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Holy Grails - gibt es sie noch?


Osthunter
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vor 4 Stunden schrieb Lars Potreck:

Der Komponist hat das zu machen, was gewünscht ist. Wenn er das nicht möchte, kann er das Projekt problemlos verlassen. Solche Ego Trips sind mir völlig unverständlich.

 

Naja, aus meiner Sicht ist der Beruf des Filmkomponisten eine Schnittstelle zwischen Handwerker und Künstler. Beide Seiten sind wichtig, sonst genügt es irgendwann schlicht eine KI einzusetzen. Mir als Hörer ist es immer auch wichtig eine gewisse Handschrift und Unterschiedlichkeit im Kompositions-Stil heraus zu hören - ein Jarre klingt anders als Barry, Goldsmith & Co. usw. ... Wirklich gute Entscheidungsträger wissen dies bei ihrer Komponisten-Auswahl zu berücksichtigen.

 

 

Zitat

Holy Grails - gibt es sie noch?

 

Selbst habe ich noch viele Holy-Grails:

Sei es im TV-Bereich (Remington Steele, insbesonder die Goldenberg-Columbos...) - aus Japan (bspw. eine CD-Premiere zu Shinichiro Ikebes "Ballade von Narajama"), obskures aus dem B- und C-Movie-Bereich (manches von David & Eric Wurst, "Darkman 2+3" von Randy Miller), Scores aus Italien wie "Der schwarze Seeteufel" von Carlo Rustichelli, manch unveröffentlichter Williams (wie insbesondere "Secret Ways") und auch Hollywood-Blockbuster wie den bereits genannten "Spider-Man 3" (Young), also insgesamt eine doch recht bunte Mischung (hier nur ansatzweise benannt), von denen sicherlich nicht alle realistisch sind, dennoch aber Holy-Grails bleiben.

 

 

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vor 22 Stunden schrieb TheRealNeo:

Joel Goldsmith hatte ja zu seinen Lebzeiten immer was auf seiner Homepage gehabt und da sind dann auch die Soundtracks zu den beiden DVD-Filmen erschienen, aber nun ist da niemand mehr hinterher oder interessiert?

Oder ist da wieder eine Rechteproblematik dahinter?

Ich glaube, beides. Von LLL erhielt ich eine Abfuhr: "No on Stargate!" Allerdings ist das knapp drei Jahre her, so daß sich da eventuell etwas geändert hat. Ansonsten glaube ich nicht, daß da allzuviel auf Bändern existiert, wenn überhaupt. Joel hat das Zeug in seinem Studio in Kalifornien zusammengeschustert und dann - via Internet wahrscheinlich - nach Kanada hochgeschickt. Von den Dateien ist bestimmt noch viel da, aber wo, wie lange die Dateien abspielbar sind und wer die Rechte hat, ist unklar. Jan Hammer kann z. B. von sich aus keine Musik zu "Miami Vice" mehr rausbringen, weil seine Dateien unbrauchbar geworden sind. Was "Miami Vice" betrifft ruhen alle Hoffnungen nur noch auf den Bändern bei Universal, aber nach diversen Feuern und Unfällen weiß man auch da nicht, was noch da ist. John Petersen, einer der anderen "Miami Vice"-Komponisten sagte in einem Interview, daß sein Zeug bei dem großen Feuer vernichtet wurde. Ob das stimmt, weiß bisher keiner, weil Universal natürlich nicht groß an die Glocke hängt, was dabei flöten gegangen ist.

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vor 5 Stunden schrieb magnum-p.i.:

Ich glaube, beides. Von LLL erhielt ich eine Abfuhr: "No on Stargate!" Allerdings ist das knapp drei Jahre her, so daß sich da eventuell etwas geändert hat. Ansonsten glaube ich nicht, daß da allzuviel auf Bändern existiert, wenn überhaupt. Joel hat das Zeug in seinem Studio in Kalifornien zusammengeschustert und dann - via Internet wahrscheinlich - nach Kanada hochgeschickt. Von den Dateien ist bestimmt noch viel da, aber wo, wie lange die Dateien abspielbar sind und wer die Rechte hat, ist unklar. Jan Hammer kann z. B. von sich aus keine Musik zu "Miami Vice" mehr rausbringen, weil seine Dateien unbrauchbar geworden sind. Was "Miami Vice" betrifft ruhen alle Hoffnungen nur noch auf den Bändern bei Universal, aber nach diversen Feuern und Unfällen weiß man auch da nicht, was noch da ist. John Petersen, einer der anderen "Miami Vice"-Komponisten sagte in einem Interview, daß sein Zeug bei dem großen Feuer vernichtet wurde. Ob das stimmt, weiß bisher keiner, weil Universal natürlich nicht groß an die Glocke hängt, was dabei flöten gegangen ist.

MV sagte mal in FSM Board Universal "cant find a shit". Weil sie nicht wollen oder können. Später entschuldigte er sich für die Wortwahl.

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vor 42 Minuten schrieb TempeltonPeck:

MV sagte mal in FSM Board Universal "cant find a shit". Weil sie nicht wollen oder können. Später entschuldigte er sich für die Wortwahl.

Völlig falsch! Es handelte sich nicht um Universal, sondern um Sony, wo es bei alten Scores immer schon schwierig war, Material zu finden. Bitte selbst nachlesen:
https://www.filmscoremonthly.com/board/posts.cfm?forumID=1&pageID=2&threadID=152090&archive=0

Und was Universal betrifft, so hatte ich doch erst vor ein paar Tagen dieses Zitat von MV aus demselben  Thread  hier gepostet:
"That leaves Universal....we have some great projects lined up with them, two of them scheduled for this year both from the 1960s. And more in 2024."

Auch noch beachten: Bei dem Brand an 2008 ist vieles von UMG - also der Universal Music Group, die Rechteinhaber von Plattenfirmen wie Decca, MCA, Capitol etc. sind - vernichtet worden, aber weniger vom Universal-Studio selbst. Das sind zwei völlig unterschiedliche Companies, die nur vom Namen her eine Ähnlichkeit aufweisen. Wird immer wieder miteinander verwechselt.

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vor 22 Stunden schrieb Lars Potreck:

Also bei The Amazing Spider-Man wollte Webb doch Zimmer schon für Teil 1. Der konnte nur nicht und deshalb hat man dann Horner genommen. Was ich immer nicht ganz verstehe. Der Komponist ist Angestellter. Die Produzenten und oft der Regisseur haben das Sagen. Der Komponist hat das zu machen, was gewünscht ist. Wenn er das nicht möchte, kann er das Projekt problemlos verlassen. Solche Ego Trips sind mir völlig unverständlich. Mark Mancina hat Bad Boys 2 auch wegen kreativer Differenzen zwischen ihm und Michael Bay verlassen. Alan Silvestri hat Pirates of the Caribbean aus dem gleichen Grund verlassen. Zumindest hatte er erzählt, dass Bruckheimer und er sich friedlich getrennt hätten, weil die musikalischen Vorstellungen schlicht nicht zusammenpassten. Zu welchem Zeitpunkt und in wessen Anwesenheit der Goldsmith Shit Satz gefallen ist, weiß ich nicht. Ob die Aussage von Silvestri daher ehrlich ist, kann ich nicht beurteilen.

Ich glaube, es gibt schon einen Unterschied zwischen Egotrip und künstlerischer Integrität. Im Prinzip ist der Komponist natürlich Angestellter, aber normalerweise auch Künstler und Berater, wenn man so will. Denn auch Regisseur und Produzent können mit ihren Vorstellungen, wie was zu sein hat, daneben liegen und da ist dann jemand, der da eben auch beraten und überzeugen kann, nicht verkehrt. Natürlich lässt sich nicht jeder gern beraten und oftmals läuft es wohl auch so, entweder machen, was verlangt wird oder gehen. Aber jemand wie Elfman hat nun mal ein gewisses Standing, wie auch ein Williams, Zimmer oder damals eben Goldsmith. Und dann kann man sich eben erlauben, den Mund aufzumachen und zu sagen, dass der Weg falsch ist. Als Newcomer, der um jeden Auftrag kämpfen muss, ist das natürlich schwierig.

Den reinen Dienstleistungsgedanken bedient ja beispielsweise Harald Kloser, der ja nach dem Motto agiert „You pay, I play". Der hat im Prinzip keine eigene Vision und macht genau das, was man ihm sagt. So eckt man sicherlich am wenigsten an, aber eine eigene Handschrift oder eben gar ein eigenes Standing bekommt man so nicht, was man wiederum auch an Kloser sehen kann.

Wenn ein Komponist eben meint, dass er dieses oder jenes nicht macht, weil das gegen seine Prinzipien geht, dann bleibt eben nur ein Kompromiss oder er verlässt eben das Projekt. Das dürfte allerdings auch nicht so einfach sein, denn man hat ja schließlich einen Vertrag. Und wenn man einfach einen Temp Track eines anderen Komponisten kopiert, hat dieser ja auch im Normalfall nichts davon. Das finde ich als künstlerische Integrität dann schon nachvollziehbar, wenn jemand sagt, dass er das nicht macht. Der kopierte Komponist könnte ja nur was davon haben, wenn er dann in den Credits aufgeführt wird, was selten passiert oder er klagt eben, wie Goldenthal die Macher von 300 verklagt hat wegen Plagiats. Er hat zwar Recht bekommen, hat damit aber auch quasi sein eigenes Grab geschaufelt, was Aufträge in Hollywood betrifft. Aber Goldenthal war sein geistiges Eigentum wohl wichtiger. Aber deswegen verklagen auch viele nicht, weil sie natürlich Angst haben, danach keine Jobs mehr zu bekommen.

Jemanden wie Elfman oder Williams beauftragst du eben auch, weil sie Elfman und Williams sind. Und deshalb können die sich natürlich auch etwas mehr erlauben als andere. Elfman hätte es finanziell sicherlich nicht so stark geschadet, wenn er nach dem Bruch mit Raimi nie wieder mit ihm gearbeitet hätte. Dafür hat Elfman genug andere Aufträge und große Projekte. Jemand anderes hätte sich das sicherlich nicht erlauben können. Und bei Elfman glaube ich schon, dass da eine starke, künstlerische Persönlichkeit dahinter steckt, die auch für ihre Überzeugungen eintritt. Kurioserweise scheint sich das bei Elfman aber in den letzten Jahren verschoben zu haben. Zumindest, was die großen Projekte betrifft. Da habe ich bei ihm schon lange das Gefühl, dass er die Sachen wirklich nur noch aus Geldgründen annimmt, aber dann eben so viel wie möglich an seine Assistenten Chris Bacon und TJ Lindgren abgibt. Er vergnügt sich derweil bei kleineren Projekten oder eben seit zwei Jahren auch wieder auf der Bühne als Rockmusiker.

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