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Mephisto

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  1. Eben...oder so ähnlich. Diese knallige Musikvideo-Optik ist ja mittlerweile 20 Jahre alt und daher schon länger nicht mehr "modern". Stattdessen muss ein Film jetzt besonders "realistisch" daherkommen, wenn die Kamera nicht fähig ist, auch nur eine Sekunde stillzuhalten und die "bodenständige Action" muss dann besonders verwackelt sein. Realtistisch wäre es, wenn die Kamera still stünde, denn der Mensch wackelt ja auch nicht durchgängig mit dem Kopf und vor allem darf dann nicht aus den kleinsten Schussunden das Blut spritzen, als ob man eine Aterie getroffen hätte. "Killer Elite" und "Safe House" waren da in letzter Zeit die Paradebeispiele für künstlerische Inkompetenz unter dem Deckmäntelchen des "Neo-Realismus"...furchtbar! Außerdem muss ein Film doch mehrere Kriterien aufweisen als die Kameraführung. Schnittgewitter gab's schon bei Sam Peckinpah, das Aufbrechen der konservativ erzählten Filmhandlung ist spätestens seit "Pulp Fiction" nicht Neues mehr. Insgesamt ist das Kino niemals wirklich modern geworden mit ein paar Ausnahmen. Höchstens Elemente anderer Kunstebewegungen haben sich in die recht konventionelle Erzählform des Kinos eingefunden wie die Postmoderne (insbesondere in "Inception" oder "Cowboys und Aliens") oder im deutschen Kino lässt sich im Moment ein leichter Hang zum Surrealismus ausmachen ("Fenster zum Sommer", "Schilf"). Aber wirklich modern war Hollywood nie und wird's auch so schnell nicht werden - nur dümmer habe ich irgendwie das Gefühl. Dieser Niedergang lässt sich wunderbar an "Fluch der Karibik" nachvollziehen.
  2. Doch, genau aus diesem Grund, denn offensichtlich fällt den beiden zu den unterschiedlichsten Filmen immer nur die gleiche Art uns Weise ein, wie ein Komponist ihre Filme vertonen soll. Aus Faulheit zitiere ich hier eine Aussage aus einer anderen Diskussion, in der aber wieder behauptet wurde, es sei unmöglich, einen 'modern' inszenierten Film mit 'altmodischer' Musik zu unterlegen. Was jetzt genau an Carter modern oder altmodisch sein soll erschließt sich mir nicht. An einer Stelle der Vorschau fühlte ich mich ziemlich an den "Prinz von Persien" erinnert. Ich nicht.
  3. Da wäre ich wirklich dankbar für eine glaubwürdige Quelle, damit ich mich nur noch über den dämlichen Versuch aufregen muss, dieses hirnrissige 'Konzept' tatsächlich an den Mann bringen zu wollen, als über das Konzept an sich. Außerdem mache ich - wie Sami - auch Cameron für diese Chöre verantwortlich, ebenso wie für "Avatar"-Schwächen (zumindest teilweise). Letzten Endes hoffe ich, dass Horner in "Spiderman" keinen ähnlichen Mist baut, hoffentlich mal wieder ein eigenständiges Thema schreibt und den Rest lasse ich einfach auf mich zukommen.
  4. Der erzielte Effekt war ja, die Brücke in unsere Zeit zu schlagen und das ist schlichtweg Unsinn. Dazu war der Film viel zu konservativ und auch die restliche Musik war an uralte Vertonungsmuster mit ihren Leitmotiven und den Anleihen in der irischen Volksmusik ebenfalls zu sehr in älteren Konzepten verankert. Wenn, dann hätte man den Film komplett mit Songs oder wirklich neuer atonaler Musik unterlegen müssen, um nur ansatzweise eine musikalische Brücke zu schlagen und selbst das schlägt fehl, wie man an Coppolas "Marie Antoinette" gesehen hat. Der konservativ und brav gedrehte Film verträgt sich nicht mit den Indie-Songs.
  5. Und gerade deshalb kann ich nicht damit leben, denn diese Synthiechöre klingen einfach nur billig und lieblos. Dadurch, dass man eindeutig Chöre imitiert hat, hatte man noch nichtmal die Absicht, einen eigenständigen Klang zu erschaffen. Wenn Synthies benutzt werden, um Klänge zu erschaffen, die man akustisch nicht erzeugen kann, bin ich voll und ganz dabei aber so? Nein Danke!
  6. Ich werde wahrscheinlich noch Jahre brauchen, zu verstehen, warum ein Komponist echte Instrumente, die er zur Verfügung hat, durch synthetische ersetzt. Das Problem ist, dass man Instrumente bis auf wenige Ausnahmen, nicht annähernd stellvertretend ersetzen kann, da der Spieler sein Instrument individuell bedient und gerade das den organischen Charakter des Klangs ausmacht. Wenn ein Streicher sein Instrument spielt, dann kann man stets den Bogendruck, die Armbewegung in kleinsten Nuancen nachvollziehen. Lege ich diesen Klang auf eine Taste und drücke sie, dann entsteht ein statisches Geräusch, das das eines Streichinstruments imitieren soll, aber der maßgebliche Klang des Spielens ist verloren. Das gilt natürlich auch für Chöre. Hier fehlt vollkommen die Atmung, das Vibrato etc. und daher kann ich es nicht verstehen, dass man diese Stimmen künstlich erzeugt, während man definitiv die Mittel hat, echte Sänger zu engagieren. Dass das Konzept wirklich hanebüchen ist und dem geringsten ästhetischen Widerstand nicht stand zu halten vermag habe ich oben angerissen und nochmehr verwundert mich, dass Leute, die immer so viel Wert auf ihr Gefühl und die emotionale Wahrnehmung beim Musikhören legen, sich lieber mit dem kalten und künstlichen sowie billig erscheinendem Klang von Synthies zufrieden geben...
  7. Cameron muss ja zugestimmt haben, als Horner seine Synthiechöre vorgelegt hat. Abgesehen davon, dass die Geschichte mit ihren drastischen Klassenunterschieden, der durch den Geist einer Epoche völlig bornierten Stimmung und der absolut zur Schau gestellten Dekadenz nicht in die Gegenwart geholt werden kann, weil vergleichbare Zustände in der heutigen Zeit aus völlig anderen Gründen entstehen, können auch billig klingende Chöre nichts dran ändern, die dem Publikum wahrscheinlich niemals aufgefallen sind. Die haben mitgezittert, weil das gezeigte Unglück einfach furchtbar war oder weil der arme Leo so fror. Das Titanic-Unglück ist ein geschichtlicher Meilenstein innerhalb der Entwicklungen, die letzten Endes zur ersten großen Katastrophe der europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts führte. Dass man derartiges immer wieder für Propaganda-Zwecke (im dritten Reich) oder als Liebesschnulzen ausschlachtet(e) ist natürlich fragwürdig, aber grausame Ereignisse, die tausende Menschenleben gekostet haben bieten sich halt immer wiedr als Kulisse für derartige Stoffe.
  8. Es ist leider ein allgemein verbreiteter Irrtum, anzunehmen, dass nur altmodische Filme (was ist das überhaupt?) eine altmodische Musik (was ist das eigentlich?) vertragen. Ein kräftiger leitmotivisch geprägter Orchesterscore würde heute noch genau so gut funktionieren 'früher'. Die Vorraussetzung ist nur: Es muss gut gemacht sein. Leider lassen viele heutige sogenannte Komponisten die Fähigkeiten und den versierten Umgang mit einem Orchester vermissen, da es einfach viele Quereinsteiger gibt. Gabriel Yareds großorchestraler chorallastige Musik hat "Troja" sogar veredelt und auch "Fluch der Karibik" hätte eine Musik wie "Cutthroat Island" gut getan. Leider hat sich die äußerst beschränkte Sicht der Produzenten, die seit Jahren nichts mehr mit "so altem Zeug" haben wollen und stattdessen auf viel ausgeleiertere Konzepte wie "Hans Zimmer" setzen auch auf das Publikum übertragen, das sich eine großorchestrale Musik anscheinend nicht mehr vorstellen kann, weil's doch nicht passt. "Avatar" war wrklich keine Meisterleistung, besonders wenn man bedenkt, wie viel Zeit Horner hatte, um einen wirklich tollen Score zu kreieren, aber ich mache da besonders Cameron verantwortlich, der ja auch die grausamen Synthiechöre in "Titanic" durchgewunken hat. "Black Gold" kenne ich noch nicht, bin aber gespannt drauf und auch bei "Spiderman" werde ich mal sehen, was mich erwartet. Ich stehe dazu, dass mir die ersten beiden Teilen der ursprünglichen Reihe viel Freude bereitet haben und mir der zweite Teil noch besser gefällt als der Erste.
  9. Ich bin jetzt etwas verwirrt: Die Varèse war also nicht vollständig und die Intrada hat auch nur die Musik auf der Varèse.CD enthalten aber mit einigen Übergängen? Solche Überlappungen "sparen" ja Zeit, trotzdem läuft die Intrada 1:17 länger - wo kommt denn dann diese Zeit her, wenn nicht von zusätzlicher Musik? Kann ich mir das jetzt so vorstellen, dass die neue "endgültige" Variante auch die Übergänge von der Varèse-CD rückgängig macht - auch da waren ja einige Stücke zusammen gefasst - und zusätzlich bisher unveröffentlichte Musik integriert?
  10. Danke für die Blumen! Die "Leckerbissen" mussten erstmal auf Eis gelegt werden, damit ich die Goldsmith-Reihe entsprechend führen konnte und ich rechne noch bis Mitte April für Goldsmith "brauchen" zu müssen. Danach kann ich hier gerne weitermachen - dann mit dem Gegenpol zu Stravinsky
  11. 2.) Ahaa Ja, das ergibt Sinn und erleichtert. Wenn die jetzt ihre Disney-Kapazität mit unnützem Zeug verschwenden wird's nie "Mulan" komplett geben
  12. Ja, anscheinend haben sie die Musik da von den "recebtly discovered" Bändern neu abgenommen, aber mal im Ernst. Wenn Doug gesagt hätte: "Wir haben 'Predator' neu lizensiert und schmeißen das Album unverändert auf den Markt." hätte sich viele Leute beschwert (und ich auch) dass man nicht die Möglichkeit nutzt, diese dämlichen Übergänge rückgängig zu machen.
  13. Da die Labels anscheinend sämtliche Türen aufgestoßen haben und Disney selbst wieder "feste" CDs produziert bin ich sicher, dass nahezu alle Wünsche und Hoffnungen erfüllt werden. Ich persönlich würde allerdings auch einige ältere oder verlorene Scores in schönster Qualität besitzen und hätte einige Wünsche, was Neueinspielungen betrifft: Max Steiner: Vom Winde verweht (komplett) Die Rhino ist eine wirklich tolle Edition, aber der Zahn der Zeit hat einfach deutlich an der wundervoll üppigen Musik genagt) Jerry Goldsmith: Shock Treatment The Satan Bug Außerdem wäre eine Veröffentlichung von "Damnation Alley" sehr interessant. Die orchestralen Elemente scheinen alle noch vorhanden zu sein und mit der heutigen Technik sollte es doch wohl möglich sein, die verlorenen synthetischen Elemente ebenfalls nachzubauen. Am besten wäre natürlich eine CD mit "komplette nachgebaute Musik + alle 'nur'Orchesterelemente", da es sicherlich auch interessant wäre, einmal eine Karaoke-Fassung zu hören (macht man ja mit "no choir"-Versionen auch ganz gerne)
  14. Aber hat er das nicht ziemlich genau so geschrieben? Was seine Disney-Bemerkung betrifft: Ja, die habe ich auch besorgt gelesen aber vielleicht ist Disney jetzt wirklich auf den Geschmack gekommen. Hoffen wir das Beste!
  15. Carolco von Goldsmith fand ich auch nicht berauschend. Diese veralteten 80er-Synths in Rambo-Manier...
  16. Mir wäre da auch "Enemy below" oder "Inchon" lieber gewesen, aber da "Predator" so dermaßen rasend schnell weg ging halte ich es schon für angebracht, diese Musik länger zugänglich zu machen, bevor Leute das Ding für 600,- auf Ebay verkloppen. Einen ziemlich faden Beigeschmack hat die Sache zwar aber dann wäre ich wahrscheinlich endlich in der Lage, die "Motherfucker Music"-CD, komplett aus meinem Regal zu verbannen, die keine Crossfades enthält. Hatte mir sowieso mal überlegt, diese Überlappungen sauber auseinander zu schneiden und mit den jeweiligen letzten Sekunden der alleinstehenden Stücke des jeweiligen Bootlegs zu vervollständigen ("First Knight", "Predator", "I.Q.", "Thelma & Luise").
  17. Fand ich nicht Besonders wenn man bedenkt, dass derselbe Regisseur "10.000 BC" oder "2012" verzapft hat. Die schöne Konsequenz, diesen Film auch als Dama enden zu lassen ohne noch ein rührseliges Ende zurecht zu biegen, die handwerklich schick eingegliederte Rahmenhandlung, die Kostüme, die Stimmung und vor Allem die Zeit, die sich endlich mal wieder für Dialoge genommen wurde, fand ich schön stimmig. Die Musik war mal wieder so ein unendlich trauriger Fall von "Es ist vollkommen grottig, aber wenigstens stört es nicht zu sehr während des Films"...
  18. Genau mein Eindruck! Durch mehr Schlagwerk verlieren die ursprünglich markanten Schläge ihre Wirkung. Old School finde ich aber eher die Fox-Fanfare oder auch die Fantasy-artige Horner-Variante (ohne das jetzt abwerten zu wollen). Der schwelgerische Horner kingt für mich immer sehr nach 80er während ich Goldsmith mit der heutigen Zeit verbinde, aber da ich filmmusikalisch ziemlich in der Vergangenheit schwelge wirken solche "modernen" Fassungen sehr überrumpelnd. Dieses aufgeblasene ist ja schön und gut, das hatte Rozsa auch schon in "König der Könige", aber einfach nur leere und langweilige Akkorde in immer mehr Stimmen übereinander zu schichten macht's auch nicht besser...
  19. Naja, "richtig gut" bedeutet in diesem Zusammenhang immer noch "weniger als halbgar". Es klingt einfach so, als ob man in Zimmers Mülleimer gewühlt und "Fluch der Karibik"-Skizzen ohne jede Überarbeitung nochmal eingespielt hätte. Dabei war der Film ein beeindruckender Beweis für Emmerichs feinfühlendes Regietalent und hat definitiv (wie allerdings viele Filme heutzutage) eine bessere Musik verdient. Ich hätte gute Lust, mir den Film zu kaufen und die DVD mit einer neuen Musikspur aus Korngolds "Private Life of Elizabeth and Sussex" zu unterlegen.
  20. "Lion in the Winter" fehlt mir noch in sämtlichen Fassungen, aber ich bin froh, eine der letzten "Last Valley"-Editionen ergattert zu haben und bald ist auch die Intrada zu mir auf dem Weg Dass ich zumindest eine davon aufmachen werde, nähert sich immer mehr, ich bin aber auch sehr gespannt, denn von Barry habe ich bisher nur "Der mit dem Wolf tanzt" (ausgepackt) und das ist ein wirklich schöner schwelgerischer Score, auch wenn er natürlich recht einfach gestrickt ist. Daher bin ich mal auf chorales Mittelelter vom Jazzer gespannt
  21. Derartiges haben Sawtell und Shefter allerdings immer sehr hübsch veredelt
  22. Ich fand auch die Goldsmith-Version besser. Das Streicherostinato nimmt einfach viel zu viel vorweg, verdickt den Klang sodass die beiden ursprünglich trockenen Schläge des Schlagzeug nicht mehr die kraftvolle Wirkung haben. Die aufsteigende Leiter im Blech ist ganz nett aber der Chor und die zugefügte Perkussion verwaschen das Klangbild, sodass die beiden markanten charakteristischen RAMMTAMM! Schläge verpuffen. Hätt's meiner Meinung nach überhaupt nicht gebraucht.
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