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Alexander Grodzinski

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Alle Inhalte von Alexander Grodzinski

  1. Snow Files of the Week: "Ray/Pulling the Plug" aus "The X-Files", Episoden "Requiem" und "4-D" (1999/2001). Wir stöbern weiter in den Archiven von Marks X-Files-Musik. "Ray" ist ein Track aus dem Staffelfinale der siebten Staffel, der Episode "Requiem" (deutscher Titel "Alles beginnt in Oregon"). Wieder einmal zeigt Mark sein Talent für wundervolle Piano-Themen. Es war die letzte Episode, in der Agent Mulder noch regelmäßig in der Serie auftrat. Er kam erst wieder in der zweiten Hälfte der achten Staffel hinzu, während er in der neunten Staffel nur im Finale zu sehen ist. "Pulling the Plug" untermalt das Finale der Episode "4-D" aus der neunten Staffel. Als ein Killer, der zwischen zwei parallelen Universen hin und her wechseln kann, den Agent Doggett des anderen Universums in den Hinterkopf schiesst, entscheidet dieser sich, seine lebenserhaltenden Systeme abzuschalten, da er den Rest seines Lebens davon abhängig gewesen wäre. Agent Monica Reyes erfüllt Doggett am Ende der Episode diesen Wunsch und schaltet im Krankenhaus die Geräte ab. Doggett schläft friedlich ein und der Doggett aus diesem Universum taucht wieder auf. Marks traurige Piano-Musik wird ergänzt durch einen Klang, der wie ein abstraktes Atmen klingt, fast wie die Maschinen, die Doggett mit Sauerstoff versorgen. Die Folge erscheint wie eine Blaupause für die Serie "Fringe", in der es auch ein Paralleluniversum gibt, welches für die Serie eine große Rolle spielt. Die beiden Tracks sind zu finden auf der zweiten X-Files-Box von LLL. Diese ist auf 3000 Stück limitiert. Viel Spaß beim Hören!
  2. Scream Factory bringt in den USA einige Carpenter-Filme als hübsche Steelbooks heraus: Außerdem gibt es pünktlich zu Halloween ein Brettspiel zu THE THING (zu EVIL DEAD 2 übrigens auch ;)): Quelle
  3. Snow Files of the Week: "Elders/Crossroads/Space Hole" aus "The X-Files: Fight The Future" (1998). Als die X-Akten 1998 den Sprung ins Kino machten, war das für Mark die große Chance, seine elektronische Musik auf die nächste Ebene zu bringen. Ausgestattet mit einem vollen Orchester haute Mark seinen vielleicht besten vollorchestralen Score heraus und übertrug seine elektronischen Klanglandschaften auf das Orchester. Einige Teile der Musik wurden auch in der Serie benutzt. Mit dem Film erschienen damals zwei Alben. Ein Song-Sampler und das Score-Album, welches aber leider ein großes Manko hat. Die Stereo-Kanäle wurden beim Abmischen vertauscht, was zu einem eher flachen und dumpfen Klangbild führte. Ende 2014 brachte LLL den Score noch einmal heraus. Das neue Album hat nicht nur mehr Musik als die alte CD, auch die Klangprobleme wurden behoben und so erstrahlt der Score in neuem Glanz. Die LLL-Version ist auf 3000 Stück limitiert. Viel Spaß beim Hören!
  4. Am 30. Juni soll es soweit sein. Sony und Nameless Media veröffentlichen den Extended Cut des EVIL-DEAD-Remakes in Deutschland. Es wird drei verschiedene Mediabook-Varianten geben, sowie wieder eine Collector's Edition mit Büste. Diese erscheint allerdings erst zwei Wochen später. Ob eine normale Amaray des Extended Cut erscheint, ist bisher nicht bekannt. Da schon die Uncut-Version in Deutschland indiziert ist, wird der Extended Cut deshalb nicht in den Läden verkauft werden. Quelle
  5. Mein liebster Joel-Score ist immer noch nicht veröffentlicht worden: THE MAN WITH TWO BRAINS.
  6. DD veröffentlicht Joel Goldsmiths Musik zur Serie von 1993. Unglaublich, aber wahr: Seit Joels Tod ist das erst die zweite Filmmusik, die von ihm veröffentlicht wird. HELEN OF TROY entstand noch während seines irdischen Daseins, wurde aber erst nach seinem Ableben veröffentlicht. Scheinbar sind die Label nicht so an seiner Musik interessiert, auf der anderen Seite dürfte er auch nicht soo viele Fans haben, die sich seine Sachen außerhalb von STARGATE anhören. Schade eigentlich.
  7. Nicht nur Koch Media bringen Bava-Filme als Mediabook heraus: Der Dämon und die Jungfrau - 3-Disc Limited Collector's Edition No. 4 (Blu-ray & DVD, Limitiert auf 555 Stück, Cover A)
  8. Scheinbar nicht. Vielleicht gibt es wieder eine spezielle Autogrammstunde bei Dark Delacies, wie damals bei "MillienniuM Vol.2", die bei LLL auch nicht signiert war.
  9. Vinyl-Neuzugang: Angelo Badalamenti - Twin Peaks Fire Walk With Me
  10. Im Mai gibt es wohl Musik aus der alten WONDER-WOMAN-Serie aus den 70ern von LLL. Zumindest haben sie auf Facebook das geschrieben, garniert mit einem Foto der alten Wonder Woman:
  11. Dieses 2CD-Set, welches Volume 4 werden und eigentlich nur noch aus übrigen Tracks bestehen soll von Folgen, die bereits in den anderen Sets enthalten waren. wurde von LLL doch schon relativiert, nachdem Volume 3 sich scheinbar auch gut verkauft. Scheinbar überlegt man nun doch, ein weiteres 4CD-Set zu machen. Schön wäre es, wenn endlich Musik aus den Folgen "Audrey Pauley" und "Daemonicus" dabei wäre, das wären noch zwei meiner Wunschkandidaten.
  12. Snow Files of the Week: Musik aus "Ghost Whisperer", Episode "Leap of Faith" (2009). Mark steuerte für alle fünf Staffeln der Serie die Musik bei. Während der fünf Jahre schrieb er einige sehr schöne Themen, die hauptsächlich am Ende jeder Folge auftauchten. "Leap of Faith" ist eine Episode aus der vierten Staffel der Serie, für die Mark für den Emmy nominiert wurde. Leider wurde bisher offiziell noch keine Musik aus "Ghost Whisperer" veröffentlicht. Die Rechte an der Show teilen sich verschiedene Studios (darunter Paramount und Touchstone), was eine Veröffentlichung relativ schwierig macht. Mark selbst sagte im Cinema-World-Interview, dass es bereits Gespräche über eine Veröffentlichung gab, die aber bisher im Sande verlaufen sind. Die Musik aus der Folge soll angeblich ein Geschenk von Mark für einen Fan gewesen sein, der sie diesem komplett gegeben hat. Natürlich dauerte es da nicht lange, bis die Musik auch im Internet auftauchte. Die kleine Suite enthält verschiedene Tracks aus der Folge, inklusive der Titelmusik. Viel Spaß beim Hören!
  13. Davon habe ich die CD-Box und ja, hat etwas gedauert, bis ich die durch hatte. Richtig Atmosphäre kommt da eher gegen Ende auf. Aber ich bin auch eher ein Hörspiel-, denn ein Hörbuch-Fan.
  14. FOX hat nun bestätigt, dass es eine 11. Staffel AKTE X geben wird, dieses Mal mit 10 Folgen. Mehr Musik von Mark!
  15. Mich wundert es, dass GHOSTBUSTERS II nicht schon längst draußen ist. 2014 wollte LLL beide Scores zum Jubiläum des ersten und zweiten Filmes bringen, aber Ende des Jahres meinte MV, dass leider nichts daraus geworden ist und wohl ein anderes Label übernehmen müsse. Seitdem hat sich scheinbar nicht mehr viel getan. Jahrelang hieß es, von Edelmans Score gäbe es keine Master-Tapes mehr. Aber auf der Blu-ray zum zweiten Film gibt es ein neu produziertes Feature, bei dem man im Hintergrund Edelmans Musik hört und zwar "clean", also ohne Dialoge und Sound Effekte. Also scheint doch wieder was aufgetaucht zu sein. Ich kann mich dunkel erinnern, dass Varese damals ein paar Probleme hatte bei der Veröffentlichung von Bernsteins Score. Das waren rechtliche Geschichten mit dem Label Arista, bei dem der Song-Sampler erschienen ist. Auf diesem Sampler sind auch zwei speziell dafür aufgenommene Tracks von Bernstein enthalten, weshalb Varese sich damals wohl mit Arista einigen musste, da diese dadurch die Rechte an Bernsteins kompletter Musik hatten. Irgendwas in der Richtung. Beim zweiten Teil fällt das eigentlich weg, da auf dem Song-Sampler keine Stücke von Edelman sind. Edelman griff aber die Melodie eines Songs in seinem Score auf, die von "Spirit", zu hören beispielsweise in der Szene, als Egon die Straße aufbohrt. Oder war es umgekehrt, wurde in "Spirit" eine Melodie von Edelman gesampelt? Zumindest wird sein Name bei den Credits nicht erwähnt. Aber das kann ja eigentlich keine Probleme bei einer Score-Veröffentlichung machen. Der Sampler zum zweiten Film erschien bei MCA, also Universal.
  16. Es gehört zur Timeline, ist aber eine eigene Geschichte. Das ganze basiert auf dem gleichnamigen X-Files-Comic und spielt zeitlich gesehen nach dem zweiten Kinofilm, also vor den neuen Folgen.
  17. Hat zwar nichts mit der LLL-Veröffentlichung zu tun, aber mit den X-Akten. Hierzulande gab es vor vielen Jahren mal ein Hörbuch mit einer neuen Akte-X-Geschichte, das von Scullys deutscher Stimme Franziska Pigulla gelesen wurde. Im Juli wird es ein Audiobook geben, also im Grunde ein Hörspiel, bei dem die Darsteller wieder in ihre Rollen schlüpfen. Einen kurzen Ausschnitt davon kann man sich bereits hier anhören.
  18. Dass sich viele Regisseure durchaus Gedanken über die Verwendung von Musik machen ist klar. Auch, wenn die letztendliche Entscheidung dann nicht immer dem Wunsch des Filmmusik-Hörers entspricht. Doch Filmmusik wird nun mal hauptsächlich für den Film gemacht und nicht, um Wünsche von Fans zu befriedigen. Wenn die Musik abseits des Filmes als Hörerlebnis funktioniert und dabei noch handwerklich gut gearbeitet ist, ist das ein Bonus. Wobei funktionierendes Hörerlebnis immer vom jeweiligen Hörer abhängt. Der eine findet Gefallen an abstrakten Klang-Collagen und hört sich das auch gerne an, der andere findet es zum Davonlaufen und eine Frechheit, dass sowas außerhalb des Filmes veröffentlicht wird. Es ist wohl wie in anderen Bereichen auch, als Fan glaubt man oft besser zu wissen, was für den Film musikalisch geeignet ist, als die Macher selbst. Dabei steckt dort durchaus oft ein wohl überlegtes Konstrukt dahinter, welches aus künstlerischer Sicht für die Macher Sinn macht. Wie das dann beim Zuschauer ankommt, ist wieder eine andere Frage, aber den Machern deshalb Ahnungslosigkeit oder Gleichgültigkeit zu unterstellen, halte auch ich für falsch, obwohl es natürlich solche Fälle gibt. Walter Hill zum Beispiel mag keine Orchesterscores, weshalb seine Filme, wenn überhaupt, nur einen sehr geringen Orchesteranteil haben, siehe EXTREME PREJUDICE von Goldsmith. Oder natürlich auch die Sachen, die Horner für ihn gemacht hat, RED HEAT oder 48 HOURS. Ob der eine oder andere Film mit einem Orchesterscore besser funktioniert hätte, darüber kann man sicher diskutieren.
  19. Die Filmmusik und die Art, wie Filmmusik wahrgenommen und auch komponiert wird, hat sich eben geändert in den letzten 80 Jahren. Auch die Arbeitsbedingungen haben sich verändert. Das ist so, auch wenn man von manchen Leuten (ich spreche aus Erfahrung ;)) für so eine Aussage blöd angemacht wird mit dem Hinweis, dass Filmkomponisten damals auch immer wieder wenig Zeit für die Musik hatten und dennoch was Vernünftiges dabei rauskam. Und wenn man so eine Aussage träfe, dann will man damit nur die schlechte Filmmusik von heute entschuldigen. Ist natürlich Unsinn und zeigt eher, wie wenig differenziert manche Leute das Thema betrachten. Man kann so eine Aussage tatsächlich auch treffen, ohne damit automatisch die generische Filmmusik von heute zu entschuldigen. Dazu muss man sich einfach die verschiedenen Aspekte ansehen, die sich seit damals verändert haben. Zunächst mal spielte Filmmusik in den 30ern und 40ern eine viel größere Rolle im Film, im Bezug darauf, dass ihr viel mehr Raum gegeben wurde. Das kam natürlich noch aus der Stummfilmzeit, in der die Musik das einzige war, was einen Film akustisch begleitete. Spätestens seit den 60er Jahren ist Filmmusik auch immer stark beeinflusst von der jeweils aktuellen Popmusik, das war vorher auch noch anders. Liegt auch daran, dass diese Revolution mit dem Aufkommen des Rock 'n' Roll erst in den 50ern begann. Die Filmmusik war bis dahin fast ausschliesslich von der klassischen Musik geprägt. Blues spielte da noch kaum eine Rolle, eher die Einflüsse der Jazz-Musik. Daher waren die Komponisten auch viel stärker von klassischen Vorbildern geprägt als heute, bei denen viele Quereinsteiger sind und eben aus der Popmusik kommen oder Komponisten zum Vorbild haben, die selbst aus der Popmusik stammen, siehe Hans Zimmer. Sprich, ja, das Handwerk der Komponisten ist bei vielen dieser Quereinsteiger heute weit weniger ausgeprägt als es noch vor 80 Jahren der Fall gewesen wäre. Das Aufkommen des Blockbusterkinos in den 70ern hatte ebenfalls Einfluss auf die Filmmusik. Plötzlich spielten Sound Effekte eine viel größere Rolle und drängten die Musik mehr und mehr in den Hintergrund. Diese Entwicklung ging zwar langsam voran, aber spätestens seit den späten 90ern ist es eigentlich normal, dass bei großen Eventfilmen die Sound Effekte immer wieder die Musik unter sich begraben. Selbst Goldsmith entschlackte seine Orchestration damals leicht resigniert, auch aus dem Grund, weil seiner Meinung nach die Musik oft hinter den Sound Effekten zurücksteht und es daher keinen Sinn macht, aufwändig zu orchestrieren, weil man das im Film dann eh kaum mitbekommt. Auch hier war das natürlich nicht die Regel und wenn man Goldsmith ließ, dann hat er auch entsprechende Musik aufgefahren. Mit dem starken Einfluss der Popmusik bekam auch das Marketing viel mehr Gewicht. Filme wurden mit Popsongs vollgestopft, die oftmals nur den Zweck erfüllen, ein Soundtrack-Album davon zu verkaufen. Die großen Studios, die mittlerweile auch eigene Musiklabels am Start haben, pushen damit natürlich auch mit Vorliebe die Künstler, die bei ihnen unter Vertrag stehen. Das hat natürlich auch Einluss auf den Score, wenn man quasi nur der Lückenfüller für die Songs wird. Es gibt natürlich auch positive Beispiele, bei denen das gut funktioniert hat. Gerne genommenes Beispiel ist GHOSTBUSTERS, bei dem sich Songs und Score nicht im Weg stehen, die Songs sogar thematisch zu den jeweiligen Szenen passen und auch der Score von Bernstein dennoch qualitativ gut geworden ist. Musical-Filme sind da natürlich, damals wie heute, noch eine weitere Ausnahme, da dort Songs und Score eine Einheit sind, beziehungsweise es sein sollten. Sieht man sich die Entwicklung der Popmusik an, so wird man feststellen, dass sich die Filmmusik in den letzten 30 Jahren immer wieder in die jeweilige Richtung mitentwickelt hat. Wenn man sich beispielsweise die 80er Jahre ansieht, egal, ob man die damalige Popmusik mag oder nicht, dann wird man feststellen, dass die Filmsongs damals oftmals zwar simpel waren, aber unglaublich eingängig. Eine einfache Melodie, die man sich sofort merken konnte und auch oftmals für eine eindeutige Zuordnung zum Film sorgte. Im Score-Bereich waren das dann eben eindeutige Themen. Das ist natürlich kein Alleinstellungsmerkmal der 80er, auch in den Jahrzehnten davor war das so. In den 70ern war der Einfluss von Disco eben größer, das Bee-Gees-Album zu SATURDAY NIGHT FEVER ist immer noch die meistverkaufte Pop-Filmmusik, wenn ich mich nicht irre, in den 60ern war es eben Beat-Musik. Bis in die 90er hinein ging das ja auch so weiter, aber bereits in den 90ern wurde der Einfluss der Pop-Symphonik stärker. Eben bedingt durch Komponisten, die eher durch die Popmusik geprägt waren als durch die Klassik und durch findige Produzenten, die so eine weitere Möglichkeit gefunden hatten, mehr Geld zu verdienen. In den 80ern waren Giorgio Moroder und Harold Faltermeyer eine wahre Goldgrube für solche Produzenten. Die beiden komponierten nicht nur einen Pop-Score, sondern schrieben auch gleich die entsprechenden Hit-Songs dazu. Es ist daher sicherlich kein Zufall, dass die beiden damals für so ziemlich jeden Bruckheimer-Simpson-Film die Musik machten, bevor sie Ende der 80er dann langsam aber sicher von Hans Zimmer abgelöst wurden. Die Entwicklung der Filmmusik in den letzten Jahren, weg von großen Gesten und Themen und hin zu gesampelten Sound-Collagen, findet sich ebenso in der Popmusik wieder. Wenn man sich mal anhört, was heute so in den Charts ist und im Radio läuft, dann hört man recht deutlich, dass eine Melodie nicht mehr so wichtig ist. Viele Songs konzentrieren sich eher auf die Tanzbarkeit, sind also stärker rhythmisch als melodisch geprägt. Der Einfluss von DJs ist enorm geworden und wie in der Filmmusik wird da eigentlich nicht mehr komponiert, sondern eben gesampelt und gemixt. Und in gewisser Form passiert das auch in der aktuellen Filmmusik. Natürlich auch, weil sich die Technik weiterentwickelt hat. Komponisten aus den 30ern hätten vielleicht auch einen Computer benutzt, wenn sie ihn gehabt hätten. Heute ist es viel einfacher für einen Laien, Musik zu erschaffen. Man braucht eben nur Computerkenntnisse und die entsprechenden Programme. Dadurch wird man natürlich nicht automatisch zum Komponisten, Talent dazu muss man schon haben, aber es zeigt doch, wie einfach es heute geworden ist, Musik zu machen. Und durch immer besser klingende Samples wirkt auch eine von einem Laien zusammengeschraubte Musik professionell, Betonung auf "wirkt", nicht, dass sie es ist. Diese ganzen Faktoren beeinflussen die Filmmusik. Es wird weniger Wert auf Melodien gelegt, den Komponisten fehlt oftmals das Handwerk für einen klassisch geprägten Score, Sound Effekte drängen die Musik oft in den Hintergrund und große Filme werden auch gerne mal bis zum Kinostart hin noch verändert, umgeschnitten und so weiter. Dazu kann man natürlich auch am Musik-Budget sparen, wenn der Komponist dank Samples kein volles Orchester braucht. Filmmusik wird daher oft wie Produktionsmusik komponiert, sprich, in einfachen rhythmischen Mustern, die man problemlos schneiden und loopen kann, was eben bei Filmen, die bis zuletzt noch geändert werden, von enormem Vorteil ist. Das ist natürlich nicht die Regel, kommt aber eben darauf an, wieviel Freiraum der Komponist und seine Musik von den Machern bekommen. Die Freiheit, die beispielsweise ein Williams bei Spielberg-Filmen hat, gepaart mit seinem handwerklichen Können, haben heute wohl kaum viele andere Komponisten. Aber auch Williams bekam ja schon zu spüren, wie es ist, wenn die Musik aufgrund von Änderungen am Film zerschnitten wird, siehe die STAR-WARS-Prequels. Und da fällt das dann auch deutlicher auf, weil die Musik von Williams eben nicht auf simple Muster reduziert ist. Aber wie hier schon angemerkt wurde, ist dieser Trend in den letzten Jahren durchaus rückläufig geworden, Themen spielen wieder eine größere Rolle. Dass Produzenten den ewig gleichen Streicherläufen noch nicht überdrüssig geworden sind, kann eben daran liegen, dass sie die Musik tatsächlich kaum interessiert, solange es keine verwertbaren Songs sind oder daran, dass es eben ein Trend ist, der bestimmter Filmmusik dazu verholfen hat, massentauglich zu werden, was einen kommerziellen Vorteil mit sich bringt. Ist doch in der Popmusik nicht anders. Wenn ein Song erfolgreich ist, gibt es immer wieder Nachahmer, die auf der Welle mitschwimmen wollen, solange es geht. Und solange die Leute es konsumieren, wird sich daran auch kaum was ändern. Musik allgemein wird heute von der Masse viel stärker als reines Konsum- und Wegwerfprodukt gesehen, bedingt durch die Entwicklung der digitalen Welt. Bei manchen Leuten hat man den Eindruck, sie sind regelrecht empört, wenn sie für Musik bezahlen sollen. Die Wertschätzung für Musik hat durchaus abgenommen, sodass es eigentlich kein Wunder ist, dass auch die Qualität nach unten gegangen ist. Musik-Gruppen werden nach Marketing-Überlegungen zusammengestellt oder in Casting-Shows, die Musik industriell wie am Fließband gefertigt und dann mit allerlei Brimborium in die Charts gepusht. Die Wertschätzung der Kunstform Musik hat daher nicht nur bei den Konsumenten abgenommen. Der Blick über den Tellerrand lohnt sich daher heute vielleicht mehr als je zuvor. Denn nur so entdeckt man noch Künstler, die eben nicht von großen Geldmaschinen im Hintergrund angetrieben werden und sich musikalisch auf Gebiete trauen, die im Mainstream schon lange keine Rolle mehr spielen. Sorry für den langen Text.
  20. Ich habe noch die alte MCA-LP von 1990, die reicht mir. Eine expandierte Fassung des Scores wäre mir da lieber.
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