
Stefan Schlegel
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Dragon’s Domain Records: Jerry Fielding Collection
Stefan Schlegel antwortete auf Trekfans Thema in Scores & Veröffentlichungen
Vieles von dem, was Dragon´s Domain so bringt, war ja schon vor mehr als 15 Jahren in der Soundtrack-Szene im Umlauf. Außerdem hat Thaxton garantiert ganz viele Bandkopien von den Komponisten selbst erhalten, die er mal vor Ort in L.A. so über die Jahre getroffen hatte. Um die Originale der Studios dürfte es sich in den allerwenigsten Fällen handeln, denn dafür müßte ja alles erst mal ordentlich lizenziert sein und würde zudem einen Haufen Geld verschlingen, was finanziell für das Label gar nicht erst machbar wäre. Selbst mir - der ich nun wahrlich mit dem Komponisten wenig am Hut habe - sind in den frühen 2000ern schon CDRs mit 3-4 dieser Gil Mellé-Titel à la THE LAST CHASE oder STARSHIP INVASIONS untergekommen und ich vermute stark, daß diese Bandkopien von damals selbst heute noch als Vorlage für die jetzt so erscheinenden CDs dienen. Insofern braucht man sich über den eher dumpfen Klang wohl kaum wundern. -
Dragon’s Domain Records: Jerry Fielding Collection
Stefan Schlegel antwortete auf Trekfans Thema in Scores & Veröffentlichungen
Immerhin hat sich Dragon´s Domain sogar an TOM HORN rangemacht, der eigentlich Warner gehört, und sind damit ganz offensichtlich durchgekommen, weil sich keiner mehr drum geschert hat. Man schreibt einfach "Ernest Gold Productions" aufs Back Cover und fertig ist die Laube. -
Italienische Genre-Filmmusik der 50er-70er Jahre
Stefan Schlegel antwortete auf Mephistos Thema in Filmmusik Diskussion
Nein, also von Donaggios AMANTIDE - SCIROCCO gab es meines Wissens bislang nie was auf LP oder CD. -
Zu bedenken gilt auch noch was ganz Anderes: Einige der Salter und Skinner-Musiken aus den 50ern laufen nämlich kurioserweise gar nicht unter dem gewohnten hauseigenen Universal Music Publishing-Verlag. BEND OF THE RIVER etwa allein unter "Salter Music Publishing", womit Universal selbst nichts am Hut hat. Insofern stellt sich natürlich hierbei zusätzlich noch die Frage, ob es sich für Universal überhaupt groß lohnen würde, so was herauszusuchen und zu lizenzieren, wenn damit dann für sie weitaus geringere Einnahmen generiert würden als über hauseigene Produktionen. Titel wie NIGHT PASSAGE, LAST SUNSET oder jetzt THE OUTSIDER laufen dagegen selbstverständlich alle unter Universal als "Music Publisher". Insofern kein Problem für die. Schecter hat vor ein paar Jahren darauf schon mal hingewiesen und es ist ein wirklich interessanter Fakt. Bei Skinner wäre es z.B. so: MIDNIGHT LACE hätte Universal Music Publishing als Musikverlag, sein ALL THAT HEAVEN ALLOWS gehört dagegen eigentlich "Skinner Music", also nicht Universal. Das darf man auch nicht ganz unterschätzen und kann man auf der ASCAP-Seite alles schön nachprüfen.
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Bei NIGHT PASSAGE war es aber ohnehin schon seit Jahren klar, daß da eigentlich irgendwo noch was erhalten sein muß, denn es gab ja schon Ende 70er - wenn auch klanglich eher mau - eine Viertelstunde von der Originalaufnahme auf einer Cinema-Bootleg-LP, die ich selbst habe. Ende 50er ist halt doch noch ein wenig was Anderes als frühe 50er. Man sieht es doch auch z.B. bei Warner, daß vor 1954 dort so gut wie nichts mehr erhalten ist, danach aber schon. Und durch die für die Archive bei Universal verantwortliche Alexia Baum wissen wir ja auch seit ein paar Jahren, daß Universal aus den 30ern und 40ern wohl eh kein Musikmaterial mehr hat. Insofern halte ich es durchaus für möglich, daß erst mit dem Aufkommen der Magnettonbänder ab Mitte der 50er Scores dort auch für längere Zeit aufbewahrt wurden. Denn es wurde ja außer BRIDE OF FRANKENSTEIN - und das Material kam bekanntermaßen eh fast nur aus dem Waxman-Nachlaß der Syracuse University - bislang nichts vor 1957 in der Universal Classics-Reihe auf CD veröffentlicht. 1952 wäre von daher ein absolutes Novum. Bin da selbst auch gespannt, aber habe wie gesagt meine Zweifel.
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Nach all dem, was David Schecter an 2019 so alles über die University of California erzählt hat, wo das ganze Salter-Musikmaterial längst lagert, sieht es mir nicht gerade danach aus, als ob da gar groß was zu machen wäre: "I tried to get access to some of the Salter recordings long ago, as a legal representative of Salter's writing and publishing estate, and it was such a nightmare that I gave up. Just trying to hear some of the music was an exercise in futility. UCLA was great at accepting or going after composers' collections -- not so much about caring for them properly or allowing access to them... I have untold reels of tapes that should probably have a home in some of their collections, but I've been hesitant to hand them over, because UCLA wouldn't even give me the right to access some of the material at a future date, even though I once again represent the composer/publisher of the material... There were also reels and reels of film music tapes from various composers that were unlabled and if you were blindly trying to find something specific, you essentially would have had to hire UCLA's vendors to transfer tape after tape until you (perhaps) found what you were looking for. That would have cost tens of thousands of dollars if not more." https://www.filmscoremonthly.com/board/posts.cfm?threadID=135022 Und ob Universal selbst überhaupt noch was von BEND OF THE RIVER von 1952 hat, ist ja ebenfalls äußerst fraglich.
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Es war natürlich von vornherein klar, daß es hierzu im Gegensatz zu JAWS kaum eine Wortmeldung geben wird. Wie sollte es auch anders sein? Ein absolut obskurer Film, den in Deutschland sowieso noch weniger jemand kennen kann als in den USA, da früher total gefloppt und im Kino oder TV kaum präsent. Dazu ein Komponist, der die Massen mit seiner eher sperrigen Musik noch nie angezogen hat. Umso erstaunlicher, daß Intrada den Score sich jetzt tatsächlich noch geangelt hat, denn groß Kasse machen läßt sich damit nun ganz bestimmt nicht. Auf alle Fälle eine weitere starke CD so kurz nach Golds LAST SUNSET. Ausgehend von den Hörclips dürfte es sich schon um eine ziemlich kraftvolle und intensive Musik handeln, die Rosenman für dieses Tony Curtis-Kriegsdrama abgeliefert hat. Und wegen mir darf Intrada betreffs des alten Universal-Katalogs ruhig so weitermachen.
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Fragen / Vorschläge / Lob & Kritik
Stefan Schlegel antwortete auf Claptons Thema in Neuigkeiten / Feedback / Begrüßung
Vor ein paar Jahren hätte es sicherlich noch einige Gegenreaktionen auf den obigen Vorschlag hin gegeben à la "Nein, das Forum darf auf keinen Fall sterben" oder der ein oder andere hätte gelobt, in Zukunft wieder viel mehr schreiben zu wollen. Selbst das scheint längst vorbei, dagegen wie man sieht nur noch Apathie. Es ist ja auch so, daß irgendwelche Ankündigungen - sofern es nicht gerade Bond ist oder hochaktueller gehypter Blockbuster - im Prinzip ins Leere laufen. Interessiert auch niemand mehr, ob teilweise Ankündigungen außerhalb der paar bekanntesten Labels noch gemacht werden oder nicht. Ich weiß eigentlich nicht, welchen Sinn und Zweck dieses Board überhaupt noch hat. Wenn wer was hierzulande postet und die ein oder andere Reaktion erhält, dann eh fast nur noch im deutschen Facebook-Filmmusik-Forum, das aber meinen persönlichen Interessen genausowenig entspricht. -
QUEST sollte doch an 1970 anscheinend der Titel der TV-Abenteuerserie sein, von der dann nur dieser Pilotfilm THE MASK OF SHEBA überhaupt zustande kam. Daher hat man jetzt wohl ganz einfach den Titel "Quest" genommen und wie üblich noch "Productions" angehängt. Die treiben einfach alles Mögliche bei Dragon´s Domain. Oft stehen als Rechteinhaber auch nur uralte Produktionsfirmen dabei, die vor Jahrzehnten bereits aufgelöst wurden und daher längst nicht mehr existieren. Nach deren Titeln kräht ja dann im Prinzip auch kein Mensch mehr. Wie ich sehe, steht bei den 50er Jahre-Crime-Scores der aktuellen Gerald Fried-CD sogar nicht mal mehr wie zuvor immer noch das hanebüchene "Gerald Fried Productions" dabei, sondern rein gar nichts mehr. Hat man sich inzwischen also auch gespart. Das ist alles demnach in den allermeisten Fällen ein Riesenwitz, was da vor sich geht. Wenn das alles ordentlich lizenziert und einen Haufen Geld für jede Produktion zu zahlen wäre, könnte Dragon´s Domain sowieso gar nicht so viele CDs am laufenden Band raushauen wie Sie es tun. Das ganze Fried und Glasser-Material etwa ist ja schon vor Jahren durch die dementsprechende Fangemeinde geschleust worden, so daß Thaxton & Co. dafür keinen Finger mehr rühren müssen. Befindet sich eh längst alles im Privatarchiv bei denen und braucht nur noch in der Art wie jetzt herausgeholt und veröffentlicht werden.
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Die Bemerkung von John Takis bei FSM bezog sich vor vor allem auf THE LONELY MAN und RUN FOR COVER, da nur danach auch gefragt wurde. Das mit CALIFORNIA scheint ja bislang keiner dort überhaupt gemerkt zu haben. Und "this time around" meint wohl im Vergleich zur Kritzerland-CD mit THE LONELY MAN, wo ja die Originalversion des Songs noch enthalten war.
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Das mit dem fehlenden Chor-Overlay bei CALIFORNIA hatte ich ja weiter oben schon angesprochen, weil es allein aufgrund der Soundclips bereits völlig klar war, was da wirklich los ist. In der Tat genau deshalb sehr schräg und witzlos, weil somit die eigentliche Melodie gar nicht mehr erscheint. Im Prinzip hätte man das natürlich auch besser direkt vom Film abnehmen können, aber da spielt Paramount halt dann wohl nicht mit.
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Das ist ein 175 Seiten starkes Buch, dem als Bonus noch eine Best of-Anthologie mit zwei CDs und längst veröffentlichten Tracks angehängt wurde. Veröffentlicht wurde das Ganze eh nicht von Beat, sondern vom TiVuLandia-Label. Nähere Infos mit Trackliste hier: https://spencerhilldb.de/dvd.php?medium=4784 Wer das komplette Set gekauft hat, erhielt dann offensichtlich noch einen Doppel-CD-Sampler dazu: "Einige Instrumentalversionen von CD 3 und 4 sind bisher unveröffentlicht. Es handelt sich bei diesen Versionen aber größtenteils um die normalen Versionen, die per Filter und KI vom Gesang befreit wurden." https://spencerhilldb.de/dvd.php?medium=4789
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Caldera: SELECTED WORKS (David Shire)
Stefan Schlegel antwortete auf Caldera Recordss Thema in Scores & Veröffentlichungen
Ich habe die komplette Musik damals an 2002 gehört als sie auf FSM rauskam und weiß noch, daß mir das als kohärentes Ganzes bereits damals nicht zugesagt hatte ohne das noch genau im Ohr zu haben. Den Main Title gabs ja auch auf der früheren Shire-Promo und den habe ich nach wie vor auf einer CDR - der ist mir also durchaus bekannt, unterscheidet sich aber schon sehr stark von dem, was dann so folgt. Das Hauptthema ist in der Tat ganz schön, da hört man auch typische Shire-Wendungen und wenn so bei 1:45 die Hörner auftauchen, kommt für mich sogar ein bißchen 70er Williams-Flair auf, fast schon etwas SUPERMAN. An Richard Strauss gemahnt mich das alles dagegen deutlich weniger. Nur aufgrund Deiner Frage habe ich mir jetzt eben doch mal via Youtube die restlichen 9 Tracks der alten FSM-CD wieder zu Gemüte geführt und es ändert sich an meiner früheren Einstellung eigentlich nichts. Je länger die Spannungsmusik mit den ewigen Solo-Flöten-Trillern und Tremoli und der afrikanischen Percussion geht, umso lästiger wird mir das Ganze. Nach rund 10 Minuten verliere ich bereits die Lust dran und empfinde das als sehr bildbezogen komponiert und nur im Film selbst wohl wirklich funktionierend. Natürlich kommt am Schluß wie üblich bei solcherart Horror-Scores das Hauptthema wieder und versucht, einen mit den kauzigen und teilweise doch auch recht lärmenden Klängen davor zu versöhnen, aber den Score reißts für mich nicht mehr richtig hoch. Das ist genau so eine Filmmusik, von der ich weiter oben mal gesprochen habe: Im Prinzip reicht mir davon der Main Title und den Rest würde ich freiweillig nie mehr anhören. Das ist jetzt wie gesagt auch nach wohl rund 23 Jahren das erste Mal wieder gewesen, daß ich diese Musik komplett gehört habe und dabei bleibts dann auch. Ich will jetzt nicht sagen, daß der Score anspruchslos wäre, das kann man nicht sagen, da so zwischendrin immer mal wieder ein paar interessante Abschnitte auftauchen, die kurz aufhorchen lassen, aber dann schnell im gewohnten Spannungsgeflirr wieder untergehen. Und so eine Uneinheitlichkeit, wo man ständig hin- und hergerissen wird, mag ich einfach nicht, weshalb der Kauf einer solchen CD für mich gar nicht in Frage käme.- 12 Antworten
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Caldera: SELECTED WORKS (David Shire)
Stefan Schlegel antwortete auf Caldera Recordss Thema in Scores & Veröffentlichungen
Das mag schon sein, daß die Jazz-Harmonien bei Shire für mich nicht gerade der große Hit sind. Andererseits kommt es bei mir immer auf die Art an, wie Jazz in der Filmmusik eingesetzt wird. Komponisten wie North, Piccioni oder Sarde haben in so einigen ihrer Scores eine für mich recht faszinierende Melange aus Jazz und Orchestralem zustandegebracht, die ich bei Shire so allerdings kaum wiederfinde. Ist halt ein ganz anderer Stil.- 12 Antworten
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veröffentlichung Intrada: THE LAST SUNSET (Ernest Gold)
Stefan Schlegel antwortete auf Alexander Grodzinskis Thema in Scores & Veröffentlichungen
Du verstehst mich einfach nicht und meinst wohl, Du müßtest mich unbedingt zum Shire-Jünger machen. Das funktioniert halt in der Art nicht wie Du es haben möchtest. Es gibt nun mal individuell sehr unterschiedlich gepolte Geschmäcker. Und es bringt nichts, da immer weiter zu bohren. Als ob mir das nicht klar wäre, daß sich die Handschrift eines Komponisten durch Harmonik, Melodiebildung, Rhythmik etc. auszeichnen würde. Wo sind wir denn und für wen hältst Du mich? Ich habe doch nicht umsonst oben speziell Komponisten wie Delerue oder Jarre oder auch Morricone aufgeführt, die in den 70ern eigentlich viel populärer waren als Shire und die sich durch einen jeweils ganz eigenen Stil gerade hinsichtlich dieser Parameter auszeichneten, der in den diversesten Filmgenres überdeutlich aufschien. Natürlich gibt es bestimmte harmonische Stilmittel bei Shire oder bestimmte melodische Wendungen, aufgrund derer man ihn sicherlich erkennen kann, aber für mich sind die nicht dermaßen überzeugend oder hätten gar so eine prägnante Durchschlagskraft, daß ich durch sie auch noch Idiome, die mir eh nicht so liegen, richtig annehmen könnte. Andere Komponisten schaffen das zum Teil durchaus, aber bei Shire ist mir persönlich dann eben gleich vieles zu funkig, zu jazzig oder zu sehr im Big Band-Stil. Da ist für mich dann oft eine Grenze vorhanden, über die hinaus es mir des Guten einfach zuviel wird und die harmonische Handschrift allein mir dann nicht mehr ausreicht. Es ist auch mit der Themengestaltung ganz ähnlich: Für mich ist Shire kein wirklich überragender Melodiker, desssen Themen mich am laufenden Band überzeugen könnten oder bei mir sehr oft intensive Emotionen wecken würden. Ein Delerue z.B. schafft das bei mir eventuell mit 10 verschiedenen Themen auf Anhieb, während bei Shire vielleicht nur eines von solchen 10 bei mir richtig zündet. Ich nehme nur als Beispiel mal das aus SOMETHING FOR JOEY, das auf der neuen Caldera-CD ist und das ich eh bereits vom alten Shire-Sampler her längst kenne: Für Shire ist es offensichtlich ein besonder Favorit, für mich nicht unbedingt. Ich sehe das als ganz annehmbares gefühlvolles Thema, das von den melodischen Wendungen her ein paar Charakteristika des Komponisten drin hat, aber das reicht mir nicht aus, sondern ich sage mir: Das Thema ist irgendwie doch ein wenig zu beliebig und nicht ausdrucksstark genug und könnte im Grunde auch von 5 anderen US-Komponisten stammen. So toll ist es dann auch nicht, daß es mich wirklich berührt. Delerue schafft so was hingegen ohne Mühe, durch viel mehr Themen und ganz nur ihm eigene charakteristische Melodiewendungen, die zudem eine gewisse Sinnlichkeit ausstrahlen, meine Emotionen in hohem Maße zu wecken. Das ist nun mal so und ich kann es nicht ändern. So sind eben einzelne Filmmusiksammler doch im Grunde sehr verschieden, weil nun mal auf Musik nicht jeder in der gleichen Art reagiert. Andere mögen deshalb Shire ja auch viel höher schätzen als ich. Ich habe durchaus meine paar Favoriten von ihm, wo ich ihn echt gut finde, aber es gibt halt auch Titel, die mir nicht besonders viel bedeuten und wo mich seine handschriftlichen Abdrücke - um es mal so zu benennen - nicht in Gänze überzeugen bzw. auch nicht genügen, um mich denn zu begeistern. -
Caldera: SELECTED WORKS (David Shire)
Stefan Schlegel antwortete auf Caldera Recordss Thema in Scores & Veröffentlichungen
Ist für mich jetzt allerdings musikalisch auch nicht so weit weg von den Fielding-Western um 1970 herum - insbesondere, was die Klangschichtungen und die Überbetonung der grimmigen Blechbläser betrifft.- 12 Antworten
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veröffentlichung Intrada: THE LAST SUNSET (Ernest Gold)
Stefan Schlegel antwortete auf Alexander Grodzinskis Thema in Scores & Veröffentlichungen
Auch hier zeigt sich eben mal wieder, wie diametral entgegengesetzt unsere Filmmusikgeschmäcker oft sind. Shire ist zum einen noch nie ein wirklich großer Favorit von mir gewesen - ich kenne zwar sehr vieles von ihm, trotzdem habe ich nur wenige LPs und CDs von ihm über die Jahre hinweg dann tatsächlich gekauft -, zum anderen käme es mir nicht in den Sinn, ausgerechnet ihn als einen der führenden Vertreter eines sofort wiedererkennbaren Personalstils der 70er hinzustellen. Da gibts ganz andere repräsentative Filmkomponisten der 70er wie Barry, Delerue, Jarre oder Morricone, die man bekanntermaßen ja fast immer und sofort durch ihre jeweils ganz eigenen Stilismen erkennt. Für mich jedenfalls gehört Shire da nicht hin, denn stilistisch sind mir seine Scores meist zu unterschiedlich. Wenn ich nur mal die drei Beispiele TAKING OF PELHAM, FAREWELL, MY LOVELY und OLD BOYFRIENDS aus den 70ern nehme, so habe ich drei diverse Scores vor mir, die ich nicht unter einen Hut bekome. Sie zeigen mehrere Facetten des Komponisten - Funk, Jazz, klassische Sinfonik -, aber keinen sofort wiedererkennbaren Stil. Zudem spricht mich persönlich, auch wenn das viele anders sehen mögen, TAKING OF PELHAM überhaupt nicht an - auch nach mehreren Versuchen vor Jahren kann ich mit diesem Klangidiom einfach gar nichts anfangen, läßt mich unabhängig vom Film gehört daher völlig kalt - von FAREWELL, MY LOVELY reicht mir das bluesige Hauptthema - obwohl ich demgegenüber das von Herrmanns TAXI DRIVER weitaus vorziehe, ein Score, der zudem eine ganz andere, brodelnde Intensität aufweist, die ich bei Shire gar nicht höre. Der eher unbekannte OLD BOYFRIENDS hingegen enthält eine sehr gelungene, überwiegend sehr lyrische Musik, die mich von vorn bis hinten durch ihre starken Themen und deren hervorragende Ausarbeitung richtig überzeugt. Letzteres kommt für mich bei Shire aber nicht so oft vor, weshalb mir ein Sampler mit jeweils ein paar Auszügen seiner Scores zum Teil lieber ist ist als ein komplettes Album. Das ist auch der Grund, weshalb ich mir nicht viel mehr als eine Handvoll seiner vollständigen Scores auf CD zugelegt habe. Ein paar Sachen lungern sicher noch auf alten Audiokassetten herum, werden kaum mehr angehört oder wurden sogar abgelöscht. Von daher: Ich sehe Shire als ordentlichen Handwerker, von dem ich ein paar Filmmusiken durchaus schätze, während es aber auch so Einiges von ihm gibt, das mir persönlich nicht allzuviel gibt. -
veröffentlichung Intrada: THE LAST SUNSET (Ernest Gold)
Stefan Schlegel antwortete auf Alexander Grodzinskis Thema in Scores & Veröffentlichungen
Mein persönlicher Enthusiasmus für den Gold oder den Tiomkin-Western hat sicher nichts mit der von Dir vermuteten Einstellung "Ich nehm alles, was ich noch kriegen kann" zu tun. Ganz gewiß nicht. Du solltest mich doch eigentlich wirklich ein wenig besser kennen und wissen, daß ich normalerweise recht wählerisch bin. Ich habe ja nun schon oft genug (zum Leidwesen des einen oder anderen hier) in den letzten Jahren etwa gegen die vielen mir nicht behagenden Albert Glasser-CDs gewettert, die ja nur deshalb so massiv erschienen, weil keine Lizenzen gezahlt werden müssen, und würde genauso auch nur die allerwenigsten Bert Shefter/Paul Sawtell-Scores groß beachten. Auch bei den beiden Western-Boxen von LLL ist natürlich so einiges Mittelmäßige aus den 50ern dabei, das ich mir eigentlich nicht zulegen würde, wenn es denn nur als Einzel-CD käme. All das scheinst Du gar nicht zu berücksichtigen, denn sonst würde so ein Satz wie oben ja gar nicht erst kommen. Mir gehts doch meist - und das sollte an sich hinlänglich bekannt sein - um den Personalstil eines Komponisten. Da Dir der typisch ausladende, markante und kraftvolle Tiomkin-Stil ohnehin nicht gefällt, ist es doch eh klar, daß so was wie NIGHT PASSAGE bei Dir keine große Chance hat. Was erwartest Du folglich überhaupt bei so einer Veröffentlichung? Mir dagegen gefällt der Score recht gut, vor allem auch aufgrund seines wunderbaren, vielfältig verarbeiteten Hauptthemas, selbst wenn ich die Musik jetzt nicht zu Tiomkins besten Leistungen im Western-Genre wie THE BIG SKY, RED RIVER oder THE ALAMO zählen würde. Aber Tiomkin ist doch durch und durch in jedem einzelnen Track zu erkennen und bei mir zündet das Gebotene durchaus (im Gegensatz z.B. zu Tiomkins allerletztem Western-Beitrag THE WAR WAGON, der mir zu schwach und schablonenhaft war) - schon allein daher ist es eben für mich nicht mittelmäßiger Genre-Standard, den ich halt in vielen Fällen auch eher links liegen lasse. Und selbiges gilt ganz genauso für Golds LAST SUNSET. Man hört da ja teilweise durchaus auch Ähnlichkeiten zu seinem kurz zuvor entstandenen berühmten EXODUS heraus, wenn man mal die Ohren ein wenig aufmacht. Und deshalb klarer und eigentümlicher Personalstil und nicht bloß mittelmäßig dahindümpelnder Genre-Standard. -
veröffentlichung Intrada: THE LAST SUNSET (Ernest Gold)
Stefan Schlegel antwortete auf Alexander Grodzinskis Thema in Scores & Veröffentlichungen
Ich halte es für falsch, Gold hier jetzt gegen Shire auszuspielen nur weil ich und Trekfan weiter oben vorhin einen kurzen Kommentar abgegeben haben. LAST SUNSET ist nun beileibe auch keine jetzt gerade erst gemachte, große "Entdeckung" wie Du, Sebastian, im Shire-Thread merkwürdigerweise schreibst, sondern mir persönlich etwa schon seit Jahren bekannt und daher auch sehr lange bereits auf CD gewünscht und erwartet. Rein nur wegen solcher Kriterien wie "Polytonalität" oder "ungerader Metrik" ist der Shire für mich musikalisch nicht interessanter, denn auch solche Konzepte gabs doch die ganze Zeit über bei vielen 70er-Scores von Goldsmith, Fielding etc. zur Genüge zu hören. Ist doch also auch nichts gerade so Neues mehr und eher typisch für die damalige Zeit. Rein thematisch und auch emotional gesehen spricht mich jedenfalls die Gold-Musik weitaus mehr an und daran wird Deine Sichtweise nichts ändern. Mir liegt zudem diese spezielle Art der Klangästhetik bei dem Shire nicht so wirklich: Vermischung von Italo-Western-Stilismen mit etwas traditionellem Westernklang und als Zugabe noch leicht grooviger früher 70er-Sound. Mag andere Sammler ja mehr ansprechen, mich allerdings nur halbwegs. Das heißt ja nicht, daß die Shire-Musik an sich schlecht wäre - für mich kommt das insgesamt als ganz nett rüber, jedoch nichts, wo ich unbedingt sofort zugreifen müßte oder eine Riesenfreude dran hätte. Ist nun mal meine persönliche Meinung - andere können ja ganz andere Ansichten haben. -
veröffentlichung Intrada: THE LAST SUNSET (Ernest Gold)
Stefan Schlegel antwortete auf Alexander Grodzinskis Thema in Scores & Veröffentlichungen
Es scheint so, daß Gold doch mehr Musik für den Film komponiert hat als schlußendlich dann verwendet wurde. Meiner Erinnerung nach dürften es so um die 50 Minuten Gold-Score im Film in etwa sein, aber keine 73:34 Minuten. Dafür ist die kurze Kirk Douglas Song-Einlage (eh nur so etwa eine Minute lang, da dann mittendrin abgebrochen wird) mit Tiomkins "Pretty Little Girl in the Yellow Dress" nun wohl nicht auf der CD mit oben. -
Bei einer derartig langen Laufzeit von fast 80 Minuten, die die CD nun hat, - so lange ist der instrumentale Gold-Score selbst garantiert nicht - ist eigentlich fast davon auszugehen, daß da alles Mögliche, also auch der im Film von Kirk Douglas gesungene Song - als Bonus noch mit oben sein wird. War ja bei NIGHT PASSAGE mit den James Stewart-Songs auch so. Außerdem verarbeitet Gold die Melodie des Songs in seinem eigenen Score eh hin und wieder.
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Gut möglich, daß das Projekt sogar noch zu Fakes Lebzeiten in der Mache war und es doch ein paar Jahre gedauert hat bis zur jetzigen Veröffentlichung. Und welches andere Label außer Intrada hätte es heutzutage noch sein sollen? NIGHT PASSAGE, ebenfalls Universal, kam letztes Jahr ja auch über dieses Label, obwohl seltsamerweise nicht in der Heritage/Classics-Reihe, was nicht so ganz logisch ist.
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Das Booklet des CD-Sets wird sicherlich darüber Aufschluß geben. Jedenfalls listet Clifford McCarthy in seinem Standardwerk "Film Composers in America" Krumgold auch nicht für UNION PACIFIC. Und McCarthy hatte Zugriff auf die sogenannnten Cue Sheets der diversen Studios. Das heißt, Krumgold hatte im Prinzip dann doch nichts für den Film komponiert, sonst wäre sein Name wie der der anderen (Leipold, Young, Shuken) dort irgendwo zu finden, war er aber demnach nicht. Krumgold war zu der Zeit bei Paramount fest angestellt und eventuell hat man ihm halt einen Gefallen getan mit der offiziellen Screen-Nennung.
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Einen genauen Einblick bei Paramount habe ich natürlich auch nicht und kann mich daher nur auf das verlassen, was Lukas Kendall mal vor ein paar Jahren dazu im FSM Board geschrieben hat. Die haben also so bis ca. Mitte 50er schon überwiegend Tracks behalten, die sich gut als "stock music" für andere Filme eigneten: "Paramount had a protocol at the time of saving some, but usually not all, of the music cues from a film—they would often save the ones they thought might be useful for stock music use. I researched this quite a bit some years ago when I was working on Paramount titles for various labels." https://www.filmscoremonthly.com/board/posts.cfm?threadID=143612&forumID=1&archive=0 Scheint auf alle Fälle ein Spezifikum von Paramount gewesen zu sein, das andere Studios nicht unbedingt in der gleichen Art gehandhabt haben. Und trotzdem muß man bedenken, daß vieles aus den 30ern und 40ern ganz verloren ist und einfach entweder entsorgt wurde oder sonst wie zu Schaden kam. So meinte ja Bruce Kimmel nach seinem zweiten Victor Young-Sampler auf Kritzerland, es seien noch Teile von 5 oder 6 Young-Scores bei Paramount vorhanden, so daß man noch mindestens ein oder zwei solcher CD-Sampler hätte machen können. Also ist lang nicht alles von Youngs Output aus den 40ern und 50ern dort archiviert worden. Selbst die Originalaufnahme von Youngs berühmtem SAMSON AND DELILAH gibt es ja nicht mehr - es existiert von dem Titel nur noch der komplette Music & Effects-Track, der in den 90ern auf der Laserdisc des Films isoliert zu hören war und unter Sammlern daran anschließend dann als CDR-Bootleg kursierte.