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Soundtrack Board

Remote Control Productions


Gast itzack
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vor 7 Minuten schrieb Sebastian Schwittay:

Eigentlich ist fast alles, was ich von Edelman kenne, Popsinfonik... Ist jetzt auch gar nicht wertend gemeint, ich mag vieles von ihm recht gerne.

Das mag bei vielen Werken stimmen, aber Gettysburg würde ich da jetzt nicht zu zählen...

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vor 6 Minuten schrieb TheRealNeo:

Könnte bitte jemand mal Popsymphonik definieren? :)

Im Grunde meint man damit, denke ich, einfach geschriebene Musik, die sich von der Form und dem Gehalt her eher der Popmusik (also allgemein zugänglich) zuwendet, aber von einem (Sinfonie-)Orchester gespielt wird, dessen Bandbreite und Möglichkeiten der Besetzung aber nur im Bruchteil ausgenutzt wird.

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Danke dir!

Ich finde, dass da vielen Begriffen eine gewisse Trennschärfe fehlt, was aber auch an dem assoziativ-emotiven Umgang mit Musik liegt.
Eine einfach geschriebene Musik, finde ich, muss ja per se nicht allgemein zugänglicher sein. Eine einfach Dissonanz in der Musik erschwert ja schon in gewisser Weise den Umgang im Gegensatz zu einer einfachen Melodie, oder sehe ich das falsch?

Auch scheint hier immer wieder das Urteil einfach = schlecht durch. Also im Sinne von, was einfach komponiert ist, kann auf keiner Ebene gut sein oder täuscht mich mein Eindruck da?

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vor 10 Minuten schrieb TheRealNeo:

Ich finde, dass da vielen Begriffen eine gewisse Trennschärfe fehlt, was aber auch an dem assoziativ-emotiven Umgang mit Musik liegt.
Eine einfach geschriebene Musik, finde ich, muss ja per se nicht allgemein zugänglicher sein. Eine einfach Dissonanz in der Musik erschwert ja schon in gewisser Weise den Umgang im Gegensatz zu einer einfachen Melodie, oder sehe ich das falsch?

Ich finde, diese fehlende Trennschärfe ist auf jeden Fall vorhanden. In der gesamten Diskussion, weshalb ich sie ja auch an einigen Stellen im Forum seit geraumer Zeit forciert habe, um da des Pudels Kern zu ergründen, was Begriffe wie eben RCP-Sound angeht.
Ich meinte auch nicht, dass einfache Musik (drei Akkorde in Dur, kein Tempowechsel, kaum rhythmische Figuren etc.) automatisch auch zugänglicher sein muss. Bei der Popmusik ist das aber ja durchaus der Anspruch, der natürlich auch komplexer geschrieben sein kann. Eine einfache Dissonanz ist ja nicht komplizierter als eine einfache Harmonie, es geht also eher um den Anspruch und das Zielpublikum. Ich denke aber schon, dass man tendenziell sagen kann: Je mehr Informationen eine Musik enthält, desto mehr Verarbeitung braucht sie und läuft damit Gefahr, potenzielle Zuhörer zu verlieren, die diese Informationen nicht lesen können und entsprechend wird es "unpopulär".

vor 14 Minuten schrieb TheRealNeo:

Auch scheint hier immer wieder das Urteil einfach = schlecht durch. Also im Sinne von, was einfach komponiert ist, kann auf keiner Ebene gut sein oder täuscht mich mein Eindruck da?

Also bei mir auf jeden Fall nicht, andere haben ja auch bekundet, dass es keinesfalls so ist. Im Grunde lässt es sich auch ziemlich klar sagen: Musikanalyse ist zunächst immer wertfrei. Das Vergleichende und daraus resultierende Wertende entsteht eigentlich immer im Form- und Funktionsvergleich oder aber im Geschmacksurteil (hier auf dem Board am häufigsten anzutreffen). Musikwissenschaftlich gibt es kein kategorisches Schlecht (wie auch eigentlich überall). Drei Akkorde sind nicht schlechter als vier Akkorde. Wäre ja auch Mumpitz so etwas zu behaupten. In einem Vierakkorde-Song hingegen wären nur drei Akkorde sehr wohl schlecht.

Gerade eben schrieb Lars Potreck:

ich würde eher sagen der tenor ist einfach=langweilig.

Ich glaube, auch das ist eine Fehlbeobachtung. Der Terminus der Langeweile scheint mir (hier) im Großen und Ganzen immer auf das sich Wiederholende zu beziehen, das keine Abwandlung oder Entwicklung kennt, und nicht auf die Einfachheit.

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naja gut....nehmen wir mal das beispielstück aus Batman Begins. die analyse von leonard ist ja recht aufschlussreich, nur was schlussfolgern wir daraus jetzt? ist das stück eine schlechte komposition? eine langweilige komposition? eine anspruchslose komposition? letztendlich hat er ja nur die eigenschaften dieses stückes benannt. wie diese bewertet werden, liegt doch aber eigentlich im ermessen jedes einzelnen.

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vor 16 Minuten schrieb TheRealNeo:

Langweilig finde ich deshalb als Begriff etwas schwierig, da es ja auch gleichzeitig wieder eine emotionale Beschreibung ist und gerade ja auch einfache Kompositionen berühren können. Aber auf dieser Eben ist natürlich eine musikwissenschaftliche Beschreibung/Beurteilung eher schwerer.

Klar, auf jeden Fall. Aber auch solche Begriffe kann man ja der Analyse unterziehen. Langeweile ist ja nun auch nicht vollkommen willkürlich.

vor 5 Minuten schrieb Lars Potreck:

naja gut....nehmen wir mal das beispielstück aus Batman Begins. die analyse von leonard ist ja recht aufschlussreich, nur was schlussfolgern wir daraus jetzt? ist das stück eine schlechte komposition? eine langweilige komposition? eine anspruchslose komposition? letztendlich hat er ja nur die eigenschaften dieses stückes benannt. wie diese bewertet werden, liegt doch aber eigentlich im ermessen jedes einzelnen.

Ich bin mir nicht sicher, warum die Schlussfolgerung überhaupt eine Wertung sein muss. Mich interessieren Wertungen generell nicht sonderlich und wüsste auch nicht so recht, was ich damit am Ende anfangen soll. Ansonsten gibt es eben Form- und Funktionsvergleiche, die aber auch nicht absolut gelten.
Statt Wertungen vorzunehmen finde ich es viel interessanter darüber zu sprechen, wie die Musik anders anders wirken würde. Was wäre beispielsweise, wenn - wie Leonard vorgeschlagen hat - sich die Sechszehntel auflockern? Was wäre gewonnen, wenn man eine Melodie hinzufügt? Welche Möglichkeiten der Erweiterung oder Variation stehen zur Verfügung? Das kann man alles freudig machen, ohne tatsächlich eine Wertung vornehmen zu müssen.

Ich plädiere aber grundsätzlich, ganz nach Anscombe, von moralischen Begriffen wie schlecht, gut, falsch, richtig abzukommen und tatsächlich auf unmittelbare Begriffe wie langweilig, kurz, lang etc. zu setzen, um auch unmittelbare Effekte, Ursachen und Symptome beschreiben zu können.

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Man kann ja nur darauf eingehen, wenn man den Film oder die betreffende Szene auch kennt. Aber bei vielen hier, mich selbst eingeschlossen, ist der Film zur gehörten Musik bereits gesehen worden. Also funktioniert das nicht immer und für viele ist ja die Wirkung oder Qualität der Musik "losgelöst" vom Film elementar.

vor 16 Minuten schrieb Sharp Dressed Man:

Was wäre gewonnen, wenn man eine Melodie hinzufügt?

Aber bei dem Stück aus BATMAN BEGINS höre ich im Hintergrund doch eine klare Melodie oder wie kann man das sonst bezeichnen?

 

vor 17 Minuten schrieb Sharp Dressed Man:

Ich plädiere aber grundsätzlich, ganz nach Anscombe, von moralischen Begriffen wie schlecht, gut, falsch, richtig abzukommen und tatsächlich auf unmittelbare Begriffe wie langweilig, kurz, lang etc. zu setzen, um auch unmittelbare Effekte, Ursachen und Symptome beschreiben zu können.

Aber bei wem ist denn langweilig nicht gleich schlecht? ;)

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vor 1 Minute schrieb TheRealNeo:

Aber bei dem Stück aus BATMAN BEGINS höre ich im Hintergrund doch eine klare Melodie oder wie kann man das sonst bezeichnen?

Ich meinte grundsätzlich noch melodiöser werden, ein längeres Thema, mehr Variationen davon. Eine Sternstunde des Melodischen ist das Stück ja nicht gerade.

vor 1 Minute schrieb TheRealNeo:

Aber bei wem ist denn langweilig nicht gleich schlecht? ;)

Bei den meisten Menschen. Nur scheitern die meisten sprachlich daran, das differenziert darzulegen. In erster Linie drückt es ja meistens auch etwas über den Empfänger und nicht über das Werk aus.
Ich meinte das auch recht pragmatisch, dass eben "schlecht" keine adäquate psychologisch-physische Grundlage hat, andere Begriffe können dagegen unmittelbar eingesetzt werden. "Ich finde es langweilig" ist ja wesentlich eindeutiger als "Ich finde es schlecht", was alles und nichts bedeuten kann.

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Schönes Beispiel: James Horner.

Oftmals langweilig nicht aufgrund der inhärenten musikalischen Qualität (das auch mitunter), sondern einfach aufgrund exzessiver Wiederholung bereits mehr als vertrauter Muster (Melodiebögen, Instrumentierung usw.). Natürlich auch nur im Auge des Kenners, aber da wird es mit den simplen Zuschreibungen schon erheblich komplexer: hier hilft der alte Filmmusikdienstmaßstab "Repertoirewert" enorm weiter.

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vor 3 Minuten schrieb Sharp Dressed Man:

Ich meinte grundsätzlich noch melodiöser werden, ein längeres Thema, mehr Variationen davon. Eine Sternstunde des Melodischen ist das Stück ja nicht gerade.

ein längeres, variantenreicheres thema mag dem vom film losgelösten hören entgegenkommen, aber bringt es dem film tatsächlich auch etwas? ich finde das stück ist im film äußerst effektiv, passt ausgezeichnet zum look und der atmosphäre des films. wäre es für den film tatsächlich sinnvoll, das stück so zu verändern, damit wir auch auf cd ein etwas anspruchsvolleres, nicht mehr so langweiliges hörerlebnis haben?

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vor 3 Minuten schrieb Lars Potreck:

ein längeres, variantenreicheres thema mag dem vom film losgelösten hören entgegenkommen, aber bringt es dem film tatsächlich auch etwas? ich finde das stück ist im film äußerst effektiv, passt ausgezeichnet zum look und der atmosphäre des films. wäre es für den film tatsächlich sinnvoll, das stück so zu verändern, damit wir auch auf cd ein etwas anspruchsvolleres, nicht mehr so langweiliges hörerlebnis haben?

Ich glaube, du missinterpretierst mein Vorhaben. Wie ich oben schon erwähnte, geht es mir eben nicht darum, durch den Spaß der musikalischen Veränderung ein besseres Endergebnis zu erzielen, sondern einfach verschiedene Szenarien durchzuspielen. Mit dem Material arbeiten, kreativ darüber reden, es einordnen, Möglichkeiten der Erweiterung und Varianz besprechen. Ob das nun sinnvoll ist, sei mal dahingestellt. Ist für mich aber die wesentlich bessere Alternative zum ewigen Boardgewerte, bei dem es nur um Gefallen und Nicht-Gefallen geht.
Und natürlich kann man dabei ja auch die Frage stellen, inwiefern sich dadurch die Wirkung im Film verändert etc. Es geht mir aber nicht darum, irgendein Endergebnis in Stein zu meißeln, sondern kreativ das Hobby (Film-)Musik auszuleben.

vor 16 Minuten schrieb sami:

Schönes Beispiel: James Horner.

Oftmals langweilig nicht aufgrund der inhärenten musikalischen Qualität (das auch mitunter), sondern einfach aufgrund exzessiver Wiederholung bereits mehr als vertrauter Muster (Melodiebögen, Instrumentierung usw.). Natürlich auch nur im Auge des Kenners, aber da wird es mit den simplen Zuschreibungen schon erheblich komplexer: hier hilft der alte Filmmusikdienstmaßstab "Repertoirewert" enorm weiter.

Oh, schöner Begriff. Was soll der genau ausdrücken? Die Varianz in Hinblick auf des Komponisten Œuvre?

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vor 25 Minuten schrieb Sharp Dressed Man:

Ich glaube, du missinterpretierst mein Vorhaben. Wie ich oben schon erwähnte, geht es mir eben nicht darum, durch den Spaß der musikalischen Veränderung ein besseres Endergebnis zu erzielen, sondern einfach verschiedene Szenarien durchzuspielen. Mit dem Material arbeiten, kreativ darüber reden, es einordnen, Möglichkeiten der Erweiterung und Varianz besprechen. Ob das nun sinnvoll ist, sei mal dahingestellt. Ist für mich aber die wesentlich bessere Alternative zum ewigen Boardgewerte, bei dem es nur um Gefallen und Nicht-Gefallen geht.
Und natürlich kann man dabei ja auch die Frage stellen, inwiefern sich dadurch die Wirkung im Film verändert etc. Es geht mir aber nicht darum, irgendein Endergebnis in Stein zu meißeln, sondern kreativ das Hobby (Film-)Musik auszuleben.

Durchaus ein denkbarer Zugriff, aber vom Ansatz her klingt das ja überspitzt soweit, dass du jede neue Musik in Zukunft mehr dahingehend hören würdest um zu untersuchen was noch möglich gewesen wäre, anstatt am fertigen Werk zu arbeiten.

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vor 1 Minute schrieb TheRealNeo:

Durchaus ein denkbarer Zugriff, aber vom Ansatz her klingt das ja überspitzt soweit, dass du jede neue Musik in Zukunft mehr dahingehend hören würdest um zu untersuchen was noch möglich gewesen wäre, anstatt am fertigen Werk zu arbeiten.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich weiß, was du gerade meinst. An irgendetwas arbeiten will ich eh nicht. Das war von mir nur als eine mögliche Alternative zum Reden über Wertigkeit und Geschmäcker angedacht. Inwiefern soll ich überhaupt am fertigen Werk arbeiten?

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