23 Finale 1:37
Bonus Tracks from "Gli Uomini Dal Passo Pesante":
24 Main Theme - Demo Track 0:46
25 Square Dance 2:40
26 Saloon Piano 0:40

ZORRO IL RIBELLE (1966)
27 Main Title* 2:14
28 Village Dance 0:55
29 Guitar Duo - Festive Dance 1:49
30 Zorro Intervenes 1:54
31 In the Tavern 2:25
32 Father Carmelo and the Rebels 1:58
33 Zorro Hides 2:14
34 Wedding Ceremony 1:07
35 The Rebels Gather* 1:58
*Damaged Track

Auszuüge aus der CD gibt es in diesem Youtube-Video zu hören:

 

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vor 22 Minuten schrieb Stefan Jania:

Habt ihr digitale Rechte?

Wenn wir wollten, könnten wir das wohl digital machen. Dazu kann Jürgen sicher mehr sagen.
Alhambra hat ja vor rund 5-6 Jahren schon mal versucht, drei oder vier der Lavagnino-Alben auch digital zu bringen, aber das war eher ein Flop  und man hats deshalb auch wieder gelassen. Bei diesen alten italienischen Titeln lohnt sich das kaum, denn das Interesse an solchen digitalen Downloads ist hierbei sehr gering (bei neueren Soundtracks sieht das dagegen natürlich ganz anders aus).
Diejenigen, die so was wirklich interessiert, sind so wie ich das sehe nach wie vor zu 90% Sammler physischer Tonträger.

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Ähhhh... Vor fünf oder sechs Jahren? Ehrlich? ;) Ich solltet vielleicht doch Eure Strategie noch einmal etwas überdenken. :) Seit der Zeit hat sich extrem viel getan.

Als Tipp, falls das oben ein offizieller Text ist...

löst aber dadurch Mord und Toschlag unter der Familie aus.

Da fehlt ein "t". Und zwischen "harten" und "Western" ist ein doppeltes Leerzeichen. Kleinkram, okay. Ich lese aber oft Texte zur Korrektur. Fällt mir eben auf. War aber nur ein grober Scan meinerseits.

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Danke für den Hinweis. Im Eifer des Gefechts kann es schon mal passieren, daß ich so einen Verschreiber übersehe. Vor allem, wenn man halt sowohl einen englischen wie einen deutschen Ankündigungstext für dieselbe CD aufsetzt.

Bezüglich digitalen Downloads hat sich z.B. getan, daß GDM/Universal Music Publishing seit geraumer Zeit wieder davon abgekommen sind, ältere, zuvor unveröffentlichte  60er/70er-Titel aus dem italienischen RCA-Katalog überhaupt noch digital herauszubringen, was sie einige Monate hindurch recht eifrig versucht hatten. GIACOBBE von Marinuzzi/Usuelli so an 2020 war wohl einer der letzten, der in dieser Art noch kam. Warum wohl haben die wieder ganz damit aufgehört? Sicher nicht deshalb, weil sich das alles so toll gelohnt hätte. Allein daran sieht man schon wie der Hase läuft mit solchen älteren, teils obskuren Scores, wenn sie eben nicht mehr als physisches Objekt für Sammler angeboten werden. Denn dann geht wohl noch weniger als auf CD.

 

 

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Es kam damals noch das Problem hinzu, dass irgendwelche Geisterlabels als Trittbrettfahrer aufgetreten sind, die dann parallel zu uns die Musik veröffentlichten. Von meiner Seite aus brauchst Du also erst einmal nicht mit einem digitalen Release zu rechnen.

Dafür ist die CD nun auch beim Soundtrackcorner erhältlich:

https://www.soundtrackcorner.de/gli-uomini-dal-passo-pesante-p9259.htm

 

 

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Es kam halt letztes Jahr leider so einiges dazwischen, was für unerwartete Verzögerungen gesorgt hat. Aber es sollte in Zukunft eigentlich wieder normal weitergehen. Es gibt schon noch genügend Material im Lavagnino-Nachlass für die nächsten paar Jahre. Ich denke mal, daß wir als nächstes vielleicht nochmals einen Peplum-Score machen, denn dieses Genre setzt sich natürlich auch immer gut ab - zwei sind leider belegt durch CAM/Sugar, aber es wäre noch ein dritter, ganz guter vorhanden, der kein Problem für uns darstellen sollte.

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vor 18 Stunden schrieb JuergenH:

Es kam damals noch das Problem hinzu, dass irgendwelche Geisterlabels als Trittbrettfahrer aufgetreten sind, die dann parallel zu uns die Musik veröffentlichten. Von meiner Seite aus brauchst Du also erst einmal nicht mit einem digitalen Release zu rechnen.

Okay, das verstehe ich gut. Guter Punkt. 👍 So kommen die ganzen Bootleg-Labels wie z.B. ******* oder *******, die man haufenweise bei Spotify, Qobuz und Co. findet, nicht sofort an Euer Material.

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Die Trittbrettfahrer würden beim aktuellen Album wohl etwas weniger in Erscheinung treten, da es sich hier jetzt um  Musiken von 1965 bzw. 1966 handelt. Normalerweise greifen sich diese digitalen Bootleg-Labels so ziemlich alles was bis 1963 komponiert wurde, weil sie wissen, daß sie dann aufgrund der europäischen Public Domain-Regelung kaum groß belangt werden können. Bei Scores ab 1964 - der Zeitpunkt, ab dem die 70 Jahre-Schutzfrist gilt -  ist es ihnen aber dann meist zu riskant und sie werden vorsichtiger.

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vor 6 Stunden schrieb Mephisto:

Bin sehr gespannt, da mich die beiden Western, die ich von Lavagnino kenne und habe, nicht vom Hocker reißen. Aber wenn Stefan S. den nicht schlecht findet, verspreche ich mir wieder mehr davon. :)

Mit den äußerst schwachen SPECIALISTI und 5000 DOLLARI SULL´ASSO-Scores ist dieser hier nicht zu vergleichen. Der spielt schon in einer anderen Liga, ist temporeich, energiegeleaden und lebt auch von mehreren schönen Themen, die  ganz gut verarbeitet werden. Auch der typisch romantische Lavagnino-Stil, den man in diesen beiden anderen Western ja eigentlich überhaupt nicht antrifft, kommt hier recht ausdrucksstark rüber. Und die episch breit sich ausladende Musik für die Viehtreck-Szenen ist meiner Ansicht nach Klasse und macht echt Laune - ist in der Art wie es hier erklingt auch eher altmodisch angelegt und nicht gerade typisch für die Italo-Western der Zeit.
Ich bin ja gegenüber einigen Lavagnino-Western auch eher kritisch eingestellt, da ihn dieses Genre - gegenüber anderen, die ihm persönlich viel mehr zusagten - im allgemeinen oft nicht gerade zu Bestleistungen inspirierte. Insofern hebt sich für mich GLI UOMINI DAL PASSO PESANTE doch recht positiv ab von einigen seiner anderern Kompositionen in dieser Gattung.
Wir hätten stattdessen etwa durchaus auch noch einen anderen Western von 1965 - nämlich DIE LETZTE KUGEL TRAF DEN BESTEN (SETTE ORE DI FUOCO), der in der stark gekürzten deutschen Fassung  kurioserweise überwiegend die Gert Wilden-Musik zu DIE SCHWARZEN ADLER VON SANTA FE enthält - machen können, denn davon wären ebenfalls Bänder im Nachlaß vorhanden. Aber dafür hat Lavagnino meines Erachtens eine eher schwache, überwiegend nur dahindümpelnde Musik geschrieben, die ich ungern auf Tonträger herausbringen oder gar anpreisen möchte. Von daher: Die Unterschiede sind doch recht stark von der Qualität der einzelnen Western-Musiken her. Man darf aber auch nicht vergessen: Lavagnino hat gerade so in den Jahren 1964/1965 pro Jahr rund 20 Filme vertont und vieles davon waren absolute Billigproduktionen - die Zeit, in der er regelmäßig Aufträge für renommierte, groß budgetierte A-Produktionen erhalten hatte und sogar auf internationaler Ebene gefragt war, die war da eigentlich bereits am Abklingen - , die in ein pasr wenigen Wochen abgedreht wurden und bei denen die Musik innerhalb von ein paar Tagen fertiggestellt sein mußte. Völlig klar, daß da nicht alles toll sein kann und vieles eben nicht mehr als handelsübliche Routine darstellt.

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