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Größtes Werk des 20. Jahrhunderts (subjektiv)
Mephisto antwortete auf Markus Wippels Thema in Klassische Musik & Orchester
Und was hat das mit Religiösität zu tun? Da scheint mir Penderecki manchmal etwas heuchlerisch zu sein. Gab's nicht auch mal die Diskussion, dass "Threnody for the victims of Hiroshima" der Titel für ein sogenanntes "Schubladenstück" war, den er einfach im Nachhinein raufgepappt hat, die Musik also schon lange vorher existierte und nicht für dieses Ereignis vorgesehen war? -
Größtes Werk des 20. Jahrhunderts (subjektiv)
Mephisto antwortete auf Markus Wippels Thema in Klassische Musik & Orchester
Ich für meinen Teil finde es wichtig, dass ein Werk in sich selbst ästhetisch konsequent und geschlossen ist, was besonders in der Postmoderne schwierig ist. Daher stößt mir der reine Dur-Akkord in Pendereckis "Polymorphia" beispielsweise immer etwas sauer auf, denn der kommt nach einer 10-minütigen atonalen Streichermaterialschlacht völlig aus dem Nichts - ohne Sinn und Verstand. Anton von Weberns Musik hingegen ist Konsequenz in Reinform: Es wird gesagt, was zu sagen ist und dann ist Schluss, auch wenn ein Stück nach einer halben Minute vorbei ist. Das muss nicht jedem gefallen und es gibt genug Leute, die seine Musik vom Klangbild nicht mögen, trotzdem hege ich einen großen Respekt vor diesem Mann, der Schönbergs Lehre noch einige Schritte weiter trug, während der Meister selbst vom Charakter und Ausdruck noch in der Spätromantik verhaftet war. Der angesprochene "Wozzeck" von Alban Berg vereint verchiedene Elemente gekonnt miteinander. Hier taucht der C-Dur-Akkord innerhalb des grötenteils atonal konzipierten Werks immer in Verbinung mit Geld auf - eine brillante Charakterisierung des Geldes als ein simpler und einfacher Gegenstand aus Metall oder Papier eingewoben in Bergs Mikrokosmos verschiedener verschmolzener Elemente und nicht stumpfe Provokation oder was auch immer bei Penderecki (dessen Werk ich übrigens sehr schätze). -
Veröffentlichung La-La-Land Records: James Horner - COMMANDO
Mephisto antwortete auf Beaverhausens Thema in Scores & Veröffentlichungen
Muss halt nur Schwarzenegger vorne drauf sein. -
Größtes Werk des 20. Jahrhunderts (subjektiv)
Mephisto antwortete auf Markus Wippels Thema in Klassische Musik & Orchester
Ganz klar Havergal Brians Symphony Nr. 1: "The Gothic" Hier vereint Brian ein Orchester von 194 Musikern inklusive 48 Blechbläsern, 6 Paukisten und 20 Schlagzeugern, 7 Flöten etc. zu einem über 100 minuten langem Werk. Laut Guinnesbuch der Weltrekorde die größte bekannte Symphonie. Da ich aber auch verstanden habe, dass es um wichtige Schlüsselwerke gehen soll..."Sacre", "L'histoire d'un soldat" von Strawinsky, "Pierrot Lunaire" von Schönberg, "Wozzeck" und das Violinkonzert von Alban Berg, "Hyperprism" von Varèse, Symphonien Nr. 2-4 von Ives sowie seine beiden Orchestral Sets, "Die Soldaten" von Zimmermann, Vaughan Williams' Symphonien, Schostakowitschs "Nase"... es ist also schlichtweg unmöglich, EIN Werk herauszufiltern. Das könnte ich vor meinem Gewissen gar nicht verantworten, denn irgendeiner meiner Lieblingskomponisten würde sich dann auf den Schlips getreten fühlen, nicht genannt worden zu sein -
Sergej Prokofiev - Sinfonie 5
Mephisto antwortete auf Csongors Thema in Klassische Musik & Orchester
Außerdem werden ja seit rund 400 Jahren Opern komponiert, dass es da also auch sehr viele Unterschiede gibt, ist klar. Ich persönlich mag es auch lieber, wenn Musik und Gesang voneinander "getrenn" sind, also die orchestrale Musik keine bloße Untermalung der vom Gesang vorgetragenen Melodielinie darstellt, sondern wenn der Gesang wie das Sprechen über die durch Motivik geprägte kommentierende Musik gelegt wird. Das Paradebeispiel ist hier natürlich Richard Wagner, der den Gesang oft an der Rhythmik und Melodik des natürlichen Sprechens anlehnte während die Musik das Geschehen durch die Leitmotive kommentiert, vorhhersagt oder die Stimmung beeinflusst. Mein absoluter Opern-Favorit ist momentan allerdings immernoch "Wozzeck" von Alban Berg. Berg schaffte es hier, tonale, atonale und zwölftönige Elemente in einem symbiotischen Werk der Oper zu kombinieren. Einfach meisterhaft! Auch die Strauss'schen Opern - insbesondere "Salome" und "Elektra" - , die kurzen frühen Hindemith-Opern gehören ebenfalls zu favorisierten Werken dieser Gattung. -
Sergej Prokofiev - Sinfonie 5
Mephisto antwortete auf Csongors Thema in Klassische Musik & Orchester
Dann mal ein herzliches "Willkommen" an Anne in diesem für sie doch unbekanntem Gebiet - obwohl, so unbekannt ist es nun auch wieder nicht, denn die orchestrale Musik der letzten 150 Jahre und die Filmmusik der letzten 90 Jahre sind sehr sehr eng miteinander verknüpft. -
Veröffentlichung La-La-Land Records: James Horner - COMMANDO
Mephisto antwortete auf Beaverhausens Thema in Scores & Veröffentlichungen
Wahnsinn! Das hätte ich ja echt nicht gedacht, denn bei Lalaland ist der nun weg! Naja, ich hoffe, sie stecken den Gewinn trotzdem in Newman-2-CD-Sets und überlassen Perseverance die herrlich trashigen Sachen - oder umgekehrt! -
Veröffentlichung La-La-Land Records: James Horner - COMMANDO
Mephisto antwortete auf Beaverhausens Thema in Scores & Veröffentlichungen
Ich kann mir schon vorstellen, dass der besser weggeht als der Newman (was insgesamt ziemlich schade ist), aber schließlich gibt's einige 80er-Fans Horner-Freunde und Sammler, die die Varèse verpasst haben sowie Komplettisten, die wirklich jeden Schnipsel Musik haben wollen sowie Händler, die all die genannten Leute auch bedienen wollen. Trotzdem erscheinen mir 2500 innerhalb eines Tages etwas übertrieben. Ich hätte mit 1000 vielleicht gerechnet. -
Finde ich auch etwas hart, denn ich halte die Musik für Gregson-Williams beste Arbeit bisher und außerdem versuchte er hier, sich dem Ritter-Jargon von einer anderen Seite zu nähern. Statt des völlig breiigen Synthchorgebrummels wie in "King Arthur" und ähnlich gelagerten Zimmer-Werken schrieb Gregson-Williams doch tolle Chorpassagen, die stets mit der alten Musiktradition von Kirchenliedern verhaftet blieb. Komplett ohne nerviges Gejammer und Gejaule gelang ihm durch den Einsatz elektrischer Streichinstrumente ein schön rauhe aber auch wehmütige Klangfarbe für den Orient. Außerdem beweisen Titel wie "Ibelin" oder die Musik für den König, dass Gregson-Williams viel authentischer in Sachen orientalischem Ambiente gearbeitet hat als meinethalben sogar Goldsmith in "Die Mumie" oder seinem "13ten Krieger". Der eher feinfühlige und intime Ansatz bei der Vertonung eines so opulenten Films ist heute leider viel zu selten, aber schon interessant, dass in Sachen RCP hier keine Abstriche gemacht werden. "Fluch der Karibik 3" hat nämlich auch nichts in der Schameshalle verloren, da Zimmer (und seine Kollegen) hier ausnahmsweise einmal orchestral und thematisch vielschichtiger arbeiteten als in den letzten zehn Jahren überhaupt.
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Sergej Prokofiev - Sinfonie 5
Mephisto antwortete auf Csongors Thema in Klassische Musik & Orchester
Unter Gergiev habe ich letztes Jahr Mahlers Neunte gehört und das war wirklich ein Vergnügen. Allerdings kann der Mann auch mal ziemlich daneben liegen, denn irgendwo hat er das a la breve der Hornpassage am Anfang der 3. Mahler-Symphonie wörtlich genommen. Die schwere Fanfare zu Beginn wurde plötzlich viel zu sehr gestaucht, weil zu schnell und nur noch in Halben dirigiert. -
Veröffentlichung La-La-Land Records: James Horner - COMMANDO
Mephisto antwortete auf Beaverhausens Thema in Scores & Veröffentlichungen
Also früher oder später wird der wahrscheinlich in meine Sammlung eingegliedert und die Varèse-CD als Andenken behalten. 1. Gibt's hier mehr Musik und 2. ist die Musik anscheinend in der Filmfassung und nicht in unübersichtlichen Suiten präsentiert! -
Also doch lieber "Die Barbaren". Ich warte ja auch immernoch auf Florians Kommentar, wo "Pathfinder" denn Tiefgang hatte...
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Wie gesagt: Es lohnt sich! Oliver, ich zähle gerade 21 Jahre, aber "Conan" ist wirklich ganz großes Kino (naja.... Mein absoluter Favorit sind allerdings "Die Barbaren", da gibt's theoretisch Rocky und Rambo in einem Film mit einer umwerfend synthgetränkten Musik von Pino Donnagio.
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Veröffentlichung La-La-Land Records: James Horner - COMMANDO
Mephisto antwortete auf Beaverhausens Thema in Scores & Veröffentlichungen
Ich ebenfalls. Besodners als Eigentümer der (verschweißten) Varèse-Pressung ist es für mich interessant, sofort mit der erweiterten Fassung aufwarten zu können, sollte ich mich endlich mal in die Gefilde der 80er-Synthie-Actionmusik begeben. Es gibt ja bereits eine Bootleg-Fassung mit viel mehr Tracks, die aber anscheinend einfach das Varèse-Finale aufgedröselt haben. 1 Main Title (3:37) 2. The Ambush/ Jenny Kidnapped (2:34) 3. Matrix Is Captured (0:48) 4. John Matrix's Theme (1:24) 5. Airfield Crossing (1:10) 6. The Terminal (0:23) 7. Cindy`s Bar/ Following Sully (6:30) 8. Galleria Excitement/ Chasing Sully (4:35) 9. Sunspot Motel/ Cooke Arrives (3:40) 10. Patria Facility Break-In (1:58) 11. Surplus City Gun Store Plundering (1:31) 12. Island Arrival (1:23) 13. Entering Arius' Barracks (3:17) 14. Shootout (2:50) 15. Matrix Vs. Bennett (3:18) 16. Kirby Is Back (0:45) 17. Closing Credits (We Fight For Love) (4:32) aber die Lalaland-Fassung soll ja um 18 Minuten erweitert sein. Noch mehr trashige Steedrum-Samples? Ich bin dabei, alleine, weil der Film so herrlich bescheuert ist. -
Der Charles-Ives-Gedächtnis-Spätsommer
Mephisto antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in Klassische Musik & Orchester
Vielen Dank für die Mühe, Sebastian! Ich hatte gestern meinen großen Ives-Abend mit den Decca-CDs und mache heute meinen Streicher-Nachmittag mit Stravinskys "Konzert in D", "Vaughan Williams "Partita" und "Concerto Grosso" sowie Rozas "Andante für Streichorchester". Das Lied werde ich entweder heute Abend oder im Laufe des morgigen Tages genießen. Kommen jetzt über 100 Ives-Songs von Dir analysiert? Wahnsinn! Lass Dich übrigens nicht entmutigen, wenn hier mal eine kleine Flaute ist, da anscheinend mehr Leute mitlesen als gedacht. -
Der große Schostakowitsch-Thread
Mephisto antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in Klassische Musik & Orchester
Tja, es lohnt sich halt doch, hier mal vorbei zu schauen -
Die Vorankündigungs-Veröffentlichungs-und-Gerüchte-Küche (Teil 2)
Mephisto antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Scores & Veröffentlichungen
Also sind auch 20.000 Meilen nicht limitert? -
Also der Score dürfte Dir eigentlich gefallen, Lars Spätestens wenn die heißbegehrte Intrada-Doppel-CD auf den Markt kommt würde ich dich ermuntern, mal ein Ohr zu riskieren.
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Diese limitierten CDs nähern sich dem Ausverkauf...
Mephisto antwortete auf Thomas Nofzs Thema in Filmmusik Diskussion
Auf der einen Seite kann ich die Enttäuschung MVs ja verstehen, aber es ist doch klar, dass sich solche Scores wie der Newman nicht von heute auf morgen verkaufen. Das merkt man doch an den FSM-Golden-Age veröffentlichungen oder auch bei Varèse. Da halten sich einige Sachen schon zehn Jahre. Ich fänd's schade, wenn Lalaland jetzt die Golden-Age-Reihe einstellen würde bevor es überhaupt losgeht. -
Ich höre gerade folgendes Album (Der musikalische Rest)
Mephisto antwortete auf Mephistos Thema in Der musikalische Rest
Heute mal wieder eine kleine Perle aus meiner Sammlung hervorgesucht und genossen (Vielleicht auch interessant für unsere Musikwissenschaftler): Treemonisha - Scott Joplin Nachdem ich mich in den letzten zwei Tagen mit einem DER musikalischen Helden meiner frühen Jugend - Scott Joplin - beschäftigte, kam es nach mehreren Stunden exquisiter Klaviermusik nun zu dessen Opus Magnum: Seiner zweiten Oper "Treemonisha". Nachdem Joplin 1899 durch seinen "Maple Leaf Rag" allgemeines Aufsehen in der Musikszene Amerikas auf sich zog und sich über die folgenden Jahre zum "King of Ragtime" mauserte, übernahm immer mehr der Jazz die Führung. Joplin, der in seiner mittleren Schaffensphase exzellente Werke wie den synchopierten Konzertwalzer "Bethena" (zu hören in "Benjamin Button), den "Fig Leaf Rag" und viele andere reife Ragtimes komponierte, brach 1909 eine experimentelle Phase an, in der Joplin immer mehr mit den Ragtime-Standarts brach und auf schnelle Stimmungswechsel sowie von der typischen Marschbegleitung abweichende durchlaufende Figuren für die linke Hand komponierte ("Euphonic Sounds", "Stoptime Rag") und seinen einzigen Tango schrieb ("Solace - A Mexican Serenade"). Wenn man sich seine letzten überlieferten Werke wie den "Magnetic Rag" anhört, fragt man sich, ob es Joplin nicht doch gelungen wäre, den Ragtime in die 1920er Jahre zu retten, doch in den letzten Jahren beschäftigte sich Joplin fast ausschließlich mit der Komposition seiner zweiten Oper (die erste Oper "A Guest of Honor" ist bis heute verschollen"), um sich endlich einen Platz unter den ernsten Komponisten zu sichern, was für einen Schwarzen in der Zeit unmöglich war. Der Erfolg blieb also aus und niemand wollte das Werk aufführen, sodass Joplin den Klavierauszug auf eigene Kosten drucken ließ und vor geladenem Publikum daraus vorspielte, doch es half nichts. Joplin starb schließlich verbittert 1917 an Syphlilis. "Treemonisha" ist ein Meilenstein als erstes Bühnenstück der Musikgeschichte, in dem nur schwarze Figuren auftreten und ist vom musikalischen Standpunkt her einzigartig. Joplin löst sich hier deutlich - fast bewusst - vom Ragtime und verknüpft aus der romantischen Klaviertradition gewonnene Erfahrung mit schwarzer Folklore. Der Umgang mit dem Orchester ist besonders in den rein instrumentalen Stücken teilweise unbeholfen und teilweise wiederum sehr stimmig. Es ist vielleicht auf Joplins dem Marsch verbundene Ragtime-Tradition zuzuschreiben, dass besonders von der kleinen Trommel oft gebrauch gemacht wird. Das Blech wird oft als Füllstimme eingesetzt, sodass das Gewicht gleichmaäßig auf die Streicher und Holzbläser verteilt wird. Außerdem bereicherte Joplin das Orchester noch um Klavier, Banjo und Harfe. Fast jeder melodische Einfall hat Ohrwurmwaulitäten, was das herausragende Gespür Joplins für hervorragende Melodien beweist, allerdings weist die harmonische Begleitung sehr viele verminderte und chromaitsche Elemente auf und bleibt so etwas vorhersehbar und baukastenähnlich gestrickt. Das Libretto ist ebenfalls von Joplin selbst und erzählt eine einfache, fast simple Geschichte: Nach dem Bürgerkrieg verließen die weißen Eigentümer der John Smith Plantage das Gut und die mittlerweile befreiten schwarzen Arbeiter blieben dort wohnen und versorgen sich selbst. Bis auf das kinderlose Ehepaar Ned und Monisha sind alle anderen Nachbarn sehr abergläubisch und wird von den Anführern einer Bande von Scharlatanen mit billigen Talismanen betrogen. Schließlich liegt eines Nachts vor der Hütte Neds und Monishas ein Baby, das sie wie ihre eigenes großziehen und nach der Monisha und dem Baum, unter dem sie das Baby fand, benennen. Eine weiße Lady unterrichtet Treemonisha schließlich im Alter von sieben Jahren, damit diese auch die abergläubischen Nachbarn bilden kann, doch die drei Anführer der Scharlatane - Luddud, Zozetrick und Simon - enführen das Mädchen, dass aber von einem Freund in Vogelscheuchenverkleidung aus den Händen der Bande gerettet werden kann. Die Betrüger werden eingefangen, doch ihnen wird vergeben und sie werden sogar zu den Anführern der Landarbeiter ernannt. Schließlich vereint Treemonisha alle Personen zu einem grandiosen Ragtime-Tanz und der Vorhang schließt sich. Das Libretto wechselt zwischen annehmbar bis peinlichst naiv und moralisierend. Heutzutage wird Joplin als Schwarzem sogar Rassismus unterstellt, da er alle bis auf Ned, Monisha, Treemonisha, Simon und Lucy in Negro-Slang sprechen bew. singen lässt. Joplin wird vorgeworfen, als gut verdienender Mittelklassenbürger auf die ungebildeten Schwarzen des Landes herabzuschauen. Welche Intention Joplin jedoch beim Schreiben des Librettos über die Entwicklung einer funktionierenden Handlung hatte lässt sich jedoch nicht mehr nachvollziehen. Zwischen den einzelnen Handlungsszenen gibt es viele "Lückenfüller", in denen Joplin stets in die Vollen geht und mehr zum Ragtime und schwarzer Folklore übergeht. So veranstalten die Maispflücker auf der Plantage vor der Arbeit einen Ringelpiez ("We're going around"), der mit einem herrlich schwungvollem Stück für Caller und Chor aufwartet. In die gleiche Sparte fällt auch "Aunt Diana has blown the horn" und die Schlussnummer "A Real Slow Drag". (Leider gibt's keine Aufnahme in besserer Qualität und ohne falsch klatschendes Publikum) Letzten Endes sollte man das Libretto wohl getrost ignorieren, sich zurück lehnen und ein Stück Musikgeschichte genießen. Die einzige Aufnahme ist bei der Deutschen Grammophon erhältlich und um einige wenige Takte gekürzt, dafür allerdings von den Sängern und dem Dirigenten Gunther Schuller hervorragend interpretiert. Das Ochester klingt stellenweise etwas dumpf, vielleicht liegt's tatsächlich in Joplins mangelnder Erfahrung im Umgang mit einem Orchester. Und hier noch einmal der Meister selbst am (Player)Klavier! http://www.youtube.com/watch?v=i05lsVN6D3Q -
Danke für den Eindruck! !Antichrist" fand ich nämlich nur lächerlich ohne Ende (war immerhin dreimal drin, hat aber nicht geholfen) aber je öfter ich die Vorschau zu "Melancholia" sah, umso mehr hatte ich Lust, den Film und vielleicht noch ein paar ältere Triere zu sehen (die Cannes-Geschichte stempel ich auch unter "Zu wenig nachgedacht"/"Billige Provokation" ab). Freue mich in der Kino-Flaute momentan immer mehr auf den Film.
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Die Vorankündigungs-Veröffentlichungs-und-Gerüchte-Küche (Teil 2)
Mephisto antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Scores & Veröffentlichungen
Mir absolut lieb, denn dann habe ich neben "Voyage to the bottom of the sea", "Captain Nemo and the underwater City" und "Beneath the 12-Mile-Reef" noch eine tolle Unterwassermusik