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Alexander Grodzinski

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Alle Inhalte von Alexander Grodzinski

  1. Was ich bei den bisherigen Trailern eigenartig finde: Man sieht kein Material, welches nach Live Aid 1985 spielt. Scheinbar endet der Film mit diesem Event und spart die letzten sechs Jahre im Leben Freddies und der Band aus. Im zweiten Trailer gibt es eine Szene, in der Brian May die Idee zu "We will rock you" hat. Die Szene muss aber in den 80ern spielen, da Freddie da bereits den Kurzhaarschnitt und seinen Oberlippenbart hat. Tatsächlich wurde der Song aber schon 1977 veröffentlicht, da hatte Freddie noch längere Haare und keinen Bart. Wäre allerdings seltsam, wenn die Band ihre eigene Geschichte nicht mehr kennt.
  2. @TheRealNeo Na ja, der Mann hat Indie-Musik hierzulande gemacht, da wusste noch keiner, was das überhaupt ist. 1984 ging es los mit der EP "Most Boring World" und ein Jahr später folgte das erste Album, welches Boa heute aber nicht mehr zu seiner offiziellen Diskographie zählt. Für ihn beginnt die 1986 mit dem Album "Aristocracie". In der Underground-Szene wird Boa damit bekannt und sogar in England macht er sich damit einen Namen. 1988 unterschreibt er dann einen Plattenvertrag bei Polydor, was zu einer jahrelangen Hassliebe werden wird. Boa will sich seine künstlerische Freiheit und Integrität bewahren und liefert sich im Laufe der Jahre regelrechte Schlachten mit der Plattenfirma. Tim Renner, der damals bei Polydor war und später dann den Ableger "Motor Music" mit gründete, zu dem Boa dann auch kurzzeitig wechselte (Rammstein beispielsweise sind auch bei Motor Music), berichtet von Anrufen mitten in der Nacht, bei denen Renner nur seltsame Klickgeräusche hört und auf die Frage, was das ist, zu hören bekommt, dass Boa gerade alle Masterbänder löscht. Boa selbst hat auch mal gesagt, dass er ein komplettes Masterband mal in die Ruhr geworfen und von vorne angefangen hat. 1989 wird das Album "Hair" zu Boas erstem großen kommerziellen Erfolg, hauptsächlich wegen der Single "Container Love", die auch in England charten kann. Boa selbst ist davon aber nicht sonderlich begeistert. Er sagt nicht nur, dass man ab 10.000 verkaufter Platten auch an Idioten verkauft, sondern, dass er die Single sogar vom Markt nehmen lassen will, wenn sie höher als Platz 40 kommt. Das resultierte aus seiner Angst, dass er "nicht so enden wollte, wie all die anderen". Er wollte kein One-Hit-Wonder werden. Dennoch ist "Container Love" heute mit sein bekanntester Song. Meine erste Begegnung mit Boa hatte ich 1991. Ich kannte ihn vorher auch nicht, aber 1991 entdeckte ich an einer Litfaßsäule die Werbung für sein Album "Helios". Das Cover des Albums zierte die komplette Säule und ich war einfach fasziniert davon. Also habe ich mir die Platte gekauft und der Rest ist Geschichte. Auf dem Album befindet sich der Song "And then she kissed her", ebenfalls ein recht bekannter Song Boas. Seine Alben waren zwar keine Millionenseller, aber sie landeten regelmäßig in den Charts. Dennoch fühlte sich Boa unzufrieden. 1992, frustriert von der Plattenfirma und der Welt allgemein, ließ Boa seine Band, den Voodooclub, implodieren, zog nach Malta und wollte eigentlich aus dem Geschäft aussteigen. Doch 1993 erschien dann "Boaphenia", das bis dahin kommerziell erfolgreichste Album Boas. Der Voodooclub war teilweise neu besetzt worden und es war das letzte Album, welches Boa bei Polydor veröffentlichte. Tim Renner holte Boa dann zum neu gegründeten Label Motor Music, doch das stand von Anfang an unter keinem guten Stern. 1994 veröffentlichte Boa zeitgleich mit dem Voodooclub das Album "God" und mit seinem Heavy-Metal-Projekt Voodoocult das Album "Jesus Killing Machine". Zu Voodoocult gehörten unter anderem Dave Lombardo von Slayer oder auch Chuck Schuldiner von Death. Boa sagte später einmal, dass er Voodoocult eigentlich mit der Absicht ins Leben gerufen hatte, seine Plattenfirma zu ärgern und um sie dazu zu bringen, ihn zu feuern. Es gab sogar eine Doppel-Tour, bei der Boa an einem Abend mit dem Voodooclub spielte und am nächsten dann mit Voodoocult. 1995 erschien dann das zweite Voodoocult-Album, welches dann auch das letzte war. Der Voodooclub trat 1996 dann wieder in Erscheinung, musikalisch wieder leicht verändert. Zum Voodooclub gehörte seit den Anfangstagen Pia Lund, die nicht nur Boas bessere Hälfte war, sondern in der Band Keyboard spielte und mit ihrem Gesang für den Kontrast zu Boas harter, knarziger Stimme sorgte. Doch auch die Beziehung der beiden war von Höhen und Tiefen geprägt. Nach dem Album "She" kam es privat zum Bruch zwischen den beiden, was Boa dazu veranlasste, den Voodooclub ganz aufzulösen. 1998 erschien dann nur unter seinem Namen das Album "Lord Garbage", welches erst mal das letzte Album bei Motor Music war. Pia brachte ihrerseits ihr Soloalbum "Lundaland" heraus. Im Jahr 2000 reformierte Boa dann den Voodooclub, inklusive neuer Sängerin und brachte das Album "My private war" heraus. Es folgte noch das Album "The Red", bevor Pia wieder zur Band stieß. Sie sang dann wieder ab dem Album "C 90" von 2003. Das ging dann noch zehn Jahre weiter, bevor Pia Ende 2013 ihren endgültigen Ausstieg aus der Band vollzog. Seitdem arbeitet Boa fast auf jedem Album mit einer neuen Sängerin. Die Musik Boas hat sich im Laufe der Jahre auch verändert. Auf den ersten Alben herrschen noch von der 80er-New-Wave-Welle und Punk inspirierte Songs vor, allerdings im Boa-Style. Das bedeutet, dass seine Musik eigentlich nie so richtig nach 80er klang, da er die Songs immer wieder mit ungewöhnlichen Instrumenten aufhübschte. Sein großes Vorbild ist David Bowie. Ab den 2000er-Jahren wurde seine Musik dazu im Vergleich fast schon normal. Es sind rockige Indie-Songs mit meist sehr eingängigen Refrains. Sein letztes Album "Bleach House" von 2014 kam sogar bis auf Platz 7 der deutschen Album-Charts. Und noch aus der Wiki: Die Band Die Ärzte singt in ihrem Song Wir sind die Besten (Bonus-EP zum Album Jazz ist anders) über Phillip Boa. Dabei stellt sie Boa und sich in ironischer Weise als die letzten guten Musiker dar. Hier mal ein paar Songs aus dem Lauf der Jahre. Und noch was von Pia:
  3. Das neue Album des deutschen Indie-Papstes. Hab es mir natürlich gleich doppelt geholt. Earthly Powers (Deluxe Edition mit Bonusalbum) 2018 | Doppel-CD Doppel-CD Earthly Powers (Vinyl Collector's Edition) [Vinyl LP]
  4. Wartet auf den Einsatz im Player: Ghostland - 2-Disc Limited Collector's Edition im Mediabook (+ DVD) [Blu-ray] In Bed with Madonna (inkl. gratis Bildband Nudes +) (Blu-ray) (exklusiv bei Amazon.de) Beste Zeit Beste Gegend Beste Chance
  5. Der Sommer ist da, die Insekten auch. Ant-Man und Wasp machen die Kinosäle unsicher im 20. Film des Marvel-Universums. Ob man sich das ansehen sollte, erfahrt ihr in meinem neuen Text. Mikrokosmos – ANT-MAN AND THE WASP Viel Spaß beim Lesen!
  6. Ich meinte auch nicht, dass man ihn nicht gefragt hat, ob er ihn vertonen will, sondern dass er allgemein kein Mitspracherecht hatte schien ihn zu ärgern. So wie Sami das ja bestätigt. Das finde ich schon etwas komisch, denn warum sollte es ihn so interessieren, ob da jetzt seine Themen vorkommen oder nicht? Solange er dafür namentlich erwähnt wird, fliesst ja sogar Kohle. Er war nun mal nicht engagiert worden und ich fände das als Komponist auch etwas komisch, wenn mir ein anderer Komponist in meine Arbeit reinreden will, nur, weil ich Themen von ihm verwenden möchte. Auch wenn es John Williams ist. Dann soll er es doch gleich selber machen. Es schien ihn ja auch nicht zu stören, dass Elfman seine Superman-Musik in JUSTICE LEAGUE einbaute. Aber vielleicht hatte er da keine Möglichkeit zu intervenieren.
  7. Davon habe ich das LLL-Album, aber schon ewig nicht mehr gehört. Ich weiß nur noch, dass LLL ziemlich lange auf der Auflage sitzen geblieben ist und der Titel sogar in den Ramsch-Aktionen für 5 Dollar nur schleppend wegging. Von daher schon erstaunlich, dass Intrada den nochmal auflegt und nun sogar als Doppel-CD, die ja noch mal teurer ist.
  8. Den Klang finde ich jetzt etwas ausgewogener, beziehungsweise breiter als beim alten Decca-Album. Dafür ging ein wenig die Wucht verloren, zumindest kam es mir so vor. Die donnernde Percussion bei "Mumia Attack" beispielsweise klingt hier etwas weicher. Die Bonustracks fügen sich vom Klangbild her in den Rest ein, da sind mir keine Schwankungen aufgefallen. Das Essentielle war bereits auf dem alten Album, nun gibt es eben noch ein paar Variationen des Liebesthemas und des Imhotep-Themas mehr, eingebaut in mehr Actiontracks, was ich auf Dauer dann doch etwas ermüdend fand. Die Musik ist nicht schlecht, aber es gibt eben auch kaum mal leisere Töne, dem Film geschuldet und selbst so ein Goldsmith-Dauerfeuer kann beim Hörer zu Abnutzungsserscheinungen führen. Dazu wiederholen sich manche Tracks auch fast 1:1. Sagen wir mal so, wenn ich jetzt kein Goldsmith-Sammler wäre, mir würde das alte Album reichen. Und war Williams zuletzt nicht sogar stinkig, weil man ihn bei ROGUE ONE außen vor gelassen hatte? Und bestand er nicht sogar darauf, für SOLO das Thema zu schreiben? Den Status hat er ja, um solche Forderungen zu stellen, aber dass ihm das wirklich so wichtig ist, finde ich erstaunlich.
  9. In Hollywood wird einfach viel gejammert, wenn jemand eben eine eigene Meinung hat. Dann ist der gleich "schwierig" und "a pain in the ass". Da gibt es dann eben Leute wie Harald Kloser, denen ihre eigene Musik relativ egal ist und die machen, was man von ihnen verlangt. Auf der anderen Seite hat man dann eben Goldsmith oder aber auch Danny Elfman, der ja ebenfalls den Ruf hatte, schwierig zu sein. Das resultierte aber ebenfalls daraus, dass Elfman sich eben auch mal mit jemanden anlegt, wenn es kreative Differenzen gibt und nicht einfach nur allem zustimmt, nur um in Hollywood nicht anzuecken. Berühmtestes Beispiel ist hier wohl SPIDER-MAN 2, bei dem sich Elfman mit Händen und Füßen gegen die Produzenten gewehrt hat, die fast den ganzen Film mit seiner Musik aus dem ersten Teil unterlegt hatten und eigentlich nur neue Arrangements der alten Musik wollten, plus Kopien der fremden Temptracks, wie eben das eine Stück aus Youngs HELLRAISER. Das wollte Elfman nicht, versuchte sogar, das Stück aus HELLRAISER so gut zu übernehmen, ohne es einfach nur zu kopieren, aber das reichte dem Studio nicht und so lizensierten sie eben das Stück aus HELLRAISER und Raimi holte dann sogar noch Chris Young und Joseph LoDuca hinzu, um Elfmans Musik in manchen Szenen auszutauschen. Das führte ja nicht nur zu einem vorläufigen Bruch zwischen Elfman und Raimi, auch hinterher in Interviews sprach Elfman ziemlich sauer über die ganze Erfahrung. Ebenfalls etwas, was man in der Branche eigentlich nicht macht, auch noch öffentlich über Probleme zu reden. Die Ironie daran ist, dass Young dann bei SPIDER-MAN 3 exakt das gleiche passierte, sogar noch schlimmer. Der Großteil seiner neu komponierten Musik wurde nicht verwendet und durch Arrangements von Elfmans Musik, die auch noch Elfmans Orchestrator Steve Bartek machen musste, ersetzt. John Williams ist im Vergleich zu Goldsmith wohl umgänglicher, aber da steckt sicherlich auch viel "bloß nicht anecken" dahinter. Hat Goldsmith nicht mal sowas in der Art sogar über Williams gesagt, so von wegen er beherrsche dieses Showbiz-Spiel viel besser? Aber gut, in den letzten 20 Jahren hat Williams fast auch nur noch für Spielberg oder STAR WARS gearbeitet, da musste er sich nicht unbedingt mit großartig anderen Meinungen auseinandersetzen.
  10. Ebenfalls eine nette Anekdote: Silvestri sollte eigentlich schon DEEP RISING vertonen, aber Terminprobleme verhinderten das, obwohl Silvestri sich bereits mit Sommers getroffen hatte und dieser auch sehr angetan war. Goldsmith war also nur der "Ersatz". Ähnlich wie andersrum Goldsmith JUDGE DREDD nicht machen konnte und das Projekt an Silvestri ging. Wäre es also anders gekommen, hätte Silvestri wohl auch schon den ersten THE MUMMY gemacht.
  11. Das erweiterte Album des ersten X-FILES Kinofilms war tatsächlich mehrere Monate "out of stock" bei LLL und in der Zeit auch bei anderen Versendern nicht mehr erhältlich, weil deren Lager wohl auch leergekauft waren. Aber LLL kündigt normalerweise groß vorher an, wenn CDs wirklich langsam ausverkauft sind. "Out of stock" heißt in dem Fall tatsächlich nichts anderes, als dass die produzierte Stückzahl des ersten Schwungs (wohl so zwischen 500 und 1000 Exemplare, je nach Titel) weg sind und der nächste Schwung erst gepresst werden muss. Wie schnell die dann gepresst werden, hängt sicherlich auch vom bisherigen Verkaufserfolg und den momentanen finanziellen Mitteln des Labels ab.
  12. Das hat aber in den vergangenen zehn Jahren auch abgenommen, habe ich so den Eindruck. Der allgemeine Rückgang von CD-Käufen und die vorherrschende Meinung, dass ein Titel, wenn er mal ausverkauft ist, sowieso irgendwann wieder neu aufgelegt wird, führen dazu, dass Titel, die vor zehn Jahren noch innerhalb eines Monats weg gewesen wären, nun jahrelang noch erhältlich sind, bevor alle Exemplare weg sind, wenn es überhaupt dazu kommt. Da müssen es dann schon wirkliche Knallertitel wie das JURASSIC-PARK-Set sein, damit die Auflage relativ schnell weg ist. Selbst die großen Namen Williams oder Goldsmith ziehen da nicht mehr so unbedingt, wenn man sieht, welche früher sehr gesuchten Titel der beiden heute als limitierte Auflage noch lange erhältlich sind.
  13. Danke fürs Raussuchen. Ja, die ersten Exemplare gehen scheinbar immer recht schnell weg, während der Rest dann so vor sich hin tröpfelt. Bei der Musik zur Cartoon-Serie von MASTERS OF THE UNIVERSE meinte MV auch mal, dass in den ersten zwei, drei Wochen ein stetiger Abverkauf stattfand, der danach aber fast vollständig zum Erliegen kam. Es kommt aber auch so viel raus jede Woche von so vielen Labeln, da muss man schon aufpassen, dass die eigenen Veröffentlichungen nicht untergehen und einfach vergessen werden nach ein paar Tagen.
  14. Aber wer das alte Album bisher noch nicht hat, dürfte sich auch überlegen, ob er es denn jetzt braucht. Und wenn ja, ob er nicht dann doch zur preiswerteren Alternative greift. Aber die nächsten Wochen werden wohl zeigen, inwieweit sich die CD für LLL gelohnt hat.
  15. Patrick Stewart freut sich zumindest auf die Rückkehr.
  16. Ich habe gerade mal das Booklet überflogen und schon zwei Fehler gefunden. Gleich auf der ersten Seite wird Coppolas DRACULA im Jahr 1994 verankert, obwohl der schon 1992 veröffentlicht wurde. Und am Ende schreibt Jeff Bond, dass Goldsmith die Fortsetzung THE MUMMY RETURNS abgelehnt hat. Das ist zwar richtig, aber die Umstände waren ja etwas anders. Nachdem Goldsmith nicht sonderlich erbaut vom ersten Film war und ihn öffentlich sogar "piece of crap" nannte, dürfte es wohl eher Sommers gewesen sein, der Goldsmith die Fortsetzung nicht mehr angeboten hat. Mit Silvestri arbeitete Sommers danach ja auch weiter als festem Komponisten bei VAN HELSING und G.I. JOE.
  17. Ich ja auch. Wobei die FSM-UNDER-FIRE aber immerhin klanglich überarbeitet wurde und das bisher erhältlich Album schon recht teuer war, besonders für die Amerikaner, die es nur als Import beziehen konnten. Deswegen meine ich ja, Hardcore-Williams-Sammler werden hier trotzdem zuschlagen, obwohl es außer Booklet und zwei Minuten mehr Musik eigentlich keinen Mehrwert hat.
  18. Das stimmt. LLL hat vor ein paar Tagen vermeldet, dass von der STAR-TREK-Vinyl nur noch weniger als 40 Exemplare übrig sind. Aber auch solche Nachrichten sollte man mit Vorsicht geniessen. Denn es geht daraus nicht hervor, ob LLL tatsächlich fast alle Exemplare der Auflage verkauft hat oder "nur" die Exemplare, die sie haben pressen lassen. Das machen die Label mit CDs ja auch. Wenn ein Album eine 3000er Limitierung hat, aber nach knapp 1500 Stück einfach keiner mehr ein Exemplar kauft, dann ist eben schon nach der Hälfte Schluß und der Rest wird gar nicht erst gepresst. Aber eine Williams-LP dürfte schon Interesse generieren, genug Fans hat er ja und auch die großen Label bringen ja regelmäßig seine Scores auf LP heraus. Hier greift wohl wieder das Prinzip, weshalb LLL auch so viele Scores zu animierten Superhelden-Sachen herausbringt. Laut MV verkaufen sich diese einfach am besten und mit der Kohle, die dadurch reinkommt, finanzieren sie dann Alben, die eben nicht so viel Interesse generieren. Das wird mit dem Williams hier sicher genauso sein. Die Hardcore-Fans werden es dennoch kaufen und da man mit dem Album einen relativ geringen Aufwand hatte, bleibt am Ende einfach mehr für das Label dabei hängen. Kohle, die wieder in andere Projekte fliessen kann. Von daher sehe ich die Veröffentlichung nicht so eng, auch wenn sie natürlich für den Besitzer des immer noch günstig erhältlichen Original-Albums keinen Sinn macht. Außer natürlich, wenn man für zwei Minuten mehr und ein Booklet noch mal 30 Dollar bereit ist auszugeben.
  19. Snow Files of the Week: "Trickster/The Wound" aus der TV-Serie "Harsh Realm" (1999). Nach "MillenniuM" startete Chris Carter seine dritte Serie, während die X-Akten noch liefen. Leider verpasste es "Harsh Realm" ein Publikum zu finden und so wurde die Serie bereits vor dem Ende der ersten Staffel wieder abgesetzt. In der Folge "Sein und Zeit" aus der siebten Staffel "X-Files" sieht sich der Vater der kleinen Amber Lynn LaPierre ziemlich am Anfang der Episode "Harsh Realm" im Fernsehen an. Mark suchte nach einem etwas anderen musikalischen Ansatz für die virtuelle Welt von "Harsh Realm" und komponierte eher Industrial-Klanglandschaften. Aber das bedeutet nicht, dass er ganz auf Themen verzichtet hat, wie diese beiden Tracks sehr gut zeigen. Mark kombiniert einen geisterhaft hauchenden Chor mit seinen spährischen Klanggebilden und greift darin auch das Hauptthema der Serie auf. Highlights der Musik aus "Harsh Realm" erschienen, zusammen mit Musik aus der vierten Carter-Serie "The Lone Gunmen", bei LLL auf einem Album. Das Album war auf 2000 Exemplare limitiert und ist ausverkauft. Viel Spaß beim Hören!
  20. Also habe ich es doch richtig verstanden. Schon seltsam, dass UMG mit seinem weltweiten Vertrieb das nicht selbst macht. Erwartet man da wirklich so wenig Resonanz, dass man das ein Nischenlabel machen lässt? Die LP wird dann ja sicher limitiert sein und nicht im Laden erhältlich. Aber gut, wenn UMG vielleicht gar kein Interesse an einer Vinyl-Veröffentlichung hatte, sind sie wohl froh, wenn jemand anderes das macht und sie sogar noch ein paar Dollar dafür bekommen. Aber hatte MV nicht gesagt, dass LLL eigentlich kein Vinyl mehr veröffentlichten will, wegen des schlechten Absatzes? Und hier ist es ja nicht mal das Studio, welches Vinyl fordert. Insofern macht die CD für LLL doch Sinn, da sie kaum Arbeit damit haben. Sprich, es muss nichts bearbeitet werden, nur zwei Minuten mehr mit auf die CD gepresst und ein Booklet erstellt werden. Die Hardcore-Fans werden es kaufen und selbst, wenn LLL nur die Hälfte der Auflage loswerden sollte, dürfte es sich finanziell durchaus lohnen, eben wegen des relativ geringen Aufwands.
  21. Ach so, für mich klang das eher so, dass UMG eigentlich die Vinyl veröffentlichen wollte, man diese Veröffentlichungen nach Verhandlungen dann aber an LLL abgegeben hat. Deswegen klang das so komisch, denn warum sollte UMG so etwas machen? Und die digitalen Rechte behalten sich die Studios eigentlich auch fast immer selbst vor, vor allem bei Archiv-Titeln. Aber MV wird wohl kaum zu UMG gegangen sein und gesagt haben "Ich habe gehört, ihr wollt den Score auf Vinyl veröffentlichen. Das nehme ich euch gerne ab. Aber nur unter einer Bedingung: Ich darf auch eine CD davon machen! Und die digitalen Lizenzen will ich auch noch dazu haben!" und UMG so "Wow, toller Deal, das machen wir!".
  22. Nun ja, laut MVs Aussage klingt das eher so, als wäre die CD die Bedingung gewesen, damit LLL den Score auf Vinyl veröffentlichen kann. Was irgendwie auch komisch ist, denn UMG ist ja nun mal ein weltweit agierendes, großes Label. Und wenn die den Score eigentlich auf Vinyl bringen wollten, warum sollten sie das dann an ein Nischenlabel abgeben, das nicht mal annährend so eine Reichweite mit dem Produkt haben wird? Aber wenn alle meinen, dass ein neues Mastering nicht notwendig ist, dann wird das wohl so sein. Viel Sinn macht die CD-Veröffentlichung aber tatsächlich nicht. Man bekommt praktisch das alte Album, nur ist die CD anders bedruckt und hat knapp zwei Minuten mehr Musik zu bieten, plus ein Booklet und soll dafür noch mal 20 Dollar plus Versand löhnen. Und dann auch noch 4.000 Stück davon. Klingt irgendwie nach einem Ladenhüter.
  23. Nein, kein Witz. Ich gehe allerdings nicht nach besser oder schlechter, habe ich auch nie behauptet, sondern danach, was mir gefällt. Und ich bin eben Faltermeyer-Fan. Die anderen erwähnten Scores dieser LLL-Serie mögen objektiv besser und interessanter sein, aber was bringt mir das, wenn ich sie mir nicht gerne anhöre? Früher habe ich öfter auch einfach mal blind solche Sachen gekauft, aber das Meiste davon habe ich einmal gehört und dann nie wieder. Weil es mich einfach nicht gepackt hat, "besser als..." hin oder her. Daher ist der Faltermeyer tatsächlich der einzige aufgezählte Score, der mich interessiert. Was BEVERLY HILLS COP betrifft: Mir hätte tatsächlich eine CD mit den beiden Faltermeyer-Scores gereicht, da sich doch einiges auf den beiden CDs wiederholt. Beim dritten Film kann ich mich tatsächlich, außer an Faltermeyers "Axel F", an keinen besonderen Score-Moment erinnern. Der Film war aber auch nicht gut, vielleicht liegt es daran.
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