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Geschrieben
Zitat

Nonesuch Records to release soundtrack album for Paul Thomas Anderson's 'One Battle After Another' (music by Jonny Greenwood).

https://tinyurl.com/bd2bxcx8 

Quelle: Film Music Reporter auf X

In drei Tagen startet der Film, und immer noch kein Soundtrack-Album in Sicht... Nonesuch Records hat bisher immer 3-4 Wochen vor Kinostart das Album angekündigt. 

Es scheint sehr viele Songs im Film zu geben, aber der Score spielt wohl auch eine zentrale Rolle. Hoffen wir, dass noch was kommt!

  • Like 1
Geschrieben

Tatsächlich klammheimlich, ohne jede Promotion. Auf Reddit wurde schon spekuliert, dass das Studio kein Risiko eingehen und deswegen nicht mit Greenwood werben möchte. Hintergrund sind Boykott-Versuche einiger BDS-Aktivisten und abgesagte Konzerte in Großbritannien: 

Jonny Greenwood and Israeli musician Dudu Tassa condemn ‘silencing’ after UK concerts pulled | Jonny Greenwood | The Guardian

Geschrieben

Nochmal das Tracklisting und Cover nachgeschoben: 

va-14.jpeg

1. One Battle After Another (3:09)
2. The French 75 (1:30)
3. Baktan Cross (2:59)
4. Baby Charlene (3:16)
5. Perfidia Beverly Hills (2:37)
6. Mean Alley (2:46)
7. I Need the Greeting Code (4:19)
8. Ocean Waves (2:34)
9. Guitar for Willa (3:35)
10. Battle After Battle (2:36)
11. Sisters of the Brave Beaver (3:01)
12. Like Tom Fkn Cruise (3:25)
13. Operation Boot Heel (2:12)
14. Avanti Q (1:07)
15. River of Hills (2:07)
16. Greeting Code Reprise (0:53)
17. Trust Device (3:51)
18. Trio for Willa (3:04)

Hoffentlich schon in zweieinhalb Stunden auf Spotify! :)

  • Like 1
Geschrieben

Insgesamt eine etwas krude und wilde Mischung. Neben prägnant eingesetztem Solo-Klavier gibt es die Greenwood-typischen Streichersätze (mal mikrotonal, mal herrmannesque, mal im Gewand klassischer Kammermusik), Stücke für Akustikgitarre, wilde Percussion, kammersinfonische Avantgarde, Radiohead-Anklänge... Mir fehlt etwas der rote Faden, auch wenn es tatsächlich einige leitmotivische Ideen gibt, z.B. ein wiederkehrendes Motiv in "Baby Charlene", "Operation Boot Heel" und "Avanti Q" - nach der morgigen Sichtung des Films werde ich hoffentlich wissen, wem das zugeordnet ist. Darüber hinaus sind Tonrepetitionen und Viertelton-Bewegungen ein wichtiges formgebendes Element: in der Mehrzahl der Tracks findet sich ein ständig wiederholter, hämmernder Einzelton, etwa vom Klavier in den ersten beiden Tracks, oder auch in der Solo-Gitarre im mittleren Abschnitt von "Guitar for Willa" in Form eines Orgelpunkts. Viertelton-Reibungen kommen besonders in "Mean Alley" zur Geltung (das laut IMDb übrigens von Thom Yorke co-komponiert wurde), oder in "Operation Boot Heel".

Die Besetzung besteht hauptsächlich aus Klavier, Streichern, Gitarren und Elektronik - in einigen wenigen, sehr avantgardistischen Tracks ("Ocean Waves") kommen auch Holz- und Blechbläser in Besetzungsstärke eines Kammerorchesters hinzu. Überhaupt: die avantgardistischen Tracks (neben "Ocean Waves" auch "Like Tom Fkn Cruise" oder das an YOU WERE NEVER REALLY HERE erinnernde, frenetische "River of Hills") sind schon verdammt radikal für einen 100-Millionen-Dollar-Film!

Regelmäßig mit großer Spannung erwarte ich bei Greenwood die reinen Kammermusikstücke. Auch solch eines gibt es diesmal wieder: mit dem letzten Track, "Trio for Willa", fügt Greenwood seinem kleinen Kammermusik-Kanon, bestehend u.a. aus dem "H.W."-Thema aus THERE WILL BE BLOOD und dem "West"-Thema aus POWER OF THE DOG, eine weitere, wunderbare, klassische Komposition für Streichquartett hinzu.

Fazit: Rein musikalisch finde ich zwar nicht, dass es sich hier um einen der bislang besten Greenwood-Scores handelt - dafür sind es zu viele starke, aber unverbundene Einzelkompositionen, wodurch dem Ganzen die thematisch-motivische Geschlossenheit eines PHANTOM THREAD oder THERE WILL BE BLOOD abhanden kommt. Aber wer weiß, vielleicht bringt die morgige Filmsichtung noch mehr Ordnung in den Ersteindruck. 

  • Thanks 1
Geschrieben

Im Film kam der Score unfassbar gut. So zum alleine anhören kann ich mir das allerdings nicht vorstellen (bisher nicht probiert und auch nicht vor).

Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb Sebastian Schwittay:

Insgesamt eine etwas krude und wilde Mischung.
Mir fehlt etwas der rote Faden, auch wenn es tatsächlich einige leitmotivische Ideen gibt, z.B. ein wiederkehrendes Motiv in "Baby Charlene", "Operation Boot Heel" und "Avanti Q" - nach der morgigen Sichtung des Films werde ich hoffentlich wissen, wem das zugeordnet ist. Darüber hinaus sind Tonrepetitionen und Viertelton-Bewegungen ein wichtiges formgebendes Element: in der Mehrzahl der Tracks findet sich ein ständig wiederholter, hämmernder Einzelton.

Richtig, ich habe gestern den Film im Kino gesehen und wenn mir ein Wort während der annähernd dreistündigen Laufzeit überhaupt nicht mehr aus dem Kopf ging, dann war es auf der Tonspur wirklich das: "hämmern". Es wird mit immer denselben Tonfolgen rumgehämmert und endlose Staccati aneinander gereiht, daß einem echt die Lust vergeht, zumindest mir. Ich fands zum Teil nervtötend wie das immer wieder über ganze  Sequenzen gelegt  wurde - rein nur als musikalischer Brei ohne irgendeine Sinnlichkeit zu verbreiten. Es ist auf dem Youtube-Album nicht ganz so schlimm, mir scheint es, daß Greenwood manche Stücke noch etwas anders ausgearbeitet hat als im Film. Aber im Film gibt es etwa die mehr als 10-minütige Fluchtsequenz, in der die ganze Zeit immer auf denselben paar Noten hin-  und hergetanzt wird als ob das ein Wunderwerk musikalischer Intelligenz wäre. Es ist dagegen allein nur anödend und macht zudem die Szene weder in irgendeiner Weise spannender noch großartig intensiver, denn man hat sich ganz schnell mehr als satt daran gehört.
Das mit "krude und wilde Mischung" ist zudem auch im Film so. Mir ist am Ende kaum was wirklich hängen geblieben außer meist irgendwelchen dräuenden Klangwolken, die musikalisch ins Nichts führen. Für mich das beste Stück auf dem Youtube-Album ist eigentlich das letzte Stück, das im Film aber so schön ausgespielt kaum vorkommt und an das ich mich auch kaum mehr groß erinnere. Das einzige Stück des Albums, das mich einigermaßen angesprochen hat und dem ich durchaus mit seiner Streicher-Melancholie einiges abgewinnen kann. Davon ist auf diese Art im Film sehr wenig  zu vernehmen oder zumindest geht es reichlich unter.
Dagegen ist  - neben den ganzen Songs-  unglaublich viel an in sich kreisender und endlos einlullender Musik drin -sicherlich das doppelte von dem, was auf dem Album so auftaucht, aber mehr als zwei Drittel sind regelrecht an mir vorbegezogen ohne mich emotional in irgendeiner Weise zu berühren.
Bei "Ocean Waves" mußte ich im Film wegen der Instrumentierung und ein paar ganz gelungenen Effekten tatsächlich auch mal an Goldsmiths PLANET OF THE APES denken, aber gleichzeitig auch, wie blaß und wenig faszinierend es denn doch gegenüber dem viel brillanteren und ausgefuchsteren Vorbild wirkt.

Der Film selbst erhält ja überwiegend euphorische Kritiken. Dem würde ich mich nicht so wirklich anschließen wollen, obwohl er durchaus seine Meriten hat, was die teils absurden Grotesekerien (unvergeßlich: Sean Penn) und die zum Teil recht guten Actionsequenzen betrifft. Die zweite Hälfte fand ich auch besser und deutlich flüssiger inszeniert als die zum Teil sehr ordinäre erste, die oft viel zu chaotisch und effekthascherisch wirkt. Die Auto-Verfolgungsjagd über wellige Hügel und die anschließende finale Abrechnung ist allerdings bestechend in Szene gesetzt und erinnert durchaus an große Crime-Klassiker der 70er. 

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