Zum Inhalt springen
Soundtrack Board

Bachelorarbeit mit Thema Filmmusik


BVBFan
 Teilen

Empfohlene Beiträge

Moin Soundtrackboard!

 

Langsam aber sicher wird von mir verlangt ein Thema für meine Bachelorarbeit zu finden. Nun könnt ihr euch ja vorstellen das ich dies gern mit meiner Leidenschaft verbinden würde.

Einige Ideen schwirren mir schon im Kopf herum. Aber ich würde mich auch über Eure Anregungen und Ideen freuen. Was würde Euch interessieren? Worüber würdet ihr gern in einer Bachelorarbeit in Bezug auf das Thema Filmmusik lesen?

 

Ich hatte mir bis jetzt zwei Themen überlegt:

 

Zum einen könnte es sein das ich bis dahin einen Langfilm an Land ziehen kann und dafür die Musik schreibe. Dann würde sich die Bachelorarbeit zum Großteil praktisch umsetzen lassen.

Zum anderen ging es hier im Forum in letzter Zeit häufig um das Thema wie sich Filmmusik entwickelt hat. Schreibt Hans Zimmer weniger komplex und anspruchsvoll als John Williams oder Max Steiner? Wenn ja - womit hängt das zusammen? Ausbildung? Zeit? Golden Age vs. Filmmusik der letzten Jahrzehnte....In diese Richtung hatte ich gedacht.

 

Aber wie gesagt, ich würde mich sehr über weitere Anregungen freuen.

 

Beste Grüße

 

Paul

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bachelorarbeiten sind nicht sehr umfangreich, daher würde ich Anschauungen komplexer Zusammenhänge und Allgemeinschauplätze vermeiden. Damit wird niemand glücklich - insbesondere der Autor. Konzentriere Dich auf eine Analyse und gehe dabei systematisch und ökonomisch vor: welche Musik lässt sich gut analysieren? Zu welcher Musik gibt es bereits Fachliteratur, die man heran ziehen kann? Zu welcher Musik sind die Noten zumindest auszugsweise erhältlich oder kann man gar mit dem Komponisten in Kontakt treten?

Selbst wenn Du die Entwicklung der Filmmusik anhand eines Films und seines Remakes (Meinetwegen "Titanic 1943" oder "S.O.S. Titanic" mit Camerons vergleichst), müsstest Du zu sehr in die Vergleiche beider Verfilmungen eingehen, sodass mindestens die Hälfte der Arbeit eher filmwissenschaftlichen Inhalts sein wird.

 

Was ich mir spontan vorstellen könnte, wäre ein Vergleich des Musikeinsatzes von beiden "The Man Who Knew too Much"-Filme von Hitchcock vergleichen. Ein großer Teil der Arbeit würde dann der Kantate gewidmet sein, anschließend könntest Du vergleichen, wie sie in beiden Filmen eingesetzt ist.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich denke schon das man auf 40-50 Seiten auch ein umfangreiches Thema gut beleuchten kann. Eine Analyse von nur einer Filmmusik oder den Vergleich von zweien finde ich irgendwie zu "langweilig" als Thema einer Bachelorarbeit. Die wissenschaftliche Fragestellung wäre dann eben so eine Sache. Bin mir nicht sicher ob eine einfache Analyse als Thema durchgehen würde. Nach was sollte ich denn die Musik untersuchen oder vergleichen? Was wäre dann eine passende Fragestellung?

Mich interessiert eben sehr dieses Thema der Veränderung der Komplexität der Musik. Das Thema könnte man eben mal schön aus der musiktheoretischen Sicht betrachten. Aber du könntest schon recht haben...eventuell ist das zu umfangreich.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das ist viel zu umfangreich - ich spreche da aus Erfahrung ;) Was den wissenschaftlichen Ansatz betrifft: Die Bachelor-Arbeit ist eine Übung. Die erste Arbeit, in der man eine neue wissenschaftliche Erkenntnis gewinnen MUSS ist die Doktor-Arbeit, selbst die Masterarbeit ist nur eine Vorbereitung auf die spätere wissenschaftliche Arbeit und daher würde auch in so einem Fall ein reines Zusammentragen der Quellen und eine anschließende Schlussfolgerung genügen. 

Ich habe z.B. einmal die propagandistischen Ansatz der Musik in dem Harlan-Film "Kolberg" (Musik: Norbert Schultze) untersucht, ich konnte auf 25 Seiten gerade einmal drei Szenen analysieren, habe ein zentrales Stück ebenso ausklammern müssen wie die vollständige extra-diegetische Musik. Glaube mir, die Seiten füllen sich schneller als man denkt. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich kann auch nur davon abraten, den Mund mit der Fragestellung zu voll zu nehmen. Ich kenne aktuelle wissenschaftliche Standards nicht, jedoch nehmen üblicherweise schon Einleitung, Fazit und sonstiges Füllmaterial viel Platz ein und - zumindest zu meiner Zeit war das so - ein allzu oberflächlicher Ansatz in der eigentlichen Analyse verleitet Professoren und dergleichen schnell zum Rotstift oder hämischen Kommentaren bei der Begründung der Endnote "Genügend".

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich bin damit zwar ziemlich alleine (auch unter meinen Kommilitonen), aber ich habe eher das Problem, dass ich zu sehr auf den Punkt formuliere und die inhaltliche Quintessenz daher meist in eher kurzer Form präsentiere. In die 30 Seiten, die ich dieses Wintersemester im Rahmen meiner Bachelor-Arbeit schreibe, bekomme ich - so wie ich mich kenne - Gott und die Welt.

 

Ich weiß ja nicht, wie es bei dir ist - aber wenn du 40-50 Seiten Arbeitsumfang vorgegeben hast, würde ich das Thema keinesfalls zu klein ansetzen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich bin damit zwar ziemlich alleine (auch unter meinen Kommilitonen), aber ich habe eher das Problem, dass ich zu sehr auf den Punkt formuliere und die inhaltliche Quintessenz daher meist in eher kurzer Form präsentiere. In die 30 Seiten, die ich dieses Wintersemester im Rahmen meiner Bachelor-Arbeit schreibe, bekomme ich - so wie ich mich kenne - Gott und die Welt.

 

Ich weiß ja nicht, wie es bei dir ist - aber wenn du 40-50 Seiten Arbeitsumfang vorgegeben hast, würde ich das Thema keinesfalls zu klein ansetzen.

 

Aber auch nicht zu groß :D Ist echt schwierig den Umfang vorher einzuschätzen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Aufgrund des geringeren Zeitfensters bei einer Bachlorarbeit solltest du lieber das zu Bearbeitende Thema "klein" halten aber dieses im Gegenzug gründlich bearbeiten. Ich denke der Vergleich von musikalischen Stilmitteln von Soundtracks der 80er und aktueller Filme könnte so ein Thema sein. Nicht zu komplex und es lässt sich bestimmt viel zu schreiben. Allerdings ist das natürlich nicht mein Fachgebiet.

 

Was den Umfang betrifft so war es bei mir so das die geforderte Seitenanzahl sich auf den geschriebenen Text (ohne Verzeichnisse etc.) bezogen und wenn dein Prof. ein halbwegs anständiger Mensch dann wird er dir es auch nicht übel nehmen wenn du ein paar Seiten mehr oder weniger schreibst. Wichtig ist das du nicht aufgrund von Zeitmangel an fängst viel drum rum zu schreiben sondern jeden Aspekt des Themas sauber abarbeitest. Die Kunst ist zu Entscheiden wie Umfangreich jeder Aspekt bearbeitet wird. Dabei wird dir dein Betreuer und Prof. sicherlich ein paar Tipps geben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich denke der Vergleich von musikalischen Stilmitteln von Soundtracks der 80er und aktueller Filme könnte so ein Thema sein. Nicht zu komplex und es lässt sich bestimmt viel zu schreiben.

 

 

 

Das geht schon sehr in die Richtung die ich mir vorgestellt hatte. So würde man der Frage nachgehen, ob die musiktheoretische Komplexität der Filmmusik in den letzten Jahren/Jahrzehnten tatsächlich abgenommen hat oder nicht. Wobei hier die repräsentative Aussage der Bachelorarbeit sehr gering wäre, da ich nur eine sehr begrenzte Anzahl an Musiken untersuchen könnte.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich würde sogar nur eine aus der jeweiligen Dekade nehmen, wobei das Auswahlkriterium der Erfolg/Bekanntheit ist. Sagen wir ESB und THE DARK KNIGHT. So kann man relativ klar umreißen, wie Filme aus der Gattung Eskapismus/Fantasy in der Summe klingen/klangen.

 

Aber bleibt dabei nicht die repräsentative Aussage auf der Strecke? Was kann ich damit schon aussagen? Das Fazit könnte lauten: ESB ist musikalisch gesehen viel komplexer als The Dark Knight. Und nun? Wem bringt diese Aussage etwas? Welchen Wert hätte die Arbeit? Ich kann damit nicht auf das große Ganze schließen. Es ist einfach nur der Vergleich zweier Filmmusiken. Rückschlüsse auf die "Epochen" und deren Unterschiede lassen sich nicht treffen. Zumindest nicht belegbar.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Aber bleibt dabei nicht die repräsentative Aussage auf der Strecke? Was kann ich damit schon aussagen? Das Fazit könnte lauten: ESB ist musikalisch gesehen viel komplexer als The Dark Knight. Und nun? Wem bringt diese Aussage etwas? Welchen Wert hätte die Arbeit? Ich kann damit nicht auf das große Ganze schließen. Es ist einfach nur der Vergleich zweier Filmmusiken. Rückschlüsse auf die "Epochen" und deren Unterschiede lassen sich nicht treffen. Zumindest nicht belegbar.

 

Du siehst das etwas zu verbissen. Ziel einer Bachelorarbeit ist das der Student beweißt das er die im Studium gelerten Methoden selbständig anwenden kann und du somit in der Lage bist deinen Beruf aus zu üben. Erst beim Master wird der Fokus auf wissenschaftliche Aspekte gelegt. Eine wirklicher neuer Wissenszuwachs wird in einer Doktorarbeit erarbeitet. Bespreche das Thema mit deinem Prof. er wird dir sagen wenn das Thema zu simpel ist und wird Vorschläge machen. Was studierst du denn?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Du siehst das etwas zu verbissen. Ziel einer Bachelorarbeit ist das der Student beweißt das er die im Studium gelerten Methoden selbständig anwenden kann und du somit in der Lage bist deinen Beruf aus zu üben. Erst beim Master wird der Fokus auf wissenschaftliche Aspekte gelegt. Eine wirklicher neuer Wissenszuwachs wird in einer Doktorarbeit erarbeitet. Bespreche das Thema mit deinem Prof. er wird dir sagen wenn das Thema zu simpel ist und wird Vorschläge machen. Was studierst du denn?

 

Das habe ich auch gedacht. Ich befürchte allerdings das da jede Hochschule/Uni ihre eigenen Vorgaben macht. Uns wurde erst heute wieder klar gemacht wie wichtig der wissenschaftliche Aspekt der Arbeit wäre. Und das es beim wissenschaftlichen Arbeiten immer darum geht bisher unbeantwortete Fragen bzw. Sachverhalte zu untersuchen. Es geht natürlich auch um meinen eigenen Anspruch. Und ich möchte schon gern ein Ergebnis erreichen auf das ich nach her Stolz sein kann. Studiere Audio-Design B.A.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das habe ich auch gedacht. Ich befürchte allerdings das da jede Hochschule/Uni ihre eigenen Vorgaben macht. Uns wurde erst heute wieder klar gemacht wie wichtig der wissenschaftliche Aspekt der Arbeit wäre. Und das es beim wissenschaftlichen Arbeiten immer darum geht bisher unbeantwortete Fragen bzw. Sachverhalte zu untersuchen. Studiere Audio-Design B.A.

 

Du hast recht jede Hochschule hat ihre eigenen Vorgaben und der wissenschaftliche Aspekt ist auch wichtig. Schließlich willst du ja Akademiker werden. Wie gesagt aufgrund des geringeren Zeitfensters bei einer Bachlorarbeit und der natürlichen Unerfahrenheit eines Studenten kann eine Bachelorarbeit keine großen wissenschaftlichen Erkenntnisse enthalten. Deshalb liegt der Fokus auf der Anwendung von wissenschaftlichen Methoden und nicht auf das erzeugen von neuen, bahnbrechenden wissenschaftlichen Erkenntnissen. Das kommt erst beim Doktor.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Also eins kann ich dir mit Sicherheit sagen: auf 40 Seiten kannst du wissenschaftlich mit Sicherheit so eine große Fragestellung nicht belegen. Als Student steht dir ja genau deshalb die Möglichkeit zu, dir Fallbeispiele zu wählen, an denen du dich entlang hangeln kannst. Beim wissenschaftlichen Arbeiten geht es auch zumeist weniger um das beantworten "unbeantworteter Fragen" sondern um das Wie. Deshalb: den Prof nach seinen Tipps zum wissenschaftlichen Arbeiten fragen (da gibt es ja meist Studienbücher usw.) - und dann aus denen heraus eine sinnvolle Fragestellung zu entwickeln.

 

Ich habe eine 200-seitige Magisterarbeit geschrieben und habe eine weit eingegrenzteres Thema gehabt. Und das war schwierig genug einzudampfen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mein Thema im Vordiplom an der Filmhochschule war "Neue Musik im narrativen Film". Da mein Schreibstil auch eher dicht ist, konnte ich eigentlich 50 Seiten füllen ohne oberflächlich zu sein. Ein Kapitel war ein Abriss über die Entwicklung der Neuen Musik ab Ives & Schönberg: freie Atonalität, Dodekaphonie, Serielle Musik, Texturmusik, Klangkompositionen. Im nächsten Kapitel gings um Konventionen in der Filmmusik und um die Entwicklung vom Stummfilm bis zum Silver Age (die Zimmer-Epoche nur gestreift). Daraus ergab sich dann die Frage, welche Allianzen es zwischen Spielfilm und Neuer Musik gab bzw. unter welchen Umständen und auf welche Art sich der narrative Film mit Neuer Musik (oder deren Techniken) verbinden kann. Mit dem Fokus auf dem angelsächsischen Kino landet man dann bald bei Rosenman, North, Goldsmith, Fielding, Corigliano, u. U. auch bei Louis & Bebe Barron, Wayne Bell / Tobe Hooper oder Oskar Sala (THE BIRDS). D. h. man landet beim Horrorfilm. Und bei den zwei wichtigen Wegbereitern mit präexistenten Kompositionen: 2001 - A SPACE ODYSSEE (Ligeti) & THE EXORCIST (Penderecki). Als dritten Film hatte ich noch MURIEL von Alain Resnais im Gepäck, mit der Musik von Henze. Anhand dieser drei Fallbeispiele liess sich dann ganz gut untersuchen, wann das Erzählkino nach den Techniken der Neuen Musik verlangt. THE EXORCIST als eher konventioneller Vertreter, 2001 als Vertreter einer offenen Erzählstruktur und MURIEL als erzählerisches Experiment.

Für mich war das für 50 Seiten genau richtig, gab auch ausreichend Literatur (und Partituren) und ich kann sagen, dass ich wirklich einiges gelernt und kennengelernt habe. Ich mag die Arbeit heute noch.

Allerdings muss ich auch sagen, dass mein Prof ein bisschen kapitulierte, weil er von Musik nicht so viel Ahnung hatte. Das Ganze wurde zur Prüfung eher durchgewinkt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Aber bleibt dabei nicht die repräsentative Aussage auf der Strecke? Was kann ich damit schon aussagen? Das Fazit könnte lauten: ESB ist musikalisch gesehen viel komplexer als The Dark Knight. Und nun? Wem bringt diese Aussage etwas? Welchen Wert hätte die Arbeit? Ich kann damit nicht auf das große Ganze schließen. Es ist einfach nur der Vergleich zweier Filmmusiken. Rückschlüsse auf die "Epochen" und deren Unterschiede lassen sich nicht treffen. Zumindest nicht belegbar.

 

Es muss ja auch nicht gleich der Rückschluss auf die ganze Epoche stattfinden. Aber Rückschlüsse auf die verschiedenen Ansätze sind ja durchaus möglich. Eine Arbeit darüber, warum sich zwei Werke aus einem Hauptgenre (Filmmusik) so diametral unterscheiden (oder auch nicht unterscheiden) halte ich schon für äußerst interessant, lesenswert und bearbeitungswürdig. Eine Induktion auf das große Ganze drum herum ist ja vielleicht nicht nur äußerst komplex, sondern am Ende auch unmöglich, weil die Fragestellung da schon etwas vorgaukelt. Die Frage muss ja nicht zwangsläufig lauten, warum Hans Zimmer diesen Ansatz wählt, sondern wie der Ansatz sich auf die Musik auswirkt. Und gerade Deutungen wie Anspruch, Qualität etc. können ja auch nicht mal eben so in den Raum geworfen werden.

 

Vielleicht hilft es auch, wenn du schon mal grob die Konzepte anhand von Stichpunkten und Überschriften aufschreibst, um zu sehen, wie sich wo welche Fragestellungen ergeben.  :)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es muss ja auch nicht gleich der Rückschluss auf die ganze Epoche stattfinden. Aber Rückschlüsse auf die verschiedenen Ansätze sind ja durchaus möglich. Eine Arbeit darüber, warum sich zwei Werke aus einem Hauptgenre (Filmmusik) so diametral unterscheiden (oder auch nicht unterscheiden) halte ich schon für äußerst interessant, lesenswert und bearbeitungswürdig. Eine Induktion auf das große Ganze drum herum ist ja vielleicht nicht nur äußerst komplex, sondern am Ende auch unmöglich, weil die Fragestellung da schon etwas vorgaukelt. Die Frage muss ja nicht zwangsläufig lauten, warum Hans Zimmer diesen Ansatz wählt, sondern wie der Ansatz sich auf die Musik auswirkt. Und gerade Deutungen wie Anspruch, Qualität etc. können ja auch nicht mal eben so in den Raum geworfen werden.

 

Vielleicht hilft es auch, wenn du schon mal grob die Konzepte anhand von Stichpunkten und Überschriften aufschreibst, um zu sehen, wie sich wo welche Fragestellungen ergeben.  :)

 

So ganz verstehe ich deinen Ansatz noch nicht. Warum sich zwei Werke unterscheiden ist doch offensichtlich oder? Das liegt am unterschiedlichen Filmmaterial, an der unterschiedlichen Herangehensweise der Komponisten und der Vorgabe der Produzenten. Ich weiß nicht genau was ich da untersuchen soll.

 

Wie wirkt sich Zimmers Ansatz auf die Musik aus? .... Geht es da nicht wieder zu weit ins Subjektive? Oder dachtest du eher in die Richtung: Williams hat damals komplexer geschrieben (das ist ja beweisbar) und daraus ziehe ich Rückschlüsse warum er das getan hat?

 

Stehe grade ein wenig auf dem Schlauch ;)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mein Thema im Vordiplom an der Filmhochschule war "Neue Musik im narrativen Film". Da mein Schreibstil auch eher dicht ist, konnte ich eigentlich 50 Seiten füllen ohne oberflächlich zu sein. Ein Kapitel war ein Abriss über die Entwicklung der Neuen Musik ab Ives & Schönberg: freie Atonalität, Dodekaphonie, Serielle Musik, Texturmusik, Klangkompositionen. Im nächsten Kapitel gings um Konventionen in der Filmmusik und um die Entwicklung vom Stummfilm bis zum Silver Age (die Zimmer-Epoche nur gestreift). Daraus ergab sich dann die Frage, welche Allianzen es zwischen Spielfilm und Neuer Musik gab bzw. unter welchen Umständen und auf welche Art sich der narrative Film mit Neuer Musik (oder deren Techniken) verbinden kann. Mit dem Fokus auf dem angelsächsischen Kino landet man dann bald bei Rosenman, North, Goldsmith, Fielding, Corigliano, u. U. auch bei Louis & Bebe Barron, Wayne Bell / Tobe Hooper oder Oskar Sala (THE BIRDS). D. h. man landet beim Horrorfilm. Und bei den zwei wichtigen Wegbereitern mit präexistenten Kompositionen: 2001 - A SPACE ODYSSEE (Ligeti) & THE EXORCIST (Penderecki). Als dritten Film hatte ich noch MURIEL von Alain Resnais im Gepäck, mit der Musik von Henze. Anhand dieser drei Fallbeispiele liess sich dann ganz gut untersuchen, wann das Erzählkino nach den Techniken der Neuen Musik verlangt. THE EXORCIST als eher konventioneller Vertreter, 2001 als Vertreter einer offenen Erzählstruktur und MURIEL als erzählerisches Experiment.

Für mich war das für 50 Seiten genau richtig, gab auch ausreichend Literatur (und Partituren) und ich kann sagen, dass ich wirklich einiges gelernt und kennengelernt habe. Ich mag die Arbeit heute noch.

Allerdings muss ich auch sagen, dass mein Prof ein bisschen kapitulierte, weil er von Musik nicht so viel Ahnung hatte. Das Ganze wurde zur Prüfung eher durchgewinkt.

 

 

Wie gesagt, du hast nach deinen einleitenden Kapiteln schnell auf konkrete Fallbeispiele eingeschwenkt und anders kann ich mir das auch gar nicht vorstellen. Sobald man anfängt, sich zu fragen was in den einzelnen Kapiteln denn nun wirklich stehen soll, landet man ohne diese "Rettungsanker" schnell bei launigen Feuilletontexten, die von A nach B springen, ohne wirklich irgendetwas halbwegs wissenschaftlich zu beleuchten. 

 

Zum Thema Williams/Zimmer kann ich sagen, dass IMHO der Thesenüberbau in etwa sagen müsste, dass die auf klassischen Vobildern beruhende Musik von Williams und seine Stilismen ab den späten 70ern auf eine Durststrecke folgte, die vor allem mit Popmusik gefüllt war und sozusagen ein Schulterschluß von erfolgreichen Filmemachern war, die das gut fanden und wollten einerseits und einem rezeptiven Publikum andererseits. Zimmer-Scores zu großen Comicfilmen (Vorsicht, das gilt eben nur für diese) ist demgegenüber letztlich das Ergebnis einer Ablehnung von Filmmusik im klassischen Sinne und einer Umdeutung in die technische Kategorie des Sounddesigns, dass häufig eher amorph bleibt und generell vage Stimmungen verstärken helfen soll - sprich, sich bewußt von einem klaren Kommentar abgrenzt.

 

Das ist ja oft der Tenor der Kritik, dass die Filme wie DARK KNIGHT wegen eines vermeintlich "realistischeren" Feelings tiefer wirken, als mit einem gothischen Elfman-Score, aber dass ist halt eine dieser konjunkturellen Entwicklungen, die irgendwann auch wieder fad wirken und dann kommt eben der erzählerische Ansatz wieder verstärkt zum tragen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

So ganz verstehe ich deinen Ansatz noch nicht. Warum sich zwei Werke unterscheiden ist doch offensichtlich oder? Das liegt am unterschiedlichen Filmmaterial, an der unterschiedlichen Herangehensweise der Komponisten und der Vorgabe der Produzenten. Ich weiß nicht genau was ich da untersuchen soll.

 

Wie wirkt sich Zimmers Ansatz auf die Musik aus? .... Geht es da nicht wieder zu weit ins Subjektive? Oder dachtest du eher in die Richtung: Williams hat damals komplexer geschrieben (das ist ja beweisbar) und daraus ziehe ich Rückschlüsse warum er das getan hat?

 

Stehe grade ein wenig auf dem Schlauch ;)

 

So offensichtlich ist es ja nicht. Bzw: eine Frage könnte eben sein, warum ein Ansatz zu einem bestimmten Ergebnis führt bzw. warum auch gleiche Ansätze zu unterschiedlichen Ergebnissen führen können. Das ist ja schon von sami gut dargelegt, dass eben ein Ansatz dazu führen kann, dass ein Joker beispielsweise von Elfman mit einem schrillen Walzer bedacht wird, während Zimmer den Ansatz wählte, Jokers Art in einem "Motiv" darzustellen. Und der Weg von Ansatz zu Ergebnis ist ja dann gepflastert mit dem Film, den Vorgaben, den Schauspielern/Darstellungen (Nicholson, Ledger), Stilismen, Erwartungen etc. Was ich also meine ist weniger der Vergleich von Ansatz zu Ansatz, sondern die Strecke zwischen Ansatz und Ergebnis zu Ansatz zu Ergebnis. Vielleicht mag man dann nicht nur feststellen, dass es unterschiedliche Ideen und Vorgaben gibt, sondern durchaus auch auf dem Weg gleiche Anweisungen zu unterschiedlichen Ergebnissen führen können, da sich die einzelnen Elemente gegenseitig beeinflussen.

Ich hoffe, es kommt ungefähr durch, was ich meine. Und was am Ende bei herauskommt, kann ja auch gerade die Fragestellung bzw. Untersuchung der Arbeit sein.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Habe heute mit meinem Prof. gesprochen. Erstens bin ich sehr froh das er zugesagt hat mich zu betreuen weil er einfach wahnsinnig kompetent und dazu auch noch ein super Mensch ist. Zweitens war er von meinem Themavorschlag/vorschlägen sehr "angetan". Es geht jetzt in folgende Richtung:

 

Ein mögliches Thema wäre der Vergleich zweier Filmmusiken aus unterschiedlichen Zeiten, die aber den selben Stoff als Grundlage haben. Zum Beispiel: Sinbad von Bernard Hermann (1958) und Sinbad von Harry Gregson Williams von 2003. Eine mögliche Frage wäre hier die unterschiedliche Herangehensweise der beiden Komponisten. Bezogen auf die musiktheoretische Seite. Eventuell kann man die historische Seite auch mit einbinden.

 

Nun gibt es auch noch Variante zwei: Wie viele hier schon bemerkt hatten, wäre die Fragestellung nach der musiktheoretischen Komplexität von Scores "früher" vs. Scores "heute" zu groß für die Arbeit. Allerdings fand mein Prof die Idee sehr interessant und wir sind am Überlegen ob es möglich ist diese beiden Themen miteinander zu verbinden. Soll heißen : Zwei Scores (alt, neu) werden genauer untersucht und man schaut, ob es trotzdem möglich ist Schlüsse auf das Große Ganze zu ziehen. Also auf die Frage : Sind Scores heute weniger komplex (im musiktheoretischen Sinn) als früher. Mein Prof. war der Meinung das man musiktheoretische Komplexität durchaus am Beginn der Arbeit durch bestimmte Parameter definieren und die Scores darauf hin untersuchen könnte. Problem bleibt natürlich das ich keine repräsentative Antwort finden würde. Ob das überhaupt notwendig ist oder ob ich die Arbeit auch mit einer fundierten Vermutung beenden könnte, versuchen wir gerade heraus zu finden.

 

Bei beiden Themen wären die Methoden zu 95% Partituranalyse und Höranalyse. Nun wird es sehr schwer so alte Partituren wie die von Herrmann zu finden. Hat da jemand Erfahrungen oder Idee wo und ob man da überhaupt was findet?

 

Bin auch sehr offen für Filmstoffe die ihr für untersuchenswert haltet.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bei beiden Themen wären die Methoden zu 95% Partituranalyse und Höranalyse. Nun wird es sehr schwer so alte Partituren wie die von Herrmann zu finden. Hat da jemand Erfahrungen oder Idee wo und ob man da überhaupt was findet?

 

Sämtliche Herrmann-Partituren sind im Nachlaß, den sogenannten "Bernard Herrmann Papers", in der University of California in Santa Barbara untergebracht. Vieles davon, unter Anderem auch SINBAD, in Microfilm-Form auch in der Library of Congress. Alles Nähere, wie man an die Partituren rankommt und was man dazu machen muß, ist hier genau nachzulesen:

http://www.oac.cdlib.org/findaid/ark:/13030/tf438nb3jd/entire_text/

 

Es gibt zu SEVENTH VOYAGE OF SINBAD auch bereits eine äußerst detaillierte Partitur-Analyse von Bill Wrobel - fast Takt für Takt der Partitur - auf seiner Film Score Rundowns-Seite:

http://www.filmscorerundowns.net/herrmann/sinbad.pdf

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bin auch sehr offen für Filmstoffe die ihr für untersuchenswert haltet.

 

KAMPF DER TITANEN! Wobei ich mir sicher bin, dass es bei dem Djawadi keine Partitur im klassischen Sinne gibt. PSYCHO und PSYCHO 2 wären auch noch lohnenswert, oder evtl. sogar rejected und Originalscore (TROY, anyone?).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

 Teilen

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir nutzen auf unserer Webseite Cookies, um Ihnen einen optimalen Service zu bieten. Wenn Sie weiter auf unserer Seite surfen, stimmen Sie der Cookie-Verwendung und der Verarbeitung von personenbezogenen Daten über Formulare zu. Zu unserer Datenschutzerklärung: Datenschutzerklärung