Zum Inhalt springen
Soundtrack Board

Leto

Mitglied
  • Gesamte Inhalte

    397
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Alle Inhalte von Leto

  1. Ja, das ist eine gute Frage und die Diskussion ist mir auch bekannt - ich kann da nur für mich sprechen, ich benutze die In-Ears in erster Linie aus Mobilitäts-Gründen und möchte im Rahmen der Mobilität besten Musikgenuss haben, aber wenn man stationäre Kopfhörer nur zu Hause benutzt, wären möglicherweise On-Ears unter audiophilen Gesichtspunkten tatsächlich die noch bessere Lösung. Aber die sind halt recht klobig, was die Mobilität stark einschränken kann, evtl. spielt auch noch eine Rolle, ob sie kabellos sind oder kabelgebunden. Bei In-Ears hängt enorm viel davon ab, wie sie in die Ohren passen - das ist natürlich eine sehr individuelle Angelegenheit. Die teuersten In-Ears klingen schlimmer als billige 1-Euro-Stöpsel, wenn sie nicht richtig in den Ohren sitzen. Mit Hilfe der unterschiedlichen Aufsätze muss man da die beste Lösung finden und das ist tatsächlich das Haupt-Hindernis beim Einsatz von (teuren) In-Ears. Die unterschiedlichen Modelle der einschlägigen Hersteller (Shure, Westone, Ultimate Ears, Sony) sind trotz grundsätzlicher Ähnlichkeiten und der notwendigen Anpassung an die menschliche (Ohr-)Anatomie doch in Nuancen unterschiedlich geformt und konstruiert - und das kann viel ausmachen. Ich selbst habe Jahre gebraucht, bis ich mit den Westone Modellen die für mich (momentan) beste Lösung gefunden hatte.
  2. Hallo, ich schätze, die meisten von Euch hören ihre Lieblings-Filmmusik wohl eher zu Hause auf dem Sofa mit der heimischen Anlage... aber vielleicht kennen einige von Euch ja das Problem: Ich zum Beispiel wohne in einer eher hellhörigen Mietwohnung, da kann ich schon aus Gründen der Rücksichtnahme meine Anlage nicht zum Musikhören laut aufdrehen, da ich zudem noch oft unterwegs bin, nutze ich auch für meinen Musikgenuss primär mobiles Equipment. Nun ist Filmmusik ja nach wie vor ein ziemlich "exotisches" Hobby und hardwareseitig stellen (so zumindest mein Eindruck) Hersteller ja doch eher Presets zur Verfügung, die auf die Wiedergabe "populärer Musik" (Rock, Pop u.s.w.) voreingestellt sind. Die Ansprüche und Erfordernisse bei der Wiedergabe klassischer/orchestraler Musik weichen davon aber ggf. erheblich ab. Eine Hardwareausstattung für den mobilen Filmmusikgenuss zu suchen, die auch audiophilen Ansprüchen genügt, ist daher nach meiner Erfahrung gar nicht so einfach. Auch viele heute so beliebte Smartphones, die ja klassische MP3 Player als Wiedergabegeräte weitgehend abgelöst haben, sind in dieser Hinsicht nicht immer die beste Lösung, auch "grosse Namen" wie Apple oder Sony garantieren nicht automatisch besten Hörgenuss für die sehr spezielle Musik, die wir mögen. Ich habe schon viele Wiedergabegeräte + Kopfhörer ausprobiert (und wieder verworfen) und wollte daher mal fragen, wie eure "beste Lösung" für mobilen Filmmusik-Genuss aussieht. Ich selbst nutze (derzeit) einen Cowon S9 (das ist noch ein separater StandAlone-MP3 Player eines koreanischen Herstellers, der zahllose Einstellmöglichkeiten bietet) und Westone um3x bzw. Westone 4 (In-Ear) Kopfhörer. Wie sieht das bei Euch aus? gruss
  3. Ich schätze, wenn ich die beiden Scores benennen müsste, die für mich den sogenannten "Holy Grail" darstellten, die ich also (sehr) lange Zeit gesucht habe, bis sie endlich (offiziell) veröffentlicht wurden, so wäre es neben Elmer Bernsteins "Heavy Metal" (1981) wohl: Angela Morley - "Captain Nemo and the Underwater City" (1969) Entsprechend häufig und gerne höre ich den auch. Schon als kleiner Junge habe ich den Film geliebt und habe mir jede der zahllosen TV-Ausstrahlungen in "Bayern III" angesehen. Ich war damals schon grosser Jules Vernes Fan und auch wenn der Film bestenfalls als "inspired by..." gelten kann, so hat mich doch das naiv-romantische, kindgerechte Abenteuer jedes Mal von neuem begeistert. Auch die Musik fand ich immer grossartig, in ihrem altmodisch-schwelgerischen Stil mit dem ohrwurmartigen Walzer. Als ich älter wurde, war ich traurig, dass der Film als obscures B-Kiddie-Fantasy-Werk im Orkus der Vergessenheit zu verschwinden drohte (er lief dann auch nicht mehr im TV) und war daher extrem überrascht (und erfreut), als der Score 2009 veröffentlicht wurde. Bei jedem Hördurchgang verblüfft mich immer wieder von neuem die wirklich exquisite Audioqualität. Jeder Track klingt so klar, dynamisch und präzise zugleich, die Instrumente sind perfekt lokalisierbar, kein Rauschen, Brummen, Dröhnen, Knacken, keine Übersteuerung - fast als ob es gestern aufgenommen worden wäre. Da kann sich manches Release neueren Datums mehr als nur eine Scheibe abschneiden. Meine Lieblingstracks: Main Titles, Underwater, Introduction to Banquet, Mobula Attack, Escape, Chase Part 2 + End Titles Danke auch denjenigen, der mir damals hier die Frage nach dem mir unbekannten Instrument beantwortet hat: jetzt weiss ich, dass dieses glucksende typische "Unterwasser-Geräusch" von einer "Talking Drum" erzeugt wird. (überhaupt finde ich die ganze Instrumentierung meisterhaft). gruss
  4. Danke für die Tipps. Die kenne ich beide nicht - muss ich mal nachholen. Da hat das Genre auch in Hollywood ja offenbar doch mehr zu bieten als nur US-nationalistischen Propaganda-Einheitsbrei. OK, bei bekanntermassen linkslastigen Hollywoodstars wie Redford und Streep (die auch selbst genügend Starpower und Geld mitbringen, um so etwas alleine auf die Beine zu stellen), glaube ich das sogar. Bei Tommy Lee Jones kann ich mir auch nicht vorstellen, dass der sich für jeden Schwachsinn hergibt. Mal sehen, wo die Filme aktuell zu kriegen sind... gruss
  5. Ich würde nicht von "gefallen" sprechen - ich glaube, dieser ziemlich schwer zu ertragende Film kann niemandem "gefallen", aber ich fand den Umgang mit den heiklen Themen Terrorismus und Folter und die Art der Inszenierung, wie schliesslich im Finale die zuvor geschilderten Ereignisse zirkelschluss-artig in den fraglichen Terroranschlag münden, extrem gelungen. Der Film fällt auch ganz sicher nicht in das für uns Europäer befremdliche US-Patrioten-Propaganda Genre, auch wenn es sich um eine US-Produktion handelt und ich mir durchaus noch mehr "kritischen Subtext" gewünscht hätte, aber das ist bei einer Hollywood-Produktion dann wohl doch nicht realistisch. Fast noch beklemmender als der Film sind allerdings in fast allen (englisch-sprachigen) Filmforen (z.B. imdb) die sich daraus ergebenden Diskussionen, in denen (mutmassliche) US-Diskutanten die (mutmassliche) Folter-Praxis ihrer Geheimdienste vehement verteidigen (zumindest so lange es keine US-Bürger trifft) - so viel zur "Unteilbarkeit der Menschenrechte".... gruss
  6. So, wieder ein Film-Wochende vorüber... diesmal gab es: - WARM BODIES Wie nannte das ein Kritiker? "Twilight mit Zombies" - und das trifft es ziemlich gut. Weniger für Zombie/Splatter-Fans geeignet, als vielmehr für Teenies, vor allem für solche, die Fans von Nicolas Hoult (X-Men First Class, A Single Man) sind, der im Prinzip mit seiner Performance auch den ganzen Film trägt. Seine "Rück-Verwandlung" vom Zombie, der sich in ein (menschliches) Girl verguckt, zum Menschen ist, das muss man selbst als Verächter üblicher Teenie-Filme und -Romanzen neidlos anerkennen, toll gespielt, gleichzeitig warmherzig und humorvoll inszeniert. Gegen ihn verblassen sowohl sein weiblicher Gegenpart als auch "Gaststar" John Malkovic. Die konstruierte Rahmenhandlung und das sonstige Beiwerk, inclusive ein wenig garantiert splatter-freier Action, sind nicht weiter der Rede wert. Meine Wertung: 7 von 10 - nette Teenie/Zombie-Komödie/Romanze, aber am ehesten für Nicolas-Hoult-Fans sehenswert - SLEEP TIGHT Spanischer Psychothriller um einen Hausmeister, der nur dann glücklich sein kann, wenn er andere Menschen unglücklich machen kann. Der Film war für mich eine echte Überraschung, toll gespielt, extrem spannend und fesselnd inszeniert - ein klein wenig hat mich der Streifen an "One Hour Photo" mit Robin Williams erinnert, was das Psychogramm eines in misanthropischer Einsamkeit gefangenen Individuums angeht und die geschilderte Kompensation fehlender positiver zwischenmenschlicher Erfahrung durch eine dysfunktionale, obsessions-artigen Beziehung zu einer bestimmten Person im sozialen Umfeld. Auch das Ende hat mich überzeugt, gerade weil es sich so von dem unterscheidet, was üblicherweise in diesem Genre anzutreffen ist. Meine Wertung: 9 von 10 - ein Geheimtipp für jeden Psychothriller-Fan - CLEANSKIN Britischer Terrorismus/Agenten-Thriller mit Sean Bean Dass in der US-Filmindustrie kein Hollywood-Film so weit gehen würde, auch nur im Rahmen einer fiktionalen Story zu unterstellen, ein Terroranschlag sei von der Regierung selbst inszeniert worden, um die Folgen politisch zu instrumentalisieren und indirekt "Verständnis" für Terroristen äußert, darf man nach 9/11 wohl getrost annehmen. Im unter Selbstzensur stehenden Hollywood reicht es bei diesem Thema ja bekanntlich bestenfalls für die übliche US-Patrioten-Propaganda-Action ala "Navy Seals" (oder, wenn es etwas niveauvoller zugeht, vielleicht noch zu "Der Mann, der niemals lebte"). Britische Filmemacher zeigen da erstaunlicher- (und erfreulicher)weise mehr Mut. Nach dem thematisch teilweise ähnlichen "The Veteran"(England 2011) stellt hier ein weiterer britischer Film die wichtigen Fragen "Wieso werden Menschen zu Terroristen?" und "Kann Terrorismus einer Regierung nicht auch ganz gelegen kommen?". Ich war sehr beeindruckt, wie überzeugend hautnah und angsteinfössend zugleich hier die Wandlung eines jungen muslimischen Studenten zu einem fundamentalistischen Selbstmordattentäter geschildert wird. Sean Bean spielt natürlich den "harten Hund", der den/die Terroristen (unter Anwendung "aller" Mittel) zur Strecke bringen soll, dabei aber selbst nicht merkt, dass er nur eine Marionette in einem anderen bösen Spiel ist... Meine Wertung: 9 von 10 - für mich der überzeugendste und beste Terrorismus-Thriller seit "Machtlos"(2007) mit Jake Gyllenhaal - DIE VIERTE MACHT ...und wenn wir gerade beim Thema "Terrorismus" sind: Auch deutsche Filmemacher versuchen sich an diesem heiklen Thema, allerdings mit anderem Vorzeichen: Russland statt USA. Man merkt dem Film allerdings an mehr als einer Stelle an, dass einige Elemente durchaus auf ein zunächst vielleicht geplantes USA-Szenario gemünzt gewesen sein könnten, es den Filmemachern aber doch zu heikel erschien und das ganze auf eine "Terrorismus in Russland"-Story umgeschrieben wurde. Mit Moritz Bleibtreu in der Hauptrolle ist der Film solide inszeniert und halbwegs spannend, aber man merkt einfach, gerade im Vergleich zu dem zuvor genannten britischen Film, dass deutsche Filmemacher keine Erfahrung mit diesem Genre haben. Die Dramaturgie bleibt insgesamt zu lahm, betulich und harmlos, Szenen oder Dialoge, die den Zuschauer aufrütteln sollten, schläfern ihn eher ein. Kein schlechter Film, dazu gute Denkanstösse, aber insgesamt für meinen Geschmack und das heikle Thema einfach zu "un-dramatisch". Meine Wertung: 6 von 10 gruss
  7. Wie wahr... das waren noch Zeiten, als man Filmmusik über die "Main Titles" oder "End Titles" kennenlernen konnte. Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich es HASSE, dass es heutzutage kaum noch Filme mit richtigem "Vorspann" gibt - nur noch das Verleih-Logo, dann geht es ganz unvermittelt in "medias res". Ich kann bis heute keinen für mich nachvollziehbaren Grund finden, warum sich das eigentlich so entwickelt hat. Für mich war der Vorspann innerhalb des Filmes oft sogar eine eigene "Kunstform" für sich, man denke an Hitchcock (Saul Bass), James Bond usw. Den "Nachspann" gibt es natürlich logischerweise noch (sogar meist länger als je zuvor, weil ja die Infos der früheren Main Titles jetzt auch hier untergebracht werden müssen), ist aber meist unterlegt mit Songs oder anderer Musik, die dann man noch gewinnbringend als "Musik zum Film" zweitverwerten möchte... Tja, nicht gerade erfreulich, diese Entwicklungen....
  8. So weit man bei dem endlosen Dauersommer überhaupt mal zum Filme gucken kommt.... rotierten bei mir folgende Streifen im Player: - "The Awakening" Sehr stilvoller englischer Geister-Gruselthriller mit Rebecca Hall um eine "Geisterjägerin", die sich zum Ziel gesetzt hat, angebliche Geistererscheinungen als Schwindel zu entlarven, bis bei einem Auftrag ihre Überzeugungen auf eine harte Probe gestellt werden.... Grundelemente kennt man zwar aus anderen Genrevertretern, aber die Auflösung des Rätsels fand ich halbwegs originell, natürlich in gewisser Weise "konstruiert", aber kaum vorhersehbar. Erlesene Kameraführung und die visuelle Gestaltung sorgen für viel Atmosphäre, auch die Musik (von Daniel Pemberton... mir völlig unbekannt) ist mir positiv aufgefallen. Meine Wertung: 7 von 10 - "The Possession" Gleichfalls im Horror/Grusel-Genre angesiedelt, konnte mich dieser Streifen weniger überzeugen, denn letztendlich handelt es sich nur um einen recht überflüssigen "Exorzist"-Verschnitt um ein kleines Mädchen, das von einem bösen Geist, der in einer mysteriösen Holzkiste "wohnt", "übernommen" wird. Handwerklich recht gut gemacht, kompetente Schauspieler, einige Schockeffekte und Grusel-Musik - aber alles verläuft in recht vorhersehbaren und konventionellen Bahnen, die das Genre vorgibt. Kann man als Horror-Fan gucken, wenn nichts besseres zur Verfügung steht: 6 von 10 - "Shootout" (mit Sylvester Stallone) Diesen Film könnte man quasi als das Pendant zu Schwarzeneggers "The Last Stand" betrachten, ein B-Movie, in dem die alternden Action-Heroen (nach dem gemeinsamen Auftritt in "Expendables II") jetzt wieder getrennt ein Comeback versuchen. Von "The Last Stand" war ich eher enttäuscht, was vor allem am Mangel an guten One-Linern und Humor lag, während die "Action" noch am ehesten überzeugen konnte. Im direkten Vergleich gefällt mir das Stallone-Vehikel besser. Die (Buddy-Movie/Thriller)Story um einen Cop, der sich mit einem Auftragkiller zusammentun muss, um es mit einen mächtigen Bösewicht aufnehmen zu können, reisst keine Bäume aus, erfüllt aber ihren Zweck. Hier sitzen aber die One-Liner, die Sprüche sind viel besser und das ganze ist flüssiger inszeniert und die Macho-Action macht einfach mehr Spass. Das einzige, was mir negativ aufgefallen ist, ist die etwas zu klischeehaft kontrastierte Charakterisierung des Polizisten als ziemlichem Naivling, während der mit allen Wassern gewaschene Stallone natürlich sofort den Durchblick hat. Das hätte man etwas ausgewogener gestalten können. Ein echter Hingucker ist übrigens "Conan"-Darsteller Jason Momoa als einer der Bösewichter. Meine Wertung: 7 von 10 - "Sightseers" Bizarre englische (schwarze) Low-Budget Komödie um ein schräges Pärchen, das "frisch-verliebt" eine Wohnwagen-Urlaubsreise durch England unternimmt - und dabei für jede Menge Leichen sorgt... Solche Filme können nur aus England kommen. Dieser Film ist schwer zu beschreiben, denn Setting, Dialoge, Handlung und die ganze Machart sind dermassen schräg, bizarr, schwarzhumorig, teilweise auch vulgär - da scheiden sich ganz sicher die Geister. Ich habe mich köstlich unterhalten, aber der Film ist ganz sicher nicht jedermanns Sache. Nur für Freunde von "britischem Humor" mit Aufgeschlossenheit für "unkonventionelle Filmerlebnisse". Meine Wertung: 7 von 10 - "The Monster Squad" (1987) Wow, da habe ich lange drauf gewartet... wieder eine Lücke geschlossen - ein echter 80er-Klassiker, den ich (obwohl ich grosser 80er Fan bin) bis jetzt noch nie gesehen hatte. Typischer Family/Kiddie-80ies-Horror, den man am ehesten mit den "Goonies" oder "Gate - die Unterirdischen" vergleichen könnte. Aber ich musste mich der Erkenntnis beugen, dass man sich durch die so beliebte "Nostalgie-Brille" zwar vieles "schön-gucken" kann, aber halt nicht alles. Der Streifen wirkte auf mich doch streckenweise arg "cheesy" und teilweise trashig, die Idee ist nett, aber sehr holprig inszeniert. Beinharte 80er Sci-Fi/Fantasy-Fans werden sich aber wenigstens an der Partizipation der 80er Effekt-Ikonen Stan Winston und Richard Edlund erfreuen können (das sieht man dem Film auch durchaus an) und Filmmusik-Freunde kommen in den Genuss von Bruce Broughtons gelungener Musik. Meine Wertung: 7 von 10 - ist zwar ein 80er Klassiker, aber auch mit Nostalgie-Bonus beileibe kein Meisterwerk in diesem Genre. gruss
  9. Kennt eigentlich jemand die Musik zu "Kingdoms of Amalur - Reckoning" ? Das ist ja noch gar nicht so alt. Der Komponist Grant Kirkhope ist mir zwar unbekannt, aber man merkt, dass er die grossen Filmmusik-Vorbilder gut studiert hat, das klingt wie ein Mix aus Williams, Elfman, Poledouris u.a Hat mir aber trotzdem sehr gut gefallen. Von älteren Spielen sind mir noch "Total Annihilation"(Echtzeit-Strategie) und "Outcast"(3D-"Voxel"-Action-Adventure) in sehr guter Erinnerung, da befanden sich Spiel und Audio-Tracks ja auf einer CD, so dass man die Musik auch ausserhalb des Spiels im CD-Player hören konnte - schade, dass es so etwas heute nicht mehr gibt... Da wird das alles extra vermarktet, damit einem gleich zweimal Geld aus der Tasche gezogen werden kann... gruss
  10. Horner wird 60 Jahre alt? - und die Frist zur Favoriten-Nennung endet heute abend? Gut, dass ich das gerade noch entdeckt habe... Hier meine Favoriten: KRULL - Main Titles and Colwyns Arrival (neben John Williams Star Wars/"The Throne Room and End Titles" definitiv DER Track, der mich als Junge zum Filmmusik-Fan gemacht hat - obwohl die Entscheidung zwischen "Ride of the Firemares" und diesem Track extrem schwer fällt) THE ROCKETEER - Rocketeer to the Rescue and End Titles (auch das ist wirklich schwer, sich zwischen diesem Track und "Flying Circus" zu entscheiden - aber ich liebe die "Climax" mit dem Trommelwirbel am Ende hier so sehr) WILLOW - Willows Theme (eines seiner schönsten Fantasy-Themen) STAR TREK II - Surprise Attack (wenn Horner martialische Sci-Fi-Action zu vertonen hatte, kann es kaum besser werden als in diesem grossartigen Action-Track - obwohl auch hier die Auswahl schwer fällt angesichts der vielen anderen tollen Tracks in diesem Score) STAR TREK III - Stealing the Enterprise (kann es denn so viel Spass machen, ein Raumschiff zu stehlen?) BATTLE BEYOND THE STARS - Epilogue and End Titles (OK, dass das Orchester "preisgünstig" war, hört man mehr als einmal - enthält ansonsten aber schon viel von dem, was Horner so grossartig macht) APOLLO 13 - Master Alarm (für mich ein Musterbeispiel, wie genial Horner auch "Suspense" vertonen konnte) THE SPIDERWICK CHRONICLES - Flight of the Griffin (der einzige Track aus einem Score von Horner, der nicht aus den 80ern oder 90ern stammt und "trotzdem" in meiner Favoriten-Liste auftaucht, weil er wohl eine - auch von vielen anderen Fans herbeigesehnte - "Rückkehr" zu seinen 80er/90er Wurzeln im Fantasy-Genre markiert... elegisch, gefühlvoll und abenteuerlich zugleich - eine gelungene Reminiszenz) LAND BEFORE TIME - The Great Migration (Gänsehaut pur, wenn das Orchester bei 1:50 voll aufspielt) BICENTENNIAL MAN - The Machine Age (die romantische Seite von Horner) gruss
  11. Das kann ich nachvollziehen; ich ertappe mich auch immer wieder dabei, dass ich mir (manche) Silvestri-Scores am liebsten in Form von Suiten zu Gemüte führe - in diesem speziellen Fall die wunderbare Suite vom Soncinemad Konzert aus Spanien. Ich will Silvestri-Kompositionen nicht generell als repetitiv bezeichen, aber in diesem Fall ist da auch meiner Ansicht nach was dran. Auch die Suiten zu Judge Dredd und The Mummy Returns gehören genau aus diesem Grund zu meinen Favoriten, die ich viel häufiger höre als die "kompletten" Scores zu diesen Filmen. gruss
  12. Ich war damals überrascht sowohl von der Wahl Thomas Newmans als Komponist als auch von der Musik selbst - weil ich der Ansicht war "wenn Thomas Newman etwas _nicht_ kann, dann Musik zu einem Actionfilm komponieren". Aber ich muss einräumen, da lag ich falsch. Es klingt zwar weder wie John Barry noch wie David Arnold, passte aber irgendwie durchaus zum Stil des Filmes. Trotzdem wünsche ich mir David Arnold zurück, denn da hatte das ganze doch irgendwie mehr "Wucht" und Energie. Thomas Newman sollte trotz dieses durchaus nicht misslungenen Ausflugs in ungewohnte Gefilde lieber bei Romanzen und Dramen bleiben, denn da ist er der ungeschlagene Meister der musikalischen Verarbeitung von gefühlvollem Material. gruss
  13. Danke für die ausführliche Antwort und den Tip zu "Der Dialog", aber ich wollte schon eine gewisse Trennlinie ziehen zwischen klassisch-dystopischer Sci-Fi (1984, Gattaca) und den (noch) dem Agenten/Action-Thriller zugehörigen Werken. Die Paranoia-Motive können sich ja auf den "(staats)organisatorischen" Aspekt beziehen (z.B. auch bei "Brazil") oder der Focus kann eher auf den technischen Möglichkeiten liegen (wie bei "Staatsfeind Nr.1") - oder auf beiden. Letzteres ist durch die aktuellen Enthüllungen ja eher in den Focus gerückt. Wobei die eher der Sci-Fi zugehörigen Werke natürlich zunächst für weniger Erregungspotential sorgen, weil man sie als unrealistisch abtun kann, aber wie Du richtigerweise anmerkst, sind es gerade die im Spannungsfeld zwischen Realität und Fiktion angesiedelten Werke, die in dem aktuellen Kontext auffallen - Bourne, Ryan, Staatsfeind Nr. 1 .... denn zum funktionierenden Überwachungsstaat gehört eben beides: die Technik _und_ die Organisation. In den 70ern gab es zwar wunderbar paranoid/dystopische Agenten- und Sci-Fi-Filme, aber die Technik war eben noch nicht so weit (und das konnte man sich auch damals noch nicht vorstellen). Heute kommt beides zusammen. gruss
  14. Das gehört vielleicht nicht direkt hierher, aber im Zuge der jüngsten Überwachungs-Enthüllungen(?) war ich weniger über den Inhalt der Whistleblower-Veröffentlichungen verblüfft, als vielmehr darüber, dass so viele Menschen sich so überrascht oder empört gaben (oder zumindest so taten, als ob sie nichts davon gewusst haben - besonders unsere Politiker) - denn wie sehr schon seit längerem in einschlägigen Hollywood-Agentenfilmen gewissermassen das Leben die Kunst imitiert, hatte ich schon vermutet, als ich 1999 den ersten Film dieser Art, "Der Staatsfeind Nr.1" mit Will Smith, sah. Obwohl das damals noch als "Paranoia"-Sci-Fi ins Reich des Absurden verwiesen wurde, lacht da heute, glaube ich, keiner mehr drüber. Seitdem wird dieses genrespezifische szenische Setting, indem irgendwelche (üblicherweise amerikanischen) Geheimdienstmitarbeiter in geheimen Computerzentralen jederzeit überall auf der Welt sich in jede "elektronische Spur", die irgendein (gesuchter) Mensch durch Nutzung eines Telefons, eines Computers, einer Kreditkarte, einem Aufenthalt im Zugriffsbereich einer Überwachungskamera etc., erzeugt, einklinken können, alles mit-lesen, mit-sehen, speichern, orten und nachverfolgen können, in so gut wie jedem einschlägigen Agentenfilm, von Bourne bis Ryan, benutzt. Wie wir heute wissen, keine Hollywood-typische Übertreibung, auch wenn manche gezeigten Aktivitäten sicher aus dramaturgischen Gründen entsprechend zugespitzt dargestellt werden. Auch wenn oft über die US-Progaganda, Geschichtsfälschung, Militärverherrlichung, unkritischen Hurra-Patriotismus etc. in einschlägigen Hollywoodstreifen mit dieser oder ähnlicher Thematik geschimpft wird (zu Recht), so boten doch viele Agentenfilme, was gerade dieses Überwachungs-Thema betrifft, sogar die Möglichkeit - gerade als nicht-amerikanischer Zuschauer - hier gewissermassen durch simplen Konsum eines Popcorn-Unterhaltungsfilmes etwas dazuzulernen, was sich heute, Jahre später, beileibe gar nicht mehr als blosse, absurde Hollywood-Fiktion entpuppt, sondern als nachgerade prophetisch. Ich habe mir kürzlich mal wieder die Bourne-Trilogie angesehen und war fasziniert, wie vieles, was hier als völlig "normale Geheimdienst-Praxis" dargestellt wird, sich mit diesen "Enthüllungen" deckt. Als nächstes werde ich auch mal wieder "Der Staatsfeind Nr.1" einlegen. Der Film war wohl noch nie so aktuell wie heute (14 Jahre nach seiner Entstehung)... gruss
  15. Ich habe mal gelesen, die Eule wäre quasi als "antikes Pendant" zu R2D2 und C3PO gedacht gewesen - keine Ahnung, ob das stimmt. Mal völlig abgesehen von der Technik bin ich auch der Ansicht, dass "Kampf der Titanen" auch kein besonders guter Fantasy-Film war. Harry Hamlin war grausam hölzern und völlig fehlbesetzt und die ganze Dramaturgie schleppte sich auch so dahin. Der "beste" Harryhausen-Film (in Sachen Technik UND als Film) ist meiner Ansicht nach übrigens "Sindbads gefährliche Abenteuer" von 1973. gruss
  16. Da ist natürlich was dran - es ist eben keine "Handarbeit" mehr. Ich sehe mir gerne Making-Of´s als Bonusmaterial auf BD oder DVD an und da wird einem schon klar, dass auch hinter CGI Effekten jede Menge Arbeit steckt - aber eben eine andere Art von Arbeit ... und keine (mehr), die besonders viel Improvisationstalent, Phantasie und Einfallsreichtum erfordert, sondern mehr routiniertes Abarbeiten eines bereits etablierten und vorgegebenen Arbeitsprozesses im Umgang mit der Software/Hardware. Interessanter Punkt. Sicher, für jeden Film, den man bei Verwendung der "alten" Tricktechnik und guter Resultate auch heute noch "bewundern" kann, lässt sich auch mindestens einer finden, bei dem man die Resultate heute furchtbar oder gnadenlos veraltet findet. Wobei man fairerweise sagen muss, dass (so weit ich weiss) Harryhausen selbst eingesehen hat, dass sich seine Technik nun überlebt hatte und es nicht zuletzt deshalb auch sein letzter Film wurde - denn die Weiterentwicklung von "stop-motion" namens "go-motion", die u.a. in "Empire strikes back", "Dragonslayer" und "Willow" Verwendung fand, sieht auch heute noch in den genannten Filmen durchaus beeindruckend aus, was man von "Kampf der Titanen" in der Tat nicht mehr so ohne weiteres behaupten kann. Bei mir ist es seltsamerweise ein anderer Film, in dem die Tricktechnik nicht allzu gut durch die Jahrzehnte gekommen ist, nämlich "The Last Starfighter" - damals der CGI-Pionier, heute würde kein Billig-Computerspiel mehr wagen, mit so einer Technik rauszukommen. Der Film ist immer noch charmant, aber man sieht hier, dass auch CGI Effekte "altern" können (was nicht zwingend der Fall sein muss... der legendäre virtuelle Ritter aus "Young Sherlock Holmes", ein anderer CGI-Pionier, sieht auch heute noch erstklassig aus). Aber bei diesen beiden Filmen ist wenigstens die Musik von zeitlos-herausragender Qualität... gruss
  17. Zurück zum Thread-Thema: DAYBREAKERS (nur, weil es die BR derzeit für 4,99 gibt) Solider Genre-Beitrag zum Vampirfilm. Ich fand die Prämisse "Was passiert, wenn einer Vampir-Gesellschaft das Blut ausgeht?" recht interessant und originell und fragte mich, ob der Film auch als Parabel auf das Ende der menschlichen Klassen-, Konsum- und Überflussgesellschaft gemeint gewesen sein könnte (wie manche ja auch die Romero-Zombie-Filme so interpretieren), aber im Audiokommentar gehen die Regisseure leider nicht darauf ein, sondern erläutern vorrangig technische Aspekte. Da es sich um eine australische Produktion handelt, darf man natürlich kein Hollywood-Budget erwarten, aber mit Ethan Hawke und Willem Dafoe wurden doch zwei zugkräftige Stars eingekauft, die ihre Sache gut machen. Dennoch dominieren über weite Strecken ruhigere Szenen als in US-Vampir-Action-Streifen ala "Blade", auch wenn es durchaus einige derb-blutige Effekte und ein Gore-haltiges Finale gibt, das aber nicht wirklich zum Stil des Films passt, der eher story-orientiert und weniger action-orientiert ausfällt. Das Hauptproblem des Drehbuchs besteht sicher in einem arg konstruierten "Deus-Ex-machina" Twist gegen Ende, der die aufgeworfene Frage, ob die Vampire die Blutversorgungs-Krise lösen können oder sich gar in Menschen zurückverwandeln können, auf eine etwas zu einfache Weise auflöst. Das hätte man vielleicht eleganter gestalten können. Der ungewöhnliche Score von Christopher Gordon unterstreicht vor allem mit unterschiedlichen musikalischen Ansätzen den Vampir - Mensch Gegensatz. Trifft sicher nicht jedermanns Geschmack, passt aber hervorragend zum Film. Meine Wertung: 7 von 10 gruss
  18. Ich sehe schon, Du bist jemand, der viel von dieser Thematik versteht. Es liegt mir selbstverständlich fern, moderne digitale Tricktechnik zu "verdammen" - sie ist natürlich ein gewaltiger Fortschritt in vielen Bereichen, ohne den Werke wie die LOTR-Trilogie oder Harry Potter undenkbar wären. Aber es gibt eben auch (noch) Probleme. Als ich jung war, hat mich das Thema "Tricktechnik" gewaltig interessiert und ich habe diverse alte "Cinema"-Filmbücher mit diesem Themenschwerpunkt verschlungen. Wenn man in den 80ern gross geworden ist, verbindet sich mit diesen Werken aus der Jugenderinnerung auch nostalgische Verklärung. Trotzdem beeindruckt mich auch heute noch die "Prä-Digital-Tricktechnik" von ILM (und Boss-Film von Richard Edlund u.a.) und wenn die Ergebnisse auch noch heute sehr ansehnlich und beeindruckend ausfallen (wie z.B. bei "Das Schwarze Loch"), kann man das auch heute noch würdigen. Stimmt schon, sogar in den "unbearbeiteten" Versionen der alten StarWars-Trilogie schimmern manchmal die Umrisse des optischen Printers durch, etwa in der Asteroidenfeld-Szene oder dem Kampf um den ersten Todesstern und einige Matte-Paintings von Hoth und Endor überzeugen heutzutage auch nicht mehr so hundertprozentig... aber im grossen und ganzen beeindruckt es mich immer wieder, was damals in dieser Hinsicht schon geleistet wurde und mit welchem Einfallsreichtum versucht wurde, der Herausforderung Herr zu werden, wenn ich mir die alten Sachen aus dieser Zeit ansehe. Rein vom Aspekt des "menschlichen Engagements" ist einem das halt "sympathischer" als wenn heute bei solchen Grossprojekten einfach nur eine grosse Render-Farm angeworfen wird.... es waren eben die "Pioniere" gruss
  19. Meiner Ansicht nach bestehen Probleme mit dem Einsatz der GreenScreen Technik auch durchaus noch in anderer Bereichen. Es stimmt zwar, dass es in vielerlei Hinsicht gar nicht mehr auffällt, wenn diese Tricks und digitale Manipulationen zu sehen sind, aber als ich mir den neuen "Hobbit"-Film von Peter Jackson in HD angesehen habe, hatte ich den Eindruck, dass auch beim Einsatz "digitaler Matte Paintings" (die ja quasi die "gemalten" Matte-Paintings aus früheren Jahrzehnten der Filmgeschichte abgelöst haben) der Anspruch, "photorealistische" Tricktechnik zeigen zu können, weit von der Realisierung entfernt ist. Ich würde sogar sagen, hier gab es seit "Herr der Ringe I" keinerlei Fortschritte zu verzeichnen. Die ganze Sequenz in Bruchtal sowie das Finale vor den "Greenscreen-Landschaften" sehen teilweise dermassen gefaked aus, das reisst einen richtig aus der Immersion. Ein alter Sci-Fi Film, nämlich "Das Schwarze Loch" von 1979 zeigt meiner Ansicht nach, dass schon vor über 30 Jahren die alte "analoge" Technik (von Matte-Painter Peter Ellenshaw) einen Perfektionsgrad erreicht hatte, den man heute mit der GreenScreen vergeblich nachzueifern sucht. In einem alten CINEMA Filmbuch mit Schwerpunkt Tricktechnik-Reportagen habe ich mal gelesen, wie viel an Kulissen, Hintergründen etc. in "Das schwarze Loch" eigentlich gemalt sind - ich konnte es kaum glauben. Gut, dass "Das schwarze Loch" (noch) nicht in HD oder auf BluRay verfügbar ist, denn dann würde es vielleicht doch auffallen Aber bis dahin gilt für mich: digital muss nicht immer besser sein als analog...
  20. Das ist etwas anderes. Gegen diesen Einsatz von Tricktechnik ist natürlich nichts einzuwenden. Wie soll man das denn auch sonst drehen? Ich bezog mich wirklich nur auf Szenen, die "im inneren" von Autos spielen. Ich schätze mal, bis in die 60er wurde so etwas noch überwiegend mit der Rückprojektions-Technik realisiert. Von den 70ern bis in 90er dominierten häufig "echte" Aufnahmen, die eben wirklich mit den Schauspielern in fahrenden Autos "on location" gedreht wurden. Seit dem neuen Jahrtausend gibt es in dieser Hinsicht fast nur noch den Einsatz von GreenScreen. Ich weiss nicht, wie es anderen geht, aber mir fällt das richtig auf, wenn in einem neueren Film ausnahmsweise mal zu sehen ist, dass die Schauspieler in einem echten Auto am Drehort gefilmt wurden (HD Material vorausgesetzt - je schlechter die Bildqualität, desto mehr "verwischt" der Unterschied). gruss
  21. STIRB LANGSAM - JETZT ERST RECHT (Stirb Langsam 3) von 1995 Wow, ich hatte ganz vergessen, wie gut dieser Film war - vor allem im Vergleich zu dem enttäuschenden letzten (fünften) Film (der zwar ein solider Action-Film war, aber kein guter "Stirb Langsam"-Film). Grösstes Manko der deutschen Fassung ist immer noch die gewöhnungsbedürftige "andere" Synchronstimme von Bruce Willis, aber ansonsten macht dieser Film fast alles richtig: McClane wird hier nicht einfach zum 08/15 Actionhelden reduziert, sondern behält seinen Charakter, seine Probleme vom Alkoholismus bis zur Ehekrise werden in die Handlungsentwicklung integriert, ohne aufgesetzt zu wirken oder den Spass an der "Action" zu beeinträchtigen. Der Plot mit zahlreichen Twists ist meiner Ansicht nach richtig gut konstruiert, auch wenn manche Logikprobleme (wie schafft es der Bösewicht, eine halbe Armee von bis an die Zähne bewaffneten Handlangern in die USA einzuschleusen?) diesem Genre ja quasi immanent sind. Der Film besitzt - vor allem in der zweiten Hälfte - ein irrwitziges Tempo, das einem kaum Zeit zum Luftholen lässt (und natürlich bequem die Logikprobleme überspielt). Jeremy Irons gibt einen erstklassigen Bösewicht ab und bleibt wohl der einzige, der in dieser Hinsicht mit dem genialen Alan Rickman aus Teil 1 konkurrieren kann. Der dritte Film war auch der erste, der das "buddy movie"-Element erweitert hat, während Willis in Teil 1 und 2 ja doch eher im Alleingang mit den Bösewichten aufgeräumt hat. Diese Rolle wurde mit Samuel L. Jackson perfekt besetzt und sorgt für ähnlich schräg-komische Wortgefechte wie das Duo Geena Davis/Jackson in "Tödliche Weihnachten" oder Mel Gibson/Danny Glover in der Lethal Weapon-Reihe. In technischer Hinsicht ist mir aufgefallen, wie der inflationäre Gebrauch der GreenScreen-Nutzung jegliche halbwegs natürlich wirkende Auto-Szene im modernen Action-Film mittlerweile quasi aussterben liess. Teil 3 war wohl einer der letzten grossen Actionfilme, in dem die Protagonisten noch richtig "natürlich" im inneren eines fahrenden Autos gefilmt wurden. Ich habe mir anschliessend noch den nächsten Teil "Stirb Langsam 4.0" angesehen (der satte 12 Jahre später entstanden ist), in dem derartige Szenen nur noch vor GreenScreen gedreht wurden und auch wenn es besser aussieht als die in früheren Jahrzehnten gebräuchlichen Rückprojektions-Tricks, so sieht es doch immer noch "gefaked" aus. Eine sehr bedauerliche Entwicklung in meinen Augen. Ich habe nichts gegen den Einsatz von Tricktechnik, wenn es keine andere Lösung gibt, aber hier dient er nur der Kostenersparnis auf Kosten der Glaubwürdigkeit. Auch andere Aspekte der visuellen Gestaltung fallen einem auf: In Teil III wurde noch weitgehend auf dieses heute übliche "color grading" verzichtet, das jedem Big-Budget-Hollywood-Film diesen typischen Hochglanz-Blockbuster-Look ala Michael Bay verleiht - auf Kosten der Natürlichkeit. Mir ist das noch nie so aufgefallen wie im direkten Vergleich mit dem Nachfolger, der auch diese Farbgebung aufweist. Dagegen wirkt "Stirb Langsam III" auch (oder gerade) in den Massenszenen von der Stadt New York im Chaos ungewohnt authentisch und natürlich. So etwas kennt man heutzutage fast gar nicht mehr, wenn man die Hochglanz-Optik heutiger Hollywoodware gewohnt ist. Die klassische Musik von Michael Kamen lässt einen wehmütig dem leider viel zu früh verstorbenen Komponisten nachtrauern, auch wenn man einräumen muss, dass mit Marco Beltrami in Teil 4 und 5 ein sehr kompententer Nachfolger für die filmmusikalische Weiterentwicklung des Franchise gefunden wurde. Meine Wertung: 9 von 10 - ein Klassiker aus der "guten alten Zeit" des Actionfilms und der einzige, der dem ersten Teil das Wasser reichen kann gruss
  22. Mein damaliger Eindruck von ROTJ war zwiespältig: Einerseits liebte ich als Jugendlicher damals alles, was mit Raumschlachten zu tun hatte und war dementsprechend begeistert von der legendären Schlacht um den zweiten Todesstern und vor allem den Flug durch die "Innereien" (der tricktechnisch alles übertraf, was es damals bis dato in diesem Bereich zu sehen gab), andererseits fand ich die Ewoks schon damals nervig und das Vorspiel um Jabba mit all den eher der Muppet-Show entsprungenen Figuren auch nur mässig ansprechend. Den Imperator fand ich aber sehr cool und mysteriös zugleich. Von Vader war ich eher enttäuscht, er wirkte auf mich irgendwie nicht mehr so "böse" wie in ESB. Den Plot mit "Vaders Erlösung" wusste ich wohl damals einfach nicht zu schätzen, ich war wohl zu jung. Auch bei Han Solo als Charakter hätte ich (wie in ESB) gerne noch etwas mehr von seiner "Schurken"-Seite gesehen, aber in ROTJ war er irgendwie ein Langeweiler. Musikalisch war ich natürlich schon damals John Williams Fan und die Stücke, die mir auf Anhieb gefielen, drehten sich alle um den Imperator - einerseits das bombastische "The Emperor arrives...", andererseits das mit den mysteriösen Männerchor unterlegte "The Emperors Throne Room" - die höre ich auch heute noch gerne. Trotzdem war ROTJ der Teil, den ich auch heute noch am "relativ schlechtesten" finde - "Krieg der Sterne" habe ich als kleiner Junge 7 mal im Kino gesehen, "Das Imperium schlägt zurück" immerhin noch 2 mal, in ROTJ war ich nur ein einziges Mal... mehr muss man da wohl nicht zu sagen. Später bekam ich dann auch mal eine VHS Kopie in die Finger, aber nur die Raumschlacht und den Kampf um Endor habe ich mir regelmässig angesehen. Naja, so war das halt damals...
  23. So, zu... STAR TREK - INTO DARKNESS muss ich doch auch noch meine Meinung äussern, nachdem ich den Film endlich gesehen habe. Meine Hoffnungen und Befürchtungen haben sich weitgehend bewahrheitet: Abrams ist ein fähiger Regisseur, der weiss, wie man einen solchen Film rasant, dynamisch, quasi ohne Längen, weitgehend ohne "Fremdschäm-Momente", mit state-of-the-art Action und Effekten inszeniert und insofern für ein Höchstmass an "purem Unterhaltungswert" sorgt. Nach dem Ansehen ist man quasi "geflasht" von den Eindrücken, die der Film hinterlässt - bis man anfängt, über das Gesehene nachzudenken. (spoiler!) Denn die Kompetenz, die man Abrams in dieser Hinsicht zubilligen muss, kann man seinen Drehbuchautoren getrost absprechen - was nicht verwundert, wenn man bedenkt, dass diese Herrschaften u.a. für "Transformers" verantwortlich zeichnen - was zumindest die deplatziert wirkende Vorliebe für Faustkämpfe und Schlägereien in diesem Film erklären könnte. Die Handlung enthält zwar einige gute Ideen, steckt aber letztlich so voller hanebüchener Unlogik, überkonstruierten Plotelementen und nicht Trek-konformen Absurditäten, dass man sich an den Kopf greift. Von der tauchenden Enterprise und die ganze "Vulkan"-Sequenz über die in Photonen-Torpedos "versteckten" Gefolgsmänner Khans, dem Communicator-"Gespräch" zwischen Kirk und Scotty über Lichtjahre entfernte Sternensysteme und Scottys müheloses Eindringen in ein super-geheimes Schlachtschiff des bösen Admirals bis zum Endkampf in Erdnähe, in den seltsamerweise kein Schiff der Sternenflotte eingreift...? Wie kann Khan mit seinem ach so "überlegenen Intellekt" dem Admiral helfen, das Super-Schlachtschiff zu bauen, wenn er 300 Jahre im Tiefschlaf verbracht hat und eigentlich keine Ahnung von der Technologie des 23. Jhr. hat? Ich will das gar nicht alles aufzählen, das haben schon viele andere Rezensenten kritisiert. Da tröstet es nur wenig, dass Abrams' erster Trek-Film mit mindestens ebenso vielen Absurditäten aufwarten konnte, aber das ist wenigstens konsequent. Die Grundidee, das Auftauchen Khans in dieser "alternativen Zeitlinie" mit dem u.a. ja schon aus DeepSpaceNine bekannten Problem der "Militarisierung" der Sternenflotte mit Putsch-Elementen und Geheimdienstintrigen zu verknüpfen, fand ich durchaus gelungen, ebenso die Auseinandersetzung mit dem Problem "Terrorismus" und wie er zu bekämpfen ist (eben nicht unter Aufgabe der Prinzipien der Zivilisation und Rechtsstaatlichkeit)- das gibt dem Film in Verbindung mit Kirks "Epilog" (die Rede am Schluss) und dem finalen Schicksal Khans zumindest einen Hauch einer "Message", was dem ersten Film ja völlig abging. Wie das Thema "Rache" behandelt wird und was es aus den Protagonisten macht - ein wichtiges Element im alten "Star Trek 2" - wird auch erneut aufgegriffen, was Sinn macht, weil man den Film letztendlich ja doch als modernisiert und in die alternative Zeitlinie versetztes Remake von "Star Trek 2" betrachten kann. Von Kirk-Darsteller Pine war ich zunächst über weite Strecken des Films positiv überrascht - bis es zum Finale kam, wo er mit der "spiegelverkehrten" Sterbe-Szene dann doch ziemlich überfordert wirkte. Im Vergleich dazu haben Shatner und Nimoy im Original ja eine geradezu shakespeare-würdige Oscar-Performance abgeliefert. Quinto als "junger" Spock hingegen hat mich weitgehend überzeugt. Schade, dass Bruce Greenwood in künftigen Teilen nicht mehr mitwirken wird, er war für mir einer der besten Charaktere im Reboot. Der heimliche Star war natürlich Cumberbatch als Bösewicht, aber das war ja aus den Vorabberichten durchgesickert. Dass Scotty, zum Glück hier auch mal weniger "lustig" dargestellt von Pegg, hier eine wichtigere Rolle gespielt hat, hat mir auch gefallen, ich hatte nach dem ersten Film schon befürchtet, er würde zu einem reinen komischen Sidekick verkommen. Leicht befremdet war teilweise ich von dem Uniform-Design, hier habe ich mich eher an "StarWars" oder "Starship Troopers" (mit den Kopfbedeckungen sah manches Sternenflotten-Personal aus wie imperiale Offiziere oder futuristische Faschisten) erinnert gefühlt - wer weiss, vielleicht mündet ja die ganze alternative Zeitlinie des Reboots ja sowieso früher oder später in das Paralleluniversum aus "Mirror Mirror", dann macht das ganze Sinn... ;-) Man sieht dem Film an, dass er noch teurer war als der erste, vor allem im Bereich des "Brauerei-Maschinenraums" waren ja nun substanzielle Verbesserungen zu verzeichen. Dass nach der optischen Überarbeitung der Romulaner im ersten Film nun auch die Klingonen etwas "anders" aussehen, war ja fast zu erwarten. Das hätte aber schlimmer kommen können. Recht angetan war ich auch von der Dialogen bzw. deren deutscher Version. Die neue StarWars Trilogie sehe ich mir z.B. grundsätzlich nur im englischen Original an, so grauenhaft finde ich die deutsche Synchro und die Dialoge. Hier hingegen fällt das sehr erträglich aus. Giacchinos Musik erfüllt ihren Zweck und greift natürlich das bekannte Theme aus dem ersten Teil wieder auf. Ich glaube, den Score werde ich mir anschaffen. Mein Fazit: Äusserst unterhaltsam, gelungen gemacht, handwerklich einwandfrei, aber ein - trotz grundsätzlich guter Ideen - leider ähnlich desaströses Drehbuch wie beim ersten Teil: 8 von 10 gruss
  24. Ich wollte im Rahmen dieses Threads mal fragen, welche anderen (Action-)Scores von Marco Beltrami zu empfehlen sind? Ich konnte mit Beltrami bislang nicht so viel anfangen, bin aber seit neuestem absolut begeistert von seiner brachialen Action-Musik zum letzten "Stirb Langsam"-Film. Der einzige andere Score von Beltrami, den ich noch kenne, ist "I Robot". Gibt es (ältere) Scores von Beltrami, die vielleicht vom Stil her so ähnlich sind wie der Score zu "Stirb langsam 5 "? Sind "Terminator 3" und "Stirb langsam 4" in dieser Hinsicht empfehlenswert? (in den Filmen selbst ist mir die Musik - anders als bei "Stirb langsam 5" - nicht so übermässig positiv aufgefallen) danke+gruss
  25. Side Effects - Tödliche Nebenwirkungen von Steven Soderbergh Klassischer Thriller mit Hitchcock-Anleihen. Thriller-Freunde werden zwar das eine oder andere Deja-Vu-Erlebnis haben, da nach vielen Jahrzehnten Thriller-Geschichte manche geradezu "klassischen" Plot-Twists, die im Jahr 1970 (oder meinetwegen auch 1990) noch orginell waren, doch einem gewissen Abnutzungseffekt unterliegen. Aber wenn man das ganze auch als modernisierte (wenn auch teilweise ziemlich konstruierte) Hommage an diese Elemente und Mechanismen im Thriller-Genre wahrnimmt, wird man blendend unterhalten. Ich war jedenfalls bis zum Finale gefesselt. Jude Law in der klassischen Hitchcock-Rolle des "verfolgten Unschuldigen" und die aus David Finchers "Verblendung"-Remake bekannte Rooney Mara liefern eine gute schauspielerische Leistung, heimlicher Star war für mich aber Catherine Zeta-Jones als äußerst undurchsichtige Psychotherapeutin... Der Film ist ganz sicher nichts für Action- und Effekt-Fans, aber eine Empfehlung für Thrillerfreunde, auch wenn der Plot nicht mehr sooo originell ist wie es vielleicht vor 20 oder 40 Jahren gewesen wäre... Meine Wertung: 7 von 10 gruss
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir nutzen auf unserer Webseite Cookies, um Ihnen einen optimalen Service zu bieten. Wenn Sie weiter auf unserer Seite surfen, stimmen Sie der Cookie-Verwendung und der Verarbeitung von personenbezogenen Daten über Formulare zu. Zu unserer Datenschutzerklärung: Datenschutzerklärung