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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay
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Mank von Trent Reznor & Atticus Ross
Sebastian Schwittay antwortete auf horner1980s Thema in Scores & Veröffentlichungen
... dabei klingen die Ausschnitte auf der Website echt nicht besonders originell, eben so wie man sich die Vertonung eines 30er-Jahre-Hollywood-Settings halt vorstellt. THE ARTIST und der ein oder andere Desplat lassen grüßen. Einen erfrischenden Beigeschmack, wie ihn z.B. Jonny Greenwood in die Period-Pieces THE MASTER und v.a. PHANTOM THREAD eingebracht hat, höre ich hier jetzt noch nicht heraus. Hoffentlich hält der ganze Score noch Spannenderes als diese Kuschel-Jazzsinfonik bereit. Dafür hätte man auch einfach Desplat holen können. -
Hm, naja... Leider fast ausschließlich atmosphärisches Gewaber und Gewummer in den ersten 14 Tracks (wenige reizvolle Ausnahmen: die letzte Minute von "Promising Infection" mit den arpeggierten Klavierakkorden, und einige recht stimmungsvolle Momente in "Nurtured by Corruption" und der zweiten Hälfte von "Where Forbidden Spirits Call"). Track 15, "Fervent Supplicants" ist dann echt ganz schön, und erinnert an die bruitistischen Extreme von EXORCISM OF EMILY ROSE. Die beiden Abschlusstracks würde ich auch als Highlights ausmachen, wobei ich da "Where Sentence Is Served" klar dem (harmonisch doch sehr schlichten) letzten Track vorziehen würde. Besonders schön an "Sentence" finde ich nicht mal das Thema der ersten 3 Minuten, sondern die lange Coda ab 3:21, die sich immer mehr chromatisch verdichtet und dann zu einem einzigen Glissando verschwimmt. Das ist schon recht eindrucksvoll. Auf knapp 20 Minuten hörenswertes Material komme ich, wenn ich alle erwähnten Tracks mit reinnehme - auf deutlich weniger, wenn ich die atmosphärischen Tracks bis Track 14 komplett streiche. Für ein Highlight und das Prädikat "sein bester Horrorscore der letzten Jahre" ist mir das zu wenig.
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DARK AMERICANA - Horror-Independents der 70er Jahre aus Übersee
Sebastian Schwittay erstellte ein Thema in Film & Fernsehen
Vielleicht für den ein oder anderen aus dem Rhein-Main-Gebiet interessant: meine diesjährige Reihe fürs Filmkollektiv Frankfurt widmet sich dem amerikanischen und kanadischen Independent-Horrorfilm der 70er Jahre. Neben Bekanntem wie Wes Cravens LAST HOUSE ON THE LEFT (in ungekürzter Kopie) gibt es einige vergessene Schätze der Zeit zu sehen, teilweise erstmalig in Deutschland. Einer der Höhepunkte des Programms ist John D. Hancocks wundervoll impressionistischer Gruselfilm LET'S SCARE JESSICA TO DEATH (1971). Das Programm ist größtenteils auf 35mm, zwei Filme laufen digital. Wenn schon kein aktuelles Kino möglich ist momentan, sollte man wenigstens die Klassiker feiern. Am 7. und 8., sowie am 21. November im Studierendenhaus Frankfurt und im Kino des Deutschen Filmmuseums. Mehr Infos hier: https://www.filmkollektiv-frankfurt.de/veranstaltungen/horror-independents-der-70er-jahre-aus-ubersee Das Programm: Samstag, 7. November (Festsaal im Studierendenhaus) 14:30 Dark August (Martin Goldman, USA 1976, 35mm, OV) 17:00 Don’t Look in the Basement (S.F. Brownrigg, USA 1973, 35mm, OV) 20:00 The Last House on the Left (Wes Craven, USA 1972, 35mm, OV) – ungekürzte US-Kopie! 22:15 Überraschungsfilm (USA 1971, DCP, OV) Sonntag, 8. November (Kino des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum) 12:30 Let’s Scare Jessica to Death (John D. Hancock, USA 1971, 35mm, OmschweU) Sonntag, 8. November (Festsaal im Studierendenhaus) 16:00 Death Weekend (William Fruet, Kanada 1976, 35mm, OV) 18:30 Ganja & Hess (Bill Gunn, USA 1973, DCP, OV) Samstag, 21. November (Kino des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum) 22:30 Deathdream (Bob Clark, USA/Kanada, 1974, 35mm, OmschweU) -
Silvestri trübt erst Ende der 00er Jahre ein, gegen seine Früh-2000er-Arbeiten habe ich nicht viel einzuwenden.
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Ich mochte die Motivarbeit und das strukturelle Konzept der Musik sehr gerne, das stimmt. Stilistisch und ästhetisch ist LOGAN allerdings schon sehr dem Sounddesign-Zeitgeschmack verpflichtet, und auch nicht unbedingt das, was ich von Beltrami am liebsten höre. (Ist ungefähr so ein Fall wie Goldenthals neuer THE GLORIAS: ein Score, der sich ästhetisch maskiert, um den Anforderungen des Zeitgeists zu entsprechen... das musikalisch Feinsinnige wandert dagegen in die kleinen, strukturellen Details. ) Ich finde es eben schade, dass Beltrami dieses Feine und Kunstmusikalische kaum noch im Ästhetischen wagt. Mir geht es da auch gar nicht um "kompositorisch ausgereift", sondern um die Expressivität der Ästhetik. Sein dissonanter Kontrapunkt, die schroffen Klangfarbenkontraste im Orchestersatz... mit all diesen distinktiven Stilelementen der früheren Scores hat er einen viel direkteren dramatischen Ausdruck erreicht als heute. Es ist alles so unverbindlich und harmlos geworden bei ihm. Selbst bei LOGAN, der ja im Charakter doch sehr grimmig ist, würde ich das Minimale und Sphärische ebenfalls als Ausdruck dieser Unverbindlich- und Harmlosigkeit sehen.
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veröffentlichung THE GLORIAS - Elliot Goldenthal
Sebastian Schwittay antwortete auf Csongors Thema in Scores & Veröffentlichungen
Sowas habe ich auch noch nicht gesehen: ein "Audiokommentar" zu einem aktuellen Score. Goldenthal hat 11 Tracks aus dem Score mit "Composer Commentary" auf YouTube veröffentlicht. -
In der Hölle laufen bestimmt die ganze Zeit John-Powell-Scores in Komplettfassungen. So stelle zumindest ich mir das Inferno vor.
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Finde es immer wieder interessant, dass gerade die eher untypischen Scores, die seinen markanten Stil nur sehr am Rande aufblitzen lassen, deine besondere Zustimmung finden. FORD V FERRARI und LOGAN waren ja auch eher Musiken, die sich sehr dem Zeitgeschmack fügen, und seinen Stil eher verstecken als deutlich auszuformulieren. Ähnliches gilt für TROUBLE WITH THE CURVE (auch einer deiner Favoriten, wenn ich mich recht erinnere). Wo stehen für dich eigentlich die Arbeiten in seinem typischeren, schroffen Stil wie MIMIC, FLIGHT OF THE PHOENIX oder KNOWING? A GOOD DAY TO DIE HARD und THE THING waren allerdings auch Gemeinschaftsprojekte, und waren in dem anspruchsvoll-modernistischen Idiom gehalten, das man von Beltrami zu diesem Zeitpunkt noch gewohnt war. Auf der anderen Seite ist UNDERWATER von Brandon Roberts co-komponiert, der in DIE HARD 5 die mitunter virtuosesten Cues geschrieben hat ("Triple Vodka Rhapsody") - und trotzdem ist UNDERWATER generisches Sounddesign. Ich glaube also nicht, dass die Stilaufweichung auf Co-Komponisten und Arbeitsteilung zurückzuführen ist, sondern tatsächlich eher auf die Projekte. Es ist einfach nichts mehr dabei, was einen Score wie I, ROBOT oder FLIGHT OF THE PHOENIX gestatten würde. GODS OF EGYPT war das letzte derartige Projekt.
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Sperrig? Ich höre mich zurzeit wieder ein wenig durch Beltramis Frühwerk, und bin dahingehend vielleicht etwas "verwöhnt", aber sperrig finde ich an diesem sehr zeitgemäßen Horror-Sounddesign wirklich gar nichts. Es fügt sich - wie du richtig sagst - völlig glatt und reibungslos ins Gesamtbild. Glatt und reibungslos ist auch das erste, was mir generell zur Beschreibung der Musik einfällt. Generisches großorchestrales Getöse auf der einen Seite, bei dem ich Beltramis Personalstil nur noch mit Mühe heraushöre (seine kantigen Modernismen der frühen 2000er sind einem glatten Gleichmacher-Orchestersound gewichen), und schablonenhaften emotionalen Passagen auf der anderen Seite, die kaum noch musikalische Ambitionen erkennen lassen (man denke an vergleichbare Stücke wie das "JC Theme" aus TERMINATOR 3, das noch als ausdrucksstarke Passacaglia (!) gestaltet war). Es ist echt trist, wie Beltrami immer mehr zum Dienstleister für reine Gebrauchsmusik wird, er sich und seine Stimme völlig auflöst in der Anonymität dieser Tage. Seine Musik klingt auch kaum noch nach Kino, eher nach blasser Serienmusik - SCARY STORIES TO TELL IN THE DARK war auch schon so eine herbe Enttäuschung. Wenn nicht gerade John Moore, Alex Proyas oder Tommy Lee Jones auf dem Regiestuhl sitzen, scheint er kaum noch künstlerische Energie in seine Filmarbeiten zu stecken. Leider ist bis auf Weiteres auch kein spannendes Projekt mehr für ihn in Aussicht. Kein SCREAM, Alex Proyas macht nichts mehr, John Moores THE ENGLISHMAN liegt auf Eis, und Del Toro scheint endgültig zu Desplat gewechselt zu sein. Trübe Aussichten.
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Mal wieder Beltrami-Wochen: MIMIC (Marco Beltrami) THE WATCHER (Marco Beltrami) FLIGHT OF THE PHOENIX (Marco Beltrami) - größtenteils die auf CD unveröffentlichten Parts, die auf seiner Homepage zu finden sind ❤️ BLADE II (Marco Beltrami) FUNERAL HOME (Jerry Fielding)
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Die intensivsten "Horrorpassagen" sind IMO die klanglichen Dickichte aus Col-Legno-Streichern, wuselnden Holzbläsern, Klavier und E-Gitarre in "Appellatron" - den Track habe ich schon mit 12 rauf- und runtergehört, bis ich jede Stimme auswendig kannte. Bis heute auch eins meiner absolut liebsten Goldenthal-Stücke.
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The Trial of the Chicago 7 von Daniel Pemberton
Sebastian Schwittay antwortete auf horner1980s Thema in Scores & Veröffentlichungen
Ja? Finde ich eigentlich gar nicht so sehr. Daher wundert es mich auch, dass du bei diesem - abgesehen von ein, zwei Tracks - extrem minimalen Score so begeistert reagierst. Nimm mal den ersten und letzten Score-Track, und evtl. noch "Blood on the Streets" raus. Da bleibt kaum noch was. -
The Trial of the Chicago 7 von Daniel Pemberton
Sebastian Schwittay antwortete auf horner1980s Thema in Scores & Veröffentlichungen
Da hast du aber nur den ersten Track gehört, oder? Fast der gesamte Rest: schwerfällig-monotones Underscoring, das selten mal über Liegetöne und Terzen-Gewaber hinauskommt. Bisschen Beat drunter, manchmal etwas lauter ("Take the Hill", "Blood on the Streets"), mit minutenlang ausgehaltenen Akkorden. Echt schwach. Aber ich muss zugeben, mir erschließt sich eh nicht so recht, was alle an Pemberton finden. MOTHERLESS BROOKLYN war klanglich durchaus spannend, aber inhaltlich und strukturell auch sehr zäh. Hatte seit letztem Jahr nicht das Bedürfnis, den nochmal anzuwerfen. -
Die "Prelude no. 10" für größeres Streichensemble (bei Minute 23) ist klasse! ❤️ Hoffentlich wird der Zyklus mal veröffentlicht. Tolles Interview auch - über seinen Lehrer Jacob Druckman muss ich mal näher informieren, von dem kenne ich noch gar nichts.
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Das "Agitato Dolorosa" ist aber schon etwas noch beeindruckender, gerade was den Horror-Aspekt betrifft.
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veröffentlichung THE GLORIAS - Elliot Goldenthal
Sebastian Schwittay antwortete auf Csongors Thema in Scores & Veröffentlichungen
Danke! Hast ihn noch nicht auf Spotify angehört? Bislang ist das physische Release noch nicht angekündigt worden, obwohl ich eigentlich schon davon ausgehe, dass es noch kommt (möglicherweise erst, wenn sich die Pandemie beruhigt hat). -
veröffentlichung THE GLORIAS - Elliot Goldenthal
Sebastian Schwittay antwortete auf Csongors Thema in Scores & Veröffentlichungen
Ein Text von mir zum Score: https://20thcenturyfilmscore.wordpress.com/2020/10/04/elliot-goldenthal-the-glorias/ Die Gelegenheit nutze ich auch gleich, um einen schon länger geplanten Filmmusik-Blog einzuweihen, auf dem ich in Zukunft mein nerdiges Gelaber über Modernismus/Avantgarde in der Filmmusik veröffentlichen werde. (Aktuelle Filmmusik wird dort aber wohl eher die Ausnahme bleiben.) -
Was ich da substanziell höre, sind vor allem anschwellende Posaunen-Akzente und einen Streicher/Synthesizer-Puls zu Beginn. Finde ich jetzt nicht ungewöhnlich. Durch das sirenenhafte Tierhorn (?) wird es etwas harscher als Arnold und Newman, ansonsten klingt da nichts sonderlich distinguiert oder eigen. Ist halt wie die Wahl zwischen Pest und Cholera: entweder die ausgemolkene Arnold-Retro-Schiene - oder anonymes Sounddesign wie oben im Video. Oder eine trübe Mischung aus beidem.