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Sebastian Schwittay

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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. Ich höre ausschließlich die Previn-Aufnahme auf DG und bin großer Fan davon. Die Kojian-Aufnahme kann ich überhaupt nicht leiden, da schrecklich gehetzt (das Tempo beim romantischen Thema im "Main Title" ab 0:40 bleibt fast gleich, was die Wirkung des Abschnitts völlig torpediert). Eigentlich schade, denn die Klangqualität ist absolut erstklassig. Mit 17 Minuten ist Previn zwar leider nur eine Suite, aber lieber kürzer als die interpretatorische Lieblosigkeit von Kojian. Stromberg gefällt mir klanglich nicht besonders. Immerhin die Interpretation ist ganz okay. Würde ich aber auch nur unter Vorbehalt empfehlen.
  2. Die Empfehlungen für die Ifukube-Musiken aus den frühen 90ern möchte ich unterstreichen. Musikalisch die besten GODZILLA-Scores.
  3. Ohje, auch hier tritt wieder viel Peinliches zutage: "die Varèse-Deluxe-Edition [von THE GREAT TRAIN ROBBERY] ist gut genug" - naja. Gut, dass ich da noch umgeschwenkt bin, denn den crispen, transparenten Filmmix ziehe ich dem halligen, verwaschenen Klang der Varèse schon eindeutig vor.
  4. Ach Gott, wo hast du das denn ausgegraben? Unfassbar, was für einen himmelschreienden Unsinn ich damals von mir gegeben habe... Kann sein, dass ich von der schlechten Klangqualität des alten Intrada-Albums angetrübt war, und mein Urteil dahingehend negativ beeinflusst wurde. Oder ich war in meiner Rezeptionshaltung noch viel zu sehr vom Kritiker-Kanon gesteuert... Ich tippe auf Letzteres! Ignorante Aussagen wie "ich würde mich niemals mit einem Film wie WARLOCK auseinandersetzen" würde ich heute ja ebenfalls nicht mehr treffen. Peinlich! Den Film habe ich vor ein paar Jahren gesehen und fand ihn ziemlich super. 2011 war ich noch in einer sehr un-cinephilen, und schlicht unerfahrenen Phase, was Film und Filmgeschichte betrifft. Die intensive Beschäftigung mit Film (und Filmmusik im Film) hat bei mir ja erst um 2012/2013 richtig angefangen, ungefähr im dritten Semester meines Filmwissenschaftsstudiums. Davor war meine Rezeptionshaltung vor allem von zwei Dingen geprägt: Arroganz und Ignoranz. Bin froh, dass ich mich da weiterentwickelt habe (auch, was die Beurteilung von Musik betrifft). NOT WITHOUT MY DAUGHTER kenne ich nur aus dem Film, den habe ich noch nicht als CD in der Sammlung. Fand ich damals im Film eher unspektakulär und funktional, aber auch nicht schlecht oder gar ärgerlich. Mit RENT-A-COP habe ich mich nie tiefergehend beschäftigt - bestimmt habe ich damals gegen die Musik gewettert, schlicht weil sie als eine der schlechtesten Goldsmith-Musiken gilt, aber das hatte dann natürlich keinerlei analytische Grundlage. Die Intrada-CD habe ich letztens ergattern können, werde mich sicher bald mal näher mit der Musik beschäftigen.
  5. Gut bedeutet letztendlich auch, wenn sich ein Komponist dem zu vertonenden Film mit lebendigem, wachem Geist und der Bereitschaft für kühne kreative Entscheidungen nähert. Diesen unbedingten kreativen Individualismus kultivierte Goldsmith bei nahezu jedem Film, und natürlich gerade auch bei Scores wie LINK oder WARLOCK. Verbunden ist das alles mit einer solchen Meisterschaft in der Kontrolle der musikalischen Mittel, dass man eigentlich nicht umhin kommt, beinahe jeden Goldsmith-Score als "sehr gute (bis herausragende) Filmmusik" zu bezeichnen. Ich finde übrigens auch, dass MALICE einiges an routinierter Spannungsmusik enthält, aber dann ist da eben auch der schlicht umwerfende "Main Title", der die Handlung derart ungewöhnlich und ausdrucksstark kommentiert, dass das Filmerlebnis schon zu Beginn auf ein ästhetisches Abstraktionslevel gezogen wird, welches man selbst in den 90ern nicht allzu oft vorgesetzt bekam.
  6. Tia, sorry, für die gute Sache werde ich das hier nicht boykottieren, denn erstens habe ich den Score noch nicht, und es ist nun mal eine starke Musik (mit Blick auf einen anderen aktuellen Thread schreibe ich bewusst nicht "ich finde" die Musik stark, denn sie ist es). Hoffen wir, dass demnächst doch mal wieder etwas mehr passiert in Sachen Erstveröffentlichungen. Gegen Hollywood-Scores habe ich ja, im Gegensatz zu dir, grundsätzlich nichts.
  7. Die habe ich damals verpasst. Die Neuauflage nehme ich deswegen nun mal mit. Super Score! Trotzdem schade, dass es "faul" weiter geht bei Intrada.
  8. Auf dem Album war jedenfalls schon weit mehr als im Film verwendet wurde. Kann mir kaum vorstellen, dass auf der Oscar-Promo noch wesentlich mehr drauf ist.
  9. Ohje... Auch MR. BASEBALL ist natürlich keine schlechte Musik. Und WARLOCK erst recht nicht. Allein das tolle, harmonisch ziemlich Goldsmith-untypische Choralthema im "Main Title", wow! Das war schon Vorbild für einige meiner eigenen Kompositionen. Unglaublich prägnant!
  10. Bleibt damit trotzdem gute Musik. Goldsmith hat ja auch nie Schlechtes geschrieben. (Von selbst schreibt sich sowas natürlich auch nicht. Jede Routine fußt auf jahrzehntelanger Perfektion der Fähigkeiten. Ich würde zufrieden sterben gehen, wenn ich sowas Kerniges und effektvoll Orchestriertes hinbekommen würde. )
  11. Im Film scheint das größtenteils diegetisch eingesetzt zu sein (als Musik, die von der Hauptfigur komponiert/dirigiert wird), aber es wurde extra für den Film komponiert. Sehr starke, anspruchsvolle Sinfonik mit einem Hauch Messiaen.
  12. Eigentlich nicht, da man ihn schon vor dem 31. Januar - unserem Stichtag - hätte nominieren können. Seine erste offizielle Aufführung vor normalem Publikum hatte der Film auch schon Ende Dezember (US-Netflix-Start 29.12.), folglich zählt der Film zum Jahrgang 2023. Da ich jedoch auch STELLA nominiere (Score-VÖ am 9. Januar, regulärer Kinostart allerdings erst Mitte Januar, also 2024), würde ich für GOOD GRIEF mal eine Ausnahme machen.
  13. DIE REGELN Nominiert werden dürfen Scores zu Kinofilmen, TV-Produktionen (Serien-Staffeln und TV-Filme) und Computer- bzw. Konsolenspielen. Scores zu Einzelepisoden von Serien dürfen - ebenso wie Kurzfilmscores - nicht nominiert werden. Damit ein Score für den laufenden Jahrgang nominiert werden kann, muss der dazugehörige Film in eben diesem Jahr erstmals öffentlich, außerhalb von Filmfestivals, also regulär vor zahlendem Publikum gezeigt worden sein (meist gleichzusetzen mit dem internationalen Kinostart) - bei TV-Produktionen gilt das Datum der Erstausstrahlung bzw. Veröffentlichung auf Streaming-Plattformen, bei Games das offizielle Erscheinungsdatum. Wenn ein Score zu einem veröffentlichten Film, Game oder einer Serie erst später - genauer gesagt nach dem Ablauf unserer Nominierungsphase (31. Januar) - veröffentlicht wird, zählt der Score zum Folgejahr. Nachträglich veröffentlichte Musiken wie Rejected Scores o.ä. können nur berücksichtigt werden, wenn der Kinostart nicht länger als zwei Jahre in der Vergangenheit liegt. Nominieren kann man bis 31. Januar 2025. Bitte immer folgendermaßen nominieren: FILMTITEL, Komponist (Filmtitel in Großbuchstaben, dann ein Komma und dann den Namen des Komponisten in normaler Schrift.) Vielen Dank!
  14. Etwas verspätet noch die Siegerehrung nachgereicht: Mit 10 Stimmen eindeutiger Sieger der Umfrage ist John Williams' Musik zu INDIANA JONES AND THE DIAL OF DESTINY. Platz 2 teilen sich NOSFERATU (Christopher Young) und SUPERCELL (Corey Wallace) mit jeweils 4 Stimmen. Platz 3 belegt THE BOYS IN THE BOAT von Alexandre Desplat mit 2 Stimmen. Danke fürs Mitmachen, und bis zum nächsten Jahr!
  15. Kenne die Interpretation gar nicht. Sticht die verglichen mit anderen Referenzeinspielungen positiv heraus?
  16. Das Terza Visione ist erst im Juli. Und beim Technicolor-Festival in Karlsruhe sind die Terza-Leute ja mittlerweile auch involviert, weshalb es dort nun auch immer 2-3 italienische Filme pro Ausgabe gibt. Dieses Jahr sind es Mario Bavas I TRE VOLTI DELLA PAURA und der Antonioni/Bolognini/Indovina-Film I TRE VOLTI. Ansonsten läuft im DFF auch sehr bald Francesco Rosis CADAVERI ECCELENTI - allerdings im Rahmen des Filmclub Treppe 41 - , und auch beim Terza Visione sind immer wieder klassische Regisseure wie Riccardo Freda oder anspruchsvolle Filme wie die von Giulio Questi vertreten. Ein "Trash"-Programm wird da also nicht geboten, sondern viel eher ein Rundumblick durchs italienische Genrekino in all seinen Spielarten. Sexklamotten und Horrorfilme sind da natürlich auch dabei, aber eben nur als Teil eines großen Ganzen. (Lustig, DIE VERTREIBUNG AUS DEM PARADIES fand ich übrigens ganz furchtbar, eine stocksteife Konzession an den deutschen Autorenfilm der späten 70er. Da kann man ja eigentlich gleich bei Fassbinder bleiben. Kein Vergleich mit Schillings wirklich originellem Debütfilm NACHTSCHATTEN, der bereits letztes Jahr im DFF lief.)
  17. Ich finde schon, dass du dich und einige deiner Altersgenossen immer ein bisschen als die letzten verbliebenen Gralshüter einer verschwindenden Kultur inszenierst. Wenn du wüsstest, wieviele Cinephile in meinem Freundeskreis und Alter (30-35) ständig auf analogen Filmfestivals rumhängen, sei es in der Karlsruher Schauburg, im DFF in Frankfurt, im Nürnberger Kommkino, im Kölner Filmclub 813, oder wo auch immer, dann würdest du dieses Interesse an altem, gerade europäischem Kino, nicht so sehr an einer Alterskohorte festmachen. Gerade das Interesse an italienischem Kino der 50er bis 70er boomt unter jungen Filmfans gewaltig - und damit sind nicht nur die Leone-Western oder Fulci-Horrorfilme gemeint. Ich selbst bin ja z.B. auch großer Sarde-Fan, habe seine Musiken bereits in Einführungen im Rahmen meiner Yves-Boisset-Reihe 2022 intensiv thematisiert, und für 2025 plane ich sogar eine eigene Filmreihe zu ihm im Deutschen Filmmuseum. Und in Wien wird demnächst ein Freund von mir eine Goldsmith-Reihe starten. Da läuft also schon was in der jungen Generation.
  18. Na immerhin eine Studien-Edition, die die bekannte "Albumfassung" neben die Komplettversion stellt... insofern nicht ganz so redundant wie befürchtet.
  19. Mir ging es hier nicht darum, buchhalterisch ein Alter oder ganz spezielle Vorlieben abzuklopfen. Mit "wirklich erfahrenen, älteren" Filmmusikfans sollten doch einfach die gemeint sein, die sich eben nicht nur für aktuelle US-Blockbuster-Scores interessieren. Ob man jetzt - wie ich - eher Goldenthal, Goldsmith und die Modernisten bevorzugt, ein anderer David Newman, oder wieder ein anderer Sarde, Delerue und die Europäer: gemeinsam haben wir doch alle die Vorliebe für elaborierte Instrumentalmusik und eine aus der Mode gekommene Ästhetik. Nur die individuellen Schwerpunkte sind halt verschieden. Weiß gar nicht, warum man hier immer diese albernen Gräben ziehen muss.
  20. "Drei, vier" wirklich erfahrene ältere Filmmusik-Fans? Dann zähle ich mal zusammen (von einigen bin ich mir nicht sicher, ob es Realnamen oder Pseudonyme sind, da ich sie nicht persönlich kenne): - Matthias Büdinger - Thomas Muething - Martin Stempel - Sami Seyfert - Jens Roth - Csongor Birinyi - Markus Wippel - Henning Backhaus - Silas Gupta - Oliver Pöllendorfer - John Xisor - Thom Theo Zoellner - Uwe Scharlipp - Uwe Sommerlad - Heinz Mierwaldt - Harald Dauses - Ekmar Brand - Jörg Kremer - meine Wenigkeit... Gefühlt die meisten Beiträge, Kommentare und Likes kommen übrigens von diesen Personen. Da scheinst du die Dynamik der Gruppe nicht ganz richtig einzuschätzen, Stefan.
  21. Die habe ich in meinem Kommentar auch nicht als "straight reissue" bezeichnet. Wenn du nachrechnest, entspricht 60 % genau 3 von 5 Veröffentlichungen. Das sind die, hinter denen ich "straight reissue" in Klammern geschrieben habe. Ich bin übrigens unverdächtig, Labelbashing zu betreiben. Mache das so gut wie nie. Das ist Stefans Metier. Aber offensichtliche Programmschwächen benenne ich schon auch gerne mal, z.B. beim Varèse Club, oder eben bei diesem schläfrigen Jahreseinstieg von Intrada.
  22. Ich sprach von "diesem Jahr". Korrigiere mich, wenn ich falsch liege, aber da kam in der Special Collection bisher nur NIGHTCOMERS (straight reissue), SOMETHING WICKED (straight reissue), SPECIES (straight reissue), THE LADY IN RED und NIGHTBREED. 60 % "faule" Neuauflagen finde ich da schon enttäuschend.
  23. Bin da immer eher für Neues, insbesondere wenn einem Label wie hier spürbar immer mehr die Puste ausgeht. Dieses Jahr war ja mit Ausnahme von THE LADY IN RED noch gar nichts editorisch oder filmmusikhistorisch Relevantes von Intrada.
  24. Mit Intrada geht es weiter bergab. Schon wieder ein Re-Release einer bereits veröffentlichten Special Collection (ab 16.4.):
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