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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay
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Habe mir gestern Abend THE POSEIDON ADVENTURE angesehen (ich glaube, ich kannte den bislang nur ausschnittsweise aus dem Fernsehen)... der Williams-Score hat mich bis auf das nette, wellenartig wiegende Thema - eigentlich ja nur zwei Akkorde, die von melodischen Verzierungen verbunden werden - allerdings nicht großartig beeindruckt. Die vielen dissonanten Spannungspassagen laufen schon ein bisschen leer, an manchen Stellen liegt das Scoring aus dramatischer Sicht auch ziemlich "neben der Spur" (das Aufrichten des Christbaums, wtf? ). Wäre für mich jetzt nicht unbedingt auf CD notwendig. Nächste Woche ist THE TOWERING INFERNO dran.
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Wartungsarbeiten abgeschlossen
Sebastian Schwittay antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Neuigkeiten / Feedback / Begrüßung
Spotify-Links sind seit kurzem leider auch nicht mehr einbindbar: "The link could not be embedded because there is no video at that URL." -
veröffentlichung Nathan Johnson - Knives Out
Sebastian Schwittay antwortete auf horner1980s Thema in Scores & Veröffentlichungen
Hier noch der ganze Score: https://open.spotify.com/album/5SjrBY5Dguvw7UYDIC9Fut?si=tphzglVjQMqq626FXcTxYQ Die Herrmann- und Jarre-Vergleiche in den verschiedenen Artikeln zum Score verstehe ich übrigens nicht so ganz, eine Nähe ist eher zu Elfman auszumachen (gerade im etwas tapsigen Mystery-Underscoring-Charakter). Letztlich finde ich die nicht-orchestralen Passagen am spannendsten (der Streichquartett-Satz im ersten Stück, die Klavierpassagen ("The Thrombey Family Theme", "The Wake"), in Teilen auch der oben verlinkte Track). Ansonsten plätschert es alles etwas unverbindlich-witzelnd vor sich hin... -
Was habt ihr zuletzt gesehen?
Sebastian Schwittay antwortete auf Scorechasers Thema in Film & Fernsehen
SEEING RED (Su Friedrich, USA 2005) Die Farbe Rot in unterschiedlichsten Erscheinungsformen im Stadtgebiet New York Citys - in tausend Schattierungen manifestieren sich Angst und Unsicherheiten bezüglich Andersartigkeit, Rollenerwartungen und Geschlechter-Stereotypien. Su Friedrichs eindringlicher Seelen-Striptease, teilweise direkt in die Kamera erzählt und geweint, hat mich schwer beeindruckt - geteiltes Leid ist halbes Leid. Ein Film für Menschen, die sich ständig vergleichen, ihre Unsicherheiten nicht loswerden, sich in jeder Sekunde des Tages in Bezug setzen zum System gesellschaftlicher Normen und Rollenerwartungen. Was erwartet man von mir - als Mann, als Partner, als Sohn, als Europäer, als Filmwissenschaftler? SEEING RED mag keine sensationellen neuen Erkenntnisse übers Menschsein bieten, aber ich habe mich hier doch so wiedergefunden wie bei keinem anderen Film, den ich in diesem Jahr gesehen habe. Auf Vimeo gibt es den Film als Video-On-Demand zum Ausleihen - die 3,78 Euro lohnen sich: -
Oh schön, die Früh-70er-Katastrophen-Spektakel wollte ich mir schon länger mal wieder ansehen, da kann man dann auch gleich die Erinnerung an die Williams-Musiken auffrischen (vor Jahren gehört, aber nicht mehr wirklich präsent)... Erinnere mich an viel poppiges Easy Listening, weiß aber auch gar nicht mehr, welcher Score von den dreien das war.
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veröffentlichung La-La Land Records: NEVADA SMITH - THE PARAMOUNT WESTERNS COLLECTION: LIMITED EDITION (Alfred Newman, Nelson Riddle, Walter Scharf, Johnny Douglas, Paul Dunlap, David Raskin, Harry Sukman, Roy Webb, Franz Waxman, Daniele Amfitheatrof, Victor Young)
Sebastian Schwittay antwortete auf Alexander Grodzinskis Thema in Scores & Veröffentlichungen
Wow, da muss ich meinen La-La Land-Rant von vor ein paar Wochen revidieren bzw. relativieren. Wirklich verdienstvolles Set. Allerdings ist auch einiges dabei, was mich erstmal weniger reizt. Waxmans THE FURIES und Raksins WILL PENNY wären der Hauptgrund für eine Anschaffung, aber ob ich dafür gleich wieder 60-80 Euro berappen will... na mal schauen. -
Sony Classical: Thomas Newman - 1917
Sebastian Schwittay antwortete auf horner1980s Thema in Scores & Veröffentlichungen
Der Trailer sah ja leider ziemlich bestialisch aus... läuft derzeit auch vor fast jedem Film. Einen prätentiöseren Poser als Mendes kenne ich im zeitgenössischen Mainstreamkino nicht. Erst die aufgesetzte DARK KNIGHT-edginess in SKYFALL, jetzt der geschmäcklerische Versuch, auf den DUNKIRK-Zug aufzuspringen. Der Mann hechelt echt jedem Trend hinterher und verkauft es als ultra deepen Shit. Dabei hat er mal gute Filme gemacht (REVOLUTIONARY ROAD und AWAY WE GO waren toll)... -
Es gibt in THE LAST JEDI zwei neue Themen: das für Rose und die neue Rebellion ("Fun with Finn and Rose", ab 0:04) und das für Luke, seinen Rückzug ins Eremitentum, bzw. für die alte Rebellion, deren letztes Überbleibsel Luke ist. Dieses Luke-/Ahch-To-Island-Thema wird in "Ahch-To-Island" erstmals vorgestellt (ab 2:56). Diese beiden Themen werden in "The Rebellion is Reborn" dialogisch gegenübergestellt bzw. es kommt zu einer Art "Aushandlung" des Konflikts zwischen alter und neuer Rebellion. Luke hat in der Skywalker-Ennealogie folglich zwei Themen: das abenteuerliche "Hauptthema", das in A NEW HOPE etabliert wird, sowie das Ahch-To-Island-Thema in THE LAST JEDI.
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Der Shore hat sicher gute Chancen. Der Beltrami war (wie schon gesagt) 2018, bei Desplat würde ich eher auf LITTLE WOMEN tippen (Greta Gerwig > zugkräftigerer Film), der Silvestri ist der Komponisten-Jury sicher zu blass-multiplexig, und AD ASTRA war weder als Film ein großer Hit, noch hat der Score genügend Aufmerksamkeit erregt (ist ja auch eher Atmo-Underscoring). JUDY wäre denkbar. In jedem Fall dabei sein wird (leider) JOKER. Meine Tipps bislang: JOKER (Hildur Gudnadottir) LITTLE WOMEN (Alexandre Desplat) STAR WARS: THE RISE OF SKYWALKER (John Williams) THE SONG OF NAMES (Howard Shore) 1917 (Thomas Newman) A HIDDEN LIFE könnte als "ineligible" eingestuft werden, wenn Malick wieder zusätzlich klassische Musik im Film verwendet.
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"The Rebellion is Reborn" ist die dramatischste und ausdrucksstärkste Konzertversion in einer STAR WARS-Musik seit "Across the Stars". Das dualistische Ringen der Kräfte (Ahch-To-Island- bzw. Lukes Thema VS. Thema für Rose und die Rebellion) bringt Williams in eine unfassbar dynamische Dialog-Form, die sich im Verlauf fast ins Manische steigert. Allein für dieses eine Stück würde ich sofort den gesamten THE FORCE AWAKENS-Score eintauschen. Schön, dass auch Williams selbst so stolz drauf ist, und es mittlerweile so prominent in seinen Konzerten platziert.
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Hier noch der Satz in der Originalfassung - schon beeindruckend, wie energetisch und zugleich strukturiert das Stück ist. Es fehlt der Headbang-Smiley!
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Ich poste das mal hier: eine Zusammenstellung aus fiktiven Movie Title Cards im Stil der 60er bis 80er Jahre. Besonders schön finde ich THE MORRO BAY KIDNAPPING, FLOWERS ON THE VALE und GLANCE OF MIRRORS.
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Da Shore so prominent auf dem Plakat genannt wird (from [...] the Academy Award Winning Composer of The Lord of the Rings Trilogy), nehme ich an, dass die Musik eine recht bedeutende Rolle im Film einnehmen wird. Nicht zu vergessen: der Regisseur hat neben diversen Opern auch THE RED VIOLIN inszeniert, der John Corigliano 2000 den Oscar eingebracht hat...
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In den letzten Tagen wieder häufiger gehört - die "Gigue" aus Marco Beltramis "Suite for Violin and Cello", die vor einigen Jahren als Streichorchesterfassung auf Beltramis Homepage abrufbar war (mehr dazu im Beltrami-Thread) :
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Vor einigen Tagen habe ich den fünften Satz aus Beltramis "Suite for Violin and Cello" in der Streichorchesterfassung in Form eines kleinen Rätsels in der Facebook-Filmmusik-Gruppe präsentiert. Die Fassung für Streichorchester, die 2004 bei den Recording Sessions von I, ROBOT eingespielt wurde, war bis ca. 2007/2008 auf Beltramis Homepage als Soundclip abrufbar, wurde dann aber irgendwann wieder runtergenommen. Für mich eine der stärksten Kompositionen, die ich von Beltrami kenne - ich hatte das Stück damals runtergeladen und ewig auf dem Rechner, anderweitig wird man da wohl gar nicht mehr rankommen: Der Satz ist als "Gigue" bezeichnet - ein schneller Tanz im 6/8-Takt, stilistisch an Bernard Herrmann erinnernd. Die "Suite for Violin and Cello", aus dem der Satz ursprünglich stammt, komponierte Beltrami Anfang der 90er Jahre während seines Studiums.
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veröffentlichung Nathan Johnson - Knives Out
Sebastian Schwittay antwortete auf horner1980s Thema in Scores & Veröffentlichungen
Horizontal (=Stimmführung/Kontrapunkt) echt gut, vertikal (harmonisch) eher biedere Hausmannskost. Aber trotzdem nice, dass klangfarblich so schön kontrastreich gearbeitet wurde. -
Gerade noch zwei mal angehört. Hab mir folgendes rausgepickt, was wirklich roten Faden hat, und sich halbwegs als musikalische Erzählung durchhören lässt: Le Mans 66 (5:42) Driving in the Rain (1:52) Walk the Track (1:57) Chasing Bandini (3:14) Team Player (3:20) Ist letztlich auch nicht viel mehr, als auf dem Song-Album drauf ist. (Gerade in den Tracks 4-12 versandet es völlig im Easy Listening, das wird vermutlich auch im Film eher im Hintergrund ablaufen.)
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Was habt ihr zuletzt gesehen?
Sebastian Schwittay antwortete auf Scorechasers Thema in Film & Fernsehen
@Max Liebermann, danke, hätte ich nicht treffender formulieren können. Leider Code A. Aber vielleicht wird das Master dann auch für eine britische oder gar deutsche VÖ verwendet. -
Muss man ja auch nicht zwanghaft drauf achten. Aber hier geht das Fehlen solcher Strukturen einher mit fehlender musikalischer Erzählung und Dramatisierung. Bei vielen der beiläufigen, kurzen Rock-Tracks frage ich mich, ob sie dem Film mehr geben als irgendein beliebiges Stück Source Music, das im Hintergrund läuft. Würde mich echt freuen, wenn von Beltrami mal wieder so etwas wie KNOWING kommen würde... ein Score, der den Film wirklich miterzählt und ihm enormen dramatischen Input gegeben hat. Score und Film waren allerdings schon 2009 ziemlich aus der Zeit gefallen...
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Dafür, dass es laut Beltrami "der beste Film war, den er je vertont hat", setzt der Score musikalisch nicht gerade die größten Statements. Über kurze, stylishe Momentaufnahmen kommen die meist 1- bis 2-minütigen Jazz/Rock-Miniaturen selten hinaus. Ein dramatischer Score, in dem sich musikalisch irgendwas tut bzw. entwickelt, ist das jedenfalls nicht. Der erste Track reicht als Mini-Suite fast aus - vielleicht noch ein, zwei weitere Tracks ("Driving in the Rain"), aber das war's. Schade, aber mittlerweile kann man wohl selbst bei den Mangold-Projekten keine erzählerischen Musikansätze mehr erwarten... LOGAN ging ja tendenziell auch schon ins Sounddesign-haft-Sphärische, war aber immerhin thematisch-motivisch noch sehr intelligent entwickelt.
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Doch, ich verstehe das. Ich finde es nur schade, dass diese Leute heutzutage den Markt diktieren. Kaum eine aktuelle Filmmusik kommt heutzutage noch in Form eines schön gemachten, gut fließenden Albumschnitts heraus - nur noch randvolle 79-Minüter (oder noch viel mehr, siehe BLACK PANTHER oder GODZILLA: KING OF MONSTERS). Mich verprellt das, und es führt dazu, dass ich mir kaum noch aktuelle Filmmusik anhöre. Einfach weil ich keine Lust habe, mich durch diese lieblos präsentierten Massen zu wühlen. Gegen Studienausgaben älterer Scores, die Komplett- und Albumfassung nebeneinander präsentieren, habe ich per se überhaupt nichts. Trotzdem sind Musik und Film unterschiedliche Kunstformen mit unterschiedlichen formalen und ästhetischen Gestaltungsprinzipien. Es ist entweder reines Glück, oder einem herausragenden Musikkonzept geschuldet, wenn eine komplette Filmmusik, die als eigenständiges Werk, losgelöst vom Film gehört wird (und nicht als reines Film-Souvenir!) gut funktioniert. Beispiele dafür wären Goldsmiths ALIEN oder Norths CLEOPATRA. Da arbeitet sich die Musik durchgehend voran und jeder Track ist ein Baustein dieser Entwicklung. Bei THE LAST BOY SCOUT von Kamen oder SPEED 2 von Mancina (um zwei La-La Land-Komplettpräsentationen zu nennen, die ich kürzlich wieder gehört habe, und die ich in dieser Form sehr zäh und dramaturgisch unbefriedigend finde) ist so etwas nicht der Fall. Die brauchen den formalen Schliff unbedingt. Als Extra sicher gerne, aber die 40-minütige Auswahl auf dem Album enthält in der Tat die formal und kompositorisch besten Tracks des Scores. Ich hatte nie ein großes Bedürfnis, den wuseligen, eher bild- und schnittbezogenen "Nightclub Brawl" auf CD zu hören, ebenso wenig essentiell war für mich der kurze "British Relief" oder das Trommel-Underscoring auf der Brücke. Für all das gibt es meisterhaft durchkomponierte Stücke wie "Slalom On Mt. Humol" oder auch die "Fast Streets of Shanghai" (oder eben die Ritualmusik in "Temple of Doom", die in ihrer knackigen Steigerung strukturell auch runder ist als das eher begleitend-hintergründige Getrommel auf der Brücke). Ich habe beim Filmmusikhören eben selten den genauen Ablauf eines Films im Kopf (wenn ich überhaupt an ihn denke...), sondern ich konzentriere mich rein auf die Musik, ihre Instrumentierung, ihre Strukturen und Klangfarben. Ich erinnere mich, dass ich mich als 12-Jähriger auch geärgert habe, dass die Soundtrack-CDs von EVENT HORIZON und IN DREAMS ganz anders strukturiert waren als die Musik im Film (keine chronologische Sequenzierung, teilweise andere Instrumentierungen, etc.), aber ich habe das dann sehr schnell als Pluspunkt begriffen, da es die Musik bereichert, ihr noch mehr Farbe und Struktur gegeben hat. Im Falle von EVENT HORIZON ergaben sich gerade aus den Überlagerungen von Kamens Orchester-Attacken mit den Elektro-Rhythmen Orbitals extrem spannende und vielschichtige Reibungen, die man so gar nicht im Film hört. In IN DREAMS fehlen im Film sämtliche Saxophon-Overdubs, etwa in "Rubber Room Stomp". Und mein Lieblingstrack des Scores, "Appellatron", ist überhaupt nicht im Film... Wie gesagt: immer gerne, wenn auch der Albumschnitt dabei ist (am besten ohne neues Mastering, wenn die alten Alben klanglich schon optimal waren).