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Aquarius

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Alle Inhalte von Aquarius

  1. Nun beschäftige ich mich schon seit drei Wochen intensiver mit dem Planet Earth und EINES kann ich schon mal sagen: Leute hört, dieser Mann gehört auf jedem Fall mit zu denjenigen, denen ich unbedingt zutraue eines Tages den von Beethoven ausgegebenen, vom Mahler grossartig verteidigten und zuletzt von Schostakowitsch tapfer gehaltenen symphonischen Staffelstab zu übernehmen. Nun sind es derer Drei, denen ich diese ehrenvolle Aufgabe wirklich zutraue. Die beiden anderen sind: Elliot Goldenthal und Ryuichi Sakamoto. Es ist einfach nur eine Wonne, wie sehr Meijs Musik auf eine äusserst subtile Art und Weise eine wahrhaftige Elegie für den blauen Planeten zelebriert. Allein schon im ersten Satz, wo sich der Planet ausgehend von einer leblosen - hervorragend von elektronischen Klangmassen intoniert - feurigen Kugel zu einem wasserreichen sich mit immer komplexeren Lebensformen füllenden Paradies wandelt. Man kann sich die Urozeane so richtig vorstellen, wenn sich beim Abschwellen der fremdartig wirkenden elektronischen Eingangssequenz ganz allmählich ligetiartige Chorklangschichten steigern um schliesslich in einer lieblich anheimelnden Melodie zu münden, die sich postminimalistisch zu einer wahren Hymne emporschwingt... ich komme aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus
  2. und da dachte ich noch Williams würde hier eine pompöse Festouverture schreiben. Aber ich habe es schon geahnt - habe ich die Rechnung wohl ohne den Wirt äh Meister gemacht! Was für ein subtiles und angenehm zurückhaltendes Kleinod dabei herausgekommen ist! Und dann die Besetzung: Passender hätte der Meister den Klangkörper für diese Ode an einen hoffnungsvollen Neubeginn nicht wählen können Ich bin begeistert!
  3. Als wenn mein Warnruf erhört wurde: Dieses Jahr fängt ja schon mal viel besser an: Bei mir rotiert gerade Javier Navarrette: Tintenherz: Uijuijui: Irgendwo zwischen Claude Debussy, Alan Hovhaness, Danny Elfman, Desplat wird da eine bisweilen elfenhafte, dann leicht diabolische extrem transparent luftig instrumentierte, ja oftmals angenehm intim kammermusikalische Musik dargeboten, dass es eine wahre Freude ist. Diese Filigranarbeit zeugt unverkennbar von Französisch tradierter Kompositionskunst. Schade, dass ich den Film bisher noch nicht gesehen habe. Ich kann mir richtig vorstellen, wie schön diese - allerdings auch alleinstehend sehr überzeugende - Musik da passt. Für 2009 wird es wohl nicht leicht werden diesen Score noch zu toppen. Bringt er mir doch so ziehmlich alles, was ich von aktueller Symphonik erwarte. Ich fühle mich wunderbar - diese momentane Hochstimmung habe ich dieser verdammt guten Musik zu verdanken. Jetzt bin ich so richtig in Stimmung den mittlerweile auch bei mir eingetroffenen "Planet Earth" von Johan de Meij anzuhören. Dem Covertext zu urteilen könnte das retrospektiv der Knaller 2006 werden. Man in diesem Forum lernt man Sachen kennen, die gibt es gar nicht!!!
  4. Beide Werke beinhalten wesentlich mehr atonale Wendungen als man von Williams sonst gewohnt ist. Unter anderem macht dieser Umstand die beiden Werke in der Tat gemäss einem ersten Höreindruck "sperrig und spröde". Hevorragende Musik, die den Ohren aber einiges abverlangt. Früher mochte ich dieses Album nicht. Heute schon eher...
  5. Wenn 2009 genauso mau wird, wie 2008, dann haben wir wohl auch einen Kandidaten für das "schlechteste" Jahrzehnt: Ja, meiner Meinung nach könnten es dann die "Nuller" Jahre werden! Sicher, es gab schon auch in diesem Zeitraum absolute Highlights, doch muss ich die wirklich mit der Lupe suchen.
  6. An dieser Stelle kann ich nochmal auf das Künstlergespann Tykwer/Heil und .... wie hiess denn noch der zweite Ex-Spliffer? hinweisen, die zusammen mit den sagenhaften Berliner Philharmonikern unter Simon Rattle den einzigartigen Score zu DAS PARFUM geschaffen haben. Ein Zusammenschnitt des Prologs, der Marktplatzszene und des Epilogs hat es sogar auf meinen Sampler AQUARIUS ESSENTIALS 01 geschafft!
  7. Nach dem mittlerweile schon vierten Hördurchgang muss ich noch hinzufügen, dass ich mittlerweile trotz des engen retrospektiven Soundgewandes ganz deutlich mit Freuden immer mehr entdecke, dass mir Pearce mit einem ganz besonderen Blechbläserumgang von Mal zu Mal immer mehr positiv auffällt: Man merkt, dass dieser Mann etwas von Trompete versteht. Frappierenderweise fällt das mir nicht nur in den beiden Fanfarensektionen auf, sondern richtig aufmerksam bin ich darauf erst im Präludium "Celtic Warrior" geworden. Dieser treibende Marschrhythmus untermalt mit eben diesem Bläsersound: Das hat schon was! Damit dürfte sich dieser Komponist im Laufe seiner Entwicklung auch ohne wirlich innovativ tätig werden zu müssen wohl doch noch einen sicheren Platz in der Musikgeschichte erarbeiten können. Nicht in der ersten Reihe, aber doch nicht unsichtbar: Für Künstler mit "Masche" hat es schon immer Liebhaber gegeben. Und Diese suchen und finden auch auf den hinteren Bänken...
  8. Diese Programmsymphonie wird ihrem Thema – Impressionen zu einem fiktiven Kinobesuch mit allem, was das Filmherz begehrt – bei mir auf Anhieb mehr als gerecht. So kann ich mir richtig vorstellen, wie sehr Pearce – ganz wie im Booklet beschrieben – dabei auch sehr stark von Williams (Jurassic Park in „Pastorale“) und Goldsmith (Rambo I im dritten Satz) inspiriert beim Schreiben gerade auch an diese beiden Filme gedacht haben mochte. Dabei gelingt es ihm meiner Meinung nach obendrein sehr gut den symphonischen Zusammenhalt Richtung Kinoathmosphere zu bringen, halten und sogar thematisch noch richtig zu entwickeln. So erinnert mich die grosse Fanfare – die Pearce übrigens sehr elegant für einen symphonischen Ringschluss zwischen erstem und viertem Satz einsetzt – programmatisch sinngemäss an die gloriose 20 th Century Fox – Fanfare, die wir ja alle nur allzu oft – in freudiger Erwartung, welches Spektakel danach nun folgen möge – gehört haben dürften... Kurzum: Der Komponist kombiniert hier mittels solider Handarbeit geschickt durchaus eigene Ideen (immer wiederkehrendes 5 Ton – Motiv, Fanfarenthema...) mit wie oben beschrieben von grossen Filmkomponisten inspirierten Klängen. Dabei wählt Pearce wohl bewusst einen betont spätromatischen Sound. Ein mindestens seit 1996 auch in der Filmmusik etwas antiquierter, ja retrospektiver Sound. Dieser allein trägt für mich eindeutig die Aussage, dass Pearce mit seiner Cinema Symphony in erster Linie bewusst in der Vergangenheit schwelgt, nach dem Motto: „Ach, wie gut war sie doch, die gute alte Kinozeit im letzten Jahrhundert!“ Alle oben genannten Merkmale machen diese Musik somit eigenständig. Einigen markanten „Busy“ – Passagen hätte meiner Meinung nach ein bisschen Kontrapunkt (fugato) nicht geschadet. Das hätte an diesen Stellen noch entschieden mehr Dynamik und Spannung bringen können. Die beiden Zugaben des Albums sind auch schön anzuhören, ohne dabei nachhaltig in meinem Kopf hängenzubleiben. Angenehme Musik eben, die die Symphonie gut ausklingen lassen. Alle Achtung! Eine erholsame Abwechslung zum Ende des filmmusikalisch ach so flauen Jahres 2008 ist es allemal! Aber, wie oben schon gesagt: Solide Handarbeit, nicht aber innovative Ideen, insbesondere damit zeichnet sich mir gegenüber der noch sehr junge Pearce mit diesem Album aus. Meines Erachtens wird er es damit leider sehr schwer haben neben genialen Zeitgenossen, wie beispielsweise Goldenthal, Williams ... dauerhaft bestehen zu können. Aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass ihm daran auch nicht unbedingt liegt: Er wollte wohl einfach nur seine Vorliebe fürs Kino in symphonische Musik fassen. Und DAS ist ihm meiner Meinung nach mit dem vorliegenden Album sehr überzeugend gelungen. Mir gefällt diese süffige, ja meinetwegen bisweilen auch etwas „krawallige“ hollywoodsoundverehrende Musik. Übrigens: Sowohl das Coverbild, als auch das sehr gute Booklet tragen erheblich zum Genuss bei. Mal wieder ein grosses Plus gegenüber rein digital erworbenen Alben! So, nun aber zum Abschluss noch schnell zwei andere Stücke (Sakamoto: „Silk“: Opening – Mill-Theme) und ein entspannender Musikabend ist komplett
  9. Ist ja alles höchst interessant. Mal hören, wie mir die Cinema Symphony und die Planet Earth Symphony gefallen. Erstere liegt mir mittlerweile vor, letztere müsste ich im Laufe der kommenden Woche bekommen. Nächstes Wochenende werde ich mich Beiden ausgiebig widmen. An dieser Stelle nochmals zwei weitere - von mir schon hier wiederholt besprochene - "para-filmmusikalische" Werke als ausdrückliche Empfehlung: 1) Mike Oldfield: Music Of The Spheres 2) Ryuichi Sakamoto: Discord Beim Oldfield handelt es sich um eine gewissermassen als Orchesterkonzert gehaltene grosse symphonische Dichtung, die zwar unverkennbar auf klangliches Material seiner Tubular Bells zurückgreift, dieses aber nicht nur einfach kopiert, sondern gehörig ausfeilt. Ist für mich eine grossartige Optimierung des Ganzen. Beim Sakamoto handelt es sich um ein sehr symphonieartiges Werk, ja in meinen Augen ist es eine waschechte Symphonie - sogar in 4 Sätzen. Die Satzbezeichnungen lauten: 1)Grief (Trauer) 2)Anger (Wut, Ärger) 3)Prayer (Gebet, Andacht) 4)Salvation (Erlösung) Das Werk ist postminimalistisch gearbeitet. Der Schlussatz endet mit einer gigantischen Passaglia, die das thematische Material vom Anfang zu einem strahlenden Abschluss bringt.
  10. ... na da hab ich bei Amazon doch gleich klick klick gemacht.
  11. Morgen kann ich dann die Cinema Symphony hören! Bin gerade verhindert, weil ich gerade selbst eine Symphonie für KNO3, C und S in Pyro Dur inszeniere! Guten Rutsch dann allerseits!
  12. Oops - Sorry! Vielleicht habe ich mich da ein wenig ungeschickt ausgedrückt. Ich habe nie gemeint, dass das Thema "Südstaaten" oder gar "Sklaverei" im Vordergrund stehen sollte. Aber irgendwo muss man ja so ein engagiertes Werk anfangen. Und da - so denke ich - ist eine Rückbesinnung auf Das, wie alles begann sicher nicht ungeschickt. Schwerpunkt der Komposition wird/sollte aber auf jedem Fall eine musikalische Umsetzung des "Wechsel"-Gedankens - selbstverständlich inklusive Überwindung der letzten Reste von rassischen Vorbehalten - sein. Und da geht es eben um hoffnungsvolle, aber gegen Ende sanft ausklingend fragende Töne. Nun, eine rein kontrapunktische Fuge wird es wohl eher nicht werden, ich verstehe aber, wie das Wort "Fuge" hier gemeint ist: Wohl eher ein passagliaartiges Rondo - sprich eine Satzform, die eine kontinuierliche Steigerung sowohl thematisch als auch Arrangementmässig zulässt. Bei den Arrangements können fugatohafte "Themenjagden" durchaus eine musikalische Umsetzung des vergangenen Wahlkampfes symbolisieren! Ich könnte mir als Struktur sogar eine quasi Dreisätzigkeit vorstellen, etwa in der Art: 1) The Beginning - Change Fanfare (hier passen die Anklänge an die Südstaaten rein) 2) The Promise (hier können "Wechsel"-Themen um die Wette eifern, Wahlkampf eben) 3) The Hope (damit sollte das Werk sanft ausklingen) Wirkt schon fast anmassend, aber so in etwa würde ich da rangehen, wenn ich Komponist wäre. Aber vielleicht fühlt ja der Meister ganz anders... Und egal, was dabei herauskommt: Ich werde es auf jedem Fall akzeptieren, ja dem Meister für jede einzelne Note dankbar sein und sein Werk mögen. Übrigens "Rosewood" ist das Werk, was ich noch weiter oben meinte. War mir nur entfallen.
  13. ich lass da mal "vorglühen" mit dem Score zu Amistad! Herrlich, diese Vocalise, vorgetragen von einer Männerstimme voller Seele und dann dieser Chor - Africa! Ich kann mir schon vorstellen, dass sich Williams unter anderem ein wenig von dieser Arbeit inspirieren lassen wird.
  14. Top 2008: war nichts für mich dabei! Vielleicht kann hier ja bald der Tintenherz und Cinema Symphony stehen. Beides habe ich aber leider noch nicht gehört. Top Film 2008: Wall E. Man war das ansonsten wieder ein grausiges Filmjahr für mich. Top Score release: Indy Box (das wird auch noch in 100 Jahren gehört!) Überraschungskomponist: Michael Giacchino ist mir schon als Talent aufgefallen (Lost) Wunsch für 2009: Etwas neues von Goldenthal, Obama-Musik von Williams Wunsch allgemein: Generell wieder mehr Kreativität, denn - wie schon öfters gesagt - für mich ist die Filmmusik als Quelle für kommerziell nutzbare Auftragsarbeiten ein sehr wichtiger Motor für die Fortschreibung der - insbesondere - symphonischen Musikgeschichte.
  15. Also ich könnte mir da eine symphonische Dichtung vorstellen, die anfänglich vielleicht Zitate aus bekannten Gospels und Südstaatentraditionals aufgreift um dann schliesslich immer mehr in hoffnungsvolle, dann vielleicht fragend aber doch schon immer mehr feierliche fanfarenartige Klangmassen zu münden um letztendlich irgendwo zwischen Elegie, Erlösungswillen und zuversichtlicher Erwartung sanft auszuklingen. Auf jeden Fall kann ich mir - insbesondere zu Anfang - durchaus auch Anklänge an den New Orleans - Sound vorstellen. Hat der Meister da nicht schon irgend etwas mal in dieser Art geschrieben? Dass das Stück logischerweise offen enden muss ist ja im Zusammenhang mit seiner Aufgabe - quasi die Einführung in das Amt musikalisch zu untermalen - kein Hinderungsgrund, erst recht nicht für John Williams: Er wird es sicherlich als eine reizvolle Herausforderung mal wieder etwas kreatives abseits vom Film zu schaffen begrüssen. Jedenfalls wird es dann 3 schöne Hymnen dieser Art geben: 1) Die Musik zur 100 Jahr Feier von den USA, komponiert von Richard Wagner (Auftragsarbeit für 10000 Taler) 2) Das Finale von Independence Day, komponiert von David Arnold - für mich gewissermassen stellvertretend als Hymne an die Texas Dynastie... 3) Die Einführung von Barack Obama in das Präsidentenamt, hoffentlich wirklich komponiert von John Williams.
  16. @ Thomas Nofz Vielen, vielen Dank! ... ist ja ein sehr feines Seitchen, diese www.soundtrackcorner.de. Da kann man sogar mit Pay Pal bezahlen. PERFEKT
  17. Ist ja echt zum K..... Da gibt es tatsächlich endlich mal zwei gute Werke und beide kann man nicht mal eben so einfach kaufen. Auch an die Symphony komme ich einfach nicht ran. Kann also vorerst hier nicht mitreden, würde es aber liebend gerne tun. Ist einfach nur ein Schlag in das Gesicht des CD-Sammlers: Kein richtiges Cover, eine fragwürdige Robustheit, Aufzwingen von DSL --> Das sind alles die Folgen von der Horrorvision irgendwann nur noch online an Musik heranzukommen. In der neuen Computerbild steht schon etwas über eine Steigerung des Wahnsinns: Ein Musikserver namens "Diva". Da muss man 10 Euro im Monat hinblättern und kann dann Musik hören. Aber nichts festhalten, nur hören. GRAUSAM!!! Sorry, musste ich hier einfach mal loswerden. Hätte das auch genauso beim Tintenherz-Thread machen können.
  18. na da bin auch ich mehr als gespannt. Ich denke schon, dass es Williams gut schaffen wird seinen Eindruck von Obama in Tönen zu setzen. Aber BITTE, BITTE, BITTE keine Online - Mätzchen, wie bei Inkheart. BITTE, BITTE, BITTE.
  19. :applaus: Eine grossartige diplomatisch reife Leistung ist das alles!!!
  20. Meilenstein John Lennon: Dazu möchte ich mal die Bach - Beethoven - Mahler - Analogie anbringen: Bach hat die bis zu seiner Zeit angehäufte abendländische Musik geeint und auf eine kompositionstechnische Basis gestellt, auf die alles Europäische und später auch Amerikanische, was danach folgt, irgendwie aufbaut. Beethoven hat insbesondere mit seiner Neunten einen symphonischen Meilenstein gesetzt, der die darauf folgende romantische und spätromatische Musik und somit über den Brückenbauer Wagner auch die orchestral symphonische Filmmusik erst ermöglicht hat. Mahler hat dann die Spätromantik auf ein Niveau gehoben, das bis jetzt maximal gehalten (Schostakowitsch ... ) wird, bis jetzt aber noch nicht aber übertroffen wurde. Der Staffelstab der Symphonik muss noch übergeben werden. Vielleicht wird ihn ja irgendwann Goldenthal erhalten. Natürlich sieht die Sache bei der sogenannten "Popmusik" aufgrund ihrer modeabhängigen Schnellebigkeit wesentlich unübersichtlicher aus. Aber auch hier kann ich ohne Probleme für mich einen analogen Zeitstrahl anbringen: Chuck Berry - John Lennon - Pink Floyd Chuck Berry hat die bis zu seiner Zeit aufgelaufenen R&Bs geeint und quasi den Rock`n Roll erfunden. John Lennon hat dann in synergetischem Zusammenspiel mit den Beatles (allen voran natürlich Paul Mc Cartney als Meister fürs Melodiengespühr) die maximal möglichen klanglichen Möglichkeiten aus der klassischen Rockbandbesetzung herausgeholt, was ohne digitale Mätzchen so möglich war. Seine "Neunte" ist Sgt Pepper. Pinkl Floyd dann bestritt quasi die "Romantik und Spätromantik" der Popmusik. Im selben Atemzug muss man natürlich noch Yes und auch Queen nennen, wobei Freddy Mercury für mich eine grosse Seelenverwandschaft mit Tschaikowsky hat. Überhaupt gibt es noch eine andere interessante Analogie: Wenn ich mir Gedanken über diejenigen, die die leichtfüssigste und lebensbejahendste Musik gemacht haben fällt mir sofort das Paar Mozart - Abba ein. Beide stehen für perfekt elegante Musik. Belegt wird das - zumindest für Mozart - auch dadurch, dass Neugeborene diese Musik sofort mindestens tolerieren, wenn nicht sogar mögen. Zur Sache mit dem "Klaftern": Dieses Problem haben wir in der Tat wohl alle - die Einen mehr die anderen weniger. Insbesondere seit ich eine ca 45 Stunden Woche habe bleibt mir kaum noch Zeit wirklich lange Zeiten am Stück Musik zu hören, vom Walkmanhören in den Öffentlichen mal abgesehen.
  21. Unter "symphonisch" verstehe ich nicht nur die Beherrschung eines gewaltigen Klangapparates. Obwohl ich das natürlich extrem gut finde (Goldenthal usw.) meine ich hier auch die "zusammenklanglichen" Qualitäten eher kammermusikalisch besetzter Scores. Da gibt es ja auch hervorragende Beispiele, auch in den letzten beiden Jahren. Natürlich schliesst das auch Scores mit Rockbandbesetzung ein: Für mich kann eine E-Gitarre durchaus sehr virtuos und symphonisch sein. Gehöre ich doch zu der Gattung Musikliebhaber, die neben Spätromantik auch melodischen Hardrock mag. Ich möchte an dieser Stelle nochmal ausdrücklich die letzte Arbeit von Ryuichi Sakamoto hervorheben: SILK - OST Natürlich ist es auch hier ein gewaltiger Orchesterapparat, der immer dann, wenn es denn passt für eine unglaubliche mahlerische Tiefe sorgt, aber die eigendlichen symphonischen Themen werden hier meistens von kleinen Instrumentengruppen, oftmals vom Piano allein, höchst emotional vorgetragen. Für mich der beste Score 2007/2008, den ich kenne. Mal schauen, ob Navarettes Inkheart und Pearces Cinema Symphony da noch herankommen. Das sind nämlich die beiden Werke, die ich mir - dem Forum sei Dank - als nächstes anschaffen möchte. An den Navarette soll man ja leider nur über den Ether rankommen. Ich habe doch aber kein DSL. Ansonsten kann man die "kreative Krise" durchaus auf alle Musikrichtungen ausdehnen. Nur, ob der Vorrat an musikalisch möglicher Ideen wirklich erschöpft ist? Das dürfte man in den 20 er Jahren des vergangenen Jahrhunderts auch gedacht haben. Wie sonst kann man sich erklären, dass für die erfolgreiche Fortsetzung der Musikgeschichte neue Kompositionsprinzipien, wie 12-Tonmusik, serieller Musik und Minimalistik geschaffen wurden. Im letzten Drittel letzten Jahrhunderts kam dann noch John Lennon, der den musikgeschichtlichen Meilenstein in Sachen Rockmusik gesetzt hat. Diese Vielfalt müsste doch noch viele Neukombinationen zulassen. So sehe ich insbesondere in der Minimalistik ein gewaltiges Potential. Dieses Kompositionsprinzip bringt im Gegensatz zur 12-Tonmusik und zur seriellen Musik systembedingt eine gehörige Portion an Hörgefallen mit, denn sie schmeichelt unseren Ohren. Gibt es doch genung Beispiele von JNH (Lady In The Water, Signs), Horner (A Beautiful Mind, New World), aber auch Williams (AI-The Mecha World) ... die diesen Weg sehr erfolgrich gegangen sind.
  22. Erst wollte ich dafür ein neues Thema eröffnen. Ich finde aber, dass der vorliegende Thread gut zum Anlass dieses Postings passt, ja ihn sogar recht gut einleitet: STEUERT DIE FILMMUSIK AUF EINE ERNSTHAFTE KREATIVE KRISE ZU? Diese Frage quält mich ehrlicherweise bereits seit ca 2 Jahren. Irgendwann ist mir bewusst geworden, dass ich - von Einzelerscheinungen mal abgesehen - wohl nicht der einzige bin, der hier in der Vergangenheit schwelgt. Dies wird nur allzu deutlich, wenn man beispielsweise die Beiträge in Threads wie "ich höre gerade folgendes Album" sichtet. Insbesondere in den letzten beiden Jahren ist mir unter anderem aufgefallen, dass es kaum grosse Würfe einschlägiger Komponisten mehr gibt: Sicher, neue Leute wie Giacchino und so sind sicherlich nicht schlecht, aber die von mir (erhoffte) und wirklich erwartete Konkretiersierung einer in den 90ern angeschlagenen neuen symphonischen Richtung scheint die aktuelle Filmmusik nun gar nicht zu gehen. Die Kommerzialität möchte ich hier nicht als generellen Hemmschuh sehen, denn dann hätte beispielsweise der Score zu Jurassic Park I niemals so ein Knaller werden dürfen. Nun würde mich einfach mal interessieren, ob hier irgendjemand eine mögliche Erklärung für diese bedauerliche Entwicklung hat, oder aber ob ich mir das alles nur einbilde und mir - beispielsweise - auch mal die musikalische Vertonung von Computerspielen - als immer mehr mit aktuellen Filmen verschmelzende Gattung zu Gemüte ziehen sollte. Da sollen ja die Asiaten sehr weit sein. Auf diskussionsfördernde Antworten bin ich sehr gespannt.
  23. Was wäre denn, wenn man so etwas wie einen "nur für Mitglieder sichtbar" - Bereich einrichtet. So könnte man besagte Themen, allen voran den Religions-Thread - um den ist es wirklich schade!!! - als geschlossene Themen Interessierten zugänglich machen. Für mich ist das Löschen wirklich eine harte Nuss: Betrifft es doch einen nicht unerheblichen Anteil meiner geistigen Anstrengungen is diesem Forum.
  24. Gerade ich habe immer sehr gern hier im "Off Topic" - Bereich zu DISKUTIEREN versucht. Damit ist dann eben einfach mal schluss. Meinen - zugegeben nicht gerade netten - Beitrag zum gelöschten "Stein des Anstossens - Thread" werde ich dennoch nicht relativieren. Ich habe da eben einfach meine Meinung. Schade eigentlich, denn ich dachte immer, dass gerade Leute, die sich unter anderem mit klassischer Musik beschäftigen, nicht aufgrund einer offenbar doch sehr grossen Angst vor unbequemen Wahrheiten zum digitalen Maulkorb greifen müssen. Ich würde auch gerne wieder viel mehr über "Topics" diskutieren, nur leider - so finde ich - waren gerade die beiden letzten Jahre filmmusikalisch gesehen einfach nur grausig. Und immer nur Backup-Beiträge in Themen wie "Ich höre gerade folgendes Album" sind mir auf die Dauer doch zu dünn. Über eine in meinen Augen immer mehr sichtbare kreative Krise in der Filmmusik wollte ich die Tage hier eine Diskussion eröffnen. Momentan ist mir aber auch dazu richtig die Lust vergangen. Denn da könnte sich ja auch eine Diskussion entfachen, die sehr schnell als "Politisches Thema" angesehen wird und letztendlich somit dann über eine konsequenterweise folgende Themenschliessung meine Denkanstösse im Sande verlaufen würden. Ich werde nun eine Weile lang überwiegend Leser sein und abwarten, wie sich die Sache hier weiter entwickelt. Grundsätzlich bewegt sich aber meiner Meinung nach gerade ein so spezialisiertes Forum, wie das Unsere nun mal ist, auf einem direkten Kurs in die Belanglosigkeit, wenn noch mehr Leute die Lust am zensierten Diskutieren verlieren. Nun aber erst mal Schluss, ist ja schon wieder fast ein politisches Thema...
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