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Mephisto

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Alle Inhalte von Mephisto

  1. Frédéric Chopin - Werke für Klavier und Orchester I Frédéric Chopin - Werke für Klavier und Orchester I Chopins Musik ist reine Posie und so 100% Romantik wie kaum ein anderes Lebenswerk eines Komponisten. Allerdings wird der mit schon 36 Jahren gestorbene Pole hin und wieder nicht als vollwertiger Komponist anerkannt, da er nur Werke für's Klavier schrieb. Die drei auf dieser CD zu hörenden Werke sind allerdings für Klavier und Orchester. In seinem ersten Klavierkonzert schöpfte Chopin das Potential seines Instruments voll aus, um den Hörer mit nicht enden wollenden sanft wogenden und üppig angereicherten Themen zu verwöhnen, die sich an Verträumtheit anscheinend zu überbieten zu versuchen. Die Fülle an thematischen Material wird von oft einem sehnsüchtig-melancholischen Charakter dominiert, die meist mit aufwallenden Arpeggien der linken Hand begleitet werden. Hin und wieder gibt es einige kraftvolle Ausbrüche von vollgriffigen Akkorden aber insgesamt bleibt die Stimmung zumindest in den ersten beiden Sätzen gleich. Nach dem verträumten zweiten Satz lockert sich die Atmosphäre ein bisschen und die Musik wird lebhafter, die Themen bekommen en vergnügten Anstrich. So sehr man schon ab den ersten Takten einen Eindruck davon hat, wie sehr Chopin sein Instrument kennt und mit welch virtuosen Mitteln er den Hörer hier verzaubert, so merkt man doch auch schnell, wie blass und grobschlächtig die orchestralen Elemente des Konzerts daherkommen. Das majestätisch-pompöse erste Thema des ersten Satzes ist sehr blockhaft Instrumentiert, auch die Ritornelle des dritten Satzes kommen recht knallig daher. Oft reduziert Chopin die orchestrale Belgietung auf snánfte Streicherteppiche und einige Solostimmen in den Bläsern, um die Musik noch zusätzlich zu färben. Insgesamt merkt man aber doch, wie ungeübt Chopin mit einem großen Orchesterapperat umging und wie wenig ihm eine solche Besetzung vertraut war. Dieser Eindruck festigt sich auch in den folgenden beiden Werken. Die Variationen über einige polnische Volksmelodien sind kompositorisch toll gearbeitet, aber auch hier bleibt das Orchester sehr farblos weit hinter den wundervollen Klavierteilen zurück. Der erste Satz des Op.22 ist dann nur für Klavier solo und hier komponierte Chopin ein unwiderstehlich fast schon treifendes Stück voller wunderschönen Harmonien und verträumten Themen. In der darauf folgenden Polonaise ist die emotionale Palette um Einiges größer und Chopin vermag es, in den 10 Minuten mit Hilfe der großen Möglichkeiten des Klaviers von einfühlsamen Momenten bis hin zu ruppig tobend-donnern-stampfenden Teilen einen dramaturgischen Bogen zu spannen. Doch auch hier scheint das Orchester wieder einmal nur einige Teppiche und Solopassagen beizusteuern. Den Mammuth-Anteil bestreitet weiter das Klavier. Idil Biret spielt die äußerst anspruchsvollen Werke fast schon mühelos. Die sehr emotional geladenen Themen werden angemessen interpretiert, ohne jedoch ins Kitschige abzurutschen, auch werden keine Tempi verschleppt und die Spannung auch bei langsamen Passagen gehalten. Für Birets Leistung würde ich glatt eine 100%ige Empfehlung aussprechen, doch leider ist das Orchester viel zu verwaschen und zu hallig abgemischt, sodass der Hörgenuss bei rein orchestralen Passagen deutlich gemindert wird. Für den Preis allerdings sollte man schon ein Ohr riskieren, denn besonders das erste Klavierkonzert ist ein Traum!
  2. Nicolo Paganini - 24 Capricen für Violine solo Nicolo Paganini - 24 Capricen für Violine solo Diese 1820 uraufgeführten Stücke dürften den Ruf des Teufelsgeigers noch mehr gefestigt haben. Als nahezu unspielbar gelten diese Stücke und kaum einer hat es bis heute geschafft, alle 24 Capricen einzuspielen. In diesen zwischen 1:30 und 6:00 langen Stücken schöpfte Paganini das Potential seines Instruments wirklich gekonnt aus und immer wieder vermag man kaum zu glauben, dass man da nur eine einzige Violine hört. Sämtliche technischen Spielereien werden genutzt, um dem Hörer ein möglichst großes Klangspektrum dieses herrlichen Instruments in immer wieder unterschiedlichen emotionalen Stimmungen zu präsentieren. Und tatsächlich rutscht Paganini selten in bloße Zur-Schau-Stellung seiner Fähigkeiten ab, sodass die Stücke trotz ihrer wahnwitzigen Virtuosität immer noch einen vollkommenen Hörgenuss bilden. Alleine die Caprice 1 und 5 bilden hier mit ihren ganzen Sechzehntelhäckseleien Ausnahmen. Ohne die Kulisse der blassen Orchesterritornelle seiner Konzerte und deren austauschbaren Charakter zeigt sich Paganinis unglaubliches Gespür für die Violine. Die Stücke sind kompakt und äußerst abwechslungsreich, aber trotzdem dramaturgisch konsequent komponiert. Er kombiniert das fast übermenschliche Spiel mit wundervollen Themen, bettet die Virtuosität in immer neue Melodien. Mit dem Scheinwerfer nur auf das Solo-Instrument gerichtet, blüht die Fähigkeit des Komponisten vollkommen auf. Die Aufnahme von dem damals gerade 27 alten Itzhak Perlman dürfte auch heute noch als Referenzaufnahme gelten. Technisch perfekt und voller Temperament spielte der junge Israeli diese Stücke voller Enthusiasmus ein, dass jede Sekunde ein Genuss ist. Die Aufnahmequalität ist brillant und kommt digital überabreitet ohne jedes Rauschen oder irgendwelche Übersteuerungen daher. Ich kann diese CD nur jedem wärmstens empfehlen, besonders um die, die die Violine nur als langweiliges Kratz-Instrument kennen und jene, die von diesem tollen Instrument noch weitere Facetten kennelernen möchten. Es bietet sich aber an, diese CD häppchenweise zu genießen, denn irgendwann nimmt die Aufnahmefähigkeit ab und das ist in Hinbick auf die durchgängige Qualität der Kompositionen und der Interpretationen mehr als schade. P.S.: Es dürfte kaum überraschen, dass der gute Franz Liszt auch von den Capricen Klavierbearbeitungen anfertigte. P.P.S.: Natürlich sind auch einige Paganini-Capricen in "Kinski-Paganini" zu hören, allerdings in der Accardo-Einspielung als da wären die 1,2,5,6,9,10, 20 & 24 P.P.P.S.: Der aberwitzige Mittelteil der 19ten Caprice wurde in Loriots "Papa ante portas" verwendet und mehrmals von dem abgefahrenen Straßenmusiker gespielt.
  3. Naja, Goldsmiths "Salamander" ist schon sehr begehrt, da glaube ich nicht, dass sie den auf 1000 Stück limitieren, es kann allerdings sein, da die Bänder ja verschollen sein sollen, dass eine "Satan-Bug"-ähnliche CD erscheint mit Sound-Effekten wie auch bei "Seconds", dann werden sich vielleicht wirklich nicht mehr als 100o Leute die CD kaufen, wenn schon oft über Mono die Nase gerümpft wird.
  4. Nicolo Paganini - Die sechs Violinkonzerte Nicolo Paganini - Die sechs Violinkonzerte Von Franz Liszt nun zu einem weiteren begnadeten Virtuosen der Romantik, dessen Instrument allerdings nicht das Klavier, sondern die Violine war. Nicolo Paganini, der Teufelsgeiger gehört ebenfalls zum großen Bekanntenkreis Liszts, was bei Paganini allerdings schnell auffällt ist, dass seine Kompositionen hauptsächlich der zur-Schau-Stellung seines Instruments geschrieben wurden. Besonders die orchestralen Ritornelle der Konzerte weisen ein ziemlich simples Bild auf. Auch von der Form orientiert sich Paganini an den klassischen Formen und lässt die neuen Errungenschaften des einsätzigen Konzertes z. B. völlig außer Acht. Trotzdem muss man Paganini zugestehen, dass fast jedes Thema in seinen Konzerten einen großen Ohrwurmcharakter haben. Die Musik klingt sehr italienisch und das erste Konzert könnte in der Haudraufmanier des ersten Satzes tatsächlich noch als Zirkusmusik durchgehen. Doch von Konzert zu Konzert erhalten die Orchesterritornelle einen dramatischeren Charakter. Wirklich originell wird's allerdings nie. Im Zentrum dieser sechs jeweils ca.35 Minuten langen Werke stehen natürlich die Soloteile der Violine und hier greift Paganini wirklich in die Trickkiste und nähert sich öfter als einmal der Grenze des Unspielbaren. Trotzdem klingt die Musik immernoch "schön" und "hamronisch", selbst in den völlig abgefahrenen Kadenzen der ersten Sätze. Doch schon beim zweiten Konzert fällt auf, dass Paganini gerne auf dieselben Techniken zurückgreift, um seine Themen in ein wahnwitzig virtuoses Gewand zu hüllen. Die Aufnahmen mit Salvatore Accardo sind nicht die Besten, zugegebenermaßen, denn das Orchester klingt etwas flau und Accardo spielt zwar gut und trifft die Töne, manchmal, besonders in den hohen Lagen klingt das Instrument allerdings etwas kratzig. Die Musik lebt von ihrer Leichtigkeit trotz der Virtuosität und hier scheitert der Interpret mehrmals, da er zu kantig und eckig spielt. Es fehlt die Selbstverständlichkeit eines Itzhak Perlman beispielsweise. Trotzdem natürlich ein interessantes Dokument, da Klaus Kinski genau diese Aufnahmen für seinen Film "Kinski - Paganini" nutzte, allerdings nur das erste Konzert.
  5. Symphonie Fantastique Franz Liszt - Klaviertranskription der "Symphonie Fantastique" Obwohl Berlioz mit seiner "Symphonie Fanstastique" ein absolut revolutionäres Werk gelang blieb der Erfolg des Komponisten auf Dauer aus. Franz Liszt, der zu dieser Zeit mit vielen intellektuellen Größen dieser Zeit wie Chopin, Wagner, Sand und Paganini befreundet war wollte dem Freund helfen und arrangierte so wie auch Wagners Werke diese Symphonie komplett für's Klavier. Und auch hier ist wieder einmal beeidruckend zu verfolgen, wie gekonnt Liszt die fabrigen Orchestrierungen auf das Tasteninstrument wirkungsvoll übertrug und alle möglichen Effekte für ein zufriedenstellendes Hörerlbnis einsetzte. Wie Liszts andere Transkriptionen ein interessantes Zusatzdokument zu dem eigentlichen orchestralen Werk. Idil Biret spielt gewohnt "kernig", was bei den markanten Passagen der Musik sehr zu Gute kommt, allerdings könnten einige Passagen deutlich schneller gespielt werden, um dem Original noch näher zu kommen. Intereesant sind auch die sehr romantischen Temposchwankungen, die sich mit einem großen Orchester gar nicht realisieren ließen, hier aber angebracht erscheinen. Ein interessantes Hörvergnügen.
  6. Sämtliche Symphonien Beethoven Transkriptionen - Franz Liszt Als es noch keinen Plattenspieler und kein Radio gab, musste man entweder warten, bis ein entsprechendes Stück im Konzertsaal gespielt wurde oder man musste selber Musik machen. Dieser Umstand brachte Liszt auf die Idee, die neun Symphonien von Beethoven komplett für's Klavier umzuschreiben. Wollte man eine Beethoven-Symphonie hören, brauchte man nicht mehr monatelang warten, bis dieses Stück einmal wieder aufgeführt wurde sondern konnte es sich bequem selbst im Wohnzimmer vorspielen - so war der Gedanke Liszts. Und tatsächlich sind alle Symphonien wirklich genial auf das Klavier übertragen. Liszt zieht wieder einmal alle Register seiner Virtuosität, um dem Klavier möglichst orchesternahe Klangflächen entstehen zu lassen. Leider sind die Stücke so schwer, dass sie viele Normalsterbliche nicht selber spielen können und daher bin ich für diese großartige Einspielung Katsaris' mehr als dankbar, denn auch für Studienzwecke sind diese Transkriptionen außerordentlich interessant. So treten Nebenstimmen viel deutlicher hervor und oft bleibt einem auch einfach der Mund angesichts derartiger Virtuosität offen stehen. Liszt übernahm die Symphonien 1:1, da sie ja schon an absoluten Formen orientiert sind, während er Wagners Stücke oftmals in Konzertfassungen arrangierte. Ich finde auch, dass Beethovens orchestrale Musik auf dem Klavier noch besser wirkt als Wagners, da sie oft "kompakter" orchestriert wurde und Beethoven auch vom Klavier aus dachte. Eine großartige Klaviersymphonie!
  7. Das Problem kenne ich nur zu gut...mittlerweile dürften sich hier über 100 ungehörte Silberlinge angehäuft haben, die erstmal hübsch in Folie ins Regal oder Kartons verpackt werden um dann irgendwann in den Spieler zu wandern. Naja, selbst wenn es dann keine CDs mehr geben sollte kann ich mich immer noch daran erfreuen, welche auszupacken
  8. Ja, ich glaube Du hast von "Last valley" damals die LP-Aufnahmen gewonnen. Die muss ich nochmal auf der Intrada-CD nachholen. Die Silva-CD enthält den kompletten Score in einer Neueinspielung und ist mittlerweile OOP (die anderen beiden Barry-Neueinspielungen von Silva sind interessanterweise noch erhältlich). Werde ich mir bei Zeiten mal anhören
  9. ...und es geht super weiter : The last valley - John Barry (Silva) Gloria - Bill Conti A Gathering of eagles - Jerry Goldsmith The Snake Pit - Alfred Newman The Left Hand of God - Victor Young
  10. Ich hab' sie noch neu für 12,- beim Amazonmarktplatz bekommen, aber sonst war sie kaum noch erhältlich.
  11. Vielen Dank nochmal für die ganzen Infos. Mal wieder zurück zu seinen Filmmusiken: Könnte es sein, dass die Neueinspielung für "The magnificent Ambersons" mittlerweile OOP ist?
  12. Naja, wahrscheinlich auf 100 000 Stück wie damals diese Star-Wars-Box. Ich konnte mich nun über diese Schätzchen nach längerer Abwesenheit freuen: Broadcast News - Bill Conti Brotherhood of the Bell/Step out the line - Jerry Goldsmith Chato's Land - Jerry Fielding Les Misérables - Alex North Making the Grade - Basil Poledouris My Cousin Rachel - Franz Waxman Nightcomers - Jerry Fielding One-Eyed Jacks - Hugo Friedhofer Predator (VCL) - Alan Silvestri Scorpio - Jaerry Fielding Space Cowboys - Alfio Kabiljo Return to Peaton Place - Franz Waxman The Killer Elite - Jerry Fielding Das Semester geht gut los
  13. Dann kann ich ja mittlerweile ein bisschen Stolz auf meine Steelbook-Edition von "Predator 1&2 + Phantom Commando" sein - alle ungekürzt und noch "ohne Jugendfreigabe"
  14. Naja, da hätte ich dann doch lieber "Something wicked this way comes". Einige werden verstehen, warum
  15. Also gibt's doch genügend Fans, dass sich Snow zumindest in Kombination mit bekannten TV-Serien absetzt. Ich wünsche für Alex und die anderen Snow-Fans, dass MV das X-Files-Set mit diesem Gedanken im Hinterkopf produziert und sich viel Mühe gibt.
  16. Das wird ein teurer Oktober. Wegen Goldsmith habe ich natürlich das zweite Set und "The Deep" wollte ich mir ja auch noch anschaffen...
  17. Apropros: Wenn einer sich gerne bedient (allerdings bei Anderen), dann doch der gute Williams. Diese eine Trompetenfanfare aus "Soldat James Ryan" ist schon ziemlich dreist aus einem Stück von Copland geklaut...weiß jetzt nur nicht, welches. ansonsten natürlich die Altbekannten Mahler, Holst, Tschaikowsky, Stravinsky etc.
  18. Aso ich bin mit der jeweiligen Box zufrieden und freue mich auf das Buch als nette "Dreingabe". BigMac hat hier ja letztens "Concerning the hobbits" angesprochen und das stimmt: in der erweiterten Fassung gibt es ein fettes Crescendo des ganzen Orchesters, das zwar die Bilder gut untermalt, aber diese herrlich ländliche Musik ein bisschen "auseinander reißt". Auf der Album-Version fließt das Stück besser durch. Wo ist denn da der Unterschied zur Kinofassung und der Albumversion?
  19. Also der Newman und der Goldsmith sind schonmal bestellt, die anderen beiden lege ich mir später zu. Eine tolle Staffel also für mich Aber "The snake pit" macht mir hier etwas Sorgen, denn da scheint die Tsunami-Ausgabe doch ein Stückchen länger zu sein. Sollte es sich also um einen "Razor's Edge"-Fall handeln, dass eine Newman-CD von Tsunami mehr Material enthält als auf einer amerikanischen Veröffentlichung?
  20. Liszt Wagner Transkriptionen Franz Liszt - Wagner-Transkriptionen Was aus dem Werk Wagners ohne die bemühte Unterstützung seines guten Freundes und späteren Schwiegervaters Franz Liszt gworden wäre, ist nicht abzuschätzen. So führte Liszt gleich nach seiner Ernennung zum Kapellmeister in Weimar den "Tannhäuser" auf, richtete später sogar eine Wagner-Woche ein. Durch die 15 Transkriptionen zentraler musikalischer Momente machte Liszt die Wagner-Opern auch einfacher zugänglicher und salonfähiger. Wagner konnte nun überall gehört und gespielt werden wor ein Klavier zur Verfügung stand. Doch die Bearbeitungen für Klavier unterscheiden sich deutlich von einfachen Klavierauszügen, denn Liszt war bemüht, diesen Fragmenten eine eigene Struktur und die Form einer selbstständigen Klavierkomposition zu verleihen, sodass er komplette Vorspiele ergänze ("Tannhäuser"-Overtüre"), Variationen über ein Thema schrieb ("Wahlhall", "Rienzi") und auch wenn er die eigentliche Form unangetastet lies ("Isoldens Liebestod") so fügte er doch einige Nebenstimme hinzu. Liszt zog hier wie gewohnt alle Register des möglichen und unmöglichen Klavierspielens um auf den 88 Tasten ein Orchesterspektakel zu veranstalten. Jedoch geht sein kompositorisches Können weit über die Zurschaustellung seiner Virtuosität hinaus. Für einen Wagnerianer und Liszt-Freund wie mich sind solche Aufnahmen natürlich absolute Freuden, doch es sei geraten, die orchestralen Originale zu kennen, da die Klavierfassung manchmal etwas "trocken" klingen. Im Gegensatz zu vollen gehaltenen Streicherteppichen verklingen die Töne am Klavier sofort und auch wenn Liszt sein Bestes tat ist es besser, man findet Bekanntes in diesen Stücken wieder, denn hin und wieder klingen einige Passagen durch die schnell verklingenden Töne im langsamen Tempo etwas "tröpfelig" ("Elsas Traum"). Endre Hügedus' Spiel ist absolut virtuos und wird den Stücken vollkommen gerecht. Das hier vorliegende Album enthält die gesamten Wagner-Transkriptionen Liszts und bietet somit ein beeindruckendes Hörerlbnis mit einigen wenigen Abstrichen.
  21. [AMAZON=B000001K5P][/AMAZON] Franz Liszt - Totentanz Liszts von Paganinis inspirierte Auftritte hatten oft etwas "dämonisches", als könnte der Virtuose nur mit teuflischer Hilfe seine Finger so gekonnt über die Tasten rennen lassen. Liszt selber verstärkte diesen Eindruck durch seine optische Erscheinung aber auch durch düstere Themen in seinen Werken wie z. B. dem "Mephisto-Walzer", der "Faust-Symphonie" und wie hier dem "Totentanz". In rund 17 Minuten befasste sich der Maestro hier mit der gregorianischen Sequenz des "Dies Irae" und schuf einen gewaltigen Variationssatz für Klavier und Orchester voller Gewalt und dunkler Stimmung. Am Anfang schlägt der Pianist ungeheuer grummelnde und tiefe Akkorde in die Klaviatur, während die tiefen Instrumente das "Dies Irae" intonieren, dann übernimmt auch das Klavier. Die Sequenz bricht allerdings zweimal ab und geht in eine rasende Kadenz über. Erst beim dritten Anlauf gestattet Liszt dem Pianisten, die Melodie voll auszuspielen. Ab hier zündet der Virtuose ein Variationsfeuerwerk der Extraklasse ab. Sämtliche virtuosen Techniken Liszt und sein oftmals unterschätztes Talent für orchestrale Musik kommen hier brillant zur Geltung. Ein absolut beeindruckendes Werk. Franz Liszt - Csardas macabre Dieses Werk für Klavier solo ist ein weiterer Beweis für die Fortschrittlichkeit dieser außergewöhnlichen Komponisten, der schon Jahre vor der neuen Musik freitonale Stücke schrieb. Auch hier kommt seine äußerst moderne Klangsprache zur Geltung mit all den harschen harmonischen Wendungen und den oft sehr grellen Dissonanzen. Ein weiterer Beweis dafür, dass Liszt als Komponist leider viel zu sehr in Vergessenheit geraten ist. Franz Liszt - Wanderer Fantasie In seinen früheren Jahren widmete sich Liszt auch sehr oft der Musik von Kollegen, die er sehr schätzte. So gehörte er neben Robert Schumann zu den großen Förderern der Musik Franz Schuberts nach seinem Tod. Liszt schrieb so die "Wanderer Fantasie" Schuberts, die ein Werk für Klavier solo ist, als ein Stück für Klavier und Orchester um, ohne die Form anzutasten. Es ergibt sich eine wundervolle Symbiose aus Klavier- und Orchesterklängen und ein deutlicher Vorreiter der Liszt'schen symphonischen Dichtung. Alle drei Stücke wurden mit Alfred Brendel damals auf einer LP veröffentlicht. Die einzelnen Aufnahmen wurden unterschiedlich veröffentlicht. Die "Wanderer Fantasie" konnte ich so auf CD nicht entdecken. Trotzdem sei hier noch vermerkt, dass Brendel die virtuosen Stücke äußerst gekonnt interpretiert und ihnen neben dem hohen technischen Anspruch auch das nötige Maß an Musikalität und Seele verleiht. Liszt ist und bleibt für mich ein besonderer Komponist voller Emotion, Gewalt, Energie, Überraschung, Fortschrittlichkeit und Faszination.
  22. Ja, Pendereckis Musik ist ein unglaublich faszinierendes Erlebnis. Von dem Mann muss ich auch unbedingt noch viel hören. Momentan läuft einer meiner Lieblingskomponisten: Richard Wagner: Overtüren zu "Das Liebesverbot", "Die Feen", Kaisermarsch, Huldigungsmarsch, Großer Festmarsch zu Eröffnung der hundertjährigen Gedenkfeier der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika Richard Wagner revolutionierte die Oper durch sein Bestreben, die Künste in dem Musikdrama zu Einen. Mit unerschöpflich erscheinenden Energie schrieb er stundenlange Dramen, verfasste die Texte selber und entwarf sogar die Bühnenbilder. Bei so viel Aufmerksamkeit für das Musikdrama ist es verständlich, dass verhältnismäßig wenig Konzertwerke von dem Meister existieren. Drei davon finden sich auf dieser LP und sind allesamt Festmärsche zu bestimmten Anlassen. Auch hier spürt man in jeder Note Wagner, den Pomp, den Glanz, die Macht. Allerdings baut Wagner seine meist zehnminütigen Festmärsche dramatisch unglaublich stimmig und konsequent auf, sodass alle drei Märsche für sich ein in sich geschlossenes völlig zufriedenstellendes Hörereignis sichern. In den teilweise nachträglich (von Wagner und Raff) orchestrierten Fassungen werden die Kapazitäten der typischen Wagner-Besetzung bestens ausgeschöpft. Interessant ist neben der auch schon sehr wagneresk anmutenden Overtüre zu der frühen Oper "Die Feen" das Vorspiel zu seiner allerersten veröffentlichten Oper: "Das Liebesverbot". Herrlich, wie Wagner hier noch in der frazösischen und italienischen Oper sein Vorbild sah. So klappern die Kastagnetten, rasseln die Schellen und treiben die Violinen schmissige Melodien voran, die eine Mischung aus Rossini und Verdi zu sein vermögen. Insgesamt eine amüsante Abwechslung zum sonst so gewichtig daherkommenden Wagner.
  23. Danke nochmals! Es wird dann wahrscheinlich die "Devil..."-CD, weil von der Sinfonietta auf der anderen CD nur das Scherzo drauf ist. Weiß man, ob die Koch-CDs vielleicht irgendwann wieder aufgelegt werden? Wäre doch schade um die ganzen Aufnahmen auch von den Rozsa-, Waxman- und North-Werken.
  24. Habe heute die Partitur zur "Sinfonietta" abgeholt. Kenne das Stück noch nicht vom Hören (danke trotzdem nochmal an Stefan) und werde versuchen, enthaltsam zu sein, bis ich die Koch-CD hoffentlich im Oktober in meine Sammlung bekommen habe. Werde mir aber erste Eindrücke am Klavier selber verschaffen. Ich hätte eine Frage zu seiner Kantate "For the Fallen". Wie lang ist diese Komposition ungefähr und aus wie vielen Sätzen besteht sie?
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