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Souchak

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  1. Wenn ich "fachfremd" sage, meine ich nicht "komplett inkompetent", sondern dass das eben Manager sind, die gut darin sind, Zahlen hin und herzuschieben, die aber ohne echte Leidenschaft für's Thema arbeiten. Das sieht man ja nicht nur im Plattengeschäft, sondern auch im Kino, was dabei rauskommt. P.S.: Chapek ist nicht (nur) an schlechten Geschäftsentscheidungen gescheitert, sondern auch an einem arg barschen Führungsstil, mit dem er sich im Maus-Haus keine Freunde gemacht hat. ### Schnappschuss: Horner im Berliner Zweithandladen, zum Kampfpreis von 1 Euro pro Stück...
  2. Unterschreib' ich alles so. Meine Sorge ist, dass das Geschäft mit und das Angebot von Filmmusik-CDs garnicht an realen Umsatzrückgängen scheitert, sondern an der hässlichen Kombination von zwei Sorten Entscheidern: Einerseits fachfremde Manager bei den Unternehmenskonzernen, die zwar den Soundtrack- und Score-Markt nicht kennen, aber Unternehmenspolitik auf Grundlage von halbverdauten Floskeln (Medienwende, Streaming-ist-die-Zukunft etc) machen*. Und andererseits, Pardon, die alten Herren bei den Boutiquen-Labels, die ihre persönlichen Vorlieben haben und sehr, sehr konkrete Vorstellungen, was wie veröffentlicht wird, was nicht und was sich ja garnicht rechnet. Und die auch keinerlei Interesse zeigen, andere, jüngere Leute an Bord zu holen. Dann gibt es eben kein zeitgemäßes Marketing und keine moderne Social Media-Arbeit, dann werden eben keine neuen Komponist:innen, Scores oder Themen aufgegriffen oder eine neue Käuferschaft angesprochen, dannistdasebensodashabenwirfrüherjaauchnichtgemacht. Da ist dann bald eben Schluss, egal wieviel (sry, pun) Musik da eigentlich noch drin ist. * mit solchen Leuten hatte ich schon öfter zu tun, denen ist es egal, ob sie für eine Supermarktkette, einen Automobilkonzern oder einen Tierfutter-Hersteller arbeiten.
  3. Schöne VÖ, extrem guter Preis, sagichmalso 👍
  4. Finde ich prinzipiell schlüssig argumentiert, würde da aber zwei Anmerkungen machen: Bei der alten Disney/Intrada-Partnerschaft waren die (Lizenz-) Kosten offenbar kein größeres Problem und da kamen ja auch schöne Sachen raus. So eine "Up"-Lösung - Boutiquen-CD zwei Jahre nach Start des Download-Angebots - wäre auch nicht uninteressant. Und nicht nur für "ein paar beknackte Soundtracks-Fans. Denn ich bin absolut beim Trekfan, wenn er schreibt: Denn ich denke, regelmäßige CD-Veröffentlichungen - Master, Rechte und (anteilig) Vertrieb von Disney, Gestaltung, Booklet, Werbung in der Nische durch ein Boutiquen-Label - wären letztlich nur Extra-Einnahmen für alle. Unseren kleinen Zirkel freut's, in den Disney-Shops und bei den Einzelhandelspartnern der Maus gibt es mehr Geschenk-Artikel für die Enkel oder die Eltern. Sowas ähnliches hat Disney ja auch mit seiner "Legacy Collection" gemacht. ### Grundsätzlich sehe ich, dass die Rechteinhaber, also Studios und Unterhaltungskonzerne, furchtbar viel Geld auf liegenlassen: Dass es für die Majors, also Universal, Sony, Warner, keinen Sinn macht, einen riesigen Katalog an CD-Veröffentlichungen im Bestand zu halten, ist ein bisschen nachvollziehbar. Aber dass so eben auch quasi mutwillig gefragte Dauerseller vom Markt genommen werden, ist mir unverständlich. Es ist schon komisch, wenn Kund:innen im Laden nach Arnolds "Casino Royale", "The Social Network" von Reznor/Ross, nach "The Handmaid's Tale", Harry Potter, Transformers oder Giacchinos "Inside Out" fragen, und ich sagen muss: Leider nicht mehr lieferbar, schauen Sie doch einfach mal im Internet. Und noch weniger nachvollziehbar wird es eben bei Online-only-VÖs wie "Captain Marvel" oder "Watchmen". Da ist mir unklar, warum dieser konkrete Nachfrage - natürlich nicht von der Generation Spotify, sondern eher älteren Herrschaften in den, ähh, besten Jahren - keine Konsum-Angebote gegenübergestellt werden, z.B. durch das großzügigere Freigeben von CD-Rechten an interessierte Klein(st)-Label.
  5. Klingt absolut vernünftig, aber "Solo" (der ja bereits kommerziell als CD veröffentlicht ist) geht halt auch etwas an meiner Frage vorbei: Warum gibt Disney die Rechte für physische Veröffentlichungen von ansonsten nur digital veröffentlichten MCU/Star Wars-Scores heraus? Das finde ich deshalb sehr spannend, weil Disney als Multilevel-Unterhaltungskonzern ja sämtliche Rechte an einem stetig wachsenden Score-Bestand hat und fast alle Aspekte des Geschäfts kontrolliert. Mit Intrada gab es ja mal einen entsprechenden Deal (auch wenn die Titel-Auswahl da sehr hit&miss war), warum wird das nicht reaktiviert? Ich sehe da nur Win-Win-Szenarien - und da ein Kern der Disney-Fangemeinde eher Ü50 ist, auch ausreichende Umsätze.
  6. Pinar Topraks "Captain Marvel" wurde auch in London eingespielt (und da war der Film deutlich erfolgreicher als "Solo"). Just sayin.
  7. Souchak

    Ebay 2023

    Guter Hinweis, Dankeschön! Ich überlege gerade, ob und wie ich mich von Teilen meiner Kollektion trenne, da ist die Frage nach der korrekten Versteuerung von Erlösen auch ein Thema. Ich vermute, Amazon leitet entsprechende Daten von Marketplace-Transaktionen auch weiter?
  8. Hätte ich reflexartig auch gedacht. Nur: Da es nie Lieferbarkeitseinschränkungen gab, ist davon auszugehen, dass Watertower da eine Menge X (1000? 3000?) auf Vorrat produziert hat, die Discs waren ja durchgehend und recht schnell verfügbar.
  9. Nebenbemerkung: Ich habe gerade gesehen, dass die für Ende März in Berlin angekündigte "The Batman in Concert"-Veranstaltung abgesagt wurde (ebenso der andere deutsche Termin in Düsseldorf). Das finde ich reichlich schade, ich hätte gerne auch mal so ein Konzert jenseits von Morricone/Williams/Zimmer gehabt.
  10. Um das Thema mal anders anzugehen, ein Fallbeispiel: Michael Giacchinos "The Batman" ist ein toller und im Filmmusik-Kontext populärer Score, der Film dazu war überaus erfolgreich (weltweites Kino-Einspiel ca. 770 Millionen US-Dollar). Watertower hat den Score parallel zu Streaming- und Download-Angeboten in den USA als Doppel-CDR veröffentlicht. Fragen: 1. Warum nur als CDR? Die Produktionskosten sollten nur minimal geringer sein als bei einer richtigen CD. 2. Warum nur in den USA? Gibt es in Europa keine Produktionskapazitäten? 3. Zuletzt ist der Score dann doch als reguläre (wenn auch limitierte) CD bei Mondo als zur Watertower-VÖ inhaltsgleiches 2CD-Set erschienen. Warum bei Mondo, warum nicht bei LLL (oder über Watertowers Vertriebsbeziehung weltweit via Sony Classical)? Bonus-Frage: Warum gibt Disney die Rechte für physische Veröffentlichungen von ansonsten nur digital veröffentlichten MCU/Star Wars-Scores heraus?
  11. Das ist es eben: Intrada, LLL und Varese bleiben bei ihrer traditionellen Programm-Gestaltung und haben sich letztlich damit abgefunden, dass morgen oder übermorgen halt die Lichter ausgehen. Da will ich nur eben kein Gejammer darüber hören, welche Goldsmith/Williams/Horner/Silvestri-Scores oder Filmmusiken für den (inneren) 14-Jährigen geschäftlich nicht mehr gehen. Um das Scheinargument, dass einen die Re-use fees, die es nur für gewerkschaftlich organisierte US-Orchester gibt, von Veröffentlichungen jenseits der eigenen Vorlieben abhält. Ist so, klar, aber unternehmerisch halte ich das für Selbstmord mit Ansage.
  12. Same here. Was die Re-use fees betrifft, mag das ja viele orchestrale Arbeiten in der Erweiterung oder Neuauflage teurer machen, aber das macht ja auch nur noch einen kleinen Teil der neuzeitlichen Filmmusik aus; bei elektronischen oder vom Komponisten multi-instrumental aufgenommenen (oder, naja, aus der Datenbank programmierten) Scores oder Musiken, die außerhalb der USA oder mit einem non-union Orchester eingespielt wurden, greift das ja nicht. Insofern halte ich das als Problem für überschätzt und auch ein bisschen für ein Schein-Argument bockiger Labels (die komischerweise solche ach-so-enormen Extrakosten bei Scores aus ihrem Wohlfühlbereich absolut stemmen).
  13. Same here. Bei mir ist es eher ein Nachholen oder Nacharbeiten, Einzel-Veröffentlichungen von damals oder heute. Die große Schwünge bleiben bei mir als Streaming/Download-Muffel eher aus (was durchaus schade ist, einiges interessiert mich ja auch heute noch an neuen Sachen). Was mich persönlich eigentlich am meisten an der Veröffentlichungspolitik der Boutiquen stört, ist dieses verzweifelte Klammern an Titeln, Themen und US-Komponisten, die in den 70ern, 80ern und 90ern populäre Klassenbeste und Verkaufsschlager waren, die aber heute eigentlich, Pardon, abgegrast sind. Ich will nicht wie eine Schallplatte mit Sprung klingen, aber, herrje, ist es wirklich so unmöglich oder unvorstellbar, mit (erweiterten) Neu- oder Erstveröffentlichungen auf CD Leute wie Giacchino, Desplat, Jonny Greenwood, Cliff Martinez, Thomas Newman, Johann Johannsson, Rachel Portman auf- und nachzuarbeiten? Ist es ein Naturgesetz, dass die Scores von fast allen US-Serien maximal zur ersten (manchmal auch zweiten) Staffel eine CD-Veröffentlichung kriegen und ich beispielsweise Adam Taylors großartige Musik zu "The Handmaid's Tale" höchstens im Tausch gegen eine meiner Nieren bekommen kann? Ist das alles unternehmerisches Kapital oder wertlos?* *rhetorische Frage
  14. Arbeitshypothesen: 1. Die traditionellen amerikanischen (Boutiquen-)Anbieter im Filmmusik-CD-Bereich wollen bzw. können ihre Ausrichtung betreffs Angebot und Kundschaft nicht verändern. 2. Die/unsere Nische schrumpft stetig weiter, weil keine neuen Käufer:innen angesprochen werden und der harte Kern der Score-Enthusiasten satt ist (oder bereitwillig auf digitale Kanäle umsteigt). 3. Anders als bei Vinyl-Veröffentlichungen sind CDs in der bisher üblichen Form nicht cool oder sexy. Hab ich was vergessen?
  15. Vielleicht wäre es git, einen Filmmusik-Biz-Thread aufzumachen, der sich konkret mit solchen Fragen beschäftigt. Fakt ist, dass die, pardon, CD-Blase der 90er und frühen Kuller Jahre längst geplatzt ist und sich jüngere Käuferschaften schon allein mangels Abspielmöglichkeiten nur schlecht bis garnicht erschliessen lassen. Bleibt nur eine Expansion in der Nische der Ü40, die halt noch eine emotionale Beziehung zu physischen Medien haben. Und da muss dann eben nicht nur ein stimmiges, reizvolles Programm her (ja, auch mit Scores jenseits der Hollywood-Mainstream-Unterhaltungskino-Horror-SciFi-Schiene) und eine gestalterische Aufbereitung, die eine Veröffentlichung zum echten Sammlerstück macht. Sonst wird das alles nix mehr.
  16. Eine gute, wenn auch sehr resignative Einschätzung: Es bleibt alles beim alten, weil die alten Entscheider das nicht anders wollen oder können. Dann freuen wir uns eben noch an den zwei, drei tollen VÖs von Intrada, die vielleicht noch kommen, und dann wird eben dieses Kapitel geschlossen. Okay.
  17. Ich weiss nicht, neue Vertriebsmodelle probieren, neue Scores und Komponisten pushen, eine jüngere Käuferschaft jenseits unserer Blase erschliessen? Für mich sind Mondo und die Criterion Collection strahlende Beispiele dafür, wie gut und erfolgreich in und aus der Nische gearbeitet werden kann. Aber da fehlt den US-Filmmusik-Labels offensichtlich das Interesse und der Elan.
  18. Giacchinos "The Batman", keine Frage. Ich bin von Michael G. einiges gewöhnt, aber das ist für mich schon ein glitzernd-funkelnder Ausnahme-Score geworden (und ich hoffe, dass Giacchino auch zur Fortsetzung die Musik komponieren wird).
  19. So ähnlich hatte ich das auch mental abgelegt. Und das ist dann eben kein gutes und belastbares Geschäftsmodell, gerade im Streaming Age: Es wird sicherlich Gründe haben (oder "Gründe"), warum das nicht passiert, aber warum sich ein Traditionsunternehmen wie Intrada nicht bei den Studios als erfahrener Disc-Produzent einbringt, der als CD kleine, feine Auflagen parallel zu den Downloads und Streams der Konzerne anbietet, ist mir weiterhin komplett schleierhaft. Da ist Mondo ja ein tolles Vorbild, die haben sich ja auch mit Boutiquen-VÖs - erst Vinyl, inzwischen auch CDs - einen tollen Namen gemacht.
  20. Unterschreib ich so. Die Mutlosigkeit hat konkrete wirtschaftliche Gründe - das Schrumpfen des CD-Sammler-Marktes, in dem eben viele (auch ich) nicht mehr reflexartig jede Expandierung oder erneute Politur bekannter Scores mittragen; das Fehlen von Sachkenntnis und Engagement von Geldgebern und Unternehmensführungen, in CD-VÖs von Filmmusik zu investieren. Das schlägt bei Varese meines Erachtens besonders herb ein, weil es da auch keinerlei Interesse gibt, am Auftritt und den Veröffentlichungen substanziell irgendetwas zu ändern: Im Club-Bereich gibt es halt leidlich populäre Erweiterungen aus dem Katalogbestand, Jewel Case mit (traditionell) mittelmäßiger Artwork, Schluss. Da gibt es keine besonders reizvollen Editionen oder Reihen mehr und keine ansprechende Gestaltung. Dazu kommt bei Varese natürlich auch der furchtbar tiefe Sturz - eben noch global player und erste Adresse für Studios in Sachen Filmmusik-VÖs, nach mehreren Eigentümerwechseln heute nur noch Nischen-Label auf dem Weg zur finalen Abwicklung. Schön war's, aber schön ist es bei Varese schon lange nicht mehr. Und Intrada... Mutmaßlich hatten (haben?) die noch eine bessere Spielposition, bei den Studios wie der Kundschaft, aber an aktuelle Filme und Scores will (kann?) da niemand ran. Ganz ehrlich - wann ist der jüngste Film erschienen, zu denen Intrada eine CD veröffentlicht hat, 2010, 2012? Und da wird dann das Geschäft halt erst museal und dann müde.
  21. Das fand (und finde ich) sehr erfreulich - dass Giacchino zwar im Klangbild der 70er und frühen 80er bleibt, aber statt auf starke Einzel-Szenen eher eine vage mäandernde, manchmal fast minimalistische, sich stetig aufbauenden Soundscape für den Film komponiert hat. Ich halte seinen "The Batman" für eine seiner bislang stärksten Arbeiten, im Superheldenkinomusikbereich sind für mich von ihm nur "Doctor Strange" und "Spider-Man Homecoming" ähnlich ambitioniert.* * Die Fallhöhe wird mMn bei Giacchino auch immer größer, da erscheinen echte Perlen ebenso wie leidlich lauwarme Muss-man-nicht-hören-Musiken. Aber sowas kennen wir ja auch von den Altvorderen.
  22. Ich halte den Score-Anteil für nicht essenziell, das hätte auch gut (besser?) über mehr Source Music gelöst werden können. Aber Spielberg und Williams sind halt gute Freunde und bei einem derart persönlichen Projekt war das wohl ein Freundschaftsdienst. Ist halt nur die Frage von wem für wen. Spannender und faszinierender = punktgenauer und effektiver eingesetzt im Film als in anderen 2022er Produktionen oder Spannender und faszinierender = interessanter als andere 2022er Scores ? Welche Filmpassage hat Dir musikalisch am besten gefallen?
  23. Auf Disc bzw. als Datei überzeugender als im Film, das ist die Frage. Wahrscheinlich nicht.
  24. THE BATMAN, BLONDE, NOPE Eine absolut ernstgemeinte, aber keinesfalls biestig gemeinte Zwischenfrage an die FABELMANS-Fans: Im Film ist der musikalische Williams-Anteil erstaunlich klein und bis auf zwei Passagen auf kurze (< 90 Sekunden) Momente beschränkt. Wirkt das für Euch als Soundtrack-VÖ überzeugender?
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