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Mephisto

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Alle Inhalte von Mephisto

  1. Haha...und dann wird's eine 2-CD-"Not-without-my-daughter"-recording-session Aber mal ganz im Ernst: 5000 Stück werden sich schon eine zeitlang halten. "The Goonies" waren ja auch sehr gesucht und von "Heavy Metal" und ähnlich begehrten Titeln gibt's auch noch Exemplare. Vielleicht braucht's wie "The Boys from Brazil"...nicht in einem Riesenschwung aber halt stetig. Ich finde jedenfalls toll, dass Label in Sachen Limitierung mal einen Gang zurück geschaltet haben.
  2. Das freut mich. Ich habe die 3er-Box selber nicht, ich besitze halt die beiden Einzel-CDs und die 8-CD-Box. Wenn dir die 3-CD-Box so gut gefällt kann ich nur sagen: Glückwunsch und viel Spaß beim Schwelgen. Manchmal tut's auch gut, den Blick ein bisschen von Hollywood abzuwenden.
  3. Scream & Colossos: Die Originalmusik - Tussauds Studios Diese 17 Minuten für die beiden größten Fahrattraktionen des Heidepark Soltaus bedienen sämtliche Klischees effekthaschender Produktionsmusik. Hierbei existieren für den Freedrop-Tower "Scream" und die gigantische Holzachterbahn "Colossos" jeweils zwei Stücke. Eins für den Wartebereich und eins für den Moment der Abfahrt. Die "Scream"-Musik besteht eigentlich aus Arrangements des altbekannten "Dies Irae", das von zwei Altstimmen über einen Bolero-Rhythmus der Pauke und Kontrabässe gesungen wird. Für die Abfahrt wurde noch ein knirschender Geräuscheffekt addiert und das Stück wird für den Absturz mit einigen quitschenden schreiähnlichen Violinen unterlegt. Interessanter gestaltet sich da eher die zehnminütige Suite für "Colossos", wobei auch hier von den bedrohlichen Fanfaren bis zu den simplen Rhythmen der Streicher und den den mystischen Momenten für Harfe und Violinen kein Klischee ausgelassen wurde. Die Abfahrt der Achterbahn wird dann lediglich mit einigen Klangschichtungen und Sounddesign unterlegt. Die Musik aus dem Hause "Tussauds Studios" ist natürlich rein elektronischer Natur, wobei sich die Samples nicht allzu schlecht anhören. Für die zehn Minuten für "Colossos", die sämtliche Filmmusik, Produktionsmusik und PC-Spielemusik der letzten 20 Jahre bedienen ist es ganz nett, diese CD alle Jahre wieder einmal hervorzukramen. Ansonsten vielleicht noch ein nettes Andenken an einen spaßigen Besuch im Heidepark.
  4. The Adventures of Conan: A sword and sorcery spectacular - Basil Poledouris Anfang der Achtziger Jahre zog eine große Welle von Fantasyfilmen durch die Kinos. Zu den bekanntesten dürften "Excalibur", "Drgaonslayer" und natürlich "Conan, der Barbar" zählen. Letzterer bildete auch die Vorlage für eine Live-Action-Show in den Universal Studios, die von 1983-1993 lief und ungefähr zwanzig Minuten dauerte. Um der Show wie auch dem Film einen angemessenen Rahmen zu verleihen, beauftragte man Basil Poledouris, eine fast durchgehende musikalische Begleitung für die Show zu komponieren. Der griechische Komponist nahm den Auftrag gewissenhaft und schuf eine großorchestrale Suite, die alle Vorzüge der Conan-Filmmusiken zu vereinen scheint. Poleouris stand das Londom Symphony Orchestra sowie ein Chor zur Verfügung. Die knapp 17 Minuten lange Suite vereint die thematische Schönheit und das voluminöse Klangerlebnis der ersten Conan-Musik mit der abwechslungsreichen Orchestrierung des zweiten Teils, der ein Jahr später folgen sollte. Obwohl Poledouris keine Themen aus dem Film verwendet, blitzen doch hier und da einige Fragmente hervor. So lugt das Liebesthema einmal kurz zwischen den Notenlinien hervor oder begegnet und beim spektakulären Finale wieder der brachiale 11/4-Takt. Die Suite lässt sich in zwei Hälften teilen, was den musikalischen Charakter betrifft. Si ist die erste Hälfte sehr ruhig gehalten. Zuerst eröffnen die Hörner mit signalänlichen Quartsprüngen die Musik. Nach einem kurzen Prolog, der die Begrüßung des Publikums unterlegt, erklingt eine strahlende Titelfanfare, auf die einige ruhige Passagen hauptsächlich mit Streichern und Holzbläsern besetzt folgt. Anstatt die Holzbläser wie im ersten Teil oft solistisch hervorzuheben und ihnen meist die Darbietung der Themen zu überlassen, verwebt Poledouris nun beide Instrumentengruppen sehr wirkungsvoll. Das Klangbild wird dadurch nicht nur voller, sondern auch abwechslungsreicher. Es folgt eine mystische Passage, in der nun erstmals der Chor eingesetzt wird und das Schlagwerk der Musik durch diverse Akzente eine bedrohliche Stimmung verbreiten. Nach knapp der Hälfte eröffnet Poledouris die kraftvolle actiongeladene Hälfte der Musik. Das Schlagwerk donnert, die Bläser dröhnen und die Holzbläser und Streicher springen mittendrein, dass es eine Freude ist. Es ist auffällig, dass hier der Chor nicht eingesetzt wird. Der erklingt nämlich erst nach den furiosen Passagen und kündigt nun ein nahendes Ende an, wobei vom Tonmaterial wieder an die mystische Passage zu Beginn angeknüpft wird. Nachdem Feind besiegt und Crom gedankt ist, kündigen Streicher, Holzbläser, Glockenspiel und Harfe eine friedlichere Zeit an und die Musik schließt mit einer finalen Fanfare. Die Musik enthält alle wichtigen Merkmale einer tollen großorchestralen Fantasymusik. Poledouris beweist, dass er einen so großen Klangkörper perfekt zu handhaben weiß. Schöne Themen, friedliche, mystische, brachiale, triumphale und strahlende Momente lösern sich ab und lassen keine Wünsche offen. Damit sich die Darsteller vollständig dem Spiel widmen konnten, zeichnete man auch die Dialoge auf und legte sie über die Musikspur. Diese Tonspur wurde dann bei der Live-Show eingespielt. Die CD von Supertracks enthält als erstes Stück einen achtminütigen Zusammenschnitt mit den wichtigsten Dialogmomenten der Show und Poledouris' entsprechender Musik. Hierauf folgt dann die Musik Poledouris annähernd komplett als "Reinfassung". Da es deutliche Pausen innerhalb der Suite gibt, hätte man diese auch gerne in einzelne entsprechende Stücke unterteilen können, allerdings vergeht die Zeit wie im Flug, ist man einmal von den beeindruckenden Klängen gefesselt. Das Album erschien 2000 und ist auf 3000 Pressungen limitiert. Dementsprechend ist es mittlerweile auch nur für ungefähr 50 Euro zu haben. Wer aber von der "Conan"-Musik begeistert ist und von Poledouris gewaltigen Orchesterkompositionen nicht genug bekommen kann, der sollte sich doch einmal auf die Suche machen.
  5. Dazu sind wir ja hier! Ich mag den ersten Film lieber, weil er, auch wenn er sich ein bisschen zu ernst nimmt, irgendwie stimmungsvoller ist. Natürlich ist auch der erste filmgeschichtlich nicht das Gelbe vom Ei, zum Beispiel werden die bösen ja nicht ein Jahr älter und das umgehauene Kamel gibt's ja im ersten Film auch. Vielleicht sollte ich mir beide Filme bei Zeiten nochmal ansehen. Mir gefällt das Thema aus dem zweiten auch sehr gut, aber da bin ich dann doch für das etwas vertracktere und brachialere erste Thema. Das zweite ist halt heroischer und klangschöner, weniger barbarischer halt.
  6. Conan, der Zerstörer Conan, der Zerstörer - Basil Poledouris Da man sich vom ersten Film sehr viel versprach, unterschrieb Schwarzenegger einen Vertrag für gleich drei Conan-Verfilmungen und zwei Jahre nach dem ersten Film kam die Fortsetzung in die Kinos. Diese konnte dem ersten Film jedoch nicht annähernd das Wasser reichen, zu albern waren die komödiantischen Einlagen, zu billig die Ausstattung und zu lustlos die Regiearbeit Richard Fleischers. Auch für die Musik stand Poledouris ein viel kleineres Orchester ohne Chor zur Verfügung. Wie schmal die Musik trotz differenzierter Tonqualität klingt, lässt sich am Besten an "Approach To Shadizaar" ausmachen, der 1:1 eine Interpretation von "Mountain of Power Procession" aus dem ersten Score mit der originalen großen Besetzung ist. Somit musste sich der Komponist auch bei der Orchestration neu orientieren und das fällt gleich zu Anfang auf. So ist das Schlagwerk noch viel präsenter als in der ersten Musik und wurde auch um neue Klangfarben wie Xylophon, Amboss, Glockenspiel und Triangel erweitert und auch die Holzbläser werden viel öfter und nicht mehr nur solistisch eingesetzt. Das Blech wurde natürlich deutlich reduziert, was einem auch gleich zu Anfang auffällt, als das im Original brachial von 24 Hörnern gespielte Hauptthema nun nur noch zwestimmig von einer Trompete und einem Horn interpretiert wird. Auch die Streicher klingen viel dünner. Ausufernde üppige Streicherteppiche wie auf der ersten CD sucht man hier völlig vergebens. Poledouris setzt die Streicher oftmals zur rhythmischen Unterstützung ein und überlasst die lyrischen Passagen nun fast komplett den Holzbläsern. Interessant mutet der mit dem Glockenspiel gepaarte Einsatz des Spinetts ein, der eine weitere Klangfarbe für mystische Passagen schafft. Neben dem primitiven Marsch aus "Mountain of Power Procession" gibt es auch noch ein Wiedersehen mit dem 11/4-Ostinato, das gleich zu Anfang erklingt sowie mit dem dazugehörigen Hauptthema, das jetzt aber viel blasser ausfällt. Das Ostinato im Schlagwerk kommt wesentlich treibender denn kraftvoll daher. Außerdem wird noch einmal kurz das Liebesthema angerissen, doch sonst widmet sich Poledouris vollständig seinem neuen Material. So komponierte er eine als Hauptthema fungierende recht simpel gestrickte Fanfare, die während der Sequenz des Kristallpalastes zu ihrer kraftvollsten Darbietung kommt. Des Weiteren gibt es noch einen Schwung an lyrischen kleineren Melodien, die allesamt in den ruhigeren Passagen zu finden sind. Auch bei den Actionsequenzen gibt es weitaus dissoanteres Material als im ersten Teil, der eher durch seine simple, aber melodische Darbietung überzeugte. Leider hören sich die Actionmomente wegen der schmalen Besetzung relativ dünn und blass an, was dem Hörgenuss einen gewissen Abbruch tut. In alter Varèse-Tradition deckt die 30 Minuten lange CD ungefähr die Hälfte der im Film zu hörenden Musik ab. Allerdings ist die Tonqualität im Vergleich zur ersten "Conan"-CD deutlich besser, was allerdings nicht über die recht schmale Besetzung hinwegtröstet. Die CD ist mittlerweile vergriffen und nur noch zu recht hohen Preisen erhältlich, sodass sich jeder zweimal überlegen sollte, ob er hier zuschlägt. Poledouris komponierte hier einen netten Fantasy-Score, der jedoch kein Meisterwerk ist und durch die unzureichende Orchesterbesetzung zusätzlich einbüßt. Dieses Album ist eher etwas für Komplettisten als für Gelegenheitshörer.
  7. Ich finde es halt nur etwas unschön, wenn sich 90 Musiker so wie ein viel schmaler besetztes Orchester klingen. Ich hätte niemals gedacht, dass beim Vorspann 24 Hörner am Werk waren. Und man rägert sich halt ein bisschen, wenn man sich denkt, wie beeindruckend das Ganze klingen könnte, wäre die Qualität viel besser. Die leiseren Passagen sind ja auch in Ordnung, aber besonders Chor+Orchester klingt oft sehr verwaschen.
  8. Conan, der Barbar Conan, der Barbar - Basil Poledouris Der Film über Conan, einer der letzten Überlebenden seines Volkes, dass das Geheimnis des Stahls kennt und der seiner Gefangenschaft entkommen kann um sich am Mörder seiner Familie, der mittlerweile eine mächtige Sekte ins Leben gerufen hat, zu rächen, ist heute absoluter Kult und zog eine Fortsetzung nach sich. Man war sich einig, dass dieser Film eine pompös ausgestattete Musik bräuchte, um dem manchmal etwas billig erscheinende Szenario angemessene Größe verleihen zu können. Somit stand Basil Poledouris ein großes Symphonieorchester von 90 Musikern sowie ein Chor mit 24 Sängern zur Verfügung, der einmal gedoppelt werden konnte. Da über die Musik aus der Zeit zwischen dem Untergang Atlantis und dem Auftsieg der Söhne des Aryas nichts bekannt ist, machte Poledouris auch nicht groß den Versuch, seine Musik altertümlich klingen zu lassen. Vielmehr nutzt er seinen großen Klangkörper, um verschiedene Facetten der Protagonisten zu unterstreichen. Der Schwerpunkt der Instrumentation liegt auf dem Blech, dem Schlagwerk und den Streichern. Die Holzbläser werden meistens solistisch eingestzt und sind für lyrische Passagen vorgesehen. Eine wichtige Rolle spielt auch der Chor, der besonders ereignisreiche Situationen zu kommentieren scheint (wie es übrigens im Theater der Antike üblich war). So kommt schon die Musik zum Vorspann äußerst brachial daher. Die Pauken und das später einsetzende Schlagwerk eröffnen den 11/4-Rhythmus, über den Hörner und Posaunen unisono ein brachiales Thema spielen. Schließlich nehmen die Streicher ihr Spiel auf und bringen das erste zentrale Thema hervor, gestützt auf schweren Akkorden des Blechs, bevor die Musik wieder in den elfer zurückfällt. Nachdem das Thema der Streicher nun vom English-Horn vorgetragen wird, erklingt as musikalische Material für die Reiter Dooms, die das Dorf Conans angreifen. Wie auch die bösen Krieger ist die Musik sehr grobschlächtig. Die recht simplen Motive des Chors werden einfach sequenziert, das Schlagwerk hämmert primitiv auf die erste Zählzeit ein und die Streicher doppeln entweder den Chor oder spielen naheliegende Konterpunkte. Da besonders solche brachialen Momente der Musik dem Hörer in Erinnerung bleiben, kann sich die Musik nicht ganz ihres simplen und plumpen Eindrucks erwehren, doch auf der anderen Seite unterstützt diese teils einfach strukturierte Komposition die Stimmung des simpel gestrickten Films, der sich teilweise nur auf die Wirkung seiner Bilder und der Musik verlässt. Besonders das Stück nach dem Angriff auf das Dorf ist sehr beeindruckend, da der Chor und die Streicher eng verwoben die düstere Stimmung und die Bedrohung durch Doom charakterisieren. Auch die lange Sequenz zu dem "Rad der Schmerzen", die sich mit dem schwerfälligen Ostinato immer mühsamer voranzuschleppen scheint, unterlegt den Film perfekt. Die recht simplen Fanfaren münden schließlich wieder in das leuchtende Hauptthema, als Conan so muskulös geworden ist, dass er das schwere Rad alleine drehen kann. Auch die ruhigen Momente sind oft durch recht simple aber sehr schöne und lyrische Themen bestimmt, die oft von den soltistischen Holzbläsern gespielt werden. Dieser etwas plakative Einsatz der Holzbläser unterstützt den vorangegangenen Eindruck der etwas einfachen und klischeehaften Orchestration. Durch den Einsatz der Harfe und diverser Schellen, die ziemlich einfache Rhythmen schlagen gelingt es Poledouris, seine Musik etwas altertümlich klingen zu lassen, bevor die heiteren Streicher das beschwingte Freundschaftsthema für Conan und seinen neuen Gefährten Subotai. In der Musik für die Orgie und den letzten Kampf kehrt wieder das etwas plump anmutende motivische Material für Thulsa Doom und seine Mannen zurück. Für die große Prozession der Sekte komponierte Poledouris einen stampfenden primitiven Marsch, der sich in das vorangegangene Material sehr gut einfügt. Doch es gibt auch einige Passagen, die den Hörer überrascht aufhorchen lassen. Das Liebesthema zum Beispiel ist eine wundervoll ausschweifende Passage hauptsächlich für Streicher und bewegt sich deutlich von dem einfachen solistichen Gebrauch der Holzbläser weg und auch die Passage für den "Baum des Todes" brilliert mit leichten dissonanten Clustern und einigen interessanten Momenten der Streicher. Auch das sehr stimmungsvolle und mystisch anmutende Finale schwächen den ersten Eindruck der etwas primitiv anmutenden Orchestrierung, der simplen Harmonik und den plumpen Motiven. Poledouris komponierte hier also keine sehr anspruchsvolle und abwechslungsreiche Musik, die aber gerade durch ihre recht plakative Orchestrierung des einfach gestrickten Film gut unterstützt und die sich durch ihre einfach Harmonik und die nett anzuhörenden Motive sehr schön hören lässt. Die CD von Varèse deckt gut zwei Drittel der kompletten Filmmusik ab, wobei die der Milan-CD hinzugefügten Nummern die großorchestrale Palette der Musik erweitern. Die etwas aus dem Rahmen fallende Musik zur ersten Opferzeremonie oder die primitiven Blech- und Schlagwerkpassagen für die Gladiatorenkämpfe sucht man auch hier vergebens. Besonders ärgerlich ist die Klangqualität beider Alben. Man hört die wahre Wucht des Orchesters gar nicht mehr raus, da sich die Aufnahmen sehr dumpf und teilweise wie aus den 60ern anhören. Was auch immer mit den Bändern passiert ist, man kann nur hoffen, dass irgendein Label mal eine komplette und digital überarbeitete Fassung herausbringt. Das ist die Musik dann schon wert. Wer übrigens mitsingen will: "Riders of Doom" Version 1 Enses, enses requirimus, requirimus saevos nos. Nos ferrei reges, servi fati. Vale caelum, vale terra, vale nivis, morimur! Vale, morimur servis fati! Swords, we seek swords, savage ones. We, iron kings, servants of fate. Farewell, heaven; farewell, earth; farewell snow; we die Farewell, for the servants of Fate, we die! " Version 2 Enses requirimus saevos nos, nos ferrei reges servi fati, morta ex terra mortiferra tela in hostes bello ad moventes. Equos frenamus furentes Capi ta superba quatientes mortem hostibus et luctem date acrem di manes sternadis. Ave Nevis, ave ferrum, Ave tela, ave cruor Ave pugna, ave moritur. Skylon!" We seek savege swords, We, iron kings, servants of fate, bringing deadly weapons, sprung from the earth against the enemy in war. We control high-spirited horses, shaking their proud heads Spirits of the dead, give death and bitter grief to the enemy who must laid low Hail Nevism, hail iron Hail weapons, hail terror, Hail gore, hail those who are about to die! Skylon! "Gift of Fury" lyrics --------------------- Ecce nunc dies Patris Ecce nunc dies Matris Regnat nos, salvat nos. Regnat nos, salvat vos. Behold, now is the day of the Father. Behold, now is the day of the Mother. He rules us, he saves us. He rules us, he saves you. "The Kitchen/The Orgy" ----------------------------- Alum dare id Hephaestus, id ire fundi Fati virum, omni brachium Pulchris profundis infernarum servi fati Impoteo Infernarum Pulchris infernarum profundis Impoteo, impoteo fati Impoteo Infernarum Alum dare, dolere, id Hephaestus, id ire Pro profundis fati Pro pulchris infernarum profundis Pro pulchris omni fati brachium Pulchris profundis infernarum servi fati Profundis, profundis fati Alum dare, dolere, id Hephaestus, id ire Pro profundis fati. Give food to Hephaestus, Go deep to him To the oracle responsible of everything To the beautiful deep hell of the servants of doom Stinking Hell To the beautiful deep hell Stinking, Stinking doom Stinking hell Give food, suffer, go to him, to Hephaestus Through the deep doom Through the beautiful deep hell Through the beautiful hell responsible of all doom Beautiful deep hell of servants of doom To the deep, deep doom Give food, suffer, go to him, to Hephaestus Through the deep doom
  9. Ja, eine wirklich schöne und ruhige Musik. Hoffentlich erscheint sie irgendwann mal als Komplettfassung, damit auch alle zu spät gebohrenen nochmal in den Genuss dieser Komposition kommen.
  10. Definitiv, denn so kann man eine Vorstellung des Lieds entwickeln, man weiß, warum es dir gefällt und für welche Zielgruppe es geschrieben wurde. Die Behauptung, dass die CD in den nächsten Wochen auf Platz 1 landen wird, wäre meiner Meinung nach aber am Schluss deiner Feststellung besser aufgehoben.
  11. Das Haus der Vergessenen - Don Peake Nachdem also Revell aus dem Rennen war musste sich Wes Craven nach einem Ersatzkomponisten umsehen und seine Wahl fiel auf Don Peake. Dieser entwickelte für den Film eine komplett synthetische Musik, die ihrer Entstehungszeit und dem Genre entsprechend klingt. Waberne athmosphärische Klangflächen verströmen eine düstere Stimmung. Craven wollte nach Peakes Aussage auch recht actionreiche Stücke und Peake tat mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln sein Bestes. Streicherimitate, Drumcomputer und einige nicht zu definierende Klangfarben bilden ein hin und wieder rhythmisch ungerades Ostinatomuster, über das sich dissonante Klangflächen legen. Die Musik ist rein athmosphärisch aufgezogen. Ein Hauptthema oder ähnliche Motive sucht man vergebens. Allerdings wurden die athmosphärischen Klangflächen oft gleich harmonisiert und die Actionsequenzen basieren oft auf den gleichen ryhthmischen Ostinatofiguren, sodass für eine gewisse Kontinuität gesorgt ist. Dem Film tat diese musikalische Klangsprache wahrscheinlich besser als Revells missglückter Versuch einer orchestralen Horrorpartitur. Auf CD verströmt Peakes Musik auch eine stimmigere Athmosphäre aus als die seines Vorgängers, allerdings ist es schwer, die gesamte Laufzeit der Suite am Ball zu bleiben. Dazu klingen viele Passagen zu ähnlich und die synthetischen Klangfarben zu überholt. Für Synthiefans allerdings eine Überlegung wert. Peakes Musik wurde letztes Jahr von Hitchcock-Media dieses Mal sogar als Komplettfassung neu aufgelegt. Die alte Bay-Cities-CD deckt mit einer 25 Minuten langen Suite ein bisschen mehr als die Hälfte ab. Das reicht durch die unglückliche Sequenzierung auch völlig aus, aber für Komplettisten und Peake- sowie Synthie-Fans vielleicht einen zweiten Kauf wert.
  12. The People under the stairs Das Haus der Vergessenen (abgelehnt) - Graeme Revell Der Film scheint ein recht obskures und hierzulande beschlagnahmtes Stückchen Zelluloid zu sein, das von einem armen schwarzen Jungen handelt, der, um Geld für ein Medikament seiner kranken Mutter zu besorgen, mit ein paar Kumpels in das Haus eines merwürdig anmutendes Paares einbricht, welches sich im Keller des Hauses Kinder und Jugendliche gefangen hält, die für die Hausarbeit sorgen oder auch mal als schmackhaftes Abendessen herhalten müssen. Sozialkritische Ansätze gingen laut den Kritiken völlig in der schon bizarr anmutenden Aufmachung des Films unter. Für die Musik sollte zuerst Graeme Revell verantwortlich sein, der sich nun also auch einmal im Horrofach austoben durfte. Allerdings scheint dieser Versuch nicht ganz geglückt zu sein und tatsächlich offenbahren sich beim Anhören seines Materials einige Mängel. Die Musik wird von einem celestaähnlichem Elektroeffekt eingeleitet, der eine vielleicht an eine Spieluhrenmelodie angelegtes Thema spielt, zu dem sich eine zweite Stimme zugesellt, die allerdings recht mäßig komponiert klingt und sehr inkonsequent durchgehalten wird. Danach folgt ein lässiger Beat mit fast jazzig anmutender Trompete - Material, das wahrscheinlich für den kleinen Protagonisten gedacht war und sich aufgrund der Hautfarbe des Jungen schon recht plakativ anhört. Revell paart hier R'n'B mit Cooljazz...hauptsache, es hört sich nach schwarzer cooler Musik an. Nach diesem recht elektroniklastigen Einstieg folgt der eigentliche Hauptteil der Komposition, die sich dem Horrorbereich der Handlung zuwendet. Hier arbeitet Revell mit einem teilweise schmal besetzt klingendem Orchester. Durch die etwas dünn klingende Besetzung vermag Revell es leider nicht, innerhalb der gesamten Musik wirklich brachiale Stellen oder laute Schockmomente hervorzubringen. Das wäre allerdings nicht so schlimm, würde er es gar nicht erst versuchen, doch so muss sich der Hörer hin und wieder einige Ausbrüche des Blechs und Schlagwerks anhören, ohne dass dabei der offensichtlich gewünschte Effekt erziehlt wird. Interessant auch der stete Einsatz des Ambosses, der jedoch wie der Rest des Orchesters relativ dünn klingt. Für etwaige Suspensepassagen greift Revell in die altbekannte Trickkiste der neuen Musik und arbeitet hier vornehmlich mit den Streichern. Hier hageln teilweise die Col legno-Schläge auf die Seiten, kratzen die Bögen und quitschen die Violinen in engen Sekundreibungen. Aber leider gelingt es Revell nicht, diese altbekannten Effekte treffend einzusetzen oder zu erweitern. Etwaige alternative Spielweisen stehen meist für sich und wirken somit etwas verlassen, leer und plakativ. Nur zum Finale hin vermag Revell mittels eines sehr dicht aufgebauten Clusters noch einmal an Lautstärke und wohltuender Dissonanz hinzuzufügen, die den vorangegangenen 25 Minuten allerdings zu sehr gefehlt haben. Revell ist hier wahrscheinlich mit bestem Gewissen an der Arbeit gewesen, aber leider konzipierte er seine Musik für die falsche Besetzung und wusste außerdem seine nett gemeinten modernen Effekte weder treffend noch interessant einzusetzen. Manchmal hat man ein bisschen den Eindruck, das Ganze klingt zu gewollt. In anderen Passagen wiederum "Niedlich, wie er jetzt hier ein bisschen Quitschen lässt, damit's arg böse klingt." Auch das etwas unpassende Material zu Beginn macht es einem nicht leichter, sich in eine gewünschte Stimmung zu versetzen. Insofern überrascht es auch nicht, wenn die Produzenten entschieden, die Musik im Film nicht zu verwenden. Stattdessen wurde der Film größtenteils mit einer rein synthetischen Musik von Don Peak unterlegt. Trotzdem sind auf der CD von Milan beide Kompositionen vertreten und bei 28 Minuten von Revells und 25 Minuten von Peaks Material könnte es gut sein, dass hier das komplette für den Film verfügbare Material präsentiert wurde. Ärgerlich nur, dass sämtliche Stücke zu extrem langen Suiten aneinandergereiht wurden, ohne jedoch ineinanderüberzugehen, sodass von Revell zwei Suiten (13 und 15 Minuten) vorliegen, die das Anhören durch fehlende Titelangaben und vor allem nicht vorhandene Höhepunkte erschweren. Ein nett gemeinter Versuch, aber leider blieb es auch nur beim Versuch.
  13. Vielen Dank für deine tatkräftige Unterstützung, Thomas! Bei "Maverick" hätte ich wohl mal ein bisschen besser recherchieren sollen...naja, erare humanum est.
  14. Ich weiß, dass das keiner über mich behauptet hat, aber ich da es ja gerne mal einige Missverständnisse gibt, dachte ich, stelle ich das einmal klar. Nein, ich finde nicht, dass man sachen wie die von mir genannten gelten lassen und hinnehmen sollte, denn ich finde, dass man seine Meinung stets begründen sollte. Damit erwarte ich hier keine Fachbegriffeschlacht, sondern einfach nur einige kurze Erklärungen, wie z. B. Oliver es in seinen Tagebucheinträgen macht. Sachen wie "Dieser dunkle Ton, der immer kommt, wenn der Bösewicht auftritt, jagt mir immer eine Gänsehaut über den Rücken, wenn ich die CD höre und als ich das dann im Film gehört habe, da hat das die Wirkung des Bösewichts noch weiter verstärkt." wäre ein völlig überzeugendes Argument, warum jemand die Musik toll findet. Ich liefere ja auch meine Argumente, warum meine Erwartungshaltung bei einigen Komponisten nicht die Beste ist. Einzeiler wie "Wird eh nix" nehme ich auch nicht für voll, auch wenn es meiner Meinung entspricht.
  15. Der Duft der Frauen Thomas Newman Der Duft der Frauen - Thomas Newman Der vielfach gelobte Film ist auch heute noch ein absolut sehenswerter Streifen, in dem Al Pacino als verbitterter blinder Ex-Colonel billiert, der mit seinem jungen Betreuer einen Ausflug nach New York unternimmt, der eigentlich sein letzter sein sollte. Die Chemie zwischen den beiden Protagonisten stimmt perfekt, sodass das altbekannte Handlungsschema besonders durch die beiden und deren gemeinsame kleine Abenteuer brillant in Szene gesetzt werden konnte. Außerdem hält die Rahmenhandlung um Charlie, der einem Disziplinarverfahren entgegensieht den recht langen Film gut zusammen. Für die Freundschaft zwischen Frank Slade und seinem jungen Betreuer Charlie, die sich erst sehr skeptisch begegnen, komponierte Thomas Newman ein wundervolles Thema, das gleich zu Anfang des Films von dem English-Horn mit sanfter Streicherbegleitung vorgetragen wird. Dieses Thema bildet den Kern der Musik und wächst mit jeder Situation heran, in der sich die beiden ungleichen Männer besser kennenlernen, um schließlich in einer strahlenden Hymne zu erklingen. Für Charlie und dessen Eliteschule komponierte Newman einige wundervolle Passagen für Harfe, E-Mandoline und gezupfte Streicher über Orchesterbegleitung. Die einzelnen ineinander verwobenen Stimmen der Saiteninstrumente bilden gepaart mit der treibenden Rhythmik einige wunderbar kraftvolle Momente. Außerdem gibt es noch ein sehr markantes Trompetenmotiv für den Direktor der Schule sowie ein sehr düsteres zweistimmiges Thema für Klavier, das mit sehr minimalistischer Streicherbegleitung oftmals triste Unterhaltungen oder hoffnungslos scheinende Situationen unterlegt. Für den Abspann komponierte Newman eine sehr stimmige Melodie, die nur zweimal kurz innerhalb des Films angerissen wird und die mit der Begleitung der kleinen Trommel wahrscheinlich auf die militärische Vergangenheit Slades hinweisen soll. Neben dem großorchestralen Ausbruch am Anfang von ""Fleurs de Rocaille" beschränkt sich Newman hauptsächlich auf kleinere Besetzungen. Oft spielen solistisch eingesetzte Bläser (English-Horn, Trompete) die Themen über einfache Streicherteppiche. Die rhythmischen Passagen werden hauptsächlich von den gezupften Streichern sowie kleineren perkussiven Elementen wie dem Schellenkranz markiert. Für besonders düstere Momente, die den lebensmüden Colonel betreffen, setzt Newman auch dezent elektronische Effekte ein, die sich meistens auf wabernde sehr tiefe Geräusche beschränken. Ein sehr markantes Moment dürfte auch der des hämmernden Flügels sein, dessen Klang zusätzlich mit einer ordentlichen Portion Hall ausgestattet wurde und besonders durch das vorangegangene dissonante Crescendo der Streicher seine äußerst dramatische Wirkung nicht verfehlt. Interessanterweise dürfte dem gewöhnlichen Publikum die Musik eher durch ein Stück in Erinnerung geblieben sein, das nicht von Newman stammt: den Tango "Por una cabeza" von Carlos Gardell, der eine wundervolle Tanzszene zwischen Slade und einer unbekannten Frau unterlegt. Doch nicht nur als Source-Musik wurde derartige Musik eingesetzt. So wird die rasante Ferrarifahrt der beiden Protagonisten (mit Slade am Steuer) ebenfalls von einem temporeichen Tango unterlegt und auch bei Slades Ankunft zu Hause spielt das Stück "La violetera", welches zwar auch den typischen Tangorhythmus aufweist, jedoch viel langsamer und getragener daherkommt. Sämtliche Tangostücke wurden für den Film vom Tango-Projekt eingespielt und "Por una cabeza" sowie "La violetera" sind in denselben Interpretationen auch auf der CD zu finden. Der recht lange Film wurde sehr spärlich und damit auch umso wirkungsvoller mit Musik unterlegt, sodass sich auf dem Album bei 37 Minuten Laufzeit tatsächlich der nahezu gesamte Scores befindet. Einige Passagen wie das markante Trompetenmotiv ist im Film nochnals zu hören, könnte aber auch nachträglich von derselben Aufnahme von "Tract House Ginch" in den Film eingefügt worden sein. Allerdings wurden die Stücke für einen besseren Hörfluss völlig außer Filmreihenfolge gebracht und trotzdem sorgen diverse düstere und langsame Passagen wie das Thema für Klavier und Streicher doch hin und wieder für einige kurze Durchhänger. Nichtsdesto trotz handelt es sich bei "Der Duft der Frauen" um eine wundervolle Musik zu einem stimmungsvollen Film. Newman setzt sein Gespür für stimmige Themen und farbige Instrumentierung gekonnt ein und lieferte einen abwechslungsreichen, meist ruhigen aber klangschönen Score par excellance.
  16. Randy Newman Maverick - Randy Newman 1994 rief Richrad Donner Mel Gibson, Jody Foster, James Coburn und Alfred Molina zusammen, um die alte TV-Serie in großformat auf die Leinwand zu bringen. Als absoluter Höhepunkt gab sich der damalige Star der Serie, James Garner, als nobler, aber schlitzohriger Kavalier Coop ebenfalls die Ehre. Der Film ist eine hinreißende Westernkomödie voller Witz und Charme, die nie langweilig wird und stets mit neuen überraschenden Wendungen aufwartet. Für die Musik war Randy Newman verantwortlich, der ein besonderer Fachmann für Animations- und Komödienfilme Disneys ist. Bei "Maverick" konnte sich Newman ebenfalls gut austoben. Für den Protagonisten komponierte er zwei Themen, die gleich zu Beginn des Albums vorgestellt werden. Das erste ist sehr melodisch und elegant, das zweite kommt etwas lockerer und daher komödiantischer daher. Auch für Coop existiert ein nobles Thema sowie für Annabelle, die mit herzerweichenden Streicherklängen und einem zarten Thema bedacht wurde. Außerdem gibt's noch mehrmals auftauchendes Material für den russischen Touristen und den Colonel. Für diverse Prügel- und Actionszenen wirft Newman oft die beiden Themen Mavericks zusammen und mischt sie mit kräftigen Westernmotiven. Eine besondere Perle der Actionmusik dürfte "Runaway Stage" sein, die zuerst mit Gitarrenklängen und Holzbläsern beginnt und schließlich in eine wundervoll auskomponierte Tour-de-Force mündet, während Maverick versucht, die Pferde des soeben an Altersschwäche gestorbenen Kutschers zu zügeln, die die Kutsche geradewegs auf einen Abgrund zufahren. Das Album von Reprise Records ist zwar mittlerweile etwas rar, aber gut erhältlich. Ich kann es jedem empfehlen, der eine schwungvolle Westernmusik mit teils an Satire grenzende Einlagen mag. Die CD dürfte die komplette Filmmusik beinhalten (42 min.) und kommt in glasklarem Klang daher. Parallel zur Scoreveröffentlichung wurde außerdem noch eine Soundtrack-CD auf den Markt geworfen, die sämtliche im Film enthaltene Songs präsentiert.
  17. Ich muss sagen, ich bin ein Freund solcher Grundsatzdiskussionen, wo man sich einmal an den virtuellen Tisch setzt und einmal unter (hoffentlich) abgekühlten Gemütern in Ruhe einige Dinge anspricht. Ich denke, ich sollte hier meinen Teil beitragen, weil ich ja auch in der Clash-Diskussion mitgemischt habe. Wenn man einmal ganz zu Anfang des Threads liest, merkt man, dass ich von der Tatsache, dass Armstrong die Musik schreiben solle, recht angetan war. Auch da gab es schon Leute, die jede Hoffnung aufgaben. Als ich dann aber las, dass Djawadi das übernimmt, wurde auch ich mehr als skeptisch. Dafür gibt es diverse Gründe. Ich beteuere es hier nochmals: Ich habe nichts gegen RMC-Musiken, auch ich habe Hans-Zimmer-CDs (und für Bernd: Hin und wieder kaufe ich die Bild, um mich zu amüsieren, ich verfolge die Topmodels und ziehe mir hin und wieder "Familien im Brennpunkt" rein, weil's einfach lustig ist. In meiner DVD-Sammlung befinden sich einige Chuck-Norris-Filme und als ich einen Fernseher hatte, habe ich zuweilen auch mal "Alarm für Cobra 11" laufen lassen). Nur hat Zimmer eine Institution geschaffen, die für junge Komponisten ein Sprungbrett sein sollte und Leute wie Harry Gregson-Williams oder John Powell haben meines Wissens nach auch eine klassische Ausbildung in Komposition und das hört man auch. Mittlerweile sind dort aber auch diverse Leute ohne jede große Vorbildung durch Vitamin B gelandet wie eben Djawadi, Streitenfeld und Örvasson. Wenn man Leute, die gerade mal ein paar Griffe auf der Gitarre können, auf ein Orchester loslässt, dann fehlt ihnen einfach das Wissen, diesen gewaltigen Klangapperat vernünftig einzusetzen und da diese Leute nach eigenen Aussagen nicht wie Yared vorgehen, der in seiner Kindheit die ganze Zeit die alten Meister gelesen und gespielt hat und somit auch weiß, was musikalisch alles möglich ist, spielen viele Instrumente dieselbe Stimme, sind die Themen kurzatmig und völlig herkömmlich harmonisiert - und das langweilt mich. Wenn jetzt also ein Djawadi ohne entsprechende Ausbildung schon große Orchester zur Verfügung hatte und monotone pseudo-Bombastmusik abgeliefert hat und nun für ein weiteres großorchestral angelegtes Projekt verpflichtet wird, dann kann ich 1 und 1 zusammenzählen und damit rechnen, keine Musik zu Gehör zu bekommen, die auch nur ansatzweise an die Kompositionen eines Debneys, eines Arnolds oder eines Newton-Howard heranreichen. Denn für eine richtige kompositorische Ausbildung braucht man JAHRE, es ist einfach unmöglich, dass sich dieser Mann so schnell entwickelt und daher weiß ich zwar vor der CD oder dem Film nicht, wie die einzelnen Themen klingen werden, aber ich werde mir schon denken können, auf welchem kompositorischen Niveau sich das ganze bewegen wird und ob mich sowas anspricht. Wenn ich mir eine CD von Damien Rice kaufe, ein Album von Motörhead oder "Eluveitie" zulegen werde oder eine CD von Simon & Garfunkel geschenkt bekomme, dann kann ich mir doch denken, wie die einzelnen Sachen in etwa klingen werden, denn alle diese Interpreten haben ihren eigenen Stil und ihr musikalisches Terrain, auf dem sie sich bewegen. Das gilt auch für einen Mahler oder einen Brahms. In Brahms' erster veröffentlichten Klavierkomposition kann man schon Dinge entdecken, die er auch noch dreißig Jahre später machte. Mahlers Klavierquartett in d-moll enthält bestimmte Motive und Phrasen, die er auch in den großorchestralen Sachen machte etc. Ein Wagner wird halt auch immer wie ein Wagner klingen, aber nicht wie ein Mozart. Knorkator wird auch nie wie "Modern Talking" klingen. Was ich damit sagen möchte ist, dass jeder Musiker einen eigenen Stil hat und man oft schon in den frühen Phasen des Künstlers den persönlichen Stil ausmachen kann. Das gilt auch für Djawadi. Und wenn ich den persönlichen Stil eines Künstlers festmachen kann, dann kann ich mir auch denken, ob mir ein zukünftiges Werk von ihm gefallen oder eher nicht zusagen wird. Im Übrigen: Hast du wirklich dieses Bild von Leuten, die auch manchmal etwas theoretischer an Musik gehen, wie du es oben angeführt hast? Da muss ich dich enttäuschen, das gilt lange nicht für alle. Ich möchte ja gar nicht abstreiten, dass ich die Musik, die ich höre, oft an musiktheoretischen Kriterien messe, aber das verdirbt einem noch lange nicht den Spaß. Die Schablonen, die man da auf die Musik legt, funktionieren völlig unterbewusst. Wenn ich einen 5/4-Takt höre, dann nehme ich unterbewusst wahr, dass es kein gerader Takt ist und mein Unterbewusstsein erkennt das Ganze als 5/4-Takt, aber mein Gehirn hört die treibende Kraft eines solchen Rhythmusses heraus und freut sich daran. Wenn ich höre, dass da 10 Hörner spielen, dann bin ich angetan von der Kraft und der Klanggewalt der Instrumente und doppelt glücklich. Kaputt macht es einem schon lange nichts mehr, wenn man hier und da mal ein paar Sachen raushört. Ich habe gar keinen Sessel hier, sondern liege auf dem Bett oder wandere ein bisschen im Zimmer auf und ab. Essen tue ich dabei allerdings nicht, weil die Kaugeräusche stören würden. Vielleicht ist es so, dass, wenn man viel Musik mit Tonartenwechsel, ungeraden Rhythmen und den verschiedensten Besetzungen hört, einfach gelangweilt wird, wenn man sich sowas wie Djawadis "Clash" anhört. Das Problem habe ich allerdings auch schon bei Haydn. Oftmals kann man zu sehr vorhersehen, was als nächstes kommt, welcher Akkord, welche Tonart etc. Da habe ich dann doch lieber einen Mahler, der einen mit seinen Ausbrüchen überrascht, einen Strawinsky, der einen durch seine rhythmischen Verschiebungen immer wieder verwirrt. Wenn du dich mir gerne als Freak im Ohrensessel vorstellst: Warum nicht? Ich hatte jedenfalls keine Minute in diesem Forum vor, mich als elitärer Besserwisser darzustellen, ich halte meine Hörerlebnisse ganz gerne hier fest, weil man beim Schreiben sehr gut Sachen verinnerlichen kann und vielleicht beim Überfliegen des einen oder anderen Themas mal wieder auf den Gedanken kommt, die eine oder andere CD in den CD-Spieler zu werfen. Trotzdem gebe ich auch hier gerne meine Meinung kund und die ist nunmal bei einem Djawadi nicht die Beste, auch bei Streitenfelds "Robin Hood" habe ich meine Bedenken BEGRÜNDET geäußert. Aussagen, die völlig unbegründet in den Raum geworfen werden wie Elronds "HAAAAMMMMMMMMEEEERRRR" oder Ronins "Schrottmusik" finde ich weder bereichernd noch interessant. Wenn jemand schreibt, warum es ihm gefällt, bin ich völlig zufrieden und kann auch eine vernünftige Diskussion starten. Was mir auch missfällt, ist, dass es hier ein gewisses Totschlagargument gibt, wie in anderen Lebensbereichen die hungernden Kinder in Afrika, der Hitlervergleich oder "Wenn du mich wirklich liebst, würdest du..." und das ist: "Nur, weil's hier um RCP geht, findet ihr das scheiße!" Ein bisschen problematisch ist, dass mehr Anhänger von RCP die ganzen Argumente gegen ihre Komponisten persönlicher nehmen als zum Beispiel die Horner-Fans. Da kam es selten zu derartigen ins Mark gehenden Streitereien. Auch wenn jetzt hier jemand gegen Goldsmith und Alfred Newman sticheln sollte, würde ich mich da persönlich nicht angegriffen fühlen. Viele RCPler vermitteln aber den Eindruck, dass sie sich beleidigt oder in ihrem Musikgeschmack kritisiert fühlen, wenn man etwas gegen einen RCP-Komponisten einzuwenden hat. Dabei ist das jedenfalls bei mir gar nicht die Absicht. Wenn dem so wäre, würde ich gleich schreiben: "Hört gefälligst mal Stockhausen und Varèse!" und da bin ich ganz weit von entfernt.
  18. Vielen Dank, Oliver...es ist immer gut zu wissen, dass man das nicht nur für sich selber schreibt . Ich habe das Album gerade seit wahrscheinlich drei Jahren wieder gehört und war schlichtweg aus den oben genannten Gründen begeistert. Ich weiß halt, dass der Film, an den ich mich kaum erinnere, fast durchgängig mit Musik unterlegt wurde und ich schätze, dass da noch einige tolle Momente fehlen. Die CD ist allerdings, wie schon geschrieben, sehr gut zusammen gestellt, aber da ich Filmmusik am Liebsten komplett habe, musste ich besonders bei dieser Musik, die mich so umgehauen hat, schreiben: Mehr! Ich würde mich über eine Erweiterung sehr freuen, aber da müssen wir uns wahrscheinlich in Geduld üben. Bis dahin haben wir ja immerhin knapp 75 Minuten zum schwelgen und träumen. Wann dürfen wir denn von dir mal wieder einen Erfahrungsbericht lesen?
  19. King Kong Newton-Howard King Kong - James Newton-Howard Nach dem gemeinsamen Erfolg des "Herrn der Ringe" arbeitete Jackson natürlich wieder mit Howard Shore zusammen, als er seine King-Kong-Neuverfilmung realisierte, doch wegen Differenzen verließ Shore die Arbeiten und so musste James Newton-Howard innerhalb kürzester Zeit eine komplette Ersatzmusik schreiben. Und diese ist ihm vortrefflich gelungen. Trotz der kurzen Zeit schuf Newton-Howard eine großorchestrale Musik, die zwar kein Meisterwerk geworden ist, aber trotz oder vielleicht gerade wegen ihrer kurzen Entstehungszeit über dem Durchschnitt liegt. Der Komponist arbeitet mit einem großen Orchester, mit dem er meisterhaft umzugehen versteht. So überzeugt schon das erste Stück des Albums durch die athmosphärische Orchestrierung mit mystischen Harfenarpeggien, bedrohlichem Blech und stimmungsvollen Streichern. Hier stellt Newton-Howard auch eins seiner wichtigsten Themen des Scores vor: Das Insel-Thema, welches genauso schön wie mystisch klingt und einem innerhalb der Musik noch öfters begegnen wird. Das zweite Stück geht auf die Protagonistin ein. Verspielte kleinere Motive für's Klavier, eine ausladende Streicherfigur und wundervolle Einlagen für die Holzbläser setzen einen schönen Gegenakzent zu der vorigen Minute. Nun lässt auch die Action nicht mehr lange auf sich warten. Zwar klingt das dritte Stück so, als müsste Newton-Howard seine Musiker noch etwas zügeln, aber diese treibende Stück mit den etwas komödiantischen Fagotteinsätzen macht Appetit auf mehr. Und der Hörer wird definitiv nicht enttäuscht, denn nachdem Newton-Howard seine verschiedenen Facetten unter Beweis gestellt hat, jagt ein Höhepunkt auf dem Album den nächsten. Besonders bemerkenswert ist die Musik auf der Insel, wenn sich im ganzen Orchester ein großes Kluster bildet, oder die kräftigen Schlagwerkeinlagen, die gestrichenen Becken und Tamtams. Nach diesen düsteren und bedrohlichen Momenten lässt Newton-Howard die Actionmusik ohne jede Zügelung hereinbrechen. In satter Orchestrierung jagt er vereinzelte Motive und treibende, oftmals ungerade Rhythmen durch die Boxen. Nachdem er uns mit Nummer 15 noch eine wundervolle Verschnaufpause gegönnt hat, bricht das furiose Finale über uns herein, bevor die letzten zehn Minuten der CD von wundervollen getragenen Streicher- und Chorklängen, gekrönt von einem Knabensopransolo das Ende einläuten. Mit Steiner hat das natürlich wenig zu tun, aber trotzdem weiß Newton-Howard hier auf ganzer Linie zu überzeugen. Für die kurze Zeit schuf er eine abwechslungsreiche, satt orchestrierte, mit wundervollen Themen ausgestattete und facettenreiche Musik, wie sie heute selten komponiert wird. Die CD enthält leider nur ein Drittel der im Film zu hörenden Musik, ist aber gut anzuhören und weist trotz der stolzen Laufzeit von 74 Minuten keine einzige Länge auf - im Gegenteil. Die Klangqualität ist sehr gut, das Booklet leider wenig informativ, aber darüber tröstet die brachiale Musik ohne Weiteres hinweg! Mehr davon!
  20. Astronaut Farmer Astronaut Farmer - Steward Matthewman Zu diesem kleinen Film über einen Mann, der seinen Traum lebt und mit einer selbstgebauten Rakete ins Weltall fliegen will schrieb Steward Matthewman einen sehr intimen und ruhigen Score, zu dem Rob Mathes drei kleinere Stücke schrieb. Die Musik ist orchestral und Matthewman stützt sich nur während der Sequenz im Weltall auf ein paar athmosphärische Elektronikeinschübe sowie einige elektronisch verfremdete Celesta-Klänge innerhalb der restlichen Musik. Die Grundstimmung der Musik ist sehr ruhig und so fließt der zurückhaltende melodische Score meistens ohne dynamische Ausbrüche dahin. Obwohl im ersten Titel eine Melodie vorgestellt wird, die durchaus als Hauptthema herhalten könnte lässt Matthewman viele weitere kleine Melodien einfließen, sodass das erste Thema in seiner ganzen Form eigentlich nicht mehr auftaucht. Die meiste Zeit bestreiten die Streicher und Holzbläser sowie einige cantilenische Trompetensoli die Musik, bis das Blech für die Startsequenz zum Einsatz kommt. Bei der Bruchlandung sowie dem Wiedereintritt in die Athmosphäre nimmt die Musik ein sehr ungewohntes Tempo und eine überraschende Klangfülle an, ansonsten ist die Musik, obwohl sehr hübsch orchestreirt, meistens zu intim, als dass sie einen komplett fesseln könnte. Das Album von Varèse ist wieder einmal von bestechender Klangqualität und ich würde mich nicht wundern, wenn der komplette Score bei 61 Minuten inklusive Song vorliegt. Die Musik ist sehr fließend, allerdings ist sie auch sehr unspektakulär, sodass sich Längen während eines kompletten Hördurchgangs nicht vermeiden lassen. Trotzdem nett, dass man sich auch einer solch kleineren Musik angenommen hat.
  21. Fantomas Fantomas - Michel Magne Die drei Filme um das französische Equivalent zum Wallace'schen "Hexer", der vom charmanten Journalisten Fandor und seiner Geliebten Hélène sowie dem trotteligen Komissar Juve und seinem Assisstenten gejagt wird, sind absoluter Kult. Zu allen drei Streifen komponierte Michel Magne die Musik und verpasste dem stets anders maskierten Superschurken ein markantes Hauptthema im jazzigen Stil. Als Gegenstück gibt es dafür ein kurzes Motiv für die beiden Polizisten, welches von den Holzbläsern und dem Xylophon gespielt wird. Im zweiten Film, "Fantomas gegen Interpol", erweitert Magne seine Themenpalette um das Liebesthema für Fandor und Hélène, welches noch häufiger zum Einsatz kommt als das "Fantomas"-Thema. Besonders interessant ist noch die Musik zum Vorpsann des zweiten Films, der nur einmal kurz das "Juve"-Motiv anreißt, sich aber sonst komplett auf den visuell chaotischen Vorspann stützt und somit eine einzige Tour-d-force des Mickey-Mousing darstellt. Auch nett die schmetternden Jagdhörner zur Fuchsjagd im dritten Film sowie die ganzen Tanzkapellensourcemusiken aus Film zwei oder die grandiosen Orgeleinlagen aus dem ersten Film. Magnes Musik bleibt stets auf dem gleichen Niveau und unterstützt die Filme sehr gut. Auch die Suspense-Passagen durch einige elektronische Effekte und rasante Verfolgungsmusiken machen die Musik noch sehr abwechslungsreich, die ein bisschen unter der steten Verwendung des "Ma chère Hélène" leidet. Die CD ist vorbildlich aufgemacht und mit einem reich bebildertem und informativen Booklet ausgestattet. Sämtliche Stücke wurden in bestmöglicher Qualität präsentiert, sodass es Schwankungen zwischen der Klangqualität einzelner Titel gibt. Das Album dürfte meines Wissens die gesamte Filmmusik aller Fantomas-Filme enthalten, allerdings wurden die Stücke völlig aus ihrer chronologischen Reihenfolge gebracht, um ein besseres Hörerlebnis zu ermöglichen. Als Dessert gibt's auch noch vier weitere Bonustitel wie eine reine Klavierfassung des Liebesthemas, einer Orgelversion des Fantomas-Themas, eine Suite sowie einen entspannten Remix von Nicolas Erréra. Eine lobenswerte Veröffentlichung zu drei tollen Filmen mit Kultstatus.
  22. Kriminalfilmmusik 4 Kriminalfilmmusik IV Diverse Auf dieser CD geben sich fast alle Größen der deutschen Filmmusik der Nachkriegszeit die Klinke in die Hand. Den Anfang macht Gerhard Becker mit seiner Titelmelodie zu Fritz Langs Neuauflage seines eigenen Stummfilmklassikers Doktor Mabuse von Gert Becker. Schon schmettert das Blech, unterstützt vom Wirbel der Pauke eine Schrille Fanfare, die noch sehr viel Athmosphäre des Golden Age atmet, bevor das Gefahrenmotiv in den Streichern erklingt und die Musik mit einer swingenden Einlage endet. Im Stahlnetz des Doktor Mabuse Peter Sandloff Sandloffs Musik kommt viel moderner und weniger brachial daher als die seines Kollegen. Schon die Titelmelodie offenbahrt den durchgehenden Charakter der Komposition: Über treibende Tomtompattern legt sich das Saxophon mit der Titelmelodie, nachdem die Bläser und das Schlagwerk (angelratze Tamtans etc) eine leicht avantgardistische Athmosphäre hervorrufen. Auch die weiteren beiden Stücke stützen sich überwiegend auf einen treibenden Rhythmus worüber sich dissonante Akkorde der Bläser oder die Titelmelodie legen. Die unsichtbaren Krallen des Doktor Mabuse Peter Sandloff Diese Musik entpuppt sich als länger und abwechslungsreicher als die ohnehin schon unterhaltsame Musik zum Vorgänger. So wird der der Anfang der Musik von einem ironischen Zirkusmarsch bestritten, der von schmetternden Fanfaren eröffnet wird. Es folgt die Titelmelodie, die aus dissonanten komplex synchopierten Bläserakkorden und eines rasanten jazzähnlichen Passage mit Saxophonsolo angereichertem Teil besteht. Die ironische Zirkusmusik findet sich auch im Clown-Thema wieder. Außerdem gibt es noch ein schön avantgardistisches Suspensestück sowie eine sanfte Jazzballade für den Charakter der Liane Die Todesstrahlen des Doktor Mabuse Caros Diernhammer Nach Beckers fast schon traditioneller Overtüre und Sandloffs zwei eher avantgardistisch-jazzigen Kompositionen folgt nun Diernhammers Musik zum vierten Teil der Serie. Diese Musik erinnert mit ihrer eingängigen Titelmusik und dem fast durchgehend jazzigen Charakter sehr an Martin Böttchers Kriminalfilmmusiken, wobei Diernhammers Musik ohne Zweifel ausgefeilter und anspruchsvoller klingt. Besonders der Einsatz der Stabspiele sowie das Flötensolo in Entführung bei Nacht sind gekonnt gemacht. Die Ähnlichkeit mit Böttcher verstärkt sich aber zusätzlich durch die leicht ironischen Anklänge aus Schlendrian, die an Böttchers Guten Morgen, Mister Parker aus Die Diamantenhölle am Mekong erinnert. Der Fluch der gelben Schlange Oskar Sala Salas Musik kommt deutlich experimenteller daher als das vorher Gehörte. So arbeitet der Komponist nur mit Holzbläsern, Trompete, Schlagwerk und E-Bass, welche er elektronisch unterstützt und verfremdet. Salas Umgang mit dem gewählten Instrumentarium entpuppt sich als äußerst gekonnt, so lässt er mit Hilfe des Holzes Schiffstuten nachahmen oder komponiert äußerst komplexe aus vielen einzelnen Noten bestehende Klangteppiche. Die Musik ist sehr avantgardistisch und lässt sich meistens weder tonal noch rhythmisch nachvollziehen, was durch die gekonnte kompositorische Arbeit ein spannendes Hörerlebnis garantiert. Der Würger von Schloss Blackmoor Oskar Sala Bei dieser fast rein elektronischen Komposition (mal ein paar Trompetenakkorde ausgenommen) stützt sich Sala sehr auf die Entwicklung einer athmosphärischen Geräuschkulisse, die besonders auf rauschenden und dunklen elektronisch erzeugten Effekten sowie einem Klang ähnlich herunterfallender Glasscherben aufbaut. Somit erzeugt die Musik eine unglaublich bedrohliche Wirkung und in Sachen Filmmusik leistete Sala hiermit wahrscheinlich ein eigenes Stück Pionierarbeit, aber durch das Alter der Musik erscheinen einige Effekte und die Machart etwas überholt. Das Geheimnis der schwarzen Koffer Gert Wilden Zu diesem Film lieferte Wilden mit einer Combo-Besetzung (Schlagzeug, Bass, Gitarre, Spinett, Saxophon) eine jazzige melodische Musik, die im Gegensatz zu Salas oder Sandloffs Musik deutlich eingängiger, aber auch blasser und farbloser erscheint. Der Rächer Peter Sandloff Mit dieser Musik ist wahrscheinlich die konventionellste aber auch gleichzeitig abwechslungsreichste Komposition des Komponisten auf dieser CD vertreten. Jedes Stück baut auf einer eigenen Melodie auf. Schon die Titelmusik mit diesem makabren Walzer ist eine wundervolle Eröffnung, auf die leichte asiatische Klänge und ein kleineres nett arrangiertes sehr eingängiges Jazzstück folgen. Die Musik für die Guillotine des Rächers besteht aus grummelnden Streichern und harschen Poaunenglissandischöne orchestrale Gruselmusik, auf die dann das fluffige Liebesthema folgt, das auch aus einer zuckersüßen Hollywoodkomödie jener Zeit hätte kommen können. Eine fast schon überzogen süßliche Melodie aus dicken Streicherklängen mündet in ein klassisches Finale und bietet so den bestmöglichen Abschluss. Neben diesen fast durchgängig komplett vertretenen Musiken von 6-11 Minuten Laufzeit wurde diese CD noch mit zehn weiteren Titelmusiken aus den restlichen Mabuse-Filmen und acht weiteren Wallace-Streifen aufgefüllt, sodass 73 Minuten musikalischer Perlen in bestmöglicher Klangqualität vorliegen. Außerdem sind auch noch aus Der Frosch mit der Maske und Das Geheimnis der gelben Narzissen die beiden Vokaleinlagen mit mittlerweile lächerlich anzüglichen Texten enthalten. Wie schon die meisten Musiken in kompletter Form sind auch restlichen Titelmusiken sind meistens von sperrig-jazzigem, manchmal aber auch sehr experimentellem Charakter (obwohl Sala hier die ungeschlagene Nummer eins ist) und mögen besonders auf den Böttcherklang-gewöhnten Hörer eine anfangs leicht befremdende Wirkung haben. Trotzdem wurden hier absolute Schätze ausgegraben und veröffentlicht. Das Booklet enthält wie gewohnt ein nettes Vorwort und viel Plakatmaterial zu den einzelnen Filmen sowie die wichtigsten Infos zu jedem Streifen. Ich kann diese CD nur jedem ans Herz legen, da hier wieder einmal bewiesen wird, dass auch Deutschland stets über cineastische Größen verfügte, die sich vor ihren amerikanischen Kollegen nicht zu verstecken brauchen.
  23. Harald Kloser & Thomas Wanker The Day after tomorrow The Day after Tomorrow - Harald Kloser & Thomas Wanker Eine absolut dröge Musik zu einem vielleicht tricktechnisch brillantem aber cinestisch völlig nichtssagendem Film. Kloser und Wanker liefern absolute Standartware ohne jeden Anspruch oder irgendwelche Ansätze von Kreativität. Die schlecht geschriebenen Dialoge werden meistens mit sanften Horn- und Streicherklängen unterlegt und während der Kathastrophenszenen bekommt man die ewig gleichen harsch akzentuierten Streicherakkorde, tumbe Paukenschläge und die ewigen col-legno-Schläge der Streicher. Ein Thema sucht man nahezu vergebens, einzig und allein Stück 1 und 14 weisen sowas wie ein Leitmotiv auf, doch auch diese Melodie ist derart simpel gestrickt und völlig belanglos wie die Frauenvokalise ganz zu Anfang. Alles hat man schonmal gehört und das auch besser. Die Instrumentierung ist ein derartiger Reinfall, dass man meint, das Orchester bestand nur aus zwei Hörnern und Streichern. Vom Holz schimmer zweimal das Englischhorn durch und die Flöte muss für zwei plakative süßliche Soloeinlagen herhalten. Vom Schlagwerk blitzen einmal kurz recht galante Läufe auf dem Xylophon auf, ansonsten wieder die ewigen Schläge der kleinen Trommel und der Pauke. Immerhin kommt die Musik offensichtlich ohne große Computereinlagen aus, wenigstens etwas. Die CD von Varèse enthält 40 Minuten in kristallklarem Klang. Die Stücke sind völlig aus der Filmreihenfolge gebracht, um einen besseren Hörfluss zu ermöglichen. Doch wie man auch die Titel anordnen möchte, bleibt es ein ewig gleicher Streicher-Horn-Brei, von dem vielleicht gerade einmal die vier Minuten während der Rede des Präsidenten hängen bleiben.
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