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Heiko Heinrichs

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  1. Australia von Baz Luhrmann. Anfangs war ich recht angenehm angetan: Vor allem von der Optik und von der Erzählperspektive: Der Film wird aus Sicht eines kleinen Mischlingsjungen erzählt. Die schwächen des ganzen Plots werden aber auch schon hinter dem anfänglichen Oberflächenglanz sichtbar: Hierbei von einem eigenständigen, neuen Epos zu sprechen, wäre bei allen Anleihen bei "Jenseits von Afrika", "Legenden der Leidenschaft" und "Pearl Harbour" wohl stark übertrieben. Gerade die Parallelen zum "Afrika"-Film sind so überdeutlich, dass es fast weh tut, dass dem Regisseur- und Drehbuchautor Luhrman nichts anderes eingefallen ist als ein "Ich hatte eine Farm in Australien, irgendwo im Outback": Englische Lady übernimmt Farm, engl. Lady verschafft sich Repekt, darf mit den Einheimischen an der Bar trinken, englische Lady verliebt sich in Beau usw. Warum Hugh Jackman bei jeder Rückkehr zur Farm in der Manier von "Legenden der Leidenschaft" Wildpferde zur Farm treibt ist irgendwie Banane. Der japanische Luftangriff auf Darwin -optisch sicher toll gemacht- hat zu alledem auch noch unübersehbare Vorbilder bei "Pearl Harbour". Und wozu das Ganze? Man weiß es nicht, denn es bringt die Story eigentlich nicht weiter. Hinzu kommt, dass die Kidman nicht die Tiefe erzeugt wie eine Meryll Streep und der Jackman zwar viele Muskeln hat, aber nicht die vergleichbare Ausstrahlung eines Redford. Und in den witzigen Szenen wirkt der Film und das Spiel der Akteure zudem auch noch eher unbeholfen und bemüht. Und selbst in den romatischen Szenen springt der Funke nicht über. Vom charismatischem Gegenspieler, dem Viehbaron Carney, hätte man sich mehr Spielanteile und eine schärfere Zeichnung gewünscht, aber der wurde dann mir nicht dir nichts umgebracht, die Charakter-Entwicklung im Keim erstickt. Stattdessen wurde er von einem wirklich uninteressanten Bösewicht nach einfachem Strickmuster ersetzt. Was man dem Film zugute halten muss, ist die schöne Fotografie, das detailreiche Produktionsdesign, das Licht und die Farben, die Kameraführung (besonders schön, wenn es vom Detail in die Totale übergeht), sowie das erfrischende Spiel der Nebendarstellen, allen voran des kleinen Jungen. Ansonsten bleibt die Charakterzeichnung flach, und der historische Rahmen bildet einmal mehr nur die Kulisse für eine überdimensionale Soapopera. Eine wirklich kritische Auseinandersetzung mit den Aborigines oder dem harten Leben im Outback findet nicht statt. Am meisten Freude hatte ich bei den Viehtriebszenen ("Red River" lässt grüßen), die wirklich schön fotografiert waren, sowie am Spiel des kleinen Jungen. Die Musik von David Hirschfelder ist, soweit vom Film her zu beurteilen, recht stimmig und in Teilen farbig. Was ihr allerdings fehlt, ist ein tragendes, episches Hauptthema ala "Jenseits von Afrika", also eines, das man untrennbar mit dem Film verbindet. Fazit: Die wenigen guten Ansätze und die handwerklich gute Umsetzung reichen nicht aus, um die schwächen der Story und das wenig berührende Spiel der Hauptakteure auszugleichen.
  2. Ich habe diese CD aber seit Jahren nicht gehört. Ich finde beide Werke sperrig und spröde und wenig eingänglich, was nicht heißt, dass sie deshalb schlecht sein müssen. Die Tonsprache ist modern und kühl. Beim Flötenkonzert gibt es asiatische Einfärbungen, wenn ich mich recht erinnere. Ich finde da Williams' Fagottkonzert "Five Sacred Trees" wesentlich interessanter.
  3. Endlich mal einer, der Friedhofer hört. Das Album ist in der Tat großartig. Ich höre es auch immer wieder gern.
  4. Ja, das war mir seit einiger Zeit bekannt. Von der damaligen LP-Fassung her, habe ich den Score allerdings -vom Hauptthema- abgesehen, in nicht so nachhaltiger Erinnerung. Aber ich lasse mich gerne überraschen.
  5. So, ein kurzes Wort zu L'IMPERO DEL SOLE! Hätte ich nicht eine so eindeutige Empfehlung bekommen, wäre mir ein total schöner und nachhaltig hörenswerter Score dadurch gegangen. Die Musik ist melodisch inspiriert, farbig, abwechslungsreich und gut gespielt. Der Klang des Scores ist gemessen an seinen 53 Jahren gut und transparent. Lavagninos Instrumentierung ist auch sehr individuell und ansprechend und besitzt einen schönen Silberglanz. Eine sehr schöne CD und editorisch auf Augenhöhe mit sehr guten FSM-Veröffentlichungen. Eine echte Perle! Ich hoffe, ich konnte einige Zweifler überzeugen. Zudem ist die CD hier in Deutschland vergleichsweise günstig zu beziehen (15,95 € + Versand). Für mich ist das vielleicht sogar der Einstieg in die große Welt der italienischen Filmmusik.
  6. Schaut mal Cinemusic.de rein. Dort werden einige sehr schöne, wenig geläufige aber umso beachtliche Weihnachts-CDs besprochen.
  7. Ich freue mich auch mit den anderen und darüber dass ich jetzt nicht unter "Kaufzwang" stehe.
  8. Für mich wäre höchstens der Newman was. Ich seh's aber gelassen und warte, was noch kommt vor Weihnachten.
  9. Wenn ich schon was berappen muss, dann wäre mir ein Friedhofer recht. Ich würde aber am liebsten aussetzen.
  10. Meinte ich bezogen auf den heutigen Bekanntheitsgrad des Komponisten. Phillip Saintons Musik zu Moby Dick ist so gesehen auch ein Kuriosum.
  11. Ähnlich kurios wie Robert Farnon's Score zu "Horatio Hornblower"?
  12. Vera Cruz (Hugo Friedhofer) Obwohl von Fox, gelten die Bänder als verschollen- Aber hoffen darf man ja wohl noch. Am liebsten wäre mir da ein FSM-Release.
  13. Helft mir noch mal auf die Sprünge: Ist es so, dass erstmal nur RAIDERS einzelnen verkauft wird, Teile 2 und 3 erstmal nur in der BOX und dass 2 und 3 möglicherweise später auch einzeln angeboten werden?
  14. Boy on a Dolphin (Friedhofer, Intrada) National Geographic: Ernest Gold: The last Vikings / Leonard Rosenman / Dr. Lekey and the dawn of Men (Intrada)
  15. Das ist auch ein altes Vorurteil, dass Mono gleichbedeutend mit schlechtem oder topfigen Klang ist. In der tat gibt es gerade im Bereuch historischer Aufnahmen aus dem Bereich Klassik oder auch jüngst aus dem Bereich der Filmmusik, wo Mono durchaus klar, transparent und frisch klingt, z.B "Birdman of Alcatraz" oder "By Love Possessed" von Bernstein. Mir ist ein klar und transparent bearbeitetes Mono allemal lieber als ein nachträgliches, künstliches Stereo.
  16. Eben das ist der Punkt. Mich interessieren einige der jüngsten und möglicherweise der kommenden VÖ. Da kann man finanziell kaum mithalten, muss manche CD-Anschaffungen schieben und hoffen, dass die Scheiben noch eine Weile erschwinglich zu haben sind. Oder eben verzichten und sich ärgern. Ich warte auch erstmal nächste Woche ab und entscheide dann.
  17. Ob es der beste Friedhofer ist, weiß ich noch nicht. Da gibt es definitiv starke Konkurrenten in seinem Euvre, z.B. Seven Cities of Gold oder BYOOL. Aber schön ist er allemal. Für die Club-Veröffentlich warte ich ja immer noch auf sowas wie ein Wunder, nämlich dass die angeblich verschollenen Bänder von "Vera Cruz", einem sehr starken Western-Abenteuer-Score von Friedhofer auftauchen mögen.
  18. Sehr interessant, Deine fachkundige Ausführung zur Klangkultur des Orchesters und des Blechs im Besonderen. Ich stimme aber auch waldgeists kritischer Auffassung zur Abmischung zu. Ich finde auch, dass die hallige Abschmischung zulasten der Detailfreudigkeit und Klangtransparenz geht, insbesondere wenn es um Rózsas kontrapunktische Stimmführung geht. Hier ist der Klang/die Abmischung häufig etwas verwässert. Ich gebe aber auch Boneking Recht, wenn er meint, dass man mit einem anderen Orchester auch mehr hätte rauskitzeln können. Ich finde, das sind aber Kritikpunkte auch recht hohem Niveau, die die eigentliche Leistung der Ausführenden und den Repertoirewert der Aufnahme eigentlich nicht schmälert. Das ganze ist dann doch wieder zu liebevoll gemacht und über weite Stellen ein Hörvergnügen und für die Fans eine Ergänzung zu den bestehenden El-Cid-Aufnahmen von Rózsa und Sedares. Fazit: Ich habe beim Anhören der Tadlow-Einspielung meine Freude, wie viele andere auch, und das Preis-Leistungsverhältnis ist sehr gut.
  19. Ich habe im August kräftiger als sonst zugeschlagen: Hilda Crane / The Revolt of Mamie Stover von David Raksin/Hugo Friedhofer (Intrada) Saddle the Wind von Elmer Bernstein / Jeff Alexander (FSM) Cross Creek von Leonard Rosenman (Intrada) noch unterwegs ist El Cid von Miklós Rózsa (Taldow)
  20. Ich kann Stefan nur beipflichten: Heute ist die CD bei mir eingetroffen. Eine herrliche, sanfte Americana-Musik von Rosenman mit einem breit ausschwingenen, lyrischen Thema der Oboe und den Streichern, das den Score neben kleineren Motiven trägt, ohne dabei ins Kitschige abzugleiten. Die Instrumentierung ist luftig-transparent mit einigen Holzbläser-Soli. Etwas bewegter geht es in der "Working Montage" zu, ebenfalls mit Americana-Einflüssen sowie im "Agitato", das ein wenig Rosenmans Spezialität für die Wiener Schule und seine "Klangpyramide" durchblitzen lässt, ohne dabei gänzlich ins Dissonate oder Schroffe abzugleiten. Der insgesamt kammermusikalische Ansatz dieser Musik verleiht dem Score eine erfrischende Durchsichtigkeit. Im Charakter ist Cross Creek vielleicht ein eigenständiger Verwandter von Bernsteins "To Kill a Mockingbird". Das Booklet ist wirklich klasse und umfangreich. Da dies eine Veröffentlichung ist, die Viele nur etwas beiläufig zur Kenntnis genommen haben, möchte ich hierfür noch einmal ausdrücklich werben. Freunde der lyrischen Americana kommen hierbei auf ihre Kosten.
  21. In der Bestätigungsmail meiner Bestellung bei Taldow wurde mitgeteilt, dass die CD Ende August versendet werden würde. Wann genau die dann tatsächlich eintrifft, kann man natürlich nicht sagen.
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