-
Gesamte Inhalte
4.679 -
Benutzer seit
-
Letzter Besuch
Alle Inhalte von Mephisto
-
Interessant, ich kenne bisher nur die britische Verfilmung von 1940, die im Rahmen einer Wohlbrück-Retro im Berliner Zeughaus lief. Ebenso empfehlenswert: SLEEP, MY LOVE von Detlef/Douglas Sirk - ebenfalls im Zeughaus gesehen im Rahmen der fantastischen Sirk-Retro 2016, vielleicht die beste Reihe, die ich dort erleben durfte. Bei mir gab's QUENTIN DURWARD, den ich hauptsächlich aus Interesse an der Kaper-Musik im Filmzusammenhang geschaut habe. Es ist nicht verwunderlich, dass von der Thorpe/Taylor-Ritter-Trilogie IVANHOER, KNIGHTS OF THE ROUND TABLE und QUENTIN DURWARD nur der erste "überlebt" hat. Ganz so schrecklich hölzern wie KNIGHTS OF THE ROUND TABLE ist DURWARD zwar nicht, aber er dümpelt wahnsinnig vor sich hin, die Szenen mit dem "Zigeuner", der stets über sein Dasein als feige Lachnummer reflektiert, wirken heute besonders unangemessen, die Gefühle zwischen Quentin und Isabelle entwickeln sich überhaupt nicht nachvollziehbar und die Sympathielenkung ist wahnsinnig unegelenk, wenn König Louis XI:, Urheber der Entführung von Isabelle durch den Räuberhauptmann De la Marck, mit dem er sie zu verheiraten gedenkt, dem Publikum irgendwie als sympathisches Schlitzohr verkauft werden soll. Immerhin: Duncan Lamont als Bösewicht ist wirklich abgrundtief böse... Gegen Ende hin gewinnt der Film dann glücklicherweise an Fahrt. Obowhl der Film - wie schon IVANHOE - in historischen Schlössern in Frankreich und England gedreht wurde, sind es vor allem die Studiobauten während des spektakulären Finales, die für großartige Bilder sorgen. Die Feier im halb zerschossenen Schloss, die brennenden, rot glühenden Treppenhäuser und natürlich der fantastische Kampf im Glockenturm machen so einiges wett. Kapers Musik braucht sich hinter Rozsas Beiträgen zu den beiden Vorgängerfilmen absolut nicht verstecken und macht den etwas holprig inszenierten Kampfszenen in der ersten Hälfte ordentlich Beine. Wahrscheinlich wäre Rozsas Musik irgendwo zwischen IVANHOE und THE KING'S THIEF anzusiedeln. Es gibt eine schöne FSM-Edition mit der kompletten Musik, die gut trägt. Fans von Golden-Age-Ritter-Spektakeln können sich den Streifen mal ansehen, aber es gibt da (wesentlich) besseres.
-
veröffentlichung Intrada Records: NIGHT PASSAGE (Dimitri Tiomkin)
Mephisto antwortete auf Stefan Schlegels Thema in Scores & Veröffentlichungen
Den Film fand ich gar nicht mal so stark - bis auf die gute Schlägerei am Anfang, aber irgendwie ist Stewart - auch wenn er viele Western gemacht hat - einfach für mich in Western immer etwas fehlplatziert - es sei denn, er spielt eben keinen Western-"Held" wie in THE MAN WHO SHOT LIBERTY VALANCE. Da finde ich ihn treffend als Pendant zu John Wayne, der mal wieder sich selber spielt, besetzt. Vielleicht erinnere ich mich deswegen kaum an die Musik, aber die CD wandert natürlich baldmöglich in meine Sammlung. -
veröffentlichung Intrada/Quartet Records: UNCOMMON VALOR (James Horner)
Mephisto antwortete auf ronin1975s Thema in Scores & Veröffentlichungen
Also bei RUNAWAY war ich anfangs schockiert. Es war immerhin meiner erste Varèse-Club-CD und ich fand die schon irgendwie stylish von der Aufmachung, aber als ich die dann eingelegt habe, zog es meinem 18-jährigen Ich die Schuhe aus. Mittlerweile ist mir das Konzept schon klar: Goldsmith hat hier wirklich "orchestral" gedacht und es dann auf die Klangfarben seiner Synthesizer übertragen - aber das geht eben nicht auf. Vor einigen Jahren habe ich mal überlegt, die Vorspannmusik zu orchestrieren, denn das wäre größtenteils leicht möglich. Nur diese schneidenden Elektronikeffekte sind nicht so leicht mit einem traditionellen Klangkörper zu imitieren. Da ist der andere extreme "Synthiescore" zu EXTREM PREJUDICE (ja, ich weiß - er hat auch akustische Elemente) viel besser auf die keyboardlastige Konzeption abgestimmt. Und selbst wenn Goldsmith sich ja an Hills Vorgaben anpasste, die musikalische Faktur immer weiter zu reduzieren (kann man ja schön an der früheren, auf größeren Bögen aufbauenden Struktur der Banküberfallsequenz beobachten), hat er da wirklich griffige Themen hinbekommen. Und dieses abgefahrene "Klarinettenglissando" für den von Drogen zerstörte Bösewicht ist eben so ein musikdramaturgischer Kniff, der Goldsmith in NOT WITHOUT MY DAUGHTER etc. nicht gelungen ist - oder er hat es dort einfach nicht drauf angelegt. Das fantastische ist ja immer, wenn ein Sinngehalt des Films sich auch in der Musik mit musikinhärenten Mitteln niederschlägt: In diesem Falle das Ent-Gleiten des Charakters durch Drogenkonsum und moralischen Ver-Fall (!) - und genau so rutscht auch die Klarinettenfigur ab. Das muss man klanglich nicht mögen wegen der extrem veralteten Synthies oder weil man mehr auf schwelgerische Streicherelegien steht, aber mit bereitet das durchaus Vergnügen. Aber es unterscheidet für mich nunmal auch EXTREM PREJUDICE von WARLOCK oder MALICE. Bei MALICE handelt es sich nicht um eine Übertragung eines Sinngehalts in musikalische Parameter, sondern bloß die filmbedingte Wiedergabe eines Jungen, der unbeholfen Keyboard spielt. Da ist für mich kein Tiefgang oder doppelter Boden drin. Der Choral bei WARLOCK verweist natürlich auf den religiösen Hintergrund, aber wie gesagt: Er ist mir einfach nicht interessant genug umgesetzt bzw. spielerisch dargeboten. Bei RENT-A-COP kann man immerhin noch den Trompetentopos für die bei Goldsmith typische einsame Heldenfigur heranziehen - und das sich in dem melancholischen Thema die Einsamkeit des Protagonisten spiegelt. Aber ganz ehrlich: Das hat David Michael Frank für mich mit seinem funky Score zu CODE OF SILENCE viel viel besser hinbekommen. -
veröffentlichung Intrada/Quartet Records: UNCOMMON VALOR (James Horner)
Mephisto antwortete auf ronin1975s Thema in Scores & Veröffentlichungen
WARLOCK und LINK habe ich zu Schulzeiten öfters mal mit ein paar Kumpels geschaut. Während wir LINK zum Ende hin immer wirklich bedrohlich fanden, hat uns WARLOCK eher amüsiert. Vor allem, wenn er da aufrecht mit der Wetterfahne am Fuß aus der Scheune fliegt, haben wir doch sehr gelacht. Ich finde es sehr beachtlich, wenn Leute so selbstkritisch mit ihren eigenen Aussagen umgehen. Darauf habe ich es aber tatsächlich nicht angelegt - umso mehr: Hut ab. Allerdings habe ich den Eindruck, dass Du mittlerweile ein bisschen auf die andere Seite schlägst und überraschend "unkritisch" mit vielen Dingen umgehst, z. B. wenn Du schreibst Da fehlt mir ein bisschen die Abstufung. Mir persönlich ist es schon wichtig, dass man Schwächen anerkennt, denn nur so kann man ja auch überhaupt die herausragenden Leistungen hervorheben. Sonst wird in einer Diskussion ja schnell drübergebügelt. Dass die Routine bei Goldsmith oft auf solidem bis hervorragendem Handwerk fußt, ist klar, aber bei solchen nichtssagenden 6-Minuten-Spannungsstücken aus RENT-A-COP kann ich nichtmal mehr sagen, dass das "ausreichend" oder gar "zufriedenstellend" ist. Bin gespannt, was Du da rausquetschst Das Hauptthema ist schon interessant, weil es eben extrem cheesy poppig ist, und das - denke ich - noch nichtmal in irgendeiner ironischen Form. Da wollte Goldsmith entweder dem Zeitgeist, wie er ihn "gehört" hat, Tribut zollen, oder ihm war wirklich alles egal. -
Die Folge fand ich wirklich charmant, weil man das mangelnde Budget eine komplette Westernstadt ja nonchalant damit erklärt hat, dass die Animation der Westernstadt gestört ist und daher die Illusion unvollständig bleibt. Gehört zufälligerweise zu den wenigen Folgen, die ich von einer STAR-TREK-Serie mal gesehen habe. Lustiger Zufall, dass Du die hier erwähnst. An die Musik erinnere ich mich schändlicherweise gar nicht mehr. Ich bin aber auch noch nicht dazu gekommen, die Box mal zu hören, weil ich das immer mal parallel mit dem Schauen der Serie verbinden wollte, aber solche Projekte schleppen sich bei mir immer dahin. Ich habe noch nicht mal geschafft, AMAZING STORIES mal ordentlich durchzuschauen - und das sind nur zwei Staffeln und sechs CDs.
-
veröffentlichung Intrada Records: NIGHT PASSAGE (Dimitri Tiomkin)
Mephisto antwortete auf Stefan Schlegels Thema in Scores & Veröffentlichungen
Oh wow! Da gab es auf der Blu-Ray mal einer isolierten Musik-und-Effekte-Spur, weshalb ich befürchtet hatte, dass das alles war, was es nocht gibt. Aber es ist ja für das Studio viel weniger Arbeit, einfach das mit raufzupacken, als die Musik noch mühsam anzulegen. Daher scheint ja die Existenz einer Musik-und-Effekte-Spur noch nicht zu bedeuten, dass es da nichts mehr gibt. Mit dem Genre, dem Komponisten und dem Hauptdarsteller dürfte das noch eine erfolgversprechende Kombi sein - wenn überhaupt so etwas noch zieht. Ich freue mich jedenfalls sehr darüber! -
In orange, eher... ich finde diese übertriebene Farbkorrektur sehr ärgerlich, dadurch sieht alles so künstlich aus und man vertraut den Bildern nicht mehr. Warum aufwendige Action inszenieren, wenn es durch die drübergeklatschten Farbfilter wie CGI aussieht? Das war in FALL GUY ja auch extrem. Da hat man erst beim ganzen Making-Of-Material während des Abspanns gesehen, was die da in echt für verrückte Sachen gemacht haben, aber im Film sah das alles zu künstlich aus. Ich begrüße ja einen neuen Miller-MAD-MAX generell. Der letzte war ja vom Schnitt und der Choreographie her brillant. Von der ersten Holkenborg-Musik war auch bereits kein Fan, also wird die hier auch nichts für mich sein.
-
veröffentlichung Reissue der japanischen Godzilla CDs
Mephisto antwortete auf JuergenHs Thema in Scores & Veröffentlichungen
Vielen Dank für die Antwort - ich bin noch nicht dazu gekommen, filmisch oder musikalisch ins GODZILLA-Universum einzusteigen, aber ich denke, die TOHO-Boxen sind erstmal Stoff genug und schon damals konnte man ja gut mastern. -
veröffentlichung Reissue der japanischen Godzilla CDs
Mephisto antwortete auf JuergenHs Thema in Scores & Veröffentlichungen
Ich habe die ganzen GODZILLA-Boxen, die vor ca. 15 Jahren mal rauskamen und brauche das also nicht, oder? -
Label und heutige Veröffentlichungen
Mephisto antwortete auf Stefan Schlegels Thema in Scores & Veröffentlichungen
Einige Varèse-Enmtscheidungen konnte ich tatsächlich nie nachvollziehen, z. B. auch das verzcihten von Filmversionen auf der FREUD-Deluxe-Edition, die ja gerade durch ALIEN berühmt geworden waren, oder das weglassen von Stücken, obwohl sonst alles komplett war (MAGIC). Aber rückblickend natürlich großartig, gerade was der Varèse-Club damals alles gebracht hat. Da hat sich Townsons Geschmack eben mit meinem gedeckt: Golden Age, früher bis mittlerer Goldsmith, viel Conti, viel North... -
Finde ich nicht uninteressant, zumal die TORN CURTAIN-DVD zwar die Aufnahmen enthielt, aber eben in PAL-Geschwindigkeit. Da ist es mir lieb, dass die jetzt offiziell auf CD kommen - wäre dann nach Bernstein (FSM) und McNeely (Varèse) die 3. Aufnahme. Dann ist das Kapitel auch endlich geschlossen. Ich finde es tatsächlich schön, dass jetzt die Post-Herrmann-Hitchcock-Lücken aufgefüllt werden mit FRENZY (Mancini) und TOPAZ (Jarre). Und dort zieht wahrscheinlich hauptsächlich der Name des Regisseurs.
-
Label und heutige Veröffentlichungen
Mephisto antwortete auf Stefan Schlegels Thema in Scores & Veröffentlichungen
Wirklich sehr interessant, ich lese auch gerne mal durch die älteren Threads hier - und da sieht man eben, was damals noch anders war und für selbstverständlich angesehen wurde: Es gab eben noch zig Erstveröffentlichungen, flankiert von liebevoll produzierten Neueinspielungen etc. Das Verhältnis ist mittlerweile komplett gekippt. -
Wie gesagt, in diesem Fall finde ich es auch total angemessen, dass der nochmal kommt - ebenso NATTY GUNN, der bestimmt nochmal kommt. Früher hat Intrada ja aus Prinzip keine alten Sachen neu aufgelegt, was gerade bei NIGHT CROSSING ärgerlich war. Kann eigentlich die Musik zum 3. Teil was? Sonst hätte man mit dem Broughton zu Teil 2 eine schicke Box machen können. Ich war ohnehin über die ganzen Broughton-Expandierungen in den letzten Jahren sehr glücklich, vor allem BABY'S DAY OUT und HONOEY, I BLEW UP THE KIDS.
-
veröffentlichung Intrada/Quartet Records: UNCOMMON VALOR (James Horner)
Mephisto antwortete auf ronin1975s Thema in Scores & Veröffentlichungen
Da finde ich auf LINK bezogen den damaligen Kommentar von Sami recht treffend, der ja gerade auf das Konzeot Bezug nimmt: Und da würde mich tatsächlich interessieren, was Du von den beiden letztgenannten hältst. Für mich muss eine Filmmusik aber auf größerer Strecke überzeugen als nur auf der Ebene des Kernkonzepts, sonst wäre ich der größte Zimmerfan aller Zeiten. Der verzerrte Celloton für den Joker, die Verlangsamung von Je ne regrette riens in INCEPTION, die Orgel als Signatur für die menschengemachten Maschinen in INTERSTELLAR - das sind tolle Konzeptideen, die dem jeweiligen Sinngehalt des Films auch musikalisch einen Kommentar verleihen, aber drum herum gibt es dann doch ziemlich viel medioker ausgearbeitetes Pulsieren und Staccatogestreiche. Es gibt zahlreiche Italowestern, deren Hauptthemen ich wahnsinnig schätze, aber die danach nicht über funktional-dröges Spannungsgetrommel und Saloongeklimpere hinauskommen. Da kann ich mich dann auch nicht dazu durchringen "die Musik" toll zu finden - und so geht es mir da auch bei MALICE und anderen Goldsmith-Arbeiten. Bei WARLOCK finde ich ja auch nur die Streicherchoralfassung des themas wirklich packend - und das ist mir dann bei der Musik einfach zu wenig. Übrigens hast Du das ja damals auch anders gesehen, als ich LINK und WARLOCK besprochen habe Der komplette Verlauf ist hier nachzulesen: https://www.soundtrack-board.de/topic/1097-was-habt-ihr-zuletzt-gesehen/page/184/#comment-221436 -
veröffentlichung Intrada/Quartet Records: UNCOMMON VALOR (James Horner)
Mephisto antwortete auf ronin1975s Thema in Scores & Veröffentlichungen
Ich denke, es kommt darauf an, was man als "gut" oder "schlecht" bewertet. In den vergangenen zehn Jahren hat sich das bei mir auch stark geändert. Früher waren es hauptsächlich handwerkliche Aspekte, auf deren Grundlage ich etwas für "gut" oder "schlecht" befunden habe, also eher, ob etwas "gut gemacht" oder "schlecht gemacht" ist. Mittlerweile orientiere ich mich eher an dem, was mir ein "Werk sein zu wollen" scheint. Wenn man mich zum Beispiel fragt, ob DER MÖNCH MIT DER PEITSCHE ein guter Film ist, würde ich sagen: Der Film löst das Ziel, einen reißerischen Thriller mit möglichst drastischen Schockmomenten und einigem Unterhaltungswert, ein. Er erreicht sein ursprüngliches Ziel. Kommt er handwerklich, dramaturgisch, künstlerisch an PSYCHO ran? Nein, aber das macht ihn nicht automatisch schlechter, weil die Macher eben etwas anderes erreichen wollten und von einem anderen ästhetischen Standpunkt kommen. Daher würde ich sagen, hat Goldsmith mit MR. BASEBALL auch sein Ziel erreicht, eine möglichst spritzige, teils fast schon trashige Musik zu komponieren, weil es eben dem Film mit seiner typischen Amerikanischen Kaugummi-Popcorn-Ästhetik, für die die machomäßige Sportwelt ja zu Beginn steht, gut einfängt und auch der klischeehaften Zeichnung des Films entspricht. Natürlich ist die Kombination der Shakuhachi und der Gitarre für die Liebesbeziehung des amerikanisch-japanischen Paares platt, da hat er in THE CHALLENGE ganz andere Register gezogen, aber MR. BASEBALL verlangte nunmal ein anderes Konzept. Auch bei LINK muss ich mittlerweile sagen, finde ich das Zirkusmusikkonzept im Vorspann auf melodischer Ebene überzeugend, weil Link ja ein ehemaliger Zirkusaffe ist. Allerdings erschließt sich mir nicht, warum dann im Film weiter penetrant dieses Computerdrumset hämmern muss, weil es kaum an traditionelle Zirkuskapellen erinnert und zu weit von Dschungeltrommeln entfernt ist, um da entsprechende Assoziationen zu wecken. Und WARLOCK habe ich mich öfter versucht anzunähern, aber dass gerade das Choralthema so heraussticht - gerade in der süßlichen Streichervariante im Vorspann - und danach kaum mehr etwas vergleichbares kommt, sagt mir aus der Erinnerung, dass die Musik auf Dauer nicht trägt. Zumal die Einspielung auch sehr schnarchig ist. MALICE müsste ich nochmal schauen. Hier noch meine damaligen Einschätzungen -
Als Intrada den das erste Mal veröffentlichte, war ich noch in der Oberstufe und habe den bei Christian Krohn telefonisch bestellt. Insofern ist es schon okay, wenn der mal wieder kommt. Ich frage mich ein bisschen, wer da eigentlich die Zielgruppe ist. Wenn man den Beiträgen im anderen Thread glauben darf, dann interessieren sich die jüngeren Filmmusik-Fans ja anscheinend "nur noch für das moderne Blockbuster-Zeug", was ich ihnen - sollte es tatsächlich so sein - nicht verdenken kann. Weder lineares Fernsehen noch die ganzen Streaming-Anbieter machen einen mit dem prä-2000er-Kino vertraut, wie es in den 00er-Jahren nach normal war. Da konnte man ja auf Super-RTL noch Hitchcock-Schwarzweiß-Filme sehen (REBECCA & ICH KÄMPFE UM DICH). Wachsen also überhaupt noch Horner-Fans nach? Guckt die Gen-Z noch TITANIC oder BRAVEHEART? Oder rechnet man einfach mit den eingefleischten Boomer-, Gen-X- und Millenial-Filmmusikhörern, denen man die ganzen Expandierungen noch andrehen will? Intrada und Varèse haben ja auch früher Erweiterungen auf den Markt gebracht, ich glaube, warum uns das heute so trist scheint, liegt daran, dass einfach der gesamte CD-Output der Labels zurückgegangen ist und fast ausschließlich erweiterte Fassungen von bereits verfügbaren, auch bereits erweiterten Fassungen veröffentlicht werden. Intrada hat ja früher immer vier CDs pro Monat veröffentlicht, jede Woche 2. Da fielen die LP-Neuauflagen auf CD und Erweiterungen zwischen den Golden-Age-Western, Dramen und Noirs sowie den ganzen 70er-Sachen nicht so auf... Aber ich frage mich hier wirklich wieder, wer die Zielgruppe von so quirliger 80er-Filmmusik noch ist?
-
Label und heutige Veröffentlichungen
Mephisto antwortete auf Stefan Schlegels Thema in Scores & Veröffentlichungen
Um hier als "Veteran" auch nochmal meinen Senf dazuzugeben: Ich finde es sehr schade, dass so viele offensichtlich aus dem Fourm hier in die Facebook-Gruppe "umgezogen" sind. Es mag natürlich bequemer sein, da man dort ohnehin mehr Zeit verbringt, als zusätzlich diese Seite anzusteuern. Ich selber habe mich nie bei Facebook angemeldet und wenn ich "von außen" in die Gruppe schaue, muss ich sagen, dass mir das alles zu chaotisch ist. Was die sinkende Beteiligung angeht: Ich habe größten Respekt vor Stefan Schlegel und Jania, ebenso Alexander, Sebastian, Trekfan und anderen, die hier noch regelmäßig schreiben, ohne dass sie auf große Resonanz hoffen können. Ich persönlich muss sagen: Ich habe hier sämtliche Grabenkämpfe ausgefochten: Ist Hans Zimmer ein "guter" Komponist? Sollte man heute noch Golden Age hören? Filmmusik "hören" oder "verstehen" etc. Leider sind einige dieser Threads schon verlorengegangen, aber damals als Schüler und junger Student waren das noch wirkliche Herzensangelegenheiten. Man war halt idealistisch und hatte mehr Zeit - die perfekte Mischung! Ich habe dann nach und nach einmal meine komplette Sammlung durchrezensiert (auch noch meine damalige Klassiksammlung, flankiert von Waldgeist und Konsorten), sogar noch die ganzen italienischen und deutschen Nachträge besprochen. Das heißt aber auch, dass ich mittlerweile nicht mehr viel neues hinzufügen kann und mir meine Zeit ehrlich gesagt zu schade ist, meine Texte nochmal zu paraphrasieren. Manchmal grabe ich ja alte Besprechungen aus, um sie im Thread zum Re-re-re-re-re-release nochmal zu zitieren. Sollte ich mal wieder ein "Projekt" starten wie damals die deutsche oder italienische Filmmusik, dann könnte es sein, dass ich hier wieder mitmische. Aber auf große Resonanz warte und hoffe ich hier weniger - auch wenn gerade von Stefan und Angus tolle Empfehlungen kamen. Als ich hier noch ziemlich aktiv war und mich mit Vergnügen mit Bernd und Anne gestritten habe, habe ich zum Beispiel einmal Ulrich Wünschel gefragt, warum er hier nicht aktiver ist und seine Antwort kann ich mittlerweile gut nachvollziehen. Er meinte nämlich seinerseits, im Cinemusicforum bereits alles ausdiskutiert zu haben. In den letzten Jahren war ich vor allem als Sammler aktiv. Mein Vollzeitjob hat mir weniger Gelegenheit zum Musikhören gegeben, aber ich konnte mir eigentlich alles zulegen, was ich schon immer haben wollte - sogar noch mehr! Gerade über Discogs habe ich unfassbar viel 90er-Zeug ergattert, sodass ich John Scott, Bruce Broughton und andere mittlerweile komplett habe, dann die ganzen Sonderreihen von Varèse (die alte Club-Staffel, Masters of Film Music) und vieles mehr - gerade auch im französischen Bereich z. B. von Sarde oder Delerue. Ich denke auch, dass ich bei Zeiten mal wieder mehr Filmmusik hören werde, aber gerade gibt es in Berlin so viele live-Konzerte und Programmkinovorführungen von alten Schinken, dass ich selten mal zu Hause die Ruhe habe, eine CD aufzulegen. Aber für den Fall dass, bin ich auf alle Fälle gewappnet -
Zitierfähige Gesamtkataloge der Labels
Mephisto antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in Filmmusik Diskussion
Was ich nie ganz verstanden habe: Es gibt doch soundtrackcollector. Warum also das ganze nochmal aufziehen? -
Bezüglich Orchesterlibraries: Da hat sich ja in den vergangenen 16 Jahren viel getan. Das komplette Eastwest Hollywood Orchestra kriegt man ja mittlerweile für knapp 400,00€ oder durch die Composer Cloud hat man für ca. 20,00€ im Monat Zugriff auf alle Produkte von Eastwest. Hast Du da in der Zwischenzeit aufgerüstet?
-
Ist ein schönes Stück, ich kann verstehen, warum Du auch nach so vielen Jahren noch dran arbeitest. Vor allen Dingen mag ich die Einspielung sehr gerne. An einigen Stellen fand ich, dass wenige direkte Wiederholungen dem Fluss etwas besser täten beziehunsgweise es ein wenig "improvisatorisch" auf der Stelle tritt. Auf eine andere Fassung wäre ich definitiv gespannt.
-
Aber bedeutet dass, dass Twilight Time lediglich die auf der LP veröffentlichten Stücke auf den Film legen konnten, oder waren noch die vollständigen Bänder erhältlich? Disques Cinémusique scheint aber nur einen Download angeboten zu haben. Weder auf soundtrackcollector, noch auf discogs finde ich hier einen Eintrag zu einer CD.