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Soundtrack Board

Leto

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Alle Inhalte von Leto

  1. Mein Track der Woche ist ausnahmsweise mal wieder ein neueres Werk, dieses Mal vom weniger bekannten FREDERIC TALGORN: "Asterix und die Olympischen Spiele" - La Course de Chars (Das Wagenrennen) Auf youtube habe ich ihn nicht gefunden, aber wer ihn nicht kennt, kann hier mal reinhören: Frederic Talgorn - La course de chars - hitparade.ch Ich muss sagen, dieser Track ist die beste John Williams-Imitation, die ich je gehört habe. Eine 10-minütige Tour-de-Force, die auch gut in einem möglichen Harry-Potter-7 oder Indiana-Jones-5 Film passen würde. Der typische Williams-Action-Stil, die melodischen Elemente, Tempi, Instrumentierung... wirklich gekonnt adaptiert. Die fanfarenartigen Bläser-Stakkatos, Trommeleinsatz... es ist alles vorhanden, lediglich in einem geringeren "Komplexitätsgrad" und in den langsameren Abschnitten schwächelt der Track mit etwas repetitiven Strukturen und weniger ausgefeilten Ideen als sie in einem "echten" Williams zu hören wären. Trotzdem - ein Track, der erkennen lässt, wie befähigt der ehemalige Videospiele-Komponist Talgorn wirklich ist. Auf ihn setze ich durchaus gewisse Hoffnungen für die Zukunft gruss [ame=http://www.youtube.com/watch?v=8s2BSEm49hc]YouTube - Frederic Talgorn - "La Course De Chars" from ASTERIX AT THE OLYMPIC GAMES[/ame]
  2. Wer diesen herrlichen Score mag, dem kann ich besonders die Overture auf der "Essential Jerry Goldsmith Collection" empfehlen. In einem anderen Thread vor einiger Zeit kam hier schon mal die Frage zur Diskussion, ob und inwieweit es "statthaft" ist, wenn Compilations mit dem Source-Material zu freizügig umgehen und bei der Erschaffung von Suiten oder Overturen und Re-recordings gar das Tempo ändern oder anderweitige "Ver(schlimm)besserungen" vornehmen. Egal wie man darüber denkt, die The Great Train Robbery - Overture auf besagter Compilation ist eine absolute Wucht verglichen mit der IMHO eher schwachbrüstigen Originalaufnahme - das hat Drive, Tempo, Energie ..da möchte man aus dem Sofa aufspringen. Nur diese kleine Ergänzung zu dem Goldsmith - Meisterwerk. Ansonsten: Interessantes und originelles Thema gruss
  3. Danke Thomas Ich habe mich diese Woche besonders gefreut über JOHN SCOTT - GREYSTOKE - RETURN TO THE JUNGLE [ame=http://www.youtube.com/watch?v=ldpu78n39vg]YouTube - John Scott - Return to the Jungle [Greystoke OST][/ame] Dieses Stück kennen sicher viele, aber nach meinem Empfinden ein Meisterwerk aus Scotts Repertoir und der Beweis, dass auch Komponisten abseits der A-Liga (Scott ist ja nun nicht sooo bekannt) zuweilen von einem kreativen Genius inspiriert werden, der sich nicht hinter Williams und Goldsmith verstecken muss. Ein wunderbarer Streicher-Auftakt eröffnet Tarzans Rückkehr in den Urwald, dann leitet das Stück zum grandiosen Haupt-Thema über und klingt romantisch, aber auch leicht tragisch und wehmütig zu Tarzans Abschied aus. Jedes Mal, wenn ich es höre, macht es mich ein wenig traurig, dass so eine herrliche Filmmusik heute einfach nicht mehr komponiert wird. gruss
  4. Genau! Letztes Jahr war ich im Urlaub auf Mauritius. Da begegnet man Darstellungen dieses Vogels - der natürlich entsprechend touristisch "ausgeschlachtet" wird, auch wenn es ihn schon lange nicht mehr gibt - in allen verfügbaren Formen und Materialien als Mitbringsel und Souvenir. Aber das nur nebenbei (aber der Urlaub war trotzdem schön - kann ich empfehlen) gruss
  5. Ich hoffe, Serien-Dauerkonsum ist hier auch eine "erwähnenswerte Leistung" Ich bin nämlich zur Zeit begeistert von STAR WARS - THE CLONE WARS ( USA 2008, CGI-Animation - Pilotfilm und 22 Folgen Season 1 ... OK, ich bin noch nicht durch) Nachdem zunächst in Kritiken von "Kinderkram" und "mieser Animation" die Rede war, was meine Erwartungshaltung eher niedrig - und ich wurde positiv überrascht. Klar, die Serie ist für jüngere Zuschauer gemacht, dies merkt man schon daran, dass mit ca. 21 Minuten Laufzeit pro Folge die Aufmerksamkeitsspanne notorisch hyperaktiver Teenager nicht überfordert wird und mit Anakins neuem Sidekick "Ashoka" eine Identfikationsfigur speziell für diese Zielgruppe geschaffen wurde. Aber..hey... Star Wars IST (auch) für Kinder - ich war 10 Jahre alt, als ich 1977 den ersten Star Wars Film (7 mal) im Kino gesehen habe. Wenn man bereit ist, sich (wieder) darauf einzulassen, muss das kein Problem darstellen... Die Animationen können sich natürlich nicht mit Pixar-Meisterwerken messen, für die Renderfarmen jahrelang arbeiten müssen - aber das ist eine TV-Serie und die Animationsqualität erfüllt ihren Zweck. Die Figuren sind stilisiert, aber allesamt ohne weiteres wiedererkennbar. Manche haben sich sogar "verbessert" - Anakin ist nun viel weniger "boy-like" und weinerlich als in Ep.2/3, sondern wirkt männlicher und verhält sich in gewisser Weise "erwachsener". Punkten kann die Serie naturgemäss vor allem in Sachen "Action" und "Vorlagentreue" - hier wird alles geboten: Raumschlachten mit Jägern und Grosskampfschiffen, Bodenkämpfe mit riesigen Armeen ala Ep. 2, Laserschwertduelle, unterschiedlichste Umgebungen etc., mit Klontruppen, Droiden, Jedi-Rittern. Quasi sämtliche Kampfmaschinen, Droiden, Raumkreuzer, Waffen, die in Ep. 2/3 - teilweise nur für Sekunden - zu sehen waren, kommen hier in epischer Breite zum Einsatz. Rasante virtuelle Kamerafahrten und -perspektiven reissen einen förmlich mit. Die Grössenverhältnisse werden sehr gut bewahrt und man sieht, wie gigantisch die Raumschiffe wirklich sind etc. Es gibt auch immer wieder Anspielungen auf die alte Trilogie, sei es bei der Ausstattung oder in den Dialogen. Die Geschichten fallen nicht allzu komplex aus, sind aber im grossen und ganzen gut konstruiert, rasant erzählt, abwechslungsreich und beziehen alle Figuren aus den Filmen regelmässig ein. Der Fokus liegt natürlich auf Anakin, Obi-Wan, Padme, C3PO, R2D2, Yoda, Count Dooku, General Grevious, Palpatine und den titelgebenden Klon-Troopern (und einmal LEIDER auch Jar-Jar...die Folge ist konsequenterweise auch die grottigste Episode). Beibehalten wurde auch der teilweise sehr krude Humor der neuen Trilogie. Das muss man tolerieren können. Fazit: für neue/alte Star Wars Fans (und solche alten Säcke wie mich, die es "geblieben" sind), auf jeden Fall zu empfehlen! gruss
  6. Es kommt eher selten vor, dass "neuere" Scores etwas zu meinem Fundus von Lieblings-Tracks beitragen können, aber in dieses Stück von Joel Goldsmith bin ich vernarrt, seit ich es das erste Mal gehört habe: Stargate: The Ark or Truth - Morgan Le Fay (Track 18) [ame=http://www.youtube.com/watch?v=7jjW-AorP8s]YouTube - Joel Goldsmith - "Morgan Le Fay" from STARGATE: THE ARK OF TRUTH[/ame] Der Track unterscheidet sich in seiner ruhigen, meditativ-ätherischen Struktur stark von den Action-Tracks auf dem Album und begleitet eine Szene, in der Dr. Jackson im Gefängnis der "Ori" eine holographische Vision erhält, die er aber als von der titelgebenden Morgan Le Fay stammend indentifiziert. Was mich hier speziell begeistert, ist Joels Fähigkeit, mit einer wirklich an seinen Vater erinnernden Perfektion elektronische und traditionelle Instrumente zu einem harmonischen Klangbild zu vereinen und dabei diese einzigartige sphärisch-ätherische Grundstimmung zu kreieren. Ein einzigartiger Track. gruss
  7. Der zählt auch zu meinen absoluten Favoriten - wahrlich ein Track, der in den Olymp der Filmmusik gehört. Unabhängig davon, was Horner sonst noch so alles zusammenkopier... äh zusammenkomponiert hat :konfused: , der Score zu "Rockeeter" stellt IMHo einen absoluten Höhepunkt seines Schaffens dar. Keine Ahnung, ob er sich jemals wieder in solche Sphären aufzuschwingen vermag, aber nach den "Spiderwick Chronicles" gebe ich die Hoffnung nicht auf - das war schon ein guter Beginn für einen möglichen neuen kreativen Höhenflug. Mal sehen, was bei "Avatar" rauskommt.... gruss
  8. Neue Woche - neuer Favorit (natürlich auch in meinem mp3 Player) Bei der youtube-Orgie bin ich zum Glück auch zu diesem Track fündig geworden: [ame=http://www.youtube.com/watch?v=dqXTGSK_iBo]YouTube - The Matrix Revolutions- Spirit of the Universe[/ame] DON DAVIS - SPIRIT OF THE UNIVERSE (Matrix Revolutions) Bei der Matrix-Serie-Serie stieg die Score-Qualität umgekehrt proportional zur Qualität des zugehörigen Films. So halten viele Fans "Matrix Revolutions" für den Tiefpunkt, aber beim Score hat Don Davis sein bestes gegeben. Dieser Track unterscheidet sich recht stark vom bombastisch-actiongeladenenen Rest der Musik und untermalt einen der wenigen ruhigen, ja beinahe besinnlichen Momente des Spektakels, nachdem Neo den auch für die Maschinenwelt zur Bedrohung gewordenen virus-artigen Agent Smith besiegt hat und damit schliesslich den angedeuteten "Frieden" zwischen Menschen und Maschinen ermöglicht. Es gibt eine längere Dialog- und "Erkenntnis-"Szene zwischen ihm und dem Herrscher der Maschinen. Eine erhebende, streicher-dominierte Melodie baut sich auf, die einen mit ihrer klimatischen Struktur langsam überwältigt und zunächst in einem chorgeschwängerten Höhepunkt gipfelt. Das ruhige, meditative Abschwellen der Bläser mündet nun in ein (kinder)chor-getragenes Zwischenspiel, das mit kurzem Harfen- und Flöten-Einsatz ausklingt, bis gegen Ende wieder die "bekannteren" Matrix-Elemente zitiert werden und den Track abschliessen. IMHO einer der grossartigsten Track, die Don Davis je komponiert hat. gruss
  9. Das kann eigentlich nur ein Fall für die Geisterjäger sein Danke für den Hinweis zum Score - werde ich mal auf die Liste setzen gruss
  10. Ich habe bei dem schlechten Wetter mal wieder ein 80er-Wochende eingelegt (DVD): - Ghostbusters (1984) Für mich der Film, der geradezu exemplarisch demonstriert, wie der perfekte "Unterhaltungsfilm" aussehen sollte. Dieser Film hat keine "Message", keinen tieferen Sinn, keine Meta-Ebene, keine filmhistorische Bedeutung, keine Moral, keine psycho-sozialen oder politisch-ideologischen Implikationen ... er ist einfach nur die Quintessenz PERFEKTER Unterhaltung. Es stimmt einfach alles: Herrlich schräge Charaktere, hinreichend Tempo, ein absurd-bizarrer Plot mit trotzdem schlüssiger Dramaturgie, Dialogwitz und szenischer Humor im Überfluss (ohne peinlich zu werden), hohe Produktionswerte und bestens aufgelegte Schauspieler. Dazu Elmer Bernsteins Musik... Bei der Rezeption dieses Werkes könnten Typen wie Michael Bay eine Menge lernen (wenn sie denn dazu in der Lage wären...)... - Ghostbusters II (1989) Nun ja, Teil 2 krankt an den üblichen Sequel-Syndromen, ich halte ihn aber für besser als manch andere Klassiker-Fortsetzung. Hauptschwäche ist sicher der sehr zähe und spannungsarme Plot. Ich halte dem Film aber persönlich zugute, dass er zumindest eine absolut wunderbare Dialogszene beinhaltet, die IMHO sogar manchen Gag aus Teil 1 übertrifft - die in einem urkomischen Finale gipfelnde Diskussion über den psychosensitiven Schleim (..."Du schläfst aber nicht mit ihm, Ray ?!"...) Für die damalige Zeit waren die Effekte mit der wandelnden Freiheitsstatue erstklassig, Randy Edelmans Musik hingegen kann leider in keinster Weise mit der aus Teil 1 konkurrieren. - Mad Max 2 Der Vollstrecker (1981) Meiner Ansicht nach der beste Mad Max Film. Er bietet wesentlich ansehnlichere Produktionswerte dank höherem Budget, gut choreographierte Action, beeindruckende Kameraarbeit und den netten Hund - der ja leider erschossen wird... - der offenbar den Fallout 3-Machern so gut gefallen hat ("Dogmeat"), dass sie ihn in ihr Spiel übernahmen. Mel Gibson war jung und knackig, die bösen Punks schön abgedreht und es gibt sogar einen kleinen (aber glaubhaften) "Twist" am Ende des Films. Teil 1 fand ich zu low-budget-artig inszeniert, Teil 3 hingegen in typischer Hollywood-Art unnötig aufgeblasen und verkitscht. Teil 2 vereint Stärken der unkonventionellen Outback-Inszenierung mit den Qualitäten einer professionelleren Machart. Den dramatischen Score von Brian May hatte ich gar nicht mehr in Erinnerung. Nicht gerade subtil, aber sehr effektiv. Ich frage mich, ob es den wohl auch separat gibt... ;-) gruss
  11. JOHN WILLIAMS - CLOSE ENCOUNTERS OF THE THIRD KIND - The Visitors/End Titles Jedes Mal, wenn die Shuffle Funktion meines MP3 Players diesen Track zu Gehör bringt (was diese Woche zum Glück besonders häufig der Fall war), wird mir klar, wie unterschätzt nicht nur dieser Williams-Score im allgemeinen wird, sondern auch welche kompositorische Genialität diesem letzten Track innewohnt. Die dissonanten, leicht unheimlichen Streichereinsätze zu Beginn begleiten die Erscheinung der Aliens, über deren Absichten der Zuschauer ja zu diesem Zeitpunkt noch im unklaren gelassen wird. Was wollen sie wirklich? Als ihre gutartigen und friedlichen Absichten schliesslich offenbar werden, wandelt sich die Musik zu einer grandiosen, erhebend-harmonischen Melodie, die Spielbergs "sense of wonder", die ehrfürchtige Bewunderung und den implizierten messianisch-quasireligiösen Charakter der Aliens unterstreicht. Die "Himmelfahrt" des abhebenden Mutterschiffs überwältigt den Zuschauer/-hörer abschliessend nicht nur visuell (im Film), sondern auch akustisch mit dem herrlichen Ausklingen zu den End Credits. IMHO eines der absoluten Meisterwerke von John Williams. gruss
  12. Hehe, witzig... genau so geht es mir auch. Am Anfang konnte ich mit dem "Star Trek 11" Score gar nichts anfangen und war enorm enttäuscht. Mittlerweile schätze ich, dass er bei mir - wenn die "Best of 2009"-Threads kommen - auf einem der persönlichen Siegertreppchen landen wird. Elfman ist möglicherweise auch einfach nicht der richtige Komponist für "Action"-Filme. Davon wird er vielleicht nicht "inspiriert"...wer weiss... Er sollte bei Tim Burton-Filmen und anderen schrägen Fantasy-Streifen bleiben - wenn schon Blockbuster, dann mit Fantasy-Charakter ala Spiderman, MIB oder Hellboy 2. In anderen Genres hat mich Elfman noch nie so richtig überzeugen können. Vielleicht hätte Marco Beltrami die Musik zu T4 komponieren sollen. Man lässt ja auch Thomas Newman keinen "Star Wars" Film scoren gruss
  13. Das sehe ich auch so. Goldsmiths Score mag musikalisch anspruchsvoller, komplexer und besser ausgearbeitet sein. Aber Silvestris Musik macht mir einfach mehr Spass. Ich gestehe, ich habe einfach eine Schwäche für Silvestri-Bombast. Deshalb ist "Judge Dredd" auch mein Lieblings-Silvestri (Den dritten Mumien-Film habe ich nur auf DVD gesehen und fand ihn ziemlich grottig. Als ich Edelmans Musik - die im Film IMHO im Effektgewitter eher untergeht - angehört habe, kam ich zu dem Ergebnis, dass der Score noch so ziemlich das Beste am Film gewesen sein muss) gruss
  14. Subjektive, rein individuell empfundene Bewertungskriterien nach persönlichem "Gefallen" werden von Dir als "Kindergarten-Niveau der Rezeption" und "Twitter-Niveau" bezeichnet. Die von Dir als "analytisch" bezeichneten Herangehensweisen, die Du unter den Punkten 1-3 beispielhaft anführst, erfordern meinem Eindruck nach zumindest rudimentäre musikwissenschaftliche Kenntnisse. Als jemand, der über solche Kenntnisse kaum verfügt, fühlte ich mich von Deiner im Anschluss erhobenen Forderung nach mehr Substanz - oder "Niveau" - in gewisser Weise ausgegrenzt bzw. herabgesetzt, weil damit für mich die Schlussfolgerung einhergeht, dass die Musik nach weniger anspruchsvollen Kriterien hörenden und diskutierenden Forenmitglieder möglicherweise einem solchen Diskursniveau nicht folgen können. Damit wurde für mich die Frage nach der Zielgruppenorientierung dieses Boards aufgeworfen. Diese Frage wurde von Markus Stöhr beantwortet. Ich habe selbstverständlich absolut nichts dagegen, dass Filmmusik-bezogene Themen auf einem höheren "Niveau", ggf. unter Einbeziehung musikwissenschaftlicher Kenntnisse und objektivierbarer Qualitätskriterien, diskutiert werden, wohl aber dagegen, dass die mit solchen Kompetenzen gesegneten Diskutanten auf diejenigen, die über solche Vorkenntnisse nicht verfügen und Musik rein "subjektiv" hören und bewerten, in gewisser Weise "herabsehen". Dein Diskussionsbeitrag erweckte auf mich den Eindruck, dass er eine solche Herabsetzung in spürbar elitärem Selbstbewusstsein - zumindest in subtiler Form - beinhaltet.
  15. wow, harte Worte ... in Ermangelung des "erforderlichen" musikwissenschaftlichen Hintergrundwissens traue ich mich da ja kaum noch, überhaupt noch irgendeinen Beitrag zu posten. Wenn diese Einschätzung dem "common sense" entspricht, sollte man vielleicht Neulinge schon frühzeitig dezent darauf hinweisen, dass in einem solchen "Elitisten"-Club nicht jeder erwünscht ist. Vielleicht vergleichbar mit dem Cinemusic-Forum, bei dem man ohne Habilitation oder zumindest Doktortitel wohl gar nicht erst einen Mitgliedsantrag zu stellen braucht . Vielleicht sollten die Moderatoren oder "Eigentümer"(wer ist das eigentlich?) dieses Forums einmal Stellung zu der Frage nehmen, an welche Zielgruppe sich dieses Forum eigentlich richtet: An musikwissenschaftlich vorgebildete Analytiker mit der Befähigung, klassische Musik (also auch Filmmusik) in ihre "Wirkungsbestandteile" zu zerlegen und diese zu diskutieren oder jeden Internet-affinen Hörer oder Liebhaber von Filmmusik unabhängig von seinem theoretischen Hintergrundwissen? Ein in dieser Hinsicht zu wenig beachtetes Problem stellt hierbei auch die Frage dem Weg der Vermittlung "musikwissenschaftlicher Kenntnisse" dar. Mal ehrlich: Wo lernt man denn heutzutage noch etwas über die theoretischen Hintergründe oder musikwissenschaftliche Grundlagen, sofern man keine entsprechende Ausbildung/Studium absolviert (hat)? In der Schule? Wohl kaum... da war "Musik" das Fach, das fast jeder (selbst auf einem humanistischen Gymnasium) geschwänzt oder ignoriert hat. Die Situation dürfte sich für heutige Generationen eher noch verschlimmert haben. Autodidaktisch? ...wenn ich mir z.B. den Wikipedia-Eintrag zu "Tonarten" durchlese, verstehe ich - ehrlich gesagt - fast nichts. Als Kind habe ich mich für die klassische Musiksammlung meines Onkels interessiert, lernte Namen von "klassischen" Komponisten und ihre Werke kennen, entdeckte meine Favoriten (Edvard Grieg - Peer Gynt, Gustav Holst - Die Planeten, Edward Elgar - Pomp and Circumstance u.a.). Wusste ich deswegen, wie klassische Musik "funktioniert"? Nein. Ich wusste nur, dass es ein Orchester gibt, das auf verschiedenen "klassischen" Instrumenten (Klavier, Bläser, Streichinstrumente etc.), von denen ich manche benennen konnte, andere nicht, Melodien spielt. Die Melodie wird durch Noten "codiert". Das war´s dann auch. Mein Interesse an Filmmusik erwachte mit "Star Wars" und John Williams (was sonst?), aber dadurch war ich auch nicht mehr befähigt, diese Art von Musik zu analysieren. Im Verlauf der Jahre erweiterten sich primär meine Kenntnisse über die Komponisten und ihre Werke, die Epochen, in denen sie tätig waren, über Filme und Regisseure - aber in keiner Weise meine "musikwissenschaftlichen" Kenntnisse. Ich schätze, manch anderen geht es da nicht viel anders - aus genannten Gründen. Man verzeihe mir diesen OT-Kommentar (hier geht es ja eigentlich um Hans Zimmer), aber der Beitrag von Benutzer "sami" mit seiner verklausulierten Forderung nach mehr (musik-"wissenschaftlichem") Diskussions-Niveau und anspruchsvolleren Beiträgen stiess mir schon leicht auf. gruss
  16. LAURENCE ROSENTHAL - KAMPF DER TITANEN (1981) Der Score zu letzten Harryhausen-Fantasyfilm (1981), dessen veraltete Stop-Motion Tricktechnik natürlich spätestens mit "Empire Strikes Back" aus dem Jahr zuvor endgültig obsolet geworden war. Ich hatte den Film seinerzeit als kleiner Junge sogar im Kino gesehen und assoziierte die Musik schon damals mit John Williams, war umso "enttäuschter", als ich den Namen (des mir völlig unbekannten) Laurence Rosenthal in den Credits gelesen habe, wobei ich einräumen muss, dass er bei seiner Arbeit als Williams-Imitator (das war von den Produzenten sicher auch so gewollt) eine beeindruckende Komposition geschaffen hat - ein klassischer 80er, heroischer, grossorchestraler Fantasy-Score. Episch, aber auch mit düsteren Melodien und Themen für die Bösewichte und Monster, allen voran natürlich "Medusa", dazu ein verspieltes Thema für den R2D2-Verschnitt "Bubo", die mechanische Eule. Ich bin nicht sicher, was ich davon halten soll, dass der letzte Track das Voice-Over, den Epilog, gesprochen von "Zeus"-Darsteller Laurence Olivier, beinhaltet - so beeindruckend seine Stimme auch ist, die Musik pur wäre mir eigentlich lieber gewesen. Trotzdem: schöne 80er Kindheitserinnerungen, meine Wertung - 5 von 6
  17. Auf DVD: Der seltsame Fall des Benjamin Button Au weia, da hatte ich aber - bei Regisseur David Fincher - doch etwas anderes erwartet. Ich muss gestehen, es kam schon lange nicht mehr vor, dass ich solche Mühe hatte, mich durch einen Film mit Überlänge förmlich durchzuquälen und der Versuchung zu widerstehen, den Player abzuschalten. Alle paar Minuten auf das Display geguckt, wann diese Tortur denn endlich vorbei ist - sie dauerte leider satte 2 Std., 31 Min. (39 Min. mit Nachspann) . Ich bin wirklich kein Filmkonsument, bei dem es alle paar Sekunden krachen und explodieren muss - ich sehe auch gerne Dramen, ich fand "Revolutionary Road" (Zeiten des Aufruhrs") grossartig, ich mag "Forrest Gump", verehre "American Beauty". Aber für mich hat das Genre DRAMA auch etwas mit "Dramatik" zu tun - und die ist in diesem Film quasi vollständig abwesend. Eine so unglaublich ermüdende, auf 2,5-Std. ausgewalzte Langweiler-Biographie ohne jeden Höhepunkt habe ich noch nie gesehen. Wie ist es nur möglich, dass David Fincher das dramatische Potential der Story und der Prämisse (der rückwärts alternde Protagonist) quasi vollständig verschenkt? Die wenigen Monente, in denen etwas Dramatik den Zuschauer aus seinem Schlummer reissen könnte (z.B. die Begegnung mit dem Vater, der ihn als Baby verstiess oder der Tod der Mutter etc.) gehen einfach so vorbei, ohne dass auch nur der Versuch unternommen wird, den Zuschauer emotional zu bewegen oder mitzureissen. Der pseudo-biographische (Rückblenden-)Rahmen und die narrative Struktur nutzen die Story-Prämisse in keiner Weise, diese Geschichte hätte im wesentlichen (entwicklungspsychologisch: Jugend, Beziehungen, Erfahrungen, Heimkehr, Familiengründung, Scheitern, Tod) auch von einem ganz normalem Menschen erzählt werden können. Der extrem stark auf der Beziehung zwischen dem Protagonisten und seiner grossen Liebe liegende Fokus drängt das sonstige Potential der Geschichte zu sehr in den Hintergrund. Dazu ist dieser Film so unvorstellbar einschläfernd inszeniert und die "hochgelobten" philosophischen Einsichten über Alter, Schicksal, Lebensgestaltung besitzen so viel "Weisheit" wie ein Kalenderblatt-Motto oder ein Glückskeks-Spruch. Der Film wurde häufig mit "Forrest Gump" verglichen, dazu kann ich nur konstatieren: Verglichen mit "Benjamin Button" ist "Forrest Gump" das reinste Action-Spektakel, geradezu ein Ausbund an Dynamik, Dramatik und Energie. Sorry, aber ausser Freunden gepflegter Langeweile und Menschen mit abendlichen Einschlaf-Problemen kann ich dieses Werk wirklich niemandem empfehlen. Meine Wertung: 1 von 6 gruss
  18. ANGELA MORLEY - CAPTAIN NEMO AND THE UNDERWATER CITY (1969) Na endlich - darauf warte ich seit 30 Jahren, danke FSM! Wow, wie habe den Film als kleiner Junge und Jules Vernes-Fan (obwohl er davon ja bestenfalls "inspiriert" ist...) geliebt - und keine der zahlreichen TV-Ausstrahlungen verpasst, selbst als ich ihn schon in- und auswendig kannte. Ich muss sagen, die Musik gefällt mir ja jetzt noch besser als ich sie in Erinnerung hatte. Herrlich altmodisch-schwelgerische und romantische, verspielt-familiengerechte Unterwasser-Abenteuer-Musik, gegen Ende zu auch etwas dramatischer und abenteuerlicher. Schöne Themen, die mal auf wirklich originelle Weise den Score durchziehen, wenn etwa das Main Theme auf einer Harfe gezupft wird - und die nicht wie bei manch anderen Komponisten einfach einfallslos "recycelt" werden. Jetzt verstehe ich auch, warum Morley in ihrer späteren Karriere auch als Orchestrator, z.B. für John Williams, tätig war - die erstklassige Orchestrierung allein schafft schon viel (Unterwasser-)Atmosphäre und die schönen Melodien tun ihr übriges - sehr empfehlenswert! Meine Wertung: 6/6 Wirklich schade, dass "so etwas" heutzutage kaum mehr komponiert wird. gruss
  19. Ich vermisse einfach den "alten" Elfman, die Tim Burton-Zeiten. Der Stil war damals so unverwechselbar, so einzigartig, jeder Elfman Score war etwas besonderes, etwas, was kein anderer Komponist erschaffen konnte. Ist das der Preis für Elfmans "Karriere", dass sich seine neueren Werke - nicht erst seit "Wanted" und Hellboy 2 - in den Action-Einheits-Klangbrei mit Mainstream-Appeal einreihen "müssen"? Bei "Spiderman" konnte Elfman trotz Blockbuster-Charakteristika noch eine gewisse persönliche Note setzen. Irgendwie höre ich bei Terminator 4 nun gar nichts mehr heraus, was mich irgendwie an den "alten Elfman" erinnert. Das finde ich schade. Da kann man auch "irgendeinen" anderen Komponisten engagieren... (Aber um das nicht zu negativ ausklingen zu lassen, ich könnte mir vorstellen, dass die Musik sehr gut zu dem Film passt) gruss
  20. Das ist für mich ein typischer (fehlgeschlagener) Versuch, es bei der Auswahl der "Favoriten" ALLEN Recht zu machen - mit dem Ergebnis, dass (wie man an den Kommentaren unter dem Artikel sehen kann) KEINER zufrieden ist. Zu wenig Horner, zu viel Horner, zu viel Williams, zu wenig Williams etc. Einigen Lesermeinungen kann ich mich in vollem Umfang anschliessen: Kein "Jurassic Park" und "Harry Potter 4"? Nicht mal Oscar-gekrönte Meisterwerke wie "Spellbound"? ... und "The Empire Strikes Back" auf Platz 44 ? Sorry, das kann ich (auch) nicht ernst nehmen. gruss
  21. Wow, darauf warte ich schon seit ca. 20 Jahren. OK, "Captain Nemo" ist ein trashiger B-Kiddie-Film aber als alter Jules Verne Fan habe ich den schon als Kind geliebt (obwohl er bestenfalls von Vernes "inspiriert" ist). Aber die Musik war klasse. So herrlich altmodisch-schwelgerisch und warmherzig (eben für einen Kiddie-Film) und nicht zu komplex. Auf einer Compilation (The Film and TV Music of Angela Morley) befindet sich eine Suite mit einigen Motiven von "Captain Nemo". Bin schon sehr gespannt auf die Soundqualität.
  22. Jo, das ist echt ein absoluter Kracher! Ich kenne leider nur die 19min-Suite aus der Robert Folk Suiten-Compilation. Ich wusste gar nicht, dass der Score auch separat erschienen ist. Da ist sicher schwer ranzukommen... na, mal sehen DON DAVIS - MATRIX REVOLUTIONS Die beste Musik zum schlechtesten Matrix-Film. Einfach bombastisch! Schade, dass man von Don Davis so gar nichts mehr hört ... der Mann hat(te) doch Talent - schade... gruss
  23. Mal was ganz abseits des Mainstreams: GIANNI FERRIO - Die geheimnisvolle Insel/Herrscher einer versunkenen Welt (TV-Serie 1973) Als ich noch sehr jung war, beschränkte sich mein Interesse an Sci-Fi/Fantasy nicht nur auf Filme, ausgelöst (natürlich) 1977 durch "Krieg der Sterne", ich habe damals auch recht viel aus diesem Genre gelesen, beginnend bei den Klassikern von Jules Verne. Ich kann wohl behaupten, dass "Die Geheimnisvolle Insel" eines der, wenn nicht sogar DAS Buch war, dass mich als kleiner Junge so beeindruckt hat wie kaum ein anderes. Genau die Art escapistischem Abenteuer, von dem man in dem Alter träumt. Ich habe es mehrere Male gelesen und geliebt wie kein anderes Buch von Jules Verne und davon geträumt, es Realität werden zu lassen. Leider hatte der Klassiker nicht das Glück, eine so gelungene Verfilmung spendiert zu bekommen wie "20000 Meilen unter dem Meer" (1954). Die "relativ beste" Umsetzung bietet IMHO die 1973er TV-Serie, die auch diverse Male im deutschen TV lief. Trotz billiger Tricks und einiger peinlicher Entgleisungen ("verkleidete" Autoscheinwerfer als eine Art frühe Laser(!)-Kanonen... au weia) mochte ich als Jugendlicher die Serie, die sich ansonsten recht eng an den Roman hält. Gute Schauspieler, featuring OMAR SHARIF als Kapitän Nemo - und die Musik vom mir völlig unbekannten Gianni Ferrio, die mir schon damals positiv aufgefallen ist, von der ich aber nie erwartet hätte, dass sie mal verfügbar sein würde. Der Stil ist schwer zu beschreiben, leicht elegisch-mysteriös mit einem gewissen Morricone-Touch und gutem Abenteuer-Feeling. Wenn ich sie höre kann ich jedenfalls gedanklich in diesen Jules-Verne Jugendabenteuern und den schönen Erinnerungen schwelgen. Ansonsten ist das vielleicht nicht jedermanns Sache. gruss
  24. Wie unterscheidet sich denn diese Neuauflage von der alten CD? Ich habe ebenfalls die alte Version von "Die Drei Musketiere" und bin damit sehr zufrieden. Für mich eines der besten Werke von Legrand. An dem anderen Score habe ich nicht wirklich Interesse.... lohnt sich da ein "Update" auf die neue Version? mehr Musik, bessere Qualität? ... oder nur die gleiche Aufnahme in neuer Verpackung? thx
  25. Auf DVD: David Finchers "SIEBEN" Ok, man muss zugeben, der Film wirkt im Heimkino nicht ganz so beeindruckend wie im echten Lichtspielhaus (wo ich ihn damals gesehen habe - und wirklich geschockt aus dem Kino kam). Die "Bester-Serienkiller-Thriller" der 90er-Krone gebührt ihm dennoch mehr als dem in Konkurrenz stehenden, aber IMHO etwas überschätzten "Schweigen der Lämmer". Brad Pitt konnte mal wieder (wie in "12 Monkeys") unter Beweis stellen, dass er als Schauspieler durchaus mehr drauf hat als nur gut auszusehen. Morgan Freeman ist ohnehin über jeden Zweifel erhaben.
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