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Leto

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Alle Inhalte von Leto

  1. (Ich war auch in Urlaub, deshalb gibts erst jetzt wieder Film-Konsum) Nach dem Urlaub gleich was ganz Exotisches in die Finger bekommen: THE SENTINEL (1977) (absolut bescheuerter deutscher Titel: "Hexensabbat") Im Zuge der Horror-Erfolge "Rosmaries Baby", "Der Exorzist", "Das Omen" entstand Ende der 70er eine Art Horrorfilm-Welle, in der diverse (qualitativ häufig unterirdische) Okkult/Satanismus/Horror-Streifen die Kinos überfluteten, etwa vergleichbar der Sci-Fi/Fantasy-Flut im Rahmen der "Post-StarWars-Ära" nach 1977. Dieser Streifen gehört zu den Werken, die man sich als Genre-Interessent nicht entgehen lassen sollte, nicht etwa, weil es sich um einen besonders guten oder hochwertigen Film handelt, sondern eher aus "filmhistorischen" Gründen. Das Setting kommt einem bekannt vor: Eine junge Frau, von Beruf Fotomodell, liiert mit einem erfolgreichen und gutaussehenden Rechtsanwalt, zieht in eine Wohnung in New York ein, befindlich in einem Gebäude, das der Kirche gehört. Schon bald gehen in dem Haus unheimliche Dinge vor sich, die nicht nur die Nachtruhe beeinträchtigen... Der Originaltitel "The Sentinel" deutet schon an, in welche Richtung sich die Horror-Story schliesslich entwickeln wird, nachdem die ersten 45 Minuten eher gepflegte Langeweile verbreiten. Neben dem ansprechend gefilmten 70er-Jahre Setting sucht vor allem das wirklich bemerkenswerte Staraufgebot seinesgleichen (kann man bei imdb nachlesen). Die BluRay ist gemessen am Alter des Filmes bemerkenswert gut geworden. Ganz sicher nicht jedermanns Sache, vor allen das bizarre Finale kann auch heute noch sensible Gemüter verstören, aber für Liebhaber von 70er-Horrorfilmen einen Blick wert. Meine Wertung: 6 von 10 "ODD THOMAS" (2013) Blockbuster-Regisseur Stephen Sommers, von dem ich keine allzu hohe Meinung habe, hat diesen mir zuvor unbekannten Teenie-Fantasy/Horror-Streifen mit einem relativ niedrigen Budget inszeniert, in dem ein mit übersinnlichen Fähigkeiten gesegneter Teenager (der neue "Star Trek"-Checkov Anton Yelchin) gegen eine böse Macht kämpft, die in der Kleinstadt, in der er lebt, ein Massaker anrichten will... Klingt bescheuert, funktioniert aber mit der ziemlich einzigartigen Mischung aus Teenie-Romanze, Fantasy, Horror und Komödie bemerkenswert gut und ist hochgradig unterhaltsam. Eine positive Überraschung, kann ich auf DVD auf jeden Fall jedem Genre-Fan empfehlen. Meine Wertung: 7 von 10 "PERCY JACKSON II - SEA OF MONSTERS" (2013) Gähn, ein weiterer Harry-Potter-Verschnitt, in dem mal keine Zauberer-Sprösslinge, sondern die jugendliche Nachkommenschaft der altgriechischen, nun in die Gegenwart versetzten Götterwelt, den Kampf gegen allerlei Fantasy-Unholde aufnehmen. Nur mittelmässig auf TV-Serien Niveau getrickst hat mich schon am ersten Teil die trashige Anmutung des "Halbgott-Camps" gestört, das offensichtlich Harry Potters "Hogwarts" ersetzt. Man hat in Kenntnis der Vorbilder in dem Film permanent Deja-Vu Erlebnisse, wenn die Macher mal wieder versuchen, eine Szene oder Idee aus einem Potter-Film für ihr Szenario zu adaptieren. Nur an ganz wenigen Stellen blitzt der mögliche Ideenreichtum der literarischen Vorlage (die ich nicht kenne) durch und das Potential, das die Idee, die griechische Götterwelt in die Gegenwart zu versetzen, entfalten könnte. Sonst dominiert 08/15-Fantasy-Einheitsbrei mit flachen Witzen, aber zumindest solider Musik von Andrew Lockington. Meine Wertung: 6 von 10 "LAWLESS" (2013) Solider Gangsterfilm, angeblich basierend auf wahren Ereignissen, um drei Brüder zur Zeit der Prohibition, die mit illegal gebranntem Schnaps ihr Auskommen finden und sich dabei korrupter Polizisten und Mafiosi erwehren müssen... Der Film macht eigentlich nichts falsch: Gutes Setting, ansprechende Fotografie, authentisch wirkendes Zeitkolorit (Kostüme, Autos) mit kernigen Typen, gute Darsteller, allen voran Tom Hardy und der wie in "Iron Man 3" mal wieder einen erstklassigen Bösewicht abgebende Guy Pearce, gute und straffe Dramaturgie. Es gibt nur ein Problem: Das ist alles nicht neu, bewegt sich alles im Rahmen der üblichen Genre-Konventionen und mündet schliesslich in die unvermeidliche, blutige Massen-Schiesserei, wie man es aus diversen anderen Filmen dieser Art kennt. Vielleicht ist das Genre des Prohibitions-Gangsterfilms einfach ausgereizt und auch dieser Film vermag hier keine neuen Akzente zu setzen. Ein braver, unterhaltsamer und professionell inszenierter Genrebeitrag, aber auch nicht mehr. Meine Wertung: 7 von 10 "UPSIDE DOWN" (2012) Ein weiteres Beispiel für leider nicht ausgereiztes Potential: Eine Sci-Fi/Fantasy-Love-Story, angesiedelt in einem Zwei-Welten-Kosmos, in dem zwei Planeten scheinbar aneinander "hängen" (wie das genau funktioniert, wird im Film nicht erklärt) und sich zwei unterschiedliche Gesellschaftsschichten gegenüberstehen, eine reiche Klasse, die die entwickelte, industrialisierte Welt bewohnt und eine "Unterschicht" aus Arbeitern und Armen, die diesen zuarbeitet. Als Teenager verliebt sich ein Arbeiterkind (Jim Sturgess) in eine Bewohnerin der reichen Welt (Kirsten Dunst) und der Film erzählt, die die beiden allen Hindernissen zum Trotz ein Paar werden, quasi eine Sci-Fi-Version von "Romeo und Julia". Das ist ja durchaus OK, aber es schmerzt, zu sehen, wieviel mehr man daraus hätte machen können angesichts der zahllosen optischen Extravaganzen und des Ideenreichtums des Szenarios. Eine geradelinige, überraschungsarme, klischeehafte Liebesgeschichte - das wars. Mehr haben die Autoren in diesem fantastischen Universum nicht untergebracht. Schade eigentlich. Meine Wertung: 6 von 10 "STAY" (2005) Bizarr-rätselhafter-Traum-Trip um einen Psychiater (Ewan McGregor), der einen suizidgefährdeten jungen Studenten (Ryan Gosling) vor dem Selbstmord retten will. Von diesem Film hatte ich auch noch nie zuvor gehört und ich kann auch verstehen, warum er keinen hohen Bekanntheitsgrad erreicht hat. Er bricht einfach zu sehr mit konventionellen Erzähl- und Dramaturgie-Strukturen, um ein Massenpublikum zu erreichen. Was genau vor sich geht und ob die verschwimmenden Grenzen zwischen Realität und Traum darauf hindeuten, dass sich die ganze Geschichte nur im Kopf eines der beiden Protagonisten abspielt, bleibt bis zum Ende rätselhaft. Der Zuschauer wird ganz schön gefordert, die Zusammenhänge selbst herzustellen und obwohl ich den Film sowohl inhaltlich als auch formal durchaus reizvoll fand, kann ich ihn nicht wirklich empfehlen. Man könnte ihn auch als pratentiösen Quark abqualifizieren, der versucht, Konfusion als Genialität zu tarnen. Hier muss man schon viel Aufgeschlossenheit für unkonventionelle Seherlebnisse und Erzählstrukturen mitbringen. Nicht jedermanns Sache, vielleicht ab ehesten geeignet für Fans von Filmen im Stil von "Donny Darko" o.ä. Meine Wertung: 6 von 10 gruss
  2. "THE MORTAL INSTRUMENTS - CITY OF BONES" (ja, ich weiss, die DVD ist offiziell noch nicht draussen, aber ich hatte am WE die Gelegenheit, extern eine Vorabversion zu sehen) Seit dem Erfolg von "Harry Potter" und "Twilight" scheint es ja in Mode gekommen zu sein, immer neue Geschichten um Teenager - bevorzugt weiblichen Geschlechts- zusammenzufantasieren, die mit dem Eintritt in die Volljährigkeit der Erkenntnis gewahr werden, dass sie einem Geschlecht aus Hexen/Zaubereren/Vampiren/Werwölfen oder anderer Fantasy-Randgruppen entstammen und "auserwählt" sind, nach einer ominösen Prophezeiung/vergilbten Pergamenten ihre Welt vor dem Bösen/dem Untergang zu retten... und dabei auf gutaussehende Jungs der eigenen Partei und der "Gegenseite" treffen, was unvermeidlich amouröse Verstrickungen der besonders peinlichen Art nach sich zieht. Nach diesem oder einem ähnlich gestrickten Erfolgsrezept funktioniert auch "City of Bones", in der eine junge Frau mit der Erkenntnis konfrontiert wird, dass sie zum Fantasy-Geschlecht der sogenannten Schattenjäger gehört, die Dämonen jagen. Zugleich muss sie ihre verschwundene Mutter und den "Kelch der Engel" finden, hinter dem auch der Bösewicht in diesem Fantasy-Murks her ist. Weitere Details des konfusen Plots zu enthüllen, wäre langweilig und Zeitverschwendung, denn alles bewegt sich in so grausam vorhersehbaren und klischeetriefenden Bahnen, dass die Autor(inn)en noch nicht einmal davor zurückschreckten, einen doppelten "Empire strikes Back"-Twist ( ala "Ich bin dein Vater/Bruder...") in ihr Werk aufzunehmen und den unvermeidlichen Verräter, der den Bösewichten das "Portal" öffnet, sein böses Werk tun lassen. Der hübsche Junge, der als Fantasy-"Love-Interest" der Protagonistin herhalten darf, sieht aus, als wäre er gerade einem CalvinKlein-Model-Katalog für Gruftie-Klamotten entsprungen, wobei man "gutes Aussehen" eben nicht mit Ausstrahlung oder Charisma verwechseln sollte. Seine darstellerischen Leistungen - ebenso wie die des restlichen Ensembles - wäre mit "Laienspielschar" noch euphemistisch umschrieben, selbst Gaststar Jonathan Rhys Meyers macht sich mit bizarrem Overacting als Bösewicht "Valentine" lächerlich. Wirr aneinander gereihte, öde Action-Sequenzen, in denen - vollkommen blutleer, versteht sich, schliesslich war der Film aus marketingtechnischen Gründen ab 12 freigegeben - gegen oder mit (spielt aber auch keine Rolle) Vampire, Dämonen, Hexen, Werwölfe und andere Fantasy-Standardgegner gekämpft wird, machen den ganzen Quatsch auch nicht besser. Anerkennung zollen muss man höchstens den Spezialeffekt-Designern, schon der erste "Hunde-Dämon" sieht beeindruckend ekelhaft aus und effekttechnisch gibt es auch sonst nichts zu beanstanden. Das kann den Rest aber auch nicht retten. Für zwei Humor-Highlights wird auch gesorgt: Der anfängliche "Ghostbusters"-Joke ist richtig gut, während der Spruch "Ich bin Werwolf, kein Golden Retreiver" ganz sicher in die Filmgeschichte der unvergesslichen One-Liner eingehen wird.... Auffällig ist die Beteiligung der deutschen Produktionsfirma "Constantin" an diesem Murks, hinter der man fast so etwas wie ein Muster zu erkennen vermag - immer wieder versuchen die Deutschen, in diesem und vergleichbaren Fällen, vergeblich unter Beweis zu stellen, dass sie es mit grossen Hollywood-Blockbustern aufnehmen können - und ebenso regelmässig gehen diese Ambitionen in die Hose. Angefangen von den (zugegebenermassen gar nicht so schlimmen, aber im Vergleich mit den X-MEN Filmen, mit denen sie offensichtlich konkurrieren sollten, eben doch ziemlich trashigen) "Fantastic Four"-Filmen, dann wurden "Rubinrot" und dieser grottige Murks als Möchtegern-Konkurrenz zur "Harry Potter"/"Twilight"-Mania (co)produziert. Lernen diese Typen eigentlich nie dazu? Meine Wertung: 3 von 10 (zwei für den Humor, einen für das Effektdesign) ...und das schlimmste am Schluss: Es wird einen zweiten Teil geben! Trotz des schwachen Einspielergebnisses haben irgendwelche Marketingfritzen wieder genug Geld eingesammelt, um eine Fortsetzung zu finanzieren... aargghh gruss
  3. Ja, das ist das einzig Positive, was ich "Pacific Rim" auch zubilligen würde... dass er insgesamt etwas weniger unerträglich ist als der Transformers-Müll - wobei zumindest Transformers III aber doch mit besseren Effekt- und Action-Szenen aufwarten kann. Aber im Vergleich mit dem bisherigen Output von Regisseur Del Toro fand ich den Murks dennoch einen Griff ins Klo. Seine Stärke bestand immer darin, gelungene Fantasy-Charaktere, von Blade (II) bis Hellboy in seinen Werken in den Mittelpunkt des Geschehens zu stellen (und nicht die Spezialeffekte). Aber wenn ich mir hier diese grottenlangweiligen, einem drittklassigen "Top Gun"-Verschnitt entsprungenen fleischgewordenen Piloten- und Vorgesetzten-Klischees in Erinnerung rufe, diese absurde Prämisse mit der "Dual-Jäger-Steuerung" und die peinlichen Humor-Sidekicks, frage ich mich schon, was hier schief gelaufen ist. gruss
  4. "Into the White" (2012) Norwegisches WW2-Drama, basierend auf einer wahren Geschichte: Ein deutsches und ein englisches Kampfflugzeug stürzen während eines Luftkampfs über Norwegen ab. Die Überlebenden müssen sich zusammenraufen, um aus der harschen Wildnis der Eiswüste herauszukommen. Eine sehr positive Überraschung: Trotz mancher in diesem Genre häufig anzutreffender Klischees (arrogant-blasierte Engländer vs. wahlweise fanatisch-nazifiziert oder innerlich resigniert, in jedem Fall aber gehorsame Deutsche) spannend inszeniert, mit gut ausgearbeiteten und entwickelten Charakteren, die von einem sehr kompetenten Darsteller-Ensemble getragen werden. Trotz des über weite Strecken kammerspielartigen Charakters (ein grosser Teil des Filmes spielt in einer einsamen Berghütte) fesselt die Handlung, in deren Verlauf aus den Soldaten und Feinden allmählich wieder Menschen werden. Die Abenteuer-Elemente, sind, so weit ich das beurteilen kann, realitätsnah erzählt, ohne sich zu sehr in blutrünstigen Details zu ergehen. Ein menschlich anrührender Epilog, der erzählt, was mit den "echten" Menschen, auf deren Schicksal die Story basiert, damals geschehen ist, beschliesst den nur ca. 95 min langen Film auf thematisch angemessene Weise. Harry Potter-Star Rupert Grint zeigt in diesem Film, dass er auch ausserhalb von Hogwarts eine solide Darbietung abzuliefern vermag - worauf ich, ehrlich gesagt, wenn ich mich z.B. an ihn in "Harry Potter und die Kammer des Schreckens" erinnere, nicht gewettet hätte. Aber das ist natürlich schon lange her und damals war er eben noch ein Kind. Meine Wertung: 8 von 10 "Now you see me" (2013) Ich schätze, da scheiden sich die Geister: Für die einen ein starbesetzter Geniestreich, für die anderen pratentiöser, überkonstruierter Quark, der mit unglaubhaften Wendungen den Zuschauer für blöd verkaufen und sich selbst als ultra-smart in Szene setzen will. Mein Eindruck schwankte auch zwischen diesen Extremen hin und her, wobei nicht zu leugnen ist, dass sich alles, was geboten wird, auf handwerklich sehr hohem Niveau bewegt, von den darstellerischen Leistungen des Starensembles über die Action und Verfolgungsjagden, die Kameraarbeit bis zur soliden Musik von Brian Tyler - was man aber von dem Skript nicht unbedingt behaupten kann. Die ganze Prämisse von den vier "Robin-Hood"-Zauberern, die im Auftrag eines mysteriösen Phantoms (dessen Identität erst am Ende enthüllt wird) mit absurd-konstruierten Methoden Banken ausrauben und ganze Armeen von FBI Agenten zum Narren halten, lässt einen schon vom Glauben (an jegliche Plausibilität) abfallen und was folgt, grenzt teilweise schon an Zumutungen für den gesunden Menschenverstand. Trotzdem muss ich einräumen, dass einen gerade die Absurdität bis zum Finale bei der Stange hält, weil man wissen möchte, was an irrwitzigen Ideen noch geboten wird und wie die Handlung überhaupt noch ein halbwegs nachvollziehbares Ende finden kann. Ein gewisser Unterhaltungswert ist jedenfalls nicht zu leugnen. Den unvermeidlichen finalen "Twist" habe ich jedenfalls in dieser Form nicht vorhergesehen und ich fand ihn auch nicht so "schlimm", wie ich angesichts des Rests des Filmes befürchtet hatte. Meine Wertung: 6 von 10
  5. Ich wünschte, JNH würde mal wieder was komponieren, was entweder in Richtung "Lady in the Water" oder "The Last Airbender" geht. Ich habe gerade mal wieder die "Airbender Suite" gehört - die finde ich SO genial mit ihrer Mischung aus Mystery/Fantasy-Stimmung und martalischer Action. Ich kenne zwar den "Tribute von Panem"-Score noch nicht, aber ich schätze, der Stil unterscheidet sich eher von den genannten Werken, oder? gruss
  6. Nein, ich habe am Montag in dem anderen Thread trashigen Filmen wie "Curse of Chucky" oder "Hard Target" 6 Punkte gegeben, auf einem etwas höheren (Qualitäts- und Produktions-)Niveau bewegt sich "Man of Steel" ja dann doch - trotz all meiner Kritikpunkte. Man kann den Film für einen gepflegten DVD-Abend durchaus einlegen, er ist ja nicht so unerträglich, dass man mittendrin ausschalten müsste. Gedanken darüber, was alles falsch gelaufen ist und die Vergleiche zu den Vorgängern macht man sich ja auch erst hinterher. Für einen "Normal-Zuschauer" mag "Man of Steel" auch halbwegs unterhaltsam sein, ich betrachte mich seit meiner Jugend als Sci-Fi/Fantasy-Fan und glaube auch, etwas Ahnung von der Materie zu haben und da setzt man in mancherlei Hinsicht vielleicht etwas andere Masstäbe an als jemand, der nur mal schnell einen 08/15-Blockbuster zur Feierabend-Unterhaltung sucht (und sich für Designfragen oder filmhistorische Vergleiche weniger interessiert, was absolut legitim ist) und das wollte ich mit meiner obigen Kommentierung zum Ausdruck bringen. Es muss auch Abstand zu anderen Snyder-Werken hergestellt werden und da war es mir ein Bedürfnis, die Relation zu wahren - man darf ja nicht vergessen, dass auch (IMHO) Gurken wie "300" oder "Sucker Punch" zu Snyders Oeuvre gehören. Die bekämen von mir ganz bestimmt keine 7 Punkte. gruss
  7. Ich bin kein Comic-Spezialist und von diesem zum Trend zu mehr "Realismus" wusste ich bislang nichts, aber mein Hauptproblem mit dem neuen Superman-Film bestand darin, dass mir die "Superman"-Figur in diesem Film weitgehend gleichgültig geblieben ist. Wenn es Snyders Ziel war, in erster Linie den "Alien"-Charakter der Figur hervorzuheben, so ist ihm das gelungen. Ich will nicht sagen, dass Christopher Reeve grundsätzlich der einzig wahre Superman war, aber in seinen Filmen ist das ungleich besser zu "fühlen", was hier eben fehlt - wie die menschliche Seite von Superman in Konflikt mit dem Superhelden, dem "Alien", steht. Die menschliche Seite von Superman bietet sich dem Zuschauer als Identifikationsfigur, auch durch und über die heute vielleicht "kitschig" oder unfreiwillig komisch anmutende Beziehung zu Lois Lane und die Clark Kent-Rolle. Dieser Aspekt bleibt in Snyders Film vollkommen unterentwickelt und blutleer - das überträgt sich leider auf die Hauptfigur und die Wahrnehmung derselben durch den Zuschauer. Mir hat auch Terence Stamp als General Zod im alten Film viel besser gefallen, weil die bizarre Mischung aus Arroganz, Bösartigkeit, Rachsucht, Unerfahrenheit mit den neuartigen Kräften und Neugier als Charaktermotive ungleich unterhaltsamer waren als hier, wo der Bösewicht mit einer Abgeklärtheit seinen Routinejob erledigt, weil es halt einer machen muss. Der Versuch, die Motive des Bösewichts auf "Star Trek"-Niveau herunterzuziehen (nach dem Motto: der ist ja eigentlich gar nicht böse, der will ja nur das Überleben seiner Rasse sichern), mag anderswo funktionieren, schmälert in so einem Film aber das Potential der Figur. Allein die herrliche Sequenz in "Superman II", in der Zod das "Weisse Haus" erobert und den US-Präsidenten demütigt, ist besser als alle Auftritte vom "neuen" Zod in diesem Film. Was das vielgerühmte "Design" angeht - ich nehme Snyder nicht übel, dass er es gewagt hat, von der "Strampelanzug"-Anmutung der früheren Kostüme wegzukommen, wohl aber das vollkommen vergurkte und stillose Fantasy-Mischmasch-Design von "Krypton". Mag das Design von "Krypton" im alten "Superman"-Film auch Budget- und Spezialeffekt-Beschränkungen geschuldet sein, in seiner Simplizität, Einheitlichkeit und dem in sich stimmigen "Kristall"-Design wirkt das ganze auch heute noch Lichtjahre überzeugender als das was Synder da vermurkst hat, weil er offenbar gar nicht wusste, wofür er das viele Geld noch ausgeben sollte - ich habe mir an den Kopf gegriffen, als ich diese bizarren Rüstungen, die eher in "John Carter" oder "Flash Gordon" gepasst hätten (warum tragen eigentlich in derartigen Filmen, in denen die Figuren mit High-Tech-Fantasywaffen hantieren, regelmässig Rüstungen, die eher an Ritterfilme erinnern?) gesehen habe. Dann springt Russell Crowe auch noch auf den Flugsaurier aus "Avatar" und die Bösewichte beharken sich mit den Landungsschiffen aus "Star Wars Episode II" - oder so ähnlich... Soll das der "Neustart" und der Trend zum "neuen Realismus" gewesen sein? Wenn ich nur zum x-ten Mal sehen will, wie in tricktechnisch überzeugender Weise Hochhäuser oder ganze Städte in Schutt und Asche gelegt werden, kann ich auch "Transformers 3", "2012" oder "Avengers" einlegen. Meine Wertung: 7 von 10 gruss
  8. Bei mir zuletzt im Player: CURSE OF CHUCKY Die 80er Horror-Puppe ist zurück - die Tatsache, das sie ein heute eigentlich völlig unzeitgemässes Relikt aus der Hoch-Zeit des Horror-Trashs ist, wird im Film selbst gleich am Anfang ironisch aufgearbeitet, was den Weg für eine ansonsten überraschend gelungene Rückkehr ebnet, die endlich wieder mit mehr "Horror" als "unfreiwilligem Humor" (wie die vergangenen 3 Teile) aufwarten kann - vorausgesetzt natürlich, man kann diesem Genre überhaupt etwas abgewinnen. Das Tempo stimmt, es gibt zwar nicht so viele Leichen wie in einigen der anderen Sequels, dafür aber einen ausgefeilteren Spannungsbogen, einige genre-typische absurde Wendungen, ein bisschen Splatter und Blut (die FSK 16 Freigabe deutet aber schon darauf hin, dass er diesmal weniger blutrünstig zugeht), düstere Atmosphäre und einen überraschend gelungenen Score vom guten alten Joseph LoDuca. Man merkt, dass Regisseur und Drehbuchautor Don Mancini sich mit dem Genre auskennt. Da hier von "Fan-Service" die Rede war, davon wird in diesem Film auch reichlich geliefert - sogar so viel, dass man als "Nicht-Chucky-Kenner" einigen Plot-Elementen kaum folgen kann. Aber dieser Film dürfte ohnehin überwiegend Genre-Insider interessieren und die kommen auf ihre Kosten. Insgesamt für mich das beste Sequel nach dem Orginal-Chucky-Film. 6 von 10. HARD TARGET Endlich in Deutschland ungekürzt erhältlich - der trashige Action-Kracher von John Woo mit Jean Claude VanDamme. Inhaltlich ein eher dürftiges Remake des in den 80er/90er Jahren scheinbar "beliebten" Themas "Organisierte Menschenjagd", hier angesiedelt in New Orleans, punktet der Film natürlich vor allem mit dermassen absurden, jeder Plausibilität spottenden, Over-the-Top Actionszenen, dass ich hier mehr lachen musste als in mancher Komödie. Dieser ganze John Woo Stil, mit der typischen Zeitlupen-Action mit zweihändig geführten grosskalibrigen Pistolen und fliegenden Tauben, explodierenden Motorrädern und absurden Sprung-Hechtrollen wirkt hier noch dermassen "ungelenk" implementiert, dass das alles erheblich mehr unfreiwillige Komik entfaltet als z.B. in dem wesentlich professioneller gedrehten "Face Off". Dennoch ist der Film in dieser Hinsicht filmhistorisch von Interesse, weil man schon hier die gesamte Palette der stilbildenden John Woo-Elemente geradezu exemplarisch durchexerzieren kann. Noch ganz ohne Digitaltechnik gedreht, prügeln sich hier die Stuntmen noch in "Hand-" - oder, wie bei VanDamme bekannt, besser gesagt "Fuß-"-Arbeit, spritzt das Blut noch "schön" analog mit Squib-Technik aus den Körpern der durchlöcherten Bösewichte, wobei diese so herrlich überdreht gespielt werden von Lance Henriksen (Aliens) und Arnold Vosloo (Die Mumie), dass sie perfekt zum Rest des Films passen. Unterstützt von grausamer 90er-Jahre Mucke von Graeme Revell und irritierenden Frisuren (besonders bei VanDamme selbst) führt der Film den Zuschauer durch typische VanDamme-Action im John Woo-Stil, wobei ich der Ansicht bin, dass das gar nicht mal Woos schlechtester Film war - diese zweifelhafte Ehre bleibt IMHO bei dem unsäglichen Tom Cruise-Verherrlichungs-Vehikel "Mission Impossible II". 6 von 10. EUROPA REPORT Low-Budget/Indie-Science Fiction Film, bei dem die "Science" im Vordergrund steht. Im Pseudo-Doku-Stil weitgehend ohne "Schauwerte" oder spektakuläre Spezialeffekte gedreht, erzählt der Film von einer Weltraum-Expedition zum Jupiter-Mond "Europa", um dort nach Spuren von Leben zu suchen. Natürlich geht so einiges schief, aber der erzählerische Fokus des Films liegt auf der Frage "Wie weit würde ein Wissenschaftler (oder ein Team von Wissenschaftlern) gehen, um einen aufsehenerregenden wissenschaftlichen Durchbruch zu erringen und würde man dafür, diese Erkenntnis der Nachwelt zu übermitteln, sogar sein eigenes Leben gefährden oder ggf. opfern?". Ich fand trotz der sehr drögen Darbietung das Konzept interessant und kann den Film jedem aufgeschlossenen Sci-Fi-Fan, der sich mit "ernsthafter" Sci-Fi (ohne Fantasy-Elemente) beschäftigen möchte, mal für einen DVD-Abend empfehlen. 6 von 10. ALBERT NOBBS Viktorianisches Kostümdrama mit Glenn Close um eine lesbische Frau, die, als Mann verkleidet, in einem Hotel als Butler dient und sich in eine jüngere Kollegin verliebt, was natürlich kein gutes Ende nimmt. Grossartig gespielt von Glenn Close hat der Film dennoch einige Probleme, von denen eines natürlich genre-immanent ist: Nur ganz selten gelingt es, im Film eine Frau als Mann (oder umgekehrt) zu "verkleiden" und diesen Charakter als in dem anderen Geschlecht "glaubwürdig" agieren zu sehen, d.h. als Zuschauer kann man sich wirklich vorstellen, diese Person als Mann/Frau wahrzunehmen, obwohl man "weiss", dass es nicht so ist. Bei "Tootsie" oder "Mrs. Doubtfire" z.B. hat das funktioniert und dank Glenn Close gelingt es auch hier bei dem Hauptcharakter, scheitert aber bei dem wichtigen Nebencharakter "Mr. Page", gespielt von Janet McTeer, der man nie im Leben abnehmen würde, dass ihre Verkleidung als "Mann" auch nur eine Minute glaubwürdig funktionieren würde. Ansonsten fühlt man sich an die in den 90ern so beliebten James Ivory-Konstümdramen erinnert, wobei es natürlich lobenswert ist, dass ein so "heikles" Thema wie lesbische Liebe unter den harschen Bedingungen des 19. Jahrhunderts überhaupt thematisiert wird. Erlesene Ausstattung und Kostümdesign sorgen für glaubhaftes Zeitkolorit und Milieuzeichnung und mehr als einmal ertappt man sich dabei, innerlich "Dankbarkeit" zu empfinden, dass "diese Zeiten" vorbei sind, was z.B. soziale Klassengegensätze oder die Behandlung von "Untergebenen" und Minderheiten angeht. In Nebenrollen agieren einige britische Schauspieler, die man aus den "Harry Potter"-Filmen kennt und zumindest auf mich hat das seltsam und ungewohnt gewirkt, diese Darsteller ausserhalb ihrer "berühmten" Figuren zu erleben (da darf man sich nicht wundern, wieviel Angst die Schauspieler selbst verständlicherweise oft haben, nach der Mitwirkung in einem solchen Frachise rollentechnisch ihr Leben lang "festgelegt" zu sein). Trotzdem: ein bewegendes Drama mit ziemlich deprimierender Grundstimmung, 7 von 10. gruss
  9. Hmmm... schade, ich hätte mir auch speziell den Score zu dem Kinofilm (der ja - wie bei Kampfstern Galactica - eigentlich nur ein Zusammenschnitt der TV-Serie für den Europäischen Markt war, oder?) inclusive des Titelsongs, gewünscht, denn obwohl ich sonst nicht so der "Song"-Fan auf Score-Veröffentlichungen bin, gehört das in dem Fall für mich einfach dazu. Allein dieser schräge Vorspann, in dem sich diese bebrillte 70er-Schönheit auf den leuchtenden Buchstaben räkelt, ist schon so unvergesslich kultig, andererseits ist der Score wohl kaum so gut, dass er von mehr als einem Release abgedeckt werden "muss". Da hätte der Kinofilm genügt, denn von dem "kennt" man (zumindest als Fan der "Post-StarWars-Ära") wenigstens die Musik; die Serie ist ja doch (zumindest hierzulande) viel unbekannter. gruss
  10. Genau. Ich habe früher hobbymässig bei einem Online-DVD/BR-Magazin mitgearbeitet. Da habe ich noch...äh... "Verbindungen" zu Bezugsquellen. Gestern angeschaut: "Thin Ice" (2011) Ganz nette Krimikomödie um einen Versicherungsmakler, der vor nichts zurückschreckt, andere zu übervorteilen. Als er eines Tages bei einem (scheinbar) senilen alten Mann, den er als Kunden betreut, eine antike Geige von enorm hohem Wert entdeckt, will er sich diese unter den Nagel reissen und dabei kommt es zu einem folgenschweren Zwischenfall... Über fast die gesamte Laufzeit fühlte ich mich bei diesem Film an das (natürlich unerreichbare) Vorbild "Fargo - Blutiger Schnee" erinnert, mit dem dieser Film jede Menge Ähnlichkeiten hat - bis zum finalen Twist, der den ganzen Fall aber dann völlig auf den Kopf stellt, so dass man der Handlung dann doch noch eine gewisse Eigenständigkeit zubilligen kann. Ich empfand den Twist zwar als ziemlich überkonstruiert, aber ein gewisser Unterhaltungswert ist nicht zu leugnen. Greg Kinnear als schmieriger Versicherungstyp ist einfach grossartig, daher macht es auch Spass, unabhängig von der Handlung den unangenehmen (aber ziemlich "lebensnahen") Charakter, den er spielt, durch den bizarren Fall stolpern zu sehen. Ergänzt wird er dabei von Alan Arkin als nur vermeintlich senilem Opfer. Die kurze Laufzeit von nur ca. 85 min. sorgt für nette Krimikomödien-Unterhaltung für einen gepflegten DVD-Abend. Ein Meisterwerk sollte man aber nicht erwarten. Meine Wertung: 6 von 10 gruss
  11. An "The Conjuring" fand ich besonders gelungen, dass Regisseur Wan es an keiner Stelle "übertreibt", weder in der Dramaturgie noch mit den Effekten. Viele Horrorfilme verheben sich im Finale (zuletzt etwa: "Mama") und ruinieren so eine bis dahin gelungene Spannungsdramaturgie mit dem Verlust jeder Glaubwürdigkeit. Wenn man die Prämisse, ohne die der Film natürlich nicht funktioniert, nämlich, dass es Besessenheit, Geister und Dämonen halt "wirklich" gibt, (sei es auch nur für die Dauer des Filmkonsums), akzeptiert, schafft Wan eine unvergleichlich "authentische" Atmosphäre, obwohl er ja eigentlich nur bekannte Versatzstücke des Gruselgenres neu kombiniert - das aber mit wahrlich bemerkenswerter Perfektion. Ich glaube, wenn ich wählen müsste, welche Rolle Laurence Olivier wohl unsterblich gemacht hat, würde ich mich für diesen Film entscheiden Was Filmbösewichte angeht, hat Olivier mit "Dr. Szell" neue Maßstäbe gesetzt. Einer der furchterregendsten Charaktere, die je in einem Thriller geschaffen wurden. Spielt ganz sicher in einer Liga mit "Hannibal Lector" - unmittelbar danach käme natürlich seine superbe Leistung in "Spartacus" - für mich jedenfalls ein Darsteller, der in erster Linie mit seinen grossartigen "Bad Guy"-Rollen in Erinnerung bleibt. Ich habe mir angesehen: John Carpenters DIE MÄCHTE DES WAHNSINNS Wow, ein John Carpenter-Film, den ich noch nicht kannte. Ein bemerkenswert originelles Spiel um "Realität", "Fiktion" und "Wahnsinn" um das Verschwinden eines weltbekannten Horror-Schriftstellers; Anleihen bei King und Lovecraft inclusive. Handlungstechnisch jedenfalls mal was völlig anderes als das was einem üblicherweise in diesem Genre vorgesetzt wird. Mit einer für "Low Budget"-Regisseur Carpenter bemerkenswerten Starbesetzung, wobei Hauptdarsteller Sam Neill so herrlich überdreht aufspielt, dass eine wahre Freude ist. In Gastrollen Charlton Heston, David Warner und Jürgen Prochnow. Die Bildqualität der BR ist bemerkenswert gut geworden. Meine Wertung: 8 von 10 gruss
  12. Dieses Defizit räume ich ohne weiteres ein. Ich habe so gut wie keine Erfahrung mit deutschen Filmmusik-Komponisten, die "üblichen Verdächtigen", mit denen man üblicherweise anfängt und die einen dann beschäftigen, stammen halt nicht aus Deutschland. Ralph Wengenmayr ist der einzige, der mir des öfteren in Erinnerung geblieben ist, nicht zuletzt wegen der (nur musikalisch!) vortrefflichen SpaceOpera-Parodie "Traumschiff Surprise". Aber vielleicht es ja an der Zeit, damit mal anzufangen, wenn man sich schon mit so exotischen Interessen befasst wie der Musik zum japanischen StarWars-Verschnitt "Message from Space", kann man ja auch mal die heimischen Gefilde nach weniger bekanntem Stoff durchforsten... Danke für die Anregung... gruss
  13. Danke, dass Du fragst... die Musik ist mir nämlich durchaus positiv aufgefallen, so dass ich im Nachspann direkt auf den Namen des Komponisten geachtet habe, der mir aber dann gar nicht bekannt vorkam. Man merkte die Inspiration durch typische musikalische Ideen, die überlicherweise in Bibel- oder Religionsfilmen anzutreffen sind, besonders vortrefflich in den Szenen, in den denen die Musik "Gefahr" oder "Dramatik" signalisieren sollte, da fühlte man sich kurzzeitig schon teilweise an "Das Omen" oder "Die zehn Gebote" o.ä. erinnert, auch wenn man natürlich davon ausgehen muss, dass die Musik eine ähnliche Funktion hat wie die szenischen Elemente im Film, nämlich solche klischeehaften Elemente zu paraphrasieren und dann zu ironisieren oder zu parodieren. Aber das ist auch musikalisch gut gelungen. In manchen Szenen ist sogar die innere Frage aufgekommen "Hmm, ob der Score wohl separat erhältlich ist...?", mit der alles anfängt... Ja, das kann natürlich sein, dass mir da in Ermangelung zeitlich naheliegender Erinnerungen an die "berühmten" älteren OZ-Filme Details entgangen sind. Ich fand nur die Geschichte um die "Läuterung" eines "schurkischen" Charakters in einer Fantasy-Welt, die mal wieder von bösen Hexen befreit werden muss, dermassen öde und auch so spannungsarm inszeniert, dass bei mir da wirklich keine Freude aufkam. James Franco, den ich in den Spiderman Filmen gut fand, hat mich in der Rolle auch nicht überzeugt. Aber man kann da selbstverständlich anderer Ansicht sein. gruss
  14. OZ - the Great and Powerful OK, ist ja nun schon etwas älter, aber ich habe es mir erst jetzt angesehen. Allmählich kann ich verstehen, warum dieses Jahr als eines der angeblichen "Blockbuster-Flops" (alles relativ gesehen, versteht sich...) in die Filmgeschichte eingehen wird. Top-Regisseur Sam Raimi, Top-Komponist Danny Elfman und dann so etwas... da sieht man eben wieder mal, dass auch noch so viel Geld ein schwaches Skript nicht auszugleichen vermag. Ich hatte unangenehme Deja-Vu Gefühle, die mich vor allem an Tim Burtons "Alice in Wonderland" erinnerten. Uninteressante Charaktere, eine hanebüchene Handlung, kein auch nur halbwegs ausgearbeitet wirkender Spannungsbogen - man hat sich nur auf die Zugkraft eines grossen Fantasy-Namens verlassen, jede Menge GreenScreen, Effektorgien ohne Originalität und die üblichen 08/15-Fantasy-Klischees. Da vergebe ich gnädigerweise mal 6/10, wegen Elfmans Musik und der animierten Porzellanpuppe, die war wirklich "süß"... SNITCH - ein riskanter Deal Dwayne Johnson kann ja richtig schauspielern und nicht nur draufhauen... kein Action-Film, aber ein solider, wenn auch teilweise - vor allem hinsichtlich seiner Prämisse - arg konstruierter, dennoch durchaus spannender Drogen-Krimi. Muss man nicht besitzen, aber zum Ausleihen für einen gepflegten DVD/BR-Abend reicht es. Meine Wertung: 7 von 10 JESUS LIEBT MICH Nein, ich bin nicht gar nicht religiös, trotzdem hat mich die Beschreibung des Plots auf dem DVD-Cover irgendwie gereizt. Nun ja, rausgekommen ist letztendlich doch nur eine weitgehend "typische" deutsche (romantische) Fantasy-Religions-Komödie mit sehr bizarren Einfällen, die ernsthaft religöse Menschen durchaus als Blasphemie verstehen könnten. Das ganze kommt zwar nie an "Das Leben des Brian" oder ähnlich gelagerten Monty-Python Humor heran, aber man merkt in einigen Szenen, dass so etwas als (natürlich unerreichbare) Vorlage gedient haben könnte. Dabei sind manche Gags und Parodien auf Religions/Kirchen/"Gutmenschen"-Klischees gerade in der ersten Hälfte des Films durchaus gelungen, bevor er sich dann im Finale ziemlich überhebt und die Balance zwischen absurden Ideen und dem Spiel mit durchaus bedenkenswerten religiösen Prophezeiungen aus dem Gleichgewicht gerät. Das ist nicht den Darstellern vorzuwerfen, denn gerade der Typ, der den (wiedergekehrten) "Jesus" spielt, hat die sehr schwierige Gratwanderung zwischen Humor, Romantik und Ernsthaftigkeit, ohne die ikonographische Figur der Lächerlichkeit preiszugeben, recht gut hinbekommen, was wichtig für die Herausarbeitung des (ich nenne es mal so) Mensch vs. Gottessohn Dualismus ist, die eine zentrale Rolle für die Handlung spielt, auch wenn dies oft von dem oberflächlichen Humor überspielt wird. Das sonstige darstellerische Personal aus den üblichen Verdächtigen deutschen Filmschaffens kennt man schon aus zahllosen anderen deutschen Filmen und sorgt insofern für keine Überraschungen. Meine Wertung: 6 von 10 gruss
  15. "Stargate" und ID4 liegen ja nun schon einige Zeit zurück und fallen sicherlich in Emmerichs beste (und erfolgreichste) kreative Phase. Ich wage zu bezweifeln, dass er da jemals wieder ran kommt. Sie gefallen mir auch besser als alles was Emmerich danach gedreht hat und "2012" konnte mich nur in ersten Hälfte überzeugen. Aber was den immanenten Humor und die Selbstironie angeht, sehe ich das genau anders herum - wenn Emmerichs Streifen sich ernst nehmen würden, wären sie kaum auszuhalten. Da muss selbst der Weltuntergang noch für schräge One-Liner herhalten. Das Problem besteht nur darin, dass er manchmal nicht die richtige Balance findet und dann tritt das ein, was ronin1975 bemängelt: Die Figuren und die Handlung sind einem egal, man guckt nur noch auf die Effekte. In ID4 hat er das meiner Ansicht nach am (relativ) besten hinbekommen. Die herrlich schräge Szene, in der der US-Präsident in "Area 44" den von "Data" Brent Spiner so herrlich gespielten Hippie-UFO-Wissernschaftler trifft, gehört zu meinen absoluten Lieblingsszenen in einem Emmerich-Streifen. Dass es sich dabei _nicht_ um einen Effekt- oder Action-Shot handelt, spricht für den Film....
  16. "DETACHMENT" Grossartiges Lehrer-Drama mit einem superben Adrian Brody Zu Lehrern haben die meisten Menschen je nach biographischer Prägung während der Schulzeit sicher ganz unterschiedlichste Meinungen und auch wenn dieser Film unter der Prämisse, u.a. deren Funktion (und Leiden) im amerikanischen Schulsystem zu beleuchten, erzählt wird, so nähert er sich doch auch global bedeutenden Themen unter dem recht orginellen Ansatz, primär den Menschen und die Persönlichkeit hinter dem "Funktionsträger" Lehrer zu zeigen. Der Film erzählt vom mehrwöchigen Einsatz eines Aushilfs-Lehrers (Brody) an einer amerikanischen - im Deutschen würde man sagen - "Brennpunkt-Schule". Dabei liegt der Focus aber auf der tragischen familiären Vergangenheit des Protagonisten und den Verstrickungen, die sich daraus für seine Arbeit ergeben. Obwohl bedeutende Fragen wie "Ist ein Lehrer als Reperaturinstanz für geschädigte Jugendliche und gesellschaftliche bzw. familiäre Versäumnisse nicht völlig überfordert?" und "Wie verkraften Lehrer, wenn sie Jugendliche aus desolaten Verhältnissen nicht "retten" können?" anhand exemplarischer Fallbeispiele abgehandelt werden, bleibt der erzählerische Focus auf der Persönlichkeit des jeweiligen Lehrers, wobei neben Brody hier auch Altstar James Caan und die eher aus Action-Filmen bekannte Lucy Liu (in einer besonders beeindruckenden Szene) brillieren. Ich nehme nur selten das Wort "Meisterwerk" in den Mund, aber warum dieser Film nicht mit (mindestens) mehreren Oscar-Nominierungen bedacht wurde, ist mir ein Rätsel. Meine Wertung: 9 von 10 - das beste Lehrer-Drama seit "Club der toten Dichter" (und das ist bekanntlich schon lange her) "WHITE HOUSE DOWN" So, jetzt sinkt das Niveau im Vergleich zum vorgenannten Werk zwar beträchtlich... trotzdem würde ich noch von einer relativ positiven Überraschung sprechen - denn das hätte viel schlimmer kommen können. Natürlich fallen Roland Emmerich-Filme in gewisser Weise immer in die Kategorie "dümmlicher High-Tech-Trash", aber bei Emmerich hat man auch immer das Gefühl, dass er sich dieser Tatsache vollständig bewusst ist und die stets präsente selbstironische und humoristische Attitüde seiner Streifen macht das ganze als reinen Unterhaltungs-Quatsch-Actioner - zumindest nach meinem Geschmack - oft wesentlich erträglicher als vieles was andere Regisseure so auf die Leinwand bringen, besonders wenn bei denen schwülstige Ernsthaftigkeit und Pathos das Geschehen dominieren, obwohl es (z.B.) "nur" um Comic-Figuren geht. Vor allem bekommt Emmerich hier auch dramaturgisch endlich mal wieder die Kurve, so dass seinem Film nicht nach einer starken ersten Hälfte völlig die Luft ausgeht, wie es z.B. bei "2012" und "Day after Tomorrow" der Fall war, sondern bis zum (arg konstruierten) Finale recht spannend bleibt. Ein guter Handwerker war Emmerich ja schon immer und so verwundert es nicht, dass Spezialeffekte und Action-Szenen sich auf hohem Niveau bewegen - von den wohl unvermeidlichen, etwas zu "glatten" CGI-Hubschraubern und Green-Screen-Auto-Innenaufnahmen vielleicht mal abgesehen. Interessant ist auch der eher "links-liberale" politische Background der Story - wahrscheinlich ein Grund, warum er in den USA kein grosser Erfolg war (in Deutschland scheinbar umso mehr - deutsche Kinogänger sind wohl "Kino-Patrioten") Darstellerisch gibt es (für dieses Genre) nichts zu bemängeln und neben Channing Tatum als Action-Held erweist sich Jamie Foxx als (vielleicht etwas zu junger...) US-Präsident jedenfalls als bessere Besetzung als Danny Glover, den ich diesbezüglich als grauenhafte Fehlbesetzung in "2012" empfand. Einge humoristische Einschläge und One-Liner lockern den ganzen Quatsch angenehm auf, der gut daran tut, sich nicht allzu ernst zu nehmen. Meine Wertung: 6 von 10 - Emmerich auf dem Weg der Besserung gruss
  17. Stimmt... da kann man nicht meckern, das hätte ich gar nicht erwartet. Schade nur, dass man in einem eventuellen Booklet (falls es eines gibt) wahrscheinlich kein Wort versteht...
  18. Ah ja, danke... die Releases sehen ziemlich "exotisch" aus, da ist sicher nicht einfach ranzukommen... na, mal sehen
  19. Kennt jemand zufälligerweise den kultig-trashig-bizarren Japan-StarWars Rip-Off "Message from Space" (deutscher Titel: Sternenkrieg im Weltall) von 1978 - "bekannt"(?) für die legendären "kosmischen Nüsse" und den "fliegenden Holländer"? Was auch immer man davon hält... die Musik von Ken-Ichiro Morioka fand ich gelungen, besonders die herrlich elegischen, ohrwurm-artigen Main Titles, alleine deswegen habe ich den TV-Rip gelegentlich eingelegt. http://www.youtube.com/watch?v=DJ20uEw9IjI Weiss jemand, ob der Score jemals veröffentlicht wurde?
  20. Schade, dass nicht auch die Musik zum (weniger bekannten) Spiel STAR TREK - DEEP SPACE NINE - THE FALLEN dabei ist. Die fand ich damals, als ich (das meiner Ansicht nach sehr gute) Action-Adventure gespielt habe, extrem gelungen und atmosphärisch. Sie hat zwar nicht viel mit den "bekannten" Star Trek Themen zu tun, hätte aber auch dazu gehört, wenn man das Ganze schon grossspurig "Music from the Video Games" nennt. gruss
  21. "THE VALLEY OF ELAH" Danke für die Empfehlung der Board-Mitglieder - wirklich ein guter Film mit einem starken Tommy Lee Jones. Ohne Getöse, patriotisches Geschwurbel und unnötigem Pathos wird gezeigt, wie der Krieg und das Militär die beteiligten Menschen auch ausserhalb der eigentlichen Kampfhandlungen "ent-menschlichen" können und Leid und Trauer über geliebte Menschen und Familien bringen. Überzeugend, wie auch "heikle" Themen wie ein (im Kontext der Handlung menschlich nachvollziehbarer) Ausbruch von Rassismus nicht ausgespart werden, was die Hauptfigur deutlich "lebsnsnäher" erscheinen lässt. Kitsch wird gekonnt umschifft und es gibt grossartige Szenen, die völlig ohne Dialog im Gedächtnis bleiben, etwas alleine der Augenblick, in dem Tommy Lee Jones den jungen Rekruten ansieht, der als "Nachfolger" seines verstorbenen Sohnes in das Zimmer einzieht. Das ist echte Schauspielkunst, mit einem einzigen Blick so viel ausdrücken zu können. Meine Wertung: 9 von 10 "JACK THE GIANT SLAYER" Interessant, hier hatte ich eine exakt umgekehrte Wahrnehmung im Vergleich mit "JOHN CARTER" als Sebastian Schwittay. Ich empfand "JACK" als in jeder Hinsicht klischeehafter, öder und konventioneller. Vom Klischee-Bösewicht über das lächerliche Kostüm des Königs und seiner Leute bis zur öden "Prinzessin" und der uninspirierten Action u.v.a. fand ich hier jedes aufgewärmte Fantasy-Klischee mieser recycled als in "John Carter". Warum ein Top-Regisseur wie Bryan Singer hier verschwendet wurde, obwohl das so auch jeder Auftrags-Second-Unit-Verantwortliche hätte runterkurbeln können, ist mir ein Rätsel. Singers "Genius" blitzt nur in ganz wenigen Augenblicken mal durch, etwa der Sequenz, in der die Protagonisten zum ersten Mal den "Riesen" begegnen. Der Film ist natürlich nicht wirklich "schlecht" und für einen geppfegten DVD/BR-Abend reicht es allemal, aber wenn ich entscheiden müsste, ob "JOHN CARTER" oder "JACK" eher zu Recht an der Kinokasse untergingen, so würde meine Wahl auf "JACK THE GIANT SLAYER" fallen. Meine Wertung: 7 von 10 "DEAD MAN DOWN" Recht solider, aber auch klischeehafter Rache-Thriller mit Colin Farrell. Handlungtechnisch hat man das alles in der einen oder anderen Abwandlung schon mal gesehen und das durchaus rasant-mitreissende Action-Finale, das dann doch nur in ein kitschiges Hollywood-Ende mündet, hätte vielleicht - wie der Rest des Filmes - mit mehr "Film Noir"-Elementen aufgepeppt werden sollen, um sich von den zahllosen Genre-Kollegen etwas abzuheben. Wenn der Protagonist oder sein "Love Interest" das Finale nicht überlebt hätten, hätte das dem Film vielleicht das gewisse "Extra" geben können, das ihm so leider fehlt. Meine Wertung: 7 von 10 "LITTLE THIRTEEN" Ich gestehe, ich sehe nur recht selten Filme aus "deutscher" Produktion, weil ich einerseits üblichen deutschen Beziehungs-Romanzen/Kömodien normalerweise gar nichts abgewinnen kann (einen Film mit Til Schwaiger würde ich mir nicht ansehen, wenn mir die DVD oder der Kinobesuch geschenkt würden) und die Fälle, in denen Babelsberg mal versucht, genretechnisch Hollywood nachzueifern, die Resultate mangels Budget und Erfahrung aber häufig auch enttäuschend ausfallen (aktuell z.B. "Rubinrot"). Ein Genre, in dem deutsche Filme oft punkten, ist allerdings das "Milieu-Drama". Um ein solches handelt es sich auch bei diesem Teenager-Drama um zwei Freundinnen im Berliner Unterschicht/"Plattenbau"-Milieu. Der Film hat eigentlich keine "Handlung" im traditionellen Sinne, er besteht im wesentlichen aus szenischen Schilderungen des Lebensalltags der beteiligten Unterschicht("Hartz-4")-Familien mit Focus auf dem Party- und Sex-Leben der Teenager-Mädchen. Auch wenn sich nicht wirklich "Spannung" in konventionellen Sinne entfalten kann, war ich von diesem Film von der ersten bis zur letzten Minute gefesselt, weil die Darsteller und die Machart einen solch überwältigenden Eindruck von Authentizität vermitteln, dass es fast weh tut. Dysfunktionale Familienstrukturen, Alkoholismus, Drogen, Verwahrlosung, Sex... wobei man zu letzgenanntem Punkt anmerken muss, dass der Film mit einigen recht expliziten Sexszenen aufwartet, wer sich daran stört, sollte ihn besser meiden. Dabei werden allerdings nicht einfach voyeuristische Bedürfnisse befriedigt, sondern sie sind in die zentrale Frage des Filmes eingebunden, warum "Sex" letztendlich das einzige ist, was den Mädchen, die in diesem Milieu aufwachsen "müssen" als Quelle der Lebensfreude überhaupt noch bleibt... Meine Wertung: 8 von 10 "SHOPPEN" Unglaublich, gleich noch ein deutscher Film, der mir sehr gefallen hat. Da bin ich allerdings nur zufällig drüber gestolpert, er lief gestern abend auf "Eins Plus". Es handelt sich zwar in gewisser Weise auch um eine "Beziehungskomödie", aber mit ganz anderem Focus. Die Handlung dreht sich um eine sogenannte "Speed-Dating"-Veranstaltung in München, an der acht männliche und acht weibliche, vermeintlich "typische", Grossstadt-Singles teilnehmen und die (eher weniger) romantischen Verstrickungen, die sich daraus ergeben. Der Machart des Filmes merkt man zwar an, dass das Budget wohl sehr niedrig gewesen sein muss, aber das tut dem Vergnügen keinen Abbruch. Der Film ist extrem dialoglastig, denn fast die Hälfte der Laufzeit spielt im Rahmen des genannten Speed-Dating-Treffens, wobei die Dialogszenen einfach völlig schnörlkellos präsentiert werden, was diese Sequenz wie ein abgefilmtes Theaterstück wirken lässt. Dennoch muss man dem Buch und der Dialogregie hier höchste Anerkennung zollen: Auf so herrlich schräge Dialoge muss man erst mal kommen. Ich habe mich köstlich amüsiert. Die Figuren sind natürlich in gewisser Weise überzeichnet und verdichten in sich Elemente und Charaktereigenschaften, die man üblicherweise im typischen Singeledasein (und als Gründe dafür..) verortet, dennoch sind sie etwas mehr als nur Klischee-Abziehbilder und man erkennt als Zuschauer sicher die eine oder andere Eigenart von sich oder aus dem sozialen Umfeld wieder. Obwohl es sich um eine Komödie handelt, bleibt durchaus ein bitterer Nachgeschmack zurück, weil einem (mal wieder) bewusst (gemacht) wird, wie sehr in unserer Gesellschaft die Anbahnung zwischenmenschlicher Beziehungen inzwischen nach den Auslese-, Konkurrenz- und Marktmechanismen des kapitalistischen Wirtschaftssystems funktioniert. Meine Wertung: 8 von 10 gruss (danke auch für den Paul Verhoeven-Tip, bin grosser Verhoeven-Fan)
  22. Ich glaube, die 97er Fassungen würden viele Fans gerne haben, alleine schon weil es da das Finale von ROTJ noch ohne Vaders "Nooooo..." zu sehen gab. War am Ende von ROTJ schon Sebastian Shaw durch Hayden Christensen ersetzt worden oder kam das erst später...? Da bin ich jetzt nicht sicher.
  23. Bei mir zuletzt im Player: - GET THE GRINGO Versucht Mel Gibson jetzt auch wie Arnie oder Stallone ein Comeback als alternde Action-Ikone? Ich muss gestehen, ich hatte Gibson nach seinen allerlei eher YellowPress-tauglichen Eskapaden eigentlich schon "abgeschrieben" und war daher umso überraschter, dass er offenbar weniger verlernt hat, als ich vermutet hätte. Eine Gangster/Knast-Action-Komödie in einem frischen Szenario angesiedelt (halb-"offenes", mexikanisches Riesen-Gefängnis), mit irrwitzigem Tempo, gut konstruierter Story, teilweise beeindruckenden Massenszenen (das war mit all den Komparsen bestimmt nicht leicht zu drehen) und viel Humor. Auch wenn Gibson einen "Gangster" spielt, ist er natürlich kein richtig "böser" Charakter und darf im Verlauf der Handlung eine Frau und deren Jungen retten, was dann auch erwartungsgemäss in ein "Happy End" mündet. Gibsons "Folter-Obsession" schlägt allerdings auch in diesem Film durch und manchmal gelingt dem Streifen die Gratwanderung zwischen Brutalität und Gangster-Komödie nicht 100%ig. Meine Wertung: 8 von 10 - DIE JAGD Bedrückendes skandinavisches Drama um einem Lehrer, der in einem Kindergarten arbeitet und eines Tages zu Unrecht beschuldigt wird, sich einem Kleinkind sexuell genähert zu haben. Dererlei Fälle haben ja in den Jahren der Kindesmissbrauchshysterie auch hierzulande Schlagzeilen gemacht und die Leben nicht weniger Menschen, denen ähnliches widerfuhr, wurden teilweise für immer zerstört, auch wenn Gerichte später deren Unschuld festgestellt haben. Diese Fallkonstellation greift auch der Film auf und beschreibt die Reaktionen eines in Vorverurteilungen und Lynchstimmung schwelgenden sozialen Umfelds in teilweise drastischen Bildern, die beim Zusehen fast weh tun. Da der Protagonist, intensiv gespielt von Mads Mikkelsen, als ein sehr stark in sein soziales Umfeld integriertes Wesen dargestellt wird, bleibt auch die Flucht als Lösung ausgeschlossen, was schliesslich in die bittere Erkenntnis mündet, dass selbst nach der vermeintlichen Rehabilitation sein Leben nie wieder wie vorher sein wird. Meine Wertung: 9 von 10 - HOUSE AT THE END OF THE STREET Dürftiger Teenie-Horror-Thriller mit Jennifer Lawrence um ein Mädchen, das sich mit einem als Aussenseiter gebrandmarkten Jungen anfreundet, der das titelgebende Haus bewohnt, welches ein unerfreuliches Geheimnis in sich birgt... Been there, seen that - jedes Teenie/Horror-Klischee aufgewärmt, etliche Logik- und Stringenz-Probleme und fragwürdige Motivationen sorgen für Stirnrunzeln und ein eher lahmes Finale erzeugt auch nicht viel Spannung im Gruselhaus. Auf der Positivseite ist zumindest eine recht gute Performance von Max Thieriot als undurchsichtigem jugendlichem Hausbesitzer zu verzeichen und der unvermeidliche finale Twist erklärt zwar beileibe nicht alles, was zuvor geschehen ist, ich empfand ihn aber trotzdem als recht gelungen. Trotzdem: In diesem Genre kann man zu viel besseren Filmen greifen. Meine Wertung: 4 von 10 - BAIT - HAIE IM SUPERMARKT Aber es kann im Horror-Genre auch noch schlimmer kommen: Man sollte eigentlich annehmen, dass das Sub-Genre des Fisch-Horrors nach dessen Absinken in eigentlich nicht mehr zu überbietenden Trash in einer Flut von CGI-Piranhas und Plastik-Haien mittlerweile untergegangen ist, aber es gibt unglaublicherweise immer noch Filmemacher, die sich an Neuauflagen dieser Geschichten wagen: Hier sorgt ein Tsunami dafür, dass die übliche Personalbesetzung eines solchen Streifens, inclusive eines gut aussehenden Teenie-Boys und seiner Ex und einem Gaststar ("Dr.Doom" Julian McMahon), mit zwei Haien in einem überschwemmten Supermarkt eingeschlossen wird. Klingt bizarr (nur deswegen habe ich mir den Film - leider - auch ausgeliehen), aber der Rest läuft nach Schema F ab. Fehlgeschlagene Rettungsversuche, einer nach dem anderen wird gefressen, ein bisschen Gore und abgetrennte Gliedmassen, ein dürftiger Spannungsbogen und CGI-Effekte, die aussehen, als ob sie aus einem RTL-Event-Movie von vor 5 Jahren stammen. Dass der Film eine australische Produktion ist, ist dafür nur eine schwache Entschuldigung. Fazit: Selbst für Trash-Fans nicht zu empfehlen. Meine Wertung: 2 von 10 gruss
  24. Ich würde gerne wieder so etwas im Stil von "Ralph Reichts" hören. Da wurde ja schon fast alles geboten, was man sich in dem Genre üblicherweise so vorstellen kann...
  25. Das ist ein interessanter Punkt. Bei richtig "guten" In-Ears sollte man ja "aussen" eigentlich gar nichts hören... ich kann mich noch erinnern, vor ein paar Jahren benutzte ich noch ein anderen In-Ear, nämlich den Ultimate Ears TripleFi 10, der recht klobig ist und zumindest in meinen Ohren nicht den perfekten Sitz hatte, was zur Folge hatte, dass man auch von "aussen" etwas hören konnte. Ich war in der U-Bahn und in einem ruhigen Moment konnte der Typ gegenüber offenbar "mit-hören" was ich mir gerade zu Gehör brachte. Der guckte mich an, als ob ich vom Mars käme. Nicht, dass ich mich "schämen" würde, Filmmusik-Fan zu sein, aber irgendwie war mir das in dem Moment peinlich. Dieser Moment blieb mir so gut im Gedächtnis, dass ich mich selbst heute nach vielen Jahren noch genau erinnern kann, was für ein Stück das war, das ich damals hörte: von Jerry Goldsmith - King Solomons Mines - No Diamonds and End Titles ...
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