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  1. Letzte Stunde
  2. Ma muß dabei aber auch bedenken, daß Korngold damals Privilegien hatte wie kaum ein anderer Hollywood-Filmkomponist und er teilweise sogar mitreden durfte, ob Szenen gekürzt oder verlängert wurden, um seiner Musik mehr Raum zu geben. Natürlich mag es die eine oder andere Konzession gegeben haben, damit die Musik im Film genau paßt, aber diese enorme Vitalität entspringt auch diesen mitreißenden Tempi. Wenn wir mal vom Main Title absehen, bei dem der Mittelteil nun mal etwas schneller über die Bühne gebracht werden muß, weil die Credits im Film sonst davonlaufen, dann gibt es ja genügend romantische Passagen im weiteren Verlauf des Scores, wo es nicht um Schnelligkeit geht, sondern wirklich ausführlich und in Ruhe geschwelgt wird. Und genau letzteres verpaßt meinem Empfinden nach Previn in seiner Aufnahme eben auch, das wirkt zu bieder und träge bei ihm. So funktioniert die Musik nicht - egal ob es sich nun um Korngolds Filmmusike oder seine Opern handelt, wobei er dabei eh keinen allzu großen Unterschied machte. Man spürt einfach bei diesen alten Einspielungen aus den 70ern oder 80ern - also Gerhardt oder auch noch Kojian -, daß da George Korngold als Produzent mit dabei war, der genau wußte, wie die Musik seines Vaters zu klingen hat. Die klangliche Balance sowie das ausdrucksstarke Spiel des Orchesters ist einfach fantastisch - ob jetzt das Liebesthema mittendrin im Main Title bei Gerhadt leicht langsamer, also auch breiter, und bei Kojian doch fast so schnell wie im Original gespielt wird, ist für mich da reine Interpretationssache - ich finde beide Varianten so wie sie zu hören sind in sich stimmig und gelungen.
  3. Tia, und ob das "lethargisch" wirkt oder nicht, ist am Ende eben hochgradig subjektiv. Euch gefällt's nicht - mir, Stromberg und Previn hingegen schon. (Ganz daneben liegen die sicher nicht, denn das sind professionelle Musiker, die etwas von ihrem Fach verstehen. So lange ich nicht felsenfest vom Gegenteil überzeugt bin, unterstelle ich Filmmusik-Fans in dieser Frage sogar eine gewisse - musikferne - Filmaffinität, sprich eine Vorbelastung... Ist ja nicht ohne Grund so, dass für die Fans immer alles genauso wie im Film sein muss.)
  4. Etwas in der Interpretation breiter als die Filmtempi zu nehmen, kann auch schnell lethargisch wirken und muss nicht heißen, dass die Musik atmet. Vergleich' mal Strombergs Deception mit dem Auszug bei Gerhardt oder Korngolds Original. Alle drei sind in den Tempi sogar ähnlich, aber das ist bei Stromberg kraflos-lethargisch musiziert und gerade im Vergleich mit Korngolds Original idiomatisch daneben, während Gerhardt es auf den Punkt trifft. Gerade das Schwelgerische muss man bei Korngold hinbekommen.
  5. Kojian ist tatsächlich auch der einzige, der das Thema so krass schnell nimmt. In fast allen konzertanten Einspielungen und Aufführungen werden die Tempi in diesem Abschnitt breiter genommen, was ja auch besser passt. Auch bei Hollywood in Vienna, wo der "Main Title" fast jedes Jahr im Programm ist. Die Praxis, Filmmusik bei Neueinspielungen etwas breiter zu nehmen, ist ja auch nichts Ungewöhnliches. Bei der Filmversion von Alex Norths VIVA ZAPATA!-Main Title mag das extreme Tempo zwar noch ganz gut zum Charakter der Musik passen, aber auch da nimmt Goldsmith das Stück für die Neueinspielung deutlich langsamer. Filmmusik ist halt keine Konzertmusik, und bedarf für die konzertante Aufführung oft einer Anpassung.
  6. Ich kenne die Filmtempi und glaube, dass das einfach Konzessionen an den Filmschnitt sind. Das romantische Thema ergibt musikalisch einfach keinen Sinn, wenn es so schnell gespielt wird wie bei Kojian/Korngold. Gibt es da denn Aussagen von Korngold selbst dazu, wie er das konzertant am liebsten gehabt hätte? Die filmfernen Einspielungen kamen ja alle erst weit nach seinem Tod.
  7. Heute
  8. Stefan hat absolut recht. Wer die Curtiz-Filme kennt weiss, dass die Tempi hier rasant und irre schnell sind. Kojian ist mit seiner Einspielung sehr nah am Original und deshalb dürfte das die Referenz-Einspielung sein. Previn kann einiges, aber von Korngold hätte er besser die Finger gelassen. Erinnert mich ein bischen an die Rozsa-Interpretationen von Müller-Lampertz, ähnlich akademisch dröge Einspielung....aber wers mag.
  9. Du scheinst die Originalaufnahme nicht zu kennen, denn die Tempi im Film selbst (ähnlich auch bei CAPTAIN BLOOD oder ROBIN HOOD) sind zum Teil wirklich atemberaubend. Das ist zumindest im Main Title deshalb auch schon so beabsichtigt gewesen. Kojian kommt da sehr nah ran. Previn dagegen zerdehnt mir viel zuviel, kostet aber dennoch zum einen die klangliche Opulenz der Musiken nicht genügend aus, wodurch romantische Partien mir einfach zu larmoyant rüberkommen, und zum anderen fehlen bei den Action-Passagen dann wiederum Tempo und Rasanz.
  10. Ich höre ausschließlich die Previn-Aufnahme auf DG und bin großer Fan davon. Die Kojian-Aufnahme kann ich überhaupt nicht leiden, da schrecklich gehetzt (das Tempo beim romantischen Thema im "Main Title" ab 0:40 bleibt fast gleich, was die Wirkung des Abschnitts völlig torpediert). Eigentlich schade, denn die Klangqualität ist absolut erstklassig. Mit 17 Minuten ist Previn zwar leider nur eine Suite, aber lieber kürzer als die interpretatorische Lieblosigkeit von Kojian. Stromberg gefällt mir klanglich nicht besonders. Immerhin die Interpretation ist ganz okay. Würde ich aber auch nur unter Vorbehalt empfehlen.
  11. Okay, dann werde ich mal nach der gezielt Ausschau halten. Danke für eure Eindrücke!
  12. Ich habe alle der hier genannten Aufnahmen in der Sammlung, greife aber selber nur zum Kojian. Und ganz ehrlich, ich mag die nicht nur von der Interpretation und Aufnahmetechnik her, sondern auch von der Zusammenstellung. Schön, die vollständige Fassung zu haben, aber die Kojian Version ist einfach top.
  13. neo

    Hans Zimmer

    Hans hat mal wieder was zu Call of Duty komponiert. Interview / Hinter den Kulissen: Der Track dazu:
  14. Die Chandos-Fassung hab ich mir nicht auch noch gekauft und auch gar nicht gehört, da ich mit Original, Kojian und Stromberg eigentlich schon umfänglich bedient war. Von der Previn-CD würde ich abraten. Man fragt sich, was trotz berühmtem Dirigentennamen und LSO hier wohl passiert ist. Der Drive, die Dynamik und die Klangsinnlichkeit, die den Korngold-Musiken zu eigen ist, kommt hier kaum zur Geltung und der Stil wird nicht getroffen. Das ist eine ziemlich müde und schleppende Angelegenheit, weshalb ich mir die CD nach damals total enttäuschtem Reinhören bei einem Bekannten dann auch gar nicht zugelegt habe. An die Kojian-Aufnahme braucht man hier gar nicht denken, das liegt qualitativ deutlich darunter.
  15. Ich habe das Album jetzt zweimal durch. Der erste und der letzte Titel sind meine persönlichen Highlights. Insgesamt finde ich aber, dass sich die Stücke sehr ähneln. Das war schon bei LOST THEMES III der Fall, die ersten beiden Alben finde ich da abwechslungsreicher. Wenn ich haarspalterisch wäre, würde ich fragen, warum das Album NOIR heißt, denn es ist Carpenter-Musik "wie immer". Bei dem Thema hätte ich mir wohl mehr "sinistere" Musik erwartet, wie in IN THE MOUTH OF MADNESS. Aber durch die meisten Tracks stampfen Carpenters Gitarrenriffs, was ich jetzt nicht direkt mit Noir verbinde. Aber sei es drum, es ist schön, dass er am musizieren so viel Spaß hat.
  16. Serafima's Extraordinary Travel - Ivan Uryupin Ich höre gerade die Musik aus dem russisch-orthodoxen Animationsfilm Serafima's Extraordinary Travel. Komponiert wurde der Score von Ivan Uryupin. Ein wundervoller einfühlsamer Orchesterscore mit schönen Themen und atmosphärischen Choreinlagen. Hören kann man die Musik auf seinem SoundCloud Kanal. Eine offizielle Veröffentlichung, vielleicht auf KeepMovingRecords, wäre toll.
  17. Ein Vergleich zwischen den SEA HAWK Versionen interessiert mich auch mal. Ich selber besitze nur die Kojian-Einspielung und bin von dieser vollumfänglich begeistert, so dass alles andere nur eine Enttäuschung sein kann. Das liegt natürlich daran, dass ich die Musik damals in dieser Fassung erstmals gehört habe, noch bevor ich den Film überhaupt kannte, und somit sicherlich voreingenommen bin. Wenn ich mir Auszüge aus anderen Einspielungen (außer die Gerhardt-Suite, die lasse ich mal außen vor) anhöre, dann vermisse ich tatsächlich ein gewisses Quäntchen Verve gegenüber der Kojian-Fassung. Dennoch wäre eine Komplett-Fassung vom SEA HAWK mal eine Überlegung wert. Die Frage ist in diesem Fall: Chandos oder Marco Polo? Und was ist eigentlich von der Previn-Einspielung zu halten?
  18. Danke für deine Erläuterungen, Stefan. Ich vermute, dass die Varese-CD nicht mehr zu einem vernünftigen Preis zu bekommen ist. Die Fassung von Marco Polo gibt es als Doppel-CD für rund 16 Euro bei Amazon. Die von dir angesprochenen Schwächen werde ich vermutlich eh nicht raushören, sodass ich dann wohl zu dieser Fassung greifen werde...
  19. Vielen Dank für die Antwort - ich bin noch nicht dazu gekommen, filmisch oder musikalisch ins GODZILLA-Universum einzusteigen, aber ich denke, die TOHO-Boxen sind erstmal Stoff genug und schon damals konnte man ja gut mastern.
  20. P.S. an die Moderatoren: wenn ihr noch aus der Inkernation eine Inkarnation machen könntet, wäre dies super...
  21. Persönlich würde ich sagen: ja - diese VÖ sind insbesondere spannend für Personen, die die Musik noch gar nicht haben. Zwei kleine Einschränkungen: (1) wenn ich es richtig verstanden habe, orientieren sich diese Reissues an der leicht anders zusammen gestellten Toshiba EMI/Futureland-Reihe, nicht an den TOHO-Music-Boxen + (2) das Ergebnis des 2024 Digital-remastered kennt Stand heute noch niemand von uns.
  22. Gestern
  23. Die Empfehlungen für die Ifukube-Musiken aus den frühen 90ern möchte ich unterstreichen. Musikalisch die besten GODZILLA-Scores.
  24. Ich habe die ganzen GODZILLA-Boxen, die vor ca. 15 Jahren mal rauskamen und brauche das also nicht, oder?
  25. Diesmal hat es "nur" 3 Jahre gedauert ... der Film kommt Ende Mai in die Kinos.
  26. Csongor

    John Williams

    John Williams plant am 8. und 9. Dezember 2024 wieder nach Wien zurückzukehren. https://www.wienerphilharmoniker.at/en/konzerte/the-music-of-john-williams/10598/
  27. Es kommt hier ganz auf Deine Bedürfnisse an. Willst Du den Score komplett haben mit fast zwei Stunden Länge oder eine kompakte Version, die sich auf die Highlights mit rund 45 Minuten beschränkt? Sollte letzteres der Fall sein, dann ist das Varèse-Album von 1987 mit dem Utah Symphony Orchestra unter Varujan Kojian die allererste Wahl. Was Neuaufnahmen des Scores anbetrifft, ist diese von der glanzvollen Interpretation her nach wie vor unübertroffen und würde ich sogar noch gegenüber Stromberg vorziehen. Stromberg ist zwar insgesamt auch sehr gut bei dieser Musik, hat für mich aber ein paar kleinere Schwächen drin etwa beim schwelgerischen Liebesthema. Da ist sicher nicht jeder so empfindlich wie ich, insofern wird es Dir vielleicht gar nicht so besonders auffallen. Zur Originalaufnahme sollte man nur greifen, wenn man mit dem altertümlichen Monoklang von 1940 zurecht kommt. Bei der Tsunami-CD wurde zudem gefiltert, das heißt Frequenzen sind etwas beschnitten worden gegenüber der unter Sammlern seit vielen Jahren herumgeisternden (und noch etwas längeren) Kopie der Originalaufnahme von dem Material, das Korngolds Sohn George hatte - zwar nicht so stark wie bei ein paar früheren Korngold-Scores aus den 30ern auf Tsunami, aber dennoch hörbar wenn man eben den Vergleich mit dem klanglich recht guten, unbearbeiteten Original hat.
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