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Soundtrack Board

Sebastian Schwittay

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  1. Ein 19 Tracks umfassendes Album, aus dem man 16, vielleicht auch 17 Tracks rausnehmen muss, weil in denen eigentlich nichts außer bildbezogener Suspense passiert, finde ich ja grundsätzlich schon eher enttäuschend. Immerhin verbleiben mit den langen Ecksätzen (Ouvertüre, "Didn't I Do Well?" und die End Credits) über 20 Minuten an ordentlich durchkomponiertem Material - das mich aber auch nicht gerade zu Freudensprüngen verleitet. Howard präsentiert nämlich auch da nur seinen üblichen, samtig-weichen Klassizismus, angereichert mit ohrenschmeichelnden Russland-Klischees von Tschaikowsky bis zum (gemäßigten) Prokofjew. Und da ist dann auch Schluss, zu den Ecken und Kanten von Schostakowitsch - mit denen sich Christopher Willis kürzlich in THE DEATH OF STALIN so überzeugend auseinandergesetzt hat - gelangt Howard in seiner gediegenen Spießer-Schreibe gar nicht mehr. Für mich ist RED SPARROW letztlich eine weitere Bestätigung meiner Gleichgültigkeit gegenüber dem späteren Schaffen Howards - hat er mich in den 90ern und frühen 2000ern noch mit seinem Mut zu Spaltklang und modernistischen Orchestrationskniffen packen können (FALLING DOWN, WATERWORLD, DREAMCATCHER), sehe ich ihn seit spätestens 2005 nur noch als gediegenen Routinier, der zwischen unscheinbarem Funktionalismus im Underscoring und softem Edelkitsch in der sinfonischen Geste schwankt, ohne dabei noch nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen. Alles ist so dermaßen weich und überzogen mit einer dicken Schleimschicht aus musikalischem Gleitmittel, dass man überhaupt gar keine Konturen, keinen Widerstand mehr zu fassen bekommt - die tendenziell eher hallige, über Orchestrationsdetails hinwegbügelnde Abmischung seiner Filmmusiken trägt ihr Übriges zur dieser Wirkung bei. Zu dieser Ästhetik, die mittlerweile so weit von haptischer Klangsinnlichkeit entfernt ist, dass es jedem Klassik-Radio-Hörer die reinste Freude ist, habe ich einfach überhaupt keinen Bezug mehr.
  2. LOGAN (James Mangold, 2017) CHARLEY VARRICK (Don Siegel, 1973)
  3. Gibt es den Newman-AFO eigentlich auch irgendwo in annehmbarer Klangqualität? Auf YouTube finde ich nur Katastrophales...
  4. Stammt halt aus der Krisenzeit '87-'89 - da waren die lustlosen und halbgaren Arbeiten nicht selten.
  5. Schade, schade. Vergebene Chance, mal was richtig Eigentümliches und Kunstvolles auszuzeichnen. Glaube nicht, dass Greenwood so schnell nochmal nominiert wird.
  6. Soll er mal bei PHANTOM THREAD machen. Da entgeht ihm tatsächlich was. Zum Film SHAPE OF WATER: den fand ich in seiner charmant-süßlichen Arthaus-Attitüde schon fast ärgerlich bieder. Man merkt regelrecht, wie der Film auf Publikums- und Oscarstimmen-Fang geht. All der Horror, all das Abgründige und Perverse, was Del-Toro-typisch im Hintergrund mitschwingt, verkommt zur totalen Fußnote, passt eigentlich gar nicht mehr richtig hinein in diesen Film, der - so scheint es - in erster Linie darauf aus ist, ein Jean-Pierre-Jeunet- und Michel-Gondry-verwöhntes Programmkino-Publikum gehobenen Alters zu entzücken (welches wiederum in den Spießercharakteren von Sally Hawkins und Richard Jenkins seine wohl idealen Identifikationsfiguren findet). Ganz bittere Grütze, sorry.
  7. Das ist aber eine 180-Grad-Kehrtwende - im Dezember meintest du nämlich noch:
  8. Ich geb' mir diesbezüglich schon gar keine Mühe mehr. Persönliche Animositäten, das Haar in der Suppe, man kennt das ja... Aber im Ernst: Begründung steht oben.
  9. Letzter ZWISCHENSTAND vor den Oscars: ------------------------------ THE SHAPE OF WATER (Desplat): 14 Auszeichnungen PHANTOM THREAD (Greenwood): 12 Auszeichnungen BLADE RUNNER 2049 (Zimmer, Wallfisch): 2 Auszeichnungen THREE BILLBOARDS OUTSIDE EBBING, MISSOURI (Burwell): 2 Auszeichnungen DUNKIRK (Zimmer): 2 Auszeichnungen WAR FOR THE PLANET OF THE APES (Giacchino): 2 Auszeichnungen COCO (Giacchino): 1 Auszeichnung VICTORIA & ABDUL (Newman): 1 Auszeichnung THE DEATH OF STALIN (Willis): 1 Auszeichnung A CURE FOR WELLNESS (Wallfisch): 1 Auszeichnung MULLY (Wallfisch): 1 Auszeichnung CAPTAIN UNDERPANTS: THE FIRST EPIC MOVIE (Shapiro): 1 Auszeichnung Interessanterweise kein einziger Preis für Williams in diesem Jahrgang.
  10. Es ist halt leider wie beim (Independent-)Film: die Macher sind eher bereit, Geld für Schauspieler, Kamera und Technik (analog zum Sprecher-Ensemble und Tonstudio beim Hörspiel) auszugeben als für die Musik. Es muss das Bewusstsein dafür gestärkt werden, dass Musik einen genauso großen Batzen des Budgets ausmacht wie technisches Equipment oder Schauspieler. Andernfalls werden irgendwann keine Komponisten mehr für kleinere Projekte arbeiten wollen...
  11. OUT OF THE SHADOWS (Dee McLachlan, 2017) THE WHITE KING (Alex Helfrecht, Jörg Tittel, 2017) THE CHILDHOOD OF A LEADER (Brady Corbet, 2016) GARDEN OF EVIL (Henry Hathaway, 1954)
  12. Die letzte Runde lief nur eine Woche, und es haben 6 Leute weniger abgestimmt als in der Runde davor. (Wenn ich nicht 15 Stunden länger offen gelassen hätte als angekündigt, wären es sogar noch weniger gewesen.) Im Board herrscht momentan wieder tote Hose, und die Leute schauen scheinbar nur selten rein. Dementsprechend länger müssen die Runden offen bleiben.
  13. Da sieht man mal, wie wertlos Musik heutzutage in der Wahrnehmung der Menschen geworden ist. @Stese, stell dich drauf ein, für eine Minute neu komponierter Musik mindestens 300 Euro zu zahlen, alles andere ist Ausbeuterei.
  14. VICTORIA & ABDUL (Thomas Newman) Farbiger und unterhaltsamer, größtenteils sinfonisch durchgestalteter Score, der einen deutlich inspirierteren Eindruck macht als die letzten Newmans zu Hollywood-Großproduktionen (siehe insbesondere PASSENGERS). Schöne Detailarbeit, insbesondere Chor, Harfe und Solo-Violine sind stellenweise sehr klangschön eingebunden. Anspieltipps: "Civilization!" (Track 3), "Quenelle with Regency Sauce, Etc." (Track 4), "All the Riches of the Orient" (Track 17), "Victoria & Abdul" (Track 30), "Munshi Mania" (Track 31)
  15. Sorry, jetzt erst realisiert: inwiefern erschweren denn Track 2 und 3 den Einstieg? Ich finde, die gehören beide zu den stärksten Passagen des Scores. Wie hat es sich nun letztlich eingependelt?
  16. Williams und Greenwood bislang vollkommen ungeliebt. Bitter.
  17. Pope ist vielleicht ein Schleimer... furchtbar. Schwenkt sein Fähnchen immer im günstigsten Oscar- und Elitenwind. Unter den Zimmer-Kommentar muss dann natürlich auch gleich eine Lobeshymne zu DUNKIRK...
  18. Nö, lässt sich ja schwer trennen, wenn es zum Konzept gehört. Anstrengend anzuhören finde ich diese bunten Wundertüten trotzdem.
  19. Das Tracklisting sieht nach einer anstrengenden Mixtur aus. Muss man sich wieder 'ne eigene Playlist zusammenstellen...
  20. Die Reihung sieht folgendermaßen aus: STAR WARS: THE LAST JEDI (15 Stimmen) LOGAN (14 Stimmen) WAR FOR THE PLANET OF THE APES und PHANTOM THREAD (jeweils 12 Stimmen) THE SHAPE OF WATER und VALERIAN AND THE CITY OF A THOUSAND PLANETS (jeweils 9 Stimmen) THE POST, WONDER WOMAN, FERDINAND und THE DEATH OF STALIN (jeweils 8 Stimmen) Im Vergleich, die Reihenfolge zu Beginn der letzten Runde: LOGAN hat sich damit sogar noch vor den Giacchino gesetzt und ist jetzt auf Platz 2. Neu in der Top 10 ist WONDER WOMAN. Rausgeflogen ist ALL THE MONEY IN THE WORLD.
  21. Die vorletzte Runde unserer Jahresumfrage. Wählt bitte aus der Top 10 eure drei Favoriten aus. Schluss ist am Sonntag, den 11. März, um 12 Uhr mittags. Damit ist etwas mehr als eine Woche Zeit. Viel Spaß!
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