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Geschrieben

Zum neuen Film vom POOR THINGS und THE FAVOURITE  Regisseur gibts wieder einen Score von Jerskin Fendrix. Ich fand die Musik zu POOR THINGS ja absolut grauenhaft und nervtötend bis der Arzt kam im Film, da graute es mir hier schon vor. 

Aber man kann wohl sagen, der Regisseur mag sich nicht wiederholen und man bekommt hier zum REMAKE von SAVE THE GREEN PLANET einen bombastischen Thriller-Comedy Score, der mich an John Corigliano und Goldenthal erinnert. Und irgendwie auch an das Original... auch wenn ich den Score davon überhaupt nicht mehr erinner (vom Trailer her sieht es sehr nach einem 1:1 Remake aus, was ich ja sehr merkwürdig finde)...

anyway, absolut crazy shit, bei dem das Orchester mächtig was zu tun hat und einem die Ohren bluten bei der Lautstärke... wer Goldenthal vermisst hat kommt hier wohl auf seine Kosten:

 

  • Like 1
  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Großartiger Score, in der Tat. Das Filmmusikjahr ging nun spätestens mit dieser Musik durch die Decke! :) Ich mag vor allem den langen, beinahe sinfonisch gearbeiteten "Star Saliva"-Satz (Track 3). Corigliano kam mir auch in den Sinn... dann gibt es einige Zitate, und auch ein gewisser Schostakowitsch-Vibe ist in den grotesk-stampfenden Passagen nicht von der Hand zu weisen. Ein ziemlich monströser, postmoderner sinfonischer Score. 

Dass so gut wie niemand hier auf so eine starke Musik reagiert (und stattdessen über Schrott wie PREDATOR: BADLANDS diskutiert wird), spricht mal wieder Bände...

  • Like 1
Geschrieben

Der Score läuft gerade bei mir durch und bisher bin ich sehr positiv angetan! 
Toller Tipp, Sebastian - Danke. 
 

Ja es stimmt, man sollte sich an den aktuellen Schrott Scores (wie Predator Badlands) eigentlich nicht abarbeiten. Das bringt ja nichts. 
Aber da es so einige hier im Forum immer noch nicht verstanden haben, möchte ich es ungern aufgeben 😃

Geschrieben
vor 10 Minuten schrieb Mistermaffay:

Der Score läuft gerade bei mir durch und bisher bin ich sehr positiv angetan! 
Toller Tipp, Sebastian - Danke. 
 

Ja es stimmt, man sollte sich an den aktuellen Schrott Scores (wie Predator Badlands) eigentlich nicht abarbeiten. Das bringt ja nichts. 
Aber da es so einige hier im Forum immer noch nicht verstanden haben, möchte ich es ungern aufgeben 😃

Und welche Instanz soll dies objektiv festlegen? Ich bin der Meinung, jeder sollte über das diskutieren, wozu er Lust hat. Ob nun Predator Badlands oder Bugonia ist völlig egal. Ich finde es anmaßend "bestimmen" zu wollen, über was es sich lohnt zu diskutieren und über was nicht.

  • Like 2
  • Thanks 1
Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Lars Potreck:

Und welche Instanz soll dies objektiv festlegen? Ich bin der Meinung, jeder sollte über das diskutieren, wozu er Lust hat. Ob nun Predator Badlands oder Bugonia ist völlig egal. Ich finde es anmaßend "bestimmen" zu wollen, über was es sich lohnt zu diskutieren und über was nicht.

Nein dann kam das falsch rüber. 
Es geht nicht ums Diskutieren per se. 
Ich wollte Sebastian zustimmen, dass das Meckern über die großteils miserable Score Qualität heutzutage nichts bringt. Ja, BADLANDS ist filmisch und kompositorisch Schrott - aber sich immer wieder über dasselbe Problem in der aktuellen Filmmusik aufzulassen bringt nichts. Da gebe ich Sebastian recht. 
Und da muss ich mir auch an die eigene Nase packen.. 

Geschrieben
vor 52 Minuten schrieb Mistermaffay:

Nein dann kam das falsch rüber. 
Es geht nicht ums Diskutieren per se. 

Och, ich hab das eigentlich schon genauso gemeint. 

Hier wird immer gerne am falschen Ende idealisiert. Wozu die (meist schwachen) Musiken zu Franchise-Produktionen mit Gleichberechtigung und Relativierung schützen, wenn die und deren Stil eh schon überproportional populär und einflussreich sind? Einer der Gründe für den musikalischen Verfall in der Filmmusik ist halt auch eine fehlgeleitete Aufmerksamkeitsökonomie: Zimmer, Marvel, Blockbuster- und Franchisemusik wurden und werden über alle Maßen diskutiert und rezipiert, weshalb auch junge Komponisten sich eher diesem Stil zuwenden als weniger diskutierten Idiomen wie Modernismus, Kammermusik, etc.pp.. Zwar ist es schön, dass experimentelle instrumentale Konzepte derzeit einen Aufwärtstrend erleben (Greenwood, Fendrix, Willis, etc.), aber es bedarf halt noch mehr, eigentlich ein absolutes Maximum an Aufmerksamkeit, um vielleicht irgendwann mal wieder einen breiten filmmusikalischen Aufschwung, eine neue goldene Ära der Filmmusik anzustoßen. Und dazu können wir alle beitragen. Stichwort: Aufmerksamkeitsökonomie. 

  • Thanks 1
Geschrieben
vor 16 Minuten schrieb Sebastian Schwittay:

Och, ich hab das eigentlich schon genauso gemeint. 

Hier wird immer gerne am falschen Ende idealisiert. Wozu die (meist schwachen) Musiken zu Franchise-Produktionen mit Gleichberechtigung und Relativierung schützen, wenn die und deren Stil eh schon überproportional populär und einflussreich sind? Einer der Gründe für den musikalischen Verfall in der Filmmusik ist halt auch eine fehlgeleitete Aufmerksamkeitsökonomie: Zimmer, Marvel, Blockbuster- und Franchisemusik wurden und werden über alle Maßen diskutiert und rezipiert, weshalb auch junge Komponisten sich eher diesem Stil zuwenden als weniger diskutierten Idiomen wie Modernismus, Kammermusik, etc.pp.. Zwar ist es schön, dass experimentelle instrumentale Konzepte derzeit einen Aufwärtstrend erleben (Greenwood, Fendrix, Willis, etc.), aber es bedarf halt noch mehr, eigentlich ein absolutes Maximum an Aufmerksamkeit, um vielleicht irgendwann mal wieder einen breiten filmmusikalischen Aufschwung, eine neue goldene Ära der Filmmusik anzustoßen. Und dazu können wir alle beitragen. Stichwort: Aufmerksamkeitsökonomie. 

… auch wieder wahr 🤔

Geschrieben

den Film fand ich jetzt leider furchtbar, furchtbar langweilig und furchtbar fehlgescored wieder. Keine Ahnung was diese pompöse Musik sollte und dazu an den Stellen, an denen sie eingesetzt wird. DAS glaube ich, dass der Komponist ohne Skript einfach irgendwas komponiert hat.

Kann man sich immerhin ohne Bild an der Musik erfreuen, aber was das immer soll musikalisch bei dem Regisseur ist mir echt schleierhaft... und selbst wenn man jetzt denkt "Die Musik spiegelt das Innere der Figuren wieder!" (was mir der eheste Ansatz sein soll meiner Meinung nach), dann ist da immer noch das Problem, dass das auf diese minimalistischen, meist statischen Bilder auch einfach überhaupt nicht passt. Ich hatte auch das Gefühl, es nervte die Zuschauer bloß wieder. 

  • Like 1
Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb ronin1975:

den Film fand ich jetzt leider furchtbar, furchtbar langweilig und furchtbar fehlgescored wieder. Keine Ahnung was diese pompöse Musik sollte und dazu an den Stellen, an denen sie eingesetzt wird. DAS glaube ich, dass der Komponist ohne Skript einfach irgendwas komponiert hat.

Kann man sich immerhin ohne Bild an der Musik erfreuen, aber was das immer soll musikalisch bei dem Regisseur ist mir echt schleierhaft... und selbst wenn man jetzt denkt "Die Musik spiegelt das Innere der Figuren wieder!" (was mir der eheste Ansatz sein soll meiner Meinung nach), dann ist da immer noch das Problem, dass das auf diese minimalistischen, meist statischen Bilder auch einfach überhaupt nicht passt. Ich hatte auch das Gefühl, es nervte die Zuschauer bloß wieder. 

Also "gute" Musik, aber "schlechte" Filmmusik. Dann hat der Komponist ja versagt.

Geschrieben

Es lässt sich bei Autorenfilmen halt schlecht objektivieren, was "gut" oder "schlecht" eingesetzte Filmmusik ist. Bei Genrefilmen wie AIR FORCE ONE ist das einfacher (siehe der Vergleich Newman/Goldsmith), aber bei derart sonderbar-auteuristischen Visionen wie denen von Yorgos Lanthimos (oder von Ari Aster) ist das schlicht unmöglich, weil bereits die Filme nicht eindeutig sind in dem, was sie musikalisch "verlangen".

Was "verlangt" ein Film wie BUGONIA? Gibt es da überhaupt irgendwelche Genre-Konventionen, auf die ein erprobtes filmmusikalisches Konzept "passen" könnte?

  • Like 1
Geschrieben

Ich entschuldige mich vorab, da dies komplett Off-Topic ist. Und auch wenn sich die meisten anderen von Sebastians Aussage nicht berührt fühlen oder es stillschweigend hinnehmen, muss ich jetzt Mal meine Meinung dazu schreiben. 

Sebastian, ich schätze dich als ausgewiesenen Fachmann mit akademischem Wissen zu Musiktheorie und einer sehr breiten Kenntnis von Komponisten und deren Werken in verschiedensten Segmenten klassischer und Instrumentaler Musik. 

Aber ich muss Mal offen sagen, dass ein Grund wieso ich mich über die Jahre immer weniger in diesem Forum beteiligt habe, mein Empfinden eines immer stärker werdenden "elitären" Elements war. Für mein Empfinden genügt es nicht mehr auch einfach nur Mal zu schreiben "ich kann mit dieser Musik nichts anfangen" oder "für mich klingt es schön" sondern man muss dies immer mit musiktheoretischen Begründungen untermauern die mir einfach fehlen. Du, Sebastian, konsumierst Musik mit einem starken Fokus auf handwerkliches Können oder ungewöhnliche Aspekte. Ich konsumiere Musik um mich unterhalten zu lassen und mag Musik (oder eben nicht) wenn sie mich emotional berührt oder ich einfach mitsummen / -pfeifen kann.

So ehrenswert dein persönliches Ziel oder Wunsch ist, durch "maximale Aufmerksamkeit" für avantgardistische, unkonventionelle Werke ein neues, goldenes Zeitalter "heraufzubeschwören" so fehlgeleitet ist (aus meiner persönlichen Sicht) die Annahme wir paar Hanseln die sich hier ausstauschen könnten damit tatsächlich eine Art "Revolution" auslösen bzw verhindern diese indem wir zum Beispiel Zimmer hören oder in dem entsprechenden Thema mehr diskutieren als hier. 

Ich finde Diskussion kann und muss auf Augenhöhe stattfinden und auf beiden Seiten muss eine grundsätzliche Kompromissbereitschaft und gegenseitiger Respekt vorhanden sein. Ansonsten ist es nur ein zielloser Streit.

Ich möchte garnicht dahin abbiegen, dass dies auch in gesellschaftliche und politischen Bereichen ein riesiges Problem ist. 

Beim Begriff Aufmerksamkeitsökonomie liegen unsere Ansichten, glaube ich, nahe beieinander.

Um zum eigentlichen Thema zurück zu kommen. Ich finde es wertvoll, dass einige hier - dazu zählst vorallem auch du Sebastian - neue Filmmusiken grob einordnen, so dass ich schon Mal ableiten kann ob dies in etwa was für mich sein könnte oder halt nicht.

Aber ich gebe offen zu, dass ich mich nicht durch eine komplizierte, schwer zugängliche Filmmusik durchhöre nur um im Anschluss dann nicht die Worte zu finden das Ganze angemessen im zugehörigen Thema verargumentieren zu können / müssen.

Filmmusiken sind nur ein kleiner Teil des musikalischen Spektrum die mich interessieren und vollkommen anderen, wichtigeren Gebieten in meinem Leben räume ich mehr Zeit ein, weshalb ich einfach eine Auswahl treffe und treffen muss was ich höre. Und wenn dies dann halt zum Großteil die populären, omnipräsenten Filmmusiken sind, dann ist das halt so.

Ich möchte aber widersprechen dass daraus ein allgemeines Argument von dir konstruiert wird, was den musikalischen Verfall der Filmmusik begründet. Da spielen ganz andere ökonomische und "marktwirtschaftliche" Gründe sicher eine viel größere Rolle.

Du kannst das gerne so sehen, das ist deine Meinung und ich akzeptiere diese. Ich persönlich sehe es eben anders und auch das ist akzeptabel und okay.

  • Like 1

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