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Italienische Genre-Filmmusik der 50er-70er Jahre
Mephisto antwortete auf Mephistos Thema in Filmmusik Diskussion
Marcello Giombini - BALLATA PER UN PISTOLERO BALLATA PER UN PISTOLERO wurde in Deutschland unter dem Titel ROCCO - DER EINZELGÄNGER VON ALAMO verliehen. Marcello Giombini schuf für diesen Film eine recht stereotype, aber ansprechende Musik für kleinere Besetzung, die auf zwei Themen aufgebaut ist. Das erste Thema besteht hauptsächlich aus verschiedenen Dreiklangsbrechungen der E-Gitarre über einen vorwärts preschenden Rhythmus der kleinen Trommel, unterstützt von einem E-Bass und von einem schlichten Kontrapunkt der Violinen flankiert, die fast ausschließlich in den Darbietungen des ersten Themas erklingen. Dieses begleitet anscheinend diverse Reit-Szenen, während ein zweites, melancholisch-sangliches im weiteren Verlauf des Films etabliert wird. Dieses wurde schließlich auch als Song für Vermarktungszwecke umfunktioniert und ist auf verschiedenen Italowestern-Samplern vertreten. GDM machte schließlich 2005 die vollständige Musik in Form einer limitierten CD zugänglich und presste nach deren Ausverkauf 300 weitere Exemplare. Über die gesamte Spielzeit von einer knappen Dreiviertelstunde entpuppt sich Giombinis Musik insbesondere in der ersten Hälfte als relativ dröge Angelegenheit, da sich nach dem Lust auf mehr weckenden Prolog und der Vorspannmusik, die mit dem ersten Thema ordentlich Italo-Western-Atmosphäre versprüht, mehrere Suspense-Passagen aneinanderreihen, die lediglich von zwei unspektakulären Salon-Musiken unterbrochen werden. Giombinis Suspense-Anteile sind ohne Frage kompetent gemacht, gehen aber über das funktionale Spannungsmalen mit einigen Melodiefragmenten, gezupften Klaviersaiten etc nicht hinaus. Auch die Vertonung des zentralen Banküberfalls mag im Film seine Wirkung entfalten, auf CD schinden die knapp drei Minuten Musik mit einem trockenen Puls der E-Gitarre, Tomtom-Rhythmen, einigen Bongo- und Beckenwirbeln sowie mehreren Paukenglissandi kaum mehr Eindruck. In der zweiten Albumhälfte gewinnt die CD jedoch deutlich an Zugkraft. Das schmissige Reitthema und das gesangliche Hauptthema werden mit einigen mexikanischen Passagen bereichert und Suspense hört man fast gar nicht mehr. Die unterschiedlichen Varianten der beiden Themen sind zwar nicht sonderlich originell, können aber durch die Instrumentation ordentlich Italowesternflair wecken. Den Abschluss macht dann die Song-Version des Hauptthemas. Insgesamt handelt es sich um kein Muss, sondern lediglich um eine stereotype Italowesternmusik, die bei einer gelungenen Titelauswahl aber über rund 20 Minuten zu unterhalten und Spaß zu machen vermag. -
Italienische Genre-Filmmusik der 50er-70er Jahre
Mephisto antwortete auf Mephistos Thema in Filmmusik Diskussion
GDM präsentiert uns mit dem "Piero Piccioni Western Quartet" eine bunte Mischung aus den vier Musiken zu heute längst vergessenen Italowestern. Den Auftakt macht die orchestrale Vertonung zu IO NON PERDONO… UCCIDO, einer teilweise überraschend "genreanonymen" Musik. Das Hauptthema erklingt in der Solotrompete über die beschwingte Begleitung. Diese etwas eigenwillige Melodie, geprägt von einem charakteristischen große Sekunde-Pendel vermag durchaus zu überzeugen wie auch die restlichen Stücke. Das schmelzende Liebesthema kommt relativ genreanonym daher und könnte mit den schmachtenden Streichern und sanften Hornklägen auch in einem Melodram oder Historienfilm untergekommen sein. Die Sologitarre für die "Cantina" verbreitet hingegen schönes Lokalkolorit und auch die "Dramatische Sequenz" mit einem erbitterten Arrangement des Hauptthemas vermag durchweg zu überzeugen. Nach einem starken Beginn geht es dann aber relativ schnell abwärts. Die vier eingestreuten Stücke zu UNA COLT IN MANO AL DIAVOLO haben dabei eher archivalischen Charakter. Das sehr poppig arrangierte Hauptthema kommt gleich in drei Varianten daher, wobei schnell der Eindruck entsteht, bei der ersten Alternativfassung handelt es sich lediglich um eine "Karaoke"-Version, da die Melodiestimme fehlt und nur die Rhythmussektion zu hören ist. Die vier Minuten lange Suspensepassage in der Mitte ist verzichtbar. Den größten Raum nimmt mit der Musik zu IN NOME DEL PADRE, DEL FIGLIO E DELLA COLT leider ein sehr schwacher und abwechslungsarmer Beitrag ein. Das Bossa-Nova-artige Hauptthema vermag kaum Westernflair zu versprühen. Anschließend wechseln sich in immer derselben Reihenfolge flächige Suspensepassagen, nervige Salonmusik und stereotypische "Ritt"-Musik ab. Immerhin: Als Bonusstück hat GDM eine Klavieraufnahme Piccionis beigefügt, die der Komponist offensichtlich zu Demozwecken aufgenommen hat. Die vielen falschen Töne trüben allerdings sehr den Hörgenuss und gerade in dieser Klavierfassung wird deutlich, wie charakterlos das Thema eigentlich ist. Den Abschluss macht ein weiteres Kuriosum: Die Musik von IL GUISTIZIERE DI DIO wurde vollständig von Alessandro Alessandroni eingespielt, der hier pfiff, Gitarre und Synthesizer einspielte. Die beiden Hauptthemen bereiten in gepfiffener Version mit Gitarrenbegleitung einige Freude, doch sobald wie in den übrigen Passagen der Akkordeon-Synthesizer hinzugezogen wird, wird die Begeisterung stark getrübt. Irreführend ist auch der Aufdruck "World Premiere Complete Recordings", der auf dem Cover prangt. Ich habe nicht alle vertretenen Filme vollständig gesehen, aber beispielsweise zu IO NON PERDONO… UCCIDO weiteres Material vernommen. Auch denke ich, dass GDM die Titel vertauscht hat, denn zu Beginn von UNA COLT IN MANO AL DIAVOLO hört man eindeutig die Titel Musik aus IO NON PERDONO. Letzten Endes handelt es sich bei diesem Album um einen Artikel für Hardcore-Fans, Komplettesten oder Leute, die sich an Kuriositäten erfreuen. Bei mir wird IO NON PERDONO… UCCIDO wahrscheinlich noch des Öfteren laufen, die anderen hingegen so schnell nicht mehr. -
JETZT erkenne ich es. Als ich es in ganz klein sah, dachte ich erst, es wäre ein Foto von einem Schimpansen, der sich ein Blatt Papier in den Mund schiebt: Eure Köpfe die Ohren, der Tresen der Tisch und der Gürtel die Schnauze Wie war's denn bei der Veranstaltung?
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Italienische Genre-Filmmusik der 50er-70er Jahre
Mephisto antwortete auf Mephistos Thema in Filmmusik Diskussion
Weiter geht's mit einem weiteren Beat-Records-Trio: Den Auftakt macht Vasco Vassil Kojucharovs und Elsio Manuscos Musik zu UNA LUNGA FILA DI CROCHE, der hierzulande anscheinend nicht verliehen wurde. Wie die drei Vertonungen des Duos aus dem Jahre zuvor ist auch diese Musik von 1969 monothematisch gearbeitet. Einer dreiminütigen flächigen Suspensepassage mit den üblichen Stilmitteln folgt eine treibende Darbietung des Hauptthemas, das in den folgenden Stücken immer wieder leicht variiert wird. So erklingt es mal in der Solomundharmonika oder solistisch von den Bläsern über der Rhythmus-Sektion vorgetragen. Zuletzt begegnet einem das Thema auch als schmissiger Song, der einmal auf Italienisch und einmal auf Englisch vertreten ist und bereits zum Filmstart auf EP erschienen ist. Die italienische Variante wurde auch auf die "Spaghetti Western Encyclopedia Vol. 2" von King Records aufgenommen. Das Herzstück bilden 30 Minuten aus Carlo Rustichellis Musik zu TUTTI OER UNO, BOTTI PER TUTTI, der hierzulande korrekt übersetzt unter dem Titel EINER FÜR ALLE UND PRÜGEL FÜR ALLE verliehen wurde. Dieser spätere Italowestern versucht ähnlich wie SHANGHAI JOE oder TAKE A HARD RIDE das sterbende Genre durch die Anreicherung anderer Genres wiederzubeleben. Rustichellis Komposition ist eine eindeutige Gelegenheitsarbeit und eine ziemlich alberne Angelegenheit. Ähnlich poppig wie der vorherige Beitrag ist diese Musik hauptsächlich für eine Rhythmussektion, diverses Schlagzeug und einige Bläser gesetzt. Rustichelli schrieb für die "Karate Cowboys" eine klischeehaft pentatonische Musik für Flöten, Marimba, Xylophon und allerlei "fernöstlichem Geklingel". Später scheut er auch nicht vor einer Anlehnung an den "Einzug der Gladiatoren" und "La Cucaracha"-Paraphrasen zurück, der Einsatz der elektrischen Orgel in "Blows for all" ist nur noch entsetzlich. Das Schlusslicht bildet dann Mario Migliardis Musik zu PREGA IL MORTO E AMMAZZI LE VIVO, der mit einem fast psychedelischen Song eröffnet. "Who is that man" wird hübsch lasziv vorgetragen und könnte auch den Vorspann zu einem Giallo begleiten. Die nachfolgenden Sequenzen basieren melodisch auch alle auf der Songmelodie, eine wenig ansprechende Instrumentalvariante mit Orgel ist ebenfalls vertreten. Eine übliche, aber verdauliche Portion Suspense gibt es natürlich auch hier, bevor mit "I'm not your pony" der zweite Song eingeführt wird, der in der vokalen Version das Album auch beendet. Es ist schon erstaunlich, welcher Musik sich Beat Records hier angenommen hat und dass sich anscheinend eine Käuferschaft für diese koriosen Titel findet. So lobenswert dieses Unterfangen auch ist, man fragt sich, wer die Zielgruppe sein soll: Nostalgiker? Fans der Filme? Zum Nebenbeihören mögen einige Passagen ganz nett sein, insbesondere die Songs und das schön lyrische "Dart and Alice" aus Rustichellis Musik, aber es lohnt kaum der Mühe, die Perlen aus dem 74 Minuten langen Album herauszufiltern, die sich im Veregleich mit anderen Beiträgen auch nur als Durchschnitt entpuppen. -
Italienische Genre-Filmmusik der 50er-70er Jahre
Mephisto antwortete auf Mephistos Thema in Filmmusik Diskussion
Auf geht's in die zweite Runde Vasco Vassil Kojucharov & Elsio Mancuso Den Auftakt macht dieser Kojucharov-Sampler, der vom Collosseum-Ausverkauf letztes Jahr (viele werden sich erinnern) noch bei mir rumlag. Kojucharov hatte eine beachtliche Karriere hinter sich: Studium (mit Auszeichnung) unter Aram Chatschaturjan, Kolloboration mit Nino Rota und - Vertonung von Italowestern. Von Kojucharovs breiter Kenntnis des klassischen und romantischen Kanons spürt man in seinen Italowesternmusiken allerdings wenig. Diese drei Musiken schrieb er 1968 zusammen mit seinem Kollegen Elsio Mancuno. Wie sich die Zusammenarbeit gestaltete, kann ich nicht sagen. Die auf diesem Sampler von Beat Records musikalisch vertretenen Filme sind heute längst vergessen - zu Recht, könnte man sagen. Bei den schnell heruntergekrubelten Produktionen stand wahrscheinlich kein allzu großes Budget für die Musik zu Verfügung, sodass auf der ganzen CD fast gar keine Streicher zu hören sind. Stattdessen arbeitete der Komponist mit einem Ensemble aus diversem Schlagzeug, Blechbläsern, E-Gitarren, E-Bass, einigen Holzbläsern, Mundharmonika und elektrischer Orgel. Dementsprechend poppig fällt die Musik dann auch aus. Die Vertonungen aller Filme sind monothematisch angelegt. Man muss es Kojucharov zu Gute halten, dass er ganz schicke Melodien erfinden konnte, die er auch prominent einsetzt. Die unverzichtbaren Suspensepassagen mit flirrenden Orgelklängen, Bongowirbeln und "feuchten" E-Bassklängen werden stets von charmanten Darbietungen des jeweiligen Hauptthemas gerahmt, häufig von der Trompete oder der Flöte über Gitarrenakkorde und Drumset intoniert. Italowestern-Feeling kommt streckenweise gut auf, wirklich zu packen vermag einen aber keine der Musiken, die für einen besseren Hörfluss zu kleineren Suiten zusammengestellt wurden. Zum Nebenbeihören ganz nett, aber weit von einem Pflichtkauf entfernt. -
Die Vorankündigungs-Veröffentlichungs-und-Gerüchte-Küche (Teil 2)
Mephisto antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Scores & Veröffentlichungen
Von THE LAST VALLY habe ich die Silva Neueinspielung und die Intrada-Veröffentlichung. Beide sind seit langem vegriffen, daher: Schön, dass zumindest die LP-Einspielung wieder in Umlauf ist. Verbesserte Klangqualität hin oder her: 2 CDs zu dieser Musik reichen mir vorerst Was SANTA CLAUS betrifft: Der war ja schon seit über einem Jahr "out of stock", obwohl nicht limitiert. Ich habe mich ja letztes Jahr zu dieser Musik geäußert: -
Ich höre gerade folgendes Album...(Teil 2)
Mephisto antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Filmmusik Diskussion
Alberto Iglesias - LA PIEL QUE HABITO Soeben habe ich noch einmal meine Erinnerung an die Musik zu Almodovars DIE HAUT, IN DER ICH LEBE aufgefrischt. Iglesias schrieb für den bizarren Film eine eindrucksvolle Musik. Eröffnet wird sie von einer Caprice für Solovioline, in deren immer rascher werdende Läufe bald treibende tiefe Streicher einsteigen. Auch das Thema für Vera ist schick instrumentiert: Aus der akkordischen Begleitung des Klaviers entspinnen sich lange schwellende Liegetöne tiefer Solostreicher. Das Konzept des Solos mit uttibegleitung zieht sich durch die ganze Musik, insbesondere die Solovioline bildet hier einen klanglichen roten Faden durch die treibenden Streichorchesterklänge. Hin und wieder kommt auch "hippe" Elektronik zum Einsatz, die gelungen mit dem akustischen Ensemble durchmischt wird. Insgesamt bin ich also wie nach der Sichtung des Films im Kino sehr angetan von der Musik, die auf CD jedoch nur halbwegs überzeugt. Die Songs fügen sich nicht in Iglesias' Kompositionen ein und wirken stets wie ein Fremdkörper. Außerdem fällt die Musik nach einer starken ersten Hälfte massiv ab. Die akkurat gemachte Spannungsmusik, die sich ab Nr. 10 bis zum Finale durchzieht, mag im Film ihre volle Wirkung entfalten, als reines Hölrerlbenis wird das aber schnell eine sehr dröge Angelegenheit. Immerhin wird man mit einem tollen Finale belohnt. -
Ich höre gerade folgendes Album...(Teil 2)
Mephisto antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Filmmusik Diskussion
Habe mir ob der Diskussion jetzt auch noch einmal Youngs Beitrag angehört. Wenn man seinen Ausführungen in Gergely Hubais Buch über abgelehnte Filmmusik Glauben schenken darf, wollte das Studio ein Drama mit großen Schauwerten und einer entsprechenden Musik, während dem Regisseur ein intimes Drama vor Augen stand. Young behauptet, den Spagat versucht zu haben, den Wünschen des Studios nach großen Klängen und denen des Regisseurs gerecht zu werden, sodass der Regisseur letzten Endes wütend war, weil Young seine Vorgaben missachtet zu haben schien. Wirklich "groß" oder gar "westernhaft", wie Young es beschreibt, finde ich seine Musik nicht - im Gegenteil. Sein Beitrag und Luries Ersatzmusik sind sich sehr ähnlich und ich denke nicht, dass Youngs Musik dem Film einen anderen Anstrich verliehen hätte (anders als besipielsweise Zimmers Musik für WOLFSBLUT). Immerhin ist Youngs Instrumentation etwas fülliger, insbesondere die Streicherteppiche sind weiter gespannt und seine thematischen Gedanken sind etwas griffiger als die von Lurie. Daher würde ich in Zukunft auch eher auf Youngs Musik zurückgreifen, wenn mir mal wieder nach dieser Art von Musik ist. -
Veröffentlichung Intrada: THE (NEW) TWILIGHT ZONE (3CD)
Mephisto antwortete auf ein Thema in Scores & Veröffentlichungen
Habe das Album definitiv auf meinem Zettel, allerdings warte ich wahrscheinlich, bis es auf die Abschussliste kommt. -
Der große Gruß- und Geburtstagsthread
Mephisto antwortete auf ein Thema in Neuigkeiten / Feedback / Begrüßung
Vielen Dank, Oliver! Auf die nächsten 365 Tage hier bei und mit Euch! -
Ich höre gerade folgendes Album...(Teil 2)
Mephisto antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Filmmusik Diskussion
Deborah Lurie - AN UNFINISHED LIFE Mein Tag beginnt mit sanften folklorischen Klängen für ein reißbrettartig konzipiertes Familienannäherungsdrama mit Robert Redford als knorrigen Farmer, der mit seiner Tochter Jennifer Lopez gebrochen hat. Nachdem Christopher Youngs Musik mit sanften Countryklängen abgelehnt wurde, durfte Deborah Lurie einspringen und - sanfte Countryklänge komponieren. Zwei folkloristische Themen für Solovioline, einige gebrochene Akkorde der Westerngitarre und Klaviersoli sind die Hauptingredienzien dieser kleinen Dramamusik. Flächige Synths wabern zusätzlich durch mehrere Stücke und dicken den Klang etwas an. Über 35 Minuten ist das zwar ganz nett, viel bleibt aber nicht hängen. Letzten Endes eine Musik zum Träumen und Schwelgen, nicht aber zum konzentrierten Hören. -
Howard Shore ersetzt John Corigliano bei EDGE OF DARKNESS
Mephisto antwortete auf Doms Thema in Scores & Veröffentlichungen
Gut, dass wir noch einmal drüber gesprochen haben, denn so kann ich ein offensichtliches Missverständnis aus dem Weg räumen: Ich halte Shores Musik für hochwertig, nur finde ich, dass ihr Zusammenspiel mit dem Film letzten Endes überzeugender ist, da der Film selbst nicht so viel Raum für die Vater-Tochter-Beziehung bietet wie Coriglianos Musik beansprucht. Shores Musik nimmt auch Bezug auf das Seelenleben des Vaters, wenn er situationsbezogen mal nicht direkt an Emma denkt, z.B. bei den Zweikämpfen. Vielleicht erinnere ich mich da auch falsch und bin fast versucht, den Film noch einmal einzuwerfen. -
Ich nehme es nicht ganz so schwer. Klar, einen völlig unbekannten Waxman oder North hätte ich in dieser Reihe auch lieber gesehen, aber ich kann's nicht ändern. Ändern kann ich allerdings mein Kaufverhalten, wenn ich will. Mich wundert aber auch, warum denn plötzlich einige kurze Stücke doch wert sein sollen, veröffentlicht zu werden, wenn sie uns auf der "Deluxe Edition"* vorenthalten wurden... Man muss bedenken, dass immer wieder Generationen an Filmmusikfreunden nachwachsen. "Wir" haben die meisten dieser Klassiker seit Jahren im Regal stehen und kennen sie meistens in- und auswendig, sodass wir sie selten hervorholen und die (meist repetitiven oder belanglosen) Minutenschnipsel reizen uns nicht, diese Musiken noch oft zu hören geschweige denn so viel Geld dafür auszugeben. Da ich auch "nur" die Deluxe Edition (für sehr wenig Geld im Schuber) zu THE OMEN habe und keine Blu-Ray-Anschaffung plane, werde ich mir das gute Stück wahrscheinlich gönnen. Es gibt aber auch Leute, die erst vor einem Jahr "ernsthaft" das Sammeln angefangen haben und immer nur davon gehört haben, wie toll THE OMEN sein soll. Die haben jetzt die Chance, sich eine schicke Komplettedition zu bestellen, ebenso die Leute, die vor einem Jahr noch keinen BRAVEHEART im Regal hatten etc. Ich bin mittlerweile knapp zehn Jahre dabei und hatte das Glück, tolle CDs wie INNERSPACE oder RIVER OF NO RETURN direkt sichern zu können. Wenn da jetzt Neuveröffentlichungen bei Kritzerland kommen ists' doch toll für alle, die damals noch nicht "dabei waren". Klar gehen "wir" theoretisch jedes Mal leer aus, wenn eine unserer Meinung überflüssige Expandierung auf den Markt geworfen wird, aber es kommen meiner Ansicht auch so viel neue und ungehörte Filmmusiken auf CD raus, dass ich mich nicht beschwere. *man bedenke: dieser Titel ist mittlerweile für THE OMEN schon "verbraucht", sodass man sich nun mit "The 40th Anniversary Edition" behelfen musste
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Habe mir gerade noch einmal REGARDING HENRY an diesem kühlen Herbstvormittag gegönnt und bin doch sehr begeistert. Allen Sensibelchen dieses Forums sei eine warme Empfehlung ausgesprochen. Delerues schwelgerische, aber niemals ausftrumpfende Musik ist genau das Gegenteil von Zimmers (der Delerues Musik anscheinend schätzte) "hippen" Früherwerk, das man nicht unbedingt im CD-Regal braucht. Den Film fand ich ganz nett, aber auch nicht überragend, sodass ausgerechnet die abgelehnte Musik als bleibendes Element dieses vergessenen Dramas überlebt. Der Komponist arbeitet hier mit einem mittelgroßen Streichorchester, das um ein paar Holzbläser aufgestockt wurde. Mehrere gesangliche Themen ziehen sich durch die gut 33 Minuten Musik, eins schöner als das andere. Lässt man sich einmal von den sanften Klängen tragen, gibt es keine Durchhänger, man lechzt förmlich nach einer erneuten Darbietung der Melodien, die man soeben erlauscht hat. Die Klangqualität ist tatsächlich etwas dumpf, das mag dem Alter und der Lagerung des Materials geschuldet sein. Die Sache mit SOMETHING WICKED COMES THIS WAY, dem eigentlich "relevanten" Beitrag, hat sich ja mittlerweile durch Intrada erledigt. Für REGARDING HENRY lohnt sich die Anschaffung dennoch.
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Zugegebenermaßen hatte ich die auch selten auf dem Schirm und in Anbetracht neuer Club-CDs und der Lala Land-Aktion habe ich momentan keine Kapazitäten. Nennt mir doch mal, kurz, welche Titel sich besonders lohnen und ich versuche, bis zum Ende des Monats nochmal reinzuhören und eventuell ein Paket zusammenzustellen
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Ich höre gerade folgendes Album...(Teil 2)
Mephisto antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Filmmusik Diskussion
Das stimmt, direkt in Nr. 2 "Clerks" hört man eine Dampflok, deren Rhythmus von der Musik aufgenommen und fortgeführt wird. Ich kann mich aber nicht an den szenischen Zusammenhang erinnern. Danke an den edlen Spender für Cover und Musikbeispiel! -
Ich höre gerade folgendes Album...(Teil 2)
Mephisto antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Filmmusik Diskussion
Dario Marianelli - ANNA KARENINA Eines der letzten Alben, vielleicht sogar das letzte Album, das ich mir von einer aktuellen Filmmusik auf Grund des Kinobesuchs gekauft habe. Joe Wright lieferte mit seiner Literaturverfilmung eine interessante Interpretation des tragischen Romanstoffes, indem er das rein auf Formalien und Präsentation ausgerichtete Leben der russischen Oberschicht im ausgehenden 19. Jahrhundert im Rahmen offensichtlicher Theaterkulissen inszeniert, in denen die Charaktere wie Figuren eines Gesellschaftsschachs hin- und hergeschoben werden. Auch Marianellis Vertonung des virtuos stilisierten Films nimmt Abstand vom klassischen Filmdramenepos oder russischer musikalischer Schwerenöterei. Stattdessen bringt seine folklorisch angehauchte Musik ein ganz eigenes osteuropäisches Flair in den Film und weiß auch auf CD zu überzeugen. Maranelli entwarf fast durchgehend fromal geschlossene Stücke, die nicht auf einzelne Aspekte der Filmhandlung reagieren. Die farbige Instrumentation ist durch folkloristische Klänge des Akkordeons bereichert, ab und an von einer Solovioline umgarnt. Schnelle Walzer- und andere Tanzrhythmen vereinen sich im Film mit den aufwendig choreographierten Szenen. Ein deutliches Gewicht auf dem Blech für die Begleitstimmen verleiht der Musik einen volkstümlichen Charakter, während in anderen Passagen deutliche Anleihen an Zigeunermusik deutlich werden. Zwei kurze Gesangssoli sorgen für weiteres Lokalkolorit. Wenn sich im Film das persönliche Drama Bahn bricht, schlägt auch die Musik um. Zwar bleibt der Walzertakt auch in späteren Passagen erhalten, nun aber als nervöser Puls oder aggressive Triebkraft. Marianelli legt zudem mehr Gewicht auf die Streichersektion, lässt seine Musik aber niemals in dramatisches Pathos umschlagen, sodass er es zuletzt mit den folkloristischen Klängen vereinen und zu einem beschwingten Abschluss führen kann. Das großzügig bestückte Album macht auf ganzer Linie Spaß und sei jedem ans Herz gelegt, der etwas für künstlerisch überzeugende Folklorismen, farbenfrohen Orchestersatz und eine gesunde Portion Wehmut übrig hat. -
Howard Shore ersetzt John Corigliano bei EDGE OF DARKNESS
Mephisto antwortete auf Doms Thema in Scores & Veröffentlichungen
Nachdem mich diese Woche John Coriglianos Musik zu THE EDGE OF DARKNESS nachhaltig begeistert hat, habe ich nun der Vollständigkeit halber auch noch einmal Shores Ersatzmusik gehört und fühle das Bedürfnis, mich noch einmal zu meiner Aussage zu positionieren, warum Coriglianos Musik "zu gut für diesen miesen und albernen Film" ist und Shores nicht. Corigliano betont das Vater-Tochter-Verhältnis in eindrucksvoller Weise. Das, was wir von seiner Musik zur Verfügung haben, legt die Annahme nahe, dass nicht die Atmosphäre oder die Action, sondern die zwischenmenschliche Bindung in der musikalischen Konzeption im Vordergrund stehen. Tatsächlich handelt es sich dabei ja auch um die Beweggründe des Protagonisten, seinen blutigen Rachefeldzug durchzuführen. Shores Musik hingegen nimmt kaum spürbaren Bezug auf dieses Verhältnis, sondern konzentriert sich auf die "oberflächlichen" Aspekte wie Spannung und Action. Die paar Klaviertupfer, die er für Emma, die ermordete Tochter, komponierte, bleiben Schablone und bloße Visitenkarte, während Corigliano es schaffte, trotz der vorwiegend dunklen und dezenten Instrumentation dem emotionalen Aspekt eine tiefe Wirkung zu verleihen. Als Thrillerkomposition überzeugt Shores Beitrag dennoch. Seine Musik ist weitaus düsterer, weniger motivisch-thematisch als atmosphärisch angelegt. Es grummelt und rumpelt ordentlich im tiefen Register, schrille Blechcluster und wummerndes Schlagwerk treiben die Action wirkungsvoll voran. Man merkt, dass er nicht in einer Woche schnell 40 Minuten aufs Papier warf. Im Film entfaltet die Musik dann auch ihre volle Wirkung, auf CD ist es zwar eindrucksvoll, es bleibt aber nicht viel hängen. Im Gegensatz zu Coriglianos Beitrag könnte ich dieses Album wahrscheinlich ohne weitere Bedenken aussortieren, wenn da nicht der filmmusikhistorische und archivalische Wert wäre. -
Ich höre gerade folgendes Album...(Teil 2)
Mephisto antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Filmmusik Diskussion
UN MINUTO PER PREGARE, UN INSTANTE PER MORIRE – Carlo Rustichelli Eine Westernmusik, die nicht nach Western klingt. Grund hierfür dürftn auch die ganzen "Entlehnungen" aus dem romantischen Kanon - insbesondere Mahlers 4. Symphonie und Tschaikowskys "Manfred"-Symphonie sein, die von Rustichelli nur marginal umarrangiert wurden. Die originale Albumpräsentation, die neben diesen "Bearbeitungen" auch Originalmusik vom Komponisten enthält, ist dennoch ein großer Genuss, auch wenn sich die Orchestermusiker nicht gerade an Höchstleistungen überbieten. Rustichelli komponierte für diesen Film ein schön melancholisches Hauptthema, das einmal getragen in der Gitarre und einmal von den Streichern über treibende Actionryhthmen der kleinen Trommel interpretiert wird. Ditigtmovies veröffentlichte neben den vollständigen Filmaufnahmen in Mono auch den Albumschnitt, der alles Wichtige enthält und Suspensepassagen sowie gedroschene Saloonklaviere unter den (Schneide-)Tisch fallen ließ. Abrupte Schnitte innerhalb zweier Sücke mögen kurz den Hörfluss trüben, aber darüber täuscht die Musik hinweg. Ein schönes Album für einen gemütlichen Abend P.S.: Weitere Angaben finden sich im "Italienische Genrefilmmusik der 50er, 60er und 70er Jahre"-Thread. Danke auch an Stefan Schlegel! -
Veröffentlichung Perseverance: John Coriglianos EDGE OF DARKNESS (rejected)
Mephisto antwortete auf ein Thema in Scores & Veröffentlichungen
Habe mir die Musik einmal wieder angehört: Absolut großartig! Coriglianos Musik ist wahrlich zu gut für diesen albernen und miesen Film. Der Komponist setzt hier auf eine größtenteils sehr dezente Vertonung, dunkle und warme Klangfarben prägen den Charakter. Die Musik ist durchweg klar instrumentiert und erstickt nicht in ständigem Tuttigedröhne. Ein fünftöniges Motiv zieht sich wie ein roter Faden durch die meisten Stücke und wird meistens von einzelnen Holzbläsern vorgetragen und von den Streichern übernommen. Besonders gelungen ist auch die Transformation dieser motivischen Keimzelle in ein tänzelndes Scherzo, besonders luftig vom Vibraphon und der Solovioline in "Family Shave"vorgetragen. Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott, Harfe, Vibraphon und Streicher haben vorrangig das Sagen, sodass eine sehr zurückgenommene und intime Vertonung entstand, deren Fokus (zumindest in dieser Präsentation) auf dem Vater-Tochter-Verhältnis liegt. Umso wirkungsvoller sind dann auch die Actionpassagen. Hier hat nun das Blech Vorrang, wobei sich Corigliano nie in Chaos verfängt, sondern die Musik auch trotz aller brutaler Ausbrüche im Blech und Schlagwerk klar zu verfolgen ist. Einzelne, fast clusterartige Akkordgebilde werden rhythmisch gestaucht und streckenweise beschleunigt, was der Musik einen ausweglosen und beklemmenden Charakter verleiht, aus denen einzelne furiose Ausbrüche der Tomtoms und weiteren Schlagwerks hervorbrechen. Zu den Höhepunkten dieser delikaten Musik gehört das Finale, in der erstmals ein Orchestertutti angedeutet wird und eine kurze, fast hymnisch gesteigerte Variante des Fünftonmotivs erklingt. Anschließend präsentiert Corigliano eine ganz eigene Version des Phänomens "Abspannsong", indem er das Hauptmotiv (wie zuvor auch stellenweise in der Musik) zu einer catnablen Melodie erweitert, die von einem Solosopran mit Text vorgetragen wird - herrlich. Insgesamt eine absolut großartige Veröffentlichung einer musikalischen Perle, wie man sie 2011 vielleicht gar nicht mehr erwartet hatte und die ich jedem ans Herz lege. -
Die Vorankündigungs-Veröffentlichungs-und-Gerüchte-Küche (Teil 2)
Mephisto antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Scores & Veröffentlichungen
Vielleicht erwartet man heutzutage gar nicht mehr, dass Leute Musik noch von der CD hören, anstatt sich alles auf den iPod zu ziehen oder vom PC aus zu hören. Ich begrüße ja vollständige Veröffentlichung und wenn ich an solche Stücke wie "That's Real Music" in BASIC INSTINCT denke, dann denke ich schon, dass auch 00:30-Stücke musikalisch etwas bieten können. -
Die Vorankündigungs-Veröffentlichungs-und-Gerüchte-Küche (Teil 2)
Mephisto antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Scores & Veröffentlichungen
Ich bin da zwiegespalten. Von BEN-HUR exisitert mit der FSM-Box eine hervorragende Veröffentlichung der Originalbänder, und aus dem letzten Jahrtausend gibt es bereits unzählige, wenn auch unvollständige Neueinspielungen. Dennoch sei es James Fitzpatrick gegönnt, denn schließlich bildet diese Neueinspielung, wie er bereits betonte, die logische Konsequenz einer Reihe von Rózsa-Neueinspielungen von Tadlow, die in einer eigenen Interpretation dieses Meilensteins einen würdigen Abschluss finden wird. Ich werde sie mir bestimmt anschaffen, um das Label zu unterstützen und weil mich die Einspielung auch interessiert. Natürlich fragt man sich, ob man die Kosten für Chor und Orchester nicht "besser" in eine vollständig verlorene Musik investieren könnte, aber davon hat uns Tadlow mittlerweile so viel beschert, dass sie sich meines Erachtens ruhig mal BEN-HUR gönnen sollen Weiß man denn, ob damit Premieren gemeint sind oder (expandierte) Wiederveröffentlichungen? Wäre es nicht mal Zeit für eine THE-ROCK-Doppel-CD von Lala Land? Ansonsten fallen mir kaum noch Holy Grails ein... -
Ich höre gerade folgendes Album...(Teil 2)
Mephisto antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Filmmusik Diskussion
Hans Zimmer - K2 oder "Versuch einer Alpensymphonie" Zurück zu den Wurzeln! Es ist sehr interessant, Zimmer in seiner frühen Phase zu hören, als er noch dezidiert als "europäisch" galt, und viele Ursprünge seiner langen Karriere zu erhaschen. Zimmers Ersatzmusik für das Bergsteigerabenteuer "K2" ist nur in der britischen Version des Films erhalten und ich selber kenne weder den Film noch die Originalmusik. Zimmers Beitrag vermag auf der CD auf unterschiedliche Art und Weise zu unterhalten:Diese Komposition bildete mitunter die Keimzelle für die bombastischen Actionscores der 90er-Jahre und es ist interessant zu erkennen, dass er viele seiner damaligen Maniersimen mittlerweile zu einem großen Teil über Bord geworfen hat. Die heroische Besteigung des K2 fasste Zimmer musikalisch in fette Rockhymnen. Ständig dröhnt, wummert und donnert es aus den Boxen. Das echte Orchester wird in alter (damals noch neuer) Weise mächtig aufgepumpt. Knallige Tomtoms bahnen sich den Weg durch synthetisch angedickte Streichersoßen, unverhältnismäßig viel Hall verwäscht die Rhythmik und auch der strahlende Hornklang wird zusätzlich aufgeblasen. Gekrönt werden diese mächtigen Klänge häufig von einer E-Gitarre, die den erhabenen Hymnen noch einen "sportlichen" und "coolen" Anstrich verleihen soll. In den wenigen dynamisch ruhigreen Momenten haben die Streicher das Wort. Zimmer bemüht hier wieder barock anmutende Harmoniefolgen und greift sogar auf eine Solovioline zurück. Auch die wuchtigen Mollakkorde der Streichersektion für aktionsreichere Szenen finden sich in diesem Frühwerk ebenso wieder wie recht chaotische, von flirrender Elektronik durchzogene Actionpassagen. Wie viele Zimmermusiken kränkelt auch "K2" insbesondere an der Albumpräsentation. Robert Townson entschied sich, die rund 40 Minuten zu zwei langen Suiten zusammenfassen. Leider trägt Zimmers Kompositon einen derartigen Aufbau überhaupt nicht, eine vernünftige Zuordnung einzelner thematischer Elemente fällt besonders schwer, auch gehen andere formbildende Aspekte in dieser Präsentation völlig verloren. Eine bestimmte Formlosigkeit, die auch nicht immer dem Bild geschuldet sein muss, gehört ja fast zu den Markenzeichen der Zimmer'schen Filmvertonung, hier geht der Reiz aber deutlich verloren. In stets getragenem Tempo schleppen sich die titanenhaften Klänge dahin und verklingen zudem noch überaus unbefriedigend. Insgesamt muss man das mögen - die einen lieben diesen aufgeblasenen Bombast, die anderen hassen ihn - ich mag ihn . Hin und wieder ist es doch ganz erfrischend, sich diesen aufgeblasenen und hohlen Bombast zu geben.