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Thomas Newman - THE GOOD GERMAN vs. BRIDGE OF SPIES


TheRealNeo
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vs.

 

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Die Idee kam mir gerade beim Lesen von SoundtrackComposers Beitrag im Thread zum zweiteren Film.

Die Filme spielen wohl nicht im selben Zeitraum - Nachkriegszeit vs. Kalter Krieg - stellen vielleicht aber doch den Komponisten vor ähnliche Probleme. Habe mal keine Umfrage mit eingebaut, da es nicht nur um "plumpes" Entscheiden gehen soll, welche Musik einem nun besser gefällt, sondern auch wie der Komponist das jeweilige Sujet angeht und verarbeitet.

Um Reviews, Hörbeispiele und Analysen wird gebeten. :)

 

P.S.: Naürlich kann es noch etwas dauern bis BRIDGE OF SPIES von einer größerer Zahl User gehört wurde.

 

P.S.2: Auf diese Weise soll ein aktuell besprochener Score auch immer einen ausgewählten "älteren" Score eines Genres oder Komponisten wieder ins Gedächtnis rufen und ins Gespräch bringen.

 

P.S.3: Die "Golden-Age"-Veteranen können natürlich auch noch gerne Titel in das Felde führen. Was fällt euch da bei Kalter Krieg ein?

 

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Es handelt sich hierbei um zwei sehr unterschiedliche Filmmusiken. Bridge of Spiels hat mit The Good German so gut wie gar nichts gemeinsam.

Letzterer ist aufgrund seines großen Orchestralen Spektrums und seinem Hauptthema auch klar der bessere von beiden . Bei Bridge of Spiels reden wir eher von einem klassischen Thomas Newman Score.

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Ganz klar gewinnt hier der GOOD GERMAN...der Spielberg erreicht in seinen besten Momenten kaum mehr als den gehobenen "Alles schonmal irgendwie gehört aber handwerklich i. O."-Thomas Newman-Hausstil, der GERMAN fordert Newman tatsächlich mal harmonisch und idiomatisch aus der Reserve und was er dabei hervorzaubert ist eben nicht nur eine platte Alfred-Pastiche, sondern eine durch eigene Handschrift gebrochene Referenz an die Schwarze Serie.

 

Ich habe mir von einem Spielberg-Film dieses Genres musikalisch nicht viel Neues erwartet und genau das bekommen, der erstere ist und bleibt eine sehr positive Überraschung.

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BRIDGE OF SPIES (Thomas Newman)

 

Nett, aber doch etwas belanglos. Teilweise tatsächlich ein typischer Newman - es gibt die bekannten, warmen Akkordkombinationen und Streicherharmonien, sowie die dezent ethnisch anmutenden Collagemomente - , auf der anderen Seite schlägt Newman aber auch weihevollere Töne an, passend zum Spielberg'schen Pathos. Gerade im zweiten Track klingt es oft mal nach Williams, insbesondere beim beginnenden Blechbläserchoral und dem pastoralen Einsatz der Holzbläser im weiteren Verlauf. Das russische Kolorit kommt durch gelegentlichen Choreinsatz zum Tragen - allerdings eher am Rande, die entsprechenden Momente konzentrieren sich im Wesentlichen auf den ersten und letzten Track.

 

Die dem Stoff zugrunde liegende Thriller- und Verschwörungsthematik kommt im Score leider fast gar nicht zur Geltung - abgesehen von "Lt. Francis Gary Powers", in dem sich Newman kurzzeitig auf die Spuren des dunklen Williams à la MUNICH/MINORITY REPORT begibt, wird es nie wirklich düster in der Musik. Letztlich lässt das wohl auch auf den Film schließen - eine wirklich ernsthafte, realistische Verarbeitung des historischen Szenarios scheint das nicht zu werden. Schade.

 

Fazit: ein solider Spielberg-Einstand für Newman, aber doch alles andere als eine Großtat. Der weitgehende Verzicht auf beklemmende, düstere Untertöne und der weihevolle Schmalz der vielen warmen Americana-Momente verankern BRIDGE OF SPIES tief im Mainstream und sind von der Atmosphäre des Kalten Krieges ungefähr so weit entfernt wie Frank Sinatra von serbischen Grabgesängen. In Schulnoten: eine 3- .

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Würde auch klar THE GOOD GERMAN den Vorzug geben. Newman begegnet dem komplexen Sujet mit komplexer Harmonik, ausgeprägtem Noir-Feeling und reichhaltiger thematisch-motivischer Arbeit - und wirft dabei nie seinen Personalstil über Bord.

 

BRIDGE OF SPIES wird seinem ebenso komplexen historischen Setting einfach nicht gerecht - aber der Film wohl auch nicht, daher würde ich die Schuld eher bei Spielberg als bei Newman suchen.

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THE GOOD GERMAN ist für mich auf jeden Fall auch hörbarer, da passiert einfach mehr, klingt auch wesentlich frischer. Aber für mich hat Newman auf jeden Fall das Zeug für weitere Spielberg Arbeiten, gerne aber das nächste Mal abseits von einem solchen politisch-amerikanischen Ränkespielchen.

 

Bei dem Thema muss ich spontan auch noch an TORN CURTAIN denken, der gleich zweimal Musik liefert. Den Bernhard Herrmann Beitrag mag ich gerne. Der ist für mein Befinden auch sehr leicht zugänglich für jüngere Ohren, wie so manches von Herrmann.

 

https://www.youtube.com/watch?v=SmrDiMnA6bo

 

Addisons Beitrag mit mehr Verve:

 

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Mit THE GOOD GERMAN wollte Steven Soderbergh dem Stil des Film Noirs ein Denkmal setzten. Bei Publikum und Kritik kam das eher zwiegespalten an. Ich selbst habe den Film leider noch nicht gesehen.

 

Wo befinden wir uns? Der Film spielt im zerbombten Berlin kurz nach Ende des zweiten Weltkriegs.

 

Unrecht oder Recht eröffnen als Main Title das Album. Schon hier wird klar, dass Newman sich mit der Musik dem Golden Age annähren möchte. Starke Bläser und ausufernde Streicher betonen die Dramatik, bevor ein etwas romantischeres Thema vorgestellt wird. Sehr schön, wenn gegen Ende eine einzelne Trompete dazu kommt und das Stück ausklingt. Das kurze River Havel ist ein düsteres Noir-Stück, dass die Atmosphäre des nahen Unglücks gut rüberbringt. Countess Roundheels ist ein wunderbares, kurzes Stück mit u.a. Soloflöte und Klavier. Sehr schön im Aufbau und der Instrumentierung baut es sich auf um am Ende auf einer positiven, beruhigenden Note zu enden. Such A Boy ist da wieder düsterer und klar im Geiste der bekannten Musik des Film Noirs angelehnt. Kraut Brain Trust ist mit leichten Trommeln, Streichern und Bläsern etwas flotter und militärisch geprägt und bringt etwas Abwechslung mit rein. Leider auch wie der Folgetrack, The Russian Deals, ein sehr kurzer Track.

Das zu diesem Zeitpunkt das Einzige was etwas stört, dass es nur viele kurze Tracks sind.

A Good Dose was vor allem von einer Violine geprägt ist und darüberhinaus sehr schön orchestriert ist, lässt die Stimmung wieder etwas romantischer werden, ein düsterer Unterton schwingt aber immer irgendwie mit. Muller's Billet und Wittenbergplatz sind beide unter einer Minute und sind fast schneller vorbei, als das man sich auf sie konzentrieren kann. Trip Ticket lässt es wieder etwas mysteriöser, ruhiger werden. Sehr schön, wie hier Newman die Instrumente ausklingen lässt und sich Zeit nimmt. Das kurze Safe House ist das wieder schwungvoller mit Bläsern und hektischen Streichern, lässt es aber in der zweiten Hälfte mit schweren Bläsern ausklingen. Sehr schön! A Nazi and A Jew ist besonders gegen Ende mal was anderes, ansonsten wird die Noir-Atmosphäre sehr intensiv weitergehalten von Newman. Dora (mit 2:50 Minuten das längste Stück der CD ;) ) Ein sehr ruhiges, aber sehr schönes und spannendes Stück mit langen Streichern. Atmosphärisch. Mit lauten dramatischen Bläsern reisst da einen Kurfurstendamm wieder raus und auch The Big Three lässt es wieder militärischer in der Musik werden. A Persilschein hält am Noir fest.

Es mag bis hier so klingen, als ob vieles ähnlich klingt. Oft mag die Atmosphäre sich ähneln, aber Newman vertont das sehr abwechslungsreich und spannend.

Das kurze Stickball ist wieder viel zu kurz, da gefällt Golem mit den Zupfinstrumenten im Hintergrund und dem mystischen brodeln im Unterton wieder sehr gut. Atom Bomb ein sehr düsteres, spannedes Stück. Sowas muss man mögen oder das Album ist nichts für einen. The Good German ein längeres, sehr schönes Stück. Newman spielt Themen aus und das in einer sehr schönen, feinen Instrumentierung. Hannelore schlägt da, nur eben kürzer, in eine ähnliche Kärbe. Auch Occupaton Marks weiß mit Spannung und zärtlicher, weil sich zeitnehmender Spannung zu überzeugen. U-Bahn lässt ein leichtes Glockenspiel aufklingen (na hier könnte man auch kurz an Williams denken ;) ), The Brandenburg Gate und Skinny Lena reihen sich da nahtlos ein. Newman lässt sich quasi zu keinem Zeitpunkt aus der Rhe bringt und lässt elegisch die Instrumente durch seine geschaffene Klangwelt gleiten. Rockets for Our Side lässt es nochmal etwas hektischer werden, mit Streichern und starken, schweren Bläsern. Always Something Worse lässt wieder das etwas positivere Thema aufklingen, auch wenn es wie schon oben erwähnt noir-typisch auch immer eine irgendwie negative Note im Unterton gibt. Das betonen auch nochmal die abschließenden, etwas längeren Tracks.

 

############

 

Für mich eine sehr schöne Entdeckung. Habe die CD schon länger, aber eigentlich noch nie gehört und das Nachholen in diesem Zuge hat sich seh gelohnt. Das klingt gar nicht so sehr wie ein typischer Newman, aber ich mag sehr wie er hier mit den Instrumenten gearbeitet hat.

Einziger Wermutstropfen...die vielen, kurzen Tracks. Da wären mir weniger, längere Tracks viel lieber gewesen.

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  • 1 Monat später...
Gast Stefan Jania

Die CD gibt es exklusiv bei Amazon.com, dazu mit überhöhten Portokosten. Siehe weiter oben.

 

EDIT: Hoppla. Ist ja hier ein ganz anderer Thread. Vergiss das "weiter oben" und lese den Thread zum Score.

 

http://www.soundtrack-board.de/topic/14191-hollywood-records-thomas-newman-bridge-of-spies

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Die CD gibt es exklusiv bei Amazon.com, dazu mit überhöhten Portokosten. Siehe weiter oben.

 

EDIT: Hoppla. Ist ja hier ein ganz anderer Thread. Vergiss das "weiter oben" und lese den Thread zum Score.

 

http://www.soundtrack-board.de/topic/14191-hollywood-records-thomas-newman-bridge-of-spies

 

Vielen Dank für die Info.

 

Ich hatte nach einem passenden Thread gesucht, den von Dir genannten aber nicht gefunden.

Kann es sein, daß die Suchfunktion hier im Forum kaputt ist? Eine Suche nach "Bridge of Spies" liefert mir keine Ergebnisse.

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