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Bewertung von Filmmusik


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Ein nicht uninteressantes Thema, bei dem es anscheinend doch recht verschiedene Auffassungen und Denkansätze gibt, von daher mal ein eigener Diskussion-Thread. Ich zitiere jetzt aus dem "Ich höre gerade folgendes Album"-Thread, da ich die Diskussion nicht unbedingt dort austragen wollte:

@seth: Das ist wohl Definitionssache. Für mich fängt ab <4 der durchschnittliche und ab < 3 der schwache Bereich an. Und von den genannten Scores ist keiner wirklich schwach (außer für MV-Hasser: Face/off) und Horton, mit seiner bunten und verspielten Klangwelt gehört für mich schon gar nicht in den Durschnittlichen Bereich.

Das Problem ist wohl, dass viele eine Wertung von 3,5 oder 4 Sternen als "solala" empfinden - aber das ist es nicht: 4 Sterne bedeuten "gut", eine absolut empfehlens- und hörenswerte Musik. 4,5 ist dann schon ein echter kleiner Knüller und der 5- bis 6-Sterne-Bereich ist dann den wirklich großartigen Leistungen gewidmet. Du willst ja wohl kaum einen POLTERGEIST von Goldsmith, EMPIRE STRIKES BACK von Williams oder CLEOPATRA von North auf eine Stufe stellen mit einer schönen, nett anzuhörenden Powell-Musik oder ähnlichem. Die mag zwar auch gut sein, aber eben "gut" und nicht meisterhaft. Daher sollte man wertungsmäßig etwas differenzieren. Wenn z.b. Soundtrack Composer regelmäßig für solide bis nette Musiken die 5 Sterne auspackt, kann es einem schon etwas schwindlig werden, oder nicht?

Wobei ja übrigens auch 3 Sterne noch nicht ultra-mies sind, sondern immer noch für eine solide, nette Musik stehen. So richtig schwach wird es dann erst bei kleiner gleich 2 Sternen...

Kurzum: wenn etwas mit 3,5 oder 4 Sternen bewertet wird, bedeutet das absolut nichts Uninteressantes, im Gegenteil, es handelt sich dann um eine gute, überdurchschnittliche Musik, die auf jeden Fall empfohlen werden kann. Ich hab den schönen, spaßigen INDY 4 etwa mit 4 Sternen bewertet (mit Tendenz zu 4,5), aber wohl kaum weil die Musik durchschnittlich ist. Der Score ist gut und bisher einer der Besten dieses Jahrgangs - aber die alten Scores hatten halt noch eine Prise mehr Pfiff und Prägnanz, von daher hält man sich nach oben hin etwas Freiraum. Denn wie gesagt, der 5- bis 6-Sterne-Bereich sollte wirklich den filmmusikalischen Großtaten reserviert bleiben, denn eine Höchstwertung sollte ja wirklich nur dem Besten vom Besten zuteil werden.

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Wie mein Zitat schon sagt, es ist alles Definitionssache. Wenn man dieser folgt, wie du sie beschreibst, hast du sicher Recht. Dann sind auch 3,5-4 noch eine gute Wertung. Ich habe das aus meiner Sicht ein wenig kritischer bewertet, weil 6 Punkte einen doch recht kleinen Wertebereich bilden, wobei dann ein Punkt Unterschied, doch schon ein Klassenunterschied bedeutet, deswegen hätte ich nur 5,5-6 für die absolute Spitzenklasse gehalten.

Ich habe die 6er- Wertung auch nur genommen, da sie hier im Forum am meisten verwendet wird. Eine 10er Wertung halte ich für differenzierter und macht Qualitätsunterschiede, vorallem in der Oberklasse, doch etwas besser deutlich.

Aber letzten Endes bin ich auch gar kein Musikkritiker und erhebe somit auch keinen Anspruch auf Richtigkeit meiner Wertungen. Sie sind meist einfach nur ein Versuch meine subjektive Meinung ein wenig objektiver zu repräsentieren. Zahlen bieten dann doch nicht so die Möglichkeiten zur Übertreibung.

(obwohl, würde es dann diesen Thread geben? ;))

Das leidliche Thema des Kritiken-Schreibens wird wohl immer für Gesprächsstoff sorgen. Denn letzten Endes ist Filmmusik nun mal eine subjektiv empfundene Kunstform, deren Bewertung eigentlich nicht mit "richtig" oder "falsch" beurteilt werden kann. Deswegen finde ich auch eine Bewertung eines Scores in Relation zu anderen zu setzten nicht immer sinnvoll. Denn ein Meisterwerk (Vorsicht, Subjektivität!) wie "Ben Hur" muss nicht von jedem auch als solch eines wahrgenommen werden, was ein Vergleich von beispielsweise "Horton..." nunmal nicht gerade sinnvoll macht. Denn ein guter Score bedeutet mit Sicherheit für jeden etwas anderes und lässt somit eigentlich keine Vergleiche zu. Daher sollte es für jeden heißen, sich selbst eine Meinung über einen Score zu bilden und die Qualität nicht an die Bewertung anderer fest zu machen.

Bearbeitet von Bada Bing
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Wobei hier ja nicht zwangsläufig alle den selben Bewertungsmaßstab besitzen müssen, oder? Die 1..x Punkte/Sterne kann man doch sehr beliebig aufteilen.Wenn man sich nicht auf eine einheitliche Sichtweise einigt, lässt sich schwer vergleichen. Insofern wird mir bei den hohen Bewertungen für manche blasse bis nette Musik eigentlich auch nicht schwindlig.

Die subjektive Empfindung entscheidet natürlich darüber, welche Musiken gehört und gekauft bzw. verkauft werden. Insofern ist sie natürlich sehr wichtig. Ich wehre mich nur vehement dagegen, dass die Bewertung einer Musik allein subjektiv sein soll. Wenn dem so wäre, bräuchte man keine Musikwissenschaften, weil alles beliebig weil subjektiv wäre. Dieter Bohlen neben Beethoven - kein Problem, wenn es der subjektive Geschmack hergibt. Paradoxerweise herrscht ja bei den meisten hier, die so stark für das rein Subjektive eintreten, allgemeiner Konsens darüber, dass Popmusik à là Dieter Bohlen niedere Kunst ist. Doch woher kommt diese Sicherheit, wenn doch alles subjektiv empfunden ist? Wo wird da die Grenze gezogen und woran festgemacht?

Bearbeitet von Thomas Nofz
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Gast Uwe Wortmann

Eigentlich steht es mir nicht zu, mich bei diesem Thema zu Wort zu melden, da ich ein absoluter Fach-Laie bin, aber da hier auch von Subjektivität die Rede ist, sei es mir doch gestattet. Aber der eigentliche Grund dafür, dass ich mir eine Einmischung erlaube, ist der, dass ich seit jeher musikalisch veranlagt bin. ;)

Musik zu bewerten obliegt in allererster Linie dem Hörer, und es spielt zunächst überhaupt keine Rolle, ob er sich mit Musik auskennt oder nicht. Ob er musikalisch ist oder nicht ist noch ebenso uninteressant. Ich gehe jetzt einfach mal von einer Musterperson aus, die sich nicht das erste Mal zu Wort meldet, um beispielsweise einen Soundtrack auf dieser Forenplattform zu bewerten.

Meiner Meinung nach darf diese Person ihre Meinung so umfassend breittreten wie sie will. Aber es ist dann auch ihr ... Fluch, selbst dafür kritisiert zu werden, weil wirkliche Spezialisten (die es durchaus hier gibt) sich in irgendeiner Form dazu bewegt fühlen, dies zu tun. Weshalb auch immer wird dann schon in deren Kritik zu lesen sein.

Diese Meinung resultiert natürlich aus meinem bisherigen Ansichtsverlauf und ist keine universelle Wahrheit (ich lasse mich gern auf [vernünftige!] Diskussionen darum ein), aber immerhin bildete ich sie mir aus langjähriger Beobachtung und Einsicht aus für mich zunächst unverständlichen Kritiken (auch mir persönlich gegenüber).

Wie auch immer (habe mich da ein wenig lange mit aufgehalten, tut mir aufrichtig leid). Ich denke auch, das zunächst die subjektive Wahrnehmung bestimmt, wie wir die Musik bewerten. Und bisher scheint es kein universelles Maß zu geben, aber mit diesem Thread könnte sich das ändern.

Ich kann Sebastian eigentlich nur zustimmen, dass es schwierig ist, ein Maß wirklich nachzuvollziehen. Eine Skala von 1-6 würde ich jetzt schlicht und ergreifend in Relation mit dem Schulnotensystem bringen - nur eben andersherum. 1/6 würde ich als schlichtweg schlecht empfinden. 3/6 wäre wohl einfaches Mittelmaß und damit vielleicht auch Geschmackssache. 6/6 als eine überragende Musik, die keine Kritik zulässt. Wie gesagt, das würde ich mir dabei denken.

Ich persönlich versuche, mit einer Skala von 1-10 zu arbeiten (in allen Lebensbereichen, in denen es von Nöten ist). eine Ausnahme wären Prozentzahlen, aber da wird es schon schwierig, weil man den ganzen Bereich doch gar nicht so abdecken kann von 1-100, oder wie seht ihr das?

Eine Idee für das Forum, oder vielmehr eine Frage: Ließe sich eventuell bei den Beiträgen eine Funktion einrichten, mit der man auf einer solchen Skala (von mir aus auch farbig, rot-gelb-grün im sanften Übergang) beispielsweise bei Rezensionen oder im "Ich höre folgendes Album..."-Thread seine Wertung bestimmen kann? Ist vielleicht etwas weit hergeholt, aber zusätzlich müsste diese Skala irgendwie ein Maß enthalten, zu denen vielleicht Balon-Popups erscheinen, wenn man mit der Maus irgendwo auf ihr stehen bleibt und dort dann steht, wie die Wertung hier ausfallen würde. Die Beschreibungen müssten vielleicht von den Spezialisten hier zusammengetragen werden. Naja, war ja nur eine Idee. ;)

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Ich für meinen Teil halte eine numerische Bewertung (ob nun 6er-, 10er oder Prozentskala) für die schlechteste Möglichkeit Kunst zu bewerten. Das ist unbhängig davon, ob das Pop, Klassik, Filmmusik, Filme, Gemälde oder was auch immer sind.

Kunst und besonders deren empfinden ist in erster Linie subjektiv. Eine Bewertung auf einer Skala täuscht eine Objektivität vor, die meines erachtens nicht gegeben ist (und auch nie gegeben sein kann). Ich persönlich würde mir auch schwer tun das Potpurrie an Emotionen, was ich beim Hören der Musik erlebe, auf eine Zahl in einer Skala zu projezieren.

Wenn man Kunst schon bewerten oder kritisieren will, dann sollte man das textuell machen. Auch das hat schon genügend Unzulänglichkeiten. Vergleichbar sind Bewertungen unterschiedlicher Personen ohnehin nicht, egal ob die Bewertung anhand von Noten oder einer Rezension erfolgt. Mir nützt eine Rezension wesentlich mehr als die Reduktion auf eine "Schulnote", die für mich keine Aussagekraft hat.

Vergleich mit anderen Werken, finde ich dagegen durchaus legitim. Besonders wenn man andere Bewertungen des Rezensenten kennt und die Werke selbst auch. So kann man nämlich herausfinden, welcher Rezensent eine ähnliches Empfinden hat wie man selbst und dessen Berwertung in Relation zum eigenen Empfinden setzen.

Ist zwar etwas mühsam, aber letztendlich kann man Musik (und auch andere Kunstwerke) nicht wirklich Objektiv bewerten. Was nützt mir die technisch brilliant arrangierte Orchesterpartitur, wenn die Themen mich emotional komplett kalt lassen?

Gruß Jafar

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  • 2 Wochen später...
Ein nicht uninteressantes Thema, bei dem es anscheinend doch recht verschiedene Auffassungen und Denkansätze gibt, von daher mal ein eigener Diskussion-Thread. Ich zitiere jetzt aus dem "Ich höre gerade folgendes Album"-Thread, da ich die Diskussion nicht unbedingt dort austragen wollte:

Das Problem ist wohl, dass viele eine Wertung von 3,5 oder 4 Sternen als "solala" empfinden - aber das ist es nicht: 4 Sterne bedeuten "gut", eine absolut empfehlens- und hörenswerte Musik. 4,5 ist dann schon ein echter kleiner Knüller und der 5- bis 6-Sterne-Bereich ist dann den wirklich großartigen Leistungen gewidmet. Du willst ja wohl kaum einen POLTERGEIST von Goldsmith, EMPIRE STRIKES BACK von Williams oder CLEOPATRA von North auf eine Stufe stellen mit einer schönen, nett anzuhörenden Powell-Musik oder ähnlichem. Die mag zwar auch gut sein, aber eben "gut" und nicht meisterhaft. Daher sollte man wertungsmäßig etwas differenzieren. Wenn z.b. Soundtrack Composer regelmäßig für solide bis nette Musiken die 5 Sterne auspackt, kann es einem schon etwas schwindlig werden, oder nicht?

Wobei ja übrigens auch 3 Sterne noch nicht ultra-mies sind, sondern immer noch für eine solide, nette Musik stehen. So richtig schwach wird es dann erst bei kleiner gleich 2 Sternen...

Kurzum: wenn etwas mit 3,5 oder 4 Sternen bewertet wird, bedeutet das absolut nichts Uninteressantes, im Gegenteil, es handelt sich dann um eine gute, überdurchschnittliche Musik, die auf jeden Fall empfohlen werden kann. Ich hab den schönen, spaßigen INDY 4 etwa mit 4 Sternen bewertet (mit Tendenz zu 4,5), aber wohl kaum weil die Musik durchschnittlich ist. Der Score ist gut und bisher einer der Besten dieses Jahrgangs - aber die alten Scores hatten halt noch eine Prise mehr Pfiff und Prägnanz, von daher hält man sich nach oben hin etwas Freiraum. Denn wie gesagt, der 5- bis 6-Sterne-Bereich sollte wirklich den filmmusikalischen Großtaten reserviert bleiben, denn eine Höchstwertung sollte ja wirklich nur dem Besten vom Besten zuteil werden.

Ich stimme dir mal voll und ganz zu. Das Thema lag mir auch schon mal auf dem Herzen, gerade weil so ein 3.5/6 Score als schlecht aufgefasst wird, was er ja nicht ist.

Und das eine volle Wertung nur das Beste bekommen sollte, ist sowieso klar :konfused:

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Wenn ich in Threads wie "Ich höre gerade folgendes Album" etwas über einen Score poste, dann versuche ich sachlich zu argumentieren um den anderne den Score etwas vorzustellen und dabei auch sachlich eine Wertung abzugeben. Sicherlich unterscheidet sich da vielleicht manches Mal etwas um einen oder einen halben Punkt zu dem, was man auf einer Seite wie Filmmusikwelt oder Original - Score zu lesen bekommt.

Aber so intensiv wie man es dort tut, will ich es ja auch gar nicht analysieren :).

Aber ein Post wie "Klasse Score - 5 / 6", damit kann keiner was anfangen. Außerdem ist unter den derzeitigen Neuerscheinungen kein Score, den ich so bewerten würde. Williams Geisha war nach meiner Ansicht einer der letzten großen Sachen in Hollywood.

Insofern sollte man vielleicht zwei Wertungen abgeben: eine subjektive und eine objektive.

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Insofern sollte man vielleicht zwei Wertungen abgeben: eine subjektive und eine objektive.

Wer wieviele und ob überhaupt eine Wertung abgibt, ist mir ziemlich egal. Bei den meisten Usern weiß ich inzwischen, ob die Bewertung eher subjektiv oder objektiv ist. Auch wenn ich mich über mehr Objektivität freuen würde!!!

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Die Frage, die sich mir eher aufdrängt: warum überhaupt skalierte "Bewertungen"? Das scheinen mir eher Krücken zu sein, die an alte TV Spielfilm/Cinema-Zeiten erinnern. Musik muss man eben selber hören, um sie erfahren zu können und die allseits beliebten Allgemeinplätze (episch-bombastisch, tieftraurig, wunderbar verspielt, düster-melancholisch) sind zumeist dann eben doch nicht mehr als irgendwelche Begriffe, die dem Schreiber halt geläufig sind. Zutreffend finde ich sie für meinen Geschmack sehr selten.

Zumeist entscheidet man ja eher beim Lesen, ob man dem Schreiber eines Kommentars etc. überhaupt eine qualifizierte Bewertung zutraut. Wenn dies nicht der Fall ist, ist mir irgend eine Sterne-Bewertung sowieso wurscht.

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Ich denke aber dennoch, dass die Zusammenfassung der Einschätzung einer Filmmusik vom Rezensenten in Form einer Punkte-Bewertung sinnvoll ist. Zum einen erleichtert es die erste Orientierung und weckt dabei die Neugier auf den Text und zum anderen ergibt sich durch längeres Lesen eines Magazins dorch eine gewisse Aussagekraft. Da alle großen deutschen Magazine einen einheitlichen Modus bei der Bewertung benutzen und die Maßstäbe dabei einigermaßen vergleichbar sind, kann man aufgrund der Punkte-Bewertung schon ungefähre Vergleiche anstellen, wie eine Musik an verschiedenen Stellen weggekommen ist. Außerdem lassen sich Musiken in ihrer Wertung vergleichen, auf die im Text nicht direkt Bezug genommen wird. Durch die Verschiedenartigkeit von Stilen sind diesen Vergleichen zwar Grenzen gesetzt, völlig sinnfrei ist er aber nicht.

Das alles soll aber natürlich nicht darüber hinwegtäuschen, dass eine Punkte-Bewertung nur in Verbindung mit einem fundierten Text Sinn macht. Jeder kann es an sich testen, ob er einer Punkte-Bewertung Glauben schenkt, zu dem nur ein oberflächlicher, schneller Text geschrieben wurde. Gerade im englischsprachigen Raum gibt es viele solcher Beispiele und mit dem Niveau der Texte eines Magazins im allgemeinen sinkt die Aussagekraft der Punkte-Bewertung. Ich habe das Gefühl, dass auf den gängigen deutschen Seiten die Punkt zumeist mit fundierten Texten unterfüttert sind und dadurch aussagekräftig sind. Ich persönlich würde zum Beispiel auch sehr ungerne auf die Punkte verzichten.

Grüße, Jan

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Eine Punktebewertung ist mehr als sinnvoll, um auch noch einmal den Unterschied zwischen den anderen Werken eines Komponisten zu zeigen.

Nehmen wir mal Elliot Goldenthal:

Seine Musik zu "Alien³" würde ich mit 5 - 5,5 so gefühlt bewerten. Sie ist ungewöhnlich und ein richtiges Experiment. Außerdem ist sie technisch spitze gemacht und wirkt auch perfekt.

Im Vergleich seine Musik zu "Frida" ist weniger ein Experiment, sondern eher eine tadellos gefertigte, gelungene Fingerübung im mexikanischen Klangklorit. Die Arbeit würde ich mit guten 4 Punkten bewerten.

Gerade hier macht eine Punktebewertung Sinn um zu differenzieren. Goldenthal schreibt keine schlechte Filmmusik und beide sind für sich genommen gut gemacht und beanstandslos. Aber eine Punktebewertung kann hier einen deutlichen Unterschied aufzeigen.

Oder nehmen wir mal die "Fluch der Karibik" - Reihe. Da ist jeder Score besser geworden. Sie haben zwar alle irgendwo dasselbe Grundschema, aber die Punktebewertung kann noch mal (auch nach dem man einen ordentlichen Text geschrieben hat) noch mal deutlich die Position der einzelnen Score unterstreichen.

Beispielsweise bekommt der erste Teil 1,5 Punkte, der Zweite 3 Punkte und der Dritte als bester Teil der Reihe 3,5 Punkte. Auch hier machen die Punkte viel Sinn.

Bearbeitet von Prinz Meister Seth
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6 Sterne - wie 6 Schulnoten und so sehe ich das - nur halt umgedreht. Wenn ein Score mich zu 100% zufrieden stellt gibts von mir eben 6 Punkte. Wenn ich den Score als Durchschnitt empfinde 3/4 und wenn er grottig ist dann eben 0-1 Sterne. 4 Punkte sind laut dem Schulsystem halt nunmal nur eine 3 und 3 Punkte eben eine 4. Ich bewerte die Musik so wie ich es empfinde und werde mich fürs Notegeben auch nicht verbiegen aber ich würde auch keine "echten" Rezensionen schreiben - das liegt mir nicht.

Ach ja, die 10er Bewertung bietet zwar mehr Nuancen ist mir allerdings etwas unsympathisch wenn es denn schon unbedingt eine Bewertung geben muß...

Insgesamt finde ich es sowieso witzig wenn man Kunst versucht in Noten zu fassen. Mir persönlich würde es auch reichen wenn die Beschreibung Vorteile/Nachteile/Besonderheiten und ggf. Innovationen erwähnt - damit kann ich mehr anfangen als mit einer Note bei der jeder meint er sei objektiv :) .

Bearbeitet von Darkdream
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Ach ja, die 10er Bewertung bietet zwar mehr Nuancen ist mir allerdings etwas unsympathisch wenn es denn schon unbedingt eine Bewertung geben muß...
Was ist dir denn an der Version unsympathisch? Ich gerade bei der 10er Version kann man Bewertungen besser rüberbringen...Naja, wird wohl Geschmacksache sein^^
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Das 6 Sterne - System hat sich aber in Deutschland wohl schon "eingebürgert" und erscheint mir auch sehr viel sympatischer, denn durch halbe Sterne ist da ja klar zu zeigen, wie man zu einem Score steht. Und mit dem Schulsystem kann man das nicht gleichsetzen. Eine 4 entspricht umgerechnet 3 Punkten. 3 Punkte stehen aber für eine gutgemachte Filmmusik, die allerdings keine Besonderheiten hat. Ich würde zum Beispiel nie sagen, dass "Night in the Musuem" von Alan Silvestri nur "ausreichend" ist. Dafür ist die Musik noch zu gut gemacht und bewahrt auch die eigene Handschrift des Komponisten.

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Setzt man die sechs Sterne mit dem umgekehrten Schulnotensystem gleich, dann verschenkt man aber eigentlich nur eine Möglichkeit der Differenzierung an der Stelle, wo es wirklich spannend wird: In der Spitze. Wenn drei Sterne nur "geradeso ausreichend" bedeuten würde, dann könnte man gute und sehr gute Musiken kaum genug voneinander absetzen. Gerade die Unterscheidung zwischen 6 Sterne (nach Schulnoten sehr gut) und 5 Sterne (nach Schulnoten gut) ist absolut essentiell. Wenn man für gute Scores schon 5 vergibt, wo bleiben dann die Sachen die mehr als ein sehr gut verdient haben? Dadurch kastriert man sich in den Punktevergaben selbst und dann schwindet auch der Sinn so langsam dahin.

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Ehrlich gesagt finde ich das Sechs-Punktesystem zu undifferenziert, um wirklich nachvollziehbare Aussagen zu machen. Zehn Punkte oder Prozente sind wesentlich einfacher und damit auch leichter nachvollziehbar.

Auch ist die Verbindung zwischen der Rezension und der Punktebewertung oftmals nur schwer nachvollziehbar, da es oftmals schon vorgefertigte Bewertungen für die Komponisten gibt, an denen zusätzlich Maß genommen wird. Dies ist für den Einsteiger meist unverständlich.

Als Beispiel möchte ich diverse Herrmann Rezensionen nehmen, die sich in einer Menge Details ergießen aber meines Erachtens nach oftmals nicht auf den Punkt bringen können, wo nun genau der Unterschied zwischen der Genialität eines Herrmann und der hervorragenden Souveränität eine Williams liegt.

Von den vielen mittleren Bewertungen möchte ich ja gar nicht reden.

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Von den vielen mittleren Bewertungen möchte ich ja gar nicht reden.

Aber eine Bewertung wie 3/6 oder 3.5/6 bedeuten doch noch lange nicht, dass der Score schlecht ist. 3 Punkte bedeutet solides Mittelmaß, und zurzeit sind die meisten Scores das, auch wenn es immer wieder Ausnahmen gibt.

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Setzt man die sechs Sterne mit dem umgekehrten Schulnotensystem gleich, dann verschenkt man aber eigentlich nur eine Möglichkeit der Differenzierung an der Stelle, wo es wirklich spannend wird: In der Spitze. Wenn drei Sterne nur "geradeso ausreichend" bedeuten würde, dann könnte man gute und sehr gute Musiken kaum genug voneinander absetzen. Gerade die Unterscheidung zwischen 6 Sterne (nach Schulnoten sehr gut) und 5 Sterne (nach Schulnoten gut) ist absolut essentiell. Wenn man für gute Scores schon 5 vergibt, wo bleiben dann die Sachen die mehr als ein sehr gut verdient haben? Dadurch kastriert man sich in den Punktevergaben selbst und dann schwindet auch der Sinn so langsam dahin.

Ich sehe in meiner Sichtweise keine Kastration sondern die Benotung an sich als solche!

Die Benotung ist derart grobschlächtig das sie noch nicht mal als schnelles Fazit taugt! Ohne Beschreibung und knackiges Fazit ist es doch gar nicht möglich einen Eindruck von der Musik zu bekommen was soll sie dann überhaupt? Für mich klingt das nach dem Prinzip: Was nicht passt, wir passend gemacht obs will oder nicht ist egal.

Und wenn es denn schon sein muss -> maximal gibts nur 100% und da ist Ende. Wenn mich ein Score zu absolut zufrieden stellt und etwas Innovation enthält dann bekommt er 6 Punkte. Er darf kein Rip-Off und keine ständige Aneinanderreihung von Zitaten sein bzw. völlig am Thema vorbei gehen. Es reicht wenn er perfekt zum Film passt, das er Emotionen verstärkt bzw. auslöst sozusagen seinen Zweck erfüllt dann bekommt er von mir 5-5,5 Punkte der letzte Punkt steht für das Tüpfelchen Innovativität.

Innovativität wird m.E. etwas zu hoch auf diesem Gebiet bewertet zumal Innovation auch im Auge des Betrachters liegt wie eben auch bei anderen Künsten. Die einen finden eine Statue ohne Kopf, ein schwarzes Quadrat in ÖL auf Leinwand wahnsinnig innovativ und wegbereitend andere empfinden es als hässlich, einfallslos während ganz andere es als provokativ und spannend empfinden. Andere versteifen sich so wahnsinnig auf vergangenes das ihnen die feinen Nuancen der Gegenwart gar nicht auffallen wollen und sie generell alles doof finden.

Viele finden Filmmusik perfekt wenn sich ein Thema einprägt und man es noch stundenlang summt und andere sind der Meinung das die perfekte Filmmusik den Film unterstützt aber nicht bewusst wahrgenommen wird so das man sich gar nicht mehr daran erinnern kann. Andere können sich an fast jeder Note / Stil freuen und andere sammeln sie nur *Sorry Bernd, das musste einfach sein :) *

Wie will man Kunst wirklich bewerten? In meinen Augen geht das gar nicht. Handwerklich? Wie das? Und was sagt mir das über die Musik?

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Aber eine Bewertung wie 3/6 oder 3.5/6 bedeuten doch noch lange nicht, dass der Score schlecht ist. 3 Punkte bedeutet solides Mittelmaß, und zurzeit sind die meisten Scores das, auch wenn es immer wieder Ausnahmen gibt.

Das meinte ich damit auch nicht. Aus dem Sechs-Punkte-System werden nur kleinere Differenzen nicht sehr deutlich, was eine starke Konzentration auf eben diesen beiden Bewertungen zur Folge hat. Dies macht dieses System nicht sehr aussagefähig.

Seltsam finde ich auch solche Bewertungen (Achtung überspitzt!):

Williams` schlechtestes Werk seit langem: 3 Sterne

Meisterwerk von Hans Zimmer: 3 Sterne

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Das meinte ich damit auch nicht. Aus dem Sechs-Punkte-System werden nur kleinere Differenzen nicht sehr deutlich, was eine starke Konzentration auf eben diesen beiden Bewertungen zur Folge hat. Dies macht dieses System nicht sehr aussagefähig.

Seltsam finde ich auch solche Bewertungen (Achtung überspitzt!):

Williams` schlechtestes Werk seit langem: 3 Sterne

Meisterwerk von Hans Zimmer: 3 Sterne

Nun, solche kleinen Differenzen im Text zu erwähnen ist dann Aufgabe des Rezensisten!

Was du an der Bewertung seltsam findest, ist mir schleierhaft. Dadurch wird doch nur deutlich, dass die beiden auf unterschiedlichem Niveau arbeiten!

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Was du an der Bewertung seltsam findest, ist mir schleierhaft. Dadurch wird doch nur deutlich, dass die beiden auf unterschiedlichem Niveau arbeiten!

Finde ich überhaupt nicht. Dadurch wird allenfalls deutlich, daß sich der Rezensist durchaus vom Namen des Komponisten beeinflussen läßt.

Vielleicht müßte man einfach mal den Spieß umdrehen, insbes. bei MV/RCP:

Die meisten haben ja für Zimmer & Co. nicht viel übrig. Folglich müßte man eine akzeptable Arbeit aus deren Feder überdurchschnittlich gut bewerten.

Heißt: Wenn der J.G.- oder J.W.-Hardcore-Fan-Rezensist einen Zimmer-Score bewertet, müßte er die doppelte Punktzahl vergeben, wenn die Bewertung objektiv sein soll.

Verstanden? :):D;)

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Finde ich überhaupt nicht. Dadurch wird allenfalls deutlich, daß sich der Rezensist durchaus vom Namen des Komponisten beeinflussen läßt.

Vielleicht müßte man einfach mal den Spieß umdrehen, insbes. bei MV/RCP:

Die meisten haben ja für Zimmer & Co. nicht viel übrig. Folglich müßte man eine akzeptable Arbeit aus deren Feder überdurchschnittlich gut bewerten.

Heißt: Wenn der J.G.- oder J.W.-Hardcore-Fan-Rezensist einen Zimmer-Score bewertet, müßte er die doppelte Punktzahl vergeben, wenn die Bewertung objektiv sein soll.

Verstanden? :):D;)

Nein, und da ich annehme, dass dieser ganze Beitrag nicht ernst gemeint war, sage ich dazu mal gar nichts!

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