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Mephisto

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Alle Inhalte von Mephisto

  1. Liebe Leute, vielen Dank für Eure aktive Teilnahme hier! Ja, ich gebe zu, das war nicht ganz glücklich. Erst begeistert von Morricone wollte ich mehr Italo-Western-Musik hören, war dann enttäuscht, wollte nicht aufgeben und habe es dann mit De Masi versucht. Ich werde auf alle Fälle Eure Empfehlungen berücksichtigen und in Zukunft einmal prohören. Da werde ich natürlich erstmal vortesten und wenn ich dann bestelle, kommt's zum üblichen Ritual des mehrfachen Anhörens etc. Abgeschreckt bin ich von meinen momentanen Ausflügen noch lange nicht, wobei ich auch auf der Suche nach etwas "Andersartigem" war. Also rein Hollywood-Golden-Age-mäßig musste es jetzt ja auch nicht sein, davon habe ich mittlerweile eine gute Auswahl. Dass italienische Western-Musik nicht automatisch so klingt wie die amerikanischen Vorbilder ist klar. Ich bleibe weiter am Ball und bin Euch echt dankbar für Euer Engagement, denn nur durch Austausch können wir dieses Forum wirklich bereichern!
  2. Vielen Dank für Deinen begeisterten Text. Mich hat der Film auch sehr überrascht. Meinst Du damit das "Leitmotiv" der Bösen in Form des kaputten Metaller-Gitarristen? Das war in der Tat ein schmucker Einfall, den ich aber weniger Herrn Junkie XL als John Miller zuschreiben würde. Ansonsten fand ich die Musik sehr ärgerlich und störend. Das Tempo der Musik und die Gleichförmigkeit der Taike/Col-Legno-Streicher-Sample haben meiner Empfindung nach oft gegen den hervorragenden Schnitt gearbeitet. Diese Moll-Streicherpassagen während der "ergreifenden" Momente fand ich ziemlich platt.
  3. Nein!?!?!? Ich dachte, die werden mittlerweile einzeln verkauft.
  4. Ich habe mir die CD jetzt mal mit den beiden neuen Club-CDs bestellt. Bei zehn Dollar kann man da meiner Meinung nach wenig falsch machen und das Köfferchen passt mit dem Henkel eh nicht in mein CD-Regal.
  5. Es wäre auch die Möglichkeit, noch ein De-Masi-Trio für diese Reihe günstig abzugreifen. Ich denke, ich werde da nächste Woche mal zuschlagen und auch Stefan Janias Empfehlung berücksichtigen. Was man hat, das hat man. Zur Chronologie: Ja, die ist etwas aus den Fugen geraten, da ja ARIZONA COLT und SETTE DOLLARI SUL ROSSO auf sich warten ließen. Da habe ich dann einfach weitergemacht. ARIZONA COLT ist noch in der Hörphase, zu VADO...L'AMMAZO E TORNO werde ich nach der Filmsichtung nächste Woche etwas schreiben, SETTE DOLLARI ist immer noch nicht da. Was wäre denn jetzt die korrekte Reihenfolge für: AMMAZZALI TUTTI E TORNA SOLO, QUELLA SPORCA STORIA NEL WEST, SARTANA NON PERDONA und LA SFIDA DEL MACKENNA?
  6. E VENNE IL TEMPO DI UCCIDERE - Francesco De Masi Die Musik zu diesem heute vollständig vergessenem Film realisierte De Masi mit einem kleinen Ensemble. Wahrscheinlich musste aus Kostengründen das Instrumentarium stark redziert werden, sodass man durchgehend keine Streichinstrumente hört. Stattdessen stehen Gitarre, E-Bass, Spinett und Perkussion im Vordergrund. Das Schlagwerk ist hauptsächlich mit lateinamerikanischen Perkussionsinstrumenten besetzt wie Marimbaphon, Maracas und Guiro, aber auch das Drumset kommt an einer Stelle zum Einsatz. Außerdem standen dem Komponisten noch mehrere Bläser zur Verfügung, so haben die Flöte, die Bassklarinette und die Trompete einige kleine Soli. Eingerahmt wird die Musik von dem Song "A Man Walks Alone", einem relativ unspektakulärem Exemplar seiner Gattung (Italo-Western-Song) in zwei fast identischen Versionen. Im zweiten Stück etabliert De Masi sogar noch zwei weitere, sehr sangliche Themen, sodass man trotz der reduzierten Besetzung auf eine unterhaltsame Musik zu hoffen wagt, doch hier sollte man sich nicht zu früh freuen. Die nächsten fünf Stücke zerfasert die Musik leider in dröge und uninteressante Suspense. Es gibt zwar hier und da einige Inseln, während derer man wieder aufhorcht, aber letzten Endes handelt es sich um sehr poppige Arrangements, die so auch ohne Probleme in einem italienischen Polizeifilmchen erklingen könnten. Immerhin ist der Anteil dieser Musik auf diesem Sammelalbum sehr knapp bemessen. Handelt es sich hier nicht um eine vollständige Veröffentlichung und sind hier also nur die Glanzlichter und Höhepunkte repräsentiert, so ist eine Erweiterung absolut nicht von Nöten. Nicht einmal als Rausschmeißer, sondern besser als Lückenfüller auf dieser CD platziert, handelt es sich um eine überaus verzichtbare Musik. Nicht einmal beim Song will der Funke so recht überspringen.
  7. Zugegebenermaßen: Originell sind die Themen von L'UOMO DELLA VALLE MALEDETTA, aber ich habe auch nicht mehr als diesen B-Film-Charakter erwartet. An die groß auftrumpfenden symphonischen Musiken Newmans und Tiomkins kommt das natürlich nicht ran, aber diese charmante Musik war nach den ganzen unspektakulären Italowestern-Musiken und ALLA CONQUISTA DELL'ARCANSAS doch ein anderes Kaliber. ARIZONA COLT habe ich gestern erstmalig gehört und war sehr angetan.
  8. Da sollten wir aber JC Danon auch zugute halten, dass er sich anscheinend nicht so intensiv mit den "Amerikanern" auseinandergesetzt hat wie mit den italienischen Komponisten. Zugegebenermaßen war seine These und die Wortwahl wohltuend provokant. Was Morricone betrifft, fällt mir kaum ein anderer Komponist ein, der ein solch melodisches Gespür hatte. Einigen Komponisten ging das ja größtenteils ab (Herrmann), weshalb sie eher mit kleinen Motiven arbeiteten und hierin eine Meisterschaft entwickelten (Beethoven gehört zu einem großen Teil auch dazu - Schubert ist wieder das komplette Gegenteil. Da scheitern dann die Versuche, möglichst motivische Arbeit zu leisten und auf sangliche Themen zu verzichten). Ich habe aber bei Morricone und einigen anderen italienischen Komponisten das Gefühl, dass sie mehrere Themen komponieren und diese weiter ausarbeiten. Dann allerdings werden diese Themen mehr oder weniger wiederholt, ohne große Variation. Bei Morricone sind für mich die Titel auch bezeichnend für dieses Phänomen wie bei MEIN NAME IST NOBODY oder TODESMELODIE. Ich habe beim Hören nicht das Gefühl, dass diese Musik direkt auf eine Filmszene komponiert wurde, sondern eher eine Sammlung konzertanter Fassungen der unterschiedlichen Themen darstellt. Ich sollte aber unbedingt noch mehr Morricone hören, der nicht für Leone komponiert wurde. Vielleicht werde ich da eines Besseren belehrt.
  9. Okay, auch hier gehen unsere Meinungen anscheinend auseinander. Das Hauptthema und das Thema für die weibliche Protagonistin fand ich doch recht einprägsam, vielleicht auch, weil sie in der ersten Albumhälfte so oft wiederholt werden. Dass die Auszüge aus der Musik aber nur gut 30 Minuten lang sind, schützt die Musik vor zu großer Redundanz.
  10. Das beobachte ich auch an mir - auch am Falle von De Masi. Was sagt Dir denn eigentlich an L'OUMO DELLA VALLE MALEDETTA nicht zu?
  11. Denton, immer, wenn ich schreibe hoffe ich entweder auf interessante Anmerkungen und Ergänzungen oder aber auf eine Antithese - umso mehr freue ich mich über Deinen Beitrag! Sonst hat man manchmal das Gefühl, das Geschriebene verpufft in einem leeren Raum. Umso besser wenn die Antithese dann so ausführlich dargelegt wird. Ich glaube auch, dass die Präferenzen von mir und Stefan Schlegel den Deinen entgegengesetzt sind. Es ist halt eine Frage, wie man hört. Wenn ich Musik höre, konzentriere ich mich nur darauf und mache eigentlich nichts nebenbei (abgesehen von Trailermusik, die ich gerne beim Hausputz verwende). Früher in ganz jungen Jahren hatte ich - egal bei welcher Musik - immer ein sehr intensives Kopfkino. Je emehr ich über musikalische Zusammenhänge gelernt habe, umso abstrakter und konzetioneller nehme ich Musik war, ohne dass jedoch meine emotionale Reaktion nachlässt. Musiken wie JOHN IL BASTARDO geben mir da sehr wenig. Abgesehen von der sehr sympathischen Ballade höre ich da sonst nur furchtbar gedroschene Saloon-Musik oder aber bekannte Melodien (wie den Mozart) in etwas poppigen Gewand. Ich freue mich da mehr über motivisch-thematische Arbeit, interessante Instrumentation und Ähnliches. ALL'OMBRA DI UNA COLT kenne ich auch. Den fand ich auch nicht sonderlich interessant, da sich insbesondere die Suspense-Passagen sehr hinziehen und sich das Hauptthema recht schnell abnutzt. Die Aussage, die Amerikaner hätten im besten Fall durchschnittliche Klassik geschrieben, kann ich nicht bestätigen. Filmmusik ist nunmal zum großen Teil der narrativen Form des Films unterworfen. Das besonders kreative Spiel mit musikalischen Formen, wie wir es noch bei Haydn, Mozart und Beethoven finden, kann in der Filmmusik nur selten zum Einsatz kommen. Auch dass insbesondere die Musik des frühen Tonfilms wie von Steiner, Korngold und Waxman monothmatisch (nur eine Titelmelodie) gewesen sein soll, lässt sich anhand unzähliger Beispiele widerlegen. Da sind es öfter die Italiener, die meiner Ansicht nach die nötige Bandbreite an Variation ihrer Themen vermissen lassen, um die Musik abwechslungsreich zu gestalten. Mir sagt der symphonische Ansatz generell zu, wobei ich auch ein gutes Konzept sehr begrüße. Hier war Goldsmith (der allerdings öfters monothematisch arbeitete) für mich vielen anderen Komponisten weit überlegen. Ich will hier auf keinen Fall einen Grabenkampf eröffnen. Ob die italienischen Komponisten "bessere Popmusik" oder schlechtere geschrieben haben als amerikanische Komponisten (ich gehe mal davon aus, dass Du auf die späten 60er und die 70er Jahre hinauszielst) kann ich schwerlich beurteilen. Für mich hat es allerdings wenig Reiz, mir eine CD mit leichter poppiger Untermalungsmusik zu diversen Erotikstreifen anzuhören, auch wenn da einige Themen gefällig sein mögen. Wegen meiner Vorliebe hat mich ja gerade L'OUMO DELLA VALLE MALEDETTA so überrascht, weil ich mit so einem symphonisch-konventionellen Ansatz gar nicht gerechnet habe.
  12. Dein Vorgehen scheint ökonomisch gesehen, was Deine Zeit und Deine Geld betrifft, sinnvoll zu sein. Ich bin da (leider) auf der Komplettistenschiene, da ich gerne einen Gesamtüberblick über einen Bereich habe. Das war bezüglich des Italowesterns natürlich nicht der Plan, da gibt's viel zu viel und viel zu wenig Gutes. Francesco De Masi wollte ich dann aber doch einmal exemplarisch durchhören, Offenbarungen haben sich bis jetzt noch nicht eingestellt, aber es wird immer besser. ARIZONA COLT war mittlerweile in der Post, auf den anderen warte ich noch. LONE WOLF MCQUADE fand ich schon ziemlich cool, ich bin aber gespannt, wie ich den finden werde, wenn ich ihn das nächste Mal nach alle den ganzen "richtigen" Westernmusiken höre.
  13. Dafür kennst Du Dich aber gut aus - im Gegensatz zu mir, weshalb ich auch für einige Patzer um Verzeihung bitten möchte. SETTE DOLLARI SUL ROSSO sind wie ARIZONA COLT auf dem Weg zu mir, aber die Post, die Post... PER UN PUGNO NELL'OCCHIO war eben nach den anderen beiden Musiken recht erfrischend, ich gebe aber zu, da recht wohlwollend gewertet zu haben. Mir kamen nämlich UNA BARA PER LO SCERIFFO und IL RANCH DEGLI SPIEATI doch etwas schwächlich daher, da fand ich diese Musik teilweise energischer. Ich finde es schön, wenn solche raren Titel wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden - auch da vielen Dank für Deine Korrektur, was den Vertrieb der LP betrifft. Ein bisschen De Masi kommt ja auch noch, ich bin recht gespannt. Bisher siegt aber immer noch LONE WOLF MCQUADE. Nach De Masi kommen dann wohl noch ANDA, MUCHACHO, SPARA, 100 000 DOLLARI PER RINGO, L'UOMO, L'ORGOGLIO, LA VENDETTA, und UN MINUTO PER PREGARE, UN INSTANTE PER MORIRE sowie CORRI, UOMO, CORRI und QUATTRO DELL'AVE MARIA. Danach muss dann mal jemand anderes hier weitermachen.
  14. Vielen Dank für die Anmerkung, ich habe es jetzt rausgenommen. Ich muss gestehen, dass es nicht einfach ist, eine wirklich chronologische Reihenfolge beim Hören der Alben zu erstellen, da sich mehrere einschlägige Quellen widersprechen. Heute geht's jedenfalls etwas heiterer weiter: PER UN PUGNO NELL'OCCHIO - Francesco De Masi PER UN PUGNO NELL'OCCHIO entstand direkt als Antwort auf FÜR EINE HANDVOLL DOLLAR. Für die Vertonung der Geschichte um zwei trottelige Waffenhändler, die sich in einer Grenzstadt das große Geschäft versprechen, aber nur ein schlafloses Nest vorfinden, war erneut Francesco De Masi verantwortlich. Im Film nimmt die Handlung durch die verschiedenen Aktionen der Protagonisten immer mehr Fahrt auf, der Komponist schöpft schon von Beginn an aus den Vollen. Das Album beginnt mit einem Vielversprechenden Auftakt: De Masi gestaltet eine fast collagenartige Eröffnung, in der immer wieder Bruchstücke der noch jungen Italo-Western-Musik-Klischees aufgegriffen werden, die sich durch scharfe musikalische Schnitte rasant abwechseln. Pistolenschüsse, Röhrenglocken und andere kleine Extras verweisen eindeutig auf die kreativen Einfälle Ennio Morricones. Das Hauptthema klingt auch bereits hier schon an, wird aber immer wieder von Peitschenknallen, Orgelclustern oder einer schmetternden Solotrompete unterbrochen. Erst im zweiten Stück kann sich das Thema erstmals voll entfalten. Die "Ciccio E Franco Ballade" kann als Antizipation von "Farewell to Cheyenne" gehört werden. Langsam trottet die Begleitung dahin, während das vergnügte Thema auf der Mundharmonika erklingt. Dieses Thema ist eines der wandlungsfähigsten Elemente der Musik. Im weiteren Verlauf des Albums erklingt es mal kraftvoll im Blech über treibende Streicherbegleitung, wird in Suspense-Passagen eingearbeitet oder in komödiantischer Natur ins Mickey-Mousing verkehrt. Ihm gegenübergestellt sind mehrere andere melodische Elemene, die zum großen Teil lateinamerikanisches Kolorit enthalten. Da ist zum einen das markante Solo für Trompete, das mit seinem pathetischen Ausdruck ein bisschen Morricones HANDVOLL DOLLAR ERINNERT. Ein energischer Tango und ein leicht desolater mexikanischer Walzer machen das Paket komplett. Insgesamt handelt es sich um eine sehr abwechslungsreiche Musik, die insbesondere im Vergleich zu UNA BARA PER LO SCERIFFO und IL RANCH DEGLI SPIETATI mit mehr Witz und Abwechslung überzeugt. De Masi geht hier mehr in die Vollen, um den parodistischen Charakter der Musik zu erzielen. Dabei schießt er aber nie übers Ziel hinaus. Stattdessen erhält die Musik als eigenständiges Hörerlebnis mehr Schlagkraft als die vorherigen genannten Werke. Zum Filmstart wurde sogar eine LP produziert, deren Stückzahl allerdings so gering war, dass sie schon bald vom Markt verschwunden war und Gerüchte umgingen, sie hätte nie existiert. Da die originalen Masterbänder anscheinend verloren sind, griff man bei der Produktion dieser CD auf die Bänder der LP zurück, die immerhin 31 Minuten Musik enthalten. Ob es die komplette Musik ist und ob sie einigermaßen chronologisch ist, kann ich nicht sagen. Die sehr knappe Spielzeit der einzelnen Titel tut dem Vergnügen keinen Abbruch, da der musikalische Charakter der meisten Stücke ohnehin sehr sprunghaft ist. Insgesamt handelt es sich bei diesem Album um kein Muss, aber um eine erfrischende Bereicherung der Italo-Western-Sammlung.
  15. Mephisto

    John Williams

    Tatsächlich. Naja, ich kaufe mir den dann in der Lalaland-3-CD-Fassung in zwei Jahren.
  16. Auch von mir ein herzliches Willkommen! Ich bin froh, dass Du Dich nicht vom Streit hast abschrecken lassen. So etwas ist aber selten hier und wenn es vorkommt, versuchen wir alle, dass bald der Frieden wieder hergestellt wird. Das kann man ja auch an der vorbildlichen Versöhnung diverser Nutzer im entsprechenden Streit-Thread nachvollziehen (trifft leider nicht auf den zu, der den Streit vom Zaun gebrochen hat). Einige wollen es sich halt nicht recht machen lassen, aber denen kann man dann auch nicht helfen. Er hatte aber insofern recht, dass mehr Teilnehmer, die fleißig diskutieren und für Austausch (auch in Nischenbereichen) sorgen, das Forum lebendig halten. Daher freuen wir uns über jedes fleißig diskutierendes Mitglied, insbesondere, wenn es über so große "Vorkenntnisse" verfügt. Ich hoffe, bald von Dir in den anderen Bereichen lesen zu können Was Deine Frage angeht, kommt man wohl um die (umgerechnet) rund 40 Euronen für die Mitgliedschaft nicht vorbei. Ist halt die Frage, ob einem das Wert ist. Oder man müsste sich zusammentun. Da meines Wissens nach keiner hier bereits Nutzer ist, wirst Du in den sauren Apfel beißen müssen, es sei denn, es finden sich weitere Interessierte.
  17. Davon bin ich bisher ausgegangen. Es gab diverse alternative Fassungen, Versionen mit und ohne Chor und sogar Synth-Demos.
  18. IL RANCH DEGLI SPIETATI - Francesco De Masi IL RANCH DEGLI SPIETATI, der auch unter dem Verleihtitel OKLAHOMA JOHN bekannt ist, vermischt anscheinend die klassische Westerngeschichte des Unbekannten, der in einer gesetzlosen Stadt aufräumt, mit dem "Wer-war-es?"-Muster des Kriminalfilm. Ich selber habe diesen längst vergessenen Film nicht gesehen. Die Musik wurde im Rahmen der De-Masi-Serie von Beat Records in wahrscheinlich vollständiger Form veröffentlicht, nachdem sie bereits auf einer CD in Auszügen zusammen mit UNA BARA PER LO SCERIFFO gekoppelt war. Auch IL RANCH DEGLI SPIETATI beginnt mit einem Eröffnungssong, der allerdings vom einem kleinen Chor gesungen wird und nicht von einem Solisten. Die solide Melodie wird im späteren Verlauf der Musik die Rolle des Leitmotivs für den Helden übernehmen. Eine instrumentale Fassung findet sich in "Seq. 4". Neben diesem Hauptthema lassen sich weitere melodische Elemente in der Musik ausfindig machen, denen eine leitmotivische Funktion zukommt wie dem knappen Bedrohungs-/Banditen-Motiv, das häufig in den glücklicherweise seltenen Suspense-Passagen solistisch von einzelnen Instrumenten wie der Gitarre oder der Bassklarinette vorgetragen wird und nur selten kraftvoll im Blech in den Actionpassagen zur Geltung kommt. Das Juwel dieser Musik ist allerdings das Liebesthema. Von der Gitarre in "Seq. 7" eingeführt, blüht es anschließend satt in den Streichern auf, von Harfenglissandi durchströmt. Zwei kurze Passagen schielen etwas in Richtung Morricone, wenn eine mexikanisch-folklorstisch angehauchte Melodie im Englischhorn über eine dezente Gitarrenbegleitung vorgetragen wird. Letzten Endes bleibt die Musik aber unter meinen Erwartungen, da der Komponist auch für dieses Werk wieder ein mittelgroß besetztes Orchester zur Verfügung hatte, dessen Potential er aber leider nicht zufriedenstellend ausschöpft. So bleibt die Musik häufig etwas dünn und kraftlos. Schade eigentlich, denn insbesondere das Hauptthema bietet die Möglichkeit für kraftvolle und kernige Westernmusik, auch das knappe, aber sehr wandlungsfähige Banditen-Motiv verlangt geradezu nach einer symphonischen Verarbeitung in den Actionszenen. Wirklich gelungen sind einzig die Passagen mit dem Liebesthema, das stets sehr üppig, fast wie schon in einer Steiner-Musik daherkommt. IL RANCH DEGLI SPIETATI ist wie UNA BARA PER LO SCERIFFO nicht sonderlich spektakulär. Sollte ich aber einmal die Aufgabe haben, einen Western mit De-Masi-Musik zu unterlegen, so würde ich für die Liebesgeschichte allein auf das schwelgerische und äußerst elaboriert harmonisierte Liebesthema zurückgreifen.
  19. Diese Demo ist neben der vollständigen Einspielung des Sacre du Printemps auch ein echter Klassiker:
  20. Und ich mag Stefan für die persönlichen Eindrücke, die er mit uns teilt Diese Zeilen sollst Du weder umsonst noch vergebens geshrieben haben. Diese Veröffentlichung lasse ich aber getrost ziehen.
  21. Das finde ich jetzt ein bisschen zu lax über's Knie gebrochen. Für mich hat Miller im Vergleich zu den ersten beiden Filmen (den dritten kenne ich noch nicht) Fortschritte wie Rückschritte gemacht. Die Fortschritte: Die Motorradbanden der ersten beiden Teile sind eine wilde Haufen abgefackter Freaks. In mehreren Szenen (wie der nächtlichen Ritualszene) wird aber angedeutet, dass es sich um fast kultische Vereine handelt, letzten endes bleibt es aber bei einer Freakshow. Im Vierten Teil erfüllen all die skurillen Gestalten in der sektenartigen Verbindung eine Funktion, sei es dramaturgisch, sei es filmisch. Der kaputte Metall-Gitarrenspieler ist z.B. ein toll eingesetztes diegetisches Leitmotiv, das die Karawane ankündigt, bevor sie sichtbar ins Bild kommt. Wir haben den Sektenführer, Unterführer, Kanonenfutter etc. Das steigert die Gefährlichkeit dieser Sekte, denn als Zuschauer wird einem bewusst, dass da ein durchorganisiertes, faschistisches System durch die Wüste rast und keine dumme Horde Junkies, die sich einfach ausknipsen lässt. Besonders brisant fand ich die offensichtlichen Parallelen zwischen Fiktion und Realität. Wenn da die Bösewichter auf ihren Gefährten durch die Wüste brettern, kommen einem unwillkürlich die Propaganda-Bilder des IS in den Sinn. Dies wird durch andere Faktoren verstärkt wie die Betonung des "Walhalla"-Rufs, der mit seiner Betonung auf die letzten beiden Silben auch den Ruf "Allah" enthält. Brisant ist die Sache insbesondere deshalb, weil das Drehbuch, in dem diese aufgeputschten, von einem Anführer in den Selbstmord getriebenen Krieger beschrieben wurden, bereits aus den 90ern stammt... FURY ROAD verfügt über viel feinere Nuancen als die ersten Filme. Wir bekommen insbesondere im zweiten Teil einen Haufen Archetypen vor die Kamera gestellt, die aber auch austauschbar und verzichtbar sind. Dies beweist allein die hohe Wahrscheinlichkeit, mit der exponiert herausgestellte Charaktere vor der letzten halben Stunde abserviert werden. Dass man sie aber auch nicht weiter vermisst oder braucht, zeigt, dass sie keine Funktion erfüllen, außer verrückt zu sein (siehe oben). In FURY ROAD erfahren wir nicht viel mehr über die Charaktere, dennoch gelingt es Miller und insbesondere seinen Darstellern, den Figuren mehr Tiefe zu verleihen. Dies geschieht oft nur durch kleine Gesten, kurze Nebensätze. Sie sind aber nötig und so gut platziert, dass wir genug über die Figuren erfahren, dass sie mehr werden als Pappaufsteller in der Wüste, worunter meines Erachtens insbesondere der zweite Teil gelitten hat. Hinsichtlich der Konventionen des Actionkinos finde ich die Darstellung der Frauen bemerkenswert. Ja, wir haben fünf Models in knapper Wüstenkleidung, die sich bereits in der ersten Einstellung mit dem Wasserschlauch abspritzen. Die Insznierung dieser Szene als eine Fatamorgana verleiht einem Bild, das bei De(Face)Palma rein voyeristisch und bei Bay bis zum Erbrechen sexistisch wäre, eine reizvolle Stilisierung. Abgesehen von dieser Szene muss man zugeben, dass die weiblichen Charaktere den männlichen durchaus ebenbürtig sind. Sie sind durchweg aktiv, nie passiv und nehmen dem (männlichen) Protagonisten teilweise massiv die Arbeit ab. FURY ROAD ist äußerst virtuoses Kino. Das betrifft insbesondere die Inszenierung der Actionszenen. Hier würde ich nicht sagen, dass er dem zweiten Teil überlegen ist, der hervorragende Actionszenen hat, aber zumindest ebenbürtig. Wann hat man das letzte Mal so rasant geschnittene Action im Kino erlebt, in der trotzdem stets alles klar war un die Choreographie durchweg Sinn ergab? Ich erinnere mich zugegebenermaßen nicht. Zu den Nachteilen: Die Optik war insgesamt viel zu steril, Schuld waren insbesondere die Farbfilter, die entweder alles knallorange oder kaltblau aussehen ließen. Besonders ärgerlich war das in den Wüstenszenen. Während Dreck und Staub in den Originalen wichtig für die optische Erscheinung sind, wirkt hier alles viel zu glatt. Auch war mir in der ersten großen Actionszene viel zu viel CGI, das bessert sich dann aber Gott sei Dank in den letzten beiden Dritteln des Films. Die Musik gehört zu den größten Katastrophen, die ich je im Kino gehört habe. Die billigen Taiko+Col-Legno-Samples gehen teilweise massiv gegen den Schnittrhythmus und das Tempo der Szenen. Glücklicherweise ist die Action im Film stark genug, um dieser völlig neben der Spur laufenden Ballerei die Stirn bieten zu können. Ärgerlich bleibt's aber trotzdem. Noch schlimmer fast diese ewigen Mollteppiche der Dosenstreicher, die immer ausgepackt werden, wenn's emotional werden soll. Besonders lächerlich diese kurze Englischhornsolo, das einmal kurz aus den Streichersamples hervorlugt, um nochmal richtig auf die Tränendrüse zu drücken. Bäh! Umso schlimmer, wenn man bedenkt, dass ursprünglich Marco Beltrami den Film hätte machen sollen. Beeindruckend in Szene gesetzt wird einem das Totalversagen der Musik, wenn man eine Alternative geboten bekommt wie den kurzen Ausschnitt aus dem "Dies Irae" des Verdi-Requiems. Plötzlich hatte die Szene doppelt so viel Druck, wirkte groß und heftig. Immer wenn Holkenborgs Sample-Maschinerie loslegte, sank der Testosteronspiegel des Films gewaltig ab. Ärgerlich, sehr ärglich. Fazit: Miller schuf einen interessanten Sommerblockbuster und lieferte hochvirtuoses Actionkino. Leider unterlag er bezüglich der Farbgebung des Films und der Musik (mit Ausnahme von 10 Sekunden Verdi) dem aktuellen Blockbuster-Zeitgeist und verschenkte extrem viel Potential an eine zu klinische Digitaloptik und eine totalversagende Musik.
  22. Lohnt sich der denn? "Composed and conducted" ist ja immer gefährlich bei solchen Filmen, die auch einen reinen schwurbelnden Synth-Score haben könnten.
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