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Eigener Anspruch und Filmmusik im Wandel der Zeit
Mephisto antwortete auf Thomas Müthings Thema in Filmmusik Diskussion
Amüsant, wie jemandem wie mir hier unterstellt wird, er würde überlange Beiträge zum blenden der anderen hier verfassen und man solle doch lieber Meshuggas "Catch 33" oder gar...Vaughan Williams hören! Meinst Du das ernst? Wer hat denn hier im Forum mal eine Besprechung der 30-CD-Emi-Box verfasst und veröffentlicht? Es ist außerdem sehr interessant, wie sich Leute in einem Forum herumtreiben, in dem es im Hauptforum ausschließlich im Musikk geht, die aber nach mehreren Monaten Mitgliedschaft immernoch stolz vor sich hertragen, dass sie absolut gar keine Ahnung haben und sich auch zu bequem dazu sind, simpelste Dinge, die hier immer und immer wieder besprochen werden, mal bei Wikipedia nachzulesen oder sich anderweitig zu erkundigen. Wenn man sich dann aber einen Ruck gibt und wirkliche Grundlagen auf ein paar Zeilen herunterbrechen zu versucht, ist man ein Blender? Ich habe nicht ansatzweise versucht, hier 400 Jahre Musikgeschichte aufzuarbeiten, sondern nur zu umreißen, worum es mir und zum großen Teil auch zumindest Sebastian geht. Wenn die meisten Leute hier aber an andere Formen als die der historischen E-Musik angelehnte Musik wie Goldenthals "Tempest" schon abscheulich finden, warum sollte man dann auch noch mit dieser Abteilung ankommen? Mag ja sein, dass Filmmusik heute alles mögliche sein kann aber der Ursprung dieser Musik liegt nunmal in der spätromantischen Musiktradition und nicht im Rock'n'Roll, Industrial oder Schlager und viele Komponisten der Filmmusik kommen nunmal aus der westlichen Musiktradition. Das wird doch dadurch deutlich, dass selbst die, die anscheinend keinen akademischen Hintergrund haben wie Djawadi und Jablonsky eben auch versuchen, ihre Musik nach westlichem Vorbield zu orientieren. Leider ist die Musik, die von den großen Komponisten (auch unserer Zeit) etabliert wurde, nicht durch Geld und gute Worte zu kaufen und auch nicht durch Programme zu basteln sondern schlichtweg über die Beschäftigung mit Musik zu erlangen. Je mehr desto besser und damit meine ich nicht nur zeitgenössische ernste Musik. Natürlich gibt es Charlie Clouser und John Carpenter, aber die meisten Komponisten orientieren sich tatsächlich am traditionellen Kulturgut der letzten 150 Jahre der ernsten Musik. Wenn man vor 200 Jahren aus dem Konzerthaus kam und vielleicht noch einen Absacker im Wirtshaus genommen hat, hat man später auch laut "Hoch auf dem geldeb Wagen" gegrölt, aber trotzdem hat man doch über die im Konzerthaus gehörte Musik diskutiert und eben nicht über Volkslieder und Popmusik. -
Eigener Anspruch und Filmmusik im Wandel der Zeit
Mephisto antwortete auf Thomas Müthings Thema in Filmmusik Diskussion
An Souchak: Das glaube ich gar nicht mal. Ich schätze eher, dass bei solchen Aussagen "Davy Jones" ebenso wie "Anakins Thema" gemeint ist und natürlich sind wir durch die ständige Musikbeschallung um uns herum (nicht nur in den Medien) ständig von dem tonalen Konsens beeinflusst. Da wundert es mich auch nicht, wenn Leute stets "von allem gerne etwas" hören, aber konsequent bei Neuer Musik reißaus nehmen. Da bleiben Leute im Konzertsaal stur mit verschränkten Armen sitzen, weil sie nach Messiaens' "Farben der himmlischen Stadt" nicht applaudieren wollen, gehen während des Applaus' nach Mahlers 6. Symphonie schnell raus, bevor Schönbergs oder Bergs Orchesterstücke gespielt werden und kommen erst gar nicht ins Konzert, wenn Anton Webern auf dem Programm zu lesen ist. Dabei ist diese Musik zwischen 110 und 60 Jahre alt und trotzdem schreit der selbsternannte Musikliebhaber nur nach schönen Melodien und das kann es doch nicht sein. Die Überzeugung der Avantgarde, der Vorrat an Melodien sei aufgebraucht und die Wirkung althergebrachter Mittel ausgeleiert führte zur vollkommenen Auflösung der Tonalität zu Gunsten von atonalen Komposition, die statt Themenentwicklung die Gestaltung von Klangfarben, das Experimentieren mit neuen Besetzungen und das Erzeugen dichter Atmosphäre mittels alternativer Spieltechniken ins Zentrum rückt. Anne, was anscheinend für Dich das "gewisse etwas" in der Musik bedeutet, ist lediglich das komponieren nach tonalen Klangstrukturen. In der westlichen Welt haben wir ein System aus zwölf Tönen, von denen immer acht eine Tonleiter bilden. Schreiben wir eine Musik auf dieser Tonleiter - meinetwegen ausgehend von dem Ton C - dann steht die Melodie in der entsprechenden Tonart. In unserem Fall also C-Dur (oder moll, aber sagen wir mal, wir haben C-Dur). Das bedeutet, dass die Melodie hauptsächlich Töne von C-Dur benutzt und zum Schluss auch wieder auf einem Ton landet, der dem Ton C nahe steht - im "Idealfall" sogar C selbst. Das bedeutet also, dass C der Grundton ist. Wir haben das Gefühl, dass der Ton C die "Heimat" der Melodie ist. Komponieren wir tonal, dann versehen wir die Melodie jetzt mit passenden Tönen, die "harmonisch" zu C passen. Der Klassiker wäre da also erstmal der C-Dur-Dreiklang, der "schön" klingt. Ich kann natürlich auch das tonale System sprengen und unter die Melodie nur Töne legen, die gerade nichts mit C-Dur oder einer verwanten Tonart zu tun haben oder aber ich schreibe eine Tonfolge (Melodie), die nach den Maßstäben der Tonalität mit acht Tönen einer Tonleiter nicht zu messen ist. Die Melodie ist dann atonal. Oder ich setze die Melodie aus mehreren verschiedenen Tonarten zusammen, dann ist die Melodie "freitonal", da mehrere Tonarten "involviert" und nahezu gleichberechtigt sind. Seit Jahrhunderten hat sich nunmal das tonale System unserer Kultur mit der achttönigen Tonleiter entwickelt und seit zumindest 4 Jahrhunderten versuchten die Komponisten, die Musik neu zu erfinden oder ein Stückchen weiter zu entwickeln. Da sei z. B. Joseph Haydn genannt, der die Gattung der Symphonie in neue Bahnen lenkte oder das Streichquartett etablierte oder Beethoven, der mit seiner ruppigen mittleren Schaffensphase und besonders den fast nur noch mit kleinen Motiven arbeitenden Streichqaurtetten Werke schuf, die sich für viele bis heute nicht erschlossen haben. Da sei einmal die "Große Fuge" genannt. Die Tür, die Beethoven aufgestoßen hatte, wurde von den Romantikern begeistert durchschritten. Im Gegensatz zur Klassik (Haydn - Beethoven), in der das "gut und schön" komponieren, die Vollendung der Form im Zentrum stand brachen die Romantiker mit vielen Traditionen und wagten auch in Bezug auf die Tonalität deutlichere Abweichungen von den klaren Strukturen, sodass du, wenn Du Dir ein Klavierstück von Chopin anhörst, viel mehr Dissonanzen hören wirst als wenn Du eine frühe Haydn-Sonate hörst. Die Romantik war außerdem sehr gefühlsbetont. Statt der klaren - oft achttaktigen Melodien der Klassik findet man nun schwelgerische Melodienbögen und viel mehr durch Dissonanzen "getrübte" Akkorde, die ein viel differenziertes Klangbild ermöglichen. Das leitete dann weiter in die Spätromantik, in der äußerlich der Gedanke "größer, stärker, gigantischer" zu herrschen schien, wenn Mahler für seine Achte Symphonie 1000 Musiker verlangte, aber dieser äußerliche Bombast diente (im Gegensatz zum Trailer- oder Zimmerbombast) für ein noch differenziertes Klangbild. Mahler wagte häufig auch, die Grenzen der Tonalität zu sprengen und sehr "lose" am tonalen System zu komponieren. Richard Strauss wagte noch einen Schritt vorwärts und komponierte zwar durchgehend tonal, warf aber so sehr mit eingetrübten Akkorden, rasanten Tonartwechseln um sich, sodass einige Komponisten sich in einer Sackgasse wähnten: Man reizte die Tonalität bis zum Gehtnichtmehr aus, man hatte Orchesterbesetzungen erreicht, die man nicht übertreffen konnte. Wohin, wenn man etwas eigenstäniges schreiben wollte? Man musste die Musik neu überdenken und hier setzt die zweite Wiener Schule um Schönberg als Meister und Berg und Webern als Schüler ein. Nach unzähligen Versuchen gelang Schönberg nach zehn Jahren der Durchbruch: Wenn man atonal komponieren will, darf kein Ton mehr "im Zentrum" stehen, also darf es keinen "Grundton", kein "zu Hause" in der Melodie oder Musik oder Harmonie allgemein geben. Um das zu sichern, müssen alle Töne gleichberechtigt sein und das schaft man, indem man alle zwölf Töne in einer Reihe ordnet und mit Hilfe dieser Reihe Stücke komponiert. Also darf man die Reihe erst wieder durchlaufen lassen, wenn sie einmal komplett "abgewickelt" wurde und jeder Ton einmal drankam. Je nachdem wie ich die Reihe gestalte, also ob mit hauptsächlich dissonanten oder konsunanten Intervallen, so klingt auch die Musik. Und plötzlich schossen die Zwölftonkomponisten aus dem Boden und bedienten sich begeistert dieser Technik. Als dann aber das Nazi-Regime die Macht ergriff und Musik zu seinem Zweck missbrauchte, trauerten die Komponisten um die unschuldige Musik, die missbraucht und vergewaltigt worden war. Man sah die Lösung darin, eine Musik zu schreiben, die so absolut und unumstößlich korrekt komponiert wurde, dass sie kein Stückchen Emotion mehr beinhaltete, denn Musik, die nicht von Gefühl geleitet wurde, die kann auch nicht missbraucht werden, Massen marschieren zu lassen. Also wendete man nun das von Schönberg etablierte Reihenprinzip auf alle Parameter der Musik an wie Rhythmus, Lautstärke, natürlich Töne etc. Doch schnell war klar, dass das Gebiet dieser seriellen Musik, wie man sie nannte, schnell abgegrast war und löste sich völlig von diesem Muster und verwarf dabei auch die Zwölftonmusik. Daher wird seit den 70er Jahren bis heute frei und atonal komponiert und das ist schließlich die Musik unserer Zeit. Das war es, was ich sagen wollte, Anne. Du verleugnest theoretisch Deine eigene musikalische Zugehörigkeit indem Du dich in Musik flüchtest, die längst vergangenen Prinzipien wie "schöne Harmonie", "stimmig klingen" und "Melodien" anhängt. Charles Ives war einer der Wegbereiter unserer heutigen Musik und wenn ich lese, wie "furchtbar" und "unsäglich" einige selbsternannte Musikliebhaber seine Werke finden tut es mir irgendwie für alle Beteiligten leid: Das Publikum, dass über 100 Jahre Hörgewohnheit hinterher hinkt sowie die Komponisten, die doch jetzt auch nicht ihre eigene Identität aufgeben können und so wie Mahler komponieren, nur weil die Leute verpasst haben, sich mit ihrer Zeit und ihrer Musik auseinander zu setzen. -
Eigener Anspruch und Filmmusik im Wandel der Zeit
Mephisto antwortete auf Thomas Müthings Thema in Filmmusik Diskussion
Das allerdings ist ein Anspruch, mit dem Du nahezu ein ganzes Jahrhundert Musik ausgrenz...lustigerweise auch noch genau DEIN Jahrhundert -
Business/Industrie FSM stellt CD-Produktion ein
Mephisto antwortete auf Jack Bauers Thema in Filmmusik Diskussion
Und hoffentlich stellt Lalaland die geplante Golden-Age-Reihe nicht ein... -
Business/Industrie FSM stellt CD-Produktion ein
Mephisto antwortete auf Jack Bauers Thema in Filmmusik Diskussion
Das ist wirklich verdammt schade! Aber Kendall hat mit 250 Alben immerhin ein enormes Vermächtnis hinterlassen und stets äußerst vorbildlich gearbietet, auch wenn seine öffentlichen Auslebungen seiner inneren Diva manchmal sauer aufgestoßen sind. Solange jetzt nicht alle CDs für einige zu begehrten Sammler-Objekten werden, weil's das Label nicht mehr gibt und ich in den folgenden Jahren mir noch alle 150+ Alben nachkaufen kann, die mir fehlen... -
Eigener Anspruch und Filmmusik im Wandel der Zeit
Mephisto antwortete auf Thomas Müthings Thema in Filmmusik Diskussion
Weil sie beim Hören auf Dauer langweilen. Was hilft mir ein tolles Konzept, wenn das Album als "Reine Musik" nicht funktioniert? Dann gehört's nicht auf CD und darum ist der Wirkungsaspekt in Hinblick auf das vertonte Projekt nicht nur ein unwichtiger, sondern völlig überflüssiger Aspekt. -
"Quincy", "Columbo", "Mord ist ihr Hobby", "Magnum", "Simon and Simon" um mal bei den amerikanischen Serien zu bleiben, übertreffen das heute gebotene oft meilenweit, wobei natürlich besonders "Quincy" hervorzuheben ist, wo in jeder Folge ein gesellschaftliches Thema behandelt und besprochen wird, von denen die meisten heute noch viel zu unbekümmert hingenommen werden. Außerdem wurde der erste Gerichtsmediziner des TVs stets mit kammermusikalisch (wahrscheinlich aus Kostengründen) modernistischer Musik unterlegt. Über "Columbo" muss man ja auch nicht weiter reden.
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Ich höre gerade folgendes Album...(Teil 2)
Mephisto antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Filmmusik Diskussion
Das hast Du auch gar nicht. Ich meine mich nur zu erinnern, dass Du den zweiten Score vor dem ersten gehört hat und sehr angetan warst. Da aber der erste Score ohne Frage den einzig wahren "Rambo"-Score (obwohl mein Favorit der 3. ist) darstellt hat mich nur interessiert, ob er auch bei Dir, der Du ja erst durch den zweiten Teil auf Rambo "geeicht wurdest", mittlerweile den Rang abgelaufen hat. -
Ich höre gerade folgendes Album...(Teil 2)
Mephisto antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Filmmusik Diskussion
Mich würde ja mal interessieren, ob er Dir mitllerweile besser gefällt als der zweite Teil. -
Ich höre gerade folgendes Album...(Teil 2)
Mephisto antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Filmmusik Diskussion
Nachdem ich die Diskussion im DF-Thread mitverfolgt habe kann ich ebenfalls wie Sami nicht genau nachvollziehen, was Du an dieser Musik findest, denn "Along Came a Spider" zieht doch gegen die verführerisch-mystische Musik zu "Basic Instinct", die gelungene Mischung aus Film-Noir-Elementen und brachial-kraftvoller Gewalt ("Bloody Christmas") aus "L.A. Confidential" und sogar gegen die schönen "Chinatown"-Reminiszenzen mit südlich-europäischen Einflüssen aus "2 Days in the Valley" sowie hübsch gearbeiteter Standartware à la "Vanishing" klar den kürzeren. Wenn man bedenkt, dass "Along Came a Spider" NACH all diesen genannten Scores entstanden ist, wirkt diese Musik doch tatsächlich wie ein lauwarmer Aufguss Goldsmith-typischen Thriller-Standarts. Nicht, dass diese Musik nicht auch ihre Höhepunkte hätte wie angesprochenes "Ransom" oder "Megan's Abduction", die mit einem herrlich schrill dissonanten Schreck-Akkord einsteigt und gleich zeigt, was Sache ist. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich die auf eine Stunde gestreckte Bootleg-CD mehrfach durchgehört, wo sich sehr viel Leerlauf einstellt. Den Film habe ich auch als durchschnittlich und teilweise arg "gewollt" in Erinnerung, aber vielleicht muss ich sämtliche oben getroffenen Feststellungen auch wieder revidieren, wenn ich mir im Laufe meines kommenden Goldsmith-Marathons Film sowie komplette Musik nochmal zu Gemüte geführt habe. Ansonsten vermute ich hier auch einen Fall des berühmten Phänomens: "Macht trotz technischer Mängel hochgradig Freude beim anhören". Ein Phänomen, was einem Oli ja ganz gerne mal abspricht, sobald man nur ansatzweise msuiaklisch diskutieren möchte, aber da will ich Dir, Thomas, Recht geben: So weit vom Hirn sitzt das Herz nunmal auch nicht entfernt. -
Jawoll!!! Damit ist's gelöst Hier noch die vier Anachronismen: - Karten zu der Zeit hatten noch keine abgerundeten Ecken - Die oben links und unten rechts zu sehenden Symbole wurden erst später eingeführt - Das Bild entspricht dem der Kartenmanufaktor Samuel Harts, allerdings spiegelverkehrt - Das Bild entspricht im originalen Deck der Karo- nicht aber der Herz-Dame http://whiteknucklecards.com/earlystandards/images/SamuelHart1870550.jpg PDVD_007.BMP
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"Bild, bitte"?...toller, Film, aber leider auch nicht Nachher noch ein Bild, vorher aber einen Tipp: Amerikainsches Kartenbild (Hinweis auf das Land, in dem der Film spielen oder gar gedreht worden ist)
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Beides leider nicht...
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Bevor hier wieder geschrien wird mache ich mal weiter. Hier gibts was fürs Herz (und mit gleich VIER Anachronismen) PDVD_004.BMP
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Nochmal kurz offtopic an: Zu der Goldsmith-Zahl kommt man, indem man sich vor eine Liste seiner Veröffentlichungen setzt und sich vornimmt, von allen CDs ein Exemplar in seinen Besitz zu bringen (hat fast geklappt. Nur von einigen Filmmusiken habe ich im Tausch gegen die 'längeren Fassungen' nicht das Original) Als ich den ersten Schwung durch hatte und mich anderen Filmmusiken widmete, holte ich dann die ausbleibenden CDs mit der Zeit nach, sodass ich jetzt 187 gehörte Werke auf rund 140 Alben ausgepackt in meinem Regal stehe habe und irgendwo hier in einer unteren Regalabteilung noch 32 verschweißte CDs habe...naja und noch um alle immernoch eingepackte limitierte Edition, die seit 2008 rausgekommen sind, die ich aber für später aufhebe, um Goldsmith auch weiterhin noch 'entdecken' zu können. Oh...sind ja 60 Werke mehr als gedacht. In der Zeit versuche ich, mir eine nahezu komplette Alfred-Newman-Diskographie sowie eine fast komplette Herrmann-Diskographie zuzulegen, doch bevor ich diese beiden Komponisten-Größen höre, beschäftige ich mich erstmal mit rund 20 gebunkerten abgelehnten Filmmusiken + das jeweilige Gegenstück. DANN kommen einige "fette" Sachen, die noch verschweißt hier rumstehen wie "Die Piratenbraut", "Transformers 1" und eben "Wickie"...ich wage zu bezweifeln, dass ich angemessen durch 220 Goldsmith-Musiken und 40 abgelehnte Sachen kommen werde, bevor die neue "Wickie"-CD veröffentlicht wird (Gerade noch die Kurve zum eigentlichen Thema gekriegt).
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Der Charles-Ives-Gedächtnis-Spätsommer
Mephisto antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in Klassische Musik & Orchester
Inwiefern? -
Der Charles-Ives-Gedächtnis-Spätsommer
Mephisto antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in Klassische Musik & Orchester
Oli: Völlig nachvollziehbar. Freut mich aber, dass Du trotzdem "dranbleiben" willst. Anne: Klar, lass Dir Zeit. So etwas sollte man auch nicht von heut auf morgen entscheiden. Dann vielleicht bis in einer Woche. -
Da hat einer mitgedacht;) Danke, Oli!
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Der Charles-Ives-Gedächtnis-Spätsommer
Mephisto antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in Klassische Musik & Orchester
Ich teile Babis' Einstellung zur 'reinen' Harmonie: Je mehr sich die Komponisten auf dem schmalen Grat zwischen tonalen und atonalen Elementen wandeln und harmonische Grenzen sprengen, wie es bei Mahler und Schönberg der Fall war, umso mehr kann mich in die erzeugte Atmosphäre hinein versetzen. Das ist mir bei Haydn oder Mozart (bis auf ganz wenige kleine Ausnahmen) absolut unmöglich. Schönberg hat das mal sehr schön zusammengefasst: Keine sterile Emotion, denn die gibt's beim Menschen auch nicht. Bei Ives finde ich so faszinierend, dass er sich oft aus harmonisch völlig klarer Musik wie Hymnen, Märschen oder Kirchenliedern bedient, diese Musik jedoch in kreativer Verschleierung verfremdet. So wird der Marsch von einer Amateurkapelle verzerrt und die Kirchenmusik durch den Nebel verschleiert. Hier möchte ich noch unbedingt auf das Finale des zweiten "Orchestral Sets" hinweisen: Ives stellt hier die Situation dar, als mehrere Menschen an einem Bahnhof von einem Unglück erfuhren und stimmten eine Hymne an. Nach und nach schlossen sich immer mehr Menschen dem Gesang an, bevor die Musik wieder verebbte und jeder seines Weges ging. Es ist einfach unglaublich, wie Ives es schafft, aus einer brodelnd-düsteren masikalischen Fläche erst einsame Melodiefetzen des Hymnus' aufblitzen lässt bevor die Melodie sich in einer immer mehr homophon verschmolzenen starken Säule emporwächst um nach und nach in sich zusammen zu fallen. Ich finde, dass Ives ein sehr schnell zugänglicher Komponist der Moderne ist, weil seine Musik oftmals mit solchen kleinen Geschichten verbunden ist, die einen nachvollziehen lassen, warum er jetzt gerade die Grenzen des musikalisch Konversativen sprengt und daher bildete Ives (neben) Goldsmith in meiner Jugend meinen Einstieg in die neue Musik. Oliver, Anne, schon einmal ein dickes Dankeschön für eure Beteiligung hier. Mich würde nur - fernab von "Oh Gott, wie kann das denn nicht gefallen" - interessieren, WAS genau euch nicht gefällt. Ist es die Art der Melodien, der Melodieführung? Findet ihr die Geschichten dahinter albern? Was genau mögt ihr an Ives' Musik nicht? Doch würde auch ich euch wie Sebastian bitten, dem guten Ives noch eine Chance mit "The Unanswered Questeion" zu geben, bevor ihr euer vorerst endgültiges Urteil fällt. Sebastian, Durchhalten zahlt sich eben doch aus. Kaum ein Tag vergangen und schon wächst das Thema um 10 Beiträge! -
Das glaube ich, nur muss ich mich erstmal durch über 150 Goldsmith-Musiken in den nächsten Wochen durchwühlen, nachdem ich jetzt erstmal die ganzen erhältlichen Herrmann-Konzertwerke gehört habe. Es ist ja nicht so, dass ich untötig rumsitze und die CD verrotten lasse, aber es sind immernoch viel zu viele - und werden immer mehr.
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Für "Die Piratenbraut" tue ich das auch gerne
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Also bevor jetzt Missverständnisse aufkommen: Ich meinte jetzt nur Post-"Gladiator"-Sandalenfilme, da ich hier keine Äpfel mit Birnen vergleichen wollte. Bei den alten Schinken: Spartacus Ben Hur Cleopatra Quo Vadis HAMMER ALLESAMT!!! Und bei den Rittern definitiv "El Cid" dicht gefolgt von "Ivanhoe" und "Robin Hood". Bei den Western gibt's einfach zu viele und wenn man mich nach Piraten fragen würde: "Der Herr der sieben Meere", "Unter Piratenflagge", "Der rote Korsar". Aber DER Golden-Age-Film für mich ist und bleibt "Vom Winde verweht"!
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Würde mich halt interessieren, was Du vom Erstlingswerk hälst. In Bezug auf "Gladiator" können wir es, glaube ich, auch so langsam belassen. "Alexander" habe ich nicht mehr so gut in Erinnerung und da bietet sich wahrscheinlich auch an, sich die verschiedenen Versionen zu Gemüte zu führen. Von der Optik war mir Alexander allerdings wie die Musik zu künstlich glattpoliert und aufgeblasen. Mein Sandalen-Favorit nach "Gladiator" ist definitiv "Troja" im Director's Cut. Wenn da jetzt noch Yareds Musik wieder reingenommen worden wäre...
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Das Optik-Problem habe ich ja schon zuvor angesprochen und alle anderen Kritikpunkte zu "Gladiator" kann ich so unterschreiben. Wie gesagt versagt der Film in Bezug auf die Gewalt auf ganzer Linie, denn die angebliche Kritik ertrinkt in der doch zu zelebrierten Gewalt. Auf der anderen Seite lässt sich in Anbetracht der Antiken Schriften wie der "Odysse" und meinetwegen auch der Bibel nicht verleugnen, dass dort Grausamkeiten ebenso ausgeschlachtet (haha) werden wie im heutigen Blockbusterkino. Bei Homer kann man doch auch bestens verfolgen, welcher Pfeil wo rauskommt und welche Eingeweide genau an wessen Schwert hängen, nachdem es den Körper des Gegners sauber durchbohrt hat. Insofern orientiert sich Scott doch sehr an dem Stil der Zeit, die er einzufangen versucht. Auch ist die Handlung teilweise etwas gestückelt und wer das original Drehbuch gelesen hat merkt, wie viel da während der Produktion rumgeändert wurde. Auf historische Genauigkeiten will ich erst gar nicht eingehen, denn da ist nichts zu holen. Trotzdem finde ich an "Gladiator" faszinierend, wie Scott hier ein längst togeglaubtes Genre ins neue Jahrtausend rettete (auch wenn's danach wieder rapide bergab ging). Die Musik ist an Grobschlächtigkeit nicht zu überbieten, aber immerhin ein Meilenstein und Ursprung der Herangehensweise unserer Zeit an das Sandalengenre und Scott hat ja nie geleugnet, dass sich einige Bilder an Riefenstahl anlehnen (was bei vielen sehr unangenehm aufstößt), die ja stets von opulenter Musik bis zum Gehtnichtmehr unterlegt wurden. Trotzdem ist "Gladiator" ein Meilenstein in mehrerer Wege Hinsicht und das kann einem nunmal gefallen oder nicht. Dass dieser Film ein Klassiker unserer Zeit geworden ist mag für Dich unterstreichen, dass es mit dem Restintellekt des dummen Popkornkinos nun vollkommen vorbei ist, aber trotzdem handelt es sich (leider) doch um einen Klassiker. Hast Du's denn schonmal mit "Die Duellisten" versucht?