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Soundtrack Board

Sebastian Schwittay

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  1. Da hier mehr als zwei Jahre zwischen regulärem Kinostart (laut IMDb) und Albumveröffentlichung liegen, würde ich diese Nominierung in der Tat nicht zählen wollen. Das passt!
  2. Die Goldenthal-Anklänge höre ich auch, vor allem in "Like Tom Fkn Cruise". Das auf- und absteigende Motiv am Anfang hat diesen hysterischen Goldenthal-Vibe, und auch die Solo-Violine ab 1:10 erinnert ziemlich deutlich an INTERVIEW WITH THE VAMPIRE...
  3. Persönliches Track-Ranking: Trust Device Trio for Willa Sisters of the Brave Beaver Like Tom Fkn Cruise (hier hätte ich gerne die längere Filmfassung) Baby Charlene One Battle After Another River of Hills Ocean Waves (Albumfassung, dezidiert nicht die Filmversion!) Guitar for Willa Operation Boot Heel Greeting Code Reprise Perfidia Beverly Hills The French 75 I Need the Greeting Code Baktan Cross Avanti Q Mean Alley Battle After Battle
  4. Nicht nur mein Track der Woche oder des Monats - sondern wahrscheinlich des ganzen Jahres.
  5. Ist alles Kritik auf hohem Niveau. Bisher gab es dieses Jahr kaum bessere Filmmusik. Und nein, auch im Film finde ich die Musik bis auf den oben erwähnten 20-Minuten-Loop wirklich stark. Der erste Track des Albums wird mehrfach extrem wirkungsvoll eingesetzt, ebenso die Actiontracks "Like Tom Fkn Cruise" und "River of Hills". Auch "Baby Charlene", "Perfidia Beverly Hills" oder "Guitar for Willa" haben emotionale Wucht im Film, auch wenn thematisch eher zusammenhanglos. Das Problem ist, dass es dem Score an thematischer Kohärenz mangelt, aber die einzelnen Kompositionen sind teilweise wirklich extrem gelungen! Meinen Lieblingstrack habe ich übrigens noch gar nicht erwähnt: "Trust Device", im Film leider nur fragmentarisch zu hören (als Melodie der Funkgeräte), auf dem Album als schrullige, aber entwaffnend schöne "Konzertversion".
  6. ONE BATTLE AFTER ANOTHER, Jonny Greenwood
  7. Du meinst die Szene mit DiCaprio und Del Toro im Haus, und der anschließenden Erstürmung durch die Polizei. Das ist "Ocean Waves" auf dem Album, in einer unendlich geloopten Version. Fand ich auf Dauer auch zu gleichförmig, das verliert sehr schnell an Wirkung. Die zweieinhalb Minuten auf dem Album reichen völlig. Viel spannender fand ich "Like Tom Fkn Cruise", das wird im Film in einer viel längeren, auskomponierten Fassung eingesetzt; der starke Mittelteil des Tracks, wo DiCaprio mit dem Gewehr auf die Bösewichter vorm Kloster schießt, fehlt in der Albumfassung leider. "Trio for Willa" kommt im Film tatsächlich gar nicht vor, was ich sehr schade fand. Auch einer meiner Lieblingstracks. Insgesamt ist der Score im Film fast noch unzusammenhängender als auf dem Album. Leitmotivisch bleibt im Film eigentlich nur die atonale Klaviermusik ("The French 75", "Ocean Waves") als Musik für die Revolutionäre, und der dreimal eingesetzte erste Track hängen ("One Battle After Another", vielleicht eine Art Hauptthema ohne spezifische Zuschreibungen). Das Motiv/Thema in "Baby Charlene", "Operation Boot Heel" und "Avanti Q" könnte man übrigens als Tochter- oder Familienmotiv deuten, spielt im Film aber nur eine untergeordnete Rolle. Zweimal wird es eingesetzt, eigentlich zu wenig für ein Leitmotiv.
  8. Hier die drei zentralen avantgardistischen Tracks - heftig!
  9. Insgesamt eine etwas krude und wilde Mischung. Neben prägnant eingesetztem Solo-Klavier gibt es die Greenwood-typischen Streichersätze (mal mikrotonal, mal herrmannesque, mal im Gewand klassischer Kammermusik), Stücke für Akustikgitarre, wilde Percussion, kammersinfonische Avantgarde, Radiohead-Anklänge... Mir fehlt etwas der rote Faden, auch wenn es tatsächlich einige leitmotivische Ideen gibt, z.B. ein wiederkehrendes Motiv in "Baby Charlene", "Operation Boot Heel" und "Avanti Q" - nach der morgigen Sichtung des Films werde ich hoffentlich wissen, wem das zugeordnet ist. Darüber hinaus sind Tonrepetitionen und Viertelton-Bewegungen ein wichtiges formgebendes Element: in der Mehrzahl der Tracks findet sich ein ständig wiederholter, hämmernder Einzelton, etwa vom Klavier in den ersten beiden Tracks, oder auch in der Solo-Gitarre im mittleren Abschnitt von "Guitar for Willa" in Form eines Orgelpunkts. Viertelton-Reibungen kommen besonders in "Mean Alley" zur Geltung (das laut IMDb übrigens von Thom Yorke co-komponiert wurde), oder in "Operation Boot Heel". Die Besetzung besteht hauptsächlich aus Klavier, Streichern, Gitarren und Elektronik - in einigen wenigen, sehr avantgardistischen Tracks ("Ocean Waves") kommen auch Holz- und Blechbläser in Besetzungsstärke eines Kammerorchesters hinzu. Überhaupt: die avantgardistischen Tracks (neben "Ocean Waves" auch "Like Tom Fkn Cruise" oder das an YOU WERE NEVER REALLY HERE erinnernde, frenetische "River of Hills") sind schon verdammt radikal für einen 100-Millionen-Dollar-Film! Regelmäßig mit großer Spannung erwarte ich bei Greenwood die reinen Kammermusikstücke. Auch solch eines gibt es diesmal wieder: mit dem letzten Track, "Trio for Willa", fügt Greenwood seinem kleinen Kammermusik-Kanon, bestehend u.a. aus dem "H.W."-Thema aus THERE WILL BE BLOOD und dem "West"-Thema aus POWER OF THE DOG, eine weitere, wunderbare, klassische Komposition für Streichquartett hinzu. Fazit: Rein musikalisch finde ich zwar nicht, dass es sich hier um einen der bislang besten Greenwood-Scores handelt - dafür sind es zu viele starke, aber unverbundene Einzelkompositionen, wodurch dem Ganzen die thematisch-motivische Geschlossenheit eines PHANTOM THREAD oder THERE WILL BE BLOOD abhanden kommt. Aber wer weiß, vielleicht bringt die morgige Filmsichtung noch mehr Ordnung in den Ersteindruck.
  10. Nochmal das Tracklisting und Cover nachgeschoben: 1. One Battle After Another (3:09) 2. The French 75 (1:30) 3. Baktan Cross (2:59) 4. Baby Charlene (3:16) 5. Perfidia Beverly Hills (2:37) 6. Mean Alley (2:46) 7. I Need the Greeting Code (4:19) 8. Ocean Waves (2:34) 9. Guitar for Willa (3:35) 10. Battle After Battle (2:36) 11. Sisters of the Brave Beaver (3:01) 12. Like Tom Fkn Cruise (3:25) 13. Operation Boot Heel (2:12) 14. Avanti Q (1:07) 15. River of Hills (2:07) 16. Greeting Code Reprise (0:53) 17. Trust Device (3:51) 18. Trio for Willa (3:04) Hoffentlich schon in zweieinhalb Stunden auf Spotify!
  11. Tatsächlich klammheimlich, ohne jede Promotion. Auf Reddit wurde schon spekuliert, dass das Studio kein Risiko eingehen und deswegen nicht mit Greenwood werben möchte. Hintergrund sind Boykott-Versuche einiger BDS-Aktivisten und abgesagte Konzerte in Großbritannien: Jonny Greenwood and Israeli musician Dudu Tassa condemn ‘silencing’ after UK concerts pulled | Jonny Greenwood | The Guardian
  12. Hier tust du Newman aber Unrecht. Kompositorisch hat er sicher nicht weniger drauf als die meisten A-Lister der 90er, und von "Dudel-Musik" kann man bei ihm nun wirklich nicht sprechen. Filmdramaturgisch besteht der Unterschied - da ist Goldsmith klar ein anderes Kaliber. War er ja schon immer, siehe auch dramaturgische Finessen in Musiken wie PATTON oder COMA. Das Stück finde ich bis auf den etwas hohlen heroischen Moment bei 3:21 (und vielleicht das Solo-Cello ab 1:00) eigentlich relativ passend. Paul Guilfoyles Bauchschuss und die anderen Erschießungen zu Beginn vertont auch Goldsmith mit gleißenden, ins Groteske tendierenden Fortissimo-Akkorden, wenn ich mich recht erinnere. Sehr stark finde ich auch den Schostakowitsch-Anklang bei 1:41. Dieses moderne russische Idiom hat Goldsmith ja gar nicht in seiner Musik, was man durchaus als verpasste Chance sehen könnte.
  13. Quelle: Film Music Reporter auf X In drei Tagen startet der Film, und immer noch kein Soundtrack-Album in Sicht... Nonesuch Records hat bisher immer 3-4 Wochen vor Kinostart das Album angekündigt. Es scheint sehr viele Songs im Film zu geben, aber der Score spielt wohl auch eine zentrale Rolle. Hoffen wir, dass noch was kommt!
  14. Naja, zum Glück ja nicht. Man hat die Wahl und kann sich das alte Album beschaffen oder behalten, wenn man es hat.
  15. Shirley Walkers ESCAPE FROM L.A. klingt auf der La-La Land z.B. ganz furchtbar. Gleiches Problem wie bei GREMLINS 2. LAST ACTION HERO klang zuletzt auch nicht optimal, da bleibe ich auch beim alten Album.
  16. Unfassbar, wie wirklich überhaupt keine Anstrengungen mehr unternommen werden bei der Qualitätskontrolle neuer Veröffentlichungen. Neben den teils viel schlechteren Masterings (Stichwort: Loudness) ist das einer der Hauptgründe, warum ich kaum noch aktuelle Releases bestelle (bzw. nur, wenn es wirklich wichtige Premieren sind wie Rosenmans OUTSIDER). Werde hier auch bei meiner FSM bleiben.
  17. Hä? Habe ich hier etwas übersehen/überlesen, oder hat Trekfan nachträglich etwas an seinen Beiträgen geändert? Er geht hart mit einigen Aspekten der Serie ins Gericht, aber "unkultivierte" Diskussionskultur, oder gar "widerliche" Beiträge sehe ich hier nicht mal im Ansatz. Bitte mal wieder etwas runterkommen! Zu ALIEN EARTH: Ich bin vom Konzept, Kindern in (halb-)erwachsenen Körpern zuzuschauen, mittlerweile auch etwas genervt. Für mich hat das leider kaum dramatische Kraft, weil die Figuren einfach nicht ernstzunehmen sind. Außerdem ist das alles so unangenehm auf eine junge, woke Zielgruppe abgestimmt - man merkt richtig, wie die Autoren unbedingt Männerfiguren, und allgemein auch Erwachsene vermeiden wollten (sind ja eh alles toxische Boomer... ). Sogar der Unternehmer muss ein Timothée-Chalamet-Abziehbild sein... Das Ganze wirkt wie ein konsequenzloses Spiel, der Ernst der Lage kommt kaum zur Geltung. Seltsame Serie bisher, hoffentlich werden die nächsten Folgen etwas packender.
  18. Schade. Wird wahrscheinlich auch niemals kommen, da es für elektronische Scores im Softerotik-Genre keinerlei Käuferschaft gibt.
  19. Bei diesem Rosenman hatte ich schon lange auf eine Veröffentlichung gehofft... tolle Veröffentlichung, die ich mir auf jeden Fall zulegen werde!
  20. Eine Frage an @Stefan Schlegel und die anderen Italo-Filmmusik-Experten: wisst ihr, ob es von Pino Donaggios Musik zu Aldo Lados Softerotikdrama AMANTIDE - SCIROCCO (1987) irgendeine Art der Veröffentlichung gibt, eventuell sogar nur als Promo o.ä? Der Film lief vergangenen Freitag auf dem diesjährigen Terza Visione - Festival des italienischen Genrefilms in Frankfurt am Main, und ich war ziemlich begeistert von der feingliedrigen Faktur der Komposition. Ist allerdings ein rein elektronischer Score, und daher sicher niemandes Fall hier. Terza Visione – 11. Festival des italienischen Genrefilms - DFF.FILM
  21. Höre momentan gar keine Filmmusik, daher hole ich mal wieder diesen Thread hervor: - Tuba Concerto (John Williams, 1985) - mein Lieblingskonzert von Williams - Violin Concerto No. 2 (John Williams, 2021) - eine randvoll gefüllte Schatztruhe transzendentaler Klangmalerei; man entdeckt bei jedem Hören ganz neue Welten - Klavierquintett (Alfred Schnittke, 1972-76) - wenn es in irgendeiner Musik des 20. Jahrhunderts spukt, dann in Schnittkes Klavierquintett, das er als Gedenkkomposition für seine verstorbene Mutter geschrieben hat - Klaviersonate Nr. 3 (Alfred Schnittke, 1992) - ein herberes und dunkleres Stück Musik als der erste Satz von Schnittkes letzter Klaviersonate ist kaum denkbar; dabei ist die Musik so leise und voller Pausen, dass sie uns regelrecht zum Blick in unsere eigenen Abgründe zwingt - Rothko Chapel (Morton Feldman, 1971) - Feldman gehört zu den leisesten Komponisten des 20. Jahrhunderts; ich liebe diese Spielart der Avantgarde, zu der auch Schnittke mit den oben genannten Werken zählt
  22. Ich finde, mit 'transzendent' ist das Konzert ganz gut beschrieben. Zu diskutieren wäre auch, ob Williams den Modernismus vielleicht sogar in seinen Konzertwerken schon lange hinter sich gelassen hat? Eigentlich ist das, was er im 2. VK oder in Stücken wie "Highwood's Ghost" oder im Klavierkonzert (2. Satz!) macht, ja eher freitonal/frei-atonal gefärbter Neo-Impressionismus. Bzw. entzieht sich der Stil jeder Kategorisierung, was sein Spätwerk auch ein wenig in die Nähe von Charles Ives rückt. Ich finde das 1. VK tatsächlich viel moderner, expressionistischer und akademischer - und damit auch sperriger als das 2. VK.
  23. Ja, das Trompetenkonzert habe ich in den letzten Tagen auch am meisten gehört neben dem Tubakonzert. Kannte es vorher noch gar nicht. Von den abstrakteren Konzerten mag ich "Five Sacred Trees" und das Hornkonzert am liebsten. Der erste Satz des letzteren hat fast was von Charles Ives, mit diesen zirkushaften Echos im Mittelteil.
  24. Auf Anraten von @Max Liebermann habe ich mir nun auch die 1981er-Aufnahme der Urfassung mit Mark Peskanov angehört. Hat mich leider noch weiter vom Werk entfernt als eh schon; nach diesem Hördurchgang wäre das Konzert auf Platz 15 oder 16 meines Rankings gelandet - also so weit hinten wie das Flötenkonzert. Die Peskanov-Aufnahme stellt die eitle Technik-Besessenheit der Ecksätze noch stärker heraus; immerhin der zweite Satz gefällt mir immer noch sehr. So unterschiedlich können die Geschmäcker sein. Das 2. VK finde ich um ein Vielfaches sinnlicher, unverkrampfter und un-akademischer. Spannend. Beim Filmmusik-Williams bevorzuge ich den Modernen à la WAR OF THE WORLDS und MINORITY REPORT, in seinem Konzertschaffen den Zugänglichen à la Tubakonzert. Andererseits war ich auch nie ein riesiger Fan von Filmmusiken wie IMAGES. Das ist ja der eigentliche avantgardistisch-akademische Williams, wie er auch im Flöten- und ersten Violinkonzert durchkommt. WAR OF THE WORLDS, MINORITY REPORT oder THE LOST WORLD sind ja eher postmodern durchmischte Konzepte, die neben der klassischen Moderne auch Minimalismus und Weltmusik miteinbeziehen. (Eh: ❤️ Postmoderne ❤️ )
  25. Die schönste Variante des Themas:
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