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Mephisto

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Alle Inhalte von Mephisto

  1. Nicht uninteressant, der Stoff hat ja viele Komponisten zu guten bis sehr guten Leistungen angespornt.
  2. Ich kenne mittlerweile mehr Sarde aus Filmen als von CD, beziehungsweise habe ich diverse 3-Sat- und ARTE-Filmerlebnisse von vor ca. 15 Jahren wieder mal aufgefrischt. Seitdem wächst meine Sarde-Sammlung, denn weil einige CDs nur noch zu Mondpreisen verfügbar sind, sichere ich mir die lieber jetzt, als dass ich später in die Röhre gucke. Du weiß ja, bei mir vergeht oft eine lange Zeit zwischen Kauf einer CD und dem Anhören derselben. Angus vermisse ich auch sehr.
  3. Die MUSKETIERE sind dementsprechend auch sehr hübsch. MÜNCHHAUSEN kenne ich noch nicht, scheint mir aber auch in diese Richtung zu gehen.
  4. Es ist ja fast "pervers" (im ursprünglichen Wortsinn), dass limitierte CDs zum Teil länger auf dem Markt sind als "reguläre" Veröffentlichungen, weil die Labels gezwungen sind, eine bestimmte Menge zu pressen - und selbst wenn sie diese nicht von Anfang an ausschöpfen, bleiben sie zum Teil auf den Beständen sitzen, während die vielleicht noch geringeren Stückzahlen der regulären Veröffentlichungen sang- und klanglos verschwinden. Hätte man sich vor 15 Jahren auch nicht träumen lassen...
  5. Es ist schon merkwürdig, dass man sich mittlerweile bei Intrada und Varèse alle Zeit der Welt lassen kann, bevor man zuschlägt, während man bei einem beliebigen Blockbustertitel sehr schnell zuschlagen muss. Ich war auch sehr erstaunt, wie schwer es war, ein neues Exemplar von Zimmers ILLUMINATI aufzutreiben. Gut, der war damals schon 10 Jahre alt, aber das war ja bei JURASSIC PARK oder PEARL HARBOUR auch nie das Problem.
  6. Das liegt eben daran, dass das meiste Zeug vergriffen ist. Was früher für 5 Euro wegging, ist jetzt nur noch schwer zu haben und wurde eben auch nicht gehortet, da hatten die 1000-Stück-Auflagen von Intrada Priorität - jedenfalls bei mir. Ein schönes Beispiel war da Giacchinos TOMORROWLAND, den viele nicht auf dem Schirm hatten, weil er nicht limitiert war. Doyles THOR hat es ja auch recht früh erwischt - um den war es meiner Meinung nach aber auch nie schade...
  7. Also ich kaufe immer noch fröhlich CDs. Ich habe keine Lust, mich durch anonyme Playlists zu hören oder durch Ordner zu klicken. Ich mag das "aktive Drumherum" wie das Aussuchen, aus dem Regal holen, Einlegen, die Booklets etc. Immerhin ist der Klang kein Argument mehr und das kann ich anerkennen. Ich verstehe auch, dass viele das ganze Zeug bei sich nicht mehr rumstehen haben wollen, aber bei mir ist es wie bei einigen wenigen anscheinend auch: An vielen CDs hängen Erinnerungen und es ist für mich auch einfach schön, ein großes Archiv zu haben, auf das ich im wahrsten Sinne des Wortes "zurückgreifen" kann. Außerdem will ich den PC nicht immer beim Musikhören laufen lassen. Interessanterweise kaufe ich kaum noch Neues (von Kritzerland und FSM kommt gar nichts mehr, von Intrada und Varèse nur noch spärlich und Lala Land expandiert hauptsächlich), sondern greife mittlerweile ziemlich viele alte Alben ab. In den letzten Wochen war es recht viel Sarde und Delerue, davor Holdridge, Broughton und John Scott.
  8. Ja, definitiv! Der bildet im Rahmen dieser Musik nochmal eine neue Facette. Aber außerhalb sind es denn doch anderthalb Minuten solide "Militärroutine"...
  9. Habe damals auch beim Colosseum-Ausverkauf zugeschlagen, wobei ich Norris-Musiken auch vorher schon ein bisschen gesammelt habe - zumindest von Intrada. Allerdings habe ich die CD von Varèse, nicht von Beat. Die Musik veredelt den Film ungemein und hat mich dazu bewegt, mich noch weiter mit De Masi und italienischer Genre-Musik zu beschäftigen - mit all ihren Höhen und Tiefen
  10. Oh! John Scott ist fast immer gut und bei SYMPTOMS dürfte es sich ja um eine kammermusikalische Arbeit handeln. Nicht uninteressant.
  11. @Stefan Schlegel Da gab es offensichtlich ein kleines Missverständnis. Ich wollte Hitchcock, Hawks und Ophüls weder ihre Qualität noch spezifische Charakteristika absprechen. Meine Kritik zielte in die Richtung der "Ausführenden" der Auteurtheorie, nicht derjenigen, die als ihr Vorbild dienten. Und ich schätze ja Truffauts nonchalanten Stil sehr, nur bei einigen Werken von Godard oder Antonioni werde ich beim Schauen mittlerweile ungeduldiger als früher, wo ich noch gern alles "geschluckt" habe, was als hohe Kunst galt. Mittlerweile erkenne ich da für mich persönlich schon deutliche Unterschiede und werde beim Schauen dann auch irgendwann ungeduldig, wenn's zu verquast und "symbolistisch" wird wie im Falle von MARIA UND JOSEPH. Andere Filme fand ich ganz spannend und unterhaltsam (WEEKEND) und LES MEPRIS hat mich immer durch diesen "mythologischen Touch" begeistert. Aber bei Filmen wie PIERROT LE FOU frage ich mich schon, was das soll beziehungsweise fehlt mir da wahrscheinlich auch das "authentische" Seherlebnis aus der Zeit heraus.
  12. @Stefan Schlegel DAMON & PYTHIAS war auf alle Fälle eine Überraschung für mich und ich stimme bezüglich des Zusammenfassens generell zu, zumal ihr ja Gott sei Dank auf Überblendungen verzichtet, soweit ich das mitbekomme. Den Flötenspieler hätte ich vielleicht lieber als eigenständige Nummer, denn das Stück ist wirklich wunderschön! Ich frage mich, warum Lavagnino auch solche Momente wie eine minutenlange Liebesszene mit solchem "Stückwerk" vertont hat. Der "Flicken-Charakter" tritt in DAMON & PYTHIAS ja glücklicherweise nicht so deutlich zutage, weil die Musik recht zurückhaltend ist. Aber ich vermisse manchmal schon das richtige "Aufblühen".
  13. Angelo Francesco Lavagnino – Damon and Pythias 1961 realisierte der deutschstämmige Regisseur Curtis Bernhardt eine Verfilmung der berühmten Legende um die antiken Helden Damon und Pinthias, in der Freundschaft, Treue und Opferbereitschaft verherrlicht werden. Der Regisseur war mit dem Endergebnis nicht allzu zufrieden und sein Film konnte auch keinen Klassikerstatus erreichen – anscheinend nicht zu Unrecht. Den italienischen Komponisten Angelo Francesco Lavagnino regte Der Held von Attika, wie der Film auf Deutsch hieß, zu einer wunderschönen Musik an. Die Geschichte von Damon und Pinthias handelt vor allem von zwischenmenschlichen Beziehungen und Konflikten, sodass der Schwerpunkt bei dem Film anscheinend weniger auf großen Schauwerten und epischen Schlachtenszenen liegt, sondern wortreiche Szenen Vorrang haben. Dennoch enthält der Film ein paar Verfolgungsjagden und ein spektakuläres Wagenrennen, sodass sich dem Komponisten die Möglichkeit für eine abwechslungsreiche Vertonung bot. Nach der zurückhaltenden Musik für den Prolog entfaltet Lavagnino nach altbekannter Manier sein vermeintliches Hauptthema, indem die Streicher, unisono mit den Holzbläsern ein ausgreifendes Thema über den beständigen Rhythmus der Pauke intonieren. Dieses Thema erklingt in voller Gänze erst wieder zum Abspann und rahmt den Film entsprechend ein, aber es ist kaum in die eigentliche Vertonung der Handlung eingebunden. Stattdessen konzipierte Lavagnino verschiedene „Set Pieces“, die einzelnen Sinngehalten zugeordnet sind und regelmäßig in leichten Variationen die Handlung begleiten. Seine Vertonung fällt dabei überwiegend zurückhaltend aus und verfügt oftmals über einen fast improvisatorischen Anstrich. So schrieb der Komponist für die jeweilige Liebesbeziehung der beiden Hauptfiguren eine eigene Passage (man kann hier weniger von einem „Thema“ sprechen), die durch das Arrangement miteinander verknüpft sind: Die Oboe stellt eine melodische Linie vor, die von den Streichern aufgegriffen und fortgeführt wird. In beiden Fällen besticht das Spiel der Oboe durch seinen freien, fast schon verspielten Charakter und während die Fortführung der Streicher für die Beziehung zwischen Pinthas und Nerissa in sanfte Streicherklänge in hoher Lage mündet, entspinnt sich für die Musik von Damon und Adriana eine „orientalisch“ anmutende Fortspinnung. Besonders zauberhaft ist die Musik für einen Flötenspieler gestaltet, in dem der improvisatorische Charakter Musik in den verschlungenen Linien zweier Flöten voll zur Geltung kommt. Lavagnino bedachte auch die Gemeinschaft der Pythagoreer mit einer eigenen Musik, die überraschend „modern“ anmutet: stimmige Streicherflächen, von einigen Harfentönen durchzogen, schaffen eine mystische, aber warme Stimmung. Erneut schafft der Komponist hier mehr eine Atmosphäre als eine eindeutige musikalische Sigle. Das gleiche gilt auch für die schwebenden und dunklen Klänge der Katakomben. Einen absoluten Höhepunkt bildet die dramatische Vertonung des zentralen Konflikts, in die Lavagnino ein paar Elemente seines „Hauptthemas“ einflicht. Während sich in den Dialogszenen der lyrische Charakter der Musik voll entfalten kann, steuerte Lavagnino für die historische Szenerie die nötigen Fanfaren, Märsche und Marktmusiken bei, die allerdings wenig Raum einnehmen und wieder feiner gearbeitet sind als viele ähnliche Passagen in vergleichbaren Produktionen. Auch die Verfolgungsmusiken sind mit den verzahnten Schlagwerkpassagen und einem präparierten Klavier, das ein bisschen an ein Cembalo oder eine Zither gemahnt, ebenfalls überdurchschnittlich filigran gestaltet. Für die Action- und Kampfpassagen entwarf Lavagnino eine weitere Passage, die von markigen Hornmotiven, massiven Trillerketten der Streicher und einem hämmernden Paukenrhythmus geprägt ist und die Musik um eine weitere Facette bereichert. Die Musik zu Damon and Pythias wurde erst 2019 von Alhambra Records im Rahmen ihrer Lavagnino-Reihe vollständig veröffentlicht. Die Aufnahmen klingen erstaunlich klar und frisch und stellen eine absolute Bereicherung nicht nur zur Diskographie von Angelo Francesco Lavagnino dar, sondern auch zur Peplum-Musik insgesamt. Der Komponist schuf hier eine wahrhaft stimmungsvolle, teils verspielte, teils dramatische Musik, die sich größtenteils dem genretypischen Pomp enthält und über viele zauberhafte Momente verfügt. Die Aufnahmen wurden wahrscheinlich für einen besseren Hörfluss ediert, indem einzelne Passagen sinnvoll miteinander verbunden sind, im Falle von „Pythias and Nerissa“ habe ich die Vermutung, dass hier zwei verschiedene Versionen miteinander kombiniert sind. Auch das Begleitheft muss ich lobend erwähnen, denn im Gegensatz zu vielen anderen CD-Produktionen zur italienischen Filmmusik von Beat Records oder Digitmovies enthält das Booklet einen schönen informativen Text, der intensiv auf die Musik und den Film eingeht. Insgesamt also nicht nur eine Glanzleistung des Komponisten, sondern auch des Labels!
  14. Angelo Francesco Lavagnino – Saladino Für die Musik zu Saladino wurde der italienische Komponist Angelo Francesco Lavagnino verpflichtet, der für dieses Projekt eine meisterhafte Partitur komponierte. Das Zentrum der großorchestralen Musik bildet ein heroisches Hauptthema, das während der Titelmusik in einer kraftvollen Variante für Chor und Orchester dargeboten und im weiteren Verlauf der Musik in vielfältiger Weise variiert wird. Als sanftes Klarinettensolo erklingt es in „Dopo il massacro“ oder wird in „Luisa“ mysthisch vom Chor gesummt. Interessanterweise verzichtet Lavagnino bei dem Entwurf seines Hauptthema fast vollständig auf klischeehafte orientalische Floskeln. Diese Titelmusik könnte auch so zu einem in Europa angesiedelten Historienfilm erklingen. Auch der Rest der Musik ist überwiegend frei von Orientalismen. Diese finden sich in mehreren diegetischen Passagen für kleines Ensemble, für deren Komposition Lavagnino aber anscheinend nicht zuständig war. Als zweites wichtiges melodisches Element komponierte Lavagnino ein wunderschönes, aufwärtsstrebendes Liebesthema, das häufig von den Violinen über sanfte Tremoli erklingt und den Film in einer pompösen Fassung für Chor und Orchester beschließt. Beweist Lavagnino nicht nur mit den äußerst memorablen Themen selbst, sondern auch mit seinem Umgang mit diesen Melodien, so übertrifft er beide mit einer dritten, majestätischen Thema, das oft erhaben im Blech über gleichmäßige Schläge der Pauke intoniert wird und in „La benedizione delle truppe“ eine überwältigende Steigerung erfährt. Des Weiteren komponierte Lavagnino für diverse Kampfszenen ein kurzes, singalhaftes Kriegsmotiv, das von einem Tritonusintervall geprägt ist. Die Kampfszenen werden größtenteils allein vom Blech und dem Schlagwerk bestritten. Markante und drängende Figuren der Posaunen und Hörner sowie Fanfaren der Trompeten legen sich über treibende Rhythmen der Pauke. Auch hier übertrifft der Komponist ähnlich gestaltete Musiken seiner selbst und vieler Kollegen meilenweit. Die Kampfmusik in Saladino zeichnet sich durch eine große Wucht aus, die in vielen anderen Peplum-Vertonungen ausbleibt. Allerdings weist auch diese Musik einen gewissen Anteil an rein funktionalen, wahrscheinlich diegetisch eingesetzten Marschrhythmen, die sich vom Film losgelöst als unzufriedenstellendes Hörerlebnis entpuppen. 2013 startete das Label Kronos Records seine „Gold-Edition“ und Saladino war ein überaus würdiger Kandidat für den Auftakt. Auszüge aus der Musik waren bereits auf LP erhältlich, allerdings waren die einzelnen Titel völlig aus der chronologischen Filmreihenfolge gebracht. Dieses Manko wurde von Kronos leider nicht behoben. Stattdessen hängte man an die übernommene LP-Zusammenstellung einfach verschiedene Bonus-Sektionen aus den restlichen verfügbaren Aufnahmen. Eine auf der Chronologie des Films basierende Hörfassung, die ich unten zitiere, hat unser Forenkollege Stefan Schlegel freundlicherweise einmal zusammengestellt. Für eine „Gold-Edition“ ist die Ausstattung leider sehr sparsam – ein Phänomen, das sich auch hinsichtlich späterer Alben aus dieser Reihe kaum geändert hat. Das schmale Begleitheft enthält neben einem wenig informativen Text nur einige farbige Bilder aus dem Film und auch die einzelnen Musikstücke weisen teilweise nur die für italienische Veröffentlichungen üblichen „provisorischen“ Titelbezeichnungen auf. Angelo Francesco Lavagninos Musik zu Saladino ist ohne Frage ein Meisterwerk, dennoch kann ich guten Gewissens nur mit Einschränkungen zu einem Kauf raten. Neben der nicht allzu gelungenen Präsentation dürfte besonders der Klang der Aufnahmen viele an einem ungetrübten Genuss dieser fabelhaften Partitur hindern, denn der Klang ist sehr schrill und scheppernd. Besonders beim vollen Orchestereinsatz ist den Aufnahmen das Alter und die wahrscheinlich unzureichende Aufnahmetechnik anzuhören. Hier wäre es wirklich wünschenswert, die Höhepunkte dieser Musik einmal in einer neuen Einspielung genießen zu können. Tr. 15: Attacco della carovana Tr. 12: La leggenda di Saladino (= Main Title) Tr. 10: Le truppe di Saladino Tr. 2: Santa Sophia Tr. 7. Tragica disfatta Tr. 17: Dopo il massacro Tr. 3: Alba sul fiume Tr. 4: Dolore di Saladino Tr. 18: Attacco notturno Tr. 20: Te deum laudamus Tr. 21: Luisa Tr. 8: Timpani minacciosi Tr. 22: L'incontro Tr. 11: La marcia delle crociate Tr. 31: Cavalcata tonante Tr. 23: L'amore di Luisa Tr. 24: Luisa salva Aissa Tr. 25: Il ritorno di Aissa Tr. 26: Re Ricardo cavalca Tr. 14: La benedizione delle truppe Tr. 13: Il corteo di Re Ricardo Tr. 27: Battaglia di Gerusalemme Tr. 28: Finale Bonus Tracks: Tr. 29: Suite di temi vari Tr. 1: Folklore Arabo Tr. 5: Danza nell'oasi Tr. 6: Danza nella taverna
  15. Ich habe LES MÉRPIS vorletzten Sommer gesehen, als ich mich durch alles, was ich von Truffaut und Goddard hier habe, geschaut habe und ich muss sagen, dass LES MÉPRIS einer meiner liebsten Goddards war, wenn nicht sogar der liebste. Sonst fand ich, dass viele seiner Filme sehr schöne und beeindruckende Momente haben (besonders die Kneipenszene in DIE AUßENSEITERBANDE mit der "Schweigeminute" und dem Tanz), sich die Filme aber selten zusammenfügen. Da waren mir JULES ET JIM oder SCHIESSEN SIE AUF DEN PIANISTEN deutlich lieber. Ich werde bei "solcher" Art Film mittlerweile aber auch immer ungeduldiger, denn so schön es auch ist, unglaublich viel Assoziationsspielraum zu haben, werde ich dann auch irgendwann genervt, wenn ich das Gefühl habe, dass formale Kriterien komplett außer Acht gelassen werden, denn die Erklärung: "Ich stemme mich hier gegen Kommerz." ist für mich keine gut begründete Entschuldigung, das künstlerische Handwerk zu vernachlässigen. Manchmal wird es dann doch auch langweilig, wie zum Beispiel im Falle von MARIA UND JOSEPH, der nach der Sichtung extrem verblasst ist. Ein mit mir bekannter Filmwissenschaftler hat sich auch irgendwann von der Begeisterung für das Autorenkino losgesagt mit einer Begründung, die ich gut nachvollziehen kann: Es ist wahnsinnig schwer, ein gutes Drehbuch zu schreiben und es verlangt extrem viel Handwerk, gute Kamerarbeit zu leisten. Mein Bekannter meinte, dass, je mehr Drehbücher er im Rahmen seiner Recherchen gelesen hat, umso mehr sei ihm beuwsst geworden, wie wichtig doch der Drehbuchverfasser sei und wie merkwürdig es doch sei, dass Filme oft auf den Regisseur reduziert werden. Und in Anbetracht der Tatsache, dass all die Teilkünste des Films extrem viel Fähigkeiten verlangen, ist es eigentlich nur natürlich, dass viele Vertreter der Autorentheorie krachend gescheitert sind, denn mit der linken Hand das Drehbuch schreiben, mit der rechten die Kamera halten und dann noch den Darstellern Anweisungen zurufen mündet entweder im Chaos oder Amateurhaftigkeit. Nicht einmal die meisten "hauptberuflichen" Drehbuchautoren oder Regisseure haben auf "ihrem" Gebiet hervorragende Arbeit abgeliefert, sondern häufig auch nur mäßiges bis mittelmäßiges. Warum sollte dann ein Goddard in allem brillieren können? Je mehr ich von Goddard gesehen habe, umso weniger gehe ich davon aus, dass er mal einen sauberen und kompetenten Film Noir oder Western wie Samuel Fuller & Co. hätte drehen können. Dass er das nicht wollte, steht auf einem anderen Blatt, aber mir geht diese extreme Verweigerungshaltung in der Kunst der Nachkriegszeit mittlerweile bei der Rezeption oft ziemlich auf den Keks. Sei es im polnischen symbolistischen Film wie zum Beispiel SALTO, vielen Fassbinder-Filmen oder eben der französischen Nouvelle Vague. Es mag sein, dass das damals befreiend und erhellend wirkte, aber heute gehe ich da einfach nicht mehr mit. Mich würde mal interessieren, wie @sami und @Sebastian Schwittay das sehen. LES MÉPRIS habe ich nichts desto trotz sehr genossen und die Schmid-Lektüre war im Nachhinein auch sehr erhellend. Ich liebe seine Texte ohnehin und kann sie nur jedem empfehlen - auch, wenn man die besprochenen Filme nicht gesehen hat!
  16. Also der dritte Teil endet mit dem Kapitel "Tödlicher Verkehr" und ist hier abrufbar. https://www.heise.de/tp/features/In-Neptuns-Reich-Godard-Odysseus-und-die-Goetter-der-Filmwelt-4130913.html Ich persönlich finde Schmid fantastisch, weil er sehr anschaulich schreibt, ohne Dünkel und stets "auf Augenhöhe", obwohl er sich unglaublich tief in die besprochenen Filme einarbeitet. So sollte Kulturwissenschaft ihre Erkenntnisse stets zugänglich machen.
  17. Machen wir mal einen kurzen Ausflug in die 80er: Francesco de Masi – THUNDER 3 Die Thunder-Filme sind in Deutschland schwer greifbar. Soweit ich in Erfahrung bringen konnte, handelt es sich beim ersten Teil um eine Art italienischen Rambo-Verschnitt, dessen politische Botschaft von den drastischen Gewaltszenen erstickt wird. Der Protagonist, der einer indigenen Ethnie angehört, wird Opfer von Polizeiwillkür und muss sich, ähnlich wie Chato, gegen die feindlich gesonnene Übermacht behaupten. Auch im dritten Teil nimmt Thunder wieder Rache, dieses Mal an einem kriegstraumatisierten Offizier, der ein Guerilla-Bootcamp unterhält und dessen Auszubildende Thunders Haus überfielen. Für die Musik zum ersten Teil war Francesco de Masi verantwortlich, während die Fortsetzung von Walter Rizzati vertont wurde. Für den dritten Teil kehrte Francesco de Masi wieder zurück und schuf eine leicht verdauliche Actionmusik mit orchestralem Kern und ordentlich elektronischer Beigabe. Die synthetischen Elemente bleiben aber nicht auf bloße Imitation von akustischen Instrumenten reduziert, wie im Falle des E-Pianos oder der E-Gitarre, sondern schaffen oftmals das rhythmisch-treibende Fundament, das mit einigen Bassfrequenzen angedickt und von dem akustischen Ensemble, bestehend aus Blechbläsern und Streichern, aufgefüllt wird. Dadurch entsteht ein dichtes Klangbild, das allerdings sehr der Ästhetik seiner Entstehungszeit verpflichtet ist. Obwohl es sich um die Musik zu einem Actionfilm handelt, fiel die Partitur sehr melodisch aus, denn fast jedes Stück wird von einem Thema getragen. Anscheinend komponierte de Masi für den dritten Teil ein neues, markiges Hauptthema, das die Blechbläser zu Beginn über einen synthetisch-stampfenden Marschrhythmus intonieren. Aus einem markigen Anfangsmotiv entspinnt sich ein gesangliches und fast schon getragen hymnisches Thema, das anschließend von den Streichern fortgeführt wird. Wie so oft kann der Komponist bei der Musik für den weiblichen Hauptcharakter sein Talent für lyrische Melodien entfalten. „Sheena’s Theme“ ist das unbestreitbare Juwel dieser Musik, wobei der Einsatz der Mundharmonika als Melodieinstrument hier ganz offensichtlich Westernflair versprühen soll. Neben diesen zwei Hauptthemen komponierte de Masi noch eine Fülle an Motiven und Melodien, sodass fast jedes Stück von einem oder mehreren melodischen Gedanken getragen wird, den hauptsächlich Streicher oder Bläser über gleichförmige Synthierhythmen oder schlichte und treibende Begleitfiguren der Streicher und des E-Pianos vortragen. Somit vermag die Musik zu Thunder 3 durchaus zu gefallen, man darf hier aber weder ein Actionfeuerwerk noch besonders raffinierte Arrangements erwarten. Mit dem harschen Beginn von „Horse’s Death“ und „The Mad Motorcyclist“ hat de Masi denn auch zwei rein elektronische Passagen gefertigt, die in der Gesamtanlage der Partitur etwas fremd wirken und sich nicht so ganz in den gefälligen Hörfluss einfügen wollen. Beat Records, die auch de Masis Musik zu Thunder auf LP rausgebracht haben, veröffentlichten zum Filmstart eine CD mit rund 40 Minuten Musik aus THUNDER 3. 2008 kombinierte Beat Records dann beide Kompositionen auf einer CD und erweiterten die Musik zum dritten Teil um zwei bisher unveröffentlichte Stücke. Da ich selbst nur das Album zum dritten Teil habe, kann ich über die Musik zum ersten Teil nichts sagen. Die CD zu THUNDER 3 ist jedenfalls kein Muss und kann wahrscheinlich gut auf einer längeren Autofahrt oder nebenbei laufen.
  18. Den Film habe ich nich gesehen, es aber auch nicht drauf angelegt. Daher weiß ich gar nicht, über welche Kanäle man den beschaffen könnte.
  19. @Angus Gunn, der von mir sehr geschätzte Filmwissenschaftler Hans Schmid hat LES MÉPRIS einmal auf seine unnachahmliche Weise "entschlüsselt": https://www.heise.de/tp/features/Jean-Luc-Godard-Brigitte-Bardot-und-eine-Lampe-im-Lichte-der-MeToo-Debatte-4053486.html
  20. Das stimmt! Ich kenne meine ersten CDs auch heute noch in- und auswendig. Man hatte einfach nicht so viel und hat die Sachen daher auch öfters gehört, aber das Geld saß auch nicht so locker. Ich denke, die unterschiedlichen Sammlerphasen haben auch unterschiedliche Vor- und Nachteile. Von daher trauere ich meiner Sammlerzeit als Schüler nicht hinterher, ich habe aber das Gefühl, dass man damals einerseits noch mehr Zeit hatte, sich auch mit Durchschnittlichem ausgiebig zu beschäftigen, während man später wählerischer wurde. Auf der anderen Seite ist es heute schwerer, sich für eine Musik oder einen Film zu begeistern, weil der Erfahrungshorizont viel ausgeweiteter - um nicht zu sagen: ausgeleierter - ist.
  21. Also den Sarde werde ich mir bestellen, da ich den noch gar nicht habe. Besonders dankbar bin ich Dir, @Stefan Schlegel, aber für die MAYRIG-Empfehlung, denn diese CD wäre an mir vollkommen vorbeigegangen.
  22. Francesco de Masi – SOLIMANO, IL CONQUISTATORE Komponist Francesco de Masi war gerade einmal 30 Jahre alt, als er den Auftrag annahm, die Musik zu SOLIMANO, IL CONQUISTATORE zu schreiben, und schuf eine äußerst frische und eindrucksvolle Orchesterpartitur. Als Hauptthema komponierte de Masi eine sehr lyrische Melodie mit „slawischem“ Einschlag, die sich während der Titelmusik zu einer schweren Hymne steigert. Dieses Thema durchzieht die Partitur in mannigfacher Weise, teils als dunkel schimmerndes Flötenduett über eine gleichmäßig absteigende Basslinie der tiefen Streicher oder sanft von den Violen über gezupfte Bässe und Celli vorgetragen, unterlegt es ebenso Dialogszenen wie es in den Kampfszenen immer wieder als Ursprung der schmetternden Blechfanfaren zu erkennen ist. Aus dem Hauptthema leitete der Komponist ein weiteres, sehr ähnliches Thema ab, das aufgrund der eröffnenden Dreiklangsbrechung auch als Armeesignal Verwendung findet. Diesen beiden lyrischen und sehr sanglichen Elementen stellt der Komponist einen brutalen Marsch im wuchtigen 5/4-Takt gegenüber, der Suleimans Streitkräften zugeordnet ist. Doch damit nicht genug: de Masi komponierte weitere Themen, um seine Partitur möglichst melodisch zu gestalten. Zu den Höhepunkten der Musik zählt zweifellos das lyrische Flötensolo für Esma sowie eine wunderschöne zarte Streicherpassage, in der jede Note de Masis Stil zu spüren ist. Auch die zahlreichen Kampfszenen wusste der Komponist angemessen zu vertonen. Auch hier nehmen die überaus dramatischen Gesten diverse ähnliche Passagen aus seinen späteren Western-Musiken vorweg, allerdings wirkt die Instrumentierung in SOLIMANO, IL CONQUISTATORE viel kräftiger. Hämmerndes Schlagwerk und dröhnendes Blech bilden die Hauptbestandteile der aktionslastigen Abschnitte. Des Weiteren komponierte de Masi auch zwei diegetisch anmutende Tanznummern. Insbesondere mit der von den Mandolinen über einen dezenten Trommelrhythmus intonierte Melodie zu Suleimans Tanz zaubert de Masi noch im letzten Drittel ein einprägsames Thema hervor, das anschließend weiter in der extradiegetischen Musik weiterverarbeitet wird. Zum Filmstart war keine Sekunde dieser einfallsreichen und erfrischenden Partitur erhältlich. Erst 1979 erschien bei Beat Records eine luxuriöse Doppel-LP mit rund einer Stunde Laufzeit. Dieser Albumschnitt wurde nun ohne Änderungen in die Kronos-Gold-Edition aufgenommen. Dabei wurden jeweils mehrere Passagen zu längeren Blöcken zusammengefasst, aber löblicherweise auf Überblendungen einzelner Stücke verzichtet, sodass man stets erkennt, wann ein neuer Abschnitt beginnt. Dem Hörfluss ist dieses Verfahren mit Ausnahme der Musik zu Samograds Tanz nicht abträglich. Hier aber gestaltet sich die mehrfache Wiederholung ähnlicher Abschnitte aus ermüdend, zumal zwischendrin auch zweimal die lyrische Streicherpassage auftaucht und den Fluss der tänzerischen Musik zusätzlich stört. Die Klangqualität ist dem Alter der Aufnahmen natürlich nicht mehr astrein, aber die orchestrale Wucht kommt immer noch gut zur Geltung, hin und wieder klingt es etwas dumpf und/oder schrill, aber was will man bei 57 Jahre alten Aufnahmen erwarten? SOLIMANO, IL CONQUISTATORE bildet jedenfalls eine willkommene Bereicherung der CD-Sammlung in der Abteilung orchestrale Abenteuerfilmmusik. De Masi präsentiert sich hier als hervorragender Handwerker mit einer Gabe für einprägsame Themen.
  23. Francesco de Masi – GLI SCHIAVI PIÙ FORTI DEL MONDO/LA VENDETTA DI SPARTACUS 1992 veröffentlichte CAM erstmals die Musik zu zwei von Francesco de Masi vertonten Peplum-Filmen: Gli schiavi più forti del mondo und La vendetta di Spartacus. Dabei nimmt Gli schiavi più forti del mondo mit knapp 44 Minuten Laufzeit den weitaus größeren Platz des Albums ein. Für den 1964 in Deutschland unter Tribun und Verschwörer erschienenen Film komponierte de Masi eine überaus solide Orchestermusik, in deren Mittelpunkt das Thema für die sieben Protagonisten steht. Dieses wird nicht fanfarenschmetternd und Triumphal eingeführt, sondern als getragener Marsch, da die Protagonisten, denen es zugeordnet ist, als Sklaven beim Bau eines Aquädukts ihr elendes Dasein fristen. Im weiteren Verlaufe der Partitur setzt de Masi die motivische Keimzelle des Marsches in zahlreichen Kontexten ein. Besonders in den zahlreichen Actionpassagen erklingt das Motiv – nun nach Dur gewendet – strahlend und zuversichtlich in den hohen Blechbläsern, wenn die Protagonisten während eines Aufstands entkommen können und ihren Rachezug antreten. Während de Masi bei der Verarbeitung seines Hauptthemas sein handwerkliches Können unter Beweis stellt, konnte er mit einem lyrischen Thema für Claudia, der Geliebten einer Hauptfigur, sein melodisches Talent voll zur Blüte bringen. Claudias Thema wird als sanftes Violinsolo eingeführt und anschließend von den Streichern übernommen. Im Gegensatz zum Hauptthema variiert der Komponist Claudias Thema, das traditionellerweise auch als Liebesthema fungiert, nicht auffällig, sondern greift es noch an weiteren Stellen fast unverändert auf. Dennoch gehören die Auftritte von Claudias Thema zu den Höhepunkten der Partitur, die durchgängig auf gutem Niveau gearbeitet ist und alle Ingredienzien einer historischen Abenteuerfilmmusik enthält wie zum Beispiel das bedrohliche Motiv für den Gegenspieler, das schon in „La sfida degli schiavi“ anklingt und anschließend „Entrata di Caio“ in einem massiven Arrangement für Blechbläser eröffnet und auch kurz in „Claudia seguita“ auftaucht. Die heitere Musik für einen Gaukler lockert die Partitur zusätzlich mit dem vergnügten Spiel der Holzbläser auf. Neben den schmachtenden Violinsoli für die weibliche Hauptfigur, ein paar Mickey-Mousing-Momenten wie den abfallenden Holzbläserläufen in „La sfida degli schiavi“ oder den flirrenden, mit Vibraphonklängen angereicherten Streichern für die sengende Wüstenhitze in „Il deserto infuocato“ verfügt Francesco de Masi kompetent alle üblichen musikalischen Klischees, ohne seine persönliche Klangsprache aufzugeben. Vor allem die angespannten hohen Streicherakkorde in „La sfida degli schiavi“ hört man so auch in mehreren seiner Western-Musiken. Dem Komponisten stand ein durchschnittlich besetztes Orchester zur Verfügung, das er, wenn auch nicht virtuos, so doch sicher beherrscht. Besonders während des zehrenden Wüstenmarschs und der anschließenden Errettung schöpft de Masi das Potential des Klangapparats voll aus, wenn in „La salvezza“ sanfte Streicherarpeggien und verheißungsvolle Flötentriller zu einer leidenschaftlichen Streichermelodie überleiten. Die Qualität der Kampfmusiken ist durchwachsen. Während die scharfen Blechattacken und die motivischen Einwürfe aus dem Hauptthema während des Aufstands und der Flucht der Sklaven noch mitreißen können, verliert die Actionmusik im letzten Drittel an Kraft. Vor allem das Bassfundament, das fast ausschließlich aus rollenden und donnernden Paukenwirbeln besteht, über die das Blech einzelne Motive schichtet, lässt die Musik statisch erscheinen. Agilere Figuren der tiefen Streicher und Bläser, gewürzt mit knackigen Schlagzeugattacken wie in „La battaglia notturna“ oder „Combattimento con le fiaccole“ hätten der Musik hier weitaus mehr Kraft verleihen können. Insgesamt fehlt der Musik das gewisse Etwas, was sie über kompetent gemachten Durchschnitt hebt. Für Fans des Genres und des Komponisten kann diese Musik meines Erachtens einiges Hörvergnügen bieten und die Fantasie anregen, aber sie kommt eben nicht an Cicogninis Ulysses, an die Herkules-Musiken von Masetti, Fuscos Troja-Scores oder Rosselinis Cleopatra heran. Der Grund, warum ich trotzdem eine Kaufempfehlung für dieses Album ausspreche, sind die rund 28 Minuten zu La vendetta di Spartacus, der eine inoffizielle Fortsetzung von Stanley Kubricks Spartacus darstellt. De Masi orientiert sich natürlich nicht an Alex Norths Musik zum Kubrick-Film, sondern schuf eine kraftvolle Orchesterpartitur, deren Schwerpunkte auf einem schwelgerischen Hauptthema und mitreißenden Actionpassagen liegen. Nach einer verhaltenen Musik für den Prolog entfesselt der Komponist die Wucht des Orchesters mit einer dramatischen Figur der tiefen Blechbläser, die von grellen Fanfaren kontrakariert wird. Aus dieser Eröffnung entspinnt sich schließlich das Hauptthema in den Streichern, das eigentlich sehr kurz gehalten ist, von de Masi aber durch Sequenzen – also Wiederholung dergleichen Tonfolge auf unterschiedlichen Tonhöhen – „gestreckt“ wird. Durch diese lange Fortspinnung riskiert de Masi den individuellen Charakter seines Themas, doch das schwelgerische Arrangement macht dieses Manko größtenteils wett. Indem der Komponist das Thema auch in mehreren Actionpassagen voll ausspielen lässt, enthalten die Kampfmusiken einen eher weichen und strukturierten Charakter. Dennoch vermag de Masi auch mit ungeraden Rhythmen wie dem 5/4-Takt in „Incursione nel granaio“ oder die sich überlagernden Trompetensignale zu Beginn von „Imboscata sulla spiaggia“ auch den Actionpassagen die nötige Energie zu verleihen. Wie auch im Falle von Gli schiavi più forti del mondo bildet die Musik zur weiblichen Hauptfigur mit einem ausladenden Violinsolo einen besonderen Höhepunkt der Musik, wobei sich bei La vendetta di Spartacus anbot, auf das schwelgerische Hauptthema zurückzugreifen, das in „Idillio di Cinzia“ in einem besonders zauberhaften Arrangement erklingt. Insgesamt erhält man auf diesem Album mit Gli schiavi più forti del mondo eine überaus solide und kompetente Musik, die mit der wirklich starken Komposition zu La vendetta di Spartacus mehr als ausgeglichen wird und insgesamt viel Freude bereiten kann. Beide Musiken wurden wahrscheinlich nahezu vollständig veröffentlicht, denn 2016 veröffentlichte Digitmovies Gli schiavi più forti del mondo in einer „Solofassung“, die neben ein paar Fanfaren und einer fünfminütigen Suite größtenteils nur alternative und Filmversionen zu den bereits veröffentlichten Auszügen enthielt. La vendetta di Spartacus ist bisher nur auf der CAM-CD, die 2003 noch einmal aufgelegt wurde, erhältlich, sodass ich davon ausgehe, dass kein weiteres Material, das eine Wiederveröffentlichung gerechtfertigt hätte, existiert. Mit den erhältlichen 27 Minuten ist man aber auch hervorragend bedient!
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