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Jonny Greenwood - ONE BATTLE AFTER ANOTHER
Sebastian Schwittay antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in Scores & Veröffentlichungen
Die Goldenthal-Anklänge höre ich auch, vor allem in "Like Tom Fkn Cruise". Das auf- und absteigende Motiv am Anfang hat diesen hysterischen Goldenthal-Vibe, und auch die Solo-Violine ab 1:10 erinnert ziemlich deutlich an INTERVIEW WITH THE VAMPIRE... -
Jonny Greenwood - ONE BATTLE AFTER ANOTHER
Sebastian Schwittay antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in Scores & Veröffentlichungen
Persönliches Track-Ranking: Trust Device Trio for Willa Sisters of the Brave Beaver Like Tom Fkn Cruise (hier hätte ich gerne die längere Filmfassung) Baby Charlene One Battle After Another River of Hills Ocean Waves (Albumfassung, dezidiert nicht die Filmversion!) Guitar for Willa Operation Boot Heel Greeting Code Reprise Perfidia Beverly Hills The French 75 I Need the Greeting Code Baktan Cross Avanti Q Mean Alley Battle After Battle -
Nicht nur mein Track der Woche oder des Monats - sondern wahrscheinlich des ganzen Jahres.
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Jonny Greenwood - ONE BATTLE AFTER ANOTHER
Sebastian Schwittay antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in Scores & Veröffentlichungen
Ist alles Kritik auf hohem Niveau. Bisher gab es dieses Jahr kaum bessere Filmmusik. Und nein, auch im Film finde ich die Musik bis auf den oben erwähnten 20-Minuten-Loop wirklich stark. Der erste Track des Albums wird mehrfach extrem wirkungsvoll eingesetzt, ebenso die Actiontracks "Like Tom Fkn Cruise" und "River of Hills". Auch "Baby Charlene", "Perfidia Beverly Hills" oder "Guitar for Willa" haben emotionale Wucht im Film, auch wenn thematisch eher zusammenhanglos. Das Problem ist, dass es dem Score an thematischer Kohärenz mangelt, aber die einzelnen Kompositionen sind teilweise wirklich extrem gelungen! Meinen Lieblingstrack habe ich übrigens noch gar nicht erwähnt: "Trust Device", im Film leider nur fragmentarisch zu hören (als Melodie der Funkgeräte), auf dem Album als schrullige, aber entwaffnend schöne "Konzertversion". -
Der beliebteste Soundtrack 2025 / Nominierungen
Sebastian Schwittay antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in Filmmusik Diskussion
ONE BATTLE AFTER ANOTHER, Jonny Greenwood -
Jonny Greenwood - ONE BATTLE AFTER ANOTHER
Sebastian Schwittay antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in Scores & Veröffentlichungen
Du meinst die Szene mit DiCaprio und Del Toro im Haus, und der anschließenden Erstürmung durch die Polizei. Das ist "Ocean Waves" auf dem Album, in einer unendlich geloopten Version. Fand ich auf Dauer auch zu gleichförmig, das verliert sehr schnell an Wirkung. Die zweieinhalb Minuten auf dem Album reichen völlig. Viel spannender fand ich "Like Tom Fkn Cruise", das wird im Film in einer viel längeren, auskomponierten Fassung eingesetzt; der starke Mittelteil des Tracks, wo DiCaprio mit dem Gewehr auf die Bösewichter vorm Kloster schießt, fehlt in der Albumfassung leider. "Trio for Willa" kommt im Film tatsächlich gar nicht vor, was ich sehr schade fand. Auch einer meiner Lieblingstracks. Insgesamt ist der Score im Film fast noch unzusammenhängender als auf dem Album. Leitmotivisch bleibt im Film eigentlich nur die atonale Klaviermusik ("The French 75", "Ocean Waves") als Musik für die Revolutionäre, und der dreimal eingesetzte erste Track hängen ("One Battle After Another", vielleicht eine Art Hauptthema ohne spezifische Zuschreibungen). Das Motiv/Thema in "Baby Charlene", "Operation Boot Heel" und "Avanti Q" könnte man übrigens als Tochter- oder Familienmotiv deuten, spielt im Film aber nur eine untergeordnete Rolle. Zweimal wird es eingesetzt, eigentlich zu wenig für ein Leitmotiv. -
Jonny Greenwood - ONE BATTLE AFTER ANOTHER
Sebastian Schwittay antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in Scores & Veröffentlichungen
Hier die drei zentralen avantgardistischen Tracks - heftig! -
Jonny Greenwood - ONE BATTLE AFTER ANOTHER
Sebastian Schwittay antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in Scores & Veröffentlichungen
Insgesamt eine etwas krude und wilde Mischung. Neben prägnant eingesetztem Solo-Klavier gibt es die Greenwood-typischen Streichersätze (mal mikrotonal, mal herrmannesque, mal im Gewand klassischer Kammermusik), Stücke für Akustikgitarre, wilde Percussion, kammersinfonische Avantgarde, Radiohead-Anklänge... Mir fehlt etwas der rote Faden, auch wenn es tatsächlich einige leitmotivische Ideen gibt, z.B. ein wiederkehrendes Motiv in "Baby Charlene", "Operation Boot Heel" und "Avanti Q" - nach der morgigen Sichtung des Films werde ich hoffentlich wissen, wem das zugeordnet ist. Darüber hinaus sind Tonrepetitionen und Viertelton-Bewegungen ein wichtiges formgebendes Element: in der Mehrzahl der Tracks findet sich ein ständig wiederholter, hämmernder Einzelton, etwa vom Klavier in den ersten beiden Tracks, oder auch in der Solo-Gitarre im mittleren Abschnitt von "Guitar for Willa" in Form eines Orgelpunkts. Viertelton-Reibungen kommen besonders in "Mean Alley" zur Geltung (das laut IMDb übrigens von Thom Yorke co-komponiert wurde), oder in "Operation Boot Heel". Die Besetzung besteht hauptsächlich aus Klavier, Streichern, Gitarren und Elektronik - in einigen wenigen, sehr avantgardistischen Tracks ("Ocean Waves") kommen auch Holz- und Blechbläser in Besetzungsstärke eines Kammerorchesters hinzu. Überhaupt: die avantgardistischen Tracks (neben "Ocean Waves" auch "Like Tom Fkn Cruise" oder das an YOU WERE NEVER REALLY HERE erinnernde, frenetische "River of Hills") sind schon verdammt radikal für einen 100-Millionen-Dollar-Film! Regelmäßig mit großer Spannung erwarte ich bei Greenwood die reinen Kammermusikstücke. Auch solch eines gibt es diesmal wieder: mit dem letzten Track, "Trio for Willa", fügt Greenwood seinem kleinen Kammermusik-Kanon, bestehend u.a. aus dem "H.W."-Thema aus THERE WILL BE BLOOD und dem "West"-Thema aus POWER OF THE DOG, eine weitere, wunderbare, klassische Komposition für Streichquartett hinzu. Fazit: Rein musikalisch finde ich zwar nicht, dass es sich hier um einen der bislang besten Greenwood-Scores handelt - dafür sind es zu viele starke, aber unverbundene Einzelkompositionen, wodurch dem Ganzen die thematisch-motivische Geschlossenheit eines PHANTOM THREAD oder THERE WILL BE BLOOD abhanden kommt. Aber wer weiß, vielleicht bringt die morgige Filmsichtung noch mehr Ordnung in den Ersteindruck. -
Jonny Greenwood - ONE BATTLE AFTER ANOTHER
Sebastian Schwittay antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in Scores & Veröffentlichungen
Nochmal das Tracklisting und Cover nachgeschoben: 1. One Battle After Another (3:09) 2. The French 75 (1:30) 3. Baktan Cross (2:59) 4. Baby Charlene (3:16) 5. Perfidia Beverly Hills (2:37) 6. Mean Alley (2:46) 7. I Need the Greeting Code (4:19) 8. Ocean Waves (2:34) 9. Guitar for Willa (3:35) 10. Battle After Battle (2:36) 11. Sisters of the Brave Beaver (3:01) 12. Like Tom Fkn Cruise (3:25) 13. Operation Boot Heel (2:12) 14. Avanti Q (1:07) 15. River of Hills (2:07) 16. Greeting Code Reprise (0:53) 17. Trust Device (3:51) 18. Trio for Willa (3:04) Hoffentlich schon in zweieinhalb Stunden auf Spotify! -
Jonny Greenwood - ONE BATTLE AFTER ANOTHER
Sebastian Schwittay antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in Scores & Veröffentlichungen
Tatsächlich klammheimlich, ohne jede Promotion. Auf Reddit wurde schon spekuliert, dass das Studio kein Risiko eingehen und deswegen nicht mit Greenwood werben möchte. Hintergrund sind Boykott-Versuche einiger BDS-Aktivisten und abgesagte Konzerte in Großbritannien: Jonny Greenwood and Israeli musician Dudu Tassa condemn ‘silencing’ after UK concerts pulled | Jonny Greenwood | The Guardian -
Air Force One - Jerry Goldsmith
Sebastian Schwittay antwortete auf TheRealNeos Thema in Scores & Veröffentlichungen
Hier tust du Newman aber Unrecht. Kompositorisch hat er sicher nicht weniger drauf als die meisten A-Lister der 90er, und von "Dudel-Musik" kann man bei ihm nun wirklich nicht sprechen. Filmdramaturgisch besteht der Unterschied - da ist Goldsmith klar ein anderes Kaliber. War er ja schon immer, siehe auch dramaturgische Finessen in Musiken wie PATTON oder COMA. Das Stück finde ich bis auf den etwas hohlen heroischen Moment bei 3:21 (und vielleicht das Solo-Cello ab 1:00) eigentlich relativ passend. Paul Guilfoyles Bauchschuss und die anderen Erschießungen zu Beginn vertont auch Goldsmith mit gleißenden, ins Groteske tendierenden Fortissimo-Akkorden, wenn ich mich recht erinnere. Sehr stark finde ich auch den Schostakowitsch-Anklang bei 1:41. Dieses moderne russische Idiom hat Goldsmith ja gar nicht in seiner Musik, was man durchaus als verpasste Chance sehen könnte. -
Jonny Greenwood - ONE BATTLE AFTER ANOTHER
Sebastian Schwittay erstellte ein Thema in Scores & Veröffentlichungen
Quelle: Film Music Reporter auf X In drei Tagen startet der Film, und immer noch kein Soundtrack-Album in Sicht... Nonesuch Records hat bisher immer 3-4 Wochen vor Kinostart das Album angekündigt. Es scheint sehr viele Songs im Film zu geben, aber der Score spielt wohl auch eine zentrale Rolle. Hoffen wir, dass noch was kommt! -
Unfassbar, wie wirklich überhaupt keine Anstrengungen mehr unternommen werden bei der Qualitätskontrolle neuer Veröffentlichungen. Neben den teils viel schlechteren Masterings (Stichwort: Loudness) ist das einer der Hauptgründe, warum ich kaum noch aktuelle Releases bestelle (bzw. nur, wenn es wirklich wichtige Premieren sind wie Rosenmans OUTSIDER). Werde hier auch bei meiner FSM bleiben.
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Hä? Habe ich hier etwas übersehen/überlesen, oder hat Trekfan nachträglich etwas an seinen Beiträgen geändert? Er geht hart mit einigen Aspekten der Serie ins Gericht, aber "unkultivierte" Diskussionskultur, oder gar "widerliche" Beiträge sehe ich hier nicht mal im Ansatz. Bitte mal wieder etwas runterkommen! Zu ALIEN EARTH: Ich bin vom Konzept, Kindern in (halb-)erwachsenen Körpern zuzuschauen, mittlerweile auch etwas genervt. Für mich hat das leider kaum dramatische Kraft, weil die Figuren einfach nicht ernstzunehmen sind. Außerdem ist das alles so unangenehm auf eine junge, woke Zielgruppe abgestimmt - man merkt richtig, wie die Autoren unbedingt Männerfiguren, und allgemein auch Erwachsene vermeiden wollten (sind ja eh alles toxische Boomer... ). Sogar der Unternehmer muss ein Timothée-Chalamet-Abziehbild sein... Das Ganze wirkt wie ein konsequenzloses Spiel, der Ernst der Lage kommt kaum zur Geltung. Seltsame Serie bisher, hoffentlich werden die nächsten Folgen etwas packender.
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Italienische Genre-Filmmusik der 50er-70er Jahre
Sebastian Schwittay antwortete auf Mephistos Thema in Filmmusik Diskussion
Schade. Wird wahrscheinlich auch niemals kommen, da es für elektronische Scores im Softerotik-Genre keinerlei Käuferschaft gibt. -
Italienische Genre-Filmmusik der 50er-70er Jahre
Sebastian Schwittay antwortete auf Mephistos Thema in Filmmusik Diskussion
Eine Frage an @Stefan Schlegel und die anderen Italo-Filmmusik-Experten: wisst ihr, ob es von Pino Donaggios Musik zu Aldo Lados Softerotikdrama AMANTIDE - SCIROCCO (1987) irgendeine Art der Veröffentlichung gibt, eventuell sogar nur als Promo o.ä? Der Film lief vergangenen Freitag auf dem diesjährigen Terza Visione - Festival des italienischen Genrefilms in Frankfurt am Main, und ich war ziemlich begeistert von der feingliedrigen Faktur der Komposition. Ist allerdings ein rein elektronischer Score, und daher sicher niemandes Fall hier. Terza Visione – 11. Festival des italienischen Genrefilms - DFF.FILM -
Eure aktuellen Top 5 der klassischen Musik...
Sebastian Schwittay antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in Klassische Musik & Orchester
Höre momentan gar keine Filmmusik, daher hole ich mal wieder diesen Thread hervor: - Tuba Concerto (John Williams, 1985) - mein Lieblingskonzert von Williams - Violin Concerto No. 2 (John Williams, 2021) - eine randvoll gefüllte Schatztruhe transzendentaler Klangmalerei; man entdeckt bei jedem Hören ganz neue Welten - Klavierquintett (Alfred Schnittke, 1972-76) - wenn es in irgendeiner Musik des 20. Jahrhunderts spukt, dann in Schnittkes Klavierquintett, das er als Gedenkkomposition für seine verstorbene Mutter geschrieben hat - Klaviersonate Nr. 3 (Alfred Schnittke, 1992) - ein herberes und dunkleres Stück Musik als der erste Satz von Schnittkes letzter Klaviersonate ist kaum denkbar; dabei ist die Musik so leise und voller Pausen, dass sie uns regelrecht zum Blick in unsere eigenen Abgründe zwingt - Rothko Chapel (Morton Feldman, 1971) - Feldman gehört zu den leisesten Komponisten des 20. Jahrhunderts; ich liebe diese Spielart der Avantgarde, zu der auch Schnittke mit den oben genannten Werken zählt -
Der John-Williams-Konzertmusik-Thread
Sebastian Schwittay antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in Komponisten Diskussion
Ich finde, mit 'transzendent' ist das Konzert ganz gut beschrieben. Zu diskutieren wäre auch, ob Williams den Modernismus vielleicht sogar in seinen Konzertwerken schon lange hinter sich gelassen hat? Eigentlich ist das, was er im 2. VK oder in Stücken wie "Highwood's Ghost" oder im Klavierkonzert (2. Satz!) macht, ja eher freitonal/frei-atonal gefärbter Neo-Impressionismus. Bzw. entzieht sich der Stil jeder Kategorisierung, was sein Spätwerk auch ein wenig in die Nähe von Charles Ives rückt. Ich finde das 1. VK tatsächlich viel moderner, expressionistischer und akademischer - und damit auch sperriger als das 2. VK. -
Der John-Williams-Konzertmusik-Thread
Sebastian Schwittay antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in Komponisten Diskussion
Ja, das Trompetenkonzert habe ich in den letzten Tagen auch am meisten gehört neben dem Tubakonzert. Kannte es vorher noch gar nicht. Von den abstrakteren Konzerten mag ich "Five Sacred Trees" und das Hornkonzert am liebsten. Der erste Satz des letzteren hat fast was von Charles Ives, mit diesen zirkushaften Echos im Mittelteil. -
Der John-Williams-Konzertmusik-Thread
Sebastian Schwittay antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in Komponisten Diskussion
Auf Anraten von @Max Liebermann habe ich mir nun auch die 1981er-Aufnahme der Urfassung mit Mark Peskanov angehört. Hat mich leider noch weiter vom Werk entfernt als eh schon; nach diesem Hördurchgang wäre das Konzert auf Platz 15 oder 16 meines Rankings gelandet - also so weit hinten wie das Flötenkonzert. Die Peskanov-Aufnahme stellt die eitle Technik-Besessenheit der Ecksätze noch stärker heraus; immerhin der zweite Satz gefällt mir immer noch sehr. So unterschiedlich können die Geschmäcker sein. Das 2. VK finde ich um ein Vielfaches sinnlicher, unverkrampfter und un-akademischer. Spannend. Beim Filmmusik-Williams bevorzuge ich den Modernen à la WAR OF THE WORLDS und MINORITY REPORT, in seinem Konzertschaffen den Zugänglichen à la Tubakonzert. Andererseits war ich auch nie ein riesiger Fan von Filmmusiken wie IMAGES. Das ist ja der eigentliche avantgardistisch-akademische Williams, wie er auch im Flöten- und ersten Violinkonzert durchkommt. WAR OF THE WORLDS, MINORITY REPORT oder THE LOST WORLD sind ja eher postmodern durchmischte Konzepte, die neben der klassischen Moderne auch Minimalismus und Weltmusik miteinbeziehen. (Eh: ❤️ Postmoderne ❤️ ) -
Danny Elfman - Dracula
Sebastian Schwittay antwortete auf Mistermaffays Thema in Scores & Veröffentlichungen
Die schönste Variante des Themas: -
Der John-Williams-Konzertmusik-Thread
Sebastian Schwittay erstellte ein Thema in Komponisten Diskussion
Anlässlich der Premiere von John Williams' Klavierkonzert starte ich mal eine kleine Diskussions-Plattform zu Williams' Konzertmusikschaffen - insbesondere zu seinen Instrumentalkonzerten. Keine Gattung nimmt mehr Raum ein in Williams' E-Musik-Oeuvre (es dürfen aber natürlich auch gerne seine Fanfaren, seine Kammermusik und andere Stücke diskutiert werden!). Ich habe in den letzten Tagen ein kleines Ranking seiner Konzerte erstellt. Vielleicht wollt ihr euch mit euren Rankings/Lieblingskonzerten beteiligen? 1. Tuba Concerto (1985) Williams hat leider kein Konzert für mein liebstes Blechblasinstrument, die Bassposaune, geschrieben – aber immerhin eins für Tuba. Und die dialogisiert hier so herrlich mit den anderen Blechbläsern des Orchesters (zweite Hälfte 1. Satz!), dass mir jedes Mal aufs Neue das Herz aufgeht. 2. Cello Concerto (1994) Das JURASSIC PARK-Actionscoring in sinfonischer Form mit obligatem Violoncello-Part. Sehr filmmusikalisch, und trotzdem eins von Williams‘ packendsten und auch reifsten Konzerten. 3. Violin Concerto No. 2 (2021) À propos reif: das zweite Violinkonzert, geschrieben für Anne-Sophie Mutter, stößt in emotionale und klangsinnliche Tiefen vor, wie sie im ersten VK von 1974 trotz technischer Perfektion selten bis nie erreicht werden. Ein Alterswerk, wie man es sich wünscht. 4. Bassoon Concerto „The Five Sacred Trees“ (1993) Williams‘ erstes „Baumkonzert“, bei dem jeder der fünf Sätze einem Baum aus der Mythologie zugeordnet ist. Hochgradig abstrakt, zwischen spröder Introspektion und harschem Modernismus schwankend – ein ernsthafter Brocken in Williams’ Konzertschaffen, der die Beschäftigung lohnt! 5. Horn Concerto (2003) Das zentrale Williams-Konzert der 2000er Jahre. Der surrealistische Reigen des ersten Satzes, sowie der extrem modernistische zweite Satz (mit knapp 2 Minuten der kürzeste Konzertsatz in Williams‘ Konzertschaffen!) sind die Highlights dieses vielgestaltigen Werks, das Williams selbst als sinfonische Dichtung beschreibt. 6. Trumpet Concerto (1996) Wesensgerecht ist das Trompetenkonzert ein fanfarenhaft-wirbelndes Schaustück (allerdings von gewisser Schärfe), bei dem das Solo-Instrument – ähnlich wie im Tubakonzert – in aufregende Dialoge mit dem restlichen Bläser-Ensemble tritt, vor allem im Kopfsatz. Der langsame Mittelsatz ist ungewöhnlich herb, was mir ausgezeichnet gefällt. 7. „On Willows and Birches“ for Harp and Orchestra (2009) Mit seiner ungewöhnlichen zweisätzigen Anlage nach Art eines Diptychons bereichert das Harfenkonzert Williams‘ Konzertschaffen um eine hochspannende Facette. Ein Geheimnis-umwittertes, ungemein erfrischendes Konzert, und das dritte in der Serie der „Baumkonzerte“ (nach dem Bassoon Concerto und „TreeSong“ für Violine und Orchester). 8. „Highwood’s Ghost“ for Cello, Harp and Orchestra (2018) Auch wenn es noch so programmatisch-filmisch aufgezogen ist: das gespenstische Stück über einen Geist auf dem Tanglewood-Gelände lässt mich in vielen Passagen an „stille“ Avantgardisten wie Morton Feldman oder György Kurtág denken. Und in den fortissimo-Passagen fährt Williams nicht nur unfassbare Gefechte von Cello und Harfe, sondern auch einige der extremsten Klangballungen – à la Penderecki – seiner Karriere auf. 9. „Escapades“ for Alto Saxophone and Orchestra (2002) Ob dieses auf der Filmmusik zu „Catch Me If You Can“ basierende Werk als eigenständiges Instrumentalkonzert zu werten ist, ist umstritten. Ich werte es so, und es ist zweifellos Williams‘ zugänglichstes Konzert. Wer den Score mag, mag auch die „Escapades“ (der erste Satz entspricht ziemlich exakt der Titelmusik). 10. Oboe Concerto (2011) Eine luftige Leichtigkeit für Streichorchester und Oboe, bei der vor allem der letzte, dritte Satz in Erinnerung bleibt: die „Commedia“ ist ein flinkes, polyphon gearbeitetes Scherzo, das an Williams‘ TINTIN (ebenfalls 2011) und entfernt an die Scherzos der INDIANA JONES-Scores erinnert. 11. Violin Concerto No. 1 (1974) Biographisch das vielleicht wichtigste Konzert, zum Tod von Williams‘ erster Ehefrau Barbara Ruick geschrieben. Schmerzhaft-tumultös, technisch über alle Maßen beeindruckend, dazu ein extrem verinnerlichter Mittelsatz – ich vermisse trotzdem die Reife und Tiefe des zweiten VK. Man hat seit 2021 halt den Vergleich… 12. Prelude and Scherzo for Piano and Orchestra (2014) Eine Art Vorstudie für das Klavierkonzert (2025): genau wie dort nimmt die Pauke eine wichtige Rolle ein und unterstreicht die allgemeine Schärfe des Ausdrucks. Die freie Form fügt sich allerdings nicht optimal, und man merkt, dass das Präludium später dazukomponiert wurde. (Gehört hier: "Prelude and Scherzo for Piano and Orchestra" - John Williams - YouTube ) 13. „TreeSong“ for Violin and Orchestra (2000) Unter den drei „Baumkonzerten“ ist „TreeSong“ das subtilste Werk. Impressionistisch-zart, selten übers Mezzopiano hinausgehend. Der Schlussakkord mit den Klaviertupfern im höchsten Register ist herrlich! (Leider ist die Aufnahme mit Gil Shaham und den Bostoner Symphonikern viel zu leise gepegelt.) 14. „Markings“ for Violin, Harp and Strings (2017) Eine agitierte Miniatur, die durchaus Laune macht. Den reinen Streicher-/Saitenklang, ganz ohne Bläser und Percussion, hört man bei Williams eher selten. Leider nimmt der versöhnlich-konventionelle Ausklang dem Werk ziemlich den Wind aus den Segeln. 15. Clarinet Concerto (1991) Zur damaligen Uraufführung von der Kritik verrissen, nimmt das Klarinettenkonzert tatsächlich eher einen der hinteren Plätze im Kanon der Williams-Instrumentalkonzerte ein. Sehr filmmusikalisch, etwas flach – die Rhythmik des dritten Satzes erinnert dezent an die Williams-Scores der 70er. Ein okayes Gelegenheitswerk, das bisher noch nicht auf Tonträger veröffentlicht wurde. (Gehört hier: John Williams | Concerto for Clarinet and Orchestra (1991) | John Bruce Yeh, soloist ) 16. Flute Concerto (1969) Williams‘ erstes Konzert ist unter Fans berühmt-berüchtigt, und wird immer wieder als Beispiel für den „schrägen“, modernistischen Williams herangezogen. Ein kurzer, 13-minütiger Satz präsentiert eine Abfolge abstrakter Klangflächen und -ausbrüche, bleibt dabei aber weitgehend formlos. Habe das Stück immer als avantgardistische Fingerübung wahrgenommen, daran haben auch die letzten Hördurchgänge nichts geändert. 17. „Heartwood“ – Lyric Sketches for Cello and Orchestra (2002) Ein formal freier, 15-minütiger Satz (ähnlich wie „Highwood’s Ghost“), der atmosphärische, melancholische und einige bewegtere Abschnitte präsentiert. Viel bleibt nicht hängen, aber immer noch deutlich ausdrucksstärker als die… 18. „Elegy“ for Cello and Orchestra (1997/2002) Das wohl gefälligste und konventionellste Williams-Konzertwerk mit Solo-Instrument. Ein warmer, lyrischer Crowd-Pleaser, der gerne in Konzerten programmiert wird, aber kaum mit Williams‘ anderen Werken für den Konzertsaal mithalten kann. Basierend auf der „Elegy“ for Cello and Piano von 1997, die wiederum auf einem Thema aus SEVEN YEARS IN TIBET basiert. Vorerst außer Konkurrenz: Piano Concerto (2025) Uraufgeführt am 26. Juli 2025. Jeder der drei Sätze ist dem Spiel eines bekannten Jazz-Pianisten nachempfunden. Wunderschön: ein Dialog von Bratsche und Klavier zu Beginn des zweiten Satzes. Das hämmernde und pulsierende Finale (Presto) ist nah dran an den Klavierkonzerten Béla Bartóks. Ein starkes Werk, das sich – nach weiteren Hördurchgängen – wahrscheinlich irgendwo zwischen Platz 5 und 8 einordnen wird. (Eine Veröffentlichung auf Deutsche Grammophon wurde bereits angekündigt.) Unberücksichtigt bleibt das nur einmalig aufgeführte Viola Concerto (2009), da in keiner zufriedenstellenden Aufnahme verfügbar. Hier die Cover meiner bevorzugten Aufnahmen in Ranking-Reihenfolge: